Der Hypnose auf der Spur

Es gibt zahlreiche Methoden, sich das Rauchen abzugewöhnen. Sascha Koth hat allerdings ganz besondere Erfahrungen gemacht. Dem KB erzählt der Winnekendonker, wie er zunächst zum Nichtraucher und später sogar zum Hypnose-Coach wurde.

„Ich habe ganz oft versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, vergeblich, wie bei so vielen anderen auch“, erinnert sich Sascha Koth, „Ich hatte keine Lust mehr darauf, zu rauchen. Ich empfand es auch als ekelig.“ Er wollte wirklich davon weg kommen und schaffte es dennoch nicht. „Ich wollte das über den Verstand lösen, denn als rational denkender Softwareentwickler nähert man sich einem Problem und löst es. Nur hierbei wollte mir das einfach nicht gelingen“ erläutert Koth weiter.

Dann seit etwas Spannendes geschehen, als sein Sohn Jens drei Jahre alt war. „Ein Kollege fragte mich damals, ob ich kein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber habe“ erzählt Koth. „Diese Frage hat in mir etwas ausgelöst. Daraufhin hatte ich einen Traum mit Bildern vor Augen. Mein Sohn steht an meinem Krankenbett und sieht mich dort zum Sterben liegen, weil ich rauche. Das hat in mir plötzlich etwas verändert.“ Ab diesem Moment war es für den Softwareentwickler einfacher, mit dem Rauchen aufzuhören. Und das ist jetzt schon 14 Jahre lang.

Laufen statt rauchen

Sich rational zu sagen, das „Rauchen ist schlecht für dich“ oder „Ich rauche nicht“, sei zum Scheitern verurteilt. Aus Vernunft würde das nicht funktionieren. „Du musst etwas Grundlegendes und deine Gewohnheiten verändern“, spricht Koth aus eigener Erfahrung. „ Du musst Dinge wiederholen und emotional umstellen. Also habe ich mit dem Laufen angefangen. Da ich durch das Nichtrauchen an Körpergewicht zunahm, stellte ich konsequent meine Ernährung um.“ Schon bald erzielte er erste Fortschritte.

„Als analytisch denkender Mensch wollte ich mehr darüber wissen, wie und warum das so funktioniert“, machte er sich seine Gedanken. „Ich habe viel darüber gelesen, wie wir Menschen ticken und bin dabei auf ein Buch von Alexander Hartmann (Hypnoseausbilder) gestoßen. Hierin habe ich mich und das, was mit mir geschehen ist, wiedergefunden. Er erklärt, wie er das in der Hypnose macht. Sein Video als Anleitung für ein Selbststudium habe ich mir sofort bestellt. Es war spannend.“ Die ersten Hypnoseversuche probierte Sacha Kaoth an seinem Sohn und Ehefrau Natascha aus, obwohl Familienangehörige eigentlich nicht so gut dafür geeignet seien. Die Übung bestand darin (wie man es aus dem Fernsehen kennt), den ausgestreckten Arm unter Hypnose nicht mehr beugen zu können. „Und es hat tatsächlich funktioniert“, war Koth selber ein wenig überrascht.

„Von diesem Minierfolg angespornt bin ich zu einem Wochenendseminar gefahren, an dem wir mit 40 Teilnehmern diese Spielereien erlernt haben“, plaudert der Winnkendonker aus dem Nähkästchen. „Ich habe erfahren, dass das keine Zauberei oder Taschenspielertricks sind. Denn ein Zauberer tut nur so, ein Hypnotiseur macht, dass es Wirklichkeit wird. Hypnose ist ein Gedanke den du selbst fasst und der dann in deinem Körper wirkt. Denn bewusstes Denken löst ein Gefühl aus.“

Vom Forscherdrang inspiriert, besuchte er weitere Lehrgänge besucht. Zuerst ein Grundlagenseminar „Hypnotiseur“ und dann ein umfangreicheres Seminar „Hypnose-Coach“, das viel tiefer in die Unterstützung von Veränderungen geht.
Es folgten weitere 20 Wochen Fernseminare mit vielen Videoanleitungen. Alles begleitet von praktischen Übungen in der Familie bzw. an den Seminarteilnehmer. „Das alles habe ich immer nur für mich selbst gemacht, weil ich wissen wollte, wie das funktioniert mit der Hypnose“, sagt Koth.

Irgendwann habe er dann mit seinen Eltern darüber gesprochen, die zuerst irritiert und skeptisch waren. Sein Vater war damals 65 Jahre und meinte, „wir können das mit dem Nichtrauchen durch Hypnose ja mal ausprobieren.“ Daran geglaubt habe er nicht. Schließlich waren alle Versuche in den 51 Raucherjahren mit mehr als zwei Schachteln am Tag kläglich gescheitert.

„Nun ist er schon seit zwei Jahren Nichtraucher“, sagt der zertifizierte Hypnotherapeut nicht ohne Stolz. „Auch die Nachbarin meiner Eltern wollte schließlich, dass ich ihr helfe, um sie vom Rauchen zu entwöhnen.“ Auch sie habe es geschafft, durch Hypnose vom Rauchen loszukommen. Das Spannende daran sei, dass das mit einer rund anderthalb Stunden dauernden Sitzung möglich sei. Die Erfolgsquote bei Rauchern läge bei mehr als 50 Prozent, dass diese auch nach einem Jahr nicht wieder rauchen würden.

„Man wird dabei nicht verzaubert oder willenlos, sondern erfährt bei vollem Bewusstsein wie sich das eigene Verhalten ändert“, versichert Koth. „Der Hypnotiseur lässt seinen Klienten alles mit sich selbst machen. Er ist nur der Coach. Das Wichtige ist, dass man Hypnose zulassen muss. Denn wer nicht will, kann auch nicht beeinflusst werden. Man gibt nicht die Kontrolle ab, sondern lernt, wie ich mich selbst kontrollieren kann.“

Was aus Neugier und Wissendurst als Hobby begann, betreibt Sascha Koth heute mit professioneller Ambition: „Vielen Menschen konnte ich bei der Bewältigung von vielfältigen Problemen helfen.“ Höhenangst oder Lampenfieber gehöre ebenso dazu wie die Angst vor Spinnen. Hypnose könne aber auch bei vielen anderen Dinge helfen, wie Essstörungen, gesundheitlichen Problem und Schmerzen. „Ich selbst darf allerdings nur die Dinge behandeln, die nicht als krankheitsbedingt eingestuft wurden“, verweist er auf eine benötigte Heilausbildung, die er bislang noch nicht hätte. „Bei mir selbst wende ich das dennoch an.“ So würde das gegen seine Nackenschmerzen immer wirken. „Den meisten Menschen kann ich helfen“, freut sich Koth.

„Das Schöne daran ist, sie sind dankbar. Ich selbst bin seit Jahren emotional besser drauf. Mit Eigenhypnose habe ich meine Alltagsunzufriedenheit, die viele Menschen haben, durch Entspannungsübungen bekämpft.“ Nähere Informationen gibt es unter www.sascha-koth.de oder Telefon: 0177/7072241.

DER SELBSTVERSUCH

Es gibt Geschichten, die muss man am eigenen Leib gespürt haben. Für KB-Herausgeber Rudi Beerden sollte deshalb der Besuch beim Hypnose-Couch noch ein Nachspiel haben:

Nach dem Gespräch fragte mich Sascha Koth, der über 15 Jahre Mitarbeiter in meinem Softwareunternehmen war, ob ich dass auch probieren wolle. Da ich immer aufgeschlossen für Neues bin und ich Hypnose nur aus dem Fernsehen kannte, wollte ich es dann auch wissen, wenn gleich ich bei mir dachte, dass das sicher nur esoterischer Kram ist. Nach einem kurzen Einführungsgespräche und einer lockeren Sitzhaltung begann Sascha in der ruhigen und den Hypnotiseuren eigen Stimmlage auf mich einzureden. Meine Augen waren dabei geschlossen.

Es folgen die bekannten Sätze, wie „Du fühlst dich entspannt, deine Arme und Beine werden schwerer und schwerer“, „Du fühlst dich immer besser und besser“… Um mich herum konnte ich alles wahrnehmen. Ich verstand jedes einzelne gesprochene Wort und ich dachte auch, ich könne das jederzeit beenden, wenn ich wollte. Aber ich ließ es geschehen. Ich wollte die Erfahrung machen, wie es ist,hypnotisiert zu werden.

Ich konnte meinen Arm nicht mehr bewegen

Und dann geschah es nach wenigen Minuten: Mein ausgestreckter rechter Arm, war von mir, auch mit größter Muskelanstrengung, nicht mehr zu beugen. Gefühlt ungefähr so, als sei eine Stange aus Stahl im Inneren meines Armes. Ich war mir sicher, dass wenn ich die Augen öffnen würde, das alles sofort beendet wäre. Mit dem bekannten Anzählen „und bei drei öffnest du die Augen“ war es dann vorbei.

Ich ließ mich noch auf zwei weitere Übungen ein. So musst ich meine rechte Hand auf meinen Oberschenkel legen und versuchen, sie anzuheben. Es gelang mir nicht, auch unter Zuhilfenahme der linken Hand konnte ich die rechte nicht lösen. Die nächste Übung war, dass ich meine geschlossenen Augenlider öffnen sollte. Auch hierbei der selbe Effekt. Es ging nicht, obwohl ich es wollte.
Während der Zeit der Hypnose war ich immer bei vollem Bewusstsein, aber irgendetwas löst es tatsächlich in einem aus. Heute bin ich mir sicher, dass man mit Hypnose Dinge beeinflussen und verändern kann, sofern die Bereitschaft da ist, sich auf das Abenteuer einzulassen. Ich glaube, dass das nur Menschen gelingt, die bereit sind, vermeintlich die Kontrolle über sich abzugeben und etwas mit sich geschehen zu lassen.