Die Aufmerksamkeit auf positive Dinge richten

In den Leitsätzen des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer e.V. heißt es in Bezug auf die Mitarbeiterkultur unter anderem: „Für haupt- und nebenberufliches Personal wird eine laufende fachliche und pädagogische Fortbildung durchgeführt. Die Caritas weiß gut qualifizierte, engagierte und zufriedene Mitarbeiter wertzuschätzen und zu fördern.“

Mit dieser Unternehmensphilosophie und in dem Wissen, dass die Arbeit mit Menschen oft viel Kraft kostet, bietet der Caritasverband seit einigen Jahren mit dem Projekt „Atempause“ allen Caritas-Mitarbeitern eine besondere Art von Fortbildung an. Mitarbeiter haben dort die Chance, neue Kraft zu schöpfen und sich als Team gegenseitig zu stärken.

Im Hotel Klostergarten führte Dozent und Kursleiter Christoph Schaffeld zum Thema „Wie ich ein Haus für mein Glück errichten kann“ (Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen) eine Schulung durch, an der neben der Hotelleiterin Nicole Grüttner weitere zehn Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter teilnahmen.

Es ist sicher nicht ganz alltäglich, wenn man mit einem Kissen und einer Wolldecke auf eine Fortbildung geht. Diese waren aber im Vorfeld bereits angefordert worden und kamen auch sofort zum Einsatz. Ein Teil der Schulung bestand nämlich aus Entspannungsübungen. Autogenes Training, Fantasiereise und progressive Muskelentspannung standen auf dem „Lehrplan“.

„Der Mensch ist so glücklich, wie er sich entschieden hat, glücklich zu sein“, sagte einmal Abraham Lincoln, und Schaffeld weiter: „Nur wenn ich glücklich bin, wenn es mir gut geht, dann kann ich auch auf andere Menschen positiv zugehen.“ Er forderte die Teilnehmenden auf, sich selbst und ihre Gedanken zu hinterfragen und positive Gefühle willkommen zu heißen. Wer sich „Wände baut“, die einen sicheren Schutz bieten, der könne sich dort seine Hilfen für die Begegnung mit anderen Menschen und Situationen holen, auch wenn er in Stress geriete:

„Richten Sie Ihre Gedanken auf Freude aus. Lassen Sie sich von der Liebe leiten. Machen Sie Ihre Zellen glücklich (Ernährung, Sport, Schlafen, Yoga). Öffnen Sie sich für Spiritualität (suchen Sie die Verbundenheit mit einer höheren Macht). Geben Sie Ihrem Leben einen Sinn (folgen Sie der Inspiration des Augenblicks) und pflegen Sie Beziehungen, die Ihnen guttun.“
Schaffeld wies darauf hin, dass es keine Zufriedenheit, kein Glück und keine guten Ergebnisse geben könne, wenn man ständig unter Stress, unter Druck, unter Strom stünde. Achtsamkeit und Gelassenheit wären die Werkzeuge, mit Anforderungen und Schwierigkeiten umzugehen. „Sagen Sie innerlich Ihren Namen und ‚Stopp‘. Atmen Sie tief ein und aus, lächeln Sie, urteilen Sie und dann handeln Sie.“

Zum Abschluss des Nachmittags, der bei den Teilnehmenden durchweg gut ankam, resümierte Schaffeld: „Mit unseren inneren Gefühlen, mit unserer Befindlichkeit und mit unserer Haltung treten wir Menschen gegenüber. Die spüren, wie wir drauf sind, wenn wir nicht auf uns selbst achten. Arbeiten und leben Sie nach der Methode: Machen Sie sich klar, was Sie wollen – glücklich sein. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf positive Dinge, denn worauf sich Ihre Aufmerksamkeit konzentriert, das nimmt in Ihrem Leben zu. Lassen Sie los und entspannen Sie sich. Glück kann man nicht erzwingen, aber man kann es einüben und dann kann man fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“