„Cellikatessen“ im Kevelaerer Marienstift

Irmgard Hardt bereitet regelmäßig die Nachmittage im Wohnstift St. Marien vor, an denen im Marienstift mit Konzerten oder Vorträgen erbauliche Stunden angeboten werden. Nun konnte sie ein Konzert mit „musikalischem Unterricht“ moderieren.

Annemieke Schwarzenegger und Bernhard Bücker gastierten im Forum der Senioreneinrichtung und trotz Gewitter und schwüler Luft kamen einige Musikliebhaber, um sich musikalisch verwöhnen zu lassen.

Schwarzenegger, Cello und Bücker, Klavier, beide Dozenten an der Folkwang Universität Essen, brachten ihr Programm Cellikatessen mit in die Marienstadt und wirklich delikate Musik erklang. Vor jedem Musikstück aber betätigte sich Bücker als auch als Dozent in Kevelaer. In kurzweiliger Moderation erklärte er die musikalischen Epochen oder auch, dass „Largo“ langsam und „Allegro“ schnell heißt.

So erklang Antonio Grimaldis E-Moll Sonate in vier Sätzen, die im Wechsel im Largo schmeichelten und im Allegro die Anwesenden aufschrecken ließ, die in der zunächst ruhigen Musik versunken waren. Stil- und gefühlvolle Musikstücke, die einen Bogen über die Musikgeschichte spannte, wurden auf hohem virtuosen Niveau vorgetragen.

Beispiele dafür waren aus der Wiener Klassik ein Stück von Ludwig van Beethoven für Cello und Klavier. Hierbei wurde deutlich, dass Beethoven nicht nur bei Josef Haydn studiert und er deswegen seine Musik stark an ihn angelehnt hatte, er hatte auch ganze Passagen aus Mozarts Zauberflöte mit eingebaut. Von der Sonate, die fünf Sätze hat, wurde aber nur der erste Satz gespielt, denn dieser dauerte alleine zehn Minuten.

„Musik gibt Energie und schenkt gute Laune“, so Bücker, als er Achille-Claude Debussy (geboren am 22. August 1862 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 25. März 1918 in Paris) vorstellte. Der französische Komponist des Impressionismus war für ihn „genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“. Auf der Weltausstellung in Paris entdeckte er die fernöstlichen Klänge, die er anschließend in die „Pentatonik“ einarbeitete und die er wie kein Zweiter perfektionierte.

Die beiden Solisten nahmen das Publikum mit in eine Zauberwelt der Musik und der Nachmittag zeigte einmal wieder, dass die Veranstaltungen im Marienstift qualitativ hochwertig sind und die Gäste begeistern.