Aktuelles aus Winnekendonk

Von Schmetterlingen über Indianerinnen bis hin zu den Schlümpfen

Die Teilnehmer und Zuschauer an der Zugstrecke des Kinderkarnevalszug Winnekendonk waren wetterfest und ließen sich von den kurzzeitigen Schauern nicht die gute Laune verderben. Rund 1.500 Zuschauern besuchten den Umzug in Winnekendonk, der aus polizeilicher Sicht störungsfrei verlief.

Was auffiel, waren die durchgehend, mit viel Liebe zum Detail hergestellten Kostüme der Akteure im Zug. Mit Peter Pan und Tinkerbell an der Hand flogen die KLJB Winnekendonk und Achterhoek ins Nimmerland. Kleine und große Schmetterlinge vom Löschzug Winnekendonk suchten sich eine Tänzerin und 61 „Die Trolls“ boten mit Poggy und Branch „Karneval ness frugger“ (wie früher).

Der KCP – Kegelclub Projekt Promille mit den DC Keggers und der Dart Club gaben sich alle Mühe, um das Projekt gelingen zu lassen und spielten in ihrem Sportler-Outfit Flasche Umkegeln und Schlucken. Als Schlümpfe war die „Karnevals Gurkentruppe“ unterwegs. Die 13 Familien mit zusammen 50 Jecken waren zwar überwiegend blau, das hatte aber nur etwas mit der fein aufgetragenen Farbe zu tun. Vor einer Truppe Indianerinnen brauchte sich niemand zu fürchten. Sie verteilten Schnupp statt Pfeile und ihr Ruf war nicht „heja, heja“, sondern “Helau”.

An der Zugstrecke hielten auch die Zuschauer trotz zwischenzeitlichem Hagel und Regen aus. Einige suchten aber Schutz in Hauseingängen oder unter Carports. Einige von Kevelaers und Winnekendonker Prominenz wurden gesichtet, wenn auch so gut verkleidet, dass sie fast nicht zu erkennen waren. Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg, Ortvorsteherin Beate Clasen und der Präsident der Geselligen Vereine Winnekendonk Rüdiger Göbel wurden dann auch ordentlich mit Wurfmaterial bombadiert.

Nach dem Abschluss des Kinderkarnevalszuges wurde noch lange in der Öffentlichen Begegnungsstätte Winnekendonk gefeiert, gesungen und gelacht und für die Kinder gab es kaum ein größeres Vergnügen, als auf der Tanzfläche den Lichtspots nachzujagen.

Ein Zug von Klein und Groß, für Klein und Groß, der begeisterte und den Spaß an der Freud zu 100 Prozent widerspiegelte.

Friedliche Züge in Twisteden und Winnekendonk

Am Tulpensonntag, 11. Februar 2018, fanden im Kreis die Karnevalsumzüge in Kranenburg, Emmerich, Bedburg-Hau/Hasselt, Kerken-Nieukerk, Kevelaer-Twisteden und Kevelaer-Winnekendonk statt.

Den Umzug in Twisteden besuchten rund 4500 Zuschauer. Sowohl der sogenannte “Zug zum Zug” mit rund 350 vorwiegend jungen Menschen von Kevelaer nach Twisteden als auch der Umzug selbst verliefen friedlich und störungsfrei. Eine Person wurde in Gewahrsam genommen, bei den Jugendschutzkontrollen wurden rund zehn Alkoholgebinde sichergestellt bzw. vernichtet.

Der von rund 1500 Zuschauern besuchte Familienumzug in Winnekendonk verlief aus polizeilicher Sicht störungsfrei.

Den Karnevalsumzug in Kranenburg besuchten etwa 8000 Zuschauer. Es kam während des Umzuges zu keinen nennenswerten Problemen. Rund 20 Alkoholgebinde wurden im Rahmen der Jugendschutzkontrollen sichergestellt oder vernichtet. Durch die Polizei wurden zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung gefertigt. Im zweiten Fall lautet der Tatvorwurf zudem auch noch auf sexuelle Belästigung. Eine Person wurde in Gewahrsam genommen, gegen eine weitere Person wurde ein Platzverweis ausgesprochen.

Der Karnevalsumzug in Emmerich war in diesem Jahr besonders gut besucht, rund 16000 Zuschauer säumten die Zugstrecke. Bei Jugendschutzkontrollen von ca. 700 Personen wurden rund 230 Alkoholgebinde sichergestellt oder vernichtet. Die Polizei sprach sieben Platzverweise aus, zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen. Sieben Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten wurden aufgenommen, zwei Täter von Körperverletzungen wurden vorübergehend festgenommen.

Der Karnevalsumzug in Hasselt wurde in diesem Jahr von rund 5000 Zuschauern besucht. Bei Jugendschutzkontrollen wurden fünf Alkoholgebinde sichergestellt oder vernichtet. Die Polizei sprach nach dem Umzug zwei Platzverweise aus und nahm zwei Anzeigen nach Körperverletzungen auf.

Den Umzug in Nieukerk besuchten rund 8000 Zuschauer. 15 Personen wurde hier ein Platzverweis ausgesprochen, sechs Personen wurden in Gewahrsam genommen. Die Einsatzkräfte fertigten fünf Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten. Bei Jugendschutzkontrollen von rund 500 Personen wurden etwa 200 Alkoholgebinde vernichtet bzw. sichergestellt. Das auch in diesem Jahr verfügte Glasverbot im Ortskern wurde weitestgehend beachtet.

 

Der Umzug in Geldern wurde von etwa 2000 Personen, überwiegend Familien mit Kindern, besucht. Die Veranstaltung selbst verlief störungsfrei. Nach dem Umzug kam es zu einer Sachbeschädigung im Innenstadtbereich, drei alkoholisierte Täter wurden danach in Gewahrsam genommen.

„Aschenputtel“ mit Herz und Begeisterung aufgeführt

Winnekendonk. Nach und nach strömten Eltern, Anverwandte und Freunde der Mitglieder des Kinderchores St. Urbanus Winnekendonk zur Aufführung in das Pfarrheim, während sich die Kinder im Nebenraum auf ihren großen Auftritt vorbereiteten.
Die elfjährige Sonali Görtz durfte bei den Aufführungen die Hauptrolle des „Aschenputtels“ spielen und zeigte sich nur „ein bisschen nervös“. Warum ihr die Rolle gefällt, fasste sie kurz und prägnant zusammen: „Weil man da verschiedene Sachen machen und verschiedene Kleider tragen kann.“
Gesamtleiterin Birgit Lorenz hatte mit den über 30 Kindern des Kinderchores St. Urbanus im Sommer mit den Proben zu dem Singspiel begonnen, die Szenen dann ab Herbst intensiv geprobt. Sie hatte die Dialogtexte geschrieben, ihr Mann Dieter die Liedtexte und die Musik.
Sie zeigte sich begeistert ob des Engagements: „Sie haben sich alles schnell gemerkt – und vor allem auch so gemacht, wie sie es für sinnvoll halten.“ Dabei dachte sie spontan an die Rolle der kommentierenden „Erzähler“-Katzen mit Charlotte Paris und Magdalena Chmiel. „Die sind nicht so, wie ich dachte, aber dass das so läuft, ist einfach klasse“, erlebte auch sie nach 29 Jahren Spielleitung und zahlreichen Aufführungen mal wieder was Neues.
Unter den Zuschauern befand sich auch Pastor Andreas Poorten, der es sich nicht nehmen lassen wollte, dem Singspiel zuzusehen. Er erinnerte sich in dem Moment an seine eigene Kindheit und das Märchen: „Ich saß mit zwei Schwestern auf dem Sofa und unsere Mutter las uns vor.“
Und dann begann das Stück: Die maskierten „Tiere“ sangen zum Einstieg im Publikum zu dem Klavierspiel von Birgit Lorenz „Ihr lieben Leute, hört zu“. Hase und Katzen führten in die Handlung ein. Anschließend entwickelte sich auf der von Maike und Karsten Henow liebevoll gestalteten Bühne mit tollen Kostümen die Geschichte vom „Aschenputtel“ Elli, die nach dem Tod der Mutter und der neuen Heirat des Vaters unter ihren zickigen Schwestern Notburga und Klothilde und der bösen Stiefmutter zu leiden hat.
Als sie hört, dass der Königssohn (Liv de Jonghe) einen Ball veranstaltet, um sich eine Frau zu suchen, will sie auch hin – muss aber zuvor auf den Boden ausgekippte Linsen sortieren, wobei ihr eine (zauberhaft verkleidete) Taubenschar hilft.
Noch prachtvoller
Als die Stiefmutter mit dem Verweis auf ihre hässliche Kleidung dies aber ablehnt, findet Aschenputtel auf dem Grab ihrer Mutter Schuhe und ein Kleid, betört den Königssohn, tanzt mit ihm, geht aber um Mitternacht.
Originell war die Weiterentwicklung des Stoffs durch das Ehepaaar Lorenz: Als einen Tag später ein weiterer Ball stattfindet, fertigen die Hasen dem Aschenputtel blitzschnell ein noch prachtvolleres Kleid. Wieder betört sie den Prinzen, geht um Mitternacht – doch der Prinz hat die Treppe mit Teer präpariert, sodass der rechte Schuh hängenbleibt.
Das Ende ist bekannt: der Prinz sucht die Frau, zu der der Schuh passt, die beiden Schwestern probieren den Schuh, der aber beiden nicht passt – wohl aber dem „Aschenputtel“, das vom Prinzen sofort einen Heiratsantrag erhält.
Das Publikum spendete nach der mit viel Herz und Begeisterung aufgeführten Darbietung zu Recht viel Beifall – man darf gespannt sein, welche schöne Geschichte die Kinder im kommenden Jahr dann zu erzählen haben.
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Ein Raum mit einer langen Geschichte

Die Winnekendonker Feuerwehr renoviert zurzeit ihren alten Schulungsraum im Obergeschoss. In dem hell erleuchteten Raum versuchen drei Männer des Löschzugs, das Gerüst gemeinsam aufzubauen, um die Kabel für die Leuchten vernünftig vorzubereiten.

„Ist etwas zu hoch“, sagt Michael Muley, Kassierer des Löschzugs. Gemeinsam setzen sie das Brett etwas tiefer, damit man sich bei seiner Arbeit nicht den Kopf stößt. Im Nebenraum, der Küche, zeigt der stellvertretende Löschzügführer Heinz-Josef Tepest, welches Bodenmaterial in den Schulungsraum kommen soll: „Das ist Vinylboden, der ist viel strapazierfähiger.“ Rund 85 Quadratmeter gilt es, zu verlegen.

1985 sei der Raum zuletzt mit der alten Holzvertäfelung renoviert worden. „Das war ein Komplettumbau mit Halle, Auskoffern und allem“, erinnert sich Tepest. „Der Schulungsraum unten ging ja weg. Da konnte man dann die Fahrzeuge hintereinander stellen.“

Über die aktuelle Sanierung habe man schon vor rund drei Jahren gesprochen. „Ursprünglich waren drei Bauphasen vorgesehen“, erklärt der Vorsitzende des Löschzuges Carsten Mülders. „Erst die hintere Wand, dann die Decke und schließlich den Fußboden.“ Das Ganze sollte nach und nach passieren. Deshalb sei nur ein Teilansatz von 700 Euro im Haushalt für 2017 berücksichtigt worden. Ende des Jahres stand dann für die Verkleidung der Decke und der Wand Rigips zur Verfügung, man zog die vorgesehenen 2.500 Euro für 2018 vor, um „dann loszulegen.“

Einige der älteren Kameraden fragten sich angesichts der Aktivitäten: „Wie könnt Ihr nur?“. Verständlich, sagt Tepest, da habe ja auch viel Herzblut und Manpower drin gesteckt. Aber „der Zahn der Zeit“ gehe auch an dem Gebäude und dem Raum nicht vorbei, ergänzt Carsten Mülders. Zumal der Raum auch nicht mehr die aktuellen Anforderungen von heute erfüllet. Die Umstellung auf Flipchart, Beamer und moderne Medien sei dringend erforderlich.

Bei den Ausbildungslehrgängen würden Azubis heute interaktiv mit einbezogen. „Wir fordern unsere Mitglieder ganz anders als früher“, versichert der Vorsitzende. Die Technik eines solchen Raumes müsse dem auch Rechnung tragen. Entsprechend sind auch die Leitungen, eventuell auch mal für einen großen Bildschirm, und alle Schalter jetzt an einer Wand. Der Raum im Obergeschoss war aber nicht nur ein profaner Schulungsraum. Er blickt auch auf eine lebendige, vielfältige Geschichte zurück.

„Das Feuerwehrgerätehaus wurde 1955 begründet. Da gab es oben auch ein Jugendtreff für Vereine wie die KLJB. Es gab dort Filmvorführungen des Kreises Geldern, das Bildungswerk war da aktiv“, erzählt Guido Koenen, der sich mit der Historie ein bisschen beschäftigt hat.
„Und wenn wir Übungsabend hatten, haben die Turnfrauen oben geübt“, erinnert sich Tepest. Auch die Overberg-Grundschüler wurden dort untergebracht. Die evangelische Kirchengemeinde hielt in dem Raum ihre Gottesdienste ab, „weil es damals für die noch keinen Raum gab“, sagt Koenen. Heute würde man Multifunktionsraum dazu sagen.

Dieser Raum bekommt nun ein neues Gesicht: Die alte Wand und die Decke wurden herausgerissen, helles Weiß dominiert jetzt den Raum. Der Boden wird noch verlegt, sobald alles fertig ist. Der Elektriker schließt noch die Steckdosen an. Dazu soll es noch an den Wänden einen abgesetzten Sockel geben.

„Wir machen alles in Eigenleistung. Da waren bis jetzt um die 15 Leute dran beteiligt“, ist Mülders aber auch froh über die Unterstützung des Fördervereins und der Stadt.
Wenn alles nach Plan läuft, hoffen die Aktiven, könne man vielleicht schon im März wieder mit den Schulungen beginnen. Was sich die Feuerwehrleute natürlich wünschten, wäre, „wenn wir uns irgendwann auch mal neues Mobiliar anschaffen könnten“, formuliert es Tepest ganz zurückhaltend. „Denn die Tische lassen sich teilweise nicht mehr einfahren. Und es ist schon mal an einem Stuhl die Lehne abgebrochen“, unterstützt Carsten Mülders seinen Stellvertreter in diesem Anliegen.

Aber angesichts des hohen Budgets für Fahrzeuge in den nächsten zwei Jahren sehen auch die Ehrenamtler, dass man da eine Neubestuhlung für 10.000 Euro gegenüber der Politik nicht so ohne Weiteres vertreten kann.

Zunächst einmal geht es um das Naheliegende. „Einen Raum zu schaffen für das Lernen und zur Kameradschafspflege“, unterstreicht der Vorsitzende. „Wir haben oben schöne Momente verbracht. Und wir werden das auch auch weiterhin tun.“

Schneiden will gelernt sein

Obstbäume sind als Kulturpflanzen auf Pflege angewiesen, denn nur ein regelmäßiger Schnitt vor allem bei jungen Bäumen hält die Obstbäume gesund und regt sie zu üppiger Blüte an, und nur so ist eine gute Ernte gewährleistet. Die meist bis in den März andauernde Winterruhe der Bäume ist dafür die günstigste Zeit.

Doch wie schneidet man richtig? Viele Gartenbesitzer sind aufgrund fehlender Kenntnisse und Erfahrungen überfordert, eine fachgerechte Schnittpflege der Bäume durchzuführen. Deshalb bietet der Kreisverband Kleve für Heimatpflege wegen der hohen Nachfrage zwei weitere Demonstrationsschnitte an.

Am Samstag, 17. Februar, treffen sich die Obst- und Gartenfreunde um 14 Uhr am Dorfplatz an der Kirche (Schulstraße) in Hasselt, um unter der Anleitung von Heinz-Peter Erkes, Inhaber einer Baumschule, den richtigen Schnitt von Obstbäumen demonstriert und erläutert zu bekommen. Mitveranstalter sind die Heimatfreunde Hasselt. An die zweistündige praktische Unterweisung schließt sich eine Aussprache an.

Der vierte und letzte Obstbaumschnitt im Jahr 2018 bietet der Kreisverband Kleve für Heimatpflege ebenfalls mit Heinz-Peter Erkes am Samstag, 24. Februar, ab 14 Uhr am Bauernhofkaffee Büllhorsthof, Hestert 6, in Winnekendonk an. Auch hier findet nach der praktischen Unterweisung eine Aussprache mit dem Referenten statt. Mitveranstalter ist der Heimatverein „Ons Derp Winnekendonk“. Kosten werden bei beiden Veranstaltungen nicht erhoben.

Bunte Mischung aus Akrobatik, Witz und Musik

Gemeinsam verabschiedeten sich die Protagonisten des Abends mit der schwungvollen „Annemieken Dubbevla“ alias Anne Foitzik als charmante Moderatorin mit niederländischem Slang nach gut drei Stunden Programm von ihrem Publikum. Zuvor hatten die Winnekendonker Jecken auf ihrer Kappensitzung für viel gute Stimmung und Heiterkeit in der Begegnungsstätte gesorgt.

Den Anlass für die erste Rakete des Abends boten die 14 Mädchen der Mini-Tanzgarde des VfR Kevelaer. Sie kamen nach ihrer schwungvoller Darbietung nicht ohne eine Zugabe von der Bühne.

„Sonst hatte ich ja nie Zeit, das in Ruhe zu sehen“, genoss die VfR-Vorsitzende Elke Tebartz, früher jahrelang für die Tanzgarden mit zuständig, diesmal entspannter die Bewegungen ihrer früheren Schützlinge zu verfolgen.

Später zeigten die VfR-Showgirls mit ihrem „Afrika“-Programm, warum sie vielleicht erneut bei den Duisburger Tanztagen der Abräumer an Preisen werden könnten. Beeindruckend, wie ihre Bewegungsabläufe dem afrikanischen Tanz nachempfunden sind. Spektakulär war auch wieder ihre Bühnenshow.

Dass auch Redner auf Sitzungen Stimmung verbreiten, bewiesen „Lisbeth“ alias Robert Achten mit „ihren“ Anekdötchen aus dem Privat- und Liebesleben und Friedel Dahlmann. Dem „Rentner“ musste aufgrund seiner Vergesslichkeit immer mal wieder vom Publikum mit dem einem oder anderen Wort geholfen werden. Natürlich durfte der „Referendar“ alias Georg Werner mit seinem Hamburger Dialekt und der spitzen Zunge als „Korrrekturensohn“ nicht fehlen. Das Winnendonker Kinderprinzenpaar Prinzessin Sophie (Lindemans) I und Prinz Jonas (van Heekeren)I. unterstrich, wie wichtig „Spaß haben und Feiern!“ für die fünfte Jahreszeit ist, mit der Garde der Achterhoeker Karnevalsgesellschaft im Gepäck.

Der Musikverein sorgte für das Mitschunkeln, die Volleys für die „Mitsingquote“ des Abends. Den strahlenden Überbau bot aber die Moderatorin. „Annemieken“ suchte kurzerhand aus dem Publikum die schönsten Kostüme raus und ehrte mit dem „Grummelgriesgram“ auch das phantasievollste.

Daneben befeuerten die „Freunde des Kegelns und Karnevals“ mit ihrem „Theater beim Psychater“ die Stimmung. Michael Dahlmann als Frau Dr. Psychiater und Timo Dahlmann als Patient. Herr Paslowski ließen das Publikum via Leinwand mitraten, was der sich nur per Emoj äußernde Patient denn sagen will. Es war eine simple, aber geniale Idee, die viel Spaß und Situationkomik schuf.

Und wer schon immer mal wissen wollte, wie sich Männer „unten rum“ richtig rasieren? Die „Männerfreuden“ klärten einen in der Hinsicht gesanglich auf.

Patronatsfest der St.-Sebastianus-Bruderschaft Winnekendonk

Die St.-Sebastianus-Bruderschaft Winnekendonk feierte am 20. Januar 2018 ihr Patronatsfest.

Nach der Heiligen Messe, die von der Bruderschaft mitgestaltet worden war, trafen sich die Mitglieder und ihre Familien im Vereinslokal Kanders.

An diesem Abend wurde Thorsten Thür für zehn Jahre Mitgliedschaft, Christian Wijers für 25 Jahre Mitgliedschaft und Ernst Schlusen für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Anschließend wurden die Schützen der Bruderschaft, die ihr Leistungsabzeichen Luftgewehr für das Jahr 2017 erfüllt hatten, geehrt. Aaron Scholz, Fabian Ludwig und Johannes Schink – Schülerklasse bronze, Thomas Lohmann – Altersklasse silber, Paul-Josef Lohmann und Theo Brammen – Seniorenklasse gold.

Des Weiteren wurden Rainer Matheblowski und Sandra Matheblowski für ihren ersten Platz der Senioren sowie Aaron Scholz, Hannah Koenen, Fabian Ludwig und Johannes Schink für den zweiten Platz der Jugend bei den Bezirksmeisterschaften im Fahnenschwenken ausgezeichnet. Schon bei der Jahreshauptversammlung am 6. Januar 2018 wurde Hermann Jacobs für seinen 45-jährigen unermüdlichen Einsatz an der Vereinsfahne zum Ehrenfahnenoffizier ernannt.

Nach den vielen Ehrungen folgten ein reichhaltiges Essen und ein Jahresrückblick auf das Jahr 2017. Mit einer großen Verlosung endete der schöne Abend zur späten Stunde.

Gastronomie mit Herz und Unterhaltung

Dennis van den Berg, der neue Besitzer des „Binnenheide-Cafés“, kommt mit einem Strahlen aus der Küche. „Ich bereite noch was vor“, sagt er und schneidet sich am Brett nach dem Einkauf eine Gemüsesuppe zurecht. „Bei Oma hieß das immer Quer-durch-den-Garten-Suppe“, lacht der 28-Jährige.

Wie wird man als Sohn eines Fensterverkäufers und gelernten Schreiners und einer Hausfrau unbedingt Gastronom? „Ich bin der einzige in der Familie, der mit dem Mund arbeitet. Mir fehlt das technische Vorstellungsvermögen“, gesteht der in Kempen geborene Jungunternehmer. „Dafür ist Schmecken, Kochen, Essen für mich ein sinnlicher Prozess und ein Vergnügen.“

Wenn er mal nicht kocht und Menschen verwöhnt, singt der junge Mann gerne, aktuell im Niederrheinchor Kevelaer. Zudem gärtnert er sehr gerne, was er früher schon bei Opa und Oma durfte. „Als Kind bin ich übers Feld, habe Blumen gepflückt und Spargel gestochen“, erzählt van den Berg. Bei seiner Küche soll es auch „ein Stück zurück zu früher“ und um „ganzheitliche Ernährung“ gehen. „Die Lebensmittel sollen im Fokus stehen und keine Molekularküche.“

Das Talent zum Reden entdeckte er mit 13, 14 Jahren, als er vorm Karnevalsvolk Büttenreden gehalten habe. „Ich unterhalte halt gern Menschen“, gesteht er. In Walbeck, dem Spargeldorf und Ort seiner Jugend, merkte er, „es macht mir irre Spaß, die Welt der Lebensmittel zu entdecken, alles, was sich um Essen und Trinken dreht, was daraus gemacht werden kann.“

Schon kurze Zeit später kellnerte er in Walbeck und Umgebung auf Hochzeiten und Geburtstagsfeiern, da schon als Selbstständiger. „Ich hab mit 16 das Kellnergewerbe angemeldet“, erzählt er. Parallel begann van den Berg eine Gärtnerausbildung. Doch er merkte: „Das ist es nicht. Da hatte ich kein gesundes Lächeln mehr. Und wenn ich mein gesundes Lächeln verliere, höre ich auf.“

Das Lächeln zauberten ihm Service und Speisen ins Gesicht. „Ich hab da so einen Spaß bei gehabt. Es gab da immer gutes Essen auf den Fêten. Ich wusste, das ist meins, als ich das erste Mal das Tablett auf der Hand hatte.“

2008 begann er im „Seepark“-Hotel in Geldern seine Ausbildung zum Restaurantfachmann, die er zwei Jahre später abschloss: „Ich habe alle Facetten der Hotellerie kennengelernt.“
Danach ging es mit Unterstützung der Gelderner an den Schluchsee ins Wellnesshotel. Dennis van den Berg schlug sich auf eigene Faust ein Jahr lang in der Schweiz bei einem Spezialitäten-Hotel für Wanderer und einem Biohotel durch. Er lernte eine Menge für seinen Job.

Dann strebte er ins „European Wellness Institute“ nach Frankfurt und wurde in dem Bildungs- und Schulungszentrum zum Leiter des Wellnessbereichs. „Da ging es um ganzheitlichen Vertrieb und Marketing und Wohlfühlen mit 60 Kerzen“, erinnert er sich.
Mit diesem Paket an Erfahrung und Leidenschaft wollte van den Berg was anfangen, zumal ihn jeder dritte Kunde fragte: „Wann machen Sie mal was Eigenes?“ Der junge Mann arbeitete erst am Kevelaerer Sankt-Klara-Platz bei „La Trattoria“ und hatte 2017 schon den Schlüssel für das „Café Gecko“ an der Busmannstraße in der Hand, bis sich über die Zeitung die Chance Pellander auftat.

„Hinfahren, vorstellen und gucken, was passiert“, dachte sich der junge Gastronom und „vom ersten Moment an war das herzlich.“ Wann immer er Hilfe und Beratung braucht, weiß er, wohin er ein paar Meter weiter gehen darf. Van den Berg wird die alte Pellander-Mannschaft übernehmen, ergänzt durch ein paar neue Leute.
Fünf Monate lang hat er an Struktur, Konzept und Umsetzung bisher gefeilt. Altbewährtes mit Neuem zu verbinden, ist seine Idee. Die gut gepflegte Lokalität kombinieren mit einem ganzheitlichen Küchenkonzept, der über 20 Jahre von Pellanders mit „kompletter Liebe“ praktizierten „Gastronomie mit Herz“, nur „leichte Frische“ mit Wein-, Jazz- oder Max-Raabe-Abenden im Sommer hinzusetzen. Damit will er überzeugen.

„Den Unterhaltungswert mit einbringen und den Garten ausbauen“, will er in Zukunft eigenen Tee aus dem Garten und Tomaten aus dem Treibhaus vor Ort gewinnen. „Früher hatte das viel mit „bewusstem Ernähren zu tun. Man hatte alles selbst in der Hand, wusch es ab und setzte sich mit dem Lebensmittel auseinander.“

Auf der Speisekarte soll sich Landküche mit einer Frühstückskarte finden, im Sommer mit Tagesangeboten ergänzt. Im Winter soll eine warme Küche mit Grünkohl, Pannas, Reibekuchen oder Bohnen mit Speck die Gäste anlocken. Und für Radfahrer soll es richtige Brotzeitteller geben.

Zwischen dem 2. und 4. Februar wird das Bauernhofcafé mit selbstgebrautem Landbier, Prosecco-Empfang und leicht swingiger Kaffeehausmusik von Wolfgang Czeranka und zwei der Chormitglieder eröffnet.
Van den Berg hofft für jeden Gast „ein kulinarisches Erlebnis gehabt zu haben, ein Wohlfühlen. Dass er ganzheitlich Kraft getankt und Wellness erlebt hat, abschaltete und tolle Gespräche hatte.“ Und in fünf Jahren soll das Café als „Ort des Rückzugs“ bekannt sein.

Fahrerflucht auf der Sonsbecker Straße

Am Dienstag, 23. Januar 2018, gegen sechs Uhr war ein Lkw-Fahrer auf der Sonsbecker Straße in Richtung Winnekendonk unterwegs. Etwa 400 Meter vor der Ortseinfahrt kam ihm ein Kipper-Lkw entgegen. Die Fahrzeuge stießen mit den Seitenspiegeln zusammen. Der Kipper-Fahrer fuhr ohne anzuhalten weiter.

Hinweise erbittet die Polizei Goch unter Telefon 02823-1080.

„Wir sind nicht gegen die OW1, sondern für die Binnenheide“

Für den Biber und gegen die Menschen seien sie – das müssen sich Kevelaers Grüne in Diskussionen um die geplante Umgehungsstraße OW1 immer mal wieder anhören. Dabei geht es den Grünen gar nicht um einen Biber, sondern um eine schützenswerte Naturlandschaft.

„Wenn einzelne Biber gesichtet werden, sind das meist umherziehende Junggesellen“, erläutert Wolfgang Röhr, Fraktionsvorsitzender der Kevelaerer Grünen. So sei es auch nicht der Hinweis auf einen Biber gewesen, der seinerzeit eine erneute Umweltprüfung im Planungsbereich der OW1 ausgelöst habe. „Das Gutachten musste erneuert werden, weil sich seit des Erstellung Vorschriften verändert hatten“, stellt Röhr richtig.

Die Grünen sind als einzige Partei in Kevelaer – mehrheitlich – gegen den Fortbau der OW1. „Die Binnenheide ist eine ganz besondere Landschaft, und die OW1 wäre ein erheblicher Eingriff in die Natur“, begründet Röhr. Magere Feuchtböden mit lediglich extensiver Landwirtschaft, das finde man in Kevelaer sonst nicht. Das nur wenig bebaute Gebiet sei auch bei Wanderern und Radfahrern geschätzt.

OW1 auf einem Wall

Und noch eines macht der Grüne deutlich. Man spreche hier nicht, wie manche meinten, lediglich von einer zehn Meter breiten Straße. Die Straße solle auf einem Wall geführt, die Feldwege überbrückt werden. „Die OW1 wird eine größere Breite haben als normale Straßen.“

Besonders stört die Grünen, das mit ihrem Anliegen „Naturschutz“ so abfällig umgegangen wird. Insbesondere ärgert Röhr der eingangs zitierte Vorwurf, gegen die Menschen zu sein. „Wir versuchen fair zu sein, Argumente abzuwägen. Auch in der Partei sind wir nicht einheitlicher Meinung. Aber mit uns wird nicht immer fair umgegangen.“

„Mir tun die Menschen an der Rheinstraße leid“, sagt der Grüne. Aber er finde, man müsse die Situation im größeren Kontext bewerten. So werde auch Twisteden zu bestimmten Zeiten stark vom Irrland-Verkehr belastet, Straßen in Großstädten hätten teils das sechsfache Verkehrsaufkommen am Tag. Es gebe eine Karte von NRW, in der das Verkehrsaufkommen belasteter Straßen farblich markiert sei. „Da gehört die Rheinstraße zu den weniger belasteten“, berichtet Röhr. Viele Winnekendonker, insbesondere auf den Durchgangsverkehr angewiesene Geschäftsleute, fänden die OW1 ebenfalls nicht gut, und wer nicht direkt an der Durchgangsstraße wohne, stehe oft hinter dem grünen Anliegen „Naturschutz“. Die meisten Kevelaerer ärgerten sich vor allem über die Wartezeit an der Ampel zur B9.

Mit der OW1 gäbe es sicher eine gewisse Entlastung, glaubt Karl-Heinz Kandolf, Urgestein der Kevelaerer Grünen. „Aber die Rheinstraße wird vielbefahren bleiben“, sagt er überzeugt. Nicht zuletzt, weil ein großer Teil des Verkehrs nachweislich Ziel- und Quellverkehr der Innenstadt sei. „Die Verkehrsprobleme Kevelaers werden damit keinesfalls gelöst. Das Problem ist die Stadtdurchfahrt.“

Genau da aber würden die anderen Parteien, auch die CDU, die gerade mit der OW1 „Wahlkampf“ mache, versagen. „Es fehlt ein Verkehrskonzept für Kevelaer“, kritisiert Röhr. Auf der Bahn- und Marktstraße staue sich der Verkehr, die Lindenstraße könne man zu bestimmten Zeiten kaum noch überqueren. Der Antrag, eine Tiefgarage unter dem Peter-Plümpe-Platz – „Kevelaers schönstem Platz“ – zu prüfen, sei von den Grünen gestellt worden.

Alternativvorschläge

Übrigens ebenso wie die Vorstöße, auf der Bahnstraße Tempo 30 und von der Niersbrücke bis zum Ende der Bebauung Tempo 50 einzuführen. „Wir verstehen, wenn die Anwohner der Rheinstraße für die OW1 sind“, sagt Röhr. Auch die Grünen wollten die Bedingungen dort weiter verbessern. So könnte der Lkw-Verkehr über Kervenheim und die Schloss-Wissener-Straße geführt werden, Kevelaer nicht an der Autobahnausfahrt Sonsbeck, sondern bei Uedem ausgeschildert werden. Selbst eine nördliche Umfahrung Winnekendonks anstelle einer südlichen, wie für die OW1 geplant, könnten sich die Grünen vorstellen und hatten lange für eine solche Trassenführung geworben, weil dort mehr Acker- und weniger Naturflächen liegen. „Wir sind nicht gegen die OW1“, resümiert Röhr, „sondern für die Binnenheide“.