Aktuelles aus Kevelaer

Unfallflucht: Fahrer eines Kipper-LKW gesucht

Kevelaer (ots) – Am Dienstag (23. Januar 2018) gegen 6 Uhr war ein LKW Fahrer auf der Sonsbecker Straße in Richtung Winnekendonk unterwegs. Etwa 400 Meter vor der Ortseinfahrt kam ihm ein Kipper-LKW entgegen. Die Fahrzeuge stießen mit den Seitenspiegeln zusammen. Der Kipper-Fahrer fuhr ohne anzuhalten weiter.

Hinweise bitte an die Polizei Goch unter Telefon 02823-1080

Studenten besichtigen Hotel Klostergarten

Das Hotel Klostergarten in Kevelaer gelte bei Tourismus-Fachleuten in vielerlei Hinsicht als wegweisend, schreibt der Caritasverband Geldern-Kevelaer als Betreiber. So sei das erste komplett barrierefreie Hotel am Niederrhein regelmäßig Ziel von Exkursionen
von Tourismus-Studierenden der Hochschule Rhein-Waal, heißt es in einer Pressemitteilung.
Zuletzt waren 17 Studierende aus dem Studiengang „Nachhaltiger Tourismus“ gemeinsam mit ihrer Dozentin Monika Agata-Linke zu Gast im Hotel Klostergarten. In ihrem Studium beschäftigen sich die Studierenden unter anderem mit den Themen Nachhaltigkeit im Tourismus, demografischer Wandel und Inklusion. Daher waren sie nicht nur an den zahlreichen Maßnahmen zur Barrierefreiheit im Hotel interessiert, sondern auch an dem besonderen Konzept der Hauses. Als Integrationsbetrieb der Caritas bietet das Hotel insgesamt 18 Mitarbeitenden mit und ohne Behinderung einen gemeinsamen Arbeitsplatz, was nicht nur die Mitarbeitenden selbst als persönliche Bereicherung empfinden, sondern auch viele Gäste.

Kapellenplatz findet wenig Interesse der Kevelaerer

„Für jeden, der hier mit dabei war, hat es sich sicher gelohnt“, bilanzierte der Kevelaerer Bürgermeister am Ende eines gut sechsstündigen Austausches mit interessierten Bürgern zur Neugestaltung des Kapellenplatzes. „Und schönen Gruß an all die, die nicht gekommen sind“, konnte sich Pichler angesichts von gerade mal knapp über 30 Anwesenden – darunter mit ihm exakt zwei (!) Ratsmitglieder – seinen Unmut nicht verkneifen. Dennoch lautete sein Appell: „Aber bitte bringen Sie sich weiter ein.“

Der Frust über das geringe Interesse war durchaus verständlich, ging es doch um ein Kernprojekt der Innenstadtgestaltung: Die Frage nämlich, welche Gestalt der Kapellenplatz und die darum liegenden Plätze künftig haben sollen. Statt diskussionsfreudiger Bürgermassen trafen nur nach und nach die Interessierten zum Frühstückskaffee im Foyer des Petrus-Canisius-Hauses ein, darunter der neue Wallfahrtsrektor Gregor Kauling. „Das ist hier ja als Brainstorming gedacht. Das ist gut, bevor man plant“, sah dieser den Austausch als sinnvoll an, „um Informationen zu kriegen, Ideen und ein Gefühl dafür.“ Er lobte die städtebauliche, mittelalterliche Situation mit den vier Zuwegen am Kapellenplatz.

Stephanie Janning stellte als Projektleiterin der IPW Wallenhorst zuächst die Grundzüge der Debatte vor, wie sie an dem Tag laufen sollte, die Planungshistorie mit dem integrierten Handlungskonzept, Fragen wie Barrierefreiheit oder der Einheitlichkeit der Plätze. Den Kapellenplatz gelte es für die Wallfahrer als zentralen Platz des Glaubens zu erhalten. Und sie machte deutlich: „Wir haben keine Vorstellung, wie sich das entwickeln wird, wir wollen dem offen entgegentreten.“

Sie gab aber schon Hinweise, beispielsweise hinichtlich der Rollatoren- und Rollstuhlfrage am Kapellenplatz, der suboptimalen Eingangssituation am Johannes-Stalenus-Platz und zeigte sich gespannt, wie man mit den Fragen Außengastronomie, Bänke und Brunnen am Luxemburger Platz arbeiten werde.

Ursprünglich war geplant, die Diskussion auf drei Arbeitsgruppen aufzuteilen. Angesichts der Teilnehmerzahl wurden jedoch alle Themen im gesamten Plennum ausdiskutiert. Im ersten Block durften die Anwesenden anhand von auf den Boden gelegten Zahlen von 1 bis 10 ihr jeweiliges Votum zu den einzelnen Plätzen abgeben und sich dort hinstellen.

Die Stille des Kapellenplatzes sei das Besondere, der Platz eine Katastrophe“, so ein klares Statement. „Zu sehr möbliert mit Stankett und Blümchen, sonst gut“, urteilte Dr. Gerhard Kühnen auf der Sechs. „Gefällig in der Gesamtheit, die Ornamente sind nicht nötig, die Möblierung etwas zurückfahren“, stellte FDP-Mann Willi Gerats auf der Sieben die Frage, „ob man Kopfsteinpflaster glätten kann“. Über das Kopfsteinpflaster als „Liebgewonnenes“ müsse man sicher reden, antwortete Pichler.

Beim Luxemburger Platz wurde schnell deutlich, dass der Platz viel besser durch die Gastronomie genutzt werden könnte. Der Platz an sich sei gut mit seiner Anbindung an den Mechelner Platz und den Bäumen. Von „wenig Aufenthaltsqualität“ und der Notwendigkeit der „Optimierung“ – inklusive Toilettenhäuschen“ – war dann beim Johannes-Stalenus-Platz die Rede.

Im zweiten Block ging es um den Baumbestand. Eine Teilnehmerin plädierte für die „Rückbesinnung auf die Heide“ in Sachen Luxemburger Platz, ein anderer fand den Baumbestand dort zu viel: „Da laufe ich im Sommer immer in ein „schwarzes Loch“, fand Matthias Werth.

„Das ist ein emotionales Thema“, fand Astrid Vieth, bevor sie bei einer Außenbesichtigung nahe des Eingangs am Brunnen die konkreten Probleme verdeutlichte, die es bei der Frage zu lösen gebe, „wenn man dann das Pflaster anfasst“. Sie machte klar, dass die Unebenheiten des Bodens daher rührten, dass sich das Wurzelwerk mit seinen Verzweigungen einfach seinen Weg suche, weil es dafür nicht weiter nach unten gehe aufgrund der verdichteten Böden. Deswegen sei die Frage des Erhaltes des gesamten Baumbestandes an den drei Plätzen so schwierig zu beantworten. Dazu wird wohl noch ein unterstützendes Baumgutachten eingeholt. „Weniger Bäume und für die mehr Platz“ lautete vorerst die nüchterne Einschätzung des IWP.

Die Bürger konnten anschließend darüber abstimmen, wie viele Bäume sie dem jeweiligen Platz zubilligen wollten und ob es Alt- oder lieber Neubestand sein sollte.
Danach widmeten sich die Anwesenden den Nutzungen der Plätze, und da schien es so, als bräuchte die IPW an der Stelle konkreten Input, weil ihr beispielsweise die Radverkehrsströme in der City und am Kapellenplatz nicht geläufig waren. Das lieferten die Anwesenden.

Spannend geriet die Debatte zur Außengastrononie, wo vereinzelt sogar der Außenbereich der Eisdiele als „störend“ für den Einkehr- und Betprozess der Pilger gesehen wurde. Die meisten sahen das aber nicht als „Problem“ an: 45 Jahre lang habe sich keiner darüber beschwert, war es nie unzivilisiert laut, so der Tenor.

Anschließend wurden noch viele Einzelpunkte andiskutiert – über mehr mögliche Außengastronomie am Luxemburger Platz gegenüber, Defibrillatoren am Kapellenplatz oder ein mögliches Glasdach an der Gnadenkapelle.

Am Ende dankten Janning und Pichler der Gruppe für die engagierte Diskussion. Man werde jetzt mit der Kirche reden, die Ergebnisse erörtern und Vorentwurfskonzepte erstellen, die dann in die Politik gehen. Auch eine Bürgerinformation sicherte Janning abschließend zu.

Belebt „Bol & Greuel“ die LuGa wieder?

Kevelaer. Michael Bol (57), Mitinhaber des Therapiezentrums Bol & Greuel in der Luxemburger Galerie (LuGa), hat seine Erweiterungs- und Umbaupläne der KB-Redaktion vorgestellt. Seit Langem suchen die Inhaber Michael Bol und Mario Greuel nach Möglichkeiten, ihr Therapiezen­trum in Kevelaer zu erweitern.
Bereits seit 2009 waren sie mit dem damaligen Bürgermeister Dr. Axel Stibi im Gespräch über Optionen auf der Hüls. „Ich hatte damals einen Investor aus meiner Familie mit dabei, der daran interessiert war, auf der Hüls zu bauen“, sagt Michael Bol. Aber wie so oft in Kevelaer habe das nicht funktioniert: „Alle reden nur, und wenn es dann daran geht, Kompromisse und Lösungen zu finden, bewegte sich nichts.“
Erst Pläne für die Hüls
Auch unter Bürgermeister Dr. Dominik Pichler lief es nicht nach den Wünschen von Bol und Greuel: „Nachdem klar war, dass der Investor Zevens das Hotel auf der Hüls baut, wollten wir nebenan ein Objekt für Gesundheit und Fitness errichten. Das hätte sich auch in das Gesamtkonzept des Soleparks eingefügt und wäre eine sinnvolle Abrundung des städtischen Mottos ,Gesund an Leib und Seele‘ gewesen. Leider wurde uns dies nicht ermöglicht.“ Eine Option hätte es lediglich auf der gegenüberliegenden Seite am Hoogemittagsweg gegeben, „aber die erschien uns von der Lage nicht so geeignet für unser Vorhaben“. „Auch die zuletzt von der Stadt Kevelaer angebotene Möglichkeit, die Turnhalle an der Jahnstraße zu nutzen, habe nicht gelingen können, da die Substanz zu schlecht und die zu erwartenden Auflagen wegen des Denkmalschutzes einfach zu teuer geworden wären,“ führt Bol weiter aus.
Jetzt gibt es eine Einigung mit Werner Helmus jr., dem Inhaber der LuGa, sodass das Therapiezentrum umgebaut und erweitert werden kann. Geplant ist, bis Ende 2018, spätestens jedoch Anfang 2019 die Fläche für Fitness und Therapie auf 1200 Quadratmeter zu erweitern.
„Seit Monaten arbeiten wir am neuen Konzept. Der Gerätepark in den neuen größeren Räumlichkeiten wird mit zusätzlichen Trainingsmöglichkeiten ergänzt, das Kurs- und Fitnessangebot sowie die Öffnungszeiten, insbesondere an Wochenenden, werden erweitert“, schildert Bol. Alles werde hell und chic und mit einer modernen LED-Beleuchtung ausgestattet, um das Ambiente insgesamt aufzuwerten. „Wir möchten noch stärker die Bedürfnisse unserer Kunden und Patienten zufriedenstellen.“ Dazu gehören auch die Verlängerung des kostenfreien Parkens auf 2,5 Stunden und ein flexibleres Preismodell. „Aktuell probieren wir auch Wassergymnastik im sanierten Schwimmbad in der LuGa aus. Wenn wir mit den Ergebnissen zufrieden sind, wollen wir auch hier mehr Angebote bereithalten und auch weiteres Personal einstellen“, erläutert Bol.
„Das alles konnten wir nur erreichen, weil wir gemeinsam mit Werner Helmus jr. konstruktive Gespräche geführt haben und wir an die Zukunft der LuGa glauben. Allein unsere Investition wird ca. 250 000 Euro betragen“, sagt Bol, der demnächst seinen Sohn Nick (21) als Partner mit ins Unternehmen holt. Der wird sich dann stärker um die junge Kundschaft kümmern.
Flächen ab fünf Euro/qm
„Wir wollen wieder mehr Frequenz im Durchgang der LuGa erreichen. Daher wird unser Haupteingang zukünftig in der LuGa sein.“ Auch die dafür erforderliche Verlegung der angrenzenden Logopädiepraxis in die ehemaligen Räumlichkeiten der Apotheke werde dies bewirken. Dadurch würden die anderen freien Räumlichkeiten wieder interessant für potentielle Mieter, glaubt Bol.
Auch Werner Helmus ist zuversichtlich. „Wir haben vielversprechende Anfragen für die Flächen, aber das Wichtigste ist, dass alles zusammenpassen muss. Es wäre natürlich toll, wenn sich hier alles rund um Gesundheit, Fitness, Bio, oder ähnlich ansiedeln würde. Seitdem ich alleiniger Eigentümer der LuGa bin, ist das auch alles einfacher für mich geworden.“
Eigentümer investiert
Er sei nicht auf überzogene Mieten aus: „Man kann bei mir schon für fünf Euro pro Quadratmeter mieten, dafür möchte ich dann aber auch längerfristige Zusagen. Schließlich bin ich ja auch bereit, wie in diesem konkreten Vorhaben, selbst 300 000 Euro für den erforderlichen Umbau zu investieren.“ Man könne mit ihm reden, auch wenn manche Leute in Kevelaer etwas anderes sagten. „Aber es muss sich dann auch für beide Seiten irgendwie auszahlen.“ Und noch eines sagt Helmus mit Überzeugung in der Stimme: „Die Leerstände bereiten mir schon Sorgen – nicht wegen des Geldes, das kann ich wegstecken –, sondern wegen der Tatsache an sich.“

Ein Macher tritt kürzer

Mit gemischten Gefühlen dürfte Heinz Goemans den Heimatabend der St.-Petrus-Schützen-Gilde verfolgt haben. „Vor 22 Jahren bin ich mit der Vorbereitung zum Heimatabend für die Petri-Schützen angefangen…“, berichtet das scheidende Präsidiumsmitglied der Geselligen Vereine. Dass seine letztmalige Vorbereitung zum jährlich stattfindenden Heimatabend noch einmal den Petri-Schützen galt, sieht Heinz Goemans als glückliche Fügung: „Das macht die ganze Sache rund“, bestätigt er, der jetzt den Weg für Jüngere frei machen möchte, mit einem bescheidenen Lächeln.

Nach 22 Jahren verabschiedet sich Heinz Goemans aus dem Präsidium der Geselligen Vereine. „Aber nur von den Aufgaben, nicht von den Personen“, betont der 69-Jährige, der jetzt vorrangig das Familienleben an der Seite seiner Frau Ursula und seiner in Süddeutschland wohnenden Tochter genießen möchte. „So oft es geht, möchten wir sie, unseren Schwiegersohn und natürlich unsere beiden Enkelkinder dort besuchen“, bestätigt seine Frau das Vorhaben. Sie ist es, die ihren Mann viele Jahrzehnte im Vereinsleben unterstützt hat, ihm den Rücken frei hält. „Ohne meine Frau wären viele Aufgaben nicht denkbar gewesen“, betont Goemans.

1948 wird Heinz Goemans in Kevelaer geboren, besucht hier die Schule, entdeckt schon in jungen Jahren seine Liebe zum Sport, besonders zur Leichtathletik. Der Kevelaerer SV, zunächst noch TuS, wird sein Ursprungsverein. 1963 tritt er seine Ausbildung bei der Stadtverwaltung in Kevelaer an, wird später stellvertretender Leiter des Tiefbauamtes.

Zum Papstbesuch von Johannes Paul II. 1987 vertraut man ihm die Leitung und die Pressearbeit zum bevorstehenden Ereignis an. „Das war schon eine große Herausforderung“, erinnert sich Goemans nur zu gut. Damit wurde aber auch sein eigentliches Talent zur Organisation und Planung entdeckt. Diese Fähigkeiten, gepaart mit seiner Verlässlichkeit, bringen ihn zum Bereich „Fremdenverkehr, Kultur, Schule und Sport“.

Durch Bemühungen des 2012 verstorbenen Präsidenten der Geselligen Vereine, Gerd Plümpe, und auf Wunsch seines Freundes, Peter Tenhaef, wird Heinz Goemans 1996 ins Präsidium der Geselligen Vereine gewählt. Auch hier werden ganz schnell seine Stärken entdeckt und ihm daher die Organisation des Heimatabends übertragen.

Heinz Goemans gelingt es, dem Heimatabend ein neues Kleid überzuziehen. Sein kulturelles Interesse und Theaterbesuche kommen dem Mitglied des Reitervereins und des VFR zugute. „Wir besuchten in Rom einen Ballettabend“, erinnert sich heute seine Frau, „und als mein Mann das Bühnenbild sah, war er fasziniert, nahm diese Idee mit nach Kevelaer“, führt sie weiter aus.

Soweit es die finanziellen Mittel erlaubten, versucht er, seine und die Ideen der jeweiligen festgebenden Vereine in die Tat umzusetzen. Kein Aufwand ist ihm zu viel, Grenzen versucht er zu überwinden, lässt sich jedes Jahr auf neue Persönlichkeiten und Charaktere ein. Kevelaeres Vereine wissen: Was Heinz Goemans sagt, hat Hand und Fuß.

Besonderes Jahr 2008

„Es sind die 14 Vereine Kevelaers, die ein Präsidium erst möglich machen, wir vertreten ihre Interessen“, betont Goemans ausdrücklich. Für sie gibt das Präsidiumsmitglied immer das Beste. Das machte er in einem Interview mit dem KB im Festjahr der Geselligen Vereine, 2008, schon einmal ganz deutlich: „Wir wären als Präsidium ohne Grundlage, wir wären einsame Rufer in der Wüste und arbeitslos“, so damals seine Worte.

Als Adjutant und Freund steht er Festkettenträger Peter Tenhaef 2008 zur Seite. „Das war ein ganz besonderes Jahr“, erinnert sich Heinz Goemans im Gespräch mit dem KB: Im gleichen Jahr führt er seine Tochter zum Altar, erblickt seine erste Enkeltochter das Licht der Welt.
Gesundheitliche Probleme zwingen ihn 2001 vorzeitig zum Ruhestand. „Das war schon ein schwerer Einschnitt“, berichtet der heimatliebende Pensionär, der sein Amt im Präsidium als große Ehre sieht.

Ab jetzt aber verfügt Heinz Goemans, der nach 29 Jahren auch in der Bruderschaft Consolatrix Afflictorum seinen aktiven Dienst beendet, über anderen Freiraum. „Ich glaube es ist ein guter Zeitpunkt“, sagt das scheidende Präsidiumsmitglied. „Wichtig ist, dass die Gemeinsamkeit der Vereine erhalten bleibt, dass die Grundlagen im Auge behalten werden“, so der Wunsch des traditionsliebenden Heinz Goemans.

Super Bowl mit den Kevelaer Kings

Wo sonst nur Helden wie Hugh Jackman oder Bruce Willis für muskelbepackte Action sorgen, wird es in ein paar Tagen auf andere Weise spannend. In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar steigt ab 22 Uhr im Gelderner Herzog-Kino in Kooperation mit den Kevelaer Kings ein besonderes Event: Die Übertragung des größten Einzel-Sportereignisses der Welt – dem „Super Bowl“ im U.S. Bank Stadium in Minneapolis/Minnesota.

Dann werden die beiden stärksten Teams der National Football League (NFL) – die „New England Patriots“ und die „Philadelphia Eagles“ – um den Meistertitel kämpfen. Dazu kommen wieder legendäre Musik- und Halbzeit-Auftritte, diesmal mit Pink, die die Nationalhymne singen wird, und dem Sänger Justin Timberlake. „Wir hatten von mehreren Seiten gehört, dass die Sportart immer populärer wird“, sagte Henning Janssen. Für den Kinobetreiber, der sich „da selbst nicht auskennt“, war klar, dass er sich für so ein Event mit den Kevelaer Kings kompetente Partner sucht. „Die können an so einem Abend einem Laien erklären, wie das so geht.“

Dazu kommt noch ein klassisches amerikanisches Catering mit Hot Dogs, Chicken Wings oder auch Chilli con Carne mit Getränken und einer passsenden Dekoration. Der Eintritt ist frei. Dr Mindestverzehr liegt bei acht Euro. Nebenbei können die Kings noch in eigener Sache auf sich aufmerksam machen. „Wir bereitet gerade einen Imagefilm vor“, erzählte „Safety“ Marion Werner bei der Vorstellung des Abendkonzepts. „Der wird hier zum ersten Mal gezeigt.“ Er soll auch auf das „Try out“, das Probetraining am Samstag, 17. Februar, für alle Leute über 18 Jahre hinweisen. Interessierte Frauen ab dem Jahrgang 2003 können die Sportart am kommenden Samstag ausprobieren.

„Beim Football sind alle Staturen gefragt, von dick bis dünn, von 15 bis 40 geht bei uns die Spanne aus allen Berufsbereichen“, bezeichnet „Running back“ Sandro Schoppmans sein Männerteam als „cooler Haufen.“ „Man kann da alles rauslassen, was man im Alltag so einstecken muss. Die Leute sind einfach nur der Hammer“, beschreibt die 18-jährige Laura Utzenrath, was ihr dieser Teamsport bedeutet.

Einen Tipp fürs Finale gibt es von den Jungs auch noch. Wer wird gewinnen, die „Patriots“ oder die „Eagles“? Geht es nach den Sympathien, scheint das klar. „Die Patriots sind die Bayern der NFL. Die sollten es nicht sein“, findet Hendrik Strauss. Von dem 100 Mitglieder starken Club werden etliche den Weg nach Geldern finden, so wie Fabian Gerhards: „Für das Finale nehme ich mir seit Jahren einen Tag frei.“

Sparkasse feiert vier neue Bankleute

Vier junge Bankkaufleute der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze – Jacqueline van Baal, Ann-Christine van den Heuvel, Sophie Enzenbach und Luca Hermsen – haben die Abschluss-prüfung vor der Industrie- und Handelskammer erfolgreich abgelegt. Bei der abschließenden mündlichen Prüfung konnte sich Jacqueline van Baal über eine sehr gute Bewertung des Prüfungsausschusses freuen.

„Neben den Prüflingen freuen sich auch der Vorstand der Sparkasse und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die maßgeblichen Anteil an dem Erfolg der Azubis während der letzten zweieinhalb Jahren bei der Ausbildung hatten“, so Personalleiterin Ursula Ries.

Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gratulierten der Vorstand, Thomas Müller und Stefan Eich, sowie Ursula Ries den jungen Bankkauffrauen und dem Bankkaufmann zur bestandenen Prüfung.

Bewerbungen zur Ausbildung zum Bankkaufmann beziehungsweise zur Bankkauffrau für den Ausbildungsbeginn in 2019 können online eingereicht werden.

Zwölfjähriger nach Zusammenstoß mit Auto verletzt

Am Dienstag, 23. Januar 2018, gegen 13.30 Uhr fuhr ein zwölfjähriger Junge aus Kevelaer mit dem Fahrrad von der Schule nach Hause. Er war auf der Alten Wember Straße unterwegs und hielt an der Kreuzung Kardinal-von-Galen-Straße an. Von rechts kam ein schwarzer Geländewagen, der auf der vorfahrtsberechtigten Kardinal-von-Galen-Straße in Richtung Egmontstraße fuhr. Das Auto wurde langsamer und der Junge dachte, dass der Fahrer anhalten würde. Als der Zwölfjährige anfuhr, stieß er mit dem Geländewagen zusammen. Der Fahrer stieg aus und erkundigte sich nach dem Jungen und nach seiner Adresse. Dann fuhr er weiter.

Am nächsten Morgen hatte der Junge aufgrund des Unfalls starke Schmerzen. Er ließ sich ambulant im Krankenhaus behandeln.

Der schwarze Geländewagen hatte Ähnlichkeit mit einem Audi Q7. Der Fahrer war 40 bis 50 Jahre alt, rund zwei Meter groß, hatte braune lockige Haare und einen Drei-Tage-Bart. Er trug eine hellbraune Jacke.

Hinweise erbittet die Polizei Goch unter Telefon 02823-1080.

OW1 kommt: “Wir schlagen den Knoten jetzt durch!”

Da kannte der App­laus keine Grenzen. Rund 70 Gäste im Goldenen Löwen waren aus dem Häuschen. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hatte soeben die Katze aus dem Sack gelassen. „Wir schlagen den Knoten jetzt durch“, versprach der CDU-Politiker, dass mit dem Bau der OW1 noch in diesem Jahr begonnen werden könne. Zuvor hatte der Jurist die Zuhörer aber noch ein wenig zappeln lassen.

Doch auf diese halbe Stunde kam es jetzt auch nicht mehr an. Schließlich ist die geplante Umgehungsstraße eigentlich eine unendliche Geschichte. Bereits 1955 hatten die Stadtväter den Antrag gestellt, „um die von Pilgern stark besuchte Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten“.

Seitdem ist in Kevelaer nicht nur viel Wasser die Niers hinunter geflossen. „Wir haben bis zu 2 Mio. Besucher im Jahr“, sagt Paul Schaffers, Vorsitzender der CDU-Kevelaer, auf deren Einladung der Verkehrsminister in der Marienstadt weilte. „Die meisten davon kommen mit dem Auto. Wenn man dann noch die LKW hinzuzählt wird klar: Wir müssen so schnell wie möglich die OW 1 bauen.“ Besonders die Anlieger der Rheinstraße und die Winnekendonker hätten unter dem starken Verkehr zu leiden.

Um dem Anliegen noch mehr Nachdruck zu verleihen, hatten die Christdemokraten in den letzten Wochen eine Unterschriften-Petition gestartet. Das Ergebnis (rund 3.000 ausgedruckte Exemplare, neben 1.000 im Internet) wurde noch am Abend dem Verkehrsminister übergeben.

Dieser hatte zuvor deutlich gemacht, dass er in den kommenden Jahren einiges bewegen möchte. „Unsere ländlichen Regionen sind in den letzten 20 Jahren stark gewachsen. Sie sind unsere Wachstumslokomotiven.“

Große Aufgabe seien deshalb die Digitalisierung und die Überarbeitung des Landesentwicklungsplanes, um Flächen freizu- geben, wo man sich entwickeln könne. Das dritte Thema „Infrastruktur“ falle in sein Ressort. Dabei würde alleine der Erhalt der Landstraßen 200 Mio. Euro verschlingen. Von den maroden Brücken in Leverkusen und Duisburg-Neuenkamp ganz zu schweigen. „Ich habe in dem halben Jahr meiner Amtszeit bereits einige Bänder durchschnitten und Spatenstiche durchgeführt. Aber alle Projekte waren älter als ich“, verwies der 42-Jährige darauf, dass die OW1 kein Einzelfall sei.
Aber er sehe jetzt Licht am Horizont. Seien doch alleine für den Kapazitätenhochlauf 50 neue Planungsstellen ausgeschrieben. Und auch das Personal für die Planfeststellungsverfahren würde um 13 Personen aufgestockt.

Daher konnte Hendrik Wüst auch frohen Mutes verkünden: „Das Planfeststellungsverfahren für die OW1 wird noch in diesem Jahr abgeschlossen. Danach kann der Spatenstich erfolgen.“ Denn auch die Finanzierung scheint gesichert. „Das Projekt bleibt im Landesstraßenbedarfsplan der nächsten Jahre. Für die gesamte Bauzeit stellen wir 20 Mio. Euro zur Verfügung“, versicherte der Minister und nahm danach gerne das Unterschriftenpaket entgegen.

Der CDU-Politiker freute sich über das Engagement der Bürger. Diese sollten jedoch auch weiterhin am Ball bleiben. „Denn das Einzige, was den Bau jetzt noch aufhalten kann, ist eine Klage“, da wären dem Politiker auch die Hände gebunden. Die Einladung, zum Baustart nach Kevelaer zu kommen, nahm Wüst gerne an: „Dann werde ich beim ersten Spatenstich mit dem Bürgermeister ein Schnäpschen trinken.“

Trotz aller Euphorie gab es aber auch nachdenkliche Stimmen. Jürgen Adamaschek hatte nur zu gut den Start des ersten Bauabschnitts vor Augen. Das sei ja auch schon bald wieder 20 Jahre her: „Ich glaube erst an den Weiterbau der OW1, wenn die Bagger anrollen.“

Um der Wichtigkeit eines baldigen Baubeginns Nachdruck zu verleihen, übergab Michael Kamps, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Kevelaer (2.v.l.) dem NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (2.v.l.) ein Unterschriftenpaket. Mit dabei Magret Voßeler (MdL), Paul Schaffers (Mitte) und Stefan Rouenhoff (MdB).

Ein Magier der Herzen

Kevelaer. Wenn Ingo Oschmann etwas abgeht, dann ist das Arroganz. Wenn der Bielefelder, der jetzt in Düsseldorf lebt und sich ärgert, wenn er fürs Haareschneiden Termine machen muss, sagt: „Ich hab mich voll auf heute gefreut- das letzte Mal vor drei Jahren war so ein genialer Abend“, dann kauft man ihm das ab.
Und auch den: „Jeden Satz, den ich sage, meine ich auch so“- den glaubt man ihm, dem „dicken George Clooney der Comedy“, wie er sich mit Anspielung auf seine grauen Haare und den kleinen Bauch selbstironisch nennt. Warum ? Weil er authentisch ist.
Kabarettist, nein, das sei er nicht, versicherte er gleich zu Beginn des Programms „Wunderbar – es ist ja so“. Nein, „billig sich auf die Bühne zu stellen und über Leute zu reden , die nicht da sind“, ist nicht sein Ding. Er zitiert den Kollegen Ingo Appelt: „Über Merkel kann man sagen was man will – aber hochgeschlafen hat sie sich nicht.“ Ende. Der Satz bleibt den gesamten Abend über der einzige böse Politikerwitz – und der ist nicht einmal von ihm selbst.
Starrummel ? – Keine Chance. Aus dem SAT 1-Geklingel sei er freiwillig ausgestiegen, weil ihm das nichts gibt. Welcher Zauberer ist schon so verrückt, seine eigenen Tricks zu verraten? Oschmann macht das mit Uri Gellers Löffel sogar in Zeitlupe. Und mit so wunderbaren Grimassen, dass man es gerne nochmal sehen würde. Oder er wirft einem Gast im Publikum aus sechs Meter Entfernung Orangen zu, die der wieder zurückwirft – und aus einer holt Oschmann das von einer jungen Frau beschriebene Tuch hervor, dass vorher in seinen Händen war.
Mit dieser offenen „magischen“ Spontanität kriegt er das Publikum – und nutzt seine Gabe, einem den Abend so zu gestalten, als unterhalte man sich mit alten Freunden über alte Zeiten.So, wenn er die Anekdote erzählt, dass er in den 80ern ein Dreivierteljahr am Radio saß, um das Lieblingslied der Angebeteten aufzunehmen, um dann Bandsalat zu haben und mit Mc-Gyver-Bleisift Korektur zu drehen – oder wenn er mit dem elfjährigen Elias über dessen absolutes Nicht-Lieblingsessen plaudert und sich selbst an „Grünkohl mit Pinkel“ erinnert.
Der absolute Hammer ist dann aber, wenn er mit den gleichen grauenerregenden Leggins wie damals den Schulball nachtanzt – und das Publikum vor Mitklatschen und Lachen nicht mehr kann.
„Es geht nicht darum, dass es früher besser war“, sagt Oschmann. Es gehe einfach um den besonderen Moment – und wo die in Zeiten von Facebook, Reiz- und Informationsflut geblieben sind.
Und so schimmert durch die Fassade des Charmebolzen und Unpolitischen doch sowas wie eine gesellschaftliche Aussage – erlebe bewusst, lasst Euch nicht treiben und verarschen von dem TV-Wahn, den Fake News. Nehmt wahr, was wirklich echt ist.
Und er erzählt vom US-Wissenschaftler Leon Eisenberg,, der behauptet hatte, es gebe die Krankheit ADHS – und vor seinem Tod gesteht, dass diese für die Pharmaindustrie erfunden wurde. Doch solche Momente setzt Oschmann als Spitze nur zwischendurch, um den Rythmus seines liebenswürdig daherkommenden Spontan-Feuerwerks nicht zu zerstören. Und dann ist da ein Bekenntnis: „Ich will nicht die Welt verändern, sondern, dass es bei mir schön und lustig ist.“ An diesem Abend ist es Ingo Oschmann ein bisschen gelungen.