Der Garten ist sein Leben

Der Präsident der Landwirtschaftskammer NRW schrieb auf die Urkunde: „Herr Peter Breidenbach hat am 19. Februar 1957 die Gärtnermeisterprüfung bestanden. Mit der Verleihung des Diamantenen Meisterbriefes finden Dank und Anerkennung für erfolgreiche Berufstätigkeit und jahrzehntelange Treue zum Berufsstand sichtbaren Ausdruck.“
Peter Breidenbach, der am 17. Dezember 1931 in seinem Elternhaus auf Keylaer geboren wurde, hält die gerahmte Urkunde zu Recht stolz in den Händen. 60 Jahre Meister im Gartenbau, eine lange Zeit. Er strahlt pure Lebensfreude aus und ist glücklich darüber, dass er die Ehrung und seinen 86. Geburtstag mit seiner Lebensgefährtin Anni Koester und der großen Familie feiern kann. Anfang des Jahres hatte ihn eine schwere Erkrankung sehr mitgenommen, aber eine gute medikamentöse Therapie hat ihn wieder aufleben lassen. So genießt Breidenbach jeden einzelnen Tag seines Lebens.
Der Kevelaerer darf neben vielen weiteren Auszeichnungen auch das Bundesverdienstkreuz sein Eigen nennen. Er erhielt es für seine zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten, nicht nur als Mitglied des Aufsichtsrates der Erzeugerversteigerung Straelen, dessen Vorsitzender er von 1974 bis 1993 war, als Vorsitzender der Kreisvereinigung der Gemüse-, Obst- und Gartenbauer, als Vorstandsmitglied der Kranken- und Pflegekasse Gartenbau und als Vertrauensmann der Sozialversicherungsträger Gartenbau.
Der Jubilar liebte seinen Beruf. „Ich bin ein Naturmensch und habe früher noch jeden Steckling selbst in die Erde gesetzt. Mit der zunehmenden Industrialisierung und Technik konnte ich mich nicht so anfreunden“, sagt Breidenbach und fügt schmunzelnd hinzu: „Ich besitze noch nicht einmal ein Handy.“
Sein Vater gründete 1931 einen Gartenbaubetrieb auf Keylaer, den Breidenbach 1969 übernahm. Dort bildete der Meister für Gemüsebau (im Nebenfach Blumen und Zierpflanzen) über 30 Lehrlinge aus. 1997 übergab er den Betrieb an seine Tochter.
Was dem bodenständigen Menschen Peter Breidenbach gar nicht gefällt, ist die Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Gartenbau, die ebenso wie in allen anderen Wirtschaftszweigen bei Investitionen nur noch auf Krediten aufgebaut ist. „Mein Vater sagte immer, wenn ich ein Treibhaus anbauen wollte, das kannst du machen, wenn du das Geld dafür liegen hast. Heute sind die Betriebe darauf angewiesen, immer weiter zu expandieren. Sind sind damit durch Kredite von den Banken abhängig. Das ist keine gute Entwicklung.“
Auch wenn Peter Breidenbach schon seit 20 Jahren im verdienten Ruhestand ist, als Gärtnermeister ist er weiter tätig. „Ich muss immer in meinen Garten, um in der Natur zu arbeiten. Es gibt nichts Schöneres.“