„Ein Aussteiger im typischen Sinn bin ich nicht“, sagte Dieter Witt 2004 in einem Gespräch mit Claudia Daniels, die den Hünen damals für die KB-Serie „Fern der Heimat“ interviewte. Fünf Jahre zuvor hatte Witt, über Jahre Schwimmmeister und Realschul-Hausmeister, seinen Hut genommen. Er war in die Einsamkeit gezogen, um seinem Leben einen tieferen Sinn zu geben.

An Heiligabend ist Dieter Witt, der etwas andere Aussteiger, Lebensphilosoph und Begleiter ungezählter Kinder und Jugendlicher, im Alter von 84 Jahren gestorben.

Als 1975 das Hallenbad in Kevelaer erbaut wurde, kam der Viersener und gelernte Schlosser und Kunstschmied mit seiner Familie nach Kevelaer. Er wollte mehr als Kunsthandwerk. Er war lange in der Viersener Schwimmsportgruppe aktiv gewesen. In Kevelaer arbeitete er als Schwimmmeister und Masseur und machte sich für die Jugend der DLRG stark. Er gewöhnte ungezählte Kinder ans Wasser, bis sie sicher schwammen.

Er initiierte das Behindertenschwimmen, bildete junge Helfende aus und war ihr Kumpel und Kamerad. Er setzte sich dafür ein, dass erste Tauchgeräte angeschafft wurden.

Damals gab es noch kein DLRG-Heim. Die Jugend machte Witts privaten Dachboden an der Koxheide zu ihrem Treffpunkt. Witt vermittelte ihnen Zuversicht, Hoffnung und Stärke. „Wir, die wir heute über 60 sind, haben ihm viele fröhliche Stunden zu verdanken“, sagt Claudia Danie…