In lockerer Serie stellt KB-Autorin Delia Evers Kevelaerer Persönlichkeiten vor. Die Wallfahrtsstadt beheimatet viele engagierte Menschen – früher wie heute. Ob zum Geburtstag, Jubiläum oder anderen Anlässen werden wir auf bewegte Leben blicken. Heute auf das von …

1990 kehrte Hans Willems mit zwei Bekannten an den Ort seiner Evakuierung, nach Käthen in Sachsen-Anhalt, zurück. Das Foto zeigt (v.l.) Hans Willems, Walter Toubartz und Rudi Willems. Foto: Archiv Delia Evers

1990 kehrte Hans Willems mit zwei Bekannten an den Ort seiner Evakuierung, nach Käthen in Sachsen-Anhalt, zurück. Das Foto zeigt (v.l.) Hans Willems, Walter Toubartz und Rudi Willems. Foto: Archiv Delia Evers

Hans Willems

Die Geschichte vom „wilden Hans“ begann im April 1946, als die Kevelaerer auf Lebensmittelkarten angewiesen waren: für magere 1.000 Kalorien am Tag. Das ließ den Jugendlichen Hans Willems zum Schwarzmarkthändler am Kapellenplatz werden. Vor kurzem jährte sich sein Geburtstag zum 95. Mal.
Hans hatte am 1. April 1943 seine Lehre beim Postamt Kevelaer begonnen. Ein Jahr später erlebte der 15-Jährige, wie dort fast täglich Telegramme mit Todesmeldungen von der Front eintrafen. Der NSDAP-Ortsgruppenleiter brachte sie meist mit einem Geistlichen zu den betroffenen Familien. Die wussten schon, wenn die beiden an ihre Haustür klopften, dass der Vater oder ein Sohn gefallen war.

Die Eltern von Hans, Johann und Gertrud Willems, mussten mit ihren fünf Kindern nach Käthen in Sachsen-Anhalt in die Evakuierung. Im Januar 1945, einen Monat vor seinem 16. Geburtstag, wurde Hans gemustert, kam aber nicht mehr zum Einsatz. Als der Krieg beendet war, schlug Hans sich von Sachsen-Anhalt aus mit dem Fahrrad nach Kevelaer dur…