Aktuelles aus Kevelaer

Urmel schlüpft aus dem Ei

Ulrich Schulz stellte sich mit: „Ich bin Figurenspieler“ vor. Er ist „Die Complizen“ und spielte zweimal am Wochenende im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte das Stück „Urmel schlüpft aus dem Ei.“ „Urmel aus dem Eis“ ist ein Kinderbuch von Max Kruse, einem Sohn der Puppenmacherin Käthe Kruse. Es ist der erste Band seiner zwölf Bände umfassenden Reihe der Urmel-Bücher. Auf der Grundlage dieses Buches und angereichert mit den schönsten Momenten des Bilderbuchtitels, mit charakterstarken Figuren auf die Rundbühne gebracht, mit eingängiger Musik vertont und mit verbindenden Mitmachelementen durchsetzt, hat Schulz das Stück zu weit mehr als „nur“ Figurentheater gemacht.
Im ausverkauftem Forum kam von der frischen Meeresbriese, die von dem Bühnenbild hätte vielleicht ausgehen können, nichts an. Viele der begleitenden Eltern oder Großeltern der kleinen Gäste fächerten sich mit Programmheften oder Zeitungen Luft zu, denn trotz laufender Ventilatoren brachte der Eisberg mit dem Ei, das an die Insel Titiwu angespült wurde, keine Kühlung.
Complizen-Augenblicke entstanden durch eine bis ins Detail entwickelte und mit viel Empathie vorgetragene Spielkunst von Schulz, bei der er auch das Publikum und vor allem die kleinen Gäste mit einbezog. Ping, der Pinguin, Wawa, der Waran, Professor Habakuk Tibatong, der den Tieren das Sprechen beibringt, Wutz, das weibliche, putzwütige Hausschwein, Schusch, der Schuhschnabel und Seele-Fant, und natürlich das Urmel, erhielten von Schulz jeder eine unverwechselbare Stimme und fesselte die Gäste so zusätzlich an die liebevolle Geschichte, bei der die „Mupfel“ auch nicht vergessen wurde. Individuelle und einfühlsame Kompositionen sowie der richtige Rhythmus der Musik, die Schulz singend zum Playback begleitete, animierten die Kinder und auch die Erwachsenen zum Mitgestalten des Stückes, sei es durch Mitsingen oder Klatschen im Takt.
Ulrich Schulz, der nicht das erste mal in Kevelaer spielte, hat mit seinem Stück „Urmel schlüpft aus dem Ei“, ein Stück Fantasie und eine Geschichte von Freundschaft nach Kevelaer gebracht, die begeisterte.

Junger Petersburger spielt moderne Orgelmusik

Ein junger Musiker aus Russland wird am Mittwoch, 6. Juni, um 20 Uhr, in der Marienbasilika Kevelaer zu Gast sein. Egor Kolesov (Jahrgang 1989) wird an der großen Seiffert-Orgel Werke interpretieren von Mozart, Brahms und Niels Gade. Egor Kolesovs besonderes professionelles Interesse gilt der russischen Orgelmusik. Aber gerade so gerne beschäftigt er sich mit französischer, symphonischer Musik, Musik des 20. Jahrhunderts und moderner Musik, etwa „Commotio” von Carl Nielsen, „Gmeeorh” von Iannis Xenakis, Etüden von Gyorgy Ligeti – er mag die ungewöhnlichen Orgelstücke.
In Kevelaer spielt er unter anderem Johannes Brahms:  Zwei Choralvorspiele “Herzlich tut mich verlangen”; Siegfrid Karg-Elert (1877-1933) – Symphonischer Choral “Jesu meine Freude”; Louis Vierne (1870-1937) – Naiades (“24 Pieces de fantasie”);  Alexander Glazunov (1865-1936) – Prelude et Fugue D-dur und auch von Arvo Part (geb.1935) – Annum per annum.
Der Eintritt beträgt acht Euro, ermäßigt sechs Euro.

Randale im Irrland

Für Randale sorgte die derzeit wohl beliebteste Kinder-Rockband mit ihrem Auftritt im Irrland, der Erlebnis-Bauernhofoase inTwisteden. Anlässlich des Internationalen Tages der Milch konnten sich die musikbegeisterten Kinder so richtig austoben.

Für die kleinen Besucher ging es an diesem Tag beim Konzert richtig rund. Randale-Frontmann Jochen Vahle animierte die Kinder gut gelaunt zum Mitmachen: sei es beim „Luftgitarre spielen“, beim gruseligen „Zombiewalk“ oder beim „Fliegen-wie-eine-Fledermaus“. Für viele der jungen Besucher war es das erste Konzert.

Die vier Musiker schafften es dabei, Rock, Punk, Pop, Reggae und ein bisschen Heavy Metal zu einem bunten kindgerechten Programm zu vermischen. Besungen wurden Superhelden wie Punkpanda Peter, die Hasentotenkopfpiraten und außerdem war die Rede vom Zwergenaufstand im Wattenmeer.

Gespielt wurde natürlich auch der fetzige Song „M-I-L-C-H“, bei dem sich alles um die ganz besondere weiße Flüssigkeit, die frische Power bringt, dreht. Dieser Song entstand in Kooperation mit den beiden Landesvereinigungen der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e. V. und Niedersachsen. Zur Stärkung wurde passend dazu Schulmilch gereicht.

Das Konzert ist eine von vielen Attraktionen der NRW-Milchwoche im Kreis Kleve rund um den Internationalen Tag der Milch. Ziel der Milchwoche, die noch bis zum 7. Juni stattfindet, ist es, das positive Image des Naturproduktes Milch und die Akzeptanz für Milcherzeugung und Verarbeitung weiter auszubauen. Initiator ist die Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. unter Mitwirkung des Kreises, der regionalen Erzeuger, der Molkereien und des Handels.

Ein Meisterstück

Mehrere Male mussten Detlef Heinichen und Marcel Wagner nach ihrer Darbietung vor das Publikum treten, um sich den langanhaltenden Beifall und Standing Ovations abzuholen.
Die Zuschauer in dem Dachgeschoss der Öffentlichen Begegnungsstätte hatten sich von dem Puppenspiel der beiden Dresdner so dermaßen einfangen lassen, dass sie ihrer Begeisterung mehr als deutlich Ausdruck verleihen mussten. Der Grund für die berechtigte Euphorie war die ganz besondere Interpretation des Jonas-Jonasson-Klassikers „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, der sicher bald „zur Weltliteratur zählen wird“, zeigte sich Heinichen in der Pause fest überzeugt.
Schwarzer Humor
„Wenn man Figurentheater macht, suchen wir uns Stoffe, die man mit Puppen nicht vermutet“, war es für das Duo „eine Herausforderung“ gewesen, dem sehr umfangreichen Buch erstmal Herr zu werden und es dann noch angemessen umzusetzen.
„In der Inszenierung gab es Momente, wo wir nicht weiterwussten“, gestand Heinichen. Das Spannende an der ganzen Story sei aber „der schwarze Humor, der doch nicht abwegig“ sei, ergänzte Wagner. „Und sie ist mit so großer Lust erfunden.“
Die große Lust am Spiel und an der Fantasie, das Buch in seiner ganzen Skurillität, mit seinem Reichtum an Ideen und witzigen Einfällen authentisch rüberzubringen, das wurde in den zwei Stunden der Aufführung mehr als spürbar. Und so wie man beim Herrn der Ringe nicht glaubte, dass man es verfilmen kann, schafften es die beiden Figurenspieler, die Story um den 100-jährigen Allan Karlsson voll zu treffen, der in einer schwedischen Kleinstadt aus dem Fenster steigt und am Bahnhof einen Ganoven trifft, der ihm – nicht ganz freiwillig – einen Geldkoffer überlässt.
Daraus entwickelt sich ein Roadmovie mit drei Gangsterleichen, einem mordenden Elefanten, einer aberwitzigen Flucht im Bus und skurillen Situationen – flankiert von der geradezu aberwitzig-abenteuerlichen Lebensgeschichte Karlsonns. Der dient mit seiner Neigung zum Sprengen erst unter Franco, ist mit Truman auf Du und Du, findet bei Oppenheimer das Prinzip der Kernspaltung, wird bei Kim Il-Sung in Nordkorea fast umgebracht, und verlebt mit einem russischen Spion mehrere Jahre.
Genial war die geradezu wunderbare Idee, die Geschichte aus Sicht des Kommissars Aronsson und des Staatsanwalts Ranelid erzählen zu lassen, die sich Tag für Tag zum Angeln treffen.
Dabei erinnern sie sich anhand der Akten an die unfassbare Geschichte des 100-jährigen Allan Karlsson – und beenden jeden „Angeltag“ mit einem Lied, ob es nun das selbstironische „Polizisten“ aus den 80ern von Extrabreit oder Maos Lieblingslied „Die Folelle“ von „Flanz Schubelt“ war.
Die überbordende Phantasie des Werks überhöhen sie fast noch mit ihren dramaturgischen Einfällen – so zum Beispiel, als die beiden Angler bei den Rückblenden immer wieder einen „dicken Fisch“ an der Angel haben – und die großen historischen Figuren wie Truman oder Mao tatsächlich mit ihrem Konterfei auftauchen.
Dazu kamen wunderbar ausgearbeitete Puppenfiguren, witzige Dialoge und verzweifelte Gangster und Polizisten. Ein grandioses Puppenspiel, das man mit soviel Spritzigkeit, Witz und schwarzem Humor in der Form sicher seit Jahren nicht mehr in Kevelaer gesehen hat.

Die Leute sind das Theater – und es gibt nur freundliche Begegnungen

Für fünf Stunden verwandelte sich Kevelaer am vergangenen Sonntag in eine Welt voller Kindlichkeit, Lachen und Phantasie. An fünf verschiedenen Bühnen zeigten Puppenspieler aus ganz Deutschland, mit welchen Mitteln man junge Kindergesichter zum Strahlen bringen kann.
Claudia Olma und Thomas Hänsel vom „Marotte Figurentheater“ aus Karlsruhe freuten sich an der Ecke Busmannstraße vor ihrem ersten Auftritt auf die Zuschauer. „Wir spielen selten draußen“, konnten sie aber die Kleinen und die Großen direkt um zwölf Uhr mit der Geschichte vom „Hase und Igel“, bei der der listige Igel den gemeinsamen Wettlauf gewinnt, direkt in ihren Bann ziehen. Und als „Schmankerl“ verteilte der „Busmann“ kleine Präsenttüten mit Schokolade. Ein paar Meter weiter im Museumsdurchgang faszinierten der Hannoveraner Ulrich Schuliz von „Die Complizen“ mit der Geschichte von dem „Schaf Charlotte und seinen Freunden“ das Publikum, wo es um eine Rettungsaktion für ein Schaf ging. „Wir machen im Sommer sowas immer mit Flüchtlingskindern und ich guck da immer auf den Veranstaltungen“, hatte Bernard Baugitte von der Rheinberger Diakonie seine achtjährige Tochter Jasmin mit, die sich gar nicht von der schönen Landschaft und dem vielstimmigen Tierleben lösen konnte.
„Der war gestern schon mit „Urmel aus dem Eis“ im Bühnenhaus“, hatten der Kevelaerer Björn Völlings und seine Familie direkt eine Motivation, auch dieses Stück mal zu gucken. „Da wird Anne sicher heute Abend von erzählen“, sah er die Freude seiner siebenjährigen Tochter, die in der ersten Reihe gebannt zuschaute. „Wir vermissen unsere Enkel, die nehmen wir nächstes Jahr auf jeden Fall mit“, schwärmten die beiden Seniorinnen Conny Jannsen und Inge Bachmann aus Straelen von der „super-kindgerechten“ Umsetzung.
Fur große Aufmerksamkeit sorgten auch die Walking Acts, ob es nun der Kalkarer Heiner Dünkelmann mit seiner Straßenkomik oder „Lole und Lasse“ aus Hannover waren, die mit ihren aussergewöhnlichen Köpfen sich gerne als Fotomotiv zur Verfügung stellten.
Bei „Katz und Maus“ am Luxemburger Platz hatte die achtjährige Lea aus Krefeld sogar eine Hochzeit gesehen. „Die war echt schön“, schwärmte sie von der Vorführung. „Wir hatten das im Internet entdeckt, das ist ganz entspannt und super, dass es total verteilt in der Stadt ist“, fand ihre Mama Nicole Stettner. An der Bahnstraße erzählte die Figurenspielerin Britt Wolfgramm die Geschichte der Rattenkinder „Elliot und Isabella im Finsterwald“, die sich auf die Suche nach ihrem Opa Pucki machen und dabei Bocky Bockwurst und seiner Bande begegnen. Da hatten die Kinder viel zu lachen – aber nicht nur sie: „Ich bin doch Kind – ich werde nie erwachsen“, meinte Hans Theunissen aus dem niederländischen Milsbeek. „Was ich total toll finde hier, ist: Die Leute, die sind das Theater“, so der 60-Jährige.
Am „Pastors Höfken“ an der Amsterdamer Straße hatte sich das Krefelder „Puppertheater Klapper Tüüt“ mit seiner Bühne und dem Stück „Frau Müller-Erbse erzählt“ aufgebaut. Und als der böse Drache dort der alten Dame den Kuchen wegfraß, kam von den Stühlen der lautstarke Protest: „Nein, das darfst Du nicht.“
Puppenspielerin Ina Coelen selbst fand „diese Ecke hier super. Die Leute sind so klasse – das ist der Hammer hier. Es gibt nur freundliche Begegnungen und keine Griesgräme. “
Am Nachmittag zog ein heftiger Schauer über Kevelaer – was das Programm aber zum Glück nur leicht beeinträchtigte.

Abzocke mit Gewinnspiel

Kevelaer (ots) – Über einen Zeitraum vom 06. April 2018 bis zum 29. Mai 2018 erhielt eine 76-jährige Kevelaerin mehrere Anrufe, dass sie bei einem Gewinnspiel gewonnen habe. Ihr wurde die Rufnummer einer vermeintlichen Anwaltskanzlei in Berlin mitgeteilt, die sie anrufen solle. In dem Telefonat mit der Anwaltskanzlei erhielt die Renterin eine erste Zahlungsaufforderung und eine weitere Berliner Rufnummer, bei der es sich um ein Geldinstitut handeln sollte. In Telefonaten mit einer angeblichen Angestellten des Geldinstitutes erhielt die 76-Jährige weitere Zahlungsaufforderungen. Das Geld würde für die Abwicklung des Gewinns benötigt werden, der Gewinn betrage insgesamt knapp 150000 Euro. Auch diesen Zahlungsaufforderungen kam die Kevelaererin nach. Erst ein Bankangestellter ihrer Hausbank wurde misstrauisch und riet der 76-Jährigen, zur Polizei zu gehen. Insgesamt beläuft sich der Schaden auf über 20 000 Euro.

Für den Fall entsprechender Anrufe oder Nachrichten rät die Polizei:

– Seien Sie vorsichtig bei Gewinnversprechen – insbesondere, wenn die Übergabe an Bedingungen geknüpft ist, zum Beispiel an das Zahlen einer Geldsumme, an den Besuch einer Veranstaltung oder an den Anruf einer kostenpflichtigen Hotline.

– Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches!

– Nehmen Sie nur Gewinne an, wenn Sie auch bewusst an einem Gewinnspiel – und zwar bei einem seriösen Unternehmen – teilgenommen haben. Ein seriöses Unternehmen wird die Gewinnausschüttung niemals an eine Bedingung knüpfen, zum Beispiel das Zahlen einer Gebühr oder das Erwerben eines Gutscheins.

Weitere Präventionstipps der Polizei zum Thema “Gewinnversprechen” finden Sie im Internet unter:
http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/gewinnversprechen.html

„Eine tolle Gemeinschaft“

Mit der Pfarrei St. Marien ist Katharina Krysmann bereits von Kindheit an eng verbunden: So ging sie als Kleinkind zum dazugehörenden St.-Marien-Kindergarten, später besuchte sie die St.-Hubertus-Grundschule, ging 2004 an St. Marien zur hl. Kommunion und ist seitdem ohne Unterbrechung Messdienerin in der Wallfahrtspfarrei. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie auch in der Betreuerrunde, seit letztem Jahr ist sie Obermessdienerin von St. Marien. Beruflich arbeitet die 22-Jährige heute als Erzieherin im St.-Marien-Kindergarten.

Auch wenn sie heute in Wetten wohnt, ist sie mit St. Marien engstens verbunden. Regelmäßig treffen sich die einzelnen Messdienergruppen von St. Marien zu den Gruppenstunden im Jugendtreff an der Amsterdamer Straße oder auch in „Pastors Garten“.

Im Moment gibt es zehn Ministrantengruppen. Alle 14 Tage gibt es eine Betreuerrunde, zu der auch immer Kaplan Christoph Schwerhoff kommt. Aktuell gibt es 42 Betreuer, die zwischen 16 und 27 Jahre alt sind. Bei den Betreuertreffen werden alle Aktivitäten über das Jahr hindurch geplant.

In den einzelnen Gruppenstunden lernen die Kinder, bei der Messe zu dienen, mit dem Weihrauchfass umzugehen, aber auch Spiel und Spaß kommen nicht zu kurz. So bekommen die Kinder über das ganze Jahr hinweg ein großartiges Freizeitangebot: Im Oktober gibt es immer ein Kartoffelfeuer mit Stockbrot, im November werden die neuen Messdiener feierlich aufgenommen, im Dezember erwartet die Ministranten eine Nikolausfeier, es werden Weckmänner verkauft und verteilt, im Januar werden nicht mehr benötigte Tannenbäume abgeholt, im Februar gehen alle zusammen zum Schlittschuhlaufen, im April gibt es einen Ausflug zum Centerpark, an Fronleichnam gibt es im Priesterhausgarten am Nachmittag verschiedene Spiele, die die Ministranten anbieten, und am Wochenende nach Fronleichnam startet das Zeltlager.

Insgesamt gibt es aktuell 60 Kinder, die den Ministrantendienst verrichten. Da es an St. Marien mehr Gottesdienste als in normalen Pfarreien gibt, ist auch Kaplan Christoph Schwerhoff froh um jede und jeden, die und der diesen Dienst mittragen will. Da jedes Jahr auch die älteren Ministranten ausscheiden, wird jedes Jahr nach der Erstkommunion um neue Ministranten geworben.

Einladung an die Kinder

So wird nach den Sommerferien an alle Erstkommunionkinder ein Brief verteilt mit der Einladung, als Ministrant in der Pfarrei mitzuwirken. Daneben machen die Betreuer auch in der Hubertus-Grundschule Besuche und werben für ihren Dienst.
„Außer dass die Kinder schon die Erstkommunionfeier hinter sich haben, gibt es keine Voraussetzungen, die die Kinder mitbringen müssen. Auch wer nicht zur Pfarrei St. Marien gehört, kann gerne bei uns mitmachen“, sagt Katharina Krysmann.

Die neuen Ministranten werden zunächst mit dem Stufendienst betraut. Sie dürfen während der Wandlung mit Kerzen vor dem Altar knien. Je älter die Kinder sind, desto wichtigere Dienste dürfen sie übernehmen. Die Publikation „Mini-mit“ regelt genau, welche Ministranten zu welchem Dienst eingeteilt sind. Bei der Wallfahrt „Kevelaer nach Kevelaer“, an Fronleichnam, Ostern und Weihnachten sind in der Regel alle Ministranten dabei.

Als Messdiener an St. Marien ist es schon eine Gewohnheit geworden, höheren Kirchenpersönlichkeiten zu begegnen. Auf die Frage nach ihrem Antrieb für das Messdieneramt antwortet Katharina: „Das Schöne am Messdienersein ist die tolle Gemeinschaft, aus der auch Freundschaften entstehen. Aber auch der feste Zusammenhalt, der durch die unterschiedlichsten Erfahrungen und Aktionen immer stärker wird. Kurz gesagt: Man wird nie alleine gelassen und hat immer was zu lachen und viel Spaß.“

Klassentreffen der Antonius-Volksschüler 65 Jahre nach der Entlassung

65 Jahre sind vergangen, seit diese Herren ihre Schulentlassung feiern konnten. Damals waren es 59 Schüler, die die Klasse der St.-Antonius-Volksschule am Markt besuchten. Unterrichtet wurden die Jungs von den Lehrern Jaschke und Dicks, letzterer war bis zu seinem Tod 2010 regelmäßiger Gast bei den Klassentreffen. 28 Mitschüler sind mittlerweile verstorben. Seit dem ersten Klassentreffen 1963 trifft man sich alle fünf Jahre.

Zur diesjährigen Zusammenkunft kamen 13 ehemalige Klassenkameraden. Sie starteten den Tag mit einem gemeinsamen Gottesdienst, gestaltet von Pfarrer Hubert Janssen. Franz-Josef Angenendt erklärte sich spontan bereit, das Orgelspiel zu übernehmen. Danach ging es dann zum gemeinsamen Frühstück im Goldenen Schwan, wo die alten Herren sich bei guter Stimmung ausgiebig austauschten. Der heiße Tag erinnerte an einen ebenso heißen Schultag, als die Klasse sich die Freiheit nahm und sich nach der Pause im kühlen Luftschutzbunker hinter der Pfarrkirche eine Auszeit gönnte – Ärger programmiert. Und so Gott will, wird das auch in fünf Jahren wieder ein Thema sein.

Diese Klassenkameraden haben teilgenommen: Franz-Josef Nahen, Herbert Sieben, Anton (Tön) Sieben, Jan Opgenoorth, Paul Kammann, Paul Hünnekens, Heinz van Lipzig (Bad Vilbel bei Frankfurt), Dieter Wucherpfennig (Oberhausen), Karl-Heinz Vermöhlen, Rudi Fischer, Helmut Stenmans, Franz-Josef Angenendt (Münster) und Werner Verhasselt (ist nicht auf dem Foto, da er später kam).

Vernarrt in Fahr D 130 AH

Mit Baujahr 1957 zählt der „Fahr D 130 AH“ als 17 PS leistender Fahr-Dieselschlepper schon zu den Oldtimern unter den Treckern. Auf Hochglanz poliert steht ein Exemplar davon in Kevelaer. Besitzer ist Gerd Müskens und er ist in das Agrarfahrzeug wirklich vernarrt. Vor 12 Jahren kaufte Familie Müskens aus Goch-Kessel kommend ein Haus in Kevelaer. Und wonach wurde es ausgesucht? Natürlich musste es zum Trecker passen, das heißt: Ein Schuppen und eine zweite Einfahrt mussten schon vorhanden sein.
Trecker statt Fußball
Am 22.9.1940 in Goch-Kessel geboren arbeitete Gerd Müskens viele Jahre als Facharbeiter bei Unilever. Einige Arbeitskollegen hatten einen Trecker und „statt über Fußball zu reden, redeten sie ständig über ihre Fahrzeuge“, so Müskens. Da sein Vater früher einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb hatte und er selbst bereits mit 14 Jahren auf einem 12er Hanomag gefahren war, brauchte es nicht lange Zeit, bis er „infiziert“ war und sich ebenfalls einen Trecker zulegen wollte. Gebrauchen konnte er so ein Fahrzeug auch, denn seine 6500 m² große Wiese am Haus wollte gemäht werden und da lohnt sich schon ein Trecker.
In Kranenburg-Frasselt wurde er 2003 fündig. „Er sah schlimm aus, richtig wie eine Schrottkarre, aber er ist direkt angesprungen und das Äußere kann man ja wieder richten“, schmunzelt der passionierte Treckerfan. Er machte sich an die Arbeit. Ein Hochdruckreiniger, Schmirgelpapier und Originalfarbe machten aus dem alten Trecker ein glänzendes Schmuckstück. Um den Fahr D 130 AH die ganzen Jahre zu pflegen, hatte Müskens einen treuen Treckerfreund. Albert Böger, selber Treckerbesitzer, war immer mit Rat und Tat zur Stelle oder besorgte Original-Ersatzteile und half, den Oldtimer in Gang zu halten. Bei besonderen Anlässen (Geburtstage o.ä.) hängt eine große Fahr/Deutz Fahne im Garten und der Trecker wird auf den Rasen davor gestellt. Die Wiese im neuen Garten muss nicht mit dem Mähwerk von 1,50 Meter geschnitten werden, dafür ist sie zu klein, aber Ausfahrten in die Umgebung (früher holte Müskens die Enkelinnen mit dem Trecker im Kindergarten ab und die waren dann mehr als stolz), Teilnahme an der Treckersegnung in Kessel oder die dreitägigen Besuche des Treckertreffens in Hommersum sind Unternehmungen, die der D 130 auch heute noch ohne Probleme bewältigt. Die passende Fahr-Mütze hat Müskens dabei immer auf dem Kopf. Ein Anhänger, der zum Trecker gehört, wird auch immer noch genutzt, wenn Brennholz aus dem Wald geholt werden muss.
Müskens meint: Die Hauptsache ist, dass er läuft.“ So richtig glauben kann man ihm diese Aussage jedoch nicht, denn Ausflüge macht er nur noch bei gutem Wetter und auf Asphalt, kein Staubkörnchen ist am Trecker zu sehen, die Felgen sind sogar von innen in Sandfarbe gestrichen und die Reifen hat der Treckerfan sogar mit Reifenschwarz zum Glänzen gebracht.
Und auch seine Aussage, dass er bei Treckertreffen nicht an Wettbewerben mitmacht, weil sonst zu viel Dreck und Kratzer an sein schönstes Freizeitvergnügen kommen, zeigt: Der Fahr D 130 AH wird von einem vernarrten Besitzer sicher auch die nächsten Jahre gehegt und gepflegt.

Hochzeit mit Hindernissen, aber mit Happy End

Am 2. Juni 2018 feiert Georg Giessen seinen 90. Geburtstag im Kreis seiner Familie, Freunde und Nachbarn. Geboren ist er in Goch als Ältester von drei Söhnen. Seine Mutter Gertrud arbeitete als Verkäuferin, sein Vater Georg als Anstreicher. Nach der Volksschule in Goch begann er zunächst seine Lehre bei der Post und arbeitete danach als Postjungbote in Goch, wo er bei Wind und Wetter die Post zustellte: Viele Jahre fuhr er in Hassum, Hommersum und Kessel „met de fiets en met de post dörr de felder“.
Ein Haus war für ihn bald etwas Besonderes, denn da wohnte die Familie seiner späteren Frau Vroni. Seine zukünftige Schwiegermutter bat den damals sehr schmalen, mageren jungen Mann, wenn er die Post brachte, oft zu einem dicken Butterbrot herein und sagte dann auf Platt: „Mein Gott, Georg, heute morgen siehst du wieder so aus, als ob du eine Ziege zwischen den Hörnern küssen könntest!“ („Meingott Schörß, geij kickt vanne Märn ewell wer, as wenn gej en Geit tössen de Hörn kösse könnt.“)
Die Tochter des Hauses war beim Zustellen meistens in der Schule, aber da beide gemeinsame Freunde hatten, lernten sich Vroni und Georg schließlich auf Kirmesfeiern kennen und verliebten sich ineinander. Auch der Entschluss zu heiraten stand bald fest. Allerdings gab es ein großes Hindernis: Vroni war katholisch, Georg evangelisch; beide wollten ihren Glauben behalten. Da das gemischt-konfessionelle Paar in Kevelaer damals noch keiner trauen wollte, heirateten sie ganz klein und schlicht in Marienbaum, wo sie einen Pastor für die Trauung fanden. Vroni trug zur Hochzeit schwarz, ihr Vater und ihre Tanten, die gegen die Vermählung mit einem evangelischen Mann waren, kamen gar nicht zur Hochzeit.
„Aber auch wenn die Hochzeit traurig und kurz war, haben wir schließlich eine sehr glückliche Ehe gehabt. Je mehr alle am Anfang gegen unsere Verbindung waren, desto mehr hat es uns zusammengeschweißt“, erzählt der Jubilar. Und mit einem Augenzwinkern berichtet er, dass er einmal Vroni mit seinem 125er DKW-Motorrad mit über die Alpen nach Venedig nahm. Vroni arbeitete damals noch im Kempener Krankenhaus im Büro. Ihre Familie wusste nichts von dem Urlaubsplan. Als sie die „Entführung“ mitbekamen, gingen sofort Vronis unverheiratete Tanten zum Arbeitgeber und wollten Georg schlechtmachen, doch die Oberin, die von der Urlaubsreise wusste, meinte nur: „Es ist alles gut, wie es ist!“ Die Tanten gingen beschämt nach Hause.
Nach einigen Jahren schließlich waren alle in der Familie wieder versöhnt. 54 Jahre sollten Vroni und Georg, trotz der Anfangsschwierigkeiten, eine glückliche Ehe führen. „Wir hatten nie richtig Streit und jeder Tag endete mit einem Gutenachtkuss“, so der Witwer.
1955 bauten beide ein eigenes Haus auf der Josefstraße, wo sie 2007 noch ihre Goldene Hochzeit feiern konnten. Ihre Töchter Martina und Gabriele wurden 1959 und 1963 geboren. Vroni kümmerte sich nach Geburt ihrer Kinder um Haus und Kinder und Georg um das Geldverdienen. Dabei hatte er immer mehrere Jobs gleichzeitig. Neben der Ausbildung als Postbote machte er eine Ausbildung als Autoschlosser, fuhr den Post-Omnibus, war in Kevelaer Paketzusteller, reparierte Radiogeräte und Fernseher und schloss BHW-Versicherungsverträge ab.
Als die Kinder aus dem Haus waren, arbeiteten beide in einem kleinen Devotionalienladen am Kapellenplatz, den ihre Tochter Gabriele mit ihrem im Jahr 2008 verstorbenen Mann Karl seit 1986 führte. 1992 wurde ihre Enkeltochter Christina geboren, die der ganze Stolz der Großeltern war und noch ist.“ 2008 tauschten sie ihr großes Haus gegen eine altersgerechte Wohnung im Klostergarten, wo gleich nebenan auch der sechs Jahre jüngere Bruder Rolf mit seiner Frau Helga einzog. 2013/2014 mussten beide Brüder ihre Ehefrauen zu Grabe tragen. Ein schwerer Schlag für die beiden, die beide glücklich verheiratet waren.
Mehrmals die Woche gehen auch heute noch beide Brüder in die Stadt und besuchen die Gräber ihrer Frauen, die direkt nebeneinander liegen. Gemeinsam mit dem jüngsten Bruder Fritz aus Goch treffen sie sich jede Woche zu Spaziergängen oder einem Besuch in der Eisdiele. Neben seinen vielen beruflichen Betätigungen hat Georg alle wichtigen und schönen Momente des Lebens früh mit seiner Kamera festgehalten und bis vor wenigen Jahren immer noch fleißig Videos geschnitten. Auch wenn ihm am Anfang seiner Verbindung mit Vroni viele Steine in den Weg gelegt wurden, ist der Zusammenhalt in der Familie heute sehr eng und es gibt immer genug zu lachen. In der früheren Nachbarschaft auf der Josefstraße ist er noch stets aktiv. Am kommenden Samstag wird sein 90. Geburtstag in froher Runde gefeiert.