Denkmalpfleger gesucht

Dass Städte und Gemeinden im Umfeld der Denkmalpflege neben der Unteren Denkmalschutzbehörde und der Bauaufsicht auch auf Ehrenamtler setzten können, ist allgemein wenig bekannt. In der Wallfahrtsstadt ist man ohne große Ausgrabungsarbeiten allerdings genau darauf gestoßen und sucht ab sofort „eine oder einen ehrenamtlichen Beauftragten für Denkmalpflege“. Dieser soll die Behörde unterstützen und mit ihr zusammenarbeiten. „Wir erhoffen uns im Idealfall damit ein Bindeglied zwischen Eigentümern, dem Ausschuss und den Behörden“, sagt der zuständige Fachbereichsleiter Ludger Holla.
Die Beauftragung erfolgt durch den Rat für die Dauer von zunächst fünf Jahren. Zu den Aufgaben gehören die Beobachtung von örtlichen Vorhaben, Planungen, Vorgängen und Presseberichten, die Information sowohl der Eigentümer, als auch des Ausschusses, der Behörden und des Landschaftsverbandes, und schließlich auch die Kontaktpflege zu wichtigen Institutionen und Personen. Eine Affinität zum Thema sollten Interessenten schon haben, bestenfalls eine berufliche Ausbildung in einer verwandten Richtung, denn der Denkmalschutzbeauftragte soll auch Gutachten und fachliche historische Recherchen liefern.
Ein ordentliches Arbeitspensum könnte da anstehen. Deshalb können sich Ludger Holla und Armin Zocher von der Unteren Denkmalschutzbehörde auch vorstellen, dass sich mehrere Interessenten diese ehrenamtlichen Aufgaben, etwa je nach Interessensgebieten, aufteilen. Handwerker, Architekten, Ingenieure, aber auch Chronisten aus Heimatvereinen und andere gesellschaftlich und geschichtlich interessierte Personen sehe man hier beispielsweise. Im Prinzip sei man aber für alle qualifizierten Anfragen offen. Die notwendigen Kenntnisse könnten durch den Besuch entsprechender Fortbildungen erweitert und vertieft werden. Sonstige Voraussetzungen: Die Bewerber müssen ihren Wohnsitz in Kevelaer haben und mobil sein, d.h. einen Führerschein besitzen und bereit sein, den eigenen Wagen für Fahrten zu nutzen.
Die Suche nach diesem ehrenamtlichen Beauftragten kommt laut Holla nicht von ungefähr,
sei sie doch neben Gestaltungs- und Sondernutzungssatzung sowie dem Gestaltungsbeirat ein weiterer Schritt in Richtung der angestrebten Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft historischer Stadt- und Ortskerne in NRW. Deshalb hatte die Verwaltung diese Möglichkeit, die der § 24 des Landes-Denkmalschutzgesetzes bietet, dem zuständigen Fachausschuss im vergangenen Jahr vorgeschlagen. Nach dessen Beschluss wurde nun das Anforderungsprofil erstellt – die Suche nach geeigneten Beweberinnen und Bewerbern kann damit ab sofort beginnen. Sollten sich keine Bewerber melden, wolle man in Frage kommende Personen gezielt ansprechen, sagt Holla.
Laut Ludger Holla und Armin Zocher gibt es in Kevelaer derzeit 230 eingetragene Baudenkmäler, neben zumeist historischen Gebäuden sind dies beispielsweise auch etliche Wegkreuze. Hinzu kommen aktuell zwölf eingetragene Bodendenkmäler, wie etwa die Wal-Funde in Kervenheim.
Aussagekräftige Bewerbungen nimmt Ludger Holla bis zum 20. Februar 2019 bevorzugt per E-Mail entgegen (ludger.holla@kevelaer.de, maximal 5 Megabyte, Informationen und Rückfragen: 02832/122-409).