Aktuelles aus Kevelaer

Randale im Irrland

Für Randale sorgte die derzeit wohl beliebteste Kinder-Rockband mit ihrem Auftritt im Irrland, der Erlebnis-Bauernhofoase inTwisteden. Anlässlich des Internationalen Tages der Milch konnten sich die musikbegeisterten Kinder so richtig austoben.

Für die kleinen Besucher ging es an diesem Tag beim Konzert richtig rund. Randale-Frontmann Jochen Vahle animierte die Kinder gut gelaunt zum Mitmachen: sei es beim „Luftgitarre spielen“, beim gruseligen „Zombiewalk“ oder beim „Fliegen-wie-eine-Fledermaus“. Für viele der jungen Besucher war es das erste Konzert.

Die vier Musiker schafften es dabei, Rock, Punk, Pop, Reggae und ein bisschen Heavy Metal zu einem bunten kindgerechten Programm zu vermischen. Besungen wurden Superhelden wie Punkpanda Peter, die Hasentotenkopfpiraten und außerdem war die Rede vom Zwergenaufstand im Wattenmeer.

Gespielt wurde natürlich auch der fetzige Song „M-I-L-C-H“, bei dem sich alles um die ganz besondere weiße Flüssigkeit, die frische Power bringt, dreht. Dieser Song entstand in Kooperation mit den beiden Landesvereinigungen der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e. V. und Niedersachsen. Zur Stärkung wurde passend dazu Schulmilch gereicht.

Das Konzert ist eine von vielen Attraktionen der NRW-Milchwoche im Kreis Kleve rund um den Internationalen Tag der Milch. Ziel der Milchwoche, die noch bis zum 7. Juni stattfindet, ist es, das positive Image des Naturproduktes Milch und die Akzeptanz für Milcherzeugung und Verarbeitung weiter auszubauen. Initiator ist die Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. unter Mitwirkung des Kreises, der regionalen Erzeuger, der Molkereien und des Handels.

Ein Meisterstück

Mehrere Male mussten Detlef Heinichen und Marcel Wagner nach ihrer Darbietung vor das Publikum treten, um sich den langanhaltenden Beifall und Standing Ovations abzuholen.
Die Zuschauer in dem Dachgeschoss der Öffentlichen Begegnungsstätte hatten sich von dem Puppenspiel der beiden Dresdner so dermaßen einfangen lassen, dass sie ihrer Begeisterung mehr als deutlich Ausdruck verleihen mussten. Der Grund für die berechtigte Euphorie war die ganz besondere Interpretation des Jonas-Jonasson-Klassikers „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, der sicher bald „zur Weltliteratur zählen wird“, zeigte sich Heinichen in der Pause fest überzeugt.
Schwarzer Humor
„Wenn man Figurentheater macht, suchen wir uns Stoffe, die man mit Puppen nicht vermutet“, war es für das Duo „eine Herausforderung“ gewesen, dem sehr umfangreichen Buch erstmal Herr zu werden und es dann noch angemessen umzusetzen.
„In der Inszenierung gab es Momente, wo wir nicht weiterwussten“, gestand Heinichen. Das Spannende an der ganzen Story sei aber „der schwarze Humor, der doch nicht abwegig“ sei, ergänzte Wagner. „Und sie ist mit so großer Lust erfunden.“
Die große Lust am Spiel und an der Fantasie, das Buch in seiner ganzen Skurillität, mit seinem Reichtum an Ideen und witzigen Einfällen authentisch rüberzubringen, das wurde in den zwei Stunden der Aufführung mehr als spürbar. Und so wie man beim Herrn der Ringe nicht glaubte, dass man es verfilmen kann, schafften es die beiden Figurenspieler, die Story um den 100-jährigen Allan Karlsson voll zu treffen, der in einer schwedischen Kleinstadt aus dem Fenster steigt und am Bahnhof einen Ganoven trifft, der ihm – nicht ganz freiwillig – einen Geldkoffer überlässt.
Daraus entwickelt sich ein Roadmovie mit drei Gangsterleichen, einem mordenden Elefanten, einer aberwitzigen Flucht im Bus und skurillen Situationen – flankiert von der geradezu aberwitzig-abenteuerlichen Lebensgeschichte Karlsonns. Der dient mit seiner Neigung zum Sprengen erst unter Franco, ist mit Truman auf Du und Du, findet bei Oppenheimer das Prinzip der Kernspaltung, wird bei Kim Il-Sung in Nordkorea fast umgebracht, und verlebt mit einem russischen Spion mehrere Jahre.
Genial war die geradezu wunderbare Idee, die Geschichte aus Sicht des Kommissars Aronsson und des Staatsanwalts Ranelid erzählen zu lassen, die sich Tag für Tag zum Angeln treffen.
Dabei erinnern sie sich anhand der Akten an die unfassbare Geschichte des 100-jährigen Allan Karlsson – und beenden jeden „Angeltag“ mit einem Lied, ob es nun das selbstironische „Polizisten“ aus den 80ern von Extrabreit oder Maos Lieblingslied „Die Folelle“ von „Flanz Schubelt“ war.
Die überbordende Phantasie des Werks überhöhen sie fast noch mit ihren dramaturgischen Einfällen – so zum Beispiel, als die beiden Angler bei den Rückblenden immer wieder einen „dicken Fisch“ an der Angel haben – und die großen historischen Figuren wie Truman oder Mao tatsächlich mit ihrem Konterfei auftauchen.
Dazu kamen wunderbar ausgearbeitete Puppenfiguren, witzige Dialoge und verzweifelte Gangster und Polizisten. Ein grandioses Puppenspiel, das man mit soviel Spritzigkeit, Witz und schwarzem Humor in der Form sicher seit Jahren nicht mehr in Kevelaer gesehen hat.

Abzocke mit Gewinnspiel

Kevelaer (ots) – Über einen Zeitraum vom 06. April 2018 bis zum 29. Mai 2018 erhielt eine 76-jährige Kevelaerin mehrere Anrufe, dass sie bei einem Gewinnspiel gewonnen habe. Ihr wurde die Rufnummer einer vermeintlichen Anwaltskanzlei in Berlin mitgeteilt, die sie anrufen solle. In dem Telefonat mit der Anwaltskanzlei erhielt die Renterin eine erste Zahlungsaufforderung und eine weitere Berliner Rufnummer, bei der es sich um ein Geldinstitut handeln sollte. In Telefonaten mit einer angeblichen Angestellten des Geldinstitutes erhielt die 76-Jährige weitere Zahlungsaufforderungen. Das Geld würde für die Abwicklung des Gewinns benötigt werden, der Gewinn betrage insgesamt knapp 150000 Euro. Auch diesen Zahlungsaufforderungen kam die Kevelaererin nach. Erst ein Bankangestellter ihrer Hausbank wurde misstrauisch und riet der 76-Jährigen, zur Polizei zu gehen. Insgesamt beläuft sich der Schaden auf über 20 000 Euro.

Für den Fall entsprechender Anrufe oder Nachrichten rät die Polizei:

– Seien Sie vorsichtig bei Gewinnversprechen – insbesondere, wenn die Übergabe an Bedingungen geknüpft ist, zum Beispiel an das Zahlen einer Geldsumme, an den Besuch einer Veranstaltung oder an den Anruf einer kostenpflichtigen Hotline.

– Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches!

– Nehmen Sie nur Gewinne an, wenn Sie auch bewusst an einem Gewinnspiel – und zwar bei einem seriösen Unternehmen – teilgenommen haben. Ein seriöses Unternehmen wird die Gewinnausschüttung niemals an eine Bedingung knüpfen, zum Beispiel das Zahlen einer Gebühr oder das Erwerben eines Gutscheins.

Weitere Präventionstipps der Polizei zum Thema “Gewinnversprechen” finden Sie im Internet unter:
http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/gewinnversprechen.html

„Eine tolle Gemeinschaft“

Mit der Pfarrei St. Marien ist Katharina Krysmann bereits von Kindheit an eng verbunden: So ging sie als Kleinkind zum dazugehörenden St.-Marien-Kindergarten, später besuchte sie die St.-Hubertus-Grundschule, ging 2004 an St. Marien zur hl. Kommunion und ist seitdem ohne Unterbrechung Messdienerin in der Wallfahrtspfarrei. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie auch in der Betreuerrunde, seit letztem Jahr ist sie Obermessdienerin von St. Marien. Beruflich arbeitet die 22-Jährige heute als Erzieherin im St.-Marien-Kindergarten.

Auch wenn sie heute in Wetten wohnt, ist sie mit St. Marien engstens verbunden. Regelmäßig treffen sich die einzelnen Messdienergruppen von St. Marien zu den Gruppenstunden im Jugendtreff an der Amsterdamer Straße oder auch in „Pastors Garten“.

Im Moment gibt es zehn Ministrantengruppen. Alle 14 Tage gibt es eine Betreuerrunde, zu der auch immer Kaplan Christoph Schwerhoff kommt. Aktuell gibt es 42 Betreuer, die zwischen 16 und 27 Jahre alt sind. Bei den Betreuertreffen werden alle Aktivitäten über das Jahr hindurch geplant.

In den einzelnen Gruppenstunden lernen die Kinder, bei der Messe zu dienen, mit dem Weihrauchfass umzugehen, aber auch Spiel und Spaß kommen nicht zu kurz. So bekommen die Kinder über das ganze Jahr hinweg ein großartiges Freizeitangebot: Im Oktober gibt es immer ein Kartoffelfeuer mit Stockbrot, im November werden die neuen Messdiener feierlich aufgenommen, im Dezember erwartet die Ministranten eine Nikolausfeier, es werden Weckmänner verkauft und verteilt, im Januar werden nicht mehr benötigte Tannenbäume abgeholt, im Februar gehen alle zusammen zum Schlittschuhlaufen, im April gibt es einen Ausflug zum Centerpark, an Fronleichnam gibt es im Priesterhausgarten am Nachmittag verschiedene Spiele, die die Ministranten anbieten, und am Wochenende nach Fronleichnam startet das Zeltlager.

Insgesamt gibt es aktuell 60 Kinder, die den Ministrantendienst verrichten. Da es an St. Marien mehr Gottesdienste als in normalen Pfarreien gibt, ist auch Kaplan Christoph Schwerhoff froh um jede und jeden, die und der diesen Dienst mittragen will. Da jedes Jahr auch die älteren Ministranten ausscheiden, wird jedes Jahr nach der Erstkommunion um neue Ministranten geworben.

Einladung an die Kinder

So wird nach den Sommerferien an alle Erstkommunionkinder ein Brief verteilt mit der Einladung, als Ministrant in der Pfarrei mitzuwirken. Daneben machen die Betreuer auch in der Hubertus-Grundschule Besuche und werben für ihren Dienst.
„Außer dass die Kinder schon die Erstkommunionfeier hinter sich haben, gibt es keine Voraussetzungen, die die Kinder mitbringen müssen. Auch wer nicht zur Pfarrei St. Marien gehört, kann gerne bei uns mitmachen“, sagt Katharina Krysmann.

Die neuen Ministranten werden zunächst mit dem Stufendienst betraut. Sie dürfen während der Wandlung mit Kerzen vor dem Altar knien. Je älter die Kinder sind, desto wichtigere Dienste dürfen sie übernehmen. Die Publikation „Mini-mit“ regelt genau, welche Ministranten zu welchem Dienst eingeteilt sind. Bei der Wallfahrt „Kevelaer nach Kevelaer“, an Fronleichnam, Ostern und Weihnachten sind in der Regel alle Ministranten dabei.

Als Messdiener an St. Marien ist es schon eine Gewohnheit geworden, höheren Kirchenpersönlichkeiten zu begegnen. Auf die Frage nach ihrem Antrieb für das Messdieneramt antwortet Katharina: „Das Schöne am Messdienersein ist die tolle Gemeinschaft, aus der auch Freundschaften entstehen. Aber auch der feste Zusammenhalt, der durch die unterschiedlichsten Erfahrungen und Aktionen immer stärker wird. Kurz gesagt: Man wird nie alleine gelassen und hat immer was zu lachen und viel Spaß.“

Klassentreffen der Antonius-Volksschüler 65 Jahre nach der Entlassung

65 Jahre sind vergangen, seit diese Herren ihre Schulentlassung feiern konnten. Damals waren es 59 Schüler, die die Klasse der St.-Antonius-Volksschule am Markt besuchten. Unterrichtet wurden die Jungs von den Lehrern Jaschke und Dicks, letzterer war bis zu seinem Tod 2010 regelmäßiger Gast bei den Klassentreffen. 28 Mitschüler sind mittlerweile verstorben. Seit dem ersten Klassentreffen 1963 trifft man sich alle fünf Jahre.

Zur diesjährigen Zusammenkunft kamen 13 ehemalige Klassenkameraden. Sie starteten den Tag mit einem gemeinsamen Gottesdienst, gestaltet von Pfarrer Hubert Janssen. Franz-Josef Angenendt erklärte sich spontan bereit, das Orgelspiel zu übernehmen. Danach ging es dann zum gemeinsamen Frühstück im Goldenen Schwan, wo die alten Herren sich bei guter Stimmung ausgiebig austauschten. Der heiße Tag erinnerte an einen ebenso heißen Schultag, als die Klasse sich die Freiheit nahm und sich nach der Pause im kühlen Luftschutzbunker hinter der Pfarrkirche eine Auszeit gönnte – Ärger programmiert. Und so Gott will, wird das auch in fünf Jahren wieder ein Thema sein.

Diese Klassenkameraden haben teilgenommen: Franz-Josef Nahen, Herbert Sieben, Anton (Tön) Sieben, Jan Opgenoorth, Paul Kammann, Paul Hünnekens, Heinz van Lipzig (Bad Vilbel bei Frankfurt), Dieter Wucherpfennig (Oberhausen), Karl-Heinz Vermöhlen, Rudi Fischer, Helmut Stenmans, Franz-Josef Angenendt (Münster) und Werner Verhasselt (ist nicht auf dem Foto, da er später kam).

Vernarrt in Fahr D 130 AH

Mit Baujahr 1957 zählt der „Fahr D 130 AH“ als 17 PS leistender Fahr-Dieselschlepper schon zu den Oldtimern unter den Treckern. Auf Hochglanz poliert steht ein Exemplar davon in Kevelaer. Besitzer ist Gerd Müskens und er ist in das Agrarfahrzeug wirklich vernarrt. Vor 12 Jahren kaufte Familie Müskens aus Goch-Kessel kommend ein Haus in Kevelaer. Und wonach wurde es ausgesucht? Natürlich musste es zum Trecker passen, das heißt: Ein Schuppen und eine zweite Einfahrt mussten schon vorhanden sein.
Trecker statt Fußball
Am 22.9.1940 in Goch-Kessel geboren arbeitete Gerd Müskens viele Jahre als Facharbeiter bei Unilever. Einige Arbeitskollegen hatten einen Trecker und „statt über Fußball zu reden, redeten sie ständig über ihre Fahrzeuge“, so Müskens. Da sein Vater früher einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb hatte und er selbst bereits mit 14 Jahren auf einem 12er Hanomag gefahren war, brauchte es nicht lange Zeit, bis er „infiziert“ war und sich ebenfalls einen Trecker zulegen wollte. Gebrauchen konnte er so ein Fahrzeug auch, denn seine 6500 m² große Wiese am Haus wollte gemäht werden und da lohnt sich schon ein Trecker.
In Kranenburg-Frasselt wurde er 2003 fündig. „Er sah schlimm aus, richtig wie eine Schrottkarre, aber er ist direkt angesprungen und das Äußere kann man ja wieder richten“, schmunzelt der passionierte Treckerfan. Er machte sich an die Arbeit. Ein Hochdruckreiniger, Schmirgelpapier und Originalfarbe machten aus dem alten Trecker ein glänzendes Schmuckstück. Um den Fahr D 130 AH die ganzen Jahre zu pflegen, hatte Müskens einen treuen Treckerfreund. Albert Böger, selber Treckerbesitzer, war immer mit Rat und Tat zur Stelle oder besorgte Original-Ersatzteile und half, den Oldtimer in Gang zu halten. Bei besonderen Anlässen (Geburtstage o.ä.) hängt eine große Fahr/Deutz Fahne im Garten und der Trecker wird auf den Rasen davor gestellt. Die Wiese im neuen Garten muss nicht mit dem Mähwerk von 1,50 Meter geschnitten werden, dafür ist sie zu klein, aber Ausfahrten in die Umgebung (früher holte Müskens die Enkelinnen mit dem Trecker im Kindergarten ab und die waren dann mehr als stolz), Teilnahme an der Treckersegnung in Kessel oder die dreitägigen Besuche des Treckertreffens in Hommersum sind Unternehmungen, die der D 130 auch heute noch ohne Probleme bewältigt. Die passende Fahr-Mütze hat Müskens dabei immer auf dem Kopf. Ein Anhänger, der zum Trecker gehört, wird auch immer noch genutzt, wenn Brennholz aus dem Wald geholt werden muss.
Müskens meint: Die Hauptsache ist, dass er läuft.“ So richtig glauben kann man ihm diese Aussage jedoch nicht, denn Ausflüge macht er nur noch bei gutem Wetter und auf Asphalt, kein Staubkörnchen ist am Trecker zu sehen, die Felgen sind sogar von innen in Sandfarbe gestrichen und die Reifen hat der Treckerfan sogar mit Reifenschwarz zum Glänzen gebracht.
Und auch seine Aussage, dass er bei Treckertreffen nicht an Wettbewerben mitmacht, weil sonst zu viel Dreck und Kratzer an sein schönstes Freizeitvergnügen kommen, zeigt: Der Fahr D 130 AH wird von einem vernarrten Besitzer sicher auch die nächsten Jahre gehegt und gepflegt.

Hochzeit mit Hindernissen, aber mit Happy End

Am 2. Juni 2018 feiert Georg Giessen seinen 90. Geburtstag im Kreis seiner Familie, Freunde und Nachbarn. Geboren ist er in Goch als Ältester von drei Söhnen. Seine Mutter Gertrud arbeitete als Verkäuferin, sein Vater Georg als Anstreicher. Nach der Volksschule in Goch begann er zunächst seine Lehre bei der Post und arbeitete danach als Postjungbote in Goch, wo er bei Wind und Wetter die Post zustellte: Viele Jahre fuhr er in Hassum, Hommersum und Kessel „met de fiets en met de post dörr de felder“.
Ein Haus war für ihn bald etwas Besonderes, denn da wohnte die Familie seiner späteren Frau Vroni. Seine zukünftige Schwiegermutter bat den damals sehr schmalen, mageren jungen Mann, wenn er die Post brachte, oft zu einem dicken Butterbrot herein und sagte dann auf Platt: „Mein Gott, Georg, heute morgen siehst du wieder so aus, als ob du eine Ziege zwischen den Hörnern küssen könntest!“ („Meingott Schörß, geij kickt vanne Märn ewell wer, as wenn gej en Geit tössen de Hörn kösse könnt.“)
Die Tochter des Hauses war beim Zustellen meistens in der Schule, aber da beide gemeinsame Freunde hatten, lernten sich Vroni und Georg schließlich auf Kirmesfeiern kennen und verliebten sich ineinander. Auch der Entschluss zu heiraten stand bald fest. Allerdings gab es ein großes Hindernis: Vroni war katholisch, Georg evangelisch; beide wollten ihren Glauben behalten. Da das gemischt-konfessionelle Paar in Kevelaer damals noch keiner trauen wollte, heirateten sie ganz klein und schlicht in Marienbaum, wo sie einen Pastor für die Trauung fanden. Vroni trug zur Hochzeit schwarz, ihr Vater und ihre Tanten, die gegen die Vermählung mit einem evangelischen Mann waren, kamen gar nicht zur Hochzeit.
„Aber auch wenn die Hochzeit traurig und kurz war, haben wir schließlich eine sehr glückliche Ehe gehabt. Je mehr alle am Anfang gegen unsere Verbindung waren, desto mehr hat es uns zusammengeschweißt“, erzählt der Jubilar. Und mit einem Augenzwinkern berichtet er, dass er einmal Vroni mit seinem 125er DKW-Motorrad mit über die Alpen nach Venedig nahm. Vroni arbeitete damals noch im Kempener Krankenhaus im Büro. Ihre Familie wusste nichts von dem Urlaubsplan. Als sie die „Entführung“ mitbekamen, gingen sofort Vronis unverheiratete Tanten zum Arbeitgeber und wollten Georg schlechtmachen, doch die Oberin, die von der Urlaubsreise wusste, meinte nur: „Es ist alles gut, wie es ist!“ Die Tanten gingen beschämt nach Hause.
Nach einigen Jahren schließlich waren alle in der Familie wieder versöhnt. 54 Jahre sollten Vroni und Georg, trotz der Anfangsschwierigkeiten, eine glückliche Ehe führen. „Wir hatten nie richtig Streit und jeder Tag endete mit einem Gutenachtkuss“, so der Witwer.
1955 bauten beide ein eigenes Haus auf der Josefstraße, wo sie 2007 noch ihre Goldene Hochzeit feiern konnten. Ihre Töchter Martina und Gabriele wurden 1959 und 1963 geboren. Vroni kümmerte sich nach Geburt ihrer Kinder um Haus und Kinder und Georg um das Geldverdienen. Dabei hatte er immer mehrere Jobs gleichzeitig. Neben der Ausbildung als Postbote machte er eine Ausbildung als Autoschlosser, fuhr den Post-Omnibus, war in Kevelaer Paketzusteller, reparierte Radiogeräte und Fernseher und schloss BHW-Versicherungsverträge ab.
Als die Kinder aus dem Haus waren, arbeiteten beide in einem kleinen Devotionalienladen am Kapellenplatz, den ihre Tochter Gabriele mit ihrem im Jahr 2008 verstorbenen Mann Karl seit 1986 führte. 1992 wurde ihre Enkeltochter Christina geboren, die der ganze Stolz der Großeltern war und noch ist.“ 2008 tauschten sie ihr großes Haus gegen eine altersgerechte Wohnung im Klostergarten, wo gleich nebenan auch der sechs Jahre jüngere Bruder Rolf mit seiner Frau Helga einzog. 2013/2014 mussten beide Brüder ihre Ehefrauen zu Grabe tragen. Ein schwerer Schlag für die beiden, die beide glücklich verheiratet waren.
Mehrmals die Woche gehen auch heute noch beide Brüder in die Stadt und besuchen die Gräber ihrer Frauen, die direkt nebeneinander liegen. Gemeinsam mit dem jüngsten Bruder Fritz aus Goch treffen sie sich jede Woche zu Spaziergängen oder einem Besuch in der Eisdiele. Neben seinen vielen beruflichen Betätigungen hat Georg alle wichtigen und schönen Momente des Lebens früh mit seiner Kamera festgehalten und bis vor wenigen Jahren immer noch fleißig Videos geschnitten. Auch wenn ihm am Anfang seiner Verbindung mit Vroni viele Steine in den Weg gelegt wurden, ist der Zusammenhalt in der Familie heute sehr eng und es gibt immer genug zu lachen. In der früheren Nachbarschaft auf der Josefstraße ist er noch stets aktiv. Am kommenden Samstag wird sein 90. Geburtstag in froher Runde gefeiert.

Karten für die neue Kultursaison reservieren

Am Montag, 1. Oktober, öffnet das Konzert- und Bühnenhaus wieder die Türen für das erste von insgesamt acht Theaterstücken und das Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte ist vorbereitet für vier Puppenspiele. Das Team des Stadtmarketing hat erneut ein facettenreiches Programm zusammengestellt. Wer seine „Wunschplätze“ in Kevelaers „guter Stube“ sichern möchte, kann sich jetzt schon für den Erwerb eines Abonnements für die Theaterreihe oder das Puppenspiel 18+ vormerken lassen.
Erst andere Umstände und dann Reifeprüfung
Den Auftakt der Theatersaison 2018/2019 macht am Montag, 1. Oktober 2018, das Theaterstück „In anderen Umständen“ vom Nordtour-Theater, bei dem das Publikum feststellen kann, dass sich Computer sehr wohl irren können. „Die Reifeprüfung“, bekannt durch den gleichnamigen Kultfilm, folgt am Dienstag, 06. November 2018. Am Sonntag, 25. November 2018, 18.00 Uhr, zeigt das Landestheater Detmold „In 80 Tagen um die Welt“, eine mitreißende Geschichte, die garantiert in jedem die Abenteuerlust weckt.
Am Mittwoch, 30. Januar 2019, startet das Theaterjahr mit dem von der Konzertdirektion Landgraf produzierten Theaterstück „Heilig Abend“, der alles andere als heilig ist. Ein weiteres Theaterstück folgt am Mittwoch, 13. März 2019. Bei „Ich bin dann mal weg“ vom Westfälischen Landestheater kann das Publikum auf Hape Kerkelings Spuren wandeln – auf bequemen Sitzen im Konzert- und Bühnenhaus.
Das Rheinische Landestheater Neuss zeigt am Mittwoch, 03. April 2019, eine mitreißende, mit Live-Musik untermalte Adaption des Romans „Menschen im Hotel“. Und dass die „Alten“ jünger im Geist sind als die „Jungen“ jemals altern werden, davon können sich die Besucher des Theaterstücks „Wir sind die Neuen“ am Sonntag, 05. Mai 2019, in der vom Theater an der Kö gezeigten Komödie selbst überzeugen.
Außerhalb der Reihe
Außerhalb der Abo-Reihe, aber für Abonnenten zu einem Sonder-Preis zu erwerben sind die Eintrittskarten für das Theaterstück „Tschick“, das das „Junge Theater Bonn“ am Dienstag, 08. Oktober 2018, aufführt.
Die Reihe „Puppenspiel 18+“ wird auch in diesem Jahr vom Stadtmarketing fortgesetzt. Den Auftakt der Reihe macht am Freitag, 5. Oktober 2018, das Figurentheater Gugelhupf mit „Die Bettleroper“, wo herrlich komödiantisches Solospiel und kernige Livemusik Frieder Kräuters Puppenspiel prägen. Es gibt nur einen schmalen Grad der Liebe, der sich durch die Zeit schlängelt und den wir oft nur im Traum ertasten. Davon kann sich das Publikum am Freitag, 16. November 2018, beim Stück „Notre Dame“ vom Theater con Cuore überzeugen. Eine ungewöhnliche Spielweise zeigt das Theater mit Hand und Fuß am Freitag, 29. März 2019, in dem Stück „Der Fußmord und andere Liebesdramen“, in dem, wie der Name es schon andeutet, mit Händen und Füßen gespielt wird. Was geschieht, wenn man Theater mit Zirkus kreuzt? Man erhält das Varieté. Am Freitag, 24. Mai 2019, lädt das Hohenloher Figurentheater zum Saisonabschluss der Reihe Puppenspiel 18+, in das „Varieté Olymp“ ein.
Vorreservierungen für Abonnements für die Theaterreihe und die Reihe „Puppenspiel 18+“ sind jetzt beim Stadtmarketing, Frau Püplichuisen, Peter-Plümpe-Platz 12, T.: 02832 / 122-162, erhältlich. Abonnements für das Theater kosten zwischen 55,00 und 90,00 Euro je nach Kategorie und für die Reihe Puppenspiel 18+ kosten sie 40,00 Euro. Einzelkarten gibt es ab Samstag, 4. August, im Rathaus T.:: 02832 / 122-150 bis -153.

„Hand-icap“ und „Blind Dates“

Zur 4. Wallfahrt für Menschen mit neurologischen Erkrankungen hatten Spiritual Care Kevelaer, die Caritas-Konferenz St. Marien und der Rektor der Wallfahrt, Domkapitular Gregor Kauling eingeladen und gut 50 Menschen mit Handicap und deren Angehörige und Betreuer waren zur Gnadenkapelle gekommen. „Wir wollen mit Maria auf Gott schauen, auf den Heiland, der Liebe schenkt und den Menschen berühren kann“, so Kauling zur Begrüßung.

Am Beispiel der verdorrten, gelähmten Hand, die Jesus heilt (Mk. 3,5), die Symbol für das abgestorbene Leben, die nicht mehr vorhandene Lebensfreude und die Ausgrenzung Kranker steht, wollten sie ihre Hände in die Hände Gottes legen. Gerade dann, wenn der Lebensweg beschwerlich ist, wollten sie vertrauensvoll ihre Hände in die Hände dessen legen, der immer einen liebevollen Blick auf die Menschen richtet. In die Hände dessen, der sie, in all ihren Grenzen, heraus aus der Enge in die Weite und in die Fülle des Lebens führt und sie heilen kann.

Die Macht des vertrauensvollen Gebets, so wie im Jakobusbrief 5,13-18 beschrieben, „wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten.“ Mit dieser Zusage verbrachten die Pilger den Tag. Sylvia Rommen-Ahlbrecht, Vorsitzende der Caritas Konferenz St. Marien, versteht diese Kraft durchaus weitreichend. Für sie ist auch heute noch neben der Stärkung der Seele körperliche Heilung möglich und Kauling wies darauf hin, dass wir als Menschen die Türe zu unserem Leben nicht verschließen dürfen – glauben müssen – damit Gott darin wirken kann.

Nach der Messe in der Sakramentkapelle wurde das Sakrament der Krankensalbung durch Domkapitular Kauling gespendet. Durch die Krankensalbung soll der Kranke Stärkung und Ermutigung empfangen, Anteil am Heiligen Geist erhalten und Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit geschenkt bekommen. Nach katholischem Verständnis hat sie eine Sünden vergebende Wirkung und verbindet den Kranken mit dem Leiden, dem Kreuz und der Auferstehung Jesu Christi.

Im Anschluss gab es dann ein Blind Date, ein Treffen, bei dem man nicht so genau weiß, was auf einen zukommt. Hiermit sollte darauf hingewiesen werden, dass Blind Dates im Leben mit „Hand-icap“ häufig vorkommen. Jeder neue Tag mit Erkrankungen ist oft wie ein Blind Date. Unvorhersehbare Entwicklungen oder Probleme, veränderte Situationen oder Befindlichkeiten, neue Symptome …

Das Blind Date war der Film „Mein linker Fuß“ aus dem Jahre 1989 mit Sir Daniel Michael Blake Day-Lewis (britisch-irischer Theater- und Filmschauspieler der dafür den Oscar als bester Hauptdarsteller erhielt). Er stellt den schwergehandicapten Christy Brown in der Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Romans von Christy Brown aus dem Jahre 1954 dar. Ein beeindruckendes Dokument vom Leben eines Menschen mit Handicap.

Anwesende Eltern eines ebenfalls mit Athetose und Spastik gehandicapten Kindes, das auch an der Wallfahrt teilnahm, bestätigten die realistische Spiegelung des Lebens, äußerten sich jedoch auch kritisch. Das Leben von Christy Brown sei nur deshalb dokumentiert, weil er letztlich doch nur durch Leistung anerkannt gewesen sei. Menschen würden nicht nur durch Leistung wertvoll. Der Gehandicapte würde auch ohne Leistung ein wertvoller Mensch sein, der es „verdient“ habe, geliebt zu werden.

Mit einem kleinen Abendimbiss im Priesterhaus, bei dem sich viele der Teilnehmer noch zusammensetzten und unterhielten, endete die 4. Wallfahrt für Menschen mit neurologischen Erkrankungen und mit guten Wünschen reichte man sich zum Abschied die Hände.

Jetzt kann auch im Winter gekickt werden

In Anwesenheit des Bürgermeisters, Vertreter des Rates und der Parteien sowie der Mitglieder des KSV-Vorstandes und des Vereins hat Wallfahrtsrektor Gregor Kauling den neuen Kunstrasenplatz des Kevelaerer SV eingeweiht.

Zuvor hatte der Domkapitular dem Verein alles Gute mit dem Platz gewünscht und aus dem ersten Korintherbrief zitiert: „Hört ihr nicht im Stadion, dass alle laufen, aber nur einer den Siegespreis erringt. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt.“

Das gelte sicher auch immer, „wenn unsere Jungs und Mädels spielen“ und man auf einen Sieg hoffe, führte der Pfarrer weiter aus. Er unterstrich aber, „dass man trotzdem Sieger sein“ könne, wenn man mit Niederlagen angemessen umgeht. „Das hat mit Fairness zu tun und die Kameradschaft wird großgeschrieben.“

Pfarrerin Karin Dembek wandte zwar ein, dass man der natürlichen Schöpfung mit dem Kunstrasenplatz „ein Schnippchen“ schlage. Aber der neue Kunstrasen schaffe die Möglichkeit von mehr Gemeinschaft: „Jesus hätte sicher gerne Fußball gespielt, wenn er es gekannt hätte“ mit einer Mannschaft mit Reserve, die „weiß, worauf es ankommt und durch dick und dünn geht.“

Christian Schick dankte danach allen Beteiligten für die Unterstützung bei der Umsetzung dieses Projektes. Der Vorsitzende des KSV verwies darauf, dass wenig öffentliche Mittel hineingeflossen seien. Er zeigte auf die große Sponsorentafel, die einen dementsprechenden Platz finden werde.

Schick betonte die Notwendigkeit des Kunstrasens. Er gebe den Teams jetzt die Möglichkeit, auch im Winter zu trainieren: „Der Grundwasserspiegel ist hier so hoch, da gab es sonst vier Monate lang kein Training hier.“ Das sei ein Wettbewerbsnachteil gewesen, der nun mit dem neuen Platz ausgeglichen wurde.

„Wir haben die Grundlage gelegt, dass uns in den nächsten Jahren nichts passieren kann“, skizzierte Schick die aktuellen sportlichen Perspektiven der ersten Mannschaft, die in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Zudem stecke die A-Jugend in der Qualifikation zur Niederrheinliga.

Der Jugend-Fußballobmann des KSV, Uwe Wassen, hatte das Kunstrasenprojekt mit angeschoben und freute sich über das Ergebnis. „Hier läuft der Ball natürlich schneller und hat eine ganz andere Dynamik“, erläuterte er den wesentlichen Unterschied zum „normalen“ Rasenplatz.

Ein Regenschauer jagte die Anwesenden dann ins Vereinshaus, wo Kaffee und Kuchen auf sie warteten. Die sportliche „Einweihung“ des Platzes zwischen der zweiten Mannschaft des KSV und Grün-Weiß Vernum verschob sich aufgrund der herunterkommenden Blitze um gut 20 Minuten. Und danach kamen Kaulings Worte von dem „Sieger sein in der Niederlage“ gleich zum Tragen: der KSV verlor die Partie mit 2:3.