„Behelfsmensa“ im Mittagstreff soll kommen

Vor Beginn der eigentlichen Debatte wurde die Grüne Birgitt Höhn als neues Mitglied des Sozialausschusses vereidigt. Zum Auftakt der Sitzung durften sich drei neue Schulleiterinen der Öffentlichkeit vorstellen – Tanja Kocken von der St. Franziskus-Grundschule, Anna Molderings von der Grundschule Wetten und Margarete Wahlen als Schulleiterin des Grundschulverbundes Overberg/St. Norbert.

Im Anschluss daran ging es um die Überlastung der Mensa am Schulzentrum und die Frage, ob eine Behelfsmensa im Mittagstreff eine Lösung wäre, um für Entlastung zu sorgen. Zwischen dem 26. Februar und dem 8. März habe es sechsmal ein Probeessen in dem Mittagstreff gegeben. Der Mittagstreff habe für 45 bis 58 Personen ausreichend Platz geboten, auch mit entsprechenden Geschirrwagen, Trennwänden und Aufsichtspersonal.

Man benötige dann aber in nicht unerheblichem Umfang im Schulgelände auch neue Aufenthaltsräume für Kinder, die mit dem Essen fertig seien. „Da findet eine Verlagerung statt. Wir suchen mit dem Hochbau nach Räumen, werden da mit den Schulen sprechen“, machte Schuldezernent Marc Buchholz deutlich.

Die Behelfsmensa im Mittagstreff könne man aber erstmal einrichten. Es sei ein weiterer Workshop geplant, in dem mit den Beteiligten diskutiert werden soll, wie und was bei der Mensa erweitert werden muss. Dazu werde es eine Terminabstimmung mit den Mitgliedern des Schulausschusses und Vertretern des für den Mensabetrieb zuständigen SOS-Kinderdorfes geben.

Der Raum für den Mittagstreff werde generell nicht wegfallen, versicherte Buchholz. „Wir sprechen da von einer Zeit von 12 bis 14 Uhr. Davor und danach steht der Mittagstreff ganz normal für Arbeitsgemeinschaften und andere Zwecke zur Verfügung.“

Sehr ausführlich widmete sich der Ausschuss dem Teilstandort der Gesamtschule in Weeze, der dringend sanierungsbedürftig ist und wo es um eine bauliche Erweiterung gehen soll, die der Zweizügigkeit des Standortes gerecht werden soll. Kevelaer soll aktuell dafür 2,33 Millionen Euro bezahlen, weitere knapp 2,6 Millionen übernähme Weeze.

Grüne und CDU regten an, doch erstmal das Votum der Schulkonferenz am 12. April abzuwarten. FDP und KBV schlossen sich dem an. Bürgermeister Dominik Pichler wies darauf hin, dass das den Hauptausschuss am 22. März „aushebeln“ würde. Es wäre kein Problem, selbst ein Votum abzugeben und dann mit dem Votum der Schulkonferenz im Rat umzugehen. Der SPD-Abgeordnete Norbert Baumann bewertete es als „heikel“, sich aus der Verantwortung da an der Stelle „herauszustehlen“.

Am Ende stimmten die Fraktionen bis auf die SPD dafür, die Entscheidung in eine gesonderte Sitzung des Schulausschusses ein paar Tage vor dem Rat zu schieben. Johannes Peters von der Gemeinde Weeze zeigte sich auf KB-Nachfrage irritiert darüber, dass die Schulkonferenz jetzt ohne ein klares Votum des Schulträgers eine Entscheidung treffen soll.

Schulleiter Michael Cupyers hatte zuvor nochmal die akuten praktischen Alltagsprobleme der Gesamtschule angesprochen – wie die „Durchmischung“ beider Standorte, den zunehmenden Anteil an für die Hauptschule angemeldeten Schülern in Weeze und den Förderschülern, dem damit einhergehenden Imageproblem des Standorts und dem umständlichen Hin- und Herfahren der Lehrkräfte zu Unterrichtseinheiten. Aktuell werden 598 Schüler in Kevelaer, 197 in Weeze unterrichtet. „Zwei Standorte sind keine optimale Lösung“, verwies er auf die Beispiele Xanten/Sonsbeck und Straelen/Wachtendonk. Für die Schulkonferenz wolle er aber kein öffentliches Votum abgeben.

Marc Buchholz beantwortete einen Fragenkatalog der FDP zu den Kosten für die Schülerverkehre, der dauerhaften Sicherheit des Teilstandortes Weeze und den Aspekt, in dem es um die Rückzahlung für Investitionen aus Kevelaer im Falle einer Schließung des Teilstandortes Weezes ging.

Da gebe es Signale, aber man stehe da noch am Anfang, so Buchholz. Einseitige Regelungen würden in so einem Fall aber schwierig, zumal ja auch die Gemeinde Weeze schon 1,98 Millionen in Kevelaer investiert habe, machte deren Vertreter Johannes Peters deutlich.
Pichler mahnte, im Falle einer Schließung des Teilstandortes oder eines Rückzuges aus dem Vertrag kämen sicher die Weezer Schüler noch nach Kevelaer, aber nicht mehr das Geld. Dann würde man über eine neue Turnhalle und eine noch erweiterte Mensa nachdenken müssen und bei „fünf Millionen plus X“ an Investitionen landen. „Und das X kann nochmal siebenstellig sein.“

Das Irrland feiert runden Geburtstag

Das Irrland in Twisteden feiert runden Geburtstag. Bereits zum 20. Mal eröffnet die Bauernhof-Erlebnisoase am Samstag, 17. März, ihre Pforten.

Zwei Tage vor der Eröffnung herrscht auf dem ganzen Gelände rege Betriebsamkeit. Es wird gemauert, gefräst, gehämmert und geschraubt, dabei ausgebessert, gefegt und geputzt. Ob im Irrland-Nord, -Süd oder -West, ein 50-köpfiges Team ist mit Eifer im Einsatz, um am Eröffnungstag den Erlebnispark im Glanz erstrahlen zu lassen. „Ohne dieses wirklich tolle Team wäre das alles hier nicht möglich“, betont Johannes Tebartz van Elst, Betreiber des Irrlands, ausdrücklich. „Und in irgendeiner Ecke ist immer eine Baustelle“, fügt er hinzu.

Denn so manche Attraktion brauchen mitunter einige Jahre, bis sie in Betrieb genommen werden können. Nach dreijähriger Bauzeit ist das in diesem Jahr die Römische Bergwerkhalle. „Ein absolutes Highlight“, freuen sich die Mitarbeiter, die jetzt noch alle Hände mit Wasserfällen und Bachläufen zu tun haben. Zwar werde das alles nicht ganz pünktlich zur Eröffnung fertig sein. „Aber in wenigen Wochen ist es soweit“, verspricht das Fernweh-Area-Team.

Das Kevelaerer Blatt durfte schon einmal hineinschnuppern – ein wahnsinniges Labyrinth aus Kletterseilen, Hängebrücken, Rohren, Rutschen und Schaukeln, die einen hoch und wieder hinab befördern, dazwischen abgelegene Nischen zum Erholen –, den Berg besteigen und eine sagenhafte Aussicht genießen. Von hier aus kann man den weiterentwickelten Flughafen mit neuem 15 Meter hohem Feuerwehrturm und 90 Meter langer Rutsche entdecken oder eines der drei Storchenpaare beobachten. Unter dem Motto: „Kinderträume-2018“ verspricht das Irrland-Team, dass Schweben und Fliegen nicht nur im Traum möglich sind.

Dabei möchte der Erlebnispark, auch im 20. Jahr seiner Philosophie treu bleiben. Die Kinder wie auch die Erwachsenen sollen nicht bespielt werden, sondern selbst auf Entdeckungsreise gehen, sich dabei im Spiel wiederfinden.

Ein weiterer Anziehungspunkt – und das weltweit einmalig in dieser Form – wird in wenigen Wochen in Irrland-Süd zu finden sein: Mit einem Wasser-Licht-Musik-Event werden hier die Besucher durch ein Wasserlabyrinth geführt. Dabei hat es jeder selbst in der Hand – beziehungsweise im Fuß –, ob er das Wasserlabyrinth im Kampf der Gladiatoren trocken oder nass verlässt. Dem gegenüber, im Irrland-Nord, soll noch in diesem Jahr ein Aquädukt (eine im römischen Stil gebaute Wassertransportleitung) mit anschließender Rutsche gebaut werden. Wasser spielt an fast jeder Ecke eine zentrale Rolle.

An die Kleinsten ist natürlich auch gedacht. Mit Krabbel- und Kleinkinderspielecken, Sandmatschberg, Bauernhofspielscheune und Streichelzoo (dort kann man den Ziegenlaufsteg in zehn Metern Höhe beobachten) lassen das Spielherz der jungen Besucher höher schlagen.

Oasen der Ruhe laden zwischendurch zum Kräftetanken ein. Für das leibliche Wohl sorgen sieben Kioske. Einschränkungen soll es im Laufe der Saison aus Sicherheitsgründen zum Grillen geben. „Wer hier selbst grillen möchte, soll das in Zukunft vorher anmelden, Näheres geben wir aber noch bekannt“, erklärt der Betreiber.

Irrland wächst und wächst. Auf 300.000 Quadratmetern (das entspricht 30 Fußballplätzen) sind hier 85 Attraktionen im Freien wie in überdachten Spielscheunen für Groß und Klein zu finden. Das ist Erholung, Abenteuer und Freude pur. Es ist, und so soll es auch bleiben, ein Erlebnispark für die ganze Familie, bei jedem Wetter. Die neue Saison kann starten.

Informationen zu Preisen, Öffnungszeiten und mehr auf www.irrland.de

„Was bringt der Flughafen?“: Bürgermeister stand Rede und Antwort

Die Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm und Luftverschmutzung (AGFL) e.V. hatte zu einem Informations- und Diskussionsabend eingeladen. Auch Bürgermeister Dr. Dominik Pichler war mit von der Partie in der Gaststätte „Zur Brücke“. Dort stellte sich das Stadtoberhaupt den teils kritischen Fragen der Vereinsmitgliedern.

Die AGFL wurde 1996 mit dem Ziel des Widerstands gegen den Weezer Flughafen gegründet. Der Verein fungiert dabei als Sprachrohr der Bürger in der Auseinandersetzung mit der Flughafen Niederrhein GmbH (FN). Neben dem im Namen verankerten Lärm- und Umweltschutz geht es den Mitgliedern auch besonders um den wirtschaftlichen Aspekt des Flughafens.

Vor der Diskussionsrunde wurde unter anderem verkündet, dass es bald keine Flugstarts mehr über Winnekendonk geben soll. In etwa einem Jahr soll dieser Antrag umgesetzt werden. Im Anschluss stand der Bürgermeister Rede und Antwort. So stand direkt die Frage im Raum, welche positiven Aspekte der Flughafen für die Stadt Kevelaer mit sich bringt? Pichler erklärte, dass zwar einige der Fluglinien-Mitarbeiter in der Stadt Apartments beziehen, „besonders viel Geld bringt dies allerdings nicht ein“.

Was könne man denn machen, um gegen den unbeliebten Flughafen vorzugehen? Bei diesem Thema machte Dominik Pichler den Mitgliedern der AGFL wenig Hoffnung. Für eine externe Prüfung bräuchte es eine Mehrheit im Kreistag, was „momentan sehr unwahrscheinlich ist“, so der Bürgermeister. Dies möge vor allem daran liegen, dass der Kreis Kleve dem Flughafen einst einen Kredit über 26 Mio. Euro gewährt hat. Immerhin betonte das Stadtoberhaupt, dass sich Kevelaer gegen eine eventuelle Verbesserung der Flughafenanbindung wehre: „So sind hier keine neuen Straßen in Planung und wir lehnen eine Takterhöhung der Shuttlebusse in Richtung Flughafen ab.“

Ein schwerwiegender Kritikpunkt der Aktionsgemeinschaft ist die vermutete Unwirtschaftlichkeit des Flughafens. Zwar verbucht der Airport Weeze jedes Jahr Gewinne in Millionenhöhe. Doch dies kann sich die AGFL nur anhand des reinen Flugverkehrs nicht erklären. Dabei wird auf die (von der Bezirksregierung Düsseldorf nicht genehmigte) Entgeltordnung von 2007 verwiesen, welche diese Annahme stützt. Weitere Einnahmen durch Großveranstaltungen auf dem Flughafengelände (Beispiel: Parookaville) sehen die Vereinsmitglieder kritisch. Schließlich bräuchte man dafür nicht zwangsläufig einen Flughafen.

Zum Abschluss wurde seitens der Aktionsgemeinschaft noch erwähnt, dass es Hoffnung gibt in naher Zukunft aussichtsreich gegen die FN vorzugehen. Dabei soll es auch um die nach außen teils undurchsichtigen Angaben zum Thema „Altschulden des Flughafens“ gehen. Der Großteil der Rückzahlung des Kredits sei Ende 2016 in eine stille Gesellschaft geflossen. Auf Nachfragen des Vereins sei nicht oder nur ungenügend reagiert worden.

Ob die AGFL in nächster Zeit große Erfolge gegen das Unternehmen erzielen kann, bleibt abzuwarten.

Raphael Schmithuysen

Nahversorger für Sportler

In Geldern ist „Intersport Dorenkamp“ seit 1979 ansässig. 2011 übernahm Christian Ricken als neuer Inhaber und Geschäftsführer das Sportgeschäft von den Gründern, Eheleuten Heiner und Elisabeth Dorenkamp. Nun eröffnet er in Kevelaer am Samstag, 17. März, eine Filiale an der Bahnstraße 19, dem ehemaligen Ladenlokal von Annette Marsch.

Weil Kevelaer eine Stadt ist, in der viel Bewegung und durch die Wallfahrt viele Gäste sind, hat sich der in Kevelaer wohnende Christian Ricken entschieden, hier einen weiteren Standort zu eröffnen. Manuel Lemmen, stellvertretender Geschäftsführer der Sport & Freizeit Dorenkamp GmbH: „Außerdem fühlen wir uns als führendes Sportfachgeschäft am linken Niederrhein verpflichtet die Nahversorgung für die Sportler zu gewährleisten, nachdem zum Beispiel die Sportgeschäfte in Kevelaer und Sonsbeck geschlossen haben.“

Mit einer Verkaufsfläche von über 1.000 Quadratmetern auf zwei Etagen bietet Intersport Dorenkamp in Geldern eine große Auswahl im Outdoor-, Fitness-, Fußball-, Inlinerbereich sowie in der Freizeitmode. Alle namhaften Sport- und Modemarken und jeden neuesten Trends der Saison hält das Fachgeschäft bereit.

In Kevelaer wird man im Ladenlokal schwerpunktmäßig Outdoor- und Multifunktion- Sportkleidung, Running und Bademoden finden. Lemmen: „Die Kunden dürfen aber auch erwarten, dass sie hier alle Artikel bekommen, die kurzfristig benötigt werden. Für ein Paar Hallensportschuhe mit weißer Sohle braucht niemand nach Geldern fahren, die wird es hier auch geben. Und wenn jemand einen Wunsch hat, bei dem er hier nicht fündig wird, besorgen wir es bis zum nächsten Tag aus Geldern.“

Ob die Produktpalette, die in Kevelaer jetzt geboten wird, auf Dauer so bleibt, wird die Zeit zeigen. „Wir werden den Markt und die Anfragen beobachten und dann das Sortiment den Bedürfnissen anpassen“, versichert Lemmen. Vom 17. bis 24. März bekommen die Kunden aber zunächst erstmal einen Eröffnungsrabatt von 10 Prozent auf alle Artikel.

Geöffnet ist das Geschäft an der Bahnstraße 19 montags bis freitags von 10 bis 13 und von 14 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr.

Es ist ein Kreuz mit dem Frieden

Für die Fastenzeit bietet die Pfarrei St. Marien in der Basilika eine Reihe mit drei Fastenpredigten an. Diese stehen unter der Überschrift „Suche Frieden!“ – ein Motto, das auch der baldige Katholikentag und die Wallfahrtssaison tragen. Regionaldekan Ulrich Clancett eröffnete diese Predigtreihe.

Der Dekan der Bistumsregion Mönchengladbach ist unter anderem in der Rundfunkverkündigung des WDR aktiv. In seiner Predigt ging der Pfarrer in Jüchen darauf ein, dass Friede nicht gemacht werden kann.

Er stellte die Geschichte der Verkündigung an die Hirten in den Mittelpunkt. Dort werde der Frieden allen Menschen guten Willens verkündet. „Frieden kommt von oben, wird von Engeln vermittelt und ist ein Geschenk Gottes für uns Menschen“, so Clancett. Auch wenn heute oft Poliker um den Globus reisten, um über den Frieden zwischen verfeindeten Nationen zu sprechen, sei der Friede nicht das Produkt menschlichen Handelns. „Wir können den Frieden nicht produzieren, aber ihn aufrichtig suchen“, so der Dekan. Er lud dazu ein, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, im Alltag und in der Welt mehr Gerechtigkeit zu suchen, sich für Nachhaltigkeit und Schutz der Natur einzusetzen. Doch sei der Suchweg des Friedens auch immer ein Kreuzweg mit vielen Leidensstationen: „Ohne das Kreuz ist Frieden nicht möglich“, zitierte er Papst Franziskus.

Doch getreu der Vision des Propheten Jesaja, der vor 2.500 Jahren die Vision hatte, dass Schwerter zu Pflugschwaren geschmiedet werden, könne alles Leid im Licht Gottes erhellt werden. „Es ist ein Kreuz mit dem Frieden, doch ohne das Kreuz ist Friede nicht möglich“, fasste auch Pastoraltheologe Bastian Rütten zusammen und lud zu Fürbitten im Anliegen des Friedens ein.

Umrahmt von Orgelmeditationen durch Basilikaorganist Elmar Lehnen erlebten die Teilnehmer eine Zeit der Besinnung und des Innehaltens. Die zweite Fastenpredigt findet am Sonntag, 18. März, um 15 Uhr statt. Pfarrer Regamy Thillainathan aus Köln wird seine Fastenpredigt zum Thema: „Frieden ohne Heimat“ halten.

„Kreisliga D-Niveau“ – Kervenheim verliert gegen Wetten II

Für die Union Kervenheim läuft es in der Kreisliga B weiterhin alles andere als nach Plan. Am Freitagabend verlor die Mannschaft von Spielertrainer Dany Wischnewski mit 1:4 bei der Zweiten Mannschaft der Union Wetten, die bis dato erst drei Punkte auf dem Konto hatte. In der Tabelle der B-Liga steht Kervenheim weiterhin mit 20 Punkten auf Rang acht.

„Wir hatten das Spiel vorverlegt, daher war uns vorher klar, dass wohl einige aus der Ersten Mannschaft Wettens spielen würden. Daran hat es aber definitiv nicht gelegen, dass wir dieses Spiel so klar verloren haben“, sagte Wischnewski. „Wir bieten derzeit Leistungen, die nichts mit Fußball zu tun haben. So verliert man auch gegen Wetten II. Es fehlte an Teamgeist, Kampf, Bewegung, Initiative“, fand der Coach harte Worte. „Im Moment haben wir D-Liga-Niveau, wenn es diese Liga bei uns gäbe.“

Bereits im ersten Durchgang war es Kai Hermsen, der mit einem Doppelschlag (24./27) auf 2:0 stellte. „Schon da hätte der Gegner den Sack zumachen können, es hätte locker 0:4 stehen können“, meinte Wischnewski. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit war es dann erneut Hermsen, der den Deckel mit Treffer Nummer drei drauf machte. Das letzte Wettener Tor erzielte Marco Tennagels nach 57 Minuten. Im direkten Gegenzug war es dann Wischnewski, der persönlich den Ehrentreffer zum 1:4 erzielte. „Danach haben wir noch einmal zehn Minuten lang Druck gemacht, haben aber keinen Treffer mehr erzielen können. Das war zu wenig“, so der Trainer. „Wir waren bei allen Gegentreffern zu weit vom Gegner weg, waren immer zu spät dran.“

Nun geht es für die Kervenheimer am Sonntag mit dem Auswärtsspiel bei der Germania Wemb weiter. Der kommende Gegner steht in der Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf dem sechsten Platz und ist damit in Reichweite. „Ich möchte was die Ausbeute angeht gar keine Prognose stellen. Wichtig ist mir, dass wir endlich wieder ein vernünftiges Spiel abliefern, als Mannschaft gut und geschlossen auftreten und wieder zurück in die Spur finden“, sagte Wischnewski vor dem Duell am Sonntag (15 Uhr). JAN ABEN

KSV gelingt mit Sieg gegen Rindern Coup im Aufstiegsrennen

Dem Kevelaerer SV ist im Aufstiegsrennen der Kreisliga A ein großer Coup gelungen. Am Sonntag konnte die Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce ihr Heimspiel gegen den direkten Verfolger SV Rindern mit 2:1 gewinnen. In der Tabelle baute der KSV die Spitzenposition und den Vorsprung auf den SVR damit auf drei Punkte aus, 37 Zähler haben die Gelb-Blauen nun schon auf dem Konto. Es war der elfte Kevelaerer Saisonsieg.

„Wir freuen uns riesig, dass wir die drei Punkte im Heimspiel zuhause behalten konnten“, sagte Ökce nach dem wichtigen Dreier gegen Rindern. „Wir haben unseren Matchplan von der ersten Minute an gut umgesetzt, hatten die klareren Chancen auf unserer Seite und haben am Ende verdient gewonnen“, bilanzierte der Coach, der mit seiner Mannschaft erst im letzten Sommer den Aufstieg in die A-Liga gepackt hatte und nun auf Tabellenplatz eins steht. Das erste Tor der Partie auf dem Kevelaerer Kunstrasenplatz ließ bis zum Ende des ersten Durchgangs auf sich warten. Nach einem KSV-Freistoß in den SVR-Strafraum wurde der Ball verlängert, Radek Vydydal stand goldrichtig und vollendete zur 1:0-Pausenführung.

In der zweiten Halbzeit hatten die Gastgeber das Spielgeschehen zwar über weite Strecken im Griff, verpassten es aber zunächst den Sack zuzumachen. Erst zehn Minuten vor Schluss war es der eingewechselte Winterneuzugang Wutthichat Phonyong, der mit seinem ersten Ballkontakt der Partie auf 2:0 stellte. „Danach hat der Gegner auf lange Bälle gesetzt und noch einmal alles versucht. Einer dieser Bälle ist durchgerutscht“, kommentierte Ökce den Rinderner Anschlusstreffer durch Konstantin Nagel kurz vor Schluss, der den Heimsieg aber nicht mehr gefährdete. „Es war ein verdienter Sieg. Wir hätten unsere Konter besser ausspielen müssen, um früher Ruhe zu haben“, so Ökce. „Wir haben jetzt drei Punkte Vorsprung auf die Verfolger, aber die Tabelle ist oben weiterhin sehr eng. Wir haben derzeit nicht das Bedürfnis, den Aufstieg als Ziel auszusprechen“, blieb der Trainer gelassen. Am Sonntag (15 Uhr) steht für den KSV ein weiteres Topspiel an, dann ist die Ökce-Elf beim Tabellenfünften SC Blau-Weiß Auwel-Holt zu Gast, der 31 Punkte verbuchen kann.

Wetten verliert das nächste 6-Punkte-Spiel

Die Union Wetten hat im Abstiegskampf der Kreisliga A das nächste 6-Punkte-Spiel verloren. Die Mannschaft von Trainer Marcel Lemmen musste sich am Sonntag dem direkten Konkurrenten FC Concordia Goch mit 1:3 geschlagen geben. In der Tabelle steht die Union damit mit weiterhin zwölf Punkten auf Abstiegsplatz 14, während die Concordia Boden gutmachen konnte und mit nun 17 Zählern auf Rang elf springen konnte.

„Das traurige an der Niederlage ist, dass wir die deutlich bessere Mannschaft waren“, sagte Lemmen nach der Partie in Goch. „Wir waren das spielbestimmende Team, hatten deutlich mehr Ballbesitz und Chancen als der Gegner. Vor dem Tor haben wir allerdings einfach zu viel versiebt“, so der Trainer weiter. Bereits nach zehn Minuten zeigte sich der Gegner kaltschnäuzig und ging durch Kai Esser in Führung. In der 35. Spielminute holte der Torschütze zum 1:0 einen Elfmeter heraus, den Rene Schneider dann verwandeln konnte. Im direkten Gegenzug gelang der Union dann zwar der Anschlusstreffer durch Alexander Schwenner, doch Mitte des zweiten Durchgangs schlug erneut Esser zu und stellte den 3:1-Endstand aus Gocher Sicht her.

„Das ist eine absolut ärgerliche Niederlage. Teilweise haben wir vor dem gegnerischen Tor kläglich versagt, mit Pfosten und Latte war alles dabei“, beschwerte sich Lemmen. „Goch hingegen war drei Mal vor unserem Tor und hat drei Buden gemacht. Es war das nächste 6-Punkte-Spiel, das wir versiebt haben. Jetzt gilt es, dass wir Punkte holen müssen – egal wie und gegen wen. Ein Blick auf die Tabelle zeigt uns, dass es zwar schwer wird, aber dass wir noch Hoffnung haben können. Dazu müssen wir aber unsere Chancen in Tore ummünzen“, sagte der Coach.

Dies ist bereits am Sonntag das große Ziel, dann kommt die Viktoria Winnekendonk zum Derby in den Nierspark. „Ganz einfach: Ich erwarte drei Punkte! Der Gegner ist nicht spielstark, sodass ich von einem großen Fight ausgehe. Im Hinspiel waren wir die bessere Mannschaft, haben aber verloren. Jetzt geht es für uns ums knallharte Überleben, während die Viktoria im gesicherten Mittelfeld steht. Wir müssen dem Gegner den Wind aus den Segeln nehmen“, blickte Lemmen auf das Duell mit der Kleuskens-Elf. Anstoß des Derbys in Wetten ist am Sonntag um 15 Uhr. JAN ABEN

DJK mit unglücklicher Niederlage gegen Geldern

Die DJK Twisteden wartet im neuen Jahr in der Bezirksliga weiter auf einen Sieg. Nach zuletzt zwei Remis und zwei Niederlagen musste sich die Mannschaft von Trainer Andreas Holla am Sonntag auch dem Tabellendritten GSV Geldern mit 1:2 geschlagen geben. Die DJK steht damit in der Tabelle weiterhin auf dem zehnten Rang und hat 25 Punkte auf dem Konto, während der GSV seine Aufstiegschancen durch den Dreier in Twisteden mit nun 39 Zählern wahren konnte.

Die Hausherren aus Twisteden präsentierten sich dabei gegen den Favoriten jedoch stark. Nach 17 Minuten hatte Alexander Swaghoven die Schwarz-Weißen auf heimischem Platz in Führung geschossen. Doch kurz vor der Pause dann der Ausgleich, bei dem Holla mit einer Schiedsrichter-Entscheidung haderte: „Der Unparteiische hatte erst auf Abstoß entschieden, dann aber doch eine Ecke gegeben. Daraus resultierte dann der Gegentreffer“, erklärte der Trainer. Kai Rietz hatte den Ball per Kopf im Gehäuse der DJK untergebracht.

Im zweiten Durchgang war Twisteden dann weiter die spielbestimmende Mannschaft, konnte aber keinen zweiten Treffer nachlegen. „Wir hatten vier einhundertprozentige Chancen, die wir nicht reinmachen, und kassieren dann unglücklich nach einer Flanke das 1:2“, meinte Holla. Wieder war es Rietz, der per Kopfball zur Stelle war und den Endstand kurz vor Schluss herstellte (85.).

Weiter geht es für die DJK am Sonntag mit einem Auswärtsspiel beim Hülser SV. Vom Papier her trifft die Holla-Elf dort auf einen ebenbürtigen Gegner: Mit 28 Punkten belegt der HSV den achten Platz und hat ein Torverhältnis von -13 vorzuweisen. Die drei Punkte dahinter liegenden Twistedener (besseres Torverhältnis) könnten mit einem Sieg in der Tabelle am Gegner vorbeiziehen. „Die Devise ist einfach: Wir müssen gewinnen!“, gab Holla die Marschroute für das Spiel am Sonntag (15 Uhr) vor. JAN ABEN

Wehe, wenn sie „loose“ gelassen

Kevelaer. Bei so vielen und so peppigen Pop-Songs fällt‘s nicht leicht, auf den Plätzen sitzen zu bleiben. Kunststück, geht‘s doch in der Geschichte „Footloose“, die es erst auf die Theaterbretter, dann auf Zelluloid und schließlich auf die Musiktheaterbühne schaffte, um nicht mehr und nicht weniger als ums tanzen zu Meldodien, die seit dem Kinoerfolg von 1994 jeder zumindest mitsummen kann. Aus dem Tanzfilm wurde das Tanzmusical und das ist mittlerweile auch schon wieder 20 Jahre her. Und der „Hype“ hält an, jedenfalls lassen das die gut besuchte Vorstellung und das niedrige Durchschnittsalter der Besucher am Samstagabend in Kevelaer vermuten.
Einfach mitreißend
Schon der Aufmarsch eines Großteils der insgesamt 18 Schauspieler und Sänger dieser Produktion („London West End Musical Company“ in Zusammenarbeit mit „Seberg Showproduction“) durch den Zuschauerraum geriet mitreißend. Die nicht eben riesige Bühne in Kevelaer bot so eben Platz für die in Details wie in Gänze üppigen Choreografien, welche die durchweg sehr jungen Darstellerinnen und Darsteller mit Elan über die Rampe schickten.
Die dünne, auf der Realität in einer amerikanischen Kleinstadt beruhenden Geschichte der gegen ein Tanz-, Konzert- und Alkoholverbot rebellierenden Jugendlichen geriet ob der prallen Ausstattung mit Ohrwürmern schnell in den Hintergrund. So fiel nicht weiter auf, dass die Verlagerung der Geschichte in eine Amish-People-Gemeinde zwar zu Beginn nicht völlig aus der Luft gegriffen, gegen Ende jedoch reichlich abstrus erschien.
Das Ensemble bot durchweg hohe Qualitäten, sowohl was die Stimmen, als auch was die tänzerischen Darbietungen anbetraf. Birgit Widmann als Ariel und Alexander Wilbert als Ren ließen‘s ordentlich krachen, Lydia Gritz als Rusty und Max Menéndez Vàzquez als Willard sorgten als komiache Randfiguren für reichlich Spaß und Ági Heiter rührte als gefühlvolle Vi Moore.
Die oft in das Bühnengeschehen integrierte vierköpfige Live-Band sorgte für reichlich Druck aus den Lautsprechern, dem die Qualitäten der Headsets der Sängerinnen und Sänger manchmal nicht durch das Mischpult folgen wollten. Dennoch: Es rockte schon ordentlich, bei Bonnie Tylers „Holding out for a hero“, Deniece Williams‘ „Let‘s hear it for the boy“, und bei Kenny Loggins‘ Titelsong „Footloose“. Aber auch und gerade die Balladen gerieten in dieser Produktion zu Höhepunkten, etwa das spektakulär inszenierte „Somebody‘s Eyes“, das anrührende „Almost Paradise“, und das von der bereits erwähnten Ági Heiter ergreifend erzählte „Can you find it in your heart?“.
Eine solide Bühne, die Raum für die Choreografien, aber auch für szenisch stimmige Bilder, eine Leinwand, ein paar einfache, aber wandelbare Möbel ließ, ein stimmungsvolles Lichtdesign und ein paar entspannt-schmunzelige Regie-Einfälle von „Fifty schades of grey“ bis „Mutti“ Angela Merkel am Rande, ließen nie Langeweile aufkommen.
Das Kevelaerer Publikum belohnte die Mühen, die so wunderbar mühelos über die Rampe schwappten, mit langanhaltenden Standing Ovations und absolvierten die Zugabe ebenfalls im Stehen. Natürlich mit mindestens wippenden Füßen…