Diamantenes Priesterjubiläum von Dr. German Rovira

Am 9. August 1958 war Dr. German Rovira in Madrid zum Priester geweiht worden. Sein 60-jähriges Priesterjubiläum wurde am 9. August in St. Pantaleon in Köln gefeiert.
Der 88-Jährige hat große Verdienste für Kevelaer. Er hat nicht nur (gemeinsam mit Pfarrer Richard Schulte Staade) den Internationalen Mariologischen Arbeitskreis (IMAK) Kevelaer gegründet. Obwohl er mehrheitlich in Opus-Dei-Häusern in Köln, Bonn und Freiburg wohnte und wohnt, hat er viel für Kevelaer getan und meistens ganz bescheiden im Hintergrund gewirkt.

In den Räumlichkeiten des IMAK an der Maasstraße 2 hat er etwa eine einzigartige Bibliothek aufgebaut, die besonders auf wissenschaftliche und spirituelle Bücher über die Gottesmutter spezialisiert ist. Bis vor wenigen Jahren hat er noch die jährlichen theologischen IMAK-Tagungen organisiert und etwa 20 Jahre lang Wallfahrten nach Spanien, Italien oder ins Hl. Land organisiert und durchgeführt. Lange hielt er monatliche Einkehrtage in Kevelaer. Auch wissenschaftlich hat er sich einen Namen gemacht durch viele Publikationen, besonders über die Gottesmutter und den Heiligen Josef.

Pfarrer Richard Schulte Staade kennt Dr. Rovira schon seit 60 Jahren, also schon vor seiner Zeit als Wallfahrtsrektor von Kevelaer. Sie sind fast gleichalt; Dr. Rovira ist ein Jahr älter. „Kevelaer weiß gar nicht, was es Dr. Rovira zu verdanken hat“, sagt Richard Schulte Staade. „Ohne ihn hätte ich 1987 nicht den Mariologischen Weltkongress nach Kevelaer bringen können und ohne diesen Weltkongress hätte ich gewiss nicht den Papst oder Mutter Teresa in Kevelaer begrüßen können“. Erst durch die ausgezeichneten internationalen Kontakte des spanischen Priesters, gerade auch nach Rom, war all dies erst möglich geworden.

Geboren wurde Dr. Rovira am 25. April 1931 in Lleida in Spanien. Sein Vater war dort Oberbürgermeister und wurde im Spanischen Bürgerkrieg als bekennender Katholik von den Kommunisten ermordet. Es ist dokumentiert, dass er unmittelbar vor seiner Erschießung seinen Henkern vergab und mit dem Anrufen des Namens Jesu sein Leben hingab. Sein Seligsprechungsprozess ist, gemeinsam mit den anderen Märtyrern des Franco-Regimes, bereits eingeleitet.

Gemeinsam mit zwei Brüdern und einer Adoptivschwester wuchs German Rovira in diesen schweren Zeiten der Kirchenverfolgung auf. Nach dem Schulabschluss besuchte er die Militärakademie und war danach drei Jahre Oberleutnant.

Mit 19 Jahren trat er dem Opus Dei bei. Josemaria Escriva ist für ihn einer der Menschen, die ihn zeitlebens am stärksten geprägt haben. Besonders beeindruckte ihn der hohe Anspruch Escrivas, dass für jeden Christen die Heiligkeit der Sinn des Lebens sein sollte und alles, was man tut, aus der innigen Verbindung mit Gott geschehen soll.

Nach der Militärlaufbahn entschied er sich, auch durch den Einfluss Escrivas, dazu, Priester zu werden und studierte Philosophie und Theologie in Saragossa, Torero, Barcelona und Rom. Nach seiner Promotion im Jahr 1957 hielt er bereits Vorlesungen, ein Jahr darauf empfing er die Priesterweihe. Anschließend wirkte er als Priester und Professor für Spanisch in Wien und Graz. 1961 kam er nach Deutschland und wirkte dort als Studentenpfarrer, sowie als Realschullehrer in Homburg, Köln, Essen, Gelsenkirchen. Gemeinsam mit anderen war Dr. Rovira von Escriva auserwählt worden, den Geist des Opus Dei auch nach Österreich und Deutschland zu tragen.

In der Festpredigt zum Diamanenten Priesterjubiläum würdigte Dr. Cesar Martinez das bisherige Wirken von Dr. Rovira: „Du hast mit der Sympathie, die Gott dir geschenkt hat, viele Menschen Gott näher gebracht.“ Er würdigte auch die Verdienste Roviras in der Mariologie und dankte an dieser Stelle auch ausdrücklich dafür, dass Dr. Rovira nun schon 60 Jahre lang dem Priestertum treu blieb. Er könne jeden Tag durch sein Jawort Jesus in der Eucharistie durch sein Wort und Handeln gegenwärtig machen. „Jesus handeln lassen. Das ist die Heiligkeit des Priesters“, so der Festprediger.