Derbysieg! KSV macht den Aufstieg in Wetten klar
Es ist geschafft! Der Kevelaerer SV ist in die Bezirksliga aufgestiegen. Durch einen 3:1-Derbysieg über die Union Wetten machte die Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce am Mittwochabend den Deckel drauf und kann nun nicht mehr von den ersten beiden Plätzen verdrängt werden. Für das Team von Union-Coach Marcel Lemmen war es eine bittere Niederlage, mit Blick auf die Tabelle muss in Wetten weiter um den Klassenerhalt gezittert werden.
Riesenjubel, Feuerwerk, Bierduschen – als der Schiedsrichter die Partie zwischen der Union und dem KSV beendet hatte, waren die Kevelaerer Spieler, Verantwortlichen und Fans kaum noch zu halten. Schließlich hatte der Sieg in Wetten dafür gesorgt, dass der Aufstieg von der Kreisliga A in die Bezirksliga unter Dach und Fach gebracht wurde. Dabei sah es lange danach aus, dass die Feierlichkeiten verschoben werden mussten, denn bis wenige Minuten vor Schluss stand es noch 1:1-Unentschieden.
„Es war heute kein gutes Spiel von uns, sicherlich eines der schlechtesten in dieser Saison“, meinte Ökce nach dem Abpfiiff. „Man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie den Aufstieg unbedingt heute klar machen wollte. Das hat aber dazu geführt, dass die Jungs verkrampft waren und oft falsche Entscheidungen getroffen haben.“ Sein Gegenüber Marcel Lemmen sah die Gäste aus Kevelaer zwar optisch überlegen, aber als etwas unverdienten Sieger: „Natürlich war der KSV spielerisch klar besser, allerdings haben wir eine unglaubliche kämpferische Leistung abgeliefert. Am Ende verhalten wir uns dann dämlich, da wollten wir zuviel. Anstatt den Punkt festzuhalten haben wir auf Sieg gespielt und dann schwach verteidigt.“
Lukas Haeßl hatte den Favoriten in Gelb-Blau nach einer Viertelstunde in Führung geschossen, doch nur kurz nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeber ausgleichen. In der KSV-Defensive hatte Felix Ohlig den Ball nur unzureichend geklärt, sodass Union-Kapitän Christian Tombergs aus zentraler Position vollkommen freistehend treffen konnte (49.). In der Folge entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem Kevelaer die Initiative übernahm, die Wettener aber mit viel Kampfgeist dagegenhalten und immer wieder Nadelstiche setzen konnten. Doch kurz vor dem Ende war die Gegenwehr gebrochen: Haeßl war über seine rechte Seite durchgebrochen und bediente in der Mitte den eingewechselten Marcel Peters, der zum vielumjubelten 2:1 einschob (88.). Dass Dirk Peters kurz darauf nicht noch den erneuten Ausgleich machen konnte, verhinderte KSV-Keeper Marcel Müllers, indem dieser einen strammen Schuss aus spitzem Winkel zur Ecke klärte. Den Deckel drauf machte dann kurz vor dem Schlusspfiff Peters, der nach Foulspiel an Haeßl den fälligen Strafstoß sicher zum 3:1-Endstand verwandelte.
„Wir haben heute alles gegeben, am Ende hat es leider nicht gereicht. Ich muss aber sagen, dass ich über das Stilmittel des Gegners überrascht war, das hatte teilweise wenig mit Fairplay zu tun“, sagte Lemmen. „Dennoch hat sich der KSV über die gesamte Saison hinweg den Aufstieg verdient, daher gilt ihnen mein aufrichtiger Glückwunsch!“ KSV-Coach Ökce sah seine Mannschaft als verdienten Sieger: „Am Ende haben wir den Sieg zurecht eingefahren, weil wir immer weiter probiert haben. Es ist jetzt auch nicht mehr wichtig wie wir die drei Punkte geholt haben. Wir wollten heute über die Ziellinie, das gaben wir geschafft. Jetzt werden wir die Nacht zum Tag machen und bis zum Kirmes-Ende durchfeiern.“
Während der KSV sich nun keine Sorgen mehr machen muss und am Sonntag (15 Uhr) im Heimspiel gegen den BV Sturm Wissel befreit aufspielen kann, geht es für die Union weiter nur um den Klassenerhalt. „Wir wollen unsere letzten Spiele jetzt auch noch gewinnen, denn die Meisterschaft wäre das Sahne-Häubchen für uns“, so Ökce. Dafür müsste der SV Rindern vom ersten Platz verdrängt werden. Die Wettener haben am Wochenende spielfrei, weiter geht es aufgrund des freien Pfingstwochenendes am Sonntag, den 27. Mai, mit dem Heimspiel gegen die DJK Labbeck-Uedemerbruch. „Wir müssen jetzt darauf hoffen, dass die anderen Teams ein Stück weit für uns spielen. Wir müssen unser Spiel gegen Labbeck dann auf jeden Fall gewinnen“, meinte Lemmen. Übrigens: In die Relegation muss die Union – entgegen im KB zuvor veröffentlichter Aussagen – in keinem Fall. Stand jetzt würde die Lemmen-Elf mit Tabellenplatz 13 nicht abgestiegen. Ob dieser Rang am Ende aber nicht doch ein Abstiegsplatz ist, hängt von den Absteigern der Bezirksliga ab. JAN ABEN