Sicherer Hafen oder nicht?

Der KB-Artikel „Die Kinder sollen nicht kommen“ hat großen Anklang gefunden. Gleich mehrere KB-Leserinnen und Leser melden sich in Zuschriften an die Redaktion zu Wort:

Wir haben Pflaster, die das menschliche Leid mildern könnten
Als Kevelaerer, seit 50 Jahren in der Nähe von Köln lebend, blättere ich gerne ab und an im KB, um zu wissen, wie die Uhren am Niederrhein ticken und insbesondere, wie es um die ‚Marienstadt‘ steht.

Bei der letzten Ausgabe, Nr. 8, allerdings bin ich mehr als erschrocken zu lesen, dass mit ‚Unterstützung‘ von CDU und KVB, der Antrag, zehn (!) unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufzunehmen, im Rat abgelehnt wurde.

Wo nimmt bei einer solchen in höchstem Maße unmenschlichen Entscheidung eine Partei die Chuzpe her, noch das ‚C‘ in ihrem Namen zu führen? Was treibt die Protagonisten der zuvor genannten Parteien um, aus ihrer ‚Wohlfühlecke‘ heraus sich so menschenverachtend und empathielos zu verhalten? ‚Fremdschämen‘ ist noch die geringste Antwort, die man diesem ‚gelungenen‘ Coup entgegenhalten muss. Ist denn vergessen, dass nach dem Zweiten Weltkrieg ca. 12 Mio. Flüchtlinge ihre Heimat verlassen mussten und in den Westen geflohen sind. Sie waren Deutsche, wurden sozusagen ‚zwangsuntergebracht‘, das war zunächst ‚gut‘. Aber sie kamen von ‚drüben‘, sprachen anders und waren insbesondere evangelisch, das war ‚schlecht‘. Heute sind weltweit über 70 Mio. Flüchtlinge – mehr denn je – unterwegs . Für die meisten geht‘s dabei ums nackte Überleben. Frauen und Kinder trifft es dabei immer am härtesten. Realisieren wir denn nicht, dass es uns u.a. nur deshalb so gut geht, weil es den anderen so schlecht geht? ‚Mitmenschlichkeit ist der uns angeborene Impuls‘, so Rupert Neudeck.

Ich wünschte, dass auch Kirchenvertreter (die sich bundesweit, bis auf wenige Ausnahmen) der Marienstadt sich dieses Themas annehmen würden. Die Lager auf den griechischen Inseln, ohnehin kärglich aufgebaut und eingerichtet, sind teilweise um das ‚Zehnfache‘ (!) überbelegt, ohne auch nur annähernd vernünftige sanitäre Einrichtungen oder Kochgelegenheiten. Ein Vergleich mit Kevelaer (Stadt) mit 28.328 Einwohner hinkt schon deshalb, weil dann bei perspektisch 280.000 Einwohnern auf gleicher Fläche dennoch eine funktionierende Infrastruktur vorhanden wäre. Die Geografie- bzw. aktuellen Geschichtskenntnisse des CDU-Fraktionsvorsitzenden dürfen in Zweifel gezogen werden, wenn er neben den katastrophalen Zuständen in den Lagern kleiner griechischer Inseln auch die in den Ländern wie Türkei und Syrien als offensichtlich ‚nicht lebensbedrohend‘ einschätzt. Dabei werden die zahlreich tödlich verlaufenden Krankheiten bzw. Suizidversuche komplett ausgeblendet. Spätestens bei dem Satz: ‚Wo fangen wir an, wo hören wir auf‘ hätten aufrechte Demokraten aufstehen müssen. Natürlich können wir die Welt nicht (allein) retten, aber wir haben ‚Pflaster‘ zur Hand, die das menschliche Leid etwas mildern könnten.
Hans Derks, Erftstadt

Kevelaerer steht auf! Engagiert Euch!
Es muss Euch doch ein Anliegen sein, zehn unbegleitete Jugendliche aufzunehmen. Wallfahrtsstadt! Sicherer Hafen – Stadt! Lasst uns unseren Ansprüchen gerecht werden! Wer kann noch ruhig schlafen, wenn man das unmenschliche Elend auf der Flucht und in den Lagern sieht?

Googelt „Zeltschulen“ und erfahrt, was die Initiative einer einzigen Frau bewirkt. Stadt von fast 30.000 Einwohnern, wir können doch wohl zehn jungen Menschen ein Dach über dem Kopf, warmes Essen und ein warmes Bett sofort und, wenn es sein muss, auf Dauer geben.
Es gibt noch genug alte Menschen in unserer Stadt, die am eigenen Leib erfahren haben, was Krieg heißt, was Verlust von Angehörigen heißt, was Vertreibung und Flucht heißt, was es heißt zu hungern.

Kevelaerer, seid großzügig! Öffnet Eure Herzen! Öffnet Eure Hände! Heißt zehn junge Menschen willkommen!
Ursula Renard, Kevelaer

Es ist wichtig, klar Stellung zu beziehen
Die Entscheidung kann widersprüchlicher kaum sein. Kevelaer gehört zu den zahlreichen Kommunen, die sich als Sichere Häfen bezeichnen und dennoch lehnte der Stadtrat mehrheitlich die Aufnahme von zehn minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen ab.
Als Bürger dieser Stadt missbillige ich diese Entscheidung sehr und musste erkennen, dass es CDU- und KBV- Politikerinnen und Politiker waren, die den Vorschlag der Stadtverwaltung ablehnten.

Dabei ist die naturgegebene Veranlagung des Menschen ausgerichtet auf Güte, Mitgefühl und Fürsorge. Gerade Mitgefühl und Fürsorge für die Schwächsten unter den Flüchtlingen müsste der Treiber sein für mutige politische Entscheidungen in unserer Stadt.

Große Mutlosigkeit bei der CDU habe ich auch gesehen, als es um den Beschluss zum Klimanotstand ging. Dabei ist es so wichtig, Zeichen zu setzen in der heutigen Zeit, klar Stellung zu beziehen und zu erklären, wofür man steht. Das gilt für die politisch Engagierten genauso wie für jeden von uns. Der Ratsbeschluss lässt sich korrigieren. Nur Mut!
Georg Janßen, Kevelaer

Zeit ist gekommen, wichtige Zeichen zu setzen
Nicht nur der Bürgermeister ist enttäuscht. Aber für mich bestätigt der Ratsbeschluss, dass das „C“ im Parteinamen für die Einstellung einiger Mitglieder keine Bedeutung besitzt. Es stünde der Stadt Kevelaer wohl an, Maria nicht nur auf einer Fahne zu tragen, sondern im Herzen, um Menschen zu helfen. Ich meine jedwedem Menschen. Schade, dass die beiden Parteien noch nicht begriffen haben, dass die Zeit gekommen ist, wichtige Zeichen zu setzen.

Oder ist es schon Wahlkalkül in die Richtung der Politiker, die Hanau mit zu verantworten haben? ApH wäre nicht möglich, wenn die Initiatoren warteten, bis die „große Politik“ in Afrika Klimawandel und Ausbeutung stoppt. Friedensgebete und Demonstrationen gäbe es nicht,wenn wir darauf warteten, dass die Politik Waffenlieferungen verbietet. Suppenküchen und Tafeln gäbe es nicht, wenn wir warteten, bis die große Politik die Grundversorgung für alle einrichten würde.

Dazu fallen vielen gewiss noch mehr Beispiele ein. Ich hoffe, dass die Kirchen ihren Einfluss in der Wallfahrtsstadt Kevelaer stärker geltend machen werden.
Marie-Luise Müller

Worten auch Taten folgen lassen

Ein Kommentar von Björn Lohmann.

Der Schutz von Flüchtlingen sollte eine gemeinsame europäische Aufgabe sein. Was jedoch, wenn das System auf Ebene der Staatengemeinschaft versagt, Kommunen aber in die Bresche springen wollen? Tolle Sache, fanden auch die Kevelaerer Ratsfraktionen – bis Kevelaer tatsächlich springen wollte.

Natürlich sind viele Fragen ungeklärt, wie die KBV zu Recht betont; nicht zuletzt die, ob die Bundesregierung die Rahmenbedingungen schafft. Aber je mehr Städte von ihren Parlamenten die Unterstützung erhalten, desto eher wird sich ein Weg zur Umsetzung finden lassen. Unterbringung und Betreuung würde Kevelaer zweifellos stemmen können. Da waren die Herausforderungen vor fünf Jahren größer. Ja, das wird kosten. Deshalb will jeder „Sichere Hafen“ seine Möglichkeiten selbst definieren. Zehn verzweifelten Kindern eine Zukunftsperspektive zu eröffnen, sollte sich Kevelaer leisten können. Und natürlich muss, wo möglich, am Ende die Familienzusammenführung stehen. Alles andere wäre unmenschlich – und unchristlich.

Deshalb haben die vier christlichen Gemeinden Kevelaers in einem gemeinsamen Brief an den Rat appelliert, der Vorlage der Verwaltung zuzustimmen. Dies sei auch ein wichtiges Zeichen gegen Ausgrenzung und Intoleranz, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse in Thüringen. Neben der KBV gibt es nur eine Fraktion, die dem Appell wohl nicht folgen wird: die Christlich-Demokratische Union im Wallfahrtsort der Trösterin der Betrübten.

Das Miteinander der Weltreligionen ist der Schlüssel zum Weltfrieden

Von der amerikanischen Schriftstellerin Maya Angelou stammt das Wort: „Entweder wir leben miteinander oder wir werden nicht mehr existieren“. Sie bezog dieses Wort auf das Zusammenleben aller Völker, Rassen, Religionen und Konfessionen. Es gilt für das Miteinander aller Religionen, Kirchen und Konfessionen weltweit.

Für Jesus war und ist die Einheit des entscheidende Kriterium für die Glaubwürdigkeit seiner Botschaft, das Evangelium. Wir fragen uns heute: „Liegt in der Uneinigkeit der christlichen Glaubensgemeinschaften die eigentliche Ursache der Kirchenkrise?“ Seit dem Jahre 1907 begehen die christlichen Konfessionen die Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen.

Das II Vatikanische Konzil (1962 – 65) hat unter der Leitung des deutschen Kardinals Bea das Sekretariat für die Einheit der Christen ins Leben gerufen. Wichtige Schritte zur Einheit der christlichen Konfessionen waren die Einführung des Weltgebetstages für die Frauen, die Abfassung der Einheitsbibel, des ökumenischen Glaubentsbekenntnisses, die Einführung bezüglich der Rechtfertigungslehre im Jahre 1990, d.h. die Anerkennung Christi als einzigen Mittler des Heiles und der Gültigkeit der Taufe in allen christlichen Glaubensgemeinschaften.

Inzwischen haben alle die Einsicht gewonnen, dass der Weg zur Einheit nicht darin besteht, alle christlichen Konfessionen gelichzuschalten. Die Einheit hat nur eine Chance in der Vielfalt, im versöhnenden Miteinander.

Die Einheit vollzieht sich nicht in den Schubladen der kirchlichen Amtsträger, auch nicht in erster Linie in den Köpfen gescheiter Theologen, sondern, so sagt es uns Roger Schutz, der Gründer des ökumenischen Taize-Bewegung: „in den Herzen der Menschen“, d.h. an der Basis der Kirchen.

Was für die Einheit der Christen gilt, ist auch gültig für die Einheit der Weltreligionen, vor allem des Judentums, Islam und Christentum. Diese haben, so sagt es uns Papst Franziskus, Abraham zum Stammvater des Glaubens. Sie haben ein und denselben Gott, den die Juden „Jahwe“, die Christen „Vater Jesu“ (arabische Christen ihn „Allah“) nennen. Das Miteinander der Weltreligionen ist der Schlüssel zum Weltfrieden.

Im Jahre 1990 tagte in Chicago die Konferenz der Weltreligionen. Unter der Leitung von Professor Hans Küng einigten sich alle auf das für alle Religionen gültige Ethos „Was du nicht willst, das man dir tut, das füg’ auch keinem anderen zu.“ Der Weltfrieden beginnt nicht bei der NATO oder UNO, sondern in den Herzen der Menschen.

Ein Fußballfan brachte es im Stadion auf den Nenner: „Wir sind alle Kinder der einen Erde“. Das entspricht dem Wort Jesu: „Wenn ich am Kreuz erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen.“

Thomas Cook Pleite – offener Brief an die Bundeskanzlerin und Bundesregierung

Mit emotionalen Worten hat sich die Reisebüro-Inhaberin Sandra Jacobs in einem offenen Brief an die Bundesregierung gewandt. Darin bedauert sie die Entscheidung des Parlaments, die Summe der Insolvenzabsicherung für Pauschalreisen nicht zu erhöhen und über diese Frage nicht einmal eine Debatte zu führen. Hintergrund des Briefs ist die Angst vieler Kunden, dass die Summe bei der aktuellen Insolvenz von Thomas Cook nicht ausreichen könnte.
Die Reisebüros seien es nun, die sich von Kunden beschimpfen lassen müssten. Schließlich seien sie es ja gewesen, die „immer behaupten würden: Bucht eine Pauschalreise, da bekommt ihr einen Sicherungsschein, der schützt vor Insolvenz“, schreibt Jacobs. Ihr falle es unglaublich schwer, diesen Kunden sagen zu müssen, dass ihr bereits gezahltes Geld im Fall Thomas Cook doch nicht zu 100 Prozent abgesichert sei.
Jacobs ist Inhaberin und Geschäftsführerin des TUI Reisecenter in Kevelaer. Wir geben ihren Brief in leicht redigierter Form wider.
„Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, sehr geehrte Mitglieder des deutschen Bundestages,
Sie haben also gestern, ausgerechnet gestern, mal eben so einen Antrag abgelehnt, in dem es darum ging, die Leistungen der Insolvenz Versicherungen für Pauschalreisen heraufzusetzen? Ernsthaft?
Okay, die Pleite von Thomas Cook kam relativ plötzlich, wobei ja schon länger bekannt war, dass Milliarden auf der Kippe stehen. Und natürlich kann man da nicht innerhalb von vier Tagen reagieren. Nein, als Bundesregierung kann man das nicht, das ist richtig.
Von uns wird das allerdings verlangt. Wir Touristiker sind es, die seit vergangenem Sonntagabend kaum noch ein Auge zu tun, von morgens bis nachts in unseren Büros sitzen und uns dort den Mund fusselig reden! Wir müssen verständnislosen, traurigen Familien, die sich ihren ersten Urlaub seit fünf Jahren vom Munde abgespart haben, erklären, dass nicht nur der Urlaub nicht stattfindet. Wir müssen ihnen auch erklären, dass das teuer und schwer verdiente Geld weg ist! Oder zumindest ein Teil davon. Denn zurzeit weiß kein Mensch, ob die 110 Millionen Euro im Topf des Insolvenzversicherers Zurich ausreichen werden.
Wir Reiseverkäufer müssen uns jetzt beschimpfen lassen, das wir nicht richtig aufgeklärt hätten und wir ja immer behaupten würden: Bucht eine Pauschalreise, da bekommt ihr einen Sicherungsschein, der schützt vor Insolvenz. Und wenn der Urlaub schon nicht stattfinden kann, ist wenigstens das Geld nicht weg! Und nun? Was ist, wenn das Geld nicht reicht? Zahlen Sie das restliche Geld aus der Staatskasse? Das wäre mal eine Aktion, mit der Sie die nächste Bundestagswahl gewinnen könnten!
Wir Bürger sind es, die dann lesen, dass in der Sitzung gestern gar nicht erst drüber debattiert wurde, sondern einfach entschieden wurde. Antrag abgelehnt, fertig!
Sehr geehrte Frau Merkel, Sie und ihre Regierungsmitglieder müssen sich über den nächsten Urlaub keine Gedanken zu machen. Dank der Klimadebatte, die ja viel medienwirksamer ist als eine läppische Touristikpleite, fahren wir demnächst ja eh alle nur noch mit dem Fahrrad an die Ostsee oder per Bahn in den Schwarzwald. Aber Sie fliegen mit zwei (!) Flugzeugen nach Amerika zum Klimagipfel oder in den nächsten Urlaub nach Mallorca.
Heute dürfen wir nun auch noch den letzten Familien erklären, dass leider auch ihr Urlaubstraum für die Herbstferien geplatzt ist. Verdammt noch mal, ich habe schon wieder Tränen in den Augen. Und ich weiß nicht, ob und wie ich das alles verkrafte, denn im Gegensatz zu (anscheinend) Ihnen und den ganzen anderen Nein-Sagern in der Regierung hab ich noch ein Herz. Und das zerbricht gerade stückweise, wenn ich den fünfte Tag hintereinander nur schlechte Nachrichten überbringen muss.
Dabei ist mein Job eigentich der schönste der Welt, denn normalerweise bereite ich den Leuten die schönsten Tage des Jahres! Dumm nur, dass es seit Montag die schlimmsten Tage des Jahres sind!
Sandra Jacobs, TUI Reisecenter Kevelaer”
Quelle: www.touristik-aktuell.de

„Der Bürger da draußen ist schon viel weiter“

Ist Klimaschutz eine Zumutung für uns? Am Ende einer aufgeladenen Debatte hat sich eine Mehrheit im Ausschuss auf eine salomonische Formulierung geeinigt und so den Klimaschutz in Kevelaer aufgewertet – gut so. Aber warum so weich, warum eine so unverbindliche Formulierung?
Die Argumente der CDU und der SPD lassen mich daran zweifeln, dass die Ratsmitglieder dem Klimaschutz wirklich den ersten Rang einräumen werden. Konkret frage ich mich dies bei folgenden Aussagen (aus dem Gedächtnis zitiert): Maßnahmen in Kevelaer haben nur eine verschwindend geringe Auswirkung auf das Klima. Wenn wir die Menschen überfordern, kann es zu Unruhen kommen. Wir dürfen nicht mit der Peitsche hinter den Bürgern stehen.
Offensichtlich dominiert hier die Angst, Macht und Wähler zu verlieren. Bei mir erzielt das die gegenteilige Wirkung. Ich brauche keine Politiker, die zwar den Klimawandel anerkennen, aber keinen Mut haben, ernsthaft und entschlossen zu handeln.
Der Bürger da draußen ist schon viel weiter und sehr viele Menschen wollen mehr Klimaschutz. Es wäre hilfreich, wenn die Politik uns Bürgern dabei hilft, unser Leben entsprechend umzustellen.
Dazu müssen die Politiker allerdings vorausdenken und nicht hinterherlaufen. Ohne weitere breite Diskussionen und natürlich dem Druck von der Straße wird es wohl allenfalls minimale Fortschritte geben, sowohl in Kevelaer als auch im Bund – und das bezeichne ich als Symbolpolitik.
Ich hoffe, dass diese Debatte uns noch länger beschäftigt und dass sie von den Beteiligten mit Respekt vor dem Anderen geführt wird! „Tragen wir gemeinsam die Verantwortung für einander und für den ganzen Planeten.“ (Papst Franziskus)

In der Heimat zählt der Künstler nicht!

In dem Artikel kann der Eindruck entstehen, dass sämtliche Straßenmusik in eine „Schmuddelecke“ gestellt wird. Vermutlich wäre es an dieser Stelle sinnvoll, zwischen belästigendem Handeln und schützenswertem Kulturgut zu unterscheiden. So wird wohl weder Herr Heckens, noch Herr Hollas oder Frau Dicks auf die Idee kommen die Ehrengarde eines Schützenvereines oder stadtbekannte Antikdrehorgelspieler von der Straße zu vertreiben. Anläßlich der Puppenspielertage hörte ich von Passanten öfter die Frage an jenen letztgenannten Drehorgelspieler, warum er so lange nicht mehr in der Stadt gewesen sei. Diesmal sei er von dem Restaurant gebucht worden, jedoch ansonsten wäre er von der Stadtverwaltung nicht gern gesehen.
Es kann ja wohl nicht das Bestreben bestehen, Kulturgut aus Kevelaer zu vertreiben. Man sollte eher dankbar sein, wenn durch entsprechend hochwertige und beliebte Darsteller die Innenstadt aufgewertet wird. Dabei muss es sicherlich auch die Möglichkeit geben, die Spreu vom Weizen zu trennen. Dies würde die Attraktivität der Innenstadt erweitern. Dazu bedarf es aber auch gezielter „Rechtssicherheit“ für die Darsteller, statt einer drohenden Vertreibung.
In den 50er und 60er Jahren mussten diese Darsteller vor dem Polizeimusikmeister dazu vorspielen, um eben nur den seriösen Darstellern eine entsprechende Lizenz zu erteilen. Die Darstellung in historischen Kostümen und Drehorgeln ist wohl von dem handgeschriebenen Bettelzettel mancher bandenmäßig auftretender Plage zu unterscheiden, um nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten und beliebtes Kulturgut gleich mit zu vertreiben. Jener freundliche Mann erzählte mir auf Nachfrage, dass er teilweise europaweit zu Veranstaltungen eingeladen wird.
Und da wir in Kevelaer doch eigentlich Traditionen lieben, hegen und pflegen, wundert es um so mehr, dass der Nachfolger Drehorgelmann, des aus der Kevelaerer Enzyklopädie bekannten „Kevelaeres eigener Drehorgelmann“ Paul Heckens, nun verjagt werden soll. Andere Städte und Schützenvereine wissen sogar um die besondere seltene Kirmesorgel, die in Kevelaer beheimatet ist, aber nur im Exil unter anderem in Goch, Münster, Alpen… bewundert werden kann – eigentlich sehr schade. Bewahrheitet aber die alte Erkenntnis: In der Heimat zählt der Künstler nicht!

Rettet die Rheinstraße!

Liest man diesen Artikel, gewinnt man den Eindruck, die IG Binnenheide habe sich „den Erhalt der Natur als das neue übergeordnete Interesse“ auf die Fahnen geschrieben, den sie durch den Bau der OW1 und den sich daraus ergebenden Folgen gefährdet sieht.
Die OW1 wird es geben, die apokalyptisch dargestellten Folgeszenarien sind reine Spekulation. Schäden für das Ökosystem werden sicher unvermeidbar sein, aber erstens kann man dem Planfeststellungsbeschluss entnehmen, mit welch großem Sachverstand heutzutage an die Problemerfassung herangegangen wird und welch großer Raum, sowohl baulicher als auch finanzieller Art, der Lösung der ökologischen Frage gegeben wird. Zweitens sind Tierarten manchmal, wenn sie nicht gerade ausgesprochene Spezialisten sind, ziemlich anpassungsfähig.
Wenn der IG die Natur in diesem Gebiet so am Herzen liegt, warum richtet sich ihr Zorn nicht schon seit langem gegen folgende Missstände:
• Die nicht unerhebliche Anzahl der Besucher des Bauernhofcafés Binnenheide dürfen mit dem Auto bis zu dem Lokal vorfahren. Von dort aus sind es bis zu den von Frau Dr. Blauert so geliebten Uferbenden der Issumer Fleuth nur wenige Meter! Meines Wissens nach liegt kein Antrag vor, außerhalb des Landschaftsschutzgebietes einen Parkplatz zu errichten und die Gäste die restlichen Meter durch die „Idylle“ laufen zu lassen. Deshalb, liebe IG, macht endlich Nägel mit Köpfen: Autos raus aus der Binnenheide!
• Wie jeder, der sich dafür interessiert, weiß, ist der Rückgang der Biodiversität auf dem Land eklatant (Nachfragen möglich bei dem entomologischen Verein Krefeld). Mehr als die Hälfte Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt und dort ist es wie in der Binnenheide: In der Monokultur der Äcker finden die Insekten nichts zu fressen oder werden von Glyphosat und Neonicotinoiden getötet. Das sind dort keine „wertvollen Ackerböden“, sondern Nitrat-verseuchte grün angestrichene Friedhöfe.
• Die Oberflächengewässer in diesem Gebiet sind mäßig bis stark belastet mit Schwermetallen und Nitrat. Wer ist der Verursacher? Wie wirkt sich die Verschmutzung auf die Tierwelt aus? Danach hat noch keiner gefragt, daran besteht kein Interesse.
Man muss sich also ernsthaft fragen, warum sich diese IG erst seit der Unterzeichnung des Planfeststellungsbeschlusses für die böse OW1 darauf besinnt, dass hier Natur erhalten werden soll. Die eigentliche Motivation liegt auf der Hand: Es geht wie immer um Geld und um die Wahrung persönlicher Interessen. Die Bauern befürchten Landentnahmen, die Besitzer betroffener Häuser sehen ihre Idylle bedroht, das Bauernhofcafé bangt um seine Gäste, der Zeltplatz um seine Besucher. Das ist es!
Dem steht gegenüber, was wir alle kennen, was uns täglich stresst und was endlich ein Ende haben muss: 13.250 PKW und 642 LKW täglich auf der Rheinstraße. Ein LKW-Verbot wird es nicht geben. Kilometerlange Staus, die krankmachenden Lärm und Abgase produzieren. Geschwindigkeitsbegrenzungen nachts, die keiner kontrolliert und deshalb keiner einhält, da wird richtig Gas gegeben. Flüsterasphalt, der bei Regen nicht flüstert, sondern schreit. Die Produktion eines schwarzen Staubes jeden Tag, der sich nicht nur brav auf den Fensterbänken ablagert, sondern den wir auch einatmen! Unbestellte Beschallung mit lauter Musik aller Art aus offenen Auto-Fensterscheiben vor allem im Sommer. Kanaldeckel auf der Straße, die durch die Belastung immer wieder absinken und beim Überfahren die jeweilige LKW-Fracht laut scheppern lassen. Autos hupen, klingt bei den LKW wie bei Ozean-Dampfern. Motorräder: So laut, dass man sie kilometerweit hört.
Ist das etwa alles ökologisch? Haben wir Menschen nicht auch Rechte? Natürlich ist es so, und der Großteil der Kevelaerer ist mit uns einer Meinung, dass sowohl die Verkehrssituation als auch die Lage der Anwohner der Rheinstraße nicht mehr länger so hingenommen werden können.
Die Zukunft unserer heimatlichen Landschaft wird nicht vom Bau dieser 5,3 km langen Straße beeinflusst werden. Was sein wird, hängt davon ab, wie die Menschheit mit dem riesigen Bevölkerungswachstum umgehen wird: Von jetzt 7 Milliarden wird sie 2050 auf 10 Milliarden und Ende des Jahrhunderts auf über 11 Milliarden angestiegen sein. Wie werden wir den Energiebedarf aller decken können, wie sie alle ernähren? Das sind die eigentlichen Fragen. Ob dafür Lösungen gefunden werden, ist wichtig. Wenn nicht, geht letztlich der gesamte Niederrhein samt Uferbenden und OW1 in einem Nordseeschwall baden. Das ist auch eine apokalyptische Spekulation, aber leider eine ziemlich wahrscheinliche.

Tarnschild zur Wahrung von Eigeninteressen

„Die Bewertung dieser Informationsveranstaltung, mit der die BI ihren Protest gegen die Fortführung der OW1 zum Ausdruck bringen wollte, hinterließ einen sehr zwiespältigen Eindruck und bedarf einer Nachbetrachtung.
Die einleitende Darstellung der mit dem Bauvorhaben verbundenen Nachteile für die Landschaft, das Ökosystem, die Menschen und die Tierwelt durch Herrn Dr. Blauert war sachlich zutreffend. Zustimmende Reaktionen aus der Versammlung überraschten demzufolge nicht, berührt dieses weltweite Problem inzwischen alle Generationen. Auch die Anerkennung der Belastungen/Gefährdungen der Bürger in Kevelaer und Winnekendonk durch das ständig zunehmende Verkehrsaufkommen im Bereich der Ortsdurchfahrten, inbesondere der Rheinstr., wurde zustimmend zur Kenntnis genommen.
Gut 90 Minuten umfassten die ausufernden Redebeiträge weiterer BI-Vertreter. Ohne Blick auf die Zielsetzung der Veranstaltung drifteten diese schnell in eine Beschreibung der globalen Umweltproblematik ab, zeichneten sich durch einen ideologischen Duktus ab und blieben oft ohne Bezug zum Thema des Abends (Frau Dr. Blauert). Dieser Eindruck verstärkte sich durch Beiträge ortsfremder „Gäste“, die zudem zur unausgereiften Diskussionskultur des Abends beitrugen. Die langatmigen Ausführungen der Herren Krebber und Pothmann ließen vielfach auch Zweifel an der sachlichen Richtigkeit ihrer Aussagen aufkommen.
In der abschließenden „Diskussion“ wurden keine neuen Ideen geboren und die notwendige Bereitschaft zum Konsens und zur Akzeptanz rechtlicher Gegebenheiten, z. B. der Verkehrssteuerung, nicht sichtbar. Der Einwurf aus der Versammlung: „Wir sollten einen Schulterschluss“ anstreben, blieb unbeachtet. Wie auch, wenn der Blickwinkel ideologisch eingeengt ist?
Fazit: Die Forderung: „Erhalt unserer Binnenheide“ ist ein Tarnschild zur Wahrung von Eigeninteressen, wohlwissend, dass der Schutz unserer Umwelt ein globales Problem ist.
So lange wir auch in Winnekendonk eine intensive Landwirtschaft ohne Rücksicht auf die Fauna betreiben, Umweltgifte dort und im eigenen Garten einsetzen, nicht nur Autos fahren, die zur Mobilität notwendig sind, sondern unserem Image dienen, und unsere tierischen Lieblinge mit fragwürdigen Industrieprodukten füttern, müssen wir und auch die Protagonisten der Umweltbewegungen akzeptieren, dass der Mensch die Ursache für die Gefährdung ist. Nicht die OW1 ist das Problem, sondern unser Verkehrs- und Umweltverhalten. Dann wird auch bei der BI und allen Aktivisten die Erkenntnis wachsen, dass die OW1 eine Konsequenz unseres Lebensstils ist und für den gebeutelten Menschen auf der Rheinstraße und im Innenstadt- und Ortsbereich Menschen- und Umweltschutz bedeutet. Beugen Sie sich dieser übergeordneten Sichtweise!

„Wird die OW1 gebaut, wird in 10 bis 15 Jahren kein Kevelaerer seine Heimat wiedererkennen“

Zum Thema OW1 schreibt Ralph Sachs aus Wetten:
Liebe Kevelaerer,
dies ist ein Appell an Alle endlich gemeinsamen zu handeln!
Es gibt einen Antrag der Grünen vom 19.03.2019 an den Rat der Stadt Kevelaer, auf Sperrung der Rheinstrasse und der Ortsdurchfahrt Winnekendonk für den Schwerlastverkehr. Ebenfalls beinhaltet der Antrag auch die Einführung von Tempo 30 km/h Zonen in der Rheinstrasse und für die Ortsdurchfahrt Winnekendonk, insbesondere vor der Overberg-Grundschule. Dies ist meiner Meinung nach längst überfällig!
Für mich ist dieser Antrag ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit des Rates der Stadt. Hier kann der Rat und auch Herr Pichler beweisen, ob sie im Interesse der Bürger handeln, oder ob sie nur im Interesse der vorhandenen Firmen und der Firmen handeln, die sich in Kevelaer ansiedeln wollen. Es gibt zurzeit ein reges Interesse von Logistik-Unternehmen, sich am Niederrhein anzusiedeln. Ich persönlich empfinde das als Horizontverschmutzung, siehe MERA-DOG!
Es ist doch mehr als merkwürdig, warum nicht schon längst eine Regelung dieser Art für die Anwohner der Rheinstrasse in Kevelaer und für die Winnekendonker veranlasst wurde.
Der Rat der Stadt hätte es doch schon seit langer Zeit in der Hand gehabt, die vorhandene Trasse an Schloss-Wissen vorbei Richtung A57 für den Schwerlastverkehr auszuweisen. Hier wird zumindest keine weitere Ortschaft durchquert.
Der Leserbrief der Firmeninhaber des Gewerbegebietes-Ost zeigt doch eindeutig, welchen eigentlichen Zweck die OW1 hat. Nicht die Entlastung der Bürger und Anwohner ist den Herren wichtig, wie sie hier kühn behaupten, sondern die Effizienz der Vermarktung ihrer Produkte! Das hier die Unternehmen zum Wohl der „Mitarbeitenden“ agieren, wie sie im Artikel vom 28.03.2019 betonen, würde erst mit einer gerechten Bezahlung für die geleistete Arbeit unter Beweis gestellt. Wenn man mit Arbeitnehmern der genannten Unternehmen spricht, hört man oft das krasse Gegenteil.
Von wegen Wohltäter!?
Das bereits bestehende Teilstück der OW1 ist tatsächlich noch eine Umgehungsstraße. Der neue Teil wird aus dem ganzen eine Industriestrasse machen, die dem „Wachstums-Wahnsinn“ der Interressengemeinschaft Industrie Rechnung trägt.
Es geht hier eindeutig nicht um das Wohl der Bürger! Dafür bin ich überzeugt, wird nicht so viel Geld in die Hand genommen. Und es ist stark zu bezweifeln, dass die OW1 zur Entlastung von Verkehr und Umweltbelastung in Winnekendonk und Kevelaer beiträgt. Denn der Verkehr kommt auch aus den Niederlanden, nicht nur aus dem Süden. Um Mautgebühren zu sparen fährt man kurz über Kevelaer und Winnekendonk und dann erst auf die Autobahn, da die nächste Mautstation erst in Moers zu erwarten ist. Dies hätte man (Mann) längst regeln können. Außerdem würde der Verkehr mit neuen Unternehmen unentwegt weiter, wachsen.
Ohne Rücksicht auf die Folgen für Mensch und Natur wird seit langer Zeit von Lobbyisten die ungehinderte Ausweitung von Industriegebieten vorbereitet, mit einem Landschaftsfraß (10 Hektar pro Tag alleine in NRW!), den sich kein Kevelaerer wünschen kann.
Ich höre immer wieder den Satz „Kevelaer ist anders!“
Sorry, aber das ist Unsinn! Hier lassen sich die Bürger genauso an der Nase herumführen wie anderswo. Wenn man seit Jahrzehnten immer wieder die Gleichen wählt, wird einem eben immer wieder in den besagten…getreten.
Sollte die OW1 tatsächlich gebaut werden, wird in spätestens 10 bis 15 Jahren kein Kevelaerer seine Heimat wiedererkennen.
Ich habe in den letzten Wochen immer wieder Stimmen gehört, die mir sagten, dass sie auf jeden Fall gegen die OW1 wären, dass sie aber aufgrund von Abhängigkeiten ihre Meinung nicht öffentlich kundtun dürften!
Sind wir schon so weit, dass wir unser „demokratisches Recht“ auf eine freie Meinung, verstecken müssen?!?!
Im Übrigen sind die OW1-Gegner auf eurer Seite, liebe Bürger der Rheinstrasse und auch Winnekendonks!
Wacht auf ,bevor die jovialen Herren der Elite unserer Stadt (Die ja angeblich nichts anderes, als euer Wohl im Sinn haben) euch „mit Haut und Haaren fressen!“
Solidarisiert euch mit den OW1-Gegnern und einer noch lebenswerten Natur in der Binnenheide und am Niederrhein!
Es tut mir leid, dass ich mich in dieser Radikalität hier äußere, es wäre mir ein liebevollerer Umgang miteinander lieber! Dafür müsste es aber mehr Chancengleichheit geben. Alles wird heute nur noch über Rechtsanwälte geregelt. Findet Ihr das normal?
Nehmt Euch ein Beispiel an Kindern, die gehen am Freitag nicht mehr zur Schule und sagen ihre Meinung frei heraus.

„Eindimensionales Denken der OW1-Gegner“

Zum Thema OW1 und dem Leserbrief von Michael Pothmann aus Wetten (KB 14/2019) schreiben Hans Boers, Franz-Josef Büren, Dieter Hütten, Margarethe Iding, Astrid Ludwig und Ditmar Schädel, Anwohner der Rheinstraße und Mitglieder der Aktionsgemeinschaft „pro OW1“:
Der Leserbrief von Herr Pothmann offenbart das eindimensionale Denken der OW1-Gegner.
Schnell wird Befürwortern der OW1 vorgeworfen, einseitig zu sein, rasch wird der Vorwurf gemacht, irgendwer wolle den Kritikern der Baumaßnahme „den Mund“ verbieten.
Immerhin gibt der Verfasser zu, dass die OW1 auch der wirtschaftlichen Entwicklung Kevelaers dienen soll. Dass die Befürworter der OW1 dabei auch die Belange des Naturschutzes im Sinn haben, wurde von vielen Seiten und nicht zuletzt im Planfeststellungsbeschluss deutlich gemacht und zeugt von deren Verantwortungsbewusstsein.
Wie denkende Menschen aber den Naturschutz über den Menschen stellen und die Berücksichtigung menschlicher Grundbedürfnisse der unter den jetzigen Belastungen leidenden Bewohner dabei ignorieren, das wird aus den Forderungen der OW1-Gegner ebenso deutlich.
Dazu kommt, dass die Binnenheide schon lange nicht mehr das intakte Biotop ist, für das es von den ‚Rettern‘ derselben hingestellt wird. Bis an die Grenze belastete Gewässer, fehlende Blühstreifen an den Wirtschaftswegen und eine Monokultur auf dem Feld mit massenweise Gülle und Glyphosat verhindern die Brut vieler Vogelarten, viele Insekten sind fast ausgerottet. Hier wäre Protest und Öffentlichkeitsarbeit angesagt.
Die OW1 findet Zustimmung bei einem absolut überwiegenden Teil der Bevölkerung, hilft den Menschen auf der Rheinstraße und in Winnekendonk zu einem gesünderen Umfeld, stärkt die wirtschaftliche und touristische Entwicklung Kevelaers und der Wallfahrt und ist künftig als Zubringer unerlässlich. Es gibt, wie von der Initiative behauptet, keine vertretbare alternative Streckenführung.
Das sind alles Tatsachen, die auch die Gegner in der Binnenheide akzeptieren müssen!
Abschließend das Gefahrenpotenzial einer Straße mit dem eines Schnellen Brüter zu vergleichen, zeigt wieder, mit welch unsachlichen Argumenten hier Stimmung gemacht werden soll, das ist Populismus pur.