Das Petrus-Canisius-Haus ist nun ein für alle Mal nur noch eine Erinnerung, denn am vergangenen Freitag eröffnete nach langen Renovierungsarbeiten endlich das Mechel-Haus seine Türen. Die sollen getreu nach dem Motto des Quartiers- und Begegnungszentrums „Miteinander, Mittendrin“ für jede Kevelaererin und jeden Kevelaerer offen stehen.
Zur Eröffnung konnte man sich ein erstes Bild machen, wie das in Zukunft aussehen könnte. Denn schon bevor die Feierstunde um 11 Uhr beginnen sollte, waren alle Plätze im großen Saal bereits besetzt. Viele mussten stehen, um an dem Festakt teilzunehmen. Darunter auch die Ehrengäste wie Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Wallfahrtsrektor Stefan Dördelmann und Landestagesabgeordneter Stephan Wolters.
Die beiden verantwortlichen Frauen im Mechel-Haus, Quartiersleiterin Jessica Sieben und die Leiterin des Caritas-Centrums Gudrun Blumenkemper, konnten sich über zahlreiche Geschenke freuen, darunter Blumen, Kerzen und Kaffee.
Doch als erstes zu Wort kam Karl Döring aus dem Vorstand des Caritasverbands Geldern-Kevelaer. Er freute sich, die zahlreich erschienen Gäste an diesem Festtag willkommen zu heißen und bedankte sich noch einmal bei der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW und der Aktion Mensch für die Förderung des Projektes in der Höhe von 900.000 Euro. Döring erhofft sich vom Mechel-Haus, dass „es allen Menschen, unabhängig von Alter, Herkunft oder Glauben, offen steht.“
Als Nächstes ergriff Bürgermeister Pichler das Wort. Er wünscht sich, dass das Mechel-Haus ein Ort wird, um zusammenzukommen und sich selbst etwas Gutes zu tun. Er gibt dem Team mit, dass es groß gestartet ist und er fest daran glaubt, dass es auch groß weitermachen wird.
Maximillian Wollrab vom Ingenieurbüro Coenen aus Goch verriet den Gästen Details zum Umbau. Das Hauptziel des Umbaus sei es gewesen, das Mechel-Haus barrierefrei und energieeffizient/nachhaltig zu gestalten. Die Barrierefreiheit ist durch einen neu eingebauten Aufzug und eine Stahlbrücke im Foyer gegeben. Durch sie ist nun auch erstmalig die Bücherei barrierefrei zugänglich. Für die Nachhaltigkeit sorgt unter anderem die Fernwärme der Biogasanlage Schloss Wissen (KB berichtete). Aber auch der Einbau der neuen Fenster und Türen hilft dabei, Energie zu sparen.
Eine ganz besondere Rednerin war Mechel Schrouse, gespielt von Margret Meurs. Kurz begrüßte sie alle auf Kävels Platt, bevor sie dann doch Hochdeutsch sprach. Sie war dort, um ihre Geschichte zu erzählen, denn zu viele in Kevelaer kennen sie nicht. Mechel Schrouse war nicht nur die Ehefrau von Hendrick Busman, sondern auch Kevelaers erste Geschäftsfrau, die aus ihrem Geschäft damals vor circa 380 Jahren auch ein Quartier für alle machte. Um so mehr freut sie sich nun, dass das neue Quartiercentrum ihren Namen tragen wird und ihre Geschichte bald hoffentlich in ganz Kevelaer bekannt ist, damit niemand mehr sagen kann: „Die Mechel kenn ich nicht.“
Quartiersleiterin Jessica Sieben freute sich darauf „ein offenes Haus für jeden Mann und jede Frau“ zu sein. Sie berichtete, dass der Seniorentreff, der Kevelaerer Männergesangverein und Kindertanzkurse bereits angemeldet sind, um die Gemeinschaftsräume des Zentrums zu nutzen, und sie hofft auf weitere Gruppen. Schon am Eröffnungstag sollten die Gäste die Chance haben, auf Flipcharts weitere Ideen für das Mechel-Haus zu teilen. Anmeldungen für Gruppen und Vereine nimmt Frau Sieben weiterhin gerne entgegen.
Gudrun Blumenkemper nutzte die Chance, ihr Team an Beraterinnen und Beratern vorzustellen, die ab dem 18. März für die Menschen in Kevelaer da sind.
Zu guter Letzt bekam der neue Wallfahrtsrektor Stefan Dördelmann das Wort. Er freue sich darüber, gleich zu Anfang so tolle neue Nachbarn direkt neben dem Kapellenplatz zu haben. Dann übernahm er die Einsegnung des Mechel-Hauses, während die übrigen Gäste schon mit Sekt auf den neuen Ort der Begegnung im Herzen von Kevelaer anstoßen durften.