Der Sturm blieb aus und alle feierten eine einzige Party

Schon lange vor dem Start des Rosenmontagszuges versammelten sich in der gesamten Stadt Kleingruppen und Wagenbauer, um aus allen Himmelsrichtungen dann Richtung Europaplatz zu pilgern.

“Wir wollten was Kosmisches in den Karneval bringen”, versicherte Christoph Schlütter, der sich mit den “Biegstreetboys and friends” in futuristischen “Spacemen”-Gewändern an der Ballettschule Pascall versammelte. Mit ihrem Wagen schlugen sie von dort aus den Weg in Richtung Treffpunkt.

Ein schnelles Ja für den Zug

Am Europaplatz kamen insgesamt neun Wagen, 21 Fußgruppen und vier Musikzüge an, unter ihnen auch der Präsidiumswagen mit dem Kinderprinzenpaar Louis I. und Nele I. , Bürgermeister Dominik Pichler und der VfR-Präsidentin Elke Tebartz. “Wir haben uns um 9 Uhr getroffen und um 9.05 Uhr haben wir entschieden, dass der Zug losgeht”, hatte die Diskussion um eine eventuelle Absage nicht lange gedauert. Denn für den Mittag war entpannteres Wetter angekündigt worden.

Darüber freuten sich auch die Männer vom KCK. Sie posierten stolz vor ihrem großen Drachenmodell, das sie in wochenlanger Arbeit gemeinsam zusammengebaut hatten. “Der ist sogar regenfest”, versicherte André Looschelders.

“Ich hoffe, mein Frosch hält durch”, ergänzte der Schlüsselträger Jürgen Gleumes angesichts seines Kostüms, Dies suggerierte, dass die KCK-Leute von Fröschen getragen werden.

Pünktlich setzte sich der Zug bei strahlendem Sonnenschein mit Marco Aymans und seinen “Schornsteinfeger”-Musikern vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr an der Spitze in Bewegung. “Wir haben dem Zug Glück gebracht”, meinte Aymans augenzwinkernd.

Der närrische Lindwurm absolvierte seine kilometerlange Fahrt durch die City (über den Roermonder Platz, vorbei am Peter-Plümpe-Platz, die Schanz-und Kroatenstraße über die Basilikastraße bis zum Roermonder Platz) und endend wieder am Europaplatz.

Tolle Wagen und Fußgruppen

Tausende Menschen säumten den Straßenrand bei guter Laune und in tollen Kostümen. “Das dürften so gut 5.000, 6.000 Leute sein”, schätzte Zugleiter Alf Muellemann, der inmitten des Zuges an der Kroatenstraße von einem “schönen, entspannten Zug” sprach.

Die “Funny Familiy” als beste Fußgruppe der letzten Jahre hatte einen “Zirkuswagen” gebaut und sich mit knallbunten Gewändern ausgestattet. “Da steckt ein halbes Jahr Arbeit drin”, sagte Angelika Jovic, die allein dafür 1.500 Locken gewickelt hatte.

Die Fußgruppen setzten sowieso viele schöne Akzente, ob nun die “Familiy”, die “Umzüge aller Art” mit ihrem “Einfach untraublich”-Motiv oder die “Affen vom Zoo” mit “Löwenzahn”.

Am Straßenrand wurde kräftig mitgefeiert.

Der Verein Inside Kevelaer machte für das Stadtfest am 3. August mit einem Wagen Werbung. “Für mich ist das seit 18 Jahren das erste Mal, dass ich an einem Zug teilnehme”, versicherte der frühere Volker Verheyden als Teil dieser Fußgruppe.

Dazu machten die jungen Leute auf den Wagen “fette” Party, – ob nun die “Karnevalsjugend Kevelaer” als “Wilde Kerle”, die KLJB Winnekendonk/Achterhoek als “Gärtner” oder die Q2 des KvGG als “ABImerican Football”-Truppe. “Wir sind wie eine Familie”, sagte Ann-Katrin Waerder, die mit dem Abi-Jahrjgang von 2018 und dem Motivwagen “KABitän Blaubär – immer blau, trotzdem schlau” unterwegs war.

Nach dem Zug waren die Feierlichkeiten in der Stadt aber noch nicht zu Ende. In den Kneipen wie “Stassen” oder im großen Zelt auf dem Peter-Plümpe-Platz wummerten die Beats und die Jecken stimmten noch stundenlang Karnevalslieder an.

https://www.kevelaerer-blatt.de/karnevalsumzug-in-kevelaer-2/