Aktuelles aus Twisteden

Generationswechsel in Twisteden

Die Gründung eines neuen Unternehmens ist für sich eine anspruchsvolle und in jeglicher Hinsicht fordernde Angelegenheit – eine bestehende Struktur in geordneter Weise an die nächste Generation weiterzureichen, bedarf jedoch keines geringeren Aufwandes. Dieser Prozess ist bei Gartenbau Janßen aus Twisteden in vollem Gange, wo zweite und dritte Generation derzeit gemeinsam im Unternehmen aktiv sind.

1964 gegründet

Der 1964 von Matthias und Margarethe Janßen gegründete Betrieb ging 1998 in die Hände des Sohnes, Hubert Janßen und dessen Frau Gabi über – Hubert Janßen einen „Seniorchef“ zu nennen, möchte einem Dank seiner agilen Art allerdings nicht recht einfallen. Es gehört zum Plan der Familie, eben nicht sich einst ergebenden Zwängen die Führung zu überlassen, sondern in Ruhe ein allmähliches „Herüberwachsen“ der Verantwortung an die Nachfolgegeneration zu gestalten.

Hubert Janßen erinnert sich genau an die verglichen mit heute damals für ihn gänzlich andere Situation: Der Führungsstil war ein vollkommen anderer und bot ihm wenig Einblick in Planung und Bücher – alte Schule eben. Genau das wollte er nicht machen und fing früh an, Verantwortung im Betrieb auf weitere Schultern zu verteilen, zunächst auf ausgewählte Mitarbeiter und später auf seine Söhne Raphael und Marek – Tochter Lavinia steht bereits in den Startlöchern.

Die letzten beiden Jahrzehnte waren für die Janßens von einem rasanten Wachstum ihres Betriebes geprägt. Ein paar Zahlen sprechen Bände: Die Zahl der festen Mitarbeiter wuchs von fünf auf etwa 40 Festangestellte an, die in den jahreszeitlichen Spitzen durch nochmals 25 Saisonkräfte unterstützt werden. Permanent vier Auszubildende runden das Team ab – qualifizierter Nachwuchs ist überlebenswichtig. Die bewirtschaftete Fläche verzehnfachte sich auf nunmehr 25 Hektar. Damit einhergehend wuchsen auch die qualitativen Anforderungen an die Unternehmerpersönlichkeit, wie Hubert Janßen ausführt.

Neuem und auch zunächst Unwägbarem war er immer aufgeschlossen und wagte den Einstieg als Lizenznehmer bei den „Beauty Ladies“ – eine der beiden großen Produktlinien im Bereich der „Calluna vulgaris“. Das Wagnis ging auf, und der von Sohn Raphael geführte Jungpflanzenbetrieb zählt heute zu den wenigen zugelassenen und qualitativ streng kontrollierten Vermehrungsbetrieben in diesem Bereich – 25 Millionen Stecklinge allein dieser Art werden jährlich bei Janßens in Twisteden produziert. Von einem „Hidden Champion“ am Niederrhein zu reden, ist gewiss keine Übertreibung.

Bei aller Planung braucht manches auch ein Quäntchen Glück. Die Vererbung der „Unternehmergene“ vom Vater an den Sohn Raphael dürfte dazuzählen, entdeckte dieser doch schon früh sein Herz für den heimatlichen Betrieb. Da wirken Ausbildung zum Gärtner im Zierpflanzenbau, Meisterschule, sowie eine kaufmännische Ausbildung beinahe wie logische Konsequenzen. Hubert Janßen betont, dass er den Sohn nie drängen musste, Führungsaufgaben zu übernehmen, sondern dieser sich selbige immer allein heranzog – er ließ ihn gern gewähren.

Alle Kinder im Betrieb

Dennoch ist es dem Vater wichtig, die Last der Verantwortung nicht auf die Schultern eines Einzelnen zu legen. Und so spürt man eine gewisse Freude, dass es Sohn Marek schließlich auch „angesteckt“ hat und er nach erster Ausbildung zum Tischler den Weg in den Gartenbau gefunden hat – er besucht momentan die Meisterschule und soll perspektivisch die Betriebsleitung in der Produktion übernehmen. Fehlt noch die Dritte und Jüngste im Bunde, Tochter Lavinia. Sie absolviert derzeit eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich und soll auch genau in diesem Aufgabenfeld einst ihre Bestimmung finden.

Es sitzt also tatsächlich die ganze Familie in einem Boot und der Begriff „Familienbetrieb“ bekommt geradezu wortwörtliche Bedeutung. Es war nun viel von starken Männern die Rede, daher sei nicht vergessen, dass hinter diesen meist auch eine starke Frau steht. Hubert Janßens Frau Gabi war von Anfang an im Betrieb tätig, leitet in der Saison die Versandarbeiten und ist täglich mit vielfältigen Aufgaben im Unternehmen beschäftigt. Für jeden Unternehmer ist die Unterstützung des Lebenspartners existenziell. Sohn Raphael gesteht sich ein, dass er für seine derzeit noch studierende Freundin eher wenig Zeit hat. Auch das treibt ihn an, bestehende Abläufe zu optimieren, um auch noch Privatmensch bleiben zu können.

Um im Bild des Gartenbaus zu bleiben: Der Boden für gedeihliches Wachstum auch in den nächsten Jahrzehnten ist also bereitet. Ein Wachstum um jeden Preis ist es aber nicht, was die Janßens anstreben; vielmehr soll die Optimierung vorhandener Strukturen und die Perfektionierung des bereits Begonnenen zunächst im Vordergrund stehen. Die Herausforderungen der Zukunft sind vielfältig. So sind Automatisierung und Digitalisierung auch im Gartenbau längst Alltag und werden weiter an Bedeutung gewinnen – Gärtnern 4.0 gewissermaßen.

Ein famoses Turnier

In Twisteden trug der „Nitz-Fritz-Club-2015“ bei goldenem Oktoberwetter seine dritte Boule-Meisterschaft aus. „Wir waren total motiviert und mittelmäßig darauf vorbereitet“, gestanden die Gründungsmitglieder Kay Fritz und Marcel Nitzsche nach Beendigung des sehr fairen Turniers. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern und Neuzugängen aus dem vergangenen Jahr, Daniel Verfürden und Achim Spitz, – die mindestens genauso gut vorbereitet waren –, trafen sich die vier Mitglieder des „Nitz-Fritz-Clubs 2015“ auf der Boule-Bahn am idyllisch gelegenen Minigolfplatz in Twisteden.

Sie begrüßten sich traditionsgemäß und ganz nach französischer Sitte mit Rotwein, Baguette und Camembert. „So konnten wir schon zu Anfang und in Ruhe die Boule-Bahn analysieren“, erklärten die in sich ruhenden Spieler. Denn jede Aufregung sollte vor einem so wichtigen Turnier vermieden werden. Die Boule-Anlage zeigte sich den Spielern wieder einmal – wie auch bei den vorangegangenen Meisterschaften – in einem sehr guten Zustand. Dennoch verlangte sie den Spielern einiges ab. Denn auch auf der Boule-Bahn machte sich die lange Trockenheit des Sommers bemerkbar. „Stellenweise war die Bahn hart wie Beton, dabei lief die Kugel wie auf Schienen“, erklärte Kay Fritz, „an der anderen Stelle aber war sie wieder weich wie unser mitgebrachter Camembert, dann blieb die Kugel nach der Landung an Ort und Stelle in einem Sandbunker liegen“, berichtete das Gründungsmitglied weiter.

Pokale beflügeln

Aber genau das sind die Herausforderungen einer solch wichtigen Meisterschaft. Je zwei Team-Mitglieder bildeten eine Mannschaft. Gespielt wurde nach den deutschen Regeln des Boule-Verbandes und um begehrenswerte Pokale. Diese Neuerung beflügelte den Ehrgeiz eines jeden Spielers. Eröffnet wurde das Turnier um 18.10 Uhr durch Team Eins mit Marcel Nitzsche und Achim Spitz, die auch gleich das erste Spiel mit 13:2 gewannen. Zu diesem Zeitpunkt machte sich ein leichter Trainingsrückstand von Team Zwei mit Daniel Verfürden und Kay Fritz bemerkbar. „Die sportliche Fitness ist bei diesem Sport schon nicht so unwichtig“, erklärten die Mitstreiter. Zwar sei es ein Sport ohne Stress und Hektik und so ziemlich genau das richtige für Männer und Frauen ab dem vierzigsten Lebensjahr. Aber dennoch erfordere es eine nicht unerhebliche Anzahl an Laufschritten mit Auf-und Ab-Bewegungen. „Dennoch kann man sich dabei noch prima über das Weltgeschehen und Familienereignisse unterhalten“, beschwichtigten Kay Fritz und Marcel Nitzsche.

Die anschließende zweite Runde verlief auch wesentlich spannender. Team zwei mit Daniel Verfürden und Kay Fritz konnte das Spiel mit 12:13 für sich verbuchen. Aufgrund der herannahenden Dunkelheit wurde die doch von eher wenig, beziehungsweise gar keinen Zuschauern besuchte Meisterschaft mit einem mobilen LED-Strahler beleuchtet.

Liebevoll angestrahlt liefen die beiden Mannschaften im dritten und letzten Spiel (gerne hätten die Mannschaften noch eine weitere Runde gespielt, doch die Batterie des Strahlers versagte ihren wichtigen Dienst) zur Tageshöchstform auf. Team Eins konnte diese schon fast aufregende Partie mit 13:11 für sich entscheiden.

Gegen 21 Uhr – die totale Finsternis hatte bereits eingesetzt und auch herbeigeholte Taschenlampen brachten nur noch wenig Licht ins Dunkel – stand das Siegerteam mit Marcel Nitzsche und Achim Spitz eindeutig fest. Sie freuten sich riesig über die gewonnene Meisterschaft und den Gewinn des größten Pokals. Aber auch das zweite Team mit Daniel Verfürden und Kay Fritz konnte sich über einen kleineren Pokal freuen. „Mitmachen ist alles“, so ihr einstimmiger Tenor. Bei einer anschließenden Siegesfeier wurde das Spiel bis ins Detail analysiert und die Sieger gefeiert.

Auch im kommenden Jahr möchte der „Nitz-Fritz-Club-2015“ eine Boule-Meisterschaft in Twisteden austragen.

Geste des Dankes

Mit einer etwas anderen Geste des Dankes beschäftigten sich die Messdiener der St. Quirinus-Gemeinde in Twisteden. Daraus entstand die Idee einer Baumpflanzaktion. Diese wurde nun im Rahmen des Erntedankfestes Anfang Oktober in die Tat umgesetzt.
Bei herrlichstem Sonnenschein pflanzten 15 Messdiener eine 4,50 Meter hohe Rotbuche ein. Als Standort wählten sie den Twistedener Friedhof.

Gleich vier treffende Gründe gaben die aktiven Messdiener zu dieser gelungenen Pflanz-Aktion an: „Wir wollten erstens etwas für die Umwelt tun, zweitens den Friedhof verschönern, dabei gleichzeitig und drittens den Schöpfungsgedanken aufgreifen und zudem viertens die Gemeinschaft stärken“, erklärten die engagierten Messdiener.

Zahlreiche Eltern waren ebenfalls am Erntedankfest zur Baumpflanzaktion gekommen und unterstützten so das Tun ihrer Kinder. Hans-Gerd Willems, der diese Pflanzaktion der Messdiener begleitete, wies darauf hin, dass diese Aktion in Zukunft jedes Jahr stattfinden soll. Unterstützung erhielten die starken Messdiener aus St. Quirinus Twisteden vom Friedhofsgärtner Theo Willems, von Karl Ambrosius als Vertreter des Kirchenvorstands St. Antonius und vom Stadtjugendring durch Wolfgang Toonen.

Twisteden diskutiert über neue Chancen

Gut 40 Bürger waren der Einladung des Twistedener Ortsvorstehers Jürgen Kobsch ins Bürgerhaus gefolgt, um sich über die Möglichkeiten neuer Fördertöpfe ausführlich informieren zu lassen. Nach der Begrüßung durch Kobsch durfte Ludger Holla für die Stadt die Details der einzelnen Maßnahmen erläutern. Der Aufschlag für den Abend war die Summe von 12,25 Millionen Euro, die der Bund und das Land NRW für Maßnahmen zur Dorferneuerung und Heimatförderung auf den Weg gebracht haben.

Die Förderrichtlinie dazu sieht vor, dass integrierte Dorferneuerungskonzepte dafür nicht mehr Fördervoraussetzung sind, sodass Einzelprojekte beantragt werden können, unterstrich Holla. Die Förderung erfolge ausschließlich in Orten oder Ortsteilen mit bis zu maximal 10 000 Einwohnern.

Es gebe insgesamt fünf Elemente der Heimatförderung, benannte Holla als Erstes den sogenannten „Heimat-Scheck“, wo Maßnahmen gefördert werden können, die sich mit dem Thema Heimat und Heimatgeschichte befassen. Da liegt die Fördersumme bei 2000 Euro je Maßnahme.

Beim „Heimat-Preis“ werden Preisgelder gefördert, wo die Gemeinden das Engagement und nachahmenswerte Praxisbeispiele würdigen wollen. Er kann als einzelner Preis oder in bis zu drei Preiskategorien einmal jährlich in einer Höhe von 5000 Euro verliehen werden.

In der „Heimat-Werkstatt“ sollen Projekte gefördert werden, wo Menschen in Projekten oder Diskussionen die Frage nach der lokalen Identität eines Dorfes aufwerfen. Die Ergebnisse können dann kreativ-künstlerisch im öffentlichen Raum umgesetzt werden. Die zweckgebundene Projektförderung muss ein Volumen von mindestens 40 000 Euro betragen.

Lokale und regional prägende Projekte mit mehr als 5000 Euro und weniger als 80 000 Euro Gesamtausgaben, die ihren Ausdruck unter anderem in Traditionen, Geschichte, Orten in Natur und Landschaft oder Bauwerken finden, werden vom Land anteilig über den „Heimatfonds“ gefördert. Voraussetzung ist da, dass die Gemeinde Spender motivieren kann oder eigene Mittel zur Verfügung stellt – dann wird dieser Betrag um maximal 40 000 Euro über das Land aufgestockt. Zehn Prozent dieses halben Gemeindeanteils kann auch von Dritten erbracht werden.

Als letztes Element nannte Holla das „Heimat-Zeugnis“, mit dem die Gemeinden oder private, gemeinnützige Organisationen in Projekten lokale und regionale Geschichte, Traditionen oder Besonderheiten aufarbeiten und öffentlich präsentieren.

Das schließt auch den Präsentationsort und die Herrichtung historischer Gebäude und Plätze ein. Das Projektvolumen müssse da mindestens 100 000 Euro betragen. Der Förderanteil betrage bei Gemeinden 80 Prozent und bei privaten Organisationen 90 Prozent. „Der Vorteil aller Maßnahmen ist die leichte Antragstellung“, ließ Holla einen Bogen mit viereinhalb Seiten Infoblatt und Antrag für den „Heimat-Scheck“ rumgehen.

Förderanträge könne man für 2018 noch stellen und dann auf jeden Fall aber für 2019. „Ich kann mir vorstellen, dass jetzt viele kleine und große Projekte entstehen“, lautete Hollas Tip: „Kommt zu mir mit möglichst konkret ausgedachten Plänen.“ Einzelne Maßnahmen wie einen Dorfplatz könne man in den Blick nehmen.

Danach begann gleich die Diskussion darüber, welche Projekte vor Ort mit den Geldern möglich sein könnten. Holla machte in der Diskussion deutlich, dass es förderschädlich für Projekte sei, wenn diese schon begonnen haben. Angelika Kobsch sagte, sie sei gebrandmarkt und skeptisch angesichts des LEADER-Projekts, wo auch alles einfach klang, Geld aber nicht geflossen ist und es da deutliche Anlaufprobleme gegeben habe. Karin Raimondi nannte dagegen das Beispiel Bochum, wo ein Karnevalsverein die Zuwendung für neue Tanzkleidung über 2000 Euro erhalten hatte, das Ganze also funktioniere.

Ein zentrales Thema der Diskussion war dann das IBC. Die CDU habe den Antrag an die Verwaltung gestellt, zu prüfen, ob die Umgestaltung des IBC im Zusammenhang mit dem Abriß des Gebäudes am Gerberweg über Fördertöpfe möglich sei, sagte Kobsch. Der Musikverein suche einen Proberaum für die Jugend, der Eingangsbereich sei suboptimal. „Wenn da Fördertöpfe da sind und die Stadt sparen kann, wäre das eine einmalige Chance.“

Ihr Parteikollege Paul Schaffers machte dagegen klar, dass es erstmal um die Sicherung des IBC gehe und um den „Zugriff“ auf die Gerberweg-Fläche, „damit wir schauen, was wir damit machen“.

Es gehe da eher um ein komplett neues Gebäude, das sei sonst „Flickschusterei“; unterstrich der Vorsitzende des Natur-und Heimatvereins Twisteden-Kleinkevelaer, Werner Neumann.

Natürlich wäre ein Abriss und Neubau toll, „um viele Vereine ins Bürgerhaus reinzubringen“, meinte der stellvertretende Vorsitzende des Bürgerhaus-Vereins, Georg Poschen. Holla gab aber zu bedenken, dass ein kompletter Abriss und Neubau wohl kaum über die Förderhöhe von 100 000 Euro zu finanzieren sei.

Irre: Täter versuchen einen Geldautomaten zu sprengen

Am Freitag (19. Oktober 2018) gegen 1.45 Uhr versuchten unbekannte Täter an der Straße Am Scheidweg, einen Geldautomaten zu sprengen. “Der Geldautomat steht im Eingangsbereich eines Freizeitparks”, meldet die Polizei. Die Täter lösten auf bislang unbekannte Weise eine Explosion aus. Die Abdeckung des Geldautomaten wurde dabei abgerissen und flog etwa 20 Meter weit. Der Tresor im Geldautomaten wurde oberflächlich beschädigt und konnte durch die Täter nicht geöffnet werden. Sie flüchteten ohne Beute. Im Bereich einer Abwasserrinne war durch die Explosion ein kleineres Feuer entstanden, welches durch die Feuerwehr gelöscht wurde.

Hinweise zu verdächtigen Personen und Fahrzeugen bitte an die Kripo Kalkar unter Telefon 02824 880.

Betrunkener Kevelaerer flüchtet nach Unfall

Am Donnerstag (11. Oktober 2018) gegen 5.45 Uhr wurde der Polizei ein Verkehrsunfall auf dem Gerberweg gemeldet. Die Beamten fanden an der Einmündung Gerberweg/Am Heyberg einen VW Caddy vor, der gegen ein Verkehrsschild und einen Baum gefahren war. Der VW war stark beschädigt und nicht mehr fahrbereit. Der Fahrer war vom Unfallort geflüchtet. Die Polizei konnte bei dem Halter, einer Firma, den Fahrer des Unfallwagens ermitteln. Ein 39-jähriger Mann aus Kevelaer hatte gegen 2.45 Uhr den Unfall verursacht und sich dabei leicht verletzt. Weil er im alkoholisierten Zustand gefahren war, wurden dem 39-Jährigen Blutproben entnommen und sein Führerschein wurde sichergestellt.

St. Franziskus-Grundschule feiert Geburtstagsfest

Mit einem bunten Fest feierte die St. Franziskus-Grundschule in Twisteden unter freiem Himmel bei strahlendem Sonnenschein, ihren 50. Geburtstag. (Das KB berichtete im Vorfeld) „Ja, das Wetter alleine ist schon ein Geschenk“, bestätigt Tanja Kocken, seit einem Jahr Schulleiterin an der Grundschule, bevor sie auf der Außenbühne zahlreiche Gäste auf das Herzlichste begrüßte.

Aktuelle Schüler waren mit ihren Eltern, Großeltern und Geschwistern erschienen. Aber auch ehemalige Schüler und Dorfbewohner sowie die Ortsvorsteherin Johanna Ambrosius, Helmut Leurs als Vertreter der Kirche wie auch Vertreter aus Vereinen und Politik, der erste Beigeordnete Marc Buchholz und natürlich Kevelaers Bürgermeister, Dr. Dominik Pichler, ließen sich diese Jubiläumsfeier nicht entgehen.

Letzterer machte sich über ein passendes Geburtstagsgeschenk seine eigenen Gedanken: „Es sollte möglichst groß und bunt sein“, erklärte Pichler auf der Bühne stehend. Hochprozentiges und ein Strauß Blumen wurden schnell von der Geschenkeliste gestrichen. „Aber ein großes buntes Gemälde, das dürfte ein passendes Geschenk für eine Schule sein“, so die Worte des Bürgermeisters beim Überreichen seines Geschenks. Dieses nahmen Schulleitung und Kinder der St. Franziskusschule strahlend in Empfang.

Unter die Gäste hatten sich aber auch die ehemaligen Schulleiterinnen Irmgard Wustmans (von 1976-1999 Leiterin) und Andrea Leurs (1999-2017) gemischt und verfolgten das fröhliche Geschehen vor und auf der Bühne. „Dass ich das, fast 20 Jahre nach meiner Pensionierung, erleben darf, ist schon etwas Besonderes“, berichtete Irmgard Wustmans mit bewegter Stimme. „Und das hier drei Schulleiterinnen dieser Schule beisammen sind, ist auch etwas Besonderes“, fügte Andrea Leurs, die ihrer Nachfolgerin zur Vorbereitung auf das Fest mit Rat und Tat zur Seite stand, freudig hinzu.

Aktuelle und ehemalige Schulleitung, v. l.: Andrea Leurs von 1999-2017, Tanja Kocken seit 2017, und Irmgard Wustmans von 1976-1999.

Dem Geburtstagsfest ging eine bunte wie abwechslungsreiche Projektwoche voraus. Unter dem Motto: „Kinder dieser Welt“, beschäftigten sich die Kinder mit dem Schul- und Freizeitleben in Ländern auf der ganzen Welt. Wie wird zum Beispiel in Afrika gespielt oder in Frankreich getanzt, welche Lieder und Fingerfertigkeiten herrschen in Polen vor, welche Musikinstrumente benutzen die Aborigines in Australien, und vieles mehr.

Auch die OGS (von der Caritas-Kevelaer-Geldern geführte Offene Ganztagsschule an der St. Franziskus-Grundschule), griff mit einem eigenen Bastelangebot das Motto nach Schulschluss mit den Kindern auf. Dank des Fördervereins der Twistedener Grundschule war auch für das leibliche Wohl an diesem Festvormittag bestens gesorgt. Sie verwöhnten die fröhlich plaudernden Gäste, ob groß oder klein, mit Leckereien aus dem Waffeleisen und aus der Kaffeekanne. So wie es sich für ein rundum gelungenes Geburtstagsfest gehört.

Kreispokal: DJK und Viktoria eine Runde weiter

Nicht nur in der Bezirksliga läuft es für die DJK Twisteden in dieser Saison mit bisher 14 Punkten aus acht Spielen und dem daraus resultierenden sechsten Tabellenplatz richtig gut, auch im Kreispokal läuft für das Team von Trainer Andreas Holla bisher alles nach Plan. Am Mittwochmittag setzte sich die DJK auswärts mit 4:2 gegen den TSV Weeze durch und sicherte sich so das Weiterkommen in die dritte Runde. Marcel te Nyenhuis hatte die Gäste aus Twisteden am Tag der Deutschen Einheit nach 27 Minuten in Führung geschossen, doch der A-Ligist aus Weeze antwortete prompt: Nur drei Minuten später egalisierte Julian Kühn zum 1:1-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Wieder gingen die Schwarz-Weißen – dieses Mal durch Toptorjäger Jan van de Meer – in Führung (53.), wieder glich der TSV drei Zeigerumdrehungen später aus. Max Büren traf in der 56. Minute zum zwischenzeitlichen 2:2. Doch in der Schlussphase konnte die DJK die Partie dann vollends an sich reißen und für sich entscheiden. Marc Brouwers (71.) brachte die Gastmannschaft erneut auf die Siegerstraße, für die vorzeitige Entscheidung sorgte in der 89. Minute Nikolas Dennesen mit seinem Tor zum 4:2-Endstand. Weiter geht es für das Holla-Team bereits am Samstagmittag (16 Uhr), dann empfängt die DJK im Liga-Alltag den Tabellenzweiten SGE Bedburg-Hau auf dem heimischen Sportplatz.

Kontrastprogramm dahingegen bei der Viktoria Winnekendonk: Zwar gelang auch der Mannschaft von Trainer Sven Kleuskens am Mittwoch mit einem 3:0-Sieg über den SV Veert der Einzug in Runde drei des Kreispokals, doch in der Kreisliga A hinken die Grün-Weißen derzeit allen Erwartungen meilenweit hinterher.

Doch der Reihe nach: Gegen den B-Ligisten aus Veert ließen die Winnekendonker am Mittwochmittag nichts anbrennen. Bereits nach 45 Minuten führte die Kleuskens-Elf durch Treffer von Torben Schellenberg (33.) und Jannen Pakiyanathan (39.) verdient mit 2:0, im zweiten Durchgang erhöhte Schellenberg mit seinem zweiten Treffer eine Viertelstunde vor Schluss auf 3:0 – der Endstand und gleichzeitig das Ticket in die nächste Runde. Wünschen würde man sich bei der Viktoria derzeit wohl, dass es auch im Liga-Alltag so gut laufen würde. Schließlich hat das Team aus dem Golddorf nach sieben absolvierten Spielen lediglich ein mageres Pünktchen auf dem Konto, sechs Mal ging man als Verlierer vom Platz. Weitere alarmierende Zahlen: Lediglich drei eigene Treffer gelangen, dafür musste der Ball schon 18 Mal aus dem eigenen Netz geholt werden. Der Turnaround soll am Sonntag (15 Uhr) im Heimspiel gegen den Uedemer SV gelingen. Gegen den Tabellenneunten, der bisher acht Zähler gesammelt hat, soll endlich der erste Saisonsieg her. JAN ABEN

Ein Macher und positiver Mensch

Er war für viele Menschen lange Jahre ein prägendes Gesicht des Twistedener Karnevals – jetzt ist Hans-Dieter Moll mit 60 Jahren überraschend nach einem Herzinfarkt bei einer Zeugenaussage im Gelderner Amtsgericht am 11. September verstorben.

Am Mittwoch wurde er auf dem Twistedener Friedhof beerdigt. Zahlreiche Menschen begleiteten ihn nach dem Wortgottesdienst in der St. Quirinius-Kirche auf seinem letzten Weg. Die Menschen, die ihn gut kannten, gedachten seiner voller Respekt und Anerkennnung für sein Leben und Wirken.

„Unser Verein ist 70 Jahre alt – davon hat er annähernd 50 Jahre als Mitglied verbracht. Ich hab den Urlaub abgebrochen, als ich die Nachricht bekam“, würdigte der Vorsitzende des Kevelaerer Schachklubs, Hans-Dieter Vonk, den Verstorbenen als „positiven Menschen.“
„Er war ein sehr aktiver Schachspieler, hat jahrzehntelang in der ersten Mannschaft gewirkt und hat Schach richtig mit mir erlernt“, beschrieb er den alten Freund als „Mensch, der offen auf Leute zugegangen ist. Er kam mit seiner Art – er hatte immer mal einen flapsigen Spruch drauf – immer mit Menschen ins Gespräch.“

Moll war seit 1973 Mitglied im Klub , engagierte sich ein paar Jahre später schon aktiv bei den Jugendlichen im Vorstand, wurde 2. Vorsitzender und bekleidete das Amt des Vorsitzenden von 1986 bis 2000. Danach machte Moll weiter Vorstandsarbeit, zuletzt frisch gewählt am 30. Juni als zweiter Vorsitzender. „Wir haben uns am Brett und im Verein super ergänzt, es war eine fabelhafte Zeit.“

Auch die Karnevalsfreunde Twisteden trauerten um das langjährige Mitglied der Karnevalsfreude Twisteden, der mindestens vier Jahre lang als Sitzungspräsident fungierte und auch einmal Karnevalsprinz war. „Er hat aktiv mit Rat und Tat dem Verein zur Seite gestanden“, konstatierte der Präsident der Karnevalsfreunde, Rainer Roosen.

„Das war ein Macher. Er hat gesagt, ich kümmere mich drum, und dann hat er das getan. Man musste ihn immer nur einbremsen“, sagt Roosen, der mit ihm auch als Duett auf der Jeckenbühne stand. „Das war der Partner, den ich an meiner Seite brauchte – ein lebensfroher Mensch und für mich auch immer ein Freund.“

Moll war vor einem Jahr aus privaten Gründen aus dem Verein ausgeschieden. Sein Bruder und seine Frau waren schwer krank, die Mutter leidet an Demenz.

Sein Tod habe Betroffenheit ausgelöst, bestätigte Roosens Stellvertreterin Iris Maags, die seine Frau in den letzten Tagen bei der Organisation der Beerdigung und auch menschlich unterstützt hat. „Sie hatten schon zwei Urlaube geplant und die Silberhochzeit war schon organisiert. Bis übernächstes Jahr hatten sie schon geplant, was sie vorhatten.“

Entsprechend traurig sei sein Tod. „Er war kerngesund, hatte nicht mal hohen Blutdruck“, hat sie den als Wohnungsmakler und Chef seiner Firma ISV tätigen Moll als „offen, sehr freundlich, lebenslustig und immer gut drauf“ in Erinnerung. Er habe die Sitzungen für den Kinderkarneval organisiert und immer die Kontakte zu den Leuten gepflegt. „Er war ein gewissenhafter und fröhlicher Mensch.“

Ein gelungenes Fest

Ein knackiger Marsch bei Sonnenschein, gute Laune und eine tolle Party – so endete die diesjährige Ausgabe der Twistedener Kirmes. Nachdem das Königspaar mit seinen Ministern zur Musik der Showband „Enjoy“ eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt hatte, schlossen sich die Königspaare der anwesenden sieben Bruderschaften von Winnekendonk über Keylaer bis Lüllingen an. Und anschließend wurde zu guter Musik bis in den Abend hinein fröhlich und ausgelassen gefeiert.

Zum Auftakt des Kirmesmontags hatten sich die St. Antonius-Schützenbrüder und die Twistedener Vereine am Nachmittag zum Gottesdienst in der Kirche versammelt, danach am Ehrenmal einen Kranz niedergelegt.

Danach marschierten sie die längere Strecke den Gerberweg entlang, wo das Königspaar Rafael und Carina Derks und deren Nachbarschaft den Zug dann an ihrem wunderschön geschmückten Haus empfing.

Anstrengend, aber supergut

„Es war anstrengend, aber supergut bei bombigem Wetter“, reflektierte König Rafael kurz vor dem Abmarsch im Garten die vergangenen drei Tage. „Diese Aufmerksamkeit ist ungewohnt für mich, aber es ist alles sehr emotional“, meinte der 40-jährige Maurer. Von Derks aus machte sich der Tross in Richtung Ortskern auf, wo der Thron die Parade der Beteiligten abnahm.

Am kleinen Markt ehrten die Fahnenschwenker den Thron mit einer Darbietung, die von zahlreichen Schaulustigen verfolgt wurde, ehe der Zug sich nach einer „kleinen Runde“ durch die Ortschaft ins Festzelt begab. Dorthin kamen später auch die Gast-Bruderschaften zum Mitfeiern.

„Wir haben gesagt, einmal hin und zurück reicht. Die Strecke ist zu lang, wir wollten den Kindern einen weiteren Weg nicht zumuten“, zeigte sich der Brudermeister der St. Antonius-Schützen, Guido Paeßens, im Gespräch mit dem KB „sehr zufrieden“ mit der Kirmes.
„Das Oktoberfest am Freitag war wieder mal sehr gesellig und sehr schön – 550 Gäste werden es gewesen sein.“ Leider war Samstagabend nach der Messe und dem Umzug beim Ball der geselligen Vereine „weniger Betrieb im Zelt“ gewesen.

„Das hat man schon gespürt“, stellte Paeßens fest, dass es weniger zahlende Gäste gegeben habe und auch einige Gastvereine nicht da gewesen sind – unter anderem auch wegen des Bundesfestes in Xanten. Man habe mit einem „kleinen Knick“ am Samstag gerechnet, das tue aber schon weh.

„Aber der Samstagmittag, den wir neu gemacht hatten, mit Kindernachmittag, mit Clowns, mit Kinderdisco, ist sehr gut angenommen worden.“ Die Hoffnung, dass die Kinder ihre Eltern quasi „mitbringen“, habe sich erfüllt.

Und am Sonntag mit dem Frühschoppen und dem Musikverein wurde im Festzelt bis in den Nachmittag bei bester Stimmung gefeiert. Die Schausteller hätten sich gefreut, dass sie ihren Verdienst gehabt hätten. „So ist jeder zufrieden.“

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