Aktuelles aus Kevelaer

Super Bowl mit den Kevelaer Kings

Wo sonst nur Helden wie Hugh Jackman oder Bruce Willis für muskelbepackte Action sorgen, wird es in ein paar Tagen auf andere Weise spannend. In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar steigt ab 22 Uhr im Gelderner Herzog-Kino in Kooperation mit den Kevelaer Kings ein besonderes Event: Die Übertragung des größten Einzel-Sportereignisses der Welt – dem „Super Bowl“ im U.S. Bank Stadium in Minneapolis/Minnesota.

Dann werden die beiden stärksten Teams der National Football League (NFL) – die „New England Patriots“ und die „Philadelphia Eagles“ – um den Meistertitel kämpfen. Dazu kommen wieder legendäre Musik- und Halbzeit-Auftritte, diesmal mit Pink, die die Nationalhymne singen wird, und dem Sänger Justin Timberlake. „Wir hatten von mehreren Seiten gehört, dass die Sportart immer populärer wird“, sagte Henning Janssen. Für den Kinobetreiber, der sich „da selbst nicht auskennt“, war klar, dass er sich für so ein Event mit den Kevelaer Kings kompetente Partner sucht. „Die können an so einem Abend einem Laien erklären, wie das so geht.“

Dazu kommt noch ein klassisches amerikanisches Catering mit Hot Dogs, Chicken Wings oder auch Chilli con Carne mit Getränken und einer passsenden Dekoration. Der Eintritt ist frei. Dr Mindestverzehr liegt bei acht Euro. Nebenbei können die Kings noch in eigener Sache auf sich aufmerksam machen. „Wir bereitet gerade einen Imagefilm vor“, erzählte „Safety“ Marion Werner bei der Vorstellung des Abendkonzepts. „Der wird hier zum ersten Mal gezeigt.“ Er soll auch auf das „Try out“, das Probetraining am Samstag, 17. Februar, für alle Leute über 18 Jahre hinweisen. Interessierte Frauen ab dem Jahrgang 2003 können die Sportart am kommenden Samstag ausprobieren.

„Beim Football sind alle Staturen gefragt, von dick bis dünn, von 15 bis 40 geht bei uns die Spanne aus allen Berufsbereichen“, bezeichnet „Running back“ Sandro Schoppmans sein Männerteam als „cooler Haufen.“ „Man kann da alles rauslassen, was man im Alltag so einstecken muss. Die Leute sind einfach nur der Hammer“, beschreibt die 18-jährige Laura Utzenrath, was ihr dieser Teamsport bedeutet.

Einen Tipp fürs Finale gibt es von den Jungs auch noch. Wer wird gewinnen, die „Patriots“ oder die „Eagles“? Geht es nach den Sympathien, scheint das klar. „Die Patriots sind die Bayern der NFL. Die sollten es nicht sein“, findet Hendrik Strauss. Von dem 100 Mitglieder starken Club werden etliche den Weg nach Geldern finden, so wie Fabian Gerhards: „Für das Finale nehme ich mir seit Jahren einen Tag frei.“

Sparkasse feiert vier neue Bankleute

Vier junge Bankkaufleute der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze – Jacqueline van Baal, Ann-Christine van den Heuvel, Sophie Enzenbach und Luca Hermsen – haben die Abschluss-prüfung vor der Industrie- und Handelskammer erfolgreich abgelegt. Bei der abschließenden mündlichen Prüfung konnte sich Jacqueline van Baal über eine sehr gute Bewertung des Prüfungsausschusses freuen.

„Neben den Prüflingen freuen sich auch der Vorstand der Sparkasse und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die maßgeblichen Anteil an dem Erfolg der Azubis während der letzten zweieinhalb Jahren bei der Ausbildung hatten“, so Personalleiterin Ursula Ries.

Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gratulierten der Vorstand, Thomas Müller und Stefan Eich, sowie Ursula Ries den jungen Bankkauffrauen und dem Bankkaufmann zur bestandenen Prüfung.

Bewerbungen zur Ausbildung zum Bankkaufmann beziehungsweise zur Bankkauffrau für den Ausbildungsbeginn in 2019 können online eingereicht werden.

Zwölfjähriger nach Zusammenstoß mit Auto verletzt

Am Dienstag, 23. Januar 2018, gegen 13.30 Uhr fuhr ein zwölfjähriger Junge aus Kevelaer mit dem Fahrrad von der Schule nach Hause. Er war auf der Alten Wember Straße unterwegs und hielt an der Kreuzung Kardinal-von-Galen-Straße an. Von rechts kam ein schwarzer Geländewagen, der auf der vorfahrtsberechtigten Kardinal-von-Galen-Straße in Richtung Egmontstraße fuhr. Das Auto wurde langsamer und der Junge dachte, dass der Fahrer anhalten würde. Als der Zwölfjährige anfuhr, stieß er mit dem Geländewagen zusammen. Der Fahrer stieg aus und erkundigte sich nach dem Jungen und nach seiner Adresse. Dann fuhr er weiter.

Am nächsten Morgen hatte der Junge aufgrund des Unfalls starke Schmerzen. Er ließ sich ambulant im Krankenhaus behandeln.

Der schwarze Geländewagen hatte Ähnlichkeit mit einem Audi Q7. Der Fahrer war 40 bis 50 Jahre alt, rund zwei Meter groß, hatte braune lockige Haare und einen Drei-Tage-Bart. Er trug eine hellbraune Jacke.

Hinweise erbittet die Polizei Goch unter Telefon 02823-1080.

Ein Macher tritt kürzer

Mit gemischten Gefühlen dürfte Heinz Goemans den Heimatabend der St.-Petrus-Schützen-Gilde verfolgt haben. „Vor 22 Jahren bin ich mit der Vorbereitung zum Heimatabend für die Petri-Schützen angefangen…“, berichtet das scheidende Präsidiumsmitglied der Geselligen Vereine. Dass seine letztmalige Vorbereitung zum jährlich stattfindenden Heimatabend noch einmal den Petri-Schützen galt, sieht Heinz Goemans als glückliche Fügung: „Das macht die ganze Sache rund“, bestätigt er, der jetzt den Weg für Jüngere frei machen möchte, mit einem bescheidenen Lächeln.

Nach 22 Jahren verabschiedet sich Heinz Goemans aus dem Präsidium der Geselligen Vereine. „Aber nur von den Aufgaben, nicht von den Personen“, betont der 69-Jährige, der jetzt vorrangig das Familienleben an der Seite seiner Frau Ursula und seiner in Süddeutschland wohnenden Tochter genießen möchte. „So oft es geht, möchten wir sie, unseren Schwiegersohn und natürlich unsere beiden Enkelkinder dort besuchen“, bestätigt seine Frau das Vorhaben. Sie ist es, die ihren Mann viele Jahrzehnte im Vereinsleben unterstützt hat, ihm den Rücken frei hält. „Ohne meine Frau wären viele Aufgaben nicht denkbar gewesen“, betont Goemans.

1948 wird Heinz Goemans in Kevelaer geboren, besucht hier die Schule, entdeckt schon in jungen Jahren seine Liebe zum Sport, besonders zur Leichtathletik. Der Kevelaerer SV, zunächst noch TuS, wird sein Ursprungsverein. 1963 tritt er seine Ausbildung bei der Stadtverwaltung in Kevelaer an, wird später stellvertretender Leiter des Tiefbauamtes.

Zum Papstbesuch von Johannes Paul II. 1987 vertraut man ihm die Leitung und die Pressearbeit zum bevorstehenden Ereignis an. „Das war schon eine große Herausforderung“, erinnert sich Goemans nur zu gut. Damit wurde aber auch sein eigentliches Talent zur Organisation und Planung entdeckt. Diese Fähigkeiten, gepaart mit seiner Verlässlichkeit, bringen ihn zum Bereich „Fremdenverkehr, Kultur, Schule und Sport“.

Durch Bemühungen des 2012 verstorbenen Präsidenten der Geselligen Vereine, Gerd Plümpe, und auf Wunsch seines Freundes, Peter Tenhaef, wird Heinz Goemans 1996 ins Präsidium der Geselligen Vereine gewählt. Auch hier werden ganz schnell seine Stärken entdeckt und ihm daher die Organisation des Heimatabends übertragen.

Heinz Goemans gelingt es, dem Heimatabend ein neues Kleid überzuziehen. Sein kulturelles Interesse und Theaterbesuche kommen dem Mitglied des Reitervereins und des VFR zugute. „Wir besuchten in Rom einen Ballettabend“, erinnert sich heute seine Frau, „und als mein Mann das Bühnenbild sah, war er fasziniert, nahm diese Idee mit nach Kevelaer“, führt sie weiter aus.

Soweit es die finanziellen Mittel erlaubten, versucht er, seine und die Ideen der jeweiligen festgebenden Vereine in die Tat umzusetzen. Kein Aufwand ist ihm zu viel, Grenzen versucht er zu überwinden, lässt sich jedes Jahr auf neue Persönlichkeiten und Charaktere ein. Kevelaeres Vereine wissen: Was Heinz Goemans sagt, hat Hand und Fuß.

Besonderes Jahr 2008

„Es sind die 14 Vereine Kevelaers, die ein Präsidium erst möglich machen, wir vertreten ihre Interessen“, betont Goemans ausdrücklich. Für sie gibt das Präsidiumsmitglied immer das Beste. Das machte er in einem Interview mit dem KB im Festjahr der Geselligen Vereine, 2008, schon einmal ganz deutlich: „Wir wären als Präsidium ohne Grundlage, wir wären einsame Rufer in der Wüste und arbeitslos“, so damals seine Worte.

Als Adjutant und Freund steht er Festkettenträger Peter Tenhaef 2008 zur Seite. „Das war ein ganz besonderes Jahr“, erinnert sich Heinz Goemans im Gespräch mit dem KB: Im gleichen Jahr führt er seine Tochter zum Altar, erblickt seine erste Enkeltochter das Licht der Welt.
Gesundheitliche Probleme zwingen ihn 2001 vorzeitig zum Ruhestand. „Das war schon ein schwerer Einschnitt“, berichtet der heimatliebende Pensionär, der sein Amt im Präsidium als große Ehre sieht.

Ab jetzt aber verfügt Heinz Goemans, der nach 29 Jahren auch in der Bruderschaft Consolatrix Afflictorum seinen aktiven Dienst beendet, über anderen Freiraum. „Ich glaube es ist ein guter Zeitpunkt“, sagt das scheidende Präsidiumsmitglied. „Wichtig ist, dass die Gemeinsamkeit der Vereine erhalten bleibt, dass die Grundlagen im Auge behalten werden“, so der Wunsch des traditionsliebenden Heinz Goemans.

Reeser Wallfahrer kommen seit 375 Jahren

Sie kommen seit 375 Jahre nach Kevelaer und der schönste Ort in der Kerzenkapelle (in der Mitte des Korridors) ist noch immer reserviert für die Reeser Opfer Kerze. Pfarrer Johannes Staelenus aus Rees führte 1643 die erste Reeser Prozession nach Kevelaer. Der Platz vor der Basilika wird nach ihm „Johannes-Stalenus-Platz“ genannt. In diesem Jahr möchten das die Reeser groß feiern.

Die Gemeinde St. Irmgardis Rees will sich am 25. und 26. August wieder in Bewegung setzen, um die 376. Pilgerreise Rees-Kevelaer-Rees durchzuführen. „Diese sehr alte Tradition ist besonders denkwürdig aufgrund der schönen runden Zahl und des attraktiven Festprogramms“, erklärt Cheforganisator Stef Beumer. „Wir arbeiten an einem Kombi-Konzept für mehr Inklusion und Integration und – nicht zuletzt: Gemütlichkeit.“ Eine All-Inclusive-Wallfahrt für Pilger mit unterschiedlichen Transportmodalitäten sei geplant, zu Fuß, mit dem Rad, E-Bike, Auto, Motorrad, Bus, im Rollstuhl, Roll-(Handbike), und mit einer großen, weltoffenen Gruppenvielfalt. „Es ist uns ein großes Bedürfnis, die Wallfahrt an die heutige Zeit anzupassen, an einigen Stellen zu erneuern, hier und dort die Traditionen wieder stärker zu beachten“, so Beumer.

Um frühzeitig planen zu können, habe er sich auch schon vor Monaten ans Priesterhaus gewandt. Doch dort hatte man damals andere Prioritäten. „Die Stelle das Wallfahrtsrektors war vakant“, erinnert Dr. Rainer Killich, Generalsekretär der Wallfahrt, an die Ernennung Rolf Lohmanns zum Weihbischof. „Wir haben damals unsere grundsätzliche Zustimmung signalisiert.“

Kurz vor Weihnachten ging dann nochmal eine Mail nach Rees. Doch dort wurde man langsam nervös. „Das Programm muss am 1. März stehen und vor Ostern bereit für die Veröffentlichung sein“, mahnte Stef Beumer zu etwas Eile. Soll doch die Prozessionen-Wallfahrt mit historischen Figuren wie Johannes Stalenius, Henrich Bussmann, St. Irmgardis von Aspel, Karl Leisner und Nachtwächter durchgeführt werden.

Im geplanten Ausgaben-Budget von 15.000 Euro seien zudem Begleitwagen, Krankentransporte, Ambulance Bully Sanitäter oder Unterstützung für große und arme Familien aufgelistet.

Laut Dr. Killich seinen die Irritation jetzt aber vom Tisch: „Spätestens Anfang Februar setzen wir uns zusammen und gehen ins Detail.“ Ein Vorhaben der Reeser Wallfahrer wird jedoch ein frommer Wunsch bleiben. „Ein Frühstücken auf dem Kapellenplatz ist nicht möglich“, versichert der Generalsekretär. „Er ist nun mal ein Platz des Gebetes.“ Über alle anderen Planungen können man aber sprechen.

So bitten die Gäste von der anderen Rheinseite zum Beispeil um Genehmigung für das Spielen mittelalterlicher Musik von drei akustischen Musikanten in der Prozession und am Basilikaplatz. Darüber hinaus versuchen die Reeser nach 375 Jahren einen neuen Wallfahrt-Stil zu entwickeln, der größere Gruppen von Menschen anspricht und zur Integration und Inklusion führen kann. Weitere Infos gibt es unter www. st-irmgardiswallfahrt.de

Voller Freude auf das, was auf ihn zukommt

Schon vor dem persönlichen Highlight des Abends wollte sich Heinrich van Bühren nicht in die Karten gucken lassen. „Die Generalprobe war viel zu gut“, musste sich der Präsident der St. Petrus-Schützengilde und zukünftige Festkettenträger über den Verlauf des Abends keine Sorgen machen.

Unter den Gästen im vollbesetzten Bühnenhaus war erstmals der neue Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, aber auch ein guter alter Bekannter. „Im Münsterland ist es wunderbar. aber genauso hier mal wieder Urlaub zu machen“, der frühere Kaplan Hendrik Wenning die Zeit zum aktiven Austausch. Der Kevelaerer Musikverein unter der Leitung von Elmar Lehmen sorgte mit Melodien wie der „Muppet-Show“ für den musikalischen Einstieg.

Danach wurden die Gäste vom Präsident der Geselligen Vereine begrüßt. Peter Tenhaef lobte Kaplan Schwerhoff für seine Übergangsarbeit bis zur Einsetzung von Kauling als Kaplan zum Anfassen mit humorvoller Art. „Sie sparen uns viel Geld“, spielte er auf Kaulings früheren Beruf als Stadtplaner an.

Tenhaef bezeichnete die Kirmesfeierlichkeiten 2017 als „absolute Harmonie“ pur. Er blickte auf das bevorstehende „achte Mal“, dass die Peterei den Festkettenträger stellt und als festgebender Verein die Kirmes ausrichten wird. Danach verabschiedete die Wache der Hubertusgilde vom letzten Jahr „ihren“ Festkettenträger Theo Keysers mit einem bildlichen Rückblick auf die Feierlichkeiten. Zudem gab‘s Blumen und Präsente für Keysers und seinen Adjutanten Georg Bors sowie den Ehefrauen.

Nach der gemeinsamen Performance der swingenden Doppelzentner, des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr und des Musikvereins Kevelaer machte es der stellvertretende Brudermeister der Peterei, Manfred Delbeck, noch ein bisschen spannend, wer der 93. Festkettenträger auch anlässlich des 111. Vereinsgeburtstages werden darf: „Er ist seit über 40 Jahren für die Peterei tätig, hat seine Stärken eher im Planen und Kordinieren als bei handwerklichen Aspekten. Das beherrscht er aber in Perfektion.“ Delbeck verwies auf die Hobbys wie Radfahren, Skifahren, Kegeln, Fußball (Schalke 04) und die „dritten Halbzeiten“.
Der stellvertretende Brudermeister brachte auch noch die Familiengeschichte ins Spiel. War doch der Vater des neuen Würdenträgers 1977 Festkettenträger des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr und Festkettenträger just in dem Jahres als sein Sohn bei der Petrusgilde eintrat. Mit dem „kleinen Spiegel“, van Bührens Karnevals-Puppe, begrüßte er dann den neuen Festkettenträger.

Heinrich van Bühren zeigte sich „voller Stolz und Vorfreunde auf das, was auf mich zukommen wird.“ Auch er blickte nochmal auf 1977 zurück: „Viele werden sich noch an Käthe und die leckeren Reibekuchen erinnern.“ Er sei „begeistert vom Zusammenhalt untereinander“ gewesen, als er in die Gilde eintrat. Dass er jedoch mal Festkettenträger oben stehen würde, „daran war nicht zu denken gewesen“.

Heinrich van Bühren sorgte auch gleich für Gelächter, als er das Versprechen erwähnte, dass er seiner Frau Maria gegeben hatte, nicht bei allen Veranstaltungen als Letzter nach Hause zu kommen und seinen Lieblingsspruch „Eins, das geht noch“ lieber vergessen solle. Zur Sicherheit forderte er alle Schützenbrüder auf: „Passt auf mich auf und erinnert mich hin und wieder an dieses Versprechen.“

Zum Adjutant wählte er seinen jahrzehntelangen Freund Werner van Gisteren. „Er könnte auch mein Bruder sein. Er ist ja schon Skat-, Kegel- und Schützenbruder. Und wir fiebern für den gleichen Verein. Blau-Weiß sind unsere Farben.“
Nach der Proklamation folgte die halbstündige Gratulation der beiden Paare. Zudem begann die Verlosung der Preise. Der Erlös geht in gleichen Teilen an das Wettener Hospiz, die Kevelaerer DLRG und die Geselligen Vereine.

Anschließend begann die Gilde begann mit ihrem bunten Programm. Das reichte von einer „Starlight-Express“-Aufführung mit Unterstützung der Einradfahrer von Falke Kervenheim über Video-Einspielungen von Kinder-Quiz und Stabpuppentanz bis zum Schattenspiel über ein Schützenfest.

Besonders originell wirkte die Aufführung der acht unterschiedlichen Typen vom Polizist bis zum Mönch, die mit jeweils einem anderen Satz diametrale Bewegungen nebeneinander vollführten, ohne sich dabei gegenseitig auszuknocken.

Danach war einfach nur noch Party mit DJ Björn Brügann angesagt. Wie ausgelassen es dabei zuging, konnte man um kurz nach 2 Uhr vernehmen, als Musiker und Gäste musizierend durch die Busmannstraße zogen.

https://www.kevelaerer-blatt.de/heimatabend-2018/

OW1 kommt: “Wir schlagen den Knoten jetzt durch!”

Da kannte der App­laus keine Grenzen. Rund 70 Gäste im Goldenen Löwen waren aus dem Häuschen. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hatte soeben die Katze aus dem Sack gelassen. „Wir schlagen den Knoten jetzt durch“, versprach der CDU-Politiker, dass mit dem Bau der OW1 noch in diesem Jahr begonnen werden könne. Zuvor hatte der Jurist die Zuhörer aber noch ein wenig zappeln lassen.

Doch auf diese halbe Stunde kam es jetzt auch nicht mehr an. Schließlich ist die geplante Umgehungsstraße eigentlich eine unendliche Geschichte. Bereits 1955 hatten die Stadtväter den Antrag gestellt, „um die von Pilgern stark besuchte Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten“.

Seitdem ist in Kevelaer nicht nur viel Wasser die Niers hinunter geflossen. „Wir haben bis zu 2 Mio. Besucher im Jahr“, sagt Paul Schaffers, Vorsitzender der CDU-Kevelaer, auf deren Einladung der Verkehrsminister in der Marienstadt weilte. „Die meisten davon kommen mit dem Auto. Wenn man dann noch die LKW hinzuzählt wird klar: Wir müssen so schnell wie möglich die OW 1 bauen.“ Besonders die Anlieger der Rheinstraße und die Winnekendonker hätten unter dem starken Verkehr zu leiden.

Um dem Anliegen noch mehr Nachdruck zu verleihen, hatten die Christdemokraten in den letzten Wochen eine Unterschriften-Petition gestartet. Das Ergebnis (rund 3.000 ausgedruckte Exemplare, neben 1.000 im Internet) wurde noch am Abend dem Verkehrsminister übergeben.

Dieser hatte zuvor deutlich gemacht, dass er in den kommenden Jahren einiges bewegen möchte. „Unsere ländlichen Regionen sind in den letzten 20 Jahren stark gewachsen. Sie sind unsere Wachstumslokomotiven.“

Große Aufgabe seien deshalb die Digitalisierung und die Überarbeitung des Landesentwicklungsplanes, um Flächen freizu- geben, wo man sich entwickeln könne. Das dritte Thema „Infrastruktur“ falle in sein Ressort. Dabei würde alleine der Erhalt der Landstraßen 200 Mio. Euro verschlingen. Von den maroden Brücken in Leverkusen und Duisburg-Neuenkamp ganz zu schweigen. „Ich habe in dem halben Jahr meiner Amtszeit bereits einige Bänder durchschnitten und Spatenstiche durchgeführt. Aber alle Projekte waren älter als ich“, verwies der 42-Jährige darauf, dass die OW1 kein Einzelfall sei.
Aber er sehe jetzt Licht am Horizont. Seien doch alleine für den Kapazitätenhochlauf 50 neue Planungsstellen ausgeschrieben. Und auch das Personal für die Planfeststellungsverfahren würde um 13 Personen aufgestockt.

Daher konnte Hendrik Wüst auch frohen Mutes verkünden: „Das Planfeststellungsverfahren für die OW1 wird noch in diesem Jahr abgeschlossen. Danach kann der Spatenstich erfolgen.“ Denn auch die Finanzierung scheint gesichert. „Das Projekt bleibt im Landesstraßenbedarfsplan der nächsten Jahre. Für die gesamte Bauzeit stellen wir 20 Mio. Euro zur Verfügung“, versicherte der Minister und nahm danach gerne das Unterschriftenpaket entgegen.

Der CDU-Politiker freute sich über das Engagement der Bürger. Diese sollten jedoch auch weiterhin am Ball bleiben. „Denn das Einzige, was den Bau jetzt noch aufhalten kann, ist eine Klage“, da wären dem Politiker auch die Hände gebunden. Die Einladung, zum Baustart nach Kevelaer zu kommen, nahm Wüst gerne an: „Dann werde ich beim ersten Spatenstich mit dem Bürgermeister ein Schnäpschen trinken.“

Trotz aller Euphorie gab es aber auch nachdenkliche Stimmen. Jürgen Adamaschek hatte nur zu gut den Start des ersten Bauabschnitts vor Augen. Das sei ja auch schon bald wieder 20 Jahre her: „Ich glaube erst an den Weiterbau der OW1, wenn die Bagger anrollen.“

Um der Wichtigkeit eines baldigen Baubeginns Nachdruck zu verleihen, übergab Michael Kamps, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Kevelaer (2.v.l.) dem NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (2.v.l.) ein Unterschriftenpaket. Mit dabei Magret Voßeler (MdL), Paul Schaffers (Mitte) und Stefan Rouenhoff (MdB).

Ein Magier der Herzen

Kevelaer. Wenn Ingo Oschmann etwas abgeht, dann ist das Arroganz. Wenn der Bielefelder, der jetzt in Düsseldorf lebt und sich ärgert, wenn er fürs Haareschneiden Termine machen muss, sagt: „Ich hab mich voll auf heute gefreut- das letzte Mal vor drei Jahren war so ein genialer Abend“, dann kauft man ihm das ab.
Und auch den: „Jeden Satz, den ich sage, meine ich auch so“- den glaubt man ihm, dem „dicken George Clooney der Comedy“, wie er sich mit Anspielung auf seine grauen Haare und den kleinen Bauch selbstironisch nennt. Warum ? Weil er authentisch ist.
Kabarettist, nein, das sei er nicht, versicherte er gleich zu Beginn des Programms „Wunderbar – es ist ja so“. Nein, „billig sich auf die Bühne zu stellen und über Leute zu reden , die nicht da sind“, ist nicht sein Ding. Er zitiert den Kollegen Ingo Appelt: „Über Merkel kann man sagen was man will – aber hochgeschlafen hat sie sich nicht.“ Ende. Der Satz bleibt den gesamten Abend über der einzige böse Politikerwitz – und der ist nicht einmal von ihm selbst.
Starrummel ? – Keine Chance. Aus dem SAT 1-Geklingel sei er freiwillig ausgestiegen, weil ihm das nichts gibt. Welcher Zauberer ist schon so verrückt, seine eigenen Tricks zu verraten? Oschmann macht das mit Uri Gellers Löffel sogar in Zeitlupe. Und mit so wunderbaren Grimassen, dass man es gerne nochmal sehen würde. Oder er wirft einem Gast im Publikum aus sechs Meter Entfernung Orangen zu, die der wieder zurückwirft – und aus einer holt Oschmann das von einer jungen Frau beschriebene Tuch hervor, dass vorher in seinen Händen war.
Mit dieser offenen „magischen“ Spontanität kriegt er das Publikum – und nutzt seine Gabe, einem den Abend so zu gestalten, als unterhalte man sich mit alten Freunden über alte Zeiten.So, wenn er die Anekdote erzählt, dass er in den 80ern ein Dreivierteljahr am Radio saß, um das Lieblingslied der Angebeteten aufzunehmen, um dann Bandsalat zu haben und mit Mc-Gyver-Bleisift Korektur zu drehen – oder wenn er mit dem elfjährigen Elias über dessen absolutes Nicht-Lieblingsessen plaudert und sich selbst an „Grünkohl mit Pinkel“ erinnert.
Der absolute Hammer ist dann aber, wenn er mit den gleichen grauenerregenden Leggins wie damals den Schulball nachtanzt – und das Publikum vor Mitklatschen und Lachen nicht mehr kann.
„Es geht nicht darum, dass es früher besser war“, sagt Oschmann. Es gehe einfach um den besonderen Moment – und wo die in Zeiten von Facebook, Reiz- und Informationsflut geblieben sind.
Und so schimmert durch die Fassade des Charmebolzen und Unpolitischen doch sowas wie eine gesellschaftliche Aussage – erlebe bewusst, lasst Euch nicht treiben und verarschen von dem TV-Wahn, den Fake News. Nehmt wahr, was wirklich echt ist.
Und er erzählt vom US-Wissenschaftler Leon Eisenberg,, der behauptet hatte, es gebe die Krankheit ADHS – und vor seinem Tod gesteht, dass diese für die Pharmaindustrie erfunden wurde. Doch solche Momente setzt Oschmann als Spitze nur zwischendurch, um den Rythmus seines liebenswürdig daherkommenden Spontan-Feuerwerks nicht zu zerstören. Und dann ist da ein Bekenntnis: „Ich will nicht die Welt verändern, sondern, dass es bei mir schön und lustig ist.“ An diesem Abend ist es Ingo Oschmann ein bisschen gelungen.

Gesungener Gottesdienst

Die Doppel-CD „Freundliches Licht – gesungener Gottesdienst“ mit Liedtexten des bekannten niederländischen Textdichters und Theologen Huub Oosterhuis ist bei der Buchhandlung Bercker am Kapellenplatz erhältlich. Die Texte wurden ins Deutsche unter anderem vom Produktionsleiter und Theologen Kees Kok übertragen, der auch der Sekretär von Oosterhuis ist. Es erklingen Kompositionen von Bernard Huijbers, Antoine Oomen und dem Kevelaerer Tom Löwenthal. Acht Lieder wurden unter der Leitung von Ansgar Schönecker in Osnabrück und neun Werke wurden in Kevelaer mit Tom Löwenthal als Dirigent aufgenommen. Der Kevelaerer Kirchenchor an St. Antonius, der Kevelaerer Theaterchor, sowie Chöre aus Amsterdam, Essen, Koblenz und Osnabrück wirkten mit. Am Konzertflügel musizierten Henri Heuvelmans (Kevelaer) und Arjan van Baest (Osnabrück). An der Kevelaerer großen Seifert-Orgel in St. Antonius begleitete Kirchenmusiker Christian Franken die Chöre; Basilika-Organist Elmar Lehnen improvisierte zu den Themen an der großen Seifert-Orgel in St. Marien. Bei der Komposition „Im Anfang“ las er auch zusätzlich den Schöpfungstext, wobei der Refrain mit der Orgel aus St. Antonius von den Chören gesungen wurde. Die Kevelaerer Gesangssolistinnen Annja Roßmann und Rosa Löwenthal harmonierten gut mit der Sängerin Kerstin Hake. Durch viele CD-Produktionen bekannt sind auch die Kevelaerer Markus und Michaela Birkhoff (Gitarren). Weitere Instrumentalisten waren: Gabi Zibell (Geige), Annja Roßmann und Ewald Bitter (Querflöten) und Matthias Keidel (Saxophon). Die Doppel-CD schließt mit dem Track Nr. 17 „Der mich trug“ von Tom Löwenthal mit einem besonders festlichen und glaubenstiefen, hymnischen Lobgesang.

Köstliches Kunststück

Kevelaer. Es ist eine Kunst, das gleichnamige Theaterstück von Yasmina Reza zu verhunzen. Im Gegenteil: Diese Vorlage hat schon oft ein Ensemble geadelt. Dass es auch und gerade gut funktioniert, wenn sich etablierte TV-Schauspieler seiner annehmen, durfte das Kevelaerer Publikum am Dienstagabend bei einem Gastspiel der Konzertdirektion Landgraf mit Leonard Lansink, Heinrich Schafmeister und Luc Feit erleben.

Weißes Bild und bunte Hunde

Die Autorin hat mit dem Plot um ein teures, monochrom weißes Bild und die sich darin auf der Bühne spiegelnde Männerfreundschaft dreier bunter Hunde einen Klassiker des modernen Theaters geschaffen, der in den vergangenen Jahren in zig Variationen über die Bühne gegangen ist. Dutzende Schauspieler und Regisseure haben ihre Pinselstriche hinterlassen, Tausende Zuschauer konnten sich nicht sattsehen an dieser Schwarz-Weiß-Malerei, die schon in der Skizze der mittlerweile etablierten Theaterautorin so viele bunte Zwischentöne trägt.
Dass Streit manchmal aus dem Nichts entsteht, ist bekannt. Dass Reza dieses Nichts überhöht, indem sie dem monochromen Bild einen absurd hohen Preis andichtet, ist ein wunderbarer Kunstgriff, an dem sich die Beziehung der drei Männer bestens abarbeiten kann. Luc Feit gibt den Serge als um jeden Preis smarten, leicht in die Jahre gekommenen Yuppie, Leonard Lansink den Marc als stets unzufriedenen, nörgelnden Bodenständler, den man ihm genau so abnimmt, wie einem wunderbaren Heinrich Schafmeister die Rolle des hypochondrisch-harmoniesüchtigen Clowns Ywan. Seine durchaus temporeiche Inszenierung mit kleinen, feinen Regie-Schmankerln toppt Fred Berndt noch mit einem wunderbar wandelbaren Bühnenraum. Der ist zunächst mal weiß, wird jedoch durch unterschiedliche Lichtstimmungen, Verschieben der weißen Ledercouch und Hereinschweben zweier Bilder zu einem Kosmos künstlicher räumlicher Klammern, welche die drei Freunde in immer wieder neuen Konstellationen aufeinander treffen lässt.
Die drei etablierten TV-Darsteller hautnah auf einer solchen Bühne erleben zu dürfen ist schon allein ein Augen- und Ohrenschmaus. Dass sie den Spaß an der in einer zweiten Spielzeit wieder aufgenommenen Komödie nicht verloren haben, zeigt der offensichtliche Spaß, mit dem sie ihren Bühnenjob betreiben. Das überträgt sich auch aufs Kevelaerer Publikum und sorgt am Ende des Theaterabends für langanhaltenden Applaus für die gelungene Inszenierung und die Leistung der Darsteller in diesem köstlichen Kunststück.