Das war‘s erstmal fürs Wettener Lädchen

Das ist sehr bedauerlich“, lautet die Stellungnahme der Ortsvorsteherin Beate Clasen zur Schließung des Wettener Lädchens. Der Laden sei „nicht nur für die Versorgung“ der Wettener Bürger, sondern vor allem „auch als Treffpunkt“ wichtig für das Dorf gewesen.

Im September 2018, also vor nicht einmal einem Jahr, hat der Emmericher Michael Schoofs, damals Neuling im Lebensmittelhandel, den Laden als Betreiber übernommen (das KB berichtete). KB-Mitarbeiter Matthias Wirth beendete seinen Artikel im letzten Jahr über die Wiedereröffnung des Lädchens mit folgendem Satz: „Am Donnerstag, 6. September, wird es dann Ernst und das ‚Wettener Lädchen‘ startet in eine neue Phase seines Bestehens.“ Dass diese neue Phase lediglich elf Monate dauern würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt wohl niemand.

Zu nah an Kevelaer

Es sei zuletzt nichts mehr los gewesen im Lädchen, erzählt Beate Clasen. An der Schließung bedauert sie vor allem eines: „Wir verlieren einen Teil unserer Selbstständigkeit.” Man sei einfach „zu nah an Kevelaer“ und auch die Supermärkte lieferten inzwischen ja zum Teil schon. „Und dann hat man seine Kiste Wasser schon im Keller.“ Vor allem für die täglichen Besorgungen der Wettener Bürger und speziell der Senioren sei das Wettener Lädchen sehr wichtig, meint Clasen.

Wirft man heute einen Blick auf die Facebook-Seite des Lädchens, lässt nichts darauf schließen, dass der Laden nicht mehr geöffnet hat. War der Betreiber bisher doch recht aktiv und hielt die Bürger über die Facebookseite auf dem Laufenden über Angebote und wichtige Belange, sucht man einen Beitrag zur Schließung vergeblich.

Bereits Anfang Juni ging Schoofs auf Personalsuche – das ist aus einem seiner Facebook-Posts des Wettener Lädchens zu entnehmen. Circa einen Monat später schrieb er in einem weiteren Beitrag: „Liebe Wettener, wir sind noch auf Personalsuche. So lange wir die Lücken nicht geschlossen haben, kann es passieren, dass wir evtl. an dem einen oder anderen Tag später öffnen oder früher schließen. Wir bitten um Verständnis.“ Wenige Tage später folgten die Worte: „Liebe Kunden, wegen des Personalengpasses haben wir vorübergehend Samstag geschlossen.

Die Zukunft ist ungewiss

Doch dabei blieb es nicht. Nun ist das Wettener Lädchen ganz geschlossen. „Wir hoffen, dass wieder eine Verkaufsstelle kommt“, sagt Beate Clasen. Vorerst wird es beim Hoffen bleiben. Weitere Pläne hinsichtlich der Nutzung der Immobilie in Wetten gebe es noch nicht, sagt der Inhaber Udo Weber auf Nachfrage des KB. Michael Schoofs wollte sich auf Anfrage zu den Gründen der Schließung nicht äußern.