Der Kevelaerer Marius Kohl startet in die Selbständigkeit mit einer Mammutaufgabe

Der Twistedener Müllberg verschwindet

Marius Kohl (l.) nimmt sich gemeinsam mit Betriebsleiter Torsten Janas und seinem Team von „BERK Recycling“ dem Müllberg in Twisteden an. Foto: bee


Viele kennen ihn: den riesigen Müllberg am Ortsrand von Twisteden am Velder Dyck. Und vermutlich fast genauso vielen ist er ein Dorn im Auge. Seit Jahren konnte man den Müllberg auf dem Gelände eines Entsorgungsunternehmens stetig anwachsen sehen. Über die Jahre wurden auf ca. 4.000 Quadratmeter etwa 1.000 Tonnen an gemischtem Müll und ca. 3.000 Tonnen Abfälle von Gartenbaubetrieben (überwiegend Eriken mit Pflanztöpfe) bis zu acht Meter hoch aufgetürmt. Die Kreisverwaltung in Kleve hatte in den vergangenen Jahren immer wieder vergeblich versucht, mit dem Betreiber eine Lösung zu finden, um den Müllberg zu entsorgen und auf das genehmigte Volumen zurückzufahren.

Im Betrieb der Eltern aufgewachsen

Am 1. Januar 2023 gründete nun Marius Kohl (30) gemeinsam mit einem Partner sein Unternehmen „BERK Recycling“ auf dem Gelände des Fischer Containerdienst am Velder Dyck. Kohl ist ein Vollprofi im Bereich Entsorgung und Metallhandel. Seine Eltern betrieben bis Ende 2019 den Kohl Containerdienst in Kevelaer. Er selbst wuchs im Betrieb auf und erkundete bereits mit drei Jahren die Hallen. Mit fünf Jahren erklärte ihm sein Vater die Unterschiede zwischen den verschiedenen Materialien, die sortiert und recycelt wurden. Denn Metall und Schrott muss man kennen – dann kann man damit Geld verdienen. Später brachte ihm seine Mutter die Preiskalkulation und andere Büroaufgaben bei. Auch seine Ausbildung machte er im elterlichen Betrieb und betreute als Außendienstler die Stammkundschaft.

Nach dem Verkauf des elterlichen Betriebs blieb Marius Kohl noch drei Jahre als Betriebsleiter und Prokurist beim Nachfolger. Es habe ihn in der Zeit aber immer wieder gereizt…