Kinderfest im Achterhoek

Isabella Stenmans und Birgit Ingenbleek hatten sich wieder viele Gedanken gemacht. Das Kinderfest im Achterhoek war liebevoll vorbereitet worden und jedes Kind konnte bei der großen Vielfalt etwas finden, das interessant für es war.

Erbsenschlagen, Vier gewinnt, Schatzsuche im Bällebad, Dosenwerfen, „Kuhmelken“, heißer Draht, Zielwerfen oder Dart wurden angeboten. Dazu gab es die Möglichkeit, sich fantasievoll schminken zu lassen, zu basteln oder mit dem Bobbycar über eine eingezeichnete Strecke zu fahren.

Kein Kind ging leer aus

Damit es noch spannender wurde, erhielt jedes Kind eine „Laufkarte“. Wer am Ende alle Spiele abgezeichnet hatte, konnte sie mit seinem Namen versehen in eine Lostrommel werfen. Hier ging es dann darum, die Reihenfolge auszulosen, in der sich die Kinder von den gespendeten Gewinnen etwas aussuchen durften. Schmuse­tiere, Spiele, Autos und anderes Spielzeug fanden schnell ihre neuen Besitzer. Gewinner waren alle, denn kein Kind ging leer aus.
Dann war das Schießen um den Kinderkönig der St.-Maria-Schützen-Bruderschaft an der Reihe. Es gab einen spannenden Kampf um den Titel.

Zunächst wurden die Preise ausgeschossen (mit Gummigeschossen). Den Kopf holte sich Joshua Stenmans, den rechten Flügel Felix Albers, den linken Flügel Max Wormland und den Schwanz Jaron Stenmans. Neuer Kinderkönig wurde Jaron Stenmans, zu seiner Kinderkönigin machte er Nadine Ingenbleek. Zu seinen Ministern erklärte er Max Wormland und Marius Albers. Die ernannten zu ihren Damen Eva Wormland und Leni Aengenheister.

Schade, dass wegen der taggleich stattfindenden Erstkommunion nur sehr wenige Kinder den Nachmittag miterlebten. Gelohnt hätte es sich auf jeden Fall.

Entscheidungen für 50 Jahre

Unter dem Vorsitz von Professor Dr. Franz Pesch und seinem Stellvertreter Eckehard Wienstroer tagte der Gestaltungsbeirat der Wallfahrtsstadt Kevelaer in seiner 2. Sitzung im Ratssaal.

„Der Gestaltungsbeirat ist kein Preisgericht“, schilderte Professor Pesch noch einmal die Aufgaben. „Er wird unabhängig und übergeordnet sich um alle Belange der öffentlichen Seite des Bauens in der Stadt kümmern und dabei immer im Auge haben, dass die Menschen mit heutigen Entscheidungen mindestens 50 Jahre leben müssen. Verwaltung und Politik geben Projekte vor und wir werden unsere Gedanken und Ansichten dazu kollegial und beratend einbringen.“

Im Einzelnen wurde über das integrierte städtebauliche Handlungskonzept in Kevelaer informiert. Franz Heckens stellte hierbei das „Projekt Zukunft Wallfahrt 2050“ vor. Außerdem wurde über den Masterplan gesprochen, der großes Lob erhielt. Besonders die detailgenaue Ausarbeitung bis in die kleinsten Themen wurde gewürdigt und festgestellt, dass er als Gestaltungsgrundlage hervorragend geeignet ist. Pesch: „Die Leitplanken sind für die Zukunft wichtig.“

Für den Vorsitzenden ist es entscheident, ob die Erreichbarkeit gut geplant ist. „Wie komme ich hin?“ sei eine zentrale Frage. „Mobilität muss immer auch mit Sicht auf ökologische Gesichtspunkte geplant werden.“ Momentan ist die Anreise per PKW nur in der Nord-Süd Richtung (B9) und aus Ost (Anschluss zur A57) gewährleistet. Hier wurde jedoch erwähnt, dass die Einfahrt durch eine verkehrsberuhigte Straße nicht optimal erscheine und innerstädtische Parkplätze ausreichender zur Verfügung stehen sollten.

Einen für Kevelaerer sicher wichtigen Punkt sprach Hiltrud Lintel an. Die Dipl. Ingenieurin verwies darauf, dass bei der „guten Stube der Stadt, dem Kapellenplatz“, ein sensibler Umgang bei der Umgestaltung gepflegt werden solle. Sie zeigte sich von dem Tempo und dem Zeitplan erschrocken: „Es ist hier sehr wichtig, die Bewohner der Stadt gut mit einzubeziehen. Eine intensive Beschäftigung mit dem Thema ist hier wichtiger als eine schnelle Umsetzung.“

Um sich einen besseren Eindruck von den Gegebenheiten in Kevelaer zu machen, verabredeten die Teilnehmer vor der nächsten Sitzung am 29. Mai (hier soll es um die Neugestaltung des Kapellenplatzes gehen) mit einem Rundgang sich persönlich einen Eindruck zu verschaffen. Auch diese Sitzung ist wieder öffentlich (knapp 15 Bürger waren anwesend) und kann von Interessierten besucht werden. Die Einberufung eines Gestaltungsbeirat war im Masterplan angeregt und gleichzeitig von der FDP beantragt worden.

Die Teilnehmer

Stimmberechtigt: Prof. Dr. Franz Pesch, Eckehard Wienstroer, Michael Arns, Ragnhild Klußmann und Friederike Proff anwesend.

Nicht Stimmberechtigt: Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Fachsbereichsleiter Ludger Holla, Stadtplanerin Verena Möller, Landschaftsarchitektin Hiltrud Lintel, Michael Kamps (CDU) als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, Horst Blumenkämper (SPD), Heinz-Josef van Aaken (KBV), Ulrich Hünerbein-Ahlers (Grüne) und Wilhelm Gerats (FDP).

Städtische Turnhallen sind für den Notfall gerüstet

Jetzt sind auch die städtischen Turnhallen für den Notfall gerüstet. Sie wurden von der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze und zahlreichen Kevelaerer Vereinen mit Defibrillatoren ausgestattet.

„Im Falle eines Herzstillstandes ist jede Sekunde wertvoll“, erklärt Bürgermeister Dr. Dominik Pichler. „Ganz getreu diesem Grundgedanken hat die Stadtverwaltung sich auf die Brust geschrieben, möglichst viele Standorte im Stadtgebiet mit einem Defibrillator auszustatten.“
Bislang waren bereits das Rathaus, das Verwaltungsgebäude am Hoogeweg sowie das Konzert- und Bühnenhaus jeweils mit einem Defibrillator ausgestattet.

Nun kommen neben den städtischen Turnhallen auch noch das Alte Rathaus, das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke sowie der städtische Betriebshof in den Genuss eines Schockgebers. „Wir freuen uns, nun insgesamt 15 öffentliche Gebäude im gesamten Stadtgebiet mit einem Defibrillator ausgestattet zu haben“, sagt Dr. Pichler und weiß, bei wem er sich bedanken muss: „Ohne das Sponsoring und die vorbildliche Zusammenarbeit mit der Sparkasse sowie mit den zahlreichen Kevelaerer Vereinen wäre dies nicht möglich gewesen.“

Der Bürgermeister hat erst im letzten Jahr seinen Erste-Hilfe- Kurs aufgefrischt. In dem Rahmen wurde auch der Umgang mit einem Defibrillator erklärt. „Eigentlich ganz einfach“, versichert das Stadtoberhaupt. „Einmal eingeschaltet, erklärt das Gerät Schritt für Schritt, was man machen soll.“ „Man muss sich nur trauen“, will Thomas Müller, Vorstandvorsitzender der Sparkasse, die Angst vor dem Schockgeber nehmen. Bei der Sparkasse seien längst alle Mitarbeiter geschult. „Vor einigen Monaten haben wir die öffentlich zugänglichen Foyers unserer Filialen mit Defis ausgestattet und den Mitarbeitern eine Teilnahme an einem entsprechenden Erste-Hilfe-Kurs ermöglicht“, ging der Chef selber dabei mit gutem Bespiel voran. „Beim Kevelaerer Stadtfest haben wir letztes Jahr, zusammen mit dem DRK, die Nutzung eines Defis präsentiert. Diese Maßnahme ist nun die konsequente Fortsetzung dieses wichtigen flächendeckenden Engagements in Kevelaer.“

Eine Einweisung in den Umgang mit einem „Defi“ gab‘s nach der Übergabe in der Turnhalle an der Kroatenstraße auch für Mitarbeiter der Stadt sowie Vertreter des KSV und der Behindertensportgemeinschaft. Zudem erklärte ihnen Michael Simons, Mitarbeiter der Stadt Kevelaer, kurz, wie die Geräte gewartet werden. „Auch ich werfe jeden Morgen, wenn ich ins Rathaus kommen, einen kurzen Blick drauf, ob noch alles okay ist.“ Denn nur ein funktionstüchtiges Gerät könne im Notfall auch Leben retten.

Unterstützer

Unterstützer sind neben der Stadt die Sparkasse Goch-Kevelaer-Wee­ze; der Kevelaerer Sportverein 1890/ 1920; die Behindertensportgemeinschaft; die Faustkämpfer Kevelaer; der Kendoverein Kevelaer; SV Viktoria Winnekendonk, SV Union Wetten, DJK Twisteden und der Radsportverein Falke.

Erstmals ohne König

Schützenfest mit Königsschießen im Achterhoek. Willi Gietmann, Ehrenvorsitzender der St.-Maria-Schützen-Bruderschaft Achterhoek 1715, hatte gerade unter großem Jubel den linken Flügel beim Königsschießen 2018 heruntergeholt (Kopf, Willi Düngelhoef; rechter Flügel, Jan Otten).

Es waren zu dem Zeitpunkt fast fünf Stunden Schießen – immer genau gegen die Sonne – mit Pausen durch wolkenbruchartige Schauer vergangen, da braute sich eine erneute Gewitterfront zusammen. Mit der wechselnden Wetterlage hatte sie aber nichts zu tun.
Zwar war neben dem Rumpf auch noch der vierte Preis, der Schwanz zu gewinnen, aber jedem war klar: So wie der Rest im Auffangkasten des Schießstandes hing, könnte der nächste Schuss bereits den ganzen Vogel zum Fallen bringen und der Schütze wäre Schützenkönig 2018 im Achterho­ek gewesen.

Unauffällig machten sich die ersten Schützen auf den Heimweg und die Gesellschaft schmolz sichtbar zusammen. Keiner war bereit in die Gefahr zu laufen, den finalen Schuss abzugeben. Keiner wollte Schützenkönig werden.

Willi Gietmann schüttelte unentwegt den Kopf: „Das wäre schon eine sehr traurige Sache, wenn keiner bereit wäre, das Amt zu übernehmen. Am Geld liegt es bei uns nicht. Damit alle König werden können, halten wir die Kosten möglichst niedrig und der Verein hilft im Notfall auch noch.“ Auch als Hauptmann Willi Schattmann jr. die Bruderschaft antreten ließ und den Mitgliedern vorhielt, sie könnten doch nicht wirklich nach einer Zeit von 303 Jahren, in der die Bruderschaft besteht, es erstmalig zulassen, dass es keinen König geben würde, und auch der 1. Vorsitzende Michael Stenmans seinen Vereinskollegen noch einmal ins Gewissen sprach, fand sich niemand, der zum nächsten Schuss bereit war.

Nach einer erneuten Beratung des Vorstandes und dem Beschluss, dass niemand von ihnen den Königsschuss abgeben würde, wurde sogar die Möglichkeit gegeben, König werden zu können, ohne dass eine Königin erwählt werden müsse. Auch dieses „Angebot“ zog nicht.

Das Königspaar 2017, Jürgen und Birgit Ingenbleek, Ministerpaar Christoph und Isa Stenmans und Ministerpaar Klaus und Anne Düngelhoef, die vor dem Schießen mit einer Parade und mit Fahnenschwenken (der Musikverein Winnekendonk spielte auf) im Beisein von Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg und dem Präsidenten der Geselligen Vereine Winnekendonk Rüdiger Göbel geehrt und verabschiedet wurden, hängen nicht noch ein Jahr als Thron an. Sie werden aber voraussichtlich repräsentative Aufgaben bis zum nächsten Königsschießen wahrnehmen.

Der Krönungsball findet als Schützenball zum vorgesehenen Termin statt. Wie es jetzt in der Sankt-Maria-Schützenbruderschaft Achterhoek 1715 weitergeht, wird der Vorstand beraten.

Ganz scharf auf Schlagerparty …

Zum zweiten Mal nach 2017 erschallten Schlagermusikklänge zum Auftakt der Achterhoeker Kirmes in dem Festzelt am Schulweg. Die Partyband „The Cube“, die im vergangenen Jahr den Partygästen eingeheizt hatte, brachte diverse Sounds von Helene Fischer bis zum internationalen Pop zu Gehör.

Die Leute sind toll, die Bühne super – ein toller Auftritt“, meinte Sängerin Giulia Young nach den diversen Musikblöcken.
Und Dirk Maron alias „Wolfgang Petry“ sorgte anschließend bei den rund 300 Gästen für Stimmung. „Früher hatten wir das Maifest in der Art des Oktoberfestes. Aber das hat nicht mehr so gut funktioniert“, erläuterte der Vorsitzende der St. Maria Bruderschaft Achterhoek, Michael Stenmans, den Wechsel.

„Und der Aufwand war einfach schwierig“, da habe man auf ein neues Konzept gesetzt, das sich sicherlich noch festsetzen müsse, sagte er, hatte für die am Ende relativ mäßige Publikumsresonanz aber keine schlüssige Erklärung.

Der Labbeckerin Maren Pieper waren solche Überlegungen egal. Die 32-Jährige feierte mit einem Dutzend Mädels ihren Junggesellinnenabschied und ließ die Füße glühen. „Auf Schlagerparty waren wir ganz scharf“, sprach´s und stürzte sich wieder auf die Tanzfläche.

Auch das Hartefelder „Filmriss-Kommando“ hatte mit einem Trupp von zehn Mann den Weg ins Zelt gefunden. „Wir waren zum Tanz in den Mai hier und das war sehr gut. Es sind zwar etwas weniger Leute da, aber es ist trotzdem schön“, fand Heiner Spolders. Und das Achterhoeker Urgestein Johannes Baaken hatte bei einem Glas Bier Freude an dem Spaß der jungen Leute. „Die Leute, die hier so tanzen, das ist die Zukunft.“

KSV plant den Durchmarsch – Ökce redet Tacheles

Sieben Spieltage vor Schluss ist in der Kreisliga A sicher noch keine Zeit, um voreilige Schlüsse zu ziehen. Dennoch zeichnet sich immer mehr ab, dass dem Kevelaerer SV nur ein Jahr nach dem Aufstieg aus der B- in die A-Liga gleich der nächste große Coup gelingen könnte. Die Tabellenführung verlor die Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce zwar kürzlich an den SV Rindern, doch bei drei Punkten Rückstand hat der KSV nicht nur ein Spiel weniger absolviert, sondern auch das deutlich bessere Torverhältnis – was bedeutet, dass die Gelb-Blauen die Spitzenposition aus eigener Kraft wieder an sich nehmen könnten. Und diesem Ziel wird kurz vor Saisonende alles untergestellt.

15 Saisonsiege, nur zwei Niederlagen – die Bilanz der Ökce-Elf kann sich in dieser Spielzeit sehen lassen. Hinter dem SC Blau-Weiß Auwel-Holt stellt der KSV mit 61 Treffern die zweitbeste Offensive der Liga, eine bessere Defensive kann sogar keines der 15 übrigen Teams vorweisen. Nach dem Aufstieg im vergangenen Frühsommer haben die Kevelaerer um Trainer Ökce und Obmann Jean Kamps also scheinbar vieles richtig gemacht. Nicht nur im Team wurde durch externe Zugänge an den nötigen Stellschrauben für eine erfolgreiche Spielzeit gedreht, sondern auch in der Führungsriege.

Denn mit Sandro Scuderi wurde nicht nur ein Stück Kevelaerer DNA in den KSV geholt, sondern allem voran eine gehörige Portion Expertise. Nicht nur, aber ganz besonders die Erste Mannschaft, profitiert seit vielen Monaten von der Akribie, mit der Scuderi arbeitet, und vom Fußball-Sachverstand, den der 38-jährige frühere Coach des SV Sonsbeck und SV Straelen mitgebracht hat. Durch die professionelle, aber auf einer Freundschaft basierende Zusammenarbeit mit Ökce wurde innerhalb des Vereins der Fokus wieder voll auf den sportlichen Erfolg gelegt.

Während man als frisch gebackener Aufsteiger vor der Saison noch moderate Ziele ausgegeben hatte, stellte sich früh heraus, dass der KSV in diesem Jahr zu mehr berufen ist als lediglich dem Halten der Klasse. Schnell gesellte sich die Mannschaft um Kapitän Dennis Hermens unter die Spitzengruppe, entschied immer wieder wichtige Spiele für sich – und konnte sogar lange vom ersten Tabellenplatz grüßen. Langsam aber sicher können nun auch Ökce und Scuderi davon reden, die Aufstiegsränge bis zum Saisonende nicht mehr verlassen zu wollen.

Tacheles redete am vergangenen Wochenende der Trainer. Nach dem 1:1-Unentschieden bei der SGE Bedburg-Hau II meinte Ökce: „Wir haben noch sieben Partien vor der Brust, davon vier auswärts, drei zuhause, und spielen gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel. Wer meint, hier schon eine Aufstiegsfeier zu planen, ist absolut fehl am Platz.“ Klare Worte, die aber unterstreichen, mit welchen Ambitionen man die finale Phase der laufenden Spielzeit angeht. Der KSV will zurück in die Bezirksliga, und das schon ab der kommenden Saison. Fest steht: Ökce will sich den Aufstieg nicht mehr nehmen lassen, die sechs Punkte Vorsprung auf den dritten Platz sollen ins Ziel gerettet werden. „Und diesem Ziel ordnen wir alles unter“, meinte der Coach. „Es geht jetzt nicht mehr um Einzelschicksale, sondern um den Verein. Wir müssen absolut fokussiert bleiben. Im Training werde ich gezielt darauf achten, wer hart weiter arbeitet und wer sich schon mit der Aufstiegsfeier befasst“, warnte Ökce. „Wir müssen mehr machen, mehr wollen.“ JAN ABEN

Unfallflucht: Polizei sucht schwarzen PKW

Am Donnerstag (19. April) gegen 16.20 Uhr fuhr ein 34-jähriger Kevelaerer auf seinem Fahrrad die Ladestraße in Richtung Bahnstraße entlang. In Höhe eines Baumarktes kam ihm ein schwarzer PKW entgegen, der sehr weit auf seiner Straßenseite fuhr. Beim Ausweichen kam der Radfahrer zu Fall und verletzte sich leicht. Der unbekannter PKW verließ die Unfallstelle in Richtung Boschstraße. Bei dem PKW soll sich um einen in der Farbe schwarz handeln. Angaben zum Fahrer können keine gemacht werden. Hinweise bitte an die Polizei Goch unter Telefon: 02823/1080.

Auf der Suche nach neuen Geldquellen

Zu Beginn der Mitgliederversammlung des VFR Blau-Gold Kevelaer stand das traditionelle Gedenken an die verstorbenen Mitglieder, darunter auch der frühere Ehrenpräsident Egon Kammann. Danach stieg die Präsidentin Elke Tebartz mit dem Rückblick auf die „erfolgreiche Session 2017/2018“ in die Versammlung ein.

Die Karnevalseröffnung am 11.11. in der „Schanz“ (zum zweite Mal dort) sei gut angekommen. Im diesem Jahr sei es ein Sonntag. „Da wollen wir wirklich um 11.11 Uhr Karnevalserwachen feiern.“ Auch der Adventsmarkt mit den Erlösen für die Tanzgarde habe sich gut entwickelt.

Die Besucherzahlen bei den VFR-Sitzungen seien stabil geblieben, die große Kappensitzung ausverkauft gewesen, das Programm gut angenommen. Karten für 2019 seien schon vorbestellt.

Tebartz ließ auch den Rathaussturm im Bühnenhaus, die Umzüge in die Kindergärten und Altenheime und das Mütterkaffee mit Gregor Kauling Revue passieren, „der sich gut in den Kevelaerer Karneval eingelebt hat.“ Am Rosenmontagszug habe Petrus „närrische Laune“ gehabt. „Er war schöner und länger als im Vorjahr. Es gab keine Zwischenfälle, alle waren recht zufrieden.“

Das Ganze sei in geselliger Runde Aschermittwoch nach der Messe in der Basilika beim Fischessen geendet. „Und alle unsere Tanzgarden haben bei den Turnieren erfolgreich abgeschlossen und viele Pokale nach Kevelaer geholt“, lobte die Vorsitzende.

Ein Minus von 6.000 Euro

Der Kassenbericht offenbarte im Wirtschaftsbetreib ein Minus von knapp 6.000 Euro im Jahr 2017, unter anderem wegen eines neuen Karnevalswagens. Viele Kosten habe es früher noch nicht gegeben. „Wie für das Bühnenhaus oder für die Tanzgarden, die wir zahlen müssen, damit sie in die Turnhalle gehen können“, ergänzte die Präsidentin. „Deswegen sind wir auch gezwungen, die Jahresbeiträge für die Mitglieder zu erhöhen.“ Man habe seit 25 Jahren keine Beitragserhöhungen mehr durchgeführt. „In Geldern zahlen die für Einzelpersonen statt 15 Euro wie bei uns 40 Euro“, rechnete Elke Tebartz vor. „Die anderen Vereine nehmen viel viel mehr.“ Man wolle nicht viel erhöhen, „aber etwas anpassen müssen wir das schon.“

Die Versammlung stimmte der Anpassung zu. Demnach zahlen Einzelpersonen und Jugendliche wie bisher 15 Euro. Ab 16 Jahre soll es jetzt 20 Euro (vorher 15), für Gruppen bis 10 Personen 45 (statt 30 Euro), Gruppen bis 20 Personen 60 (statt 45) und mehr als 20 Personen 75 Euro (statt 60) kosten.

Die Runde debattierte auch über eine Änderung der Satzung. „Die ist aus dem Jahr 1990, die ist etwas überholt“. Da müsste man mit der Rechtschreibung und Verbesserungen vornehmen und Satzungsänderungen, erklärte Tebartz. Da gehe es dann um Rechte und Pflicht der Mitglieder und die Durchführung von Veranstaltungen. Das müsse jedoch über einen Notar laufen. „Und wir müssen auf jeden Fall eine separate Mitgliederversammlung im Herbst einberufen.“

Da gehe es dann auch um eine Änderung des Zweck des Vereins. „Wir sind der Verein zur Förderung des Rosenmontagszuges und zur Finanzierung der öffentlichen Veranstaltungen dazu“, erklärte Tebartz. „Was wir beabsichtigen, ist, eine Sportunterabteilung im Verein zu integrieren.“ Da ginge es hauptsächlich „um unsere Tanzgarden, die werden immer stärker und mehr.“

Und weiter fügte sie an: „Wenn wir uns einem Verein oder einer Organisation anschließen wie dem Deutschen Olympischen Sportbund müssen wir weniger bis nichts für die Turnhalle zahlen und erhalten Vergünstigungen bei der GEMA. Der Gelderner KKG hat das genutzt und sehr viele Vorteile dadurch erhalten.“ Ob man da auch den Rosenmontagszug nicht mehr separat versichern müsse, stände noch nicht fest. Tebartz sicherte zu, das zu prüfen. Den ursprünglichen Vereinsnamen könne man aber auf jeden Fall erhalten, versicherte die Vorsitzende.

Offene Kritik gab es von Tebartz an dem neuen Datenschutzgesetz, das ab dem 25. Mai in Kraft tritt. Dann brauche man von den Mitgliedern mehr Daten und das Einverständnis zur Speicherung: „Die wollen das Ehrenamt stärken und machen es uns so immer schwerer.“
Das Ausscheiden von Willi Kocken als Beisitzer machte eine Wahl notwendig. Zu seiner Nachfolgerin wurde Melanie Leenings gewählt. Und neue Kassenprüferin neben Franz Baumanns ist jetzt Christine Kocken.

Sonnenschein, Samba-Rhythmen und viele Schritte

Als Andrea Schlossarek als Vorsitzende des Lauftreff Viktoria Winnekendonk den 15. Golddorflauf eröffnet, begrüßte sie über 1.000 Menschen auf dem alten Sportplatz an der Kevelaerer Straße.

Seit 14 Jahren „löpt et“ alljährlich in und durch Winnekendonk und damit „et löpt“, sind pfiffige Köpfe, fleißige Hände und unermüdliche Füße gefragt. Alles wirkt routiniert und eingespielt. Moderator Ferdi van Heukelom stellte bestes Wetter fest. Sowohl am Grill- und Getränkestand, als auch in der Cafeteria taten Vereinsmitglieder alles, damit sich die zahlreichen Sportler und Besucher wohl fühlen konnten.

Die Walking/Nordic Walking Starter (über 5 und 7,5 Kilometer) bereiteten sich gemeinsam mit einer Runde Aufwärmtraining im Stadion vor. Ein Dackel sorgte dabei für Aufsehen. Er saß vor seinem Herrchen und schaute stoisch zu, was dieser da wohl treibe, bevor alle (auch der kleine Dackel) auf die Strecke gingen, um zwei oder drei Runden zu bewältigen.
Kein Stress mit den Eltern

Beim 400 Meter Lauf der Bambinis U6 gab es eine erfreuliche Entwicklung. In den Vorjahren hatten manche Eltern ihre schreienden Kinder förmlich über die Strecke gezerrt, weil sie ja eine besonders gute Leistung bringen sollten. Ohne Eltern verlief der Lauf diesmal entspannter. Der Nachwuchs hatte sichtlich Spaß, zumal am Ende auf jedes Kind noch ein Eisgutschein wartete.

Beim 1.000 Meter Lauf der Schüler wurde Nicolas Ebel von der LG Alpen Erster und Sonali Görtz vom SV Viktoria Winnekendonk gewann bei den Schülerinnen.

Bei den Schülerinnen M15 über 2.000 Meter gab es ein erstaunliches Ergebnis.
India Sprenger vom Kevelaerer SV belegte in 7:18 Minuten den ersten Platz im Gesamteinlauf und in ihrer Altersklasse. Soweit nichts außergewöhnliches. Allerdings übt die Jugendliche erst seit einem halben Jahr den Laufsport aus.

Im 5 Kilometer Jugend– und Jedermannlauf belegte Erika Schoofs, vom TSV Weeze den 1. Platz im Gesamteinlauf der Frauen mit 21,24 Minuten, Daniel Laps vom ASC Düsseldorf siegte in 16:56 Minuten bei den Männer. Auch hier ging es fröhlich zu. „Gruppenzwang“ gab es bei ein paar Damen und Herren von Viktoria Winnekendonk, die gemeinsam und mit entsprechendem Namen auf den Trikots über die Ziellinie liefen.

Den 10.000 Meter Lauf gewann Jörn Hansen (LG Alpen) in der Zeit von 34:32 Minuten und Carolin Joeken war die schnellste Frau in 41:01 Minuten. Dabei bekamen die Sportlerinnen und Sportler rhythmische Unterstützung auf der Strecke. Die „Grupo Samba Percussion“ trieb mit brasilianischen Klängen die Läufer an und viele bedankten sich (nach dem Motto: „Mit Musik geht alles besser“) durch einen Gruß bei den Musikern.

Alle Ergebnisse des 15. Golddorflaufes findet man unter: http://www.taf-timing.de/wido2018

https://www.kevelaerer-blatt.de/golddorflauf-2018-in-winnekendonk/

Digitale Unterstützung beim Deutschlernen

Die Ankunft in einem fremden Land – besonders in Übergangssituationen – stellt Kinder und Jugendliche vor Herausforderungen, deren Meisterung entscheidend für ihre Weiterwicklung ist. Die Gelsenwasser-Stiftung fördert Projekte, die Kinder und Jugendliche auf diese Situationen vorbereiten und „fließende Übergänge“ unterstützen – zum Beispiel, indem sie Potenziale wecken und fördern, das Selbstbewusstsein stärken und Kompetenzen vermitteln, die sicher und stark machen.

Obstudiendirektor Karl Hagedorn hatte für das Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer Gelder bei der Stiftung für den Unterricht in der DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache – Fremdsprache) beantragt und die Schule konnte sich jetzt über einen Spendenbetrag zur Anschaffung von Tablets freuen.

Judith Verhaag ist Lehrerin für 14 Schülerinnen und Schüler der „DaZ-Klasse“ aus Afghanistan, Syrien, Irak, Bulgarien oder Rumänien, die hier eine Erstförderung und vier Schülerinnen, die eine Anschlussförderung mit gleichzeitiger Teilnahme am Regelunterricht erhalten. Verhaag ist davon überzeugt: „Das Erlernen der deutschen Sprache ist Grundlage für jede Integration, und der Unterricht wird durch die Tablets für die Kinder deutlich vereinfacht und effektiver. So können sie zum Beispiel auch Spiele auf Deutsch dort ausprobieren und so spielend lernen.“

Mit der Benutzung der Tablets können in individuellen Lernphasen neue Begriffe, Situationen und Zusammenhänge des Lebens in Deutschland erlernt und erfahren werden. Darüber hinaus können geeignete Applets (kleine Programme) den Spracherwerb unterstützen, entweder durch geeignete sprachliche Übungen, Lese- und Hörverstehensübungen, die in digitaler Form angeboten werden, oder durch die Nutzung von Wörterbüchern und Lexika, die in der Muttersprache der Flüchtlingskinder und mit den eventuell fremden Schriftzeichen erklären und Verständigung herbeiführen.

Auch die Schülerinnen und Schüler sind begeistert: „Wir erhalten durch die Tablets direkten und schnellen Zugang zur Sprache und brauchen nicht lange in Lexika suchen.“ Gleichzeitig wird durch den Umgang mit dem elektronischen Gerät die Medienkompetenz erhöht.

Beherrschung der deutschen Sprache, mindestens auf dem Niveau B1, ist das Ziel der DaZ-Klasse, und dies werden die Schülerinnen und Schüler durch die neuen Tablets sicher schnell erreichen.