„Ghana war mein Leben. Die 30 Jahre, die ich dort verbracht habe, waren bis jetzt die beste Zeit meines Lebens.“ Wenn Bruder Michael von seinem Einsatz in dem westafrikanischen Land erzählt, spürt man seine tiefe Verbundenheit zu den Menschen, der Kultur, dem Klima und der Landschaft. Er ist gebürtiger Kevelaerer und Missionar und war mit seinen Mitbrüdern des Salesianer-Ordens Don Boscos in der Projektarbeit in Ghana tätig. Aus gesundheitlichen Gründen ist er mittlerweile nach Deutschland zurückgekehrt und wirkt im Dominikus-Savio-Haus in Jünkerath. Hier in der Vulkaneifel hatte er 1982/1983 selbst mit seinem Noviziat angefangen. Der Kreis schließt sich also. Zudem jährt sich seine Profess – das Ablegen der Ordensgelübde – in diesen Tagen zum 40. Mal. Grund genug für den 65 jährigen, um im Gespräch mit dem KB auf eine bewegte Zeit zurückzublicken.

1992: Auf nach Ghana

Als sich Bruder Michael 1992 als einer der ersten mit seinen Brüdern nach Ghana aufmachte, fanden sie praktisch nur Busch und Urwald mit kleinen Dörfern vor. „Bei dem tropischen Klima hätte Tarzan dort leben können“, erzählt der Missionar lächelnd. Die Trinkwasserversorgung war katastrophal. „Die Einheimischen tranken das Wasser aus dreckigen Tümpeln und Zisternen, die das Regenwasser auffingen.“ Es wurden Wasserlöcher gebohrt und Handpumpen installiert. Es folgte der Bau von Grundschulen und Kapellen.

Im Jahr 1996 konnte in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein Ausbildungszentrum eröffnet werden. „Die Jungen und Mädchen erlernten dort praktische Berufe, zum Beispiel im Maurerhandwerk oder als Bürokräfte“, erklärt Bruder Michael. Später kamen noch mehr Ausbildungsplätze – speziell für Mädchen – etwa in der Hauswirtschaft oder im Bereich der Reparatur von Handys und anderen technisc…