Den Kreis gut präsentiert

Es war eine „Steilvorlage“, die Ina Scharrenbach, die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW auf der Expo Real in Richtung Landrat Spreen lieferte. Betonte sie auf dem Messestand der Standort Niederrhein GmbH doch die Schaffung bezahlbaren Wohnraums und unterstrich einmal mehr die 5,5 Milliarden Euro, die das Land NRW in die Förderung des Wohnungsbaus stecke.

Da passte es gut, dass Landrat Wolfgang Spreen die Gründung einer kreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft vermeldete, „um für diejenigen etwas zu tun, die nicht so viel Geld fürs Wohnen ausgeben können.“ Für drei Tage drehte sich auf der Messe München einmal mehr alles um Immobilien und Investitionen. Und der Niederrhein und sein Kreis Kleve war mit seiner Kreis-Wirtschaftsförderung dabei.

Zehn Jahre nach der weltweiten Finanzkrise präsentierte sich die Immobilienbranche optimistisch und scheint sich auch von Diskussionen um internationale Zölle und Verschuldung nicht beeindrucken zu lassen. Der in Workshops mögliche Blick auf die Veränderungen im Einzelhandel ließ die junge Wortkreation „Omnichannel“ erkennen und steht für eine wohl wachsende intelligent vernetzte Kundenansprache über verschiedene Kanäle – ob online oder offline. Ungebrochen allerdings ist die Suche der Edekas, Lidls, Normas und REWEs dieser Welt nach neuen und weiteren Standorten, womit man beim Kernthema “Immobilien” wäre.

„400 Hektar Raum für Investitionen“ lautete das Angebot der Kreis-WfG auf dieser Messe. In Goch standen beispielsweise das Gewerbegebiet-Weeze-Goch als „GeWeGo“ im Zentrum der Gespräche und das „NeuSeeLand“ wurde als Wohnbau-Offerte angepriesen. Kevelaer zeigte großen Optimismus bei der Nutzung der jodhaltigen Thermalquelle, freute sich auf den Solegarten und das Gradierwerk und sah in dem entstehenden neuen Rilano-Hotel von Investor Bernd Zevens einen weiteren erkennbaren Vorteil dieser als Zielgruppen-Erweiterung gedachten Entwicklung.

Als „Überraschung dieser Messe“, so formulierte es Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers im Gespräch mit Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser und Wirtschaftsförderer Tim van Hees-Clanzett, galt deren Vorfreude auf ein weiteres neues Hotel auf der Fläche des ehemaligen Finanzamtes in der Herzogstadt. Als Investor wünschen sich alle die Familie Janssen, die bereits das Hotel See Park zum überzeugenden Standortfaktor gemacht hat.

Apropos Kuypers: Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, auf der Expo Real vor Ort mit Kollegin Nathalie Tekath-Kochs, kehrte mit erkennbarem Optimismus an den Niederrhein zurück. Gleich zwei Mal gab es Anfragen und Gespräch zur Wöhrmann-Immobilie in Appeldorn.

Aus Düsseldorf kommend sucht ein Unternehmer 50.000 Quadratmeter Gewerbefläche für das Segment Logistik – verbunden mit weiteren 50.000 Quadratmetern als Option für künftige Erweiterungen. Eine Anfrage aus dem Münsterland zielt auf Flächen für größere Wohnanlagen, Mehrgenerationen-Häuser und Microappartement-Anlagen ab.

Trafen sich am Rande der Expo Real in München: Petra Wassner (Bildmitte), Geschäftsführerin von NRW.INVEST, Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers und Kollegin Nathalie Tekath-Kochs.

Junge Chinesen aus dem Umfeld der Stadt Aachen suchen ihre Chancen im Kauf einer Immobilie für Schulungen, Tagungen, Gründungsbegleitung und Unternehmensberatung. Und ein Familienunternehmer „mit 70-jähriger Erfahrung“ möchte sich in die Schaffung von Gewerbeimmobilien und kleiner Gewerbeeinheiten bei Projektvolumina von „bis zu zwei Millionen Euro“ einbringen. Hallenanteile ab 100 Quadratmeter seien hier denkbar und eine Angebotspalette mit und ohne Büroeinheit.

„Wir werden in den nächsten Tagen unseren Bürgermeistern und Kolleginnen und Kollegen der Wirtschaftsförderung manche Adresse zukommen lassen können“, so die Kreis-Wirtschaftsförderung.

Als „völlig neuen Ansatz“ habe es eine Ansprache zur Schaffung eines sogenannten „Inklusionshotel als Beitrag zur Stadtentwicklung“ gegeben. Sie leisteten „einen wichtigen Beitrag zur Behindertenhilfe“. Die Zielsetzung eines Inklusionshotels sei es zum einen, Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu eröffnen, einen Arbeitsplatz zu finden und zum anderen, den wachsenden Bedarf nach Übernachtungsmöglichkeiten zu decken. Mit dem Konzept eines Inklusionshotels, so die Projektentwickler, könne man auch unterhalb der kritischen Größen Hotelprojekte realisieren.