Caritas und Stadt Kevelaer wollen das Ehrenamt in der Stadt neu beleben

Das Projekt Engagiert in Kevelaer startet

Die Projektbeteiligten freuen sich auf den Start (v.l.): Lena Hanenberg (Pressesprecherin Kevelaer), Peter Marx (Nyby), Gudrun Blumenkemper (Koordinatorin Caritas-Centrum Kevelaer-Weeze), Dr. Dominik Pichler (Bürgermeister Kevelaer), Stephan von Salm-Hoogstraeten (Vorstand Caritasverbande Geldern-Kevelaer). Foto: Caritas

Am 5. Dezember 2022 war der Internationale Tag des Ehrenamts. Zu diesem Anlass hat die Wallfahrtsstadt Kevelaer bereits ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger für ihre Leistungen geehrt und sich im Rahmen eines festlichen Abends bei ihnen bedankt (das KB berichtete). Nun möchten die Verantwortlichen gemeinsam mit dem Caritasverband Geldern-Kevelaer ein neues Projekt an den Start bringen, um das Ehrenamt weiter zu stärken.

Wie wichtig die Ehrenamtslandschaft in Kevelaer ist, war Anfang Dezember im Rahmen der Ehrung bereits zu erkennen: Trainerinnen und Trainer in den Sportvereinen, Unterstützende in der Flüchtlingshilfe, Helfende in der Jugendbetreuung oder Ehrenamtliche in der Seniorenarbeit – sie alle sind ein wichtiger Baustein des Sozialgefüges und machen Kevelaer ein kleines bisschen besser. Sehr erfreulich war es für die Verantwortlichen auch zu sehen, wie viele junge Leute sich ehrenamtlich engagieren. Der Nachwuchs im Ehrenamt ist besonders wichtig, denn ohne das Ehrenamt würden viele gute Dienste entfallen, die von einer Kommune alleine in diesem Umfang nicht geleistet werden könnten.

Doch durch den Rückzug vieler älterer und jahrzehntelang tätiger Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler sowie den Veränderungen der Arbeitswelt und persönlicher Haltungen, verändert sich auch die Ehrenamtslandschaft. Das bringt neue Herausforderungen mit sich. Neue Bürgerinnen und Bürger für die Unterstützung zu gewinnen, wird zunehmend schwieriger.

Neue Kommunikationswege

Aus diesem Grund unterstützt und begleitet der Rat der Wallfahrtsstadt Kevelaer ab sofort ein Projekt der Caritas: „Engagiert in Kevelaer – Bürgerschaftliches Engagement innovativ fördern, vermitteln und koordinieren“, dessen Ziel es ist, ergänzend zu den bestehenden Strukturen auch neue Leute für ein ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Dabei ist eine Vereinszugehörigkeit nicht Voraussetzung. Auch individuelle Kurzzeiteinsätze oder einzelne Projekte sind im Rahmen des neuen Ehrenamts-Projektes möglich. Ehrenamtlich Interessierte sind dabei flexibel und nicht an feste Termine gebunden. Bestehende Vereine, Organisationen und Strukturen werden durch das Projekt aber genauso unterstützt. Egal, wer Hilfe sucht oder Hilfe anbieten möchte: Die Kommunikationswege für das Ehrenamt werden neu gedacht. 

Hilfesuchende und Hilfebietende werden beispielsweise über die App-Lösung „Nyby“ zusammengeführt. In einem Pilot-Projekt im Kevelaerer Klostergarten wurde die Nyby-App bereits erfolgreich getestet (das KB berichtete). 

Ehrenamt wird digital

Die Stadt Kevelaer ist mit ihrem Vorhaben nicht alleine: „Die Förderung ehrenamtlichen Engagements ist Kernaufgabe der Caritas. Deshalb sind wir froh, dass wir nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im Klostergarten das Ehrenamt jetzt im gesamten Stadtgebiet von Kevelaer digitaler werden lassen, auch wenn am Ende immer die analoge Hilfe von Mensch zu Mensch steht. Jeder, der anderen – auch nur punktuell – Zeit oder Knowhow schenken will, kann das über die App ganz unkompliziert tun,“ sagt Stephan von Salm-Hoogstraeten, Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer, über die Nyby-App.

Die Stadt Kevelaer freut sich darüber, die Caritas bei diesem Projekt zu unterstützen und das Ehrenamt in Kevelaer neu zu strukturieren: „Unser Gemeinwohl bleibt auch künftig auf ein breites ehrenamtliches Engagement angewiesen. Deshalb müssen wir das Ehrenamt attraktiv und reizvoll halten und neuen Lebensmodellen gerecht werden. Mit dem neuen Projekt der Caritas haben wir die Möglichkeit, die Menge der ehrenamtlichen Angebote zu sichern und sogar zu erweitern“, betont Bürgermeister Dr. Dominik Pichler. 

Im Januar geht das Projekt an den Start. Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine und Einrichtungen erhalten dann weitere Infos zum Projekt und zum neuen digitalen Angebot über die Kanäle der Caritas und der Stadt Kevelaer.