Patrick Czaja aus Kevelaer verzichtete zehn Monate lang auf sein Auto

Der gute Wille hat Nerven gekostet


Zehn Monate lang stieg Patrick Czaja vom PKW auf öffentliche Verkehrsmittel um. Foto: privat

Freiwillig aufs eigene Auto verzichten? Für viele ist dieses Szenario – vor allem in unseren ländlichen Gebieten – unvorstellbar. Die Wege sind oft weit, es gibt keine Busverbindungen im 10-Minuten-Takt und die Frage, ob der Zug – der Niers-Express – wirklich kommt, ist jedes Mal aufs Neue eine spannende Angelegenheit. Der Kevelaerer Patrick Czaja hat dieses Experiment dennoch gewagt. Weil sein Unternehmen wirtschaftlich unter der Corona-Pandemie litt, verzichtete er freiwillig auf seinen Firmenwagen und stellte fortan vor allem den ÖPNV auf die Probe, seine Arbeitsstelle in Hürth konnte der Vertriebsmitarbeiter nämlich nur auf diesem Wege erreichen.

Rund 60.000 bis 70.000 Kilometer habe er im Jahr durchschnittlich mit seinem Firmenwagen zurückgelegt, berichtet Patrick Czaja. Nicht nur der Weg ins Büro nach Hürth (Köln), auch bundesweite Kundentermine trieben die Fahrkilometer in die Höhe. Als das Unternehmen, bei dem er angestellt ist, auch im zweiten Jahr der Pandemie wirtschaftlich litt, sah der Kevelaerer die Chance, selbst etwas zur Erleichterung der Situation beizutragen. Als Angestellter sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Doch durch seine vorangegangene jahrelange Selbstständigkeit sei ihm sehr bewusst gewesen, was die Situation für ein Unternehmen bedeutet. Seinen Arbeitgeber hat es dabei besonders hart getroffen. Das Hürther Unternehmen bietet Dienstleistungen im Bereich des Ticketmanagements für Großveranstaltungen an. Mit Beginn der Pandemie fielen Einnahmen weg, zusätzlich Kosten für Rückabwicklungen entstanden. 

Bis Mai 2021 sei das…