Nächste Niederlage: DJK verliert beim Aufstiegsaspiranten Moers

Die DJK Twisteden reitet weiter auf einer Welle des Misserfolgs. Im Auswärtsspiel beim aktuellen Tabellenzweiten GSV Moers verlor die Mannschaft von Trainer Andreas Holla am Sonntag mit 1:4 und blieb damit in der Tabelle der Bezirksliga auf dem unteren Relegationsplatz hängen. Mit 26 Punkten hat die DJK drei Zähler Abstand auf die Konkurrenz aus Kleve und Uerdingen, die aber jeweils ein Spiel mehr absolviert hat als die Twistedener.

„Wir hatten uns einiges vorgenommen. Leider hat unsere Leistung am Ende dann aber nicht zu 100 Prozent gestimmt“, sagte Holla nach der fünften Niederlage im sechsten Spiel in Folge. „Wir sind unglücklich in Rückstand geraten, aber noch vor der Pause konnte Moers das zweite Tor nachlegen. Das war für uns natürlich ein Nackenschlag“, so der Trainer. Zweimal war es GSV-Offensivmann Lukas Koch, der die favorisierten Moerser in Führung schoss (18./33.).

Auch nach der Pause waren die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft, was sich durch zwei weitere Treffer von Koch auch im Ergebnis ausdrückte. Nach 55 und 61 Minuten machte Moers mit den Toren drei und vier den Deckel drauf. Rund zehn Minuten vor dem Schlusspfiff war es Twistedens Louis Cox, der per Elfmeter den 1:4-Endstand aus DJK-Sicht herstellte.

„Uns fehlt es derzeit an Selbstbewusstsein. Moers konnte im zweiten Durchgang nachlegen, sodass es für uns jetzt nur noch um den Nichtabstieg geht“, schätzte Holla die brisante Lage der DJK ein. Weiter geht es für die Schwarz-Weißen in der Bezirksliga am Sonntag (15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den FC Moers-Meerfeld, der mit 36 Punkten Tabellenplatz sieben belegt. „Wir müssen alles dransetzten und kämpfen, um den Abstieg zu verhindert. Gegen den FCM müssen wir wieder viel reinschmeißen und mit Leidenschaft agieren“, forderte Holla. JAN ABEN

Wetten wieder ungeschlagen: 2:2 gegen Wissel

Die Union Wetten ist auch im vierten Kreisliga A-Spiel in Folge ungeschlagen geblieben. Nach zuletzt drei Siegen gegen Appeldorn, Kapellen-Hamb und Winnekendonk fuhr die Mannschaft von Trainer Marcel Lemmen am Sonntagmittag im Heimspiel gegen den BV Sturm Wissel ein 2:2-Unentschieden ein und bestätigte die zuletzt starke Form. In der Tabelle konnte die Union durch den Punktgewinn mit nun 22 Punkten auf Rang elf springen – der Abstand auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt bei noch sieben ausstehenden Spielen sechs Zähler, während der Relegationsrang weiterhin nur einen Punkt entfernt ist.

„In der ersten Halbzeit war Wissel richtig stark, da haben sie uns durch eigene Fehler am Leben gehalten“, musste Lemmen zugeben. Bereits nach fünf Minuten hatten die Gäste in Wetten die große Möglichkeit zur frühen Führung liegen gelassen, als ein Elfmeter von Union-Keeper Jan Reiners gehalten wurde. Besser machte es nach zehn Minuten Stefan Gietmann, der die Hausherren stattdessen in Führung schießen konnte. „Die Führung war glücklich, dass wir dann mit einem 1:2-Rückstand in die Pause gehen hat schon gepasst“, meinte Lemmen. Lucas Schulz (24.) und Felix Beckmann per Strafstoß hatten für die Wisseler Halbzeitführung gesorgt.

„Glücklicherweise hat meine Kabinenansprache dann anscheinend gefruchtet“, freute sich Lemmen über eine Leistungssteigerung im zweiten Durchgang. Nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff stellte Simon Tombergs – der unter der Woche mit seinem späten Siegtreffer gegen Winnekendonk noch zum Derby-Held avancierte – auf 2:2-Unentschieden. „Nach dem Ausgleich ging es hin und her, beide Teams hatten gute Chancen auf den Siegtreffer. Doch trotz Pfosten- und Lattentreffer für die Wettener blieb es am Ende beim Remis, mit dem die Union gegen den Tabellensiebten wohl gut leben kann. „Trotzdem war es im Endeffekt etwas schade, dass wir die Möglichkeiten nicht in Tore umgemünzt haben“, bilanzierte Lemmen.

Schon am Freitagabend geht es für die Union in der Kreisliga A weiter, dann steht mit dem Auswärtsspiel beim SV Grün-Weiß Vernum ein richtungsweisendes Spiel im Abstiegskampf an. Der SVV steht in der Tabelle nämlich mit 21 Punkten auf dem Relegationsrang, hat aber ein Spiel weniger absolviert als die Lemmen-Elf. „Wir treffen auf einen direkten Konkurrenten, es ist also ein Sechs-Punkte-Spiel. Im Hinspiel mussten wir eine 0:1-Niederlage hinnehmen. Jetzt befinden wir uns aber auf einem guten Weg, haben einen guten Lauf. Wir wollen drei Punkte holen“, blickte Lemmen auf die Partie, die am Freitag um 19:30 Uhr angepfiffen wird. JAN ABEN

KSV gewinnt das Derby gegen Winnekendonk

Der Kevelaerer SV hat das Stadtderby gegen die Viktoria Winnekendonk mit 3:0 gewonnen. Nur zwei Tage nach der bitteren 0:1-Niederlage beim Tabellendritten SC Blau-Weiß Auwel-Holt am Freitagabend setzte sich das Team von KSV-Coach Ferhat Ökce verdient gegen die Mannschaft von Sven Kleuskens durch. Während der KSV nun hinter dem SV Rindern auf Rang zwei steht, bei einem Punkt Rückstand auf den Spitzenreiter aber noch ein Spiel mehr zu absolvieren hat, muss die Viktoria weiterhin den Blick nach unten richten. Mit 24 Punkten auf dem Konto ist man auf Rang neun abgerutscht und hat nur noch drei Zähler Vorsprung auf den unteren Relegationsplatz.

Am Freitagabend hatte der KSV das Spiel beim Tabellendritten aus Auwel-Holt zwar über die gesamte Spieldauer dominiert und sich ein klares Chancenplus erarbeitet, durch einen Treffer nach Eckball verlor die Ökce-Elf das Topspiel gegen die Blau-Weißen aber denkbar unglücklich. „Wir wollten nach der Niederlage am Freitag zeigen, dass das nur ein Ausrutscher war. Wir haben unsere Ziele gut umgesetzt und auch in der Höhe verdient gewonnen“, sagte Ökce nun am Sonntag nach dem Derbysieg vor heimischer Kulisse gegen Winnekendonk.

Auch Viktorias Trainer Kleuskens sah in den Gelb-Blauen einen verdienten Sieger: „Wir brauchen uns ja nichts vormachen. Es war ein sehr verdienter Erfolg des KSV. Wir hatten nur in der ersten Halbzeit durch einen Konter die Möglichkeit, einen Nadelstich zu setzten. Wenn der gesessen hätte, wäre es ein anderes Spiel geworden“, meinte der Coach der Gäste. Statt der Winnekendonker Führung war es rund zehn Minuten vor der Pause Kevelaers Marcel Peters, der nach einer Standardsituation auf 1:0 für den KSV stellte.

Im zweiten Durchgang ging für die Viktoria in der Offensive gar nichts mehr, während die Ökce-Elf das Spiel zwar dominierte, aber ebenfalls wenige klar zwingende Chancen kreierte. Erst fünf Minuten vor Schluss war es der kurz zuvor eingewechselte Florian Voss, der nach einem verlängerten Eckball aus kurzer Distanz zum 2:0 traf, ehe Lukas Haeßl in der Schlussminute nach einem Konter über die linke Seite zum 3:0-Endstand einschob. „Ganz ehrlich: Das war hochverdient. Man hat heute wieder gesehen, dass Kevelaer eine gute Truppe hat“, zollte Kleuskens dem Gegner Respekt. „Wir wollten heute diszipliniert und geduldig spielen, um im richtigen Moment zuzuschlagen. Das haben wir gut umgesetzt und verdient gewonnen“, meinte auch Ökce.

Weiter geht es für den KSV in der Kreisliga A am Sonntag mit dem Auswärtsspiel bei der SGE Bedburg-Hau II, die mit 25 Punkten auf Rang acht steht. Anstoß der Partie ist um 15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz an der Schulstraße in Bedburg-Hau. Für die Viktoria geht es bereits am Freitagabend (19:30 Uhr) weiter, dann sind die Grün-Weißen beim abstiegsbedrohten FC Concordia Goch zu Gast. Der kommende Gegner steht mit 16 Punkten auf einem direkten Abstiegsplatz, mit einem Sieg könnte Winnekendonk zumindest den direkten Abstieg wohl abhaken. „Wir wissen aber, dass es ein sehr schwieriges Spiel wird. Das wird eine Mammutaufgabe“, sagte Kleuskens. Insbesondere personell hat die Viktoria Probleme: Mit Torhüter Johannes Rankers und Torjäger Sascha Hoffmann fehlen zwei absolute Stammspieler, außerdem ist Niels Honnen noch immer gesperrt. JAN ABEN

Sie ist nun das „Mädchen für fast alles“

Seit einigen Wochen ist Nicole Kraft-Englich neue Küsterin der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer, eine Frau, die gerne etwas für Menschen tut. Das Organisieren sei ihr bereits in die Wiege gelegt worden, versichert die 41-Jährige, als sie sich nach der Gemeindeversammlung um den Abwasch kümmert.

„Meine soziale Ader kommt von meiner Oma“, erklärt die vierfache Mutter, die mit ihrer Familie in Wetten wohnt. „Die war damals im Ruhrgebiet, wo ich herkomme, politisch aktiv und hat sich immer für Menschen und ihre Bedürfnisse eingesetzt. Deshalb bin ich wahrscheinlich so geworden.“

Als sie die Stellenanzeige gelesen habe, hätte sie direkt gedacht, dass das Anforderungs­profil genau auf sie passe. „Da hab ich mich wiedergefunden, weil die Aufgabe sehr vielfältig ist und von allem etwas bietet“, sagt die gelernte Rechtsanwalts- und Notariatsgehilfin, die in den letzten zehn Jahren wegen der Kinder aber „nur noch“ Hausfrau und Mutter war. In ihrem neuen Job ist sie nun sozusagen „Mädchen für fast alles“ in der evangelischen Kirchengemeinde: „Ich darf die Gottesdienste vor- und nachbereiten, die Räumlichkeiten instandhalten und die Einkäufe für die Gemeinde tätigen.“ Dabei handelt es sich um eine halbe Stelle.

Die andere Hälfte gehöre dem Kindergarten Wetten: „Da bin ich seit zehn Jahren Putzfrau.“ Drei Jahre lang hat Kraft-Englich gemeinsam mit ihrem Mann für die Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde einmal pro Monat gekocht. Und „nebenbei“ zieht sie noch vier Kinder mit groß.

Wie kriegt man das alles so unter einen Hut kriegt? „Früher nannte man mich den Ätna vom Niederrhein. Heute bin ich schon etwas ruhiger“, schmunzelt die neue Küsterin.
„Ich mache einfach gerne was für Menschen“, umschreibt sie kurz und knapp das, was sie an den verschiedenen Aufgaben motiviert. „Man muss auch was zurückgeben“.
Dabei kann sie voll und ganz auf die Unterstützung ihres Mannes setzen: „Der findet das alles ganz toll. Er hat aber echt Respekt davor.“

Pettersson und Findus in Kevelaer

Dorothee Wellfonder und Wolfgang Kaup-Wellfonder vom Mülheimer Figurentheater „Wodo Puppenspiel“ kamen mit Kater Findus (Marionette) sowie Pettersson (Tischfigur) erneut nach Kevelaer, um „Armer Pettersson“ zu spielen.
Etwa 60 Kinder und ihre Begleitungen waren ins Museum gekommen, um diese Geschichte zu sehen. Die Kinder saßen überwiegend direkt vor der Bühne auf dem Boden, ohne dabei die „Achtungslinie“ zu übertreten, „damit ihr nicht nur vor den Vorhang schaut und Pettersson und Findus gar nicht sehen könnt“, hatte Wolfgang Kaup-Wellfonder vorher angeraten.
Wie ein Autoreifen, dem die Luft ausgeht, sitzt der alte Pettersson in seiner Küche und will in Ruhe gelassen werden. Aber genau das hat Kater Findus nicht vor. Er hat gute Laune! Findus zappelt und springt, klettert und singt. Irgendwie muss er doch Pettersson dazu bringen, zu lachen und mit ihm zu spielen.
Auf turbulente und lustige Weise schafft es der fröhliche Kater, den griesgrämigen alten Mann aus dessen unerfreulicher Stimmung zu holen.
Und die Kinder? Sie gingen voller Begeisterung mit, antworteten auf Anfragen der Figuren im Chor und machten die Geräusche, wie ihnen aufgetragen wurde.
In den knapp 45 Minuten Spielzeit war den Puppenspielern anzumerken, dass sie seit 1983 eine Menge an Routine gesammelt haben, dass aber die Liebe zum Puppentheater noch nicht erloschen ist. Sie werden mit Sicherheit bald wieder nach Kevelaer kommen, um eins ihrer zahlreichen Bühnenstücke zu präsentieren.

Landschaftspflege im Achterhoek

Der Achterhoek glänzt wieder. Was viele Autofahrer während ihrer Fahrt durch das geöffnete Autofenster „verlieren“, hatte sich im vergangenen Jahr wieder angesammelt und es wurde der jährliche Frühjahrsputz in der Landschaft fällig.
Mitglieder (darunter zahlreiche Kinder) des NUK (Natur und Kultur im Achterhoek e.V.) machten sich auf, um mit Arbeitshandschuhen und Sicherheitswesten ausgestattet Straßenränder und Gräben innerhalb der Streusiedlung von Müll zu reinigen.
Autoreifen und Massen an Flaschen
Hierbei war von Autoreifen über Massen an Flaschen, Getränkedosen, Zigarettenschachteln, Verpackungen eines Schnellrestaurants und sogar eine Fernbedienungseinheit eines Krans alles zu finden. Unzählige Müllsäcke wurden gefüllt und nicht nur ein Bollerwagen, sondern auch ein Pritschenwagen des städtischen Betriebshofs, der den gesammelten Müll wegfuhr, waren am Ende voll beladen.
Wie es beim Verein Natur und Kultur im Achterhoek üblich ist, wird bei jeder Gelegenheit auch die Gemeinschaft gepflegt. So trafen sich alle Helfer im Anschluss an der Vereinswiese des NUK, um zusammen Pizza aus dem Steinofen zu essen.
Ursprünglich war auch vorgesehen, bei der Aktion dort den Baum des Jahres einpflanzen. 2018 ist dies die Edelkastanie. Da der Termin für die Müllsammelaktion aber mehrmals verschoben werden musste und die Kastanie in die Erde sollte, wurde dies bereits in kleinem Rahmen vorher durchgeführt und die Edelkastanie hat bereits erste Wurzeln geschlagen.
500 Hecken und Feldgehölze aus der regionalen Artenliste wurden vom NUK gekauft und an seine Mitglieder verschenkt. Holunder, Hartriegel, Flieder, Schneeball, Schlehe, Liguster, Weigelia, Rotdorn, Vogelkirsche und Haselnuss sind einige Beispiele hierfür. So wurde wieder ein deutliches Zeichen für den Landschafts- und Naturschutz gesetzt.
Ein stabilisierendes Landschaftselement
Feldgehölze gliedern und beleben das Landschaftsbild durch blühende oder Früchte tragende Sträucher, sie schaffen Nahrungs-, Brut-, Zufluchts- und Schlafstätten für viele Tiere, vor allem für Vögel, Insekten und Kleinsäuger und sind ein stabilisierendes Element in unserer Landschaft. Außerdem dienen sie der natürlichen Schädlingsbekämpfung.
Vor allem, wenn durch Kombination von Feldgehölzen und Hecken eine ökologische Vernetzung erreicht wird, leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung von Tier- und Pflanzenarten.
Natur und Kultur im Achterhoek widmet dem aktiven Naturschutz in der Bauernschaft weiterhin einen großen Teil seiner Arbeit und trägt so zum Erhalt der Umwelt bei.

Trommelwirbel am Freitagmorgen

Der Spaß ist unübersehbar. „Damit könnten wir sogar auftreten“, sind sich die Teilnehmer der Rehasportgruppe aus dem Freitagmorgenkurs sicher. Gut, bis zu einem Auftritt beim „Supertalent“ ist es ein langer Weg. Aber ins KB schafft es diese trommelwirbelnde Truppe auf jeden Fall.

Schließlich begeben sich die Damen und Herren einmal die Woche um 8 Uhr, (eigentlich noch Zeit für eine gemütliche zweite Tasse Kaffee), ziemlich gut gelaunt und voller Tatendrang ins Sportstudio. Reha Sport ist angesagt. Wer jetzt allerdings behauptet: „Na ja, so ein bisschen rumhüpfen und im Kreis drehen…“, sollte sich eines Besseren belehren lassen.

„So manches Mal spüren wir Muskeln, wo wir gar keine vermuten“, versichern die Kursteilnehmer, die sich zügig in ihren Sportdress werfen, um pünktlich im Kursraum zu erscheinen. Hier werden sie bereits von ihrer Rehasportleiterin erwartet. Ihr gelingt es jede Woche aufs Neue, die Sportwilligen fit und beschwerdefrei zu bekommen. „Es ist eine tolle Truppe, sehr motiviert und mitmachfreudig“, versichert die Trainerin.

An diesem Morgen bietet sie ein Training für Körper und Geist an. Trommelwirbel auf höchstem Niveau ist angesagt. Auf die sportliche Truppe wartet ein Parcours aus Gymnastikbällen, die auf Kopf stehende Hocker balancieren. Zudem erhalten die Damen und Herren Drumsticks an die Hand. Von Begeisterung bis Ratlosigkeit ist unter den Teilnehmendern alles vertreten. Die Fragezeichen lösen sich nach einer kurzen Einweisung aber ganz schnell in Wohlgefallen auf. Und mit dem Einsetzen rhythmischer Musik, die brasilianisch angehaucht ist, gibt es kein Halten mehr.

Die flotte Truppe ergreift die Schlagstöcke und wartet auf das Einsatzkommando der Rehasportleiterin: „Wir heben die Arme, schlagen im Takt in die Luft, eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, weiter auf den Ball, eins, zwei, drei…, ab in die Hocke, eins, zwei, drei…, das Ganze im Rückwärtsgang, eins, zwei, drei…“, die Kursleiterin hat ihre Truppe fest im Griff. Immer wieder baut sie Varianten ein. Natürlich kein Problem für Ellen, Rita, Ingrid, Bärbel, Annegret, Manuel, Rosa, Ulrike, Engelbert und Irene. Alle Teilnehmer trommeln einen Rhythmus, als liege ihnen das brasilianische Temperament im Blut. Sie schlagen im Takt, bewegen sich nach links, nach rechts, gehen in die Hocke und wieder hoch.

Nach 15 Minuten die erste kurze und verdiente Pause. Das Herz-Kreislauf-System ist in Schwung gekommen, die Aufnahmefähigkeit ist aktiviert, die Muskeln sind gelockert und aufgewärmt, der ganze Körper arbeitet auf Hochtouren. „So soll es sein“, erklärt die Leiterin der Rehasportgruppe, die zudem lobende Worte für ihre Truppe findet: „Ihr seid echt klasse“, ruft sie in die Runde.

Die Trinkpause währt nur kurz. Weiter geht‘s in die nächste Runde. Musik ertönt und schon trommeln die Damen und Herren im Takt weiter. Nach 45 Minuten Powertrommeln endet die Rehastunde.

Alle Teilnehmer sind fit für den Alltag und freuen sich jetzt schon auf die nächste Rehastunde. „Wer weiß, wo wir noch damit landen“, ruft die sportliche Truppe mit einem erschöpften aber herzlichen Lachen.

Ein besonderes Chor-Konzert

Die Saarner Jugendkantore und der Jugendkammerchor der Chor-Singschule Himmelfahrt aus Mülheim-Saarn beeindruckten in der Basilika mit klassischen und modernen Stücken zu den Themen „Bitte – Vertrauen – Lob“.
Schon vor dem Beginn des Konzerts machte der Kantor der Basilika, Sebastian Piel, klar: „Wir können froh sein, so ein besonderes Konzert zu hören.“
In seinem Wortbeitrag las er ein Schreiben des theologischen Wallfahrts-Referenten Bastian Rütten vor, der sich ausführlich den drei Kernthemen des Programms – „Bitte – Vertrauen – Lob“ – widmete. „Wir wollen uns in dieser musikalischen Stunde dahingehend wieder einüben und sind froh über den Impuls, den die Musikerinnen und Musiker gestalten.“
Piel wies so auf den mehrfach zu erwartenden Text „Ubi caritas et amor deus ibi est“ hin, was „Wo Liebe und Güte ist, da ist Gott“ heißt. „Vielleicht erfahren wir gemeinsam etwas von dieser unglaublichen Erkenntnis und die Musik hilft uns für die nächste Zeit, eine neue Lebensmusikalität zu entdecken, die uns trägt und andere mitreißt.“
Piels persönliche Erwartung speiste sich für ihn aus der Tatsache, dass er früher beim Dirigenten des Ensembles, Werner Schepp, Student gewesen war.
Besagter Musikprofessor konnte nach „vier Monaten Vorlauf“ mit seinem 35-köpfigen Jugendkantorei-Ensemble und dem daraus hervorgehenden zehnköpfigen Jugendkammer-Chor mit seinem weich-runden, sanften Grundcharakter die Erwartungen mehr als erfüllen.
Was insbesondere überraschte, war die Verschiedenartigkeit der Musiken, die Sauberkeit und Klarheit des Kantoreigesangs – oft am Klavier von Claudia Janssen-Schepp begleitet – und die fast sirenenhaften Höhen, die Carolin Buttgereit und Madita Hoffmann im Rahmen des Kleinchores bei Erik Esenvalds „O salutaris hostia“ erreichten.
Minutenlange Improvisation
Die ungewöhnliche, aber doch irgendwie harmonisch wirkende Musikauswahl ergänzte die Orgelmusik von Viktor Fischer-Emmerich, der dem Chor mit seinen minutenlangen Improvisationen eine verdiente Verschnaufpause verschaffte.
Fischer-Emmerich ließ auf seiner Orgel im übertragen-klanglichen Sinne einen riesigen Schwarm Bienen „summen“ und schuf im machtvollen dritten Block irrwitzige Klangwälle, wie sie in dem jahrhundertealten Kirchenschiff sicher selten zu hören gewesen sind.
Zum Auftakt boten die SängerInnen einen sehr stillen, fast innig-akustischen Gesangsblock mit dem klassischen „If ye love me“, dem wunderbar mehrstimmig, fast leisen „Ubi caritas et amor“, Bob Chilcotts bedächtigem „God so loved the world“ und einem getragen-besinnlichem „Ubi caritas et amor“ von Ola Gjello und dem Kammerchor.
Stark wirkte der Kantoreichor, wenn er für die Basilika fast ungewohnt modern-poppige oder sogar jazzig-anmutende Kirchengesangsklänge wie bei Howard Godalls „Love divine“ oder Chillcotts „Kyrie“ und „Gloria“ aus der „Little Jazz Mess“ zum Besten gab.
Das gleichbleibend hohe Gesangsniveau hielt auch der kleinere Kammerchor hinter dem Altar fest, bei dem unfassbar feinen, klar gesungenen „Hebe deine Augen auf“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy und dem schon erwähnten „O salutaris hostia“ von Erik Esenvald.
Fast unmerklich entwickelte der Jugendkammerchor die Vielfalt des „Allelujah“ von Randell Thompson, sehr harmonisch wirkte das „Laudate „Dominum“ von Colin Mawby. Ein Höhe punkt wartete mit Ernani Aguiars „Salmo 150“ und seinem wahren Stimmengalopp noch am Ende, ehe John Rutters wunderbar-versöhnliche Ballade „All things bright and beautiful“ als Zugabe ein Chor-Programm von wirklich hoher Gesangsqualität beschloss.

Lustiger Besuch im Katharinenhaus

In Deutschland gibt es zunehmend mehr professionelle Clowns, die regelmäßig kleine Patienten in Kinderkrankenhäusern, alte Menschen in Heimen oder geriatrischen Einrichtungen, schwerkranke erwachsene Patienten im Krankenhaus und auf Palliativstationen, sowie behinderte Menschen in therapeutischen Einrichtungen besuchen. So jetzt auch im Katharinenhaus in Winnekendonk, einer Senioreneinrichtung der Caritas-Gesellschaft gemeinnützige GmbH.
Lachen verbindet und weckt die Lebensgeister: Das Lachen mit den Clowns vertreibt für ein paar Augenblicke Ängste und Sorgen und stärkt den Lebensmut. Die Klinikclowns bringen Leichtigkeit, Heiterkeit und Fantasie in den Alltag, vertreiben Ängste und Sorgen.
Ulrike Simon und Michael Westermeier aus Münster sind als Konrad und Valentina im Katharinenhaus schon alte Bekannte, denn schon seit sieben Jahren besuchen sie regelmäßig die Bewohner und haben sich schon mit vielen angefreundet.
„Innerwheel“, eine Unterabteilung der „Rotarier Geldern“ mit Frau Romy Werner, machen durch ihre Spende den Auftritt immer wieder möglich.
Nach einigen kleinen Zaubertricks (mit viel „Maggi“ aus der Flasche) und Seifenblasen, die lustig über die Köpfe der anwesenden Bewohner hinwegtanzten, wurden ein paar Lieder im Kanon gesungen. „Froh zu sein bedarf es wenig“, „Es tönen die Lieder“ und „Bruder Jakob“ erklangen fast so wie von einem eingeübten Meisterchor.
Zwei Bewohner hatten sich eine rote Nase aufgesetzt und zeigten so, dass der Auftritt von Konrad und Valentina eine willkommene „Visite“ war. Aber auch die anderen Gäste der Vorstellung auf der Terrasse ließen immer wieder durch ihr Mitmachen erkennen, wie schön sie den Besuch der Muntermacher fanden.
Dass die zwei Klinikclowns sich auf einem Sonntag auf den weiten Weg von Münster nach Kevelaer gemacht hatten, war jedoch einem besonderen Anlass geschuldet. Ihr größter Fan, Frau Elisabeth Braun, wurde an diesem Tag 100 Jahre alt. Sie erhielt eine Privatvorstellung beziehungsweise eine freundschaftliche Geburtstags-Vorstellung in ihrem Zimmer. Denn Valentina und Konrad sind in den Jahren zu guten Freunden geworden und hatten es sich nicht nehmen lassen, zum Ehrentag anwesend zu sein.

Herz, Schmerz und dies und das

Franz Griesbacher (Bandleader, Schlagzeug), Didi Ganshofer (Sänger, Gitarre), Renato Wohllaib (Sänger, Keyboard), Erwin Pfundner (Saxophon, Klarinette, Querflöte), Tony Hofer (E-Bass, Posaune, etc.) und Harry Muster (E-Bass, Keyboard), zusammen „Die Paldauer“, waren wieder einmal zu Gast im Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer, um ihren Fans mit ihren Liedern zu sagen:
„Und wenn es nur ein Sommer war“, „Plötzlich war es Liebe“, denn da warst „Na endlich Du“. „Wenn Du Dornröschen bist, wirst Du jetzt wach geküsst“, denn „Auf Freunde kommt es an“ und „Wenn Du ihn liebst, dann geh doch“, „Denn als Du noch mein Geheimnis warst“, „Funikuli, Funikula“, war auf „Granada“ das „Düsseldorfer Girl“ und machte „Hoch die Gläser“ mit dem „Chiantiwein“ und so fuhren wir nach „Valenzia“ und wollten „Nie mehr ohne Dich“ das „Lied der Paldauer“ singen. Denn „Du bist Liebe, Leben, alles“.
Duett mit Saxophon und Posaune
Auch das Duett von Erwin Pfundner mit dem Saxophon und Tony Hofer mit der Posaune glich einer Liebeserklärung. So waren es nicht nur die „Hardcore“-Fans aus der ersten Reihe (deren Namen die Bandmitglieder sogar kannten), sondern auch die anderen rund 300 Gäste, die total begeistert waren. Mitsingen, Mitklatschen und sogar Tanzen war angesagt. Doch nicht nur die einmaligen schwungvollen aber auch romantischen Lieder von Liebe, Herz und Schmerz, auch die hervorragende Bühnenpräsentation machten das Charisma der österreichischen Formation deutlich und den Abend für die Liebhaber deutscher Schlagermusik unvergessen.
„Die Paldauer“ gibt es im nächsten Jahr bereits seit 50 Jahren und Bandleader Franz Griesbacher bedankte sich bei den Fans: „Danke, dass Ihr uns nicht im Stich gelassen habt. Wir kommen immer wieder gerne in das schönste Wohnzimmer hier in Kevelaer und die 1060 Kilometer lange Fahrt nehmen wir gerne in Kauf, denn ihr seid das beste Publikum der Welt.“ Die Band bietet jedes Jahr eine Fanreise an. Sizilien – die größte Insel des Mittelmeeres am Schnittpunkt zwischen Europa und Afrika, ist dieses Jahr das Ziel und im Jubiläumsjahr wird die Fahrt (nach zwei Tagen Hamburg) in Norwegens Fjorde gehen.
„3000 Jahre“, so der Titel des neuen Albums, möchten sicher die Fans ihre „Die Paldauer“ noch hören. Dies machten sie bei der Autogrammstunde und bei unzähligen Fotowünschen in der Pause deutlich.