Der Kirchenmusiker Gerhard Korthaus schuf die Melodie des Heimatliedes
Kevelaer. Der Kirchenmusiker Gerhard Korthaus war von 1890 bis 1927 Basilikaorganist in Kevelaer, wo er und seine Frau Louise auch als Klavierlehrer wirkten. Die beiden blieben kinderlos. Gerhard Korthaus schuf die Melodie des Kevelaerer Heimatliedes.
An diesem Donnerstag jährt sich der Todestag von Gerhard Korthaus zum 80. Mal.
Der gebürtige Gocher, der nach seiner Pensionierung ab 1927 in Bonn lebte, hatte bei P. H. Thielen eine musikalische Ausbildung genossen und sich im Selbststudium weitergebildet. Schon in jungen Jahren galt er als einer der begabtesten Organisten in der Diözese. Seine Improvisationsgabe wurde gerühmt.
Korthaus war mit der Basilikaorgel derart vertraut, dass er nach seinem Weggang keine andere Orgel mehr anfasste. Das KB schrieb einmal: „Nachdem er von seiner geliebten Orgel in der Kevelaerer Basilika Abschied genommen – es war dies im Jahre 1927 – haben seine Finger nie mehr die Tasten einer fremden Orgel berührt.“
Von Korthaus stammt die Melodie zum Kevelaerer Heimatlied „Wor hör ek t‘hüss“ (getextet von Theodor Bergmann).
Es war der innige Wunsch von Korthaus, in Kevelaer beerdigt zu werden, wie seine Frau Louise in der Traueranzeige schrieb.
In einem Nachruf hieß es am 28. Oktober 1937 im KB: „Der frühere langjährige Organist an unserer Wallfahrtsbasilika und damit weit über die Grenzen unserer engeren Heimat hinaus in den Kreisen der Kirchenmusiker und der zur Gnadenmutter von Kevelaer pilgernden Prozessionen bestens bekannt, weilt nicht mehr unter den Lebenden. Am Dienstagabend wurde der im 68. Lebensjahr Stehende durch einen sanften Tod von dem schweren Leiden erlöst, das ihn in den letzten Monaten heimsuchte.“
Das KB rühmte das „meisterhafte Orgelspiel“ von Korthaus, der seine Zuhörer „entzückte – vor allem seine geradezu vorbildliche Begleitung des gregorianischen Chorals“.
Später hat Kevelaer nach dem Kirchenmusiker im „Malerviertel“ auf Nord eine Straße benannt.