Aktuelles aus Twisteden

Neue Liga, altes Personal: DJK Twisteden startet in die Saison

Los geht´s – die Bezirksliga-Saison steht in den Startlöchern. Und damit geht die neue Spielzeit auch für die DJK Twisteden los. In der vergangenen Saison war die Mannschaft von Trainer Andreas Holla in der Kreisliga A als Tabellenerster äußerst souverän aufgestiegen, nun steht die neue Aufgabe Bezirksliga vor der Tür.
Für Holla ist das Ziel dabei klar: „Wir wollen schauen, dass wir möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“ Ein ambitioniertes, aber auf keinen Fall unmögliches Unterfangen. Denn in der vergangenen Saison hatte die DJK in der Kreisliga A quasi außer Konkurrenz gespielt. 81 von 90 möglichen Punkten hatte die Holla-Elf da geholt, lediglich im Derby gegen Union Wetten setzte es die einzige Niederlage der Saison. Nach einer zeitlich knappen Vorbereitung geht es nun am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den SV Walbeck richtig los. „Wir haben gut gearbeitet, allerdings haben die Urlaubspläne der Spieler die Vorbereitung oft durchkreuzt“, sagt Holla. Typisch für die unteren Spielklassen eben. „Wir hatten nach der letzten Saison wenig Zeit zur Regeneration, es ging schnell wieder weiter“, so der Trainer.
Gleich zu Beginn der Sommervorbereitung stand für die DJK auf dem frisch eingeweihten Kunstrasenplatz auf der heimischen Anlage der innogy-Soccer-Cup auf dem Programm. In einem packenden Finale setzte sich Twisteden dort gegen den Kevelaerer SV durch und sicherte sich somit den Offensivpokal. In der Folge bestritt die DJK weitere Testspiele, zuletzt standen mit dem Voba-Supercup einige Härtetests an. Dabei gelang dem Aufsteiger mit insgesamt nur einem Sieg dennoch der Einzug ins Halbfinale, das mit 3:4 gegen die Sportfreunde Broekhuysen verloren wurde. „Wir haben insgesamt zu viele Gegentore kassiert, daran müssen wir arbeiten“, sagt Holla. „Es waren durchwachsene Leistungen. Wir wollen defensiv besser stehen, müssen aber auch zusehen, dass wir vorne gefährlicher werden“, sieht der Trainer Steigerungsbedarf an allen Fronten.
Der letzte Testspielgegner ist dann auch gleich der erste Kontrahent, wenn am Sonntag die Bezirksliga-Saison beginnt. Erst am letzten Sonntag war die DJK im Spiel um Platz drei des Voba-Supercups auf den SV Walbeck getroffen, dabei verloren die Schwarz-Weißen deutlich mit 1:4. Trotzdem ein Vorteil, dass man sich schon jetzt auf den Gegner einstellen konnte? „Eine Niederlage ist nie gut. Aber wir haben gesehen, dass und wo wir uns verbessern müssen“, sagt der Coach. Dafür wurde und wird im Training hart gearbeitet. „Natürlich steht in einer Vorbereitung immer die Kondition im Vordergrund. Aber wir haben auch den Fokus auf die Technik und Taktik gelegt. Es war ein vernünftiger Mix“, bewertet Holla die vergangenen Wochen des Trainings. „Ich bin froh, dass es jetzt losgeht. Es wird eine schwierige Saison mit vielen Spielen. Wir müssen uns rasch an die neue Umgebung der Bezirksliga gewöhnen, besonders ein robusteres Zweikampfverhalten ist da gefragt“, weiß er.
Personell hat es unterdessen trotz des Aufstiegs gar keinen Umbruch gegeben. Sicherlich ein Vorteil für die DJK, die in der Vorsaison eindrucksvoll beweisen konnte, dass die Mannschaft funktioniert. Lediglich André Elbers hat das Team verlassen, mit Justus van Bühren ist ein Talent aus der eigenen Jugend zur ersten Mannschaft hinzugestoßen. Mit Matthis Baumann wurde ein Spieler aus der Zweitvertretung hochgeholt, außerdem hat mit Chris van Treeck ein bekanntes Gesicht wieder begonnen, regelmäßig mit zu trainieren. Und dann ist da natürlich noch Jan van de Meer. Der Stürmer war in der vergangenen Saison in der Kreisliga A das Maß aller Dinge und holte sich souverän und ohne Konkurrenz die Torjägerkrone. Ob der junge Offensivmann auch in der Bezirksliga so erfolgreich auf Torejagd gehen wird, bleibt abzuwarten. „Er ist ein Teil der Mannschaft und gehört ganz normal dazu“, sagt Holla und will die Erwartungen an seinen Toptorjäger nicht allzu hoch werden lassen. Man darf in jedem Fall gespannt sein, wie gut der DJK nach dem Aufstieg die Akklimatisierung in der neuen Liga gelingen wird. Die Rahmenbedingungen für den Saisonauftakt auf dem neuen Kunstrasenplatz stimmen zumindest: Bereits vor dem Duell mit dem SVW wird es dort um 13 Uhr zu einem spannenden Duell der E-Jugend der DJK gegen die Jugend von Borussia Mönchengladbach kommen. Die Einweihung und offizielle Platzeröffnung ist für 12 Uhr geplant.

Die gute Seele des Platzes

„Hallo, in meinem zweiten Zuhause“, grüßt Horst Ehren ganz unprätentiös am Eingangstor zu „seinem“ Minigolfgelände an der Martinistraße in Twisteden und bittet in die Hütte, wo neben einem Tisch mit Getränkekühlung und den aufgereihten Schlägern noch eine Sitzecke und eine komplette Küche zu finden sind.
An den Wänden hängen viele Twistedener Ehrenurkunden – auch die für die Goldmedaille beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ von 1998. „Einmal pro Woche komme ich mit Kollegen her und schmeiß den Kamin an, damit hier alles trocken bleibt.“ Und: „Man muss immer freundlich sein – die Leute müssen immer gerne zurückkommen wollen“, umschreibt er das Geheimnis des Erfolgs mit dem Platz, der vom Natur-und Heimatverein Twisteden Kleinkevelaer e.V. getragen wird.
Dass der heute 76-Jährige, in Kevelaer geborene und in Wetten aufgewachsene Sohn eines Schusters heute Herr über die Twistedener Golfschläger ist, war eher Schicksal als bewusste Entscheidung. Beruflich hatte er in seinem Leben zunächst als Schuster, dann als Galvaniseur, später als Feuerwehrmann der englischen Rhein­armee in Twisteden und bei der Fernleitungsbetriebsgesellschaft der NATO in Geldern-Lüllingen gearbeitet.
Dann erkrankte er an Rheuma und schied aus dem Berufsleben aus: „Ich konnte mich teilweise von Kopf bis Fuß nicht bewegen.“ „Da war ich dann ein paar Mal in der Klinik – und man hat mir dann bedeutet: Sie kommen nicht mehr zurück.“ Für den damals 55-Jährigen war es ein Schock, nicht mehr gebraucht zu werden. „Da konnte ich nicht mit fertig werden“, ist ihm noch heute anzumerken, dass das keine einfache Situation für ihn war.
Urplötzlich eine Perspektive
Urplötzlich eröffnete sich aber eine neue Perspektive – das Engagement am Minigolfplatz: „Der Tiskens, der hat das damals hier gemacht, der hat mich angesprochen. Dann kannste doch hier mithelfen.“ Zunächst vertröstete Ehren ihn mit dem Satz „Im nächsten Jahr.“ Später traf er ihn in Holland am Wohnwagen wieder. „Im März des nächsten Jahres hörte er dann auf, und ich kam im April. Das ist jetzt zwanzig Jahre her.“
Erstmal bleibt Ehren immer nur einen Tag da. „Da waren nur ältere Leute da“, erinnert er sich an die Ehrenamts-Kollegen. Als diese dann nach und nach ausschieden, bedeutete das, dass für ihn immer mehr zu tun war. „Tiskens´ Nachfolger wurde dann krank, der drückte mir vor fünfzehn Jahren symbolisch die Tasche in die Hand und sagte: „Mach´ ma“.
Und so „übernahm“ er quasi den Golfplatz – den Einkauf, die Personalplanung, die Organisation und die Pflege der gesamten Anlage. „Wenn es Regen gibt so wie jetzt, geht´s mit dem Gebläse über die Bahnen. Und was hier gepinselt wird, das mach ich.“ Nebenbei gibt er noch die Schläger, Bälle, Spielkarten und Getränke aus.
Die Farbe bekommt er von Werner Neumann, in dessen Farb- und Glasfirma er nebenbei mal gearbeitet hatte. Neumann engagiert sich als erster Vorsitzender des Natur- und Heimatvereins Twisteden Kleinkevelaer e.V. für die Belange der Ortschaft. „Das ist die gute Seele unseres Platzes“, beschreibt er auf Anfrage mit einem Satz die große Bedeutung von Horst Ehren.
Neben dem eigentlichen Spiel hat sich ein anderer „Geschäfts-Zweig“ über die Jahre entwickelt. „Jede Woche wird hier gegrillt“, holt Ehren dazu ein Übersichtsbuch hervor. Da komme dann mal der Bofrost-Betriebsrat, dann Gruppen von Haus Dondert oder Haus Freudenberg.
Für die Bestellungen wird Ehren regelmäßig angerufen. Um die 80 Grilltage oder -abende kommen da zusammen. „Und wir haben in der Saison mittlerweile 15.000 Besucher.“ Sogar Leute aus Essen oder den Niederlanden kommen, um auf dem Gelände einen 80. Geburtstag zu feiern, Firmenfeste oder Jubiläen zu begehen. „Und die Holländer, die feiern und spielen bei jedem Wetter.“
Entsprechend ist Ehren jedes Wochenende auf dem Gelände, manchmal löst er auch montags einen Kollegen ab. „Da wird´s manchmal auch schon mal zwei Uhr nachts, wenn da hundert Leute grillen. Aber da schmeiß ich niemanden raus.“
Am Wochenende helfen ihm jeweils zwei Kaffeefrauen, auch dafür gibt es einen festen Einteilungsplan, der „hunderprozentig“ klappt, sagt Ehren stolz. „Das ist unsere Frauentruppe, die sich die „Suppenhühner“ nennt. Und selbst deren Kinder, die helfen da jetzt auch mit.“ Dann gebe es zum Beispiel Reibekuchen und Erbsensuppe. Der Erlös geht an an den Twistedener Kindergarten. Die Schulen und Gymnasien haben Ehren und Co. besonders im Blick, für die gibt´s Nachlass.
In Twisteden liefen die Uhren halt anders, freut sich Ehren über die starke Gemeinschaft im Verein und vor Ort, wo ganz viel mit Eigenleistung geht. „Nur vor sieben Jahren, da gab´s einmal Zuschüsse von der Stadt für behindertengerechte Toiletten“, erinnert er sich.
Die Anlage, die habe man sehr bewusst Mosaik für Mosiak entwickelt. „Die Hütte hier haben wir vom Verein selbst gebaut vor vier Jahren.“ Gemeinsam mit dem Sportverein habe man die Boulebahn auf dem Gelände gebaut und hinter der Hütte steht ein Schachbrett.
Im Keller oder auf dem Platz
Der kleine Spielplatz gibt den Kindern die Gelegenheit, mal zu tollen, falls sie nicht mehr beim Minigolf bleiben wollen. Und der neue Grillstand „mit richtigem Betonfundament“ ist zwischen Oktober 2016 und April diesen Jahres in Eigenleistung gemeinsam erstellt worden.
Dankbar ist Ehren seiner Frau, „die das alles mitgemacht hat“, nun aber nach 52 Jahren Ehe im vergangenen Jahr gestorben ist. „Sie hat immer gesagt, der Horst ist immer entweder im Keller zum Schreinern – oder auf dem Minigolfplatz.“ „Sowas muss man mit Herzblut machen“, ist er überzeugt. Manchmal kann er deswegen nicht schlafen – und baut dann nachts ein Holzgestell für die mit dem Auto zu transportierenden Gasflaschen fertig.
Die vier eigenen Kinder, vierzehn Enkel und sechs Urenkel kommen oft von sich aus gerne zu ihm. Die eigenen runden Geburtstage hat er mit Familie und den Minigolffreunden auf dem Gelände gefeiert. Wie lange er dieses Ehrenamt noch bekleiden wird, da hat er eine klare Vorstellung. „Wenn es „da oben“ nicht mehr stimmt“, tippt er sich an die Stirn, „dann höre ich auf – oder die anderen müssen mir Bescheid geben.“

Blitzableiter an Friedhofskapelle beschädigt

In der Zeit zwischen Freitag, 20 Uhr, und Samstag, 29. Juli 2017, 10.30 Uhr, entwendeten unbekannte Täter am Gerberweg in Twisteden Teile von Blitzableitern der Friedhofskapelle. Die Täter trennten von vier Blitzableitern vermutlich mit einer Kneifzange jeweils ein Teilstück aus Kupfer ab.
Hinweise zu verdächtigen Personen erbittet die Kripo Goch unter Telefon 02823-1080.

Trickbetrüger am Telefon

Am heutigen Montag, 31. Juli 2017, gegen 13.15 Uhr erstattete eine 81-jährige Frau aus Kevelaer Anzeige aufgrund eines Trickbetrugs. Sie wurde durch den Anruf eines falschen Polizeibeamten getäuscht und um einen hohen Geldbetrag betrogen.
Aktuell ist es im Raum Kevelaer zu weiteren Betrugsversuchen gekommen: Am Sonntag, 30. Juli 2017, gegen 22.00 Uhr wurde eine 73-jährige Frau aus Twisteden von einem unbekannten Täter angerufen. Der Mann gab sich als Polizeibeamter aus. Er erklärte, dass bei der Festnahme von Straftätern die Adress- und Kontodaten der 73-Jährigen aufgefunden worden seien. Sie solle ihr Vermögen von der Bank abholen, da es dort nicht mehr sicher sei. Später würde sie dann durch Polizeibeamte zu Hause aufgesucht werden, um alles weitere zu klären. Im Telefondisplay der Geschädigten erschien die Nummer: 02832-110 an.
Die Twistedenerin schöpfte Verdacht und meldete sich bei der Polizei Kevelaer. Es ist dadurch zu keinem Schaden gekommen.
Die Polizei rät, alle Seniorinnen und Senioren über folgende Sicherheitshinweise zu informieren:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet.
  • Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner, z. B. oft ein angeblicher Enkel, Geld von Ihnen fordert.
  • Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen. Ziehen Sie eine Person Ihres Vertrauens hinzu!
  • Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.

Hinweise zu verdächtigen Personen erbittet die Kripo Goch unter Telefon 02823-1080.

Der Beständige

Hermann Voss sitzt mit seiner Ehefrau Yvonne gewissermaßen auf „gepackten Koffern“ und fiebert Sonntagabend in seinem Haus an der Endstraße dem Abflug entgegen. „Um drei Uhr nachts geht es Richtung Düsseldorf, um sechs Uhr geht die Maschine“, erzählt Voss, dass man sich in Richtung westliche Agäis zu den nördlichen Sporaden Griechenlands aufmacht.
„Statt Geschenken gibt es den Urlaub mit der Frau – das war einfach mal eine gute Idee. Aber wir feiern mit der Familie sicher nach“, kann er auf diese elegante Weise auch dem Chor der Gratulanten entgehen. Und die 46-Jährige ergänzt: „Und es ist die Hoffnung, dass es ruhiger wird.“
Vor 65 Jahren erblickte Hermann Voss im Kevelaerer Krankenhaus das Licht der Welt – das Baugeschäft des Vaters befand sich unmittelbar neben dem Hospital, „da wo die Krankenwagen heute runterfahren“. Für ein Jahr geht der junge Hermann noch zur Volksschule am Markt, danach ist er auf der Antonius-Grundschule an der Biegstraße.
Auf dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium absolviert er die mittlere Reife, geht auf die höhere Handelsschule in Geldern. „Ursprünglich wollte ich Luftverkehrskaufmann werden und bei einer Fluggesellschaft arbeiten“, erinnert sich der Jubiliar.
Weltweite Kontakte
Stattdessen macht er anschließend bei den Deutschen Edelstahlwerken in Krefeld eine Lehre als Industriekaufmann, kommt in die Logistik und organisiert das „english overseas shipment“ , wo die Güter in Containern in Schiffe geladen werden. „Das war interessant, da hat man weltweite Kontakte geknüpft, das hat immer Spaß gemacht und nach Welt geatmet.“ Dort arbeitet er 45 Jahre lang, bis er am 1. Juni diesen Jahres in Rente geht.
Im Jahr 1971 tritt er in den Bürgerschützenverein Kevelaer ein. „Die Schützen waren bei mir früh auf dem Schirm“, lächelt der 65-Jährige. Schon der Vater war bei den Schützen, der Klassenlehrer war dort Major – und als Kind war Hermann bereits Vogelträger.
„Wir sind mit einem Stamm von fünfzehn Leuten über zwei Jahren hinweg eingetreten, die alle noch heute irgendwie aktiv sind.“ Dabei ist auch Gerd Aengenheyster, der ihn über die Jahre als Freund und später als stellvertretender Präsident stets begleitet.
1978 wird er Adjutant des Präsidenten Werner Zumkley. „Ich werde das machen, wenn ihr dort mitmacht“, machte Voss gegenüber seinen Schützenfreunden deutlich. Denn sich nach vorne hin groß aufplustern und in der ersten Reihe stehen, ist seine Sache nicht. „Wat mutig angeht, war ich ‚ne bange Bux‘“, gesteht er heute im Rückblick.
Als Zumkley zehn Jahre später schwerkrank wird, ist es für Voss selbstverständlich, für ihn das Amt zu übernehmen. Denn seine Einstellung ist glasklar: „Egal in welchen Verein ich reingehe, da muss ich bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.“
Festkettenträger
Seine Frau Yvonne, die in der stationären Jugendhilfe tätig ist, lernt er 1991 auf der Hubertuskirmes kennen. Die achtzehn Jahre Altersunterschied machen dem Paar nichts. „Da war irgendwie sofort die Chemie da, das hat gepasst“, war für beide die Sache sofort klar.
Ihr Vater war als Feuerwehrmann Festkettenträger, sie selbst geht früh in den Reiterverein. Gerd Plümpe ist ihr Mentor. „Die Geselligen Vereine waren mir also nicht unbekannt“ – und somit klar, dass sie die Leidenschaft ihres Ehemannes mitträgt. Was sie besonders am ihrem Hermann schätzt? „Seine Kontinuitität und Beständigkeit, das Sich-Kümmern und gegenseitig den Rücken freihalten.“
Mittlerweile ist er seit 1988 ununterbrochen im Amt, durfte in der Zeit dreimal mit dem Verein die Kirmes organisieren und den Festkettenträger stellen. Im Jahr 2001 trägt Voss die Festkette sogar selbst. „Das ist die größte Ehre und Auszeichnung, die man als Miglied der Geselligen Vereine erhalten kann“, merkt man ihm bis heute die Freude und den Stolz über diese Ehrenbezeugung an.
Generationenwechsel
Im vergangenen Jahr ist sein Freund Gerd Aengenheyster aus dem Vizeamt ausgeschieden, 2018 wird ihm Hermann Voss nachfolgen. „Dreißig Jahre sind eine ganz lange Zeit – da muss dann mal irgendwann auch ein Generationenwechsel her“, zeigt sich der Jubiliar überzeugt, dass es dann auch ganz gut sein wird, „auch mal Schütze A… in der letzten Reihe zu sein.“
Mit dem Rentnerdasein und dem Rückzug vom Amt wird für den passionierten Doppelkopfspieler und Gartenarbeiter dann für diese Vorlieben mehr Zeit bleiben – genauso wie für seinen neunjährigen Labrador und die Familie.
Mit seinem Motorroller kann er seine Frau auf ihren Motorradfahrten entlang des Niederrheins und nach Holland nun häufiger begleiten – und als relativ „junger“ Vater mit zwei Jungs von 21 und 18 Jahren möchte er von deren Weiterentwicklung noch soviel miterleben, wie es eben geht. „Das ist ein wichtiges Ziel“, sagt er ganz bewusst.
 
 

Für die Gemeinschaft

Schon am Eingang prangte das Logo des Dorffestes – und im Innenhof konnte man schon sehen, dass die Vereine, Verbände und Gruppen aus der Ortschaft sich richtig ins Zeug gelegt hatten, um einen kleinen, aber feinen atmos­phärischen Ort des Zusammenkommens zu schaffen: Ein kleiner Fallschirm, schöne Lichter, ein Partystand, mehrere Tische und eine Cocktailbar schufen einen angemessenen Rahmen für einen Tanzabend, zu dem die Partyband „Dolce Vita“ mit ihren Coversongs die passende Musik bot. „Lillet Wild Berry ist ganz hip“, gab Angelika Kobsch als eine von drei Cocktaildamen schonmal den passenden Tip.
„Wo kann man sonst unter den Linden feiern – außer vielleicht in Berlin. Aber hier isset schöner, und die Bäume sind älter“, frozzelte der Vorsitzende des Bürgerhauses, Klaus Hendricks, angesichts des sich entwickelten Partyabends, bei dem am Ende dann doch noch 200 Leute zusammenkamen.
Alle zwei Jahre
Seit 40 Jahren feiert das Dorf alle zwei Jahre sein Fest, dessen Erlöse in die Renovierung und den Erhalt des Bürgerhauses gesteckt werden. „Aktuell sind wir an Austauscharbeiten dran und an ein paar Renovierungen wie Türen erneuern, die noch aus der Zeit stammen, wo wir aus dem Bühnenhaus Sachen für das Bürgerhaus mitnehmen durften“, erinnert sich Hendricks lebhaft.
„Die IG Bürgerhaus ist ein Zusammenschluss aus 20 Vereinen hier vor Ort“, erläuterte Hendricks´ Vorgänger Josef Paeßens. „Die Idee war, im Dorf den Zusammenhalt zu fördern und den Erlös für gemeinsame Aktivitäten zu nutzen.“ Und so wird das seitdem aktiv praktiziert. Manfred „Bimbo“ Boomers genoss mit seinen Freunden einen ersten Cocktail.
„Dass Alt und Jung hier zusammenkommt“, sei eine Qualität des Festes. „Und dass man viele sieht, die man sonst oft das Jahr über nicht so sieht“, ergänzte Irene Hendrix, seit 27 Jahren Twistedenerin. „Der Sound ist nicht überladen, man kann sich unterhalten und diese tollen Stimmen hören“, freute sie sich.
Jörg und Kerstin Krieger waren aus Hamburg-Elmsbüttel zu Twistedener Freunden gekommen. „Dafür haben wir extra den „Hamburger Schlagermove“ sausen lassen, wo wir seit 15 Jahren hingehen“; unterstrichen sie augenzwinkernd ihre „Opferbereitschaft“ und genossen den Abend. „Super Band, das Bier schmeckt.“
Am nächsten Tag eröffnete ein Open-Air-Gottesdienst mit Pastor Andreas Poorten und dem Projektchor den Sonntag, der dann auf dem Gelände – eingerahmt von den Klängen des Musikvereins Twisteden – mit einem vielfältigen Programm weiterging.
Ein Ballonclown sorgte für strahlende Kinderaugen, die Twistedener Bücherei lud auf einem kleinen Flohmarkt zum Stöbern ein. Landwirte luden zum „Eutermelken“ an der nicht ganz echten Kuh ein, die Kinder konnten Kinderkarussel fahren, sich im Schießen üben.
Oder sie konnten mit den „Großen“ an den Waffel- oder Grillstand gehen, die zahlreichen Kuchen der KFD-Frauen und einen Schluck Kaffee genießen. „Das ist ein Teil unseres Lebens geworden“, brachte Ortsvorsteher Josef Kobsch allen Organisatoren seinen Respekt entgegen. „Und es wird es sicher noch lange so bleiben, Gemütlichkeit und Gemeinschaft auf diese Weise zu pflegen.“

Glasfaser kommt in Twisteden.

Gute Nachricht für Twisteden: Nach 17 Wochen Nachfragebündelung ist es jetzt amtlich: „In Twisteden wird das Glasfasernetz definitiv ausgebaut, Winnekendonk muss jetzt nachlegen“, sagt Dietmar Rotering, Projektleiter der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser.
Seit dem 17.07.2017 ist die Nachfragebündelung inklusive Verlängerung offiziell beendet. „Nach Auszählung der eingegangenen Verträge freut es uns mitzuteilen, dass wir über einen Glasfaserausbau in Twisteden positiv entschieden haben“, resümiert Projektleiter Dietmar Rotering. „Die Bürger in Twisteden haben zum Endspurt noch einmal alle Kräfte mobilisiert, so dass Deutsche Glasfaser nun mit der Bauplanung beginnen wird. Jeder, der einen Vertrag eingereicht hat, wird über die weiteren Schritte informiert und zur Besprechung des Hausanschlusses kontaktiert.
Doch auch für Winnekendonk besteht eine Hoffnung. Bis zum Erreichen der 40 % fehlten zum Schluss nur wenige Verträge. „Wir glauben weiterhin daran, auch Winnekendonk mit Glasfaser auszubauen, wo Twisteden jetzt das zukunftsfähige Glasfasernetz bekommt“ zeigt sich Projektleiter Dietmar Rotering optimistisch. „Wir wollen die noch zögernden Bürger in den nächsten Wochen bei Hausbesuchen über Vorteile und Mehrwert informieren und aufklären und die 90 fehlende Verträge im Norden und die 70 fehlenden im Süden einholen.“ Sobald die benötigen 40 Prozent in diesen Gebieten erreicht sind, wird hier ein Ausbau erfolgen.
Weiterhin erhalten die Bewohner in Winnekendonk Beratung über den Servicepunkt in Winnekendonk, Kevelaer Straße 16, immer donnerstags und freitags von 14:00 bis 19:00 Uhr sowie samstags von 10:00 bis 15:00 Uhr
Winnekendonk Nord

Winnekendonk Nord


Winnekendonk Süd

Winnekendonk Süd


 
 
 
 
 
Wer bereits einen Vertrag abgeschlossen hat, dem wird empfohlen an der Aktion „Freunde werben“ teilzunehmen. Für jeden vermittelten Neukunden gibt es eine Prämie in Höhe von 30 €.
Alle Informationen über Deutsche Glasfaser und die buchbaren Produkte sind online unter www.deutsche-glasfaser.de verfügbar.

Nachwuchs im neuen Outfit

T-Shirts, die auf der Rückseite das Vereinslogo tragen, gab es für den Nachwuchs des Tennis-Clubs Eintracht Twisteden. Als Sponsoren konnten Torsten Vogt vom „Fahrdienst Vogt medimobil“ und Karin Raimondi, besser bekannt als Gute-Laune-Frau „Attacke“ gewonnen werden. „Attacke“ sorgte mit ihrem Outfit und ihrer Tröte auch gleich für die richtige Stimmung bei der Übergabe der Shirts.

Twistedens Jugend geht auf Reisen

Nun ist es wieder soweit: Vom 7. bis zum 25. August begeben sich circa 88 Kinder mit 14 Betreuern, sechs Kochfrauen und einem Lagerleiter zum 42. Mal in das Sauerland. Schon einige Wochen vor der Abfahrt ins Sauerland kommen die einzelnen Gruppen mit ihren Betreuern zu den Gruppentreffen zusammen, wo sie sich gemeinsam einen Gruppennamen, eine T-Shirt-Farbe sowie ein Design für eine Flagge bzw. ein Maskottchen überlegen. Dort wird dann auch die Flagge oder das Maskottchen hergestellt.
Dieses Jahr werden sie in dem Städtchen Medelon unter dem Motto „Wasser, Wellen, Korallenriff – 19 Tage auf dem Schiff“ in einer Schützenhalle unterkommen. Unter anderem werden sie dort in Gruppen von circa neun bis zehn Kindern in vielen verschiedenen „Lagerspielen“ Punkte sammeln können, um den Lagerpokal zu gewinnen. Auch kann man als Gruppe zwei weitere Pokale gewinnen, bei einem Brennballturnier und einem Fußballturnier. Außerdem kann man jeden Tag bis zu zehn Punkte für die Nachtruhe und bis zu zehn Punkte für die Ordnung bekommen. Die Gruppe, die am Ende des Lagers die meisten Punkte für die Nachtruhe und die Ordnung des Schlafplatzes hat, gewinnt ein Trikotset, wovon jeder aus der Gruppe ein Trikot behalten darf.
Bis auf die Programmpunkte haben die Kinder und Jugendlichen dort viel Freizeit, die sie so nutzen können, wie sie wollen.  Bei dem täglichen gemeinsamen Frühstück, dem Mittagessen und dem Abendessen bleibt keiner hungrig und viele Köstlichkeiten werden durch die Kochfrauen für sie hergerichtet.
Die Kinder sowie die Betreuer und Kochfrauen haben jedes Jahr eine Menge Spaß, Erlebnisse und neue Freundschaften, die sie aus dem Lager mit nach Hause bringen. Interessierte Kinder und Jugendliche im Alter von ca. 7 bis 15 Jahren können sich nächstes Jahr zu einer neuen Lagerfahrt anmelden.

Justin Bujok
9A, Kardinal-von-Galen-Gymnasium

Lehrerin und Leiterin mit Herz

Andrea Leurs schaut aus dem Fenster. Nur kurz. Dann widmet sie sich wieder den Zeugnissen. „Den Zeugnissen meiner Kinder“, wie sie liebevoll betont. Zwischendurch wischt sich die Schulleiterin immer wieder eine kleine Träne aus den Augenwinkeln. Denn es sind die letzten Schulzeugnisse „ihrer“ Kinder, die die Schulleiterin unterschreibt.
Andrea Leurs, Schulleiterin an der St. Franziskusschule in Twisteden, nimmt mit Beendigung des Schuljahres 2017 Abschied vom Schulleben. Und das mit Wehmut. „Lehrerin ist und bleibt einfach mein Traumberuf“, sagt Andrea Leurs mit bewegter Stimme.
Dazu beigetragen hat sicherlich auch das Schulleben an der St. Franziskusschule in Twisteden. Denn hier erfüllt sich der Traum der jung wirkenden Pädagogin. „Was aber auch meinem Super-Team zu verdanken ist“, lobt die Schulleiterin, „denn ohne ein gemeinsames Team im Rücken, mit dem man ja den größten Teil des Tages verbringt, gelingt gar nichts“, führt Andrea Leurs weiter aus, die zusätzlich die außergewöhnliche Unterstützung der Dorfgemeinschaft, der Vereine und der Eltern hervorhebt.
Nah am Menschen
„Hier ist man noch nah am Menschen“, so die Lehrerin, die 1954 in Mechernich in der Eifel das Licht der Welt erblickt. Ein Jahr darauf, 1955, wird ihr Vater, der Gymnasiallehrer ist, nach Geldern versetzt, später nach Kevelaer. Er dient der kleinen Andrea als großes Vorbild, ihm darf sie über die Schulter schauen und die Noten für bevorstehende Zeugnisse vorlesen. Bereits im zweiten Schuljahr wird ihr klar: „Ich möchte Lehrerin werden.“ Ausschlaggebend ist allerdings eine ganz alltägliche Aufgabe in den Klassenzimmern. „Mich faszinierte schon damals das Tafelputzen“, gesteht die lebenslustige Lehrerin, die diese Gepflogenheit bis zur Pensionierung beibehält.
Mit 17 Jahren macht sie am Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Kevelaer ihr Abitur, nimmt an der Pädagogischen Hochschule in Duisburg ihr Studium auf. Noch während ihrer Referendarzeit lernt sie ihren späteren Mann Helmut, Lehrer an der Gemeinschaftshauptschule Kevelaer, kennen. 1977 treten sie vor den Traualtar, schenken Anne, Christian und Luise das Leben. Die Unterstützung, ihren Beruf und das Familienleben unter einen Hut zu bekommen, erhält Andrea Leurs von ihrer Mutter. „Mama stand immer parat, ohne sie hätte ich es nicht geschafft“, betont die 63-Jährige.
1989 ergreift sie die Chance und bewirbt sich an der Twistedener Grundschule. Bis dahin unterrichtet die Deutsch-, Englisch- und Geographie-Lehrerin an der Geschwister-Scholl-Schule in Geldern. Innerhalb einer Stunde erhält sie die Zusage.
Am 1. August 1989 beginnt ihr Schulleben an der familiär geführten Grundschule, an der sie 1999 die Schulleitung übernimmt. Eine enorme Veränderung für die leidenschaftliche Lehrerin, die am liebsten bei ihren Kindern in der Klasse ist. Andrea Leurs erklärt lieber das Wissen der Welt oder die Wichtigkeit des Alltags, als vor dem Computer zu sitzen und E-Mails zu beantworten. Andera Leurs braucht den persönlichen Kontakt. „Ich habe sicherlich nicht alles richtig gemacht, habe vielleicht manches versäumt oder verpasst, aber alles was ich gemacht habe, habe ich mit Herz gemacht“, so die dreifache Großmutter, die bei auftauchenden Problemen nicht den Kopf in den Sand steckt, sondern diese anpackt und beiseite räumt.
Während ihrer Schulzeit erhält die Grundschule Twisteden den Namen St. Franziskus-Schule.
Diese wird 2012 mit der Urkunde „Schule mit Zukunft“ ausgezeichnet.
Als Bereicherung des Schullebens sieht die Leiterin die Einführung des Offenen Ganztags. „Die Entwicklung macht dieses notwendig – es ist eine gute Einführung“, erklärt Andrea Leurs, die besonders den unkomplizierten Einsatz des Schulträgers, der Stadt Kevelaer, hervorhebt. „Er hat mich nie im Stich gelassen“, betont Andra Leurs, die am letzten Tag ihres Schullebens die Kapitänsmütze an ihre kommissarische Nachfolgerin Tanja Kocken weiterreichen wird.
Schule mit Zukunft
“Ich werde das Schulschiff verlassen und an Land gehen – und auch an Land bleiben“, betont sie. Aber mit dem guten Wissen, dass das Schiff auf einem guten Kurs ist. „Hauptsache, das Herz reist mit“, so Andra Leurs, die sich winkend und mit Tränen in den Augen von ihren Kindern verabschiedet.