Wenn man sich mit einem Roman wie „Der Name der Rose“ anlegt, kann es ernst werden. Der Autor Umberto Eco war ausgewiesener Mittelalterkenner und bis zuletzt abweisend, was Bühnen- oder Filmfassungen seiner viel zu vielschichtigen Geschichten angeht.
Er hat zu viele Fallstricke in seine Romane eingebaut, als dass ein Theater- oder Drehbuchautor nicht über irgendeinen stolpern müsste. Andererseits lassen die Romane beim Lesen trotz wissenschaftlicher Tiefe genug Raum für die Fantasie. Wer sie gelesen hat, müsste also fast zwangsläufig von einer reduzierten Film- oder Bühnenfassung enttäuscht sein.
Da gibt‘s, zumindest für das Berliner Kriminaltheater, das mit dem gleichnamigen Stück jetzt in Kevelaer zu Gast war, nur einen Ausweg: Die Bühnenfassung von Claus J. Frankl macht das verzwickte Historienepos zum reinen „Kriminalstück“.
Einen Ermittler und einen Assistenten hat es mit William von Baskerville und dem Benediktinernovizen Adson ja ohnehin, und ein mehr oder minder profunder Blick hinter dicke Klostermauern auf geheimnisvolle Abläufe und Ereignisse wecken durchaus die Neugier – weshalb Kloster als Tatorte mittlerweile wohl zum guten Ton einer jeden Krimireihe gehören.
Bühnenbild und Ausstattung machen erst gar nicht den Versuch, gegen die grandiosen Filmkulissen anzukämpfen, sondern ergeben sich in reduzierten Symbolismus – was bei der eingedampften Geschichte ganz gut funktioniert. Noch ein bisschen besser hätte es geklappt, wenn die Beleuchtung pointierter gewesen wäre und sich nicht szenenweise in fast undurchdringliche Schummerigkeit ,gerettet‘ hätte.
Sei…