Aktuelles aus Winnekendonk

Ein Hoffest zum 60-jährigen Bestehen

„Gottes Schöpfung ist schön“. Das sagte Pfarrer Andreas Poorten inmitten auf Heuballen sitzender Kinder, frischer Landluft und der morgendlichen Hitze des vergangenen Sonntags. Die Nähe zur Schöpfung und zur Natur ist den Jugendlichen der katholischen Landjugendbewegung wichtig, weswegen sie Klein und Groß am Sonntag einluden, das Leben auf dem Land näher kennenzulernen.
Zu ihrem 60. Jahr des Bestehens entschieden sich die Jugendlichen für eine Veranstaltung, die verdeutlicht, wie fortgeschritten und modern das Leben auf dem Land sein kann. Viele der Mitglieder der KLJB sind schon seit mehreren Generationen dabei und haben diese Entwicklung des Landlebens in der Familie miterleben können. Einige sind erst später durch Freunde und Bekannte dazu gekommen. Der Verein richtet sich vor allem an Jugendliche ab 14 Jahren, die sich gerne an gemeinsamen Veranstaltungen wie Paddeltouren, Karnevalsumzügen und Feten beteiligen. Willkommen sind nicht nur diejenigen aus Winnekendonk, sondern jeder – egal ob aus Uedem, Weeze oder Kevelaer: „Wir haben keine Kilometerbegrenzung“, betonen Miriam und Sara, die auf dem Fest auf die Strohburg aufgepasst haben.
Neben der Strohburg gab es zahlreiche andere Attraktionen für Kinder aller Altersklassen: neben Stiefelwerfen und Masken- basteln waren die Ferkelrennen ein großes Highlight des Tages, welches nicht nur die Kinder, sondern auch Eltern in den Bann zog. Nicht selten kam es zu fachmännischen Debatten zwischen Vätern und Söhnen, welches der kleinen Schweine wohl am schnellsten das Ziel erreicht und umso größer war der Jubel, wenn das ausgewählte Ferkel als Sieger davonzog. Durch kleine, oftmals simple Aktionen konnten viele Familien die Schönheit des einfachen Landlebens entdecken.
Jedoch zeigte der Bröcheler Hof seinen Besuchern nicht nur diese Seite des Lebens auf dem Land: „Wir wollen dem Verbraucher zeigen, dass moderne Landwirtschaft gut sein kann. Ohne Massentierhaltung und Ausbeutung“, so Landwirt Bröcheler, der der KLJB seinen Hof für das Fest zur Verfügung gestellt hat. Er finde es wichtig, dass die Menschen wissen, woher ihre Produkte kommen. Er habe nichts zu verstecken, ihm sei die Transparenz wichtig, versicherte er.
Das Leben auf dem Land habe sich stark verändert, durch globale Konzerne und die immer weiter steigenden Nachfrage. „Früher reichten 30 Kühe vollkommen aus, um seine Familie versorgen zu können, heute müssen es mindestens 80 Tiere sein“, schildert ein Landwirt. Der Mensch müsse lernen, das zu schätzen, was er hat und bekommt, und auch lernen, dass die Milch nicht nur aus dem Supermarkt kommt. Es sei ein ständiges Dilemma zwischen Preis und Tierwohl. Vieles habe sich mit den Jahren für die Tiere gebessert, dies sei allerdings immer mit neuen Kosten verbunden. Deswegen sollten Verbraucher darauf achten, ihre Produkte regional zu erwerben, mit gutem Gewissen dem Menschen und Tier gegenüber.

Exkursion entlang der Fleuth

Es war ein Kreis aus etwas mehr als einem Dutzend Interessierter, der sich auf dem Parkplatz vor dem Winnekendonker Sportplatz zu einer naturkundlichen Wanderung entlang der Fleuth versammelte. Unter ihnen befand sich auch Elke Behrens. „Ich wollte mal andere Menschen kennenlernen und die Umgebung. Ich bin erst vor ein paar Jahren zugezogen“, erklärte sie, weshalb sie auf die folgende zweieinhalbstündige Führung gespannt sei. Anderes war die Motivation von Irmgard Bollen-Marx: „Ich bin hier geboren, weiß aber nicht viel über Naturschutz.“
Eingeladen zu der Wanderung mit dem Nabu-Experten Theo Mohn hatte Claudia Blauert, die sich im Rahmen der Initiative „Rettet die Binnenheide“ für den Erhalt von Natur und Landschaft engagiert. „Ich wollte, dass er uns den Biotopverbund erklärt, da dieser vielen so nicht bewusst ist“, verwies sie auf die Wasserläufe entlang der Fleuth und der Niers, wo sich zahlreiche Tierarten aufhalten und die teilweise zu dem zusammenhängenden europäischen Netz der Natura-2000-Schutzgebiete gehören.
Vom Parkplatz aus überquerte die Gruppe nach ein paar Metern die Straße und ging auf den dortigen Rad- und Feldweg, wo Mohn direkt eine Weidenbohrer-Raupe ausmachte. „Die wird sich später noch verpuppen und daraus entsteht ein Nachtfalter“, erklärte er den Teilnehmern. „Sie müsste nach Essig riechen“, empfahl er den Teilnehmern, an dem Tier zu schnuppern.
Er erläuterte die verschiedenen Bodenfeuchtigkeiten, die jeweils das Wachstum von Buche, Eiche und Erle förderten, die dort zu entdecken waren. Es gebe in diesem Jahr grundsätzlich zu wenig Niederschlag, machte Mohn am Beispiel deutlich. „Der Waldboden ist so trocken, dass sogar Pilze derzeit nicht wachsen.“
Später wurde das nochmal erkennbar, als die Gruppe an einem Kendel – einer gewundenen Altstromrinne des Ur-Rheins – vorbeikam, der keinerlei Wasser mehr führte. „Der Grundwasserspiegel ist stark abgesackt.“
An der Brücke nahe der Gaststätte „Zur Brücke“ erläuterte Mohn, dass die dortige Issumer Fleuth in Kamp-Lintfort entspringt und seit der Klärung der Abwässer in Geldern so sauber ist, dass die Oberfläche FFH-Gebiet (Schutzgebiet nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) sei. „Aber wenn die Stadt auch das Ufer hier als FFH-Gebiet ausgewiesen hätte, dann hätte man das nicht berühren dürfen“, verwies er auf eine politische Entscheidung, die vor Jahren auch mit der geplanten Umgehungsstraße zu tun hatte. „Ob wir da eine Änderung kriegen – möglich ist das.“ Die nahegelegene Wiese sei ja schon Naturschutzgebiet“, ergänzte Claudia Blauert.
Weiter ging es für die Gruppe in das nahegelegene Waldstück, wo Mohn eine Blindschleiche vom Boden aufhob. „Das sind keine Schlangen, deshalb kann man sie in die Hand nehmen.“ Das Tier „wehrte“ sich mit dem „Ausspucken“ seiner Nahrung.
Man könne hier im Boden gut Kiefern anbauen – auf Sand, Moor oder Kalk, führte Mohn weiter aus. „Die haben die Trockenheit gut überstanden.“ Das gelte „aufgrund ihres Wurzelsystems“ auch für die Lärchen.
Welche Auswirkungen der Klimawandel in Kombination mit dem sich deshalb rasant vermehrenden Borkenkäfer schon hat, machte er auf einer großen Waldlichtung deutlich, wo die Waldbesitzer von Loë bereits zahlreiche Fichtenbäume geschlagen haben. „Jeder Forstbesitzer weiß, wenn der Klimawandel so weiter geht, dann sind die Fichten weg. Die haben perspektivisch keine Chance“, so Mohn.
Mischwald sei da eine der Strategien – und man konnte schon auf dem Weg erste amerikanische Douglasien ausmachen, die weniger Wasser benötigen. „Das ist schon so was wie ein Kulturwandel“, meinte er. „Aber die Natur wird den Förstern sagen, was am Ende übrig bleibt.“
Auf die Bedeutung des Biotopverbundes Issumer Fleuth, Fleuthbenden und Niersaue ging er nur kurz ein. Die Bedeutung zeige sich schon, wenn Fische oder Biber von Kamp-Lintfort aus dem Wasserlauf über Niers und der Fischtreppe am Schloss Wissen bis in die Fleuth folgten, sprach er sich für eine Uferschutzzone von fünf Metern entlang des Gewässers aus.
Am Ende entdeckte die Gruppe in einigen Metern Entfernung noch etwas Außergewöhnliches. „Das kann nur ein Schwarzstorch sein“, bemerkte der Experte verblüfft, als er das Fernglas zu Hilfe nahm, um das Tier nahe einem Schilf auszumachen. „Dass wir den hier sehen, das ist eine Sensation, denn die Vögel sind eigentlich auf dem Zug.“

Ökumenische Schöpfungszeit thematisiert Salz

Salz steht im Mittelpunkt der diesjährigen ökumenischen Schöpfungszeit, einer Veranstaltungsreihe, die seit 2003 im Kreis Kleve von evangelischen und katholischen Christen gemeinsam organisiert wird. In diesem Jahr werden sich neben dem Kreiskomitee der Katholiken, dem Kreisdekanat Kleve, dem evangelischen Kirchenkreis Kleve und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) auch Aktivisten der „Fridays for Future“- Bewegung an einigen der Angebote beteiligen.
Auftakt am 6. September

Den Auftakt bildet am Freitag, 6. September, ab 19 Uhr der Eröffnungsgottesdienst an der Nierswelle in Goch, der von den Konga Quings aus Kleve musikalisch begleitet wird. Am folgenden Montag, 9. September, beginnt um 18 Uhr eine Baubesichtigung des Soleparks St. Jakob in Kevelaer, Auf der Hüls, der im kommenden Jahr offiziell eröffnet wird. Zu einer Schöpfungsvesper laden evangelische und katholische Frauen gemeinsam für Mittwoch, 11. September, 18 Uhr, in die Burg Kervenheim, Schlossstraße 17, ein.
Unterstützt wird von den Christen das Klimafestival von „Friday for Future“ am Freitag, 20. September, in Geldern und Kleve. Eine franziskanische Radtour rund um Goch startet am Sonntag, 29. September, um 14 Uhr an der Maria-Magdalena-Kirche in Goch. Ein ökumenischer Erntedankgottesdienst mit anschließendem Erntedankumzug durch Pfalzdorf beginnt am Samstag, 5. Oktober, um 12 Uhr auf der Kirchstraße 105 in Pfalzdorf.
Abschluss in Winnekendonk

Einen Tag später, am 6. Oktober, wird ab 11 Uhr der Erntedankgottesdienst der Region Ost in Sonsbeck, Achterhoeker Schulweg 18 gefeiert. Das Ende der diesjährigen Schöpfungszeit wird mit einer ökumenischen Vesper in der Katharinenkapelle Kevelaer-Winnekendonk gefeiert. Beginn am Pastoratsweg 2-3 ist um 19 Uhr.

Eine großzügige Unterstützung sorgte für Freude

Das Winnekendonker Lohnunternehmen Hoverath konnte dem Ehepaar Biedemann für die Hilfsaktion „Big Challenge“ einen Umschlag mit insgesamt 4.638 Euro übergeben. Die Summe kam beim 20-jährigen Jubiläum zustande, das der Dienstleister für landwirtschaftliche Lohn- und Transportarbeiten an seinem Standort am Hestert feierte.

„Wir haben dazu Mitarbeiter, Kunden, Vertreter, Lieferanten, Nachbarn und Freunde – gut 300 Leute – eingeladen, die alle gerne und großzügig etwas gegeben haben“, erläuterte Andrea Hoverath, was das Unternehmen dazu bewogen hatte, sich zu engagieren. „Krebs ist für unsere Familie durchaus ein Thema, so dass das für uns so etwas wie ein natürlicher Auftrag war, weil ‚Big Challenge‘ am gleichen Tag wie unsere Feier am 15. Juni am Ort war. Und natürlich, weil es eine Aktion der Landwirte war“, ergab sich daraus so eine Art natürlicher Akt der Solidarität.

Das Big-Challenge-Team freut sich über die Unterstützung. „Allen, die den Kampf gegen Krebs und ‚Big Challenge‘ unterstützen, gebührt unser allerherzlichster Dank“, meinten Petra und Georg Biedemann. Beide hatten angekündigt, sich aus der Organisation zurückzuziehen. „Damit ist aber das Event und das Engagement gegen Krebs hier in Winnekendonk nicht zu Ende.“

Unbekannte brechen Sprinter auf

In der Zeit zwischen Montag, 19. August 2019, 22.15 Uhr, und Dienstag, 20. August 2019, 5.30 Uhr, verschafften sich unbekannte Täter Zugang zu einem Mercedes Sprinter, der an der Gartenstraße in Winnekendonk abgestellt war, ohne Aufbruchsspuren zu hinterlassen. Sie entwendeten verschiedene Werkzeugmaschinen der Marke Makita, unter anderem einen Schlagschrauber, eine Handkreissäge und Flexgeräte.
Hinweise bitte an die Kripo Goch unter Tel. 02823-1080.

Partystimmung bei den „YouTubern“ im Katharinenhaus

Wenn DJ Ingo zur Party ruft, dann sind die Bewohner des Katharinenhauses in Winnekendonk nicht mehr zu halten. Gehhilfe und Rollator werden flugs in die Ecke geschoben, sogar der Bingo-Abend wird ignoriert. Sobald der „Reggaeton im Altersheim“ von der Gruppe „basta“ im Seniorenheim ertönt, schwingen die Bewohner ihre Hüften und bewegen sich im Rhythmus des Beats. Vergessen sind Demenz, Arthritis und selten gewordener Besuch. Mehr noch: Pure Lebensfreude macht sich unter den Bewohnern breit.

Diese Party- und Lebensfreude der Katharinenhausbewohner kann man seit einigen Wochen auf „You Tube“ in einer viereinhalbminütigen Filmsequenz miterleben. Als Claudia Püschel, Mitarbeiterin im sozialen Dienst, auf die Idee kam, zum Musiktitel „Reggaeton im Altenheim“ gemeinsam mit den Bewohnern einen Filmmitschnitt zu machen, waren diese sofort Feuer und Flamme. „Einige fingen sofort an zu tanzen“, erinnert sich Claudia Püschel, die umgehend die Zustimmung der Hausleitung, Sabine Vohwinkel, erhielt. Auch Hobbyfilmer Winfried Rüth stand sofort mit seiner Kamera zur Stelle.

Da die Bewohner des Katharinenhauses schon Dreherfahrungen besaßen, (im Hause wurden bereits die Kurzfilme „Glück“ und „Im nächsten Leben“ gedreht), verliefen die Dreharbeiten nahezu reibungslos. Fehlende Starallüren der etwa 20 Darsteller machten es dem Drehteam zusätzlich entsprechend leicht.

In drei Tagen alle Szenen im Kasten

„Ja, das war schon echt beeindruckend, innerhalb von drei Tagen hatten wir alle Szenen im Kasten“, berichtet Claudia Püschel, die zum Film die Regie führte. Gekonnt schlüpften die Senioren-Schauspieler im Alter von 80 bis 97 Jahren während der Dreharbeiten in ihre vorgesehenen Rollen und spielten jede Szene des Liedes nach.

Die Bewohner hatten viel Spaß beim Dreh. Foto: Rüth

Die Darsteller Wilma Schilling, Elfriede Will, Piet Ingenpaß, Lieselotte Dittll, Werner Heymich, Maren Hermkens, Katharina Hoverath, Marlies Glittenberg, Elisabeth Billen, Elisabeth Bottler, Heinrich Halman, Therese Kerstens, Hildegard Schöber, Uwe König, Renate Jerke, Jacob van Afferden, Hannelore Kensy und Margarete Melzer agierten völlig entspannt vor der Kamera. Jede Szene, sei es der Frisörbesuch, das Auftragen des unwiderstehlichen Chanelduftes, das Einsetzen der Dritten oder das Wippen des Raucherbeins, wurde von den Seniorenschauspielern professionell umgesetzt.

Statt Kamillentee gab es Eierlikör. „Die Szene mit dem Eierlikör mussten wir allerdings mehrfach drehen“, verrät Claudia Püschel mit einem Schmunzeln. „Wir können uns gar nicht erklären warum“, fügt die Hausleitung mit einem Augenzwinkern hinzu. Allen Beteiligten machte dieses Projekt einfach nur Spaß. Für viele Senioren öffnet sich mit Musik ein Tor zu einer anderen Welt. „Dann werden Erinnerungen wachgerufen, Erinnerungen an eine Zeit, in der viel getanzt wurde…“, erklärt Claudia Püschel.

„Es war ein tolles Projekt – es war wunderbar zu erleben, wie Bewohner in ihren Rollen aufgingen, tanzten und Spaß hatten“, beschreibt die Seniorenbegleiterin ihre jüngste Aktion. Den Alltag der Senioren füllte sie mit diesem Projekt mit Leichtigkeit und Freude. Und manchmal, wenn DJ Ingo seinen Beat aufdreht, dann sieht man, wie die Senioren ihre Tablettenschachteln durch die Luft wirbeln, anfangen im Rhythmus zu wippen und einfach nur Spaß haben. Spaß beim „Reggaeton im Altenheim“! 

Hier klicken, dann geht es zum Video, unbedingt anschauen und vor allem hören.

Landwirtschaft zum Anfassen

Anlässlich des 60-jährigen Bestehens organisiert die KLJB Winnekendonk-Achterhoek e.V. wieder ein großes Hoffest. Am Sonntag, 25. August 2019, öffnet der Milchviehbetrieb der Familie Bröcheler, Kervenheimer Straße 30, 47626 Kevelaer, seine Tore für Groß und Klein.

Das Hoffest wird um 10 Uhr mit einer Open Air Messe eröffnet. Diese wird musikalisch unterstützt von der Gruppe Glaubhaft, dem Musikverein Winnekendonk und einem Landjugendchor. Nach der Messe ist ein buntes Programm für alle Gäste geplant. Neben stündlichen Hofführungen gibt es auch eine Hofrallye, um den Milchviehbetrieb in allen Bereichen zu erkunden.

Daneben wird es ein Ferkelrennen, Bullenschätzen sowie eine Hüpf- und Strohburg geben. Mit einer großen Technikausstellung wird das Programm abgerundet. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Die Feuerwehr aus Winnekendonk versorgt mit Frischem vom Grill, die Landfrauen mit Waffeln und Kaffee und die Landjugend steht mit leckerem Kuchen bereit. Der Ausklang des Festes ist gegen 17 Uhr geplant.

„Mit diesem Hoffest möchten wir zeigen, was hinter dem Begriff ‚moderne Landwirtschaft‘ steckt und wie nachhaltig wir arbeiten. Wir freuen uns auf einen spannenden Tag mit vielen Besuchern“, sagt Ludger Bröcheler, Betriebsleiter Bröcheler KG.

Von Peking nach Paris

14.000 Kilometer durch 12 Länder in 36 Tagen – dieser Aufgabe stellten sich Burkhard und Roman Verhaelen mit einem „Volvo Amazon“ aus dem Jahr 1968. 120 Teams waren in Peking bei der „Peking Paris“-Rallye, der ältesten Rallye der Welt, gemeldet. „Am Ende der Mongolei waren wir noch 70“, erzählt Burkhard Verhaelen und macht deutlich, dass es keineswegs sicher ist, dass man wie geplant ins Ziel kommt.

Für Burkhard Verhaelen war bis kurz vor der Rallye nicht einmal sicher, ob er überhaupt an den Start gehen konnte. Geplant war die Fahrt mit einem Freund. Da dieser jedoch kurze Zeit vor der Rallye einen leichten Schlaganfall erlitt, drohte der Traum von Verhaelen zu platzen. Kurz eine WhatsApp-Nachricht in die Familiengruppe abgesetzt, in dem er mitteilte, dass er wohl nicht an der Rallye teilnehmen könne, schon wendete sich das Blatt: „Wann muss ich wo sein?“, fragte sein Sohn Roman und ließ bei seinem Vater Hoffnung aufkeimen.

Schnelles Handeln kurz vor dem Start

Trotz der spontanen Entscheidung des 21-jährigen Sohnes, seinen Auslandsaufenthalt in Kalifornien zu unterbrechen und seinen Vater bei der Rallye zu begleiten, war der Start des Vater-Sohn-Gespannes nicht sicher. Man brauche unter anderem mehrere Visa sowie einen chinesischen Führerschein, um an der Fahrt teilzunehmen, erzählt Burkhard Verhaelen. All dies in nur wenigen Tagen zu organisieren, hielten Außenstehende für unmöglich, sagt der Oldtimer-Liebhaber. Doch die Zeit reichte. Am 2. Juni 2019 starteten Roman und Burkhard Verhaelen in Peking in einem roten Volvo Amazon.

Verhaelen befasst sich in seiner in Winnekendonk ansässigen Firma ausschließlich mit Volvos. Die Restauration alter Volvos, Reparaturen neuerer Modelle und die Ersatzteilproduktion gehören unter anderem zu seinem Aufgabengebiet.

Das Vater-Sohn-Gespann musste am Volvo Amazon keine größeren Reparaturen durchführen.

„36 Tage, 24 Stunden unter Stress mit jemandem zusammen sein“ – das sei eine große psychologische Herausforderung dieser Fahrt. Für viele Teilnehmer seien jedoch vor allem Reparaturen der Autos das größte Problem gewesen. Ein Ereignis ist Burkhard Verhaelen besonders in Erinnerung geblieben: Bei einem Vorkriegsauto sei unterwegs ein Rad abgebrochen, das dann mit der Bremstrommel in einen Fluss rollte. „Wenn die Bremstrommel weg ist, ist es vorbei“, sagt Verhaelen. Ähnliche Gedanken mag auch das Team gehabt haben, bevor die Teammitglieder im Fluss dem Reifen hinterher schwammen. Der Reifen jedoch war weg.

Hilfe von Nomaden in der Mongolei

Verhaelen und sein Sohn hatten technisch keine größeren Probleme am Auto. Zuverlässig transportierte der Oldtimer das Team bis ins Ziel – von der gesamten Strecke circa 10.000 Kilometer auf Nebenstraßen und Offroad. Acht bis zwölf Stunden pro Tag fuhren die Teilnehmer der Rallye. „Zwischendurch gab es verschiedene Rennen“, erzählt Verhaelen. Geschlafen wurde zum Beispiel in Hotels oder in von Nomaden organisierten Camps.

Verhaelen nahm in diesem Jahr zum ersten Mal an der Rallye teil. „Das ist die Rallye der Rallyes“, lächelt er, wenn er an die Zeit zurückdenkt. Für ihn war die Fahrt ein großes Erlebnis, „das ist für einen Automobilfreak die Sache.“ Für ihn sei die Motivation, die diesem Abenteuer vorausging, klar: „Das ist die Kombination aus Erfahrung in einem alten Auto und dem Fernweh.“ Krampfhaft auf Sieg gefahren ist das Team nicht. Teilweise seien die Teams allerdings sehr professionell unterwegs gewesen, erzählt Verhaelen. „Die ersten 20 sind wirklich eher auf Gewinn gefahren.“

Für Verhaelen waren vor allem die verschiedenen Länder und Kulturen interessant. Eine kuriose Geschichte aus China ist dem 58-Jährigen auch hier in Erinnerung geblieben: „Da kriegte man auf öffentlichen Toiletten nur Toi­lettenpapier, wenn man in einen Gesichtsscanner geguckt hat.“

Am besten habe ihm die Mongolei gefallen, erzählt Verhaelen. „Die Mongolei war wahnsinnig, war unglaublich“, weiß er seine Eindrücke kaum in Worte zu fassen. „Am meisten überrascht war ich von Sibirien, dass es da so schön war.“ Und dass das Leben in einigen Ländern sehr modern und fortschrittlich wirkte, erstaunte Verhaelen auf seiner Reise. Vieles sei anders, als er es sich vorgestellt hätte, zum Beispiel, „wie verwundert man bei anderen Kulturen ist, wie offen, toll und begeisterungsfähig die sind.“ Je näher sie zur europäischen Kontinentalplatte gekommen sind, desto weniger begeisterungsfähig für so „verrückte Leute“ seien die Einheimischen gewesen.

Zuverlässiges Auto ohne größere Pannen

Mit seiner Vorbereitung war Verhaelen weitestgehend zufrieden: „Ich habe mich nur autotechnisch vorbereitet. Man hätte sich vielleicht noch mehr geografisch vorbereiten können.“ Die Vorbereitung, Durchführung und technische Stabilität des Volvos bescherte dem Vater-Sohn-Gespann den 43. Platz.

„Seit fünf Jahren habe ich das im Kopf“, erzählt Verhaelen von seiner Begeisterung für die Rallye, „und alle haben gesagt, ‚wenn du das jetzt nicht machst, dann bist du blöd.‘“ Die Erleichterung über seine Entscheidung, an der Rallye teilzunehmen, ist dem 58-Jährigen anzumerken. Ob er noch einmal teilnehmen möchte? Die Meinung zu dieser Frage habe sich bei ihm im Laufe der Fahrt wöchentlich geändert, erzählt Verhaelen lachend. „Jetzt, wo man wieder ein bisschen zu sich gekommen ist, wäre das schon schön, wenn ich das mit meinem Sohn in zehn Jahren vielleicht mit einem schwierigeren Auto mal machen könnte.“ 

„Das ist mein Lebenstraum“

„Ich nehme den Hebammen nichts weg“, erklärt Hildegard Tiede und macht deutlich, dass sich ihr Beruf der „Doula“ von den Tätigkeiten einer Hebamme unterscheidet. Tiede hat sich als Doula selbstständig gemacht und bekam bisher nicht nur positive Rückmeldungen. „Die Resonanz ist da zwiegespalten“, sagt sie und erzählt, dass der Beruf nicht überall gut ankommt.

Begriffserklärung

Eine Doula ist eine Begleitperson bei der Geburt. Sie steht dem Paar vor, während und nach der Geburt zur Seite und versucht, die Geburt so angenehm wie möglich zu gestalten. Neben der seelischen Unterstützung fördert eine Doula auch das körperliche Wohlbefinden zum Beispiel durch Massagen und Autogenes Training oder eine anschließende Babymassage. Doulas arbeiten ergänzend zu Hebammen und ersetzen diese nicht.

Die Liebe zu Tieren

Hildegard Tiede studierte in jungen Jahren Grundschulpädagogik, brachte ihre Referendariatszeit jedoch nicht zu Ende. Anschließend arbeitete sie im offenen Ganztag und aktuell ist sie als Pädagogin tätig. Die gebürtige Duisburgerin hat vier Kinder aus erster Ehe und wohnt seit nun 25 Jahren am Niederrhein. Auf dem Hof ihres jetzigen Ehemannes habe sie früher immer Milch geholt und ihn so kennengelernt, blickt Tiede zurück. Zu diesem Zeitpunkt waren beide noch in einer Beziehung. Heute ist Tiede glücklich mit ihrem Mann verheiratet und lebt mit ihm, ihrer Schwiegermutter und ihrer Tochter mit Freund auf dem Hof des Milchviehbetriebs außerhalb von Winnekendonk. Auch ihrer Liebe zu Tieren kann sie auf dem Hof mit eigenen Ponys, Vögeln und Hunden nachgehen.

„Von Hause aus bin ich Pädagogin, ich war aber immer schon interessiert an Schwangerschaft, Geburt und dem, was dazu gehört“, erzählt die 57-Jährige. Anfang des Jahres habe sie einen Artikel über Doulas gelesen, der schnell ihr Interesse weckte. Daraufhin sei sie dem Verein „Doulas in Deutschland“ beigetreten und habe im Juni eine Woche auf Mallorca an einer Fortbildung teilgenommen. „Und jetzt gehe ich so meinen Weg“, lächelt Tiede.

Neben der Selbstständigkeit arbeitet sie noch in einem Teilzeit-Job. Sie brauche zwar keinen Raum für ihre Tätigkeit als Doula, dennoch sei der Start in eine Selbstständigkeit natürlich mit Kosten verbunden, sagt die vierfache Mutter. Außerdem startet man als Doula nicht zwingend mit Vollgas durch. Bei Tiede läuft alles langsam an.

Verschiedene Leistungspakete im Angebot

Die 57-Jährige betont immer wieder, dass sie als Unterstützung ergänzend zu Hebammen arbeite. Sie bietet neben vielen einzelnen Leistungen vor allem Leistungspakete an. Das Grundpaket besteht zum Beispiel aus zwei Terminen vor und zwei nach der Geburt, einem Kennenlerntermin, der Rufbereitschaft rund um den errechneten Geburtstermin, einer Geburtsbegleitung und auf Wunsch gibt es Fotos und einen Geburtsbericht. Das Paket lässt sich auf Wunsch erweitern.

Ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Bereich sei die Väter-Unterstützung, sagt Tiede, einfach, um ihnen eine Pause in der Geburtssituation zu gönnen oder ihnen Mut zu machen, weil eine Geburt auch für Väter meist eine emotionale Situation sei.

Mögliche Zusammenarbeit mit Hebammen

„Ich muss jetzt mal meine Fühler ausstrecken und hoffe, dass es bald losgeht“, freut sich Tiede bereits auf ihre ersten Tätigkeiten als Doula. Um die Leute über ihre Leistungen zu informieren und darüber, dass es hier in der Gegend nun das Angebot einer Doula gibt, hat Tiede eine Facebookseite und eine eigene Homepage erstellt.

Außerdem habe sie Hebammen kontaktiert, um eine mögliche Zusammenarbeit in die Wege zu leiten. Mit einer Hebamme sei sie bereits in weiteren Gesprächen. „Dann gucken wir mal, wie alles so anläuft“, zeigt sich Tiede optimistisch. Eine „große Stütze“ sei vor allem ihre 27-jährige Tochter, die mit ihrem Freund bei Tiede im Haus lebt. Die Tochter macht zurzeit eine Ausbildung zur Hebamme und sei für ihre Mutter stets zur Stelle, um sich mit ihr zu beraten und über fachliche Belange auszutauschen.

Ein großer Unterschied einer Geburt mit Doula gegenüber einer ohne Doula ist nach Tiede folgender: „Das Paar ist allgemein entspannter, da es weiß: Alles ist gut.“ Außerdem sei unter anderem erwiesen, dass bei der Begleitung durch eine Doula während der Geburt weniger Schmerzmittel verabreicht werden müssen und auch die Geburt kürzer sei.

Hildegard Tiede ist eines anzumerken: Mit der Selbstständigkeit als Doula hat sie sich einen großen Wunsch erfüllt. Ob sie irgendwann hauptberuflich als Doula arbeiten möchte? „Das ist mein Lebenstraum.“

Motorradfahrerin prallt gegen Baum

Am Dienstag, 30. Juli 2019, um 20.30 Uhr, befuhr eine 22-jährige Motorradfahrerin aus Viersen mit ihrem Motorrad der Marke Yamaha die L 362 (Alter Steeg) aus Richtung Winnekendonk kommend in Fahrtrichtung Kapellen. Auf der Landstraße geriet die Motorradfahrerin aus bislang ungeklärter Ursache im Verlauf einer Linkskurve nach rechts auf den Seitenstreifen und kollidierte mit einem Straßenbaum. Sie wurde mittels eines Rettungshubschraubers in eine Spezialklinik gebracht.