Aktuelles aus Kevelaer

Auf den ersten Blick…

Wenn schon beim ersten Blick der Eindruck entsteht, im Gegenüber den richtigen Partner gefunden zu haben, dann darf man wohl von Liebe auf den ersten Blick sprechen. „Ja, genau so kann man das wohl beschreiben“, sagen Bürgül und Tobias Prinz, die sich auf dem Kevelaerer Standesamt im Kreise beider Familien das Jawort gaben.

Für das Brautpaar ist es ein Ja zu einem gemeinsamen Lebensweg. Denn der scheint für die beiden schon beim ersten Treffen vorherbestimmt gewesen zu sein. „Schon da hatten wir beide das Gefühl, uns ewig zu kennen“, verrät die glückliche Braut mit strahlenden Augen und erntet dafür die Zustimmung ihres frisch angetrauten Ehemannes. „Und genau diese Sicherheit führte uns jetzt zum Traualtar“, fügt der 35-jährige Bräutigam hinzu.

Im Oktober 2015 lernten sich die in Geldern geborene Bürgül Biricik und der aus Moers stammende Tobias Prinz im Internet kennen, worauf schon bald zahlreiche Telefonate folgten. Im Dezember kam es dann zum ersten Treffen und besagten ersten Augenkontakt. „Tja, und da war es um uns beide geschehen“, verrät die 34-jährige Braut mit türkischen Wurzeln.

„Mein Vater stammt ursprünglich aus der Türkei und meine Mutter aus Deutschland“, erklärt Bürgül Prinz, die am Amtsgericht Kleve als Justiz-Fachangestellte arbeitet, hierbei oft mit menschlichen Schicksalen konfrontiert wird. Ihr Ehemann dagegen kümmert sich eher um tierische Schicksale. „Ja, so kann man es auch bezeichnen“, schmunzelt Tobias Prinz, der als Schädlingsbekämpfer so manche Wohn-und oder Arbeitsräume von ungebetenen tierischen Mitbewohnern befreit. „Man findet diese an den unglaublichsten Orten“, versichert der Bereichsleiter für Duisburg.

Zwei Monate nach dem ersten Treffen beschloss das Paar, eine gemeinsame Wohnung zu beziehen. „Auch das war für uns ganz schnell klar“, erklärt Tobias Prinz seinen Umzug im Februar 2016 nach Geldern. Eine Heirat aber stand für Tobias Prinz, der in seiner Freizeit gerne Fußball spielt oder Inliner fährt, wie für Bürgül Biricik, die gerne zum Buch greift und ihre Umgebung gerne in Fotografien festhält, erst zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Plan.
„Die Sicherheit aber, in Bürgül die Frau meines Lebens gefunden zu haben“, berichtet Tobias Prinz, „ließ ihn, für mich völlig überraschend, ein Jahr nach unserem Kennenlernen einen klassischen Heiratsantrag stellen“, führt seine Frau überglücklich weiter aus.

Neue Heimat in Kevelaer

Die zwischenzeitliche Suche nach einer größeren Wohnung führte das Paar, das das gemeinsame Kochen liebt, im Mai vergangenen Jahres nach Kevelaer. Hier in der Marienstadt fand das Paar eine neue Heimat. Hier fühlt es sich zuhause, möchte hier die gemeinsame Zukunft planen. Diese besiegelten Bürgül und Tobias Prinz jetzt auf dem Kevelaerer Standesamt. „In einem Jahr aber möchten wir dieses „Ja“ noch einmal mit einer Freien Hochzeit bekräftigen“, versichert das Brautpaar, das seine Flitterwochen an der Mosel verbringt.

Verführung zum Durchatmen

Intensive Musik, die mit ihrer Konzentration den Raum füllte und bis in die Tiefe der Zuhörer eindrang, boten die Kölner Vokalsolisten am Sonntag in der Beichtkapelle. Das sechsstimmige A-capella-Ensemble, dessen bevorzugtes Repertoire die Kammermusik des 20. und 21. Jahrhunderts ist, sich aber auch der vokalen Kammermusik aller Epochen und Stile widmet, brillierten bei einem Chorkonzert der Extraklasse in der Marienstadt.

Das 2007 anlässlich der Aufführung von Luciano Berios „Canticum novissimi testamenti“ gegründete Ensemble besteht aus Julia Reckendrees (Sopran), Dominique Aline Bilitza und Kartharina Georg (Mezzosopran), Leonard Reso (Tenor), Fabian Walter (Bariton) und Christian Walter (Bass).

Nachdem Chordirektor Romano Giefer die Solisten und die anwesenden Gäste begrüßt hatte, boten die Sängerinnen und Sänger aus der Domstadt ein Klangerlebnis, das über die Gäste nahezu hereinbrach und sie gleichsam verführte tief durchzuatmen. Die glockenklaren, fein aufeinander abgestimmten Töne ließen keinen Raum der Hektik zu, sondern forderten das Stillewerden und Eintauchen in den raumöffnenden Klang.

„Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist“, unter diesem Titel wurden Sätze von Johannes Eccard und Giovanni Pierluigi da Palestrina aus dem 16. Jahrhundert, Heinrich Schütz aus dem 17. Jahrhundert, Charles Villiers Standford, Josef Gabriel Rheinberger und Johannes Brahms aus dem 19. Jahrhundert und James MacMillan, Vytautas Miskinis, Gerald Finzi, César Geoffray, und Maurice Duruflé aus dem 20. Jahrhundert vorgetragen.

Standing ovations, die nicht enden wollten, bescherten den begeisterten Zuhörern „God so loved the world“ von Bob Chilcott als Zugabe und nach einem Kunstgenuss der Superlative verabschiedeten die Mitglieder des Kölner Vokalensembles gut 50 Kevelaerer in eine neue Woche, in der ihre Musik sicher noch lange nachklingen wird.

Mit einer App gegen Lebensmittelabfälle

Als Daniel Quartier auf die Idee kam, wie er am Ende des Tages in seinem Gastronomiebetrieb weniger Essensreste wegwerfen müsste, hatte er ein besonderes Vorbild vor Augen: „Ich habe das damals in der Fernsehshow „Höhle der Löwen“ gesehen und bin darüber darauf gestoßen. Da wurde die App ,Too good to go‘ vorgestellt“, schildert der Inhaber des Restaurants „CurryQ“ an der Hauptstraße.

Ob es sich aber lohnen würde, Partnerbetrieb dieses Startups zu werden und eine solche App überhaupt hier vor Ort einzuführen, da beschlichen den 32-Jährigen zu Beginn doch ziemliche Zweifel. „Das hörte sich gut an, aber ich habe gedacht, das klappt nur in Großstädten wie in Berlin oder Hamburg – das funktioniert hier niemals.“

Im März als Erster im Kreis Kleve gestartet

Der Grundgedanke aber faszinierte ihn zu sehr: Über den abendlichen rabattierten Verkauf von Essen, die bis zu dem Zeitpunkt nicht verkauft worden waren, Essensreste zu minimieren, die man sonst wegschmeißen würde. „Ich rede da von dem, was wir zuviel kochen“, stellt er klar. In der Regel geht es dabei um überzählige Portionen des Tagesmenüs, die am Tag nicht mehr über die Ladentheke gehen.

Im März dieses Jahres ging dann die App „Too good to go“ mit ­CurryQ an den Start – als das erste Angebot seiner Art im Kreis Kleve. In der App, welche kostenlos für alle gängigen Smartphones erhältlich ist, kann der Benutzer die Restaurants oder Supermärkte sehen, welche Lebensmittel oder Speisen über die Plattform anbieten.

Kurz vor Geschäftsschluss können die Speisen fertig verpackt in einer eingeschweißten Box im Laden abgeholt werden. Das Geld für das Essen wird nicht im Laden, sondern direkt über die App bezahlt.

„Wir haben das dann mit auf Facebook promotet und in unserem eigenen Zeitungs-Kurier vorgestellt.“ Und siehe da: Die Idee schlug sofort an. „Wir hatten vom ersten Tag an viele Nutzer, die das Essen abends reservieren und für 2,50 Euro abholen“, berichtet Quartier von den ersten Reaktionen.

Die Tagesmenü-Palette ist natürlich breit gestreut und reicht von „zwei Bratwurst mit Blumenkohl, Rinderroulade bis zum Suppen-Eintopf“. Der Kunde bekomme „eine vollwertige Mahlzeit, aber er weiß nicht, was kommt. Das bleibt für ihn ein Überraschungseffekt.“

Das Angebot werde von allen möglichen Personen genutzt. „Es melden sich Leute aus allen gesellschaftlichen Schichten – vom Studenten über den Geschäftsmann bis zum Hartz-IV-Empfänger.“ Dabei seien „Leute, die sagen, es werden Essensreste sinnvoll genutzt. Da sind auch Leute dabei, die froh über ein warmes Esssen sind, und solche, die sich gerne billig etwas holen.“ Mittlerweile hat es sich so bei zwei bis fünf Essen pro Abend eingependelt.

Für den guten Zweck, nicht für den Gewinn

Momentan beteiligt sich nur CurryQ mit seinen Fillialen an der Aktion. Dabei soll es aber nicht bleiben, wenn es nach Daniel Quartier geht. „Der Wunsch wäre, dass da auch andere Unternehmen und Gastronomen mitmachen und so daraus ein vielfältiges, spannendes Angebot für ganz Kevelaer entsteht – und für den Kreis“, denkt Daniel Quartier über seinen eigenen Tellerrand hinaus. Man wolle mit der App-Geschichte „keine Selbstdarstellung machen, sondern nur der Aufgalopp sein, damit auch andere mit dazukommen.“

Viel verdient CurryQ an der Aktion nicht: Die Jahresgebühr als Nutzer der App beträgt für CurryQ 40 Euro, und pro verkauftem Essen erhält das Start-up einen Euro Provision.

Umfangreiche Flurbereinigung für den OW 1-Fortbau

In Winnekendonk informierten die Bezirksregierung gemeinsam mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW über den Bau der Ortsumgehung Winnekendonk L 486 (den zweiten Bauabschnitt der OW 1)und die geplante Flurbereinigung. Von den Maßnahmen betroffene Eigentümer, Pächter und interessierte Bürger aus Winnekendonk waren der Einladung der Bezirksregierung Düsseldorf gefolgt.
Im Mittelpunkt stand in der Öffentlichen Begegnungsstätte dabei die vorgesehene Ortsumgehung Winnkendonk und das dafür vorgesehene Flurbereinigungsverfahren für den hierfür berührten Bereich östlich der K 33 zwischen Winnekendonk und Wetten.
Sieben Jahre nicht miteinander gesprochen
„Das ist ein informeller Termin. Wir wollen mit Ihnen ins Gespräch kommen, nachdem wir sieben Jahre lang nicht mit Ihnen gesprochen haben“, begrüßte Ralph Marten, bei der Düsseldorfer Bezirksregierung zuständig für ländliche Entwicklung und Bodenwesen, die Zuhörer.
2010 sei er selbst bei der Erörterung der Ortsumgehung mit dabeigewesen. Das Projekt sei nach dem Erörterungstermin damals „stecken geblieben“, bevor es jetzt 2017 „wundersamerweise wieder etwas Tempo bekommen hat.“
Man wolle jetzt unabhängig von dem Detailfortschritt der Straßenplanung besprechen, wie es mit der Flurbereinigung laufen soll. Dazu habe er in den letzten Monaten bereits diverse Gespräche mit der Stadt, der Landwirtschaft, mit der Kammer und dem Verband geführt. Er glaube, da „was Vernünftiges auf die Beine zu stellen.“
Im Anschluss daran erläuterte Heinz-Gerd Brewald von der Regionalniederlassung Niederrhein des Landesbetriebs Straßenbau in Wesel, wo die Entwurfsplanung und der Planfeststellungsentwurf entstanden ist, die Historie des Verfahrens und den aktuellen Stand.
„Das Projekt hat durch die Bildung der neuen Landesregierung einen neuen Schub bekommen“, skizzierte er nochmal das Procedere der Vergangenheit – vom Planfeststellungsverfahren 2009 über die Erörterung im Oktober 2010 bis zu den Planungsänderungen 2011. Der Planfeststellungsbeschluss werde jetzt für Ende 2018 erwartet.
Man rede hier von einer Strecke von rund 5,3 Kilometern mit einem erwarteten Verkehr von rund 10 000 bis 15 000 Fahrzeugen pro Tag und einem Querschnitt von elf Metern inklusive Bankett.
Darin vorgesehen sei ein höhenfreier Knotenpunkt im Bereich L468n/B9 – die Anschlussrampe im höhenfreien Knoten mit der B 9 sei bereits im ersten Abschnitt gebaut worden. Dazu kämen drei höhengleiche Knotenpunkte im Bereich K 30, K 33 und L 362 und ein fünfarmiger Kreisverkehr an der L 362 plus weitere fünf Ingenieurbauwerke. Das Wirtschaftswegenetz werde der neuen L 486 n angepasst.
Zum Flächenausgleich würden damit rund 44,8 Hektar an Fläche überplant – für die Straße und die Neuanlage von Wegen rund 16,7 Hektar, für die landschaftspflegerischen Maßnahmen außerhalb der Straße rund 28,1 Hektar. Davon lägen 12,3 Hektar im nahen Umfeld der Trasse – und allein 15,8 Hektar im Bereich des Niers­auenprojekts. Die Strecke werde nur an einer Stelle Lärmschutz bekommen, an der ein Gebäude betroffen sei. Eine gesundheitliche Gefährdung aufgrund von schadstoffgefährdeten Immissionen sei ausgeschlossen. Auch lufthygienisch bestünden gegen das Projekt keine Bedenken.
Als Gründe für den hohen Flächenbedarf nannte er die Verringerung der Umweltbeeinträchtigungen im Bereich der Ortsdurchfahrt Winnekendonk, die Beeinträchtigung von Wald, Gehölzen, Streuobstwiesen und landwirtschaftlichen Nutzflächen, die Zerschneidung und Beeinträchtigung von Gewässern wie der Issumer Fleuth oder der Water Forth, des Landschaftsbildes sowie der Kulturlandschaft.
Dazu komme noch der Konflikt mit den Jagdgebieten von Fledermäusen, der Verlust von Brutrevieren und Probleme für Kiebitz, Steinkauz oder Turmfalke. Auch Schutzgebiete wie das Landschaftsschutzgebiet „Issumer Fleuth“ oder das Landschaftsschutzgebiet „Kevelaerer Donkenland“ seien betroffen, die „Fleuthkuhlen“ dagegen nicht.
Straßen NRW habe das Flurbereinigungsverfahren angeregt, erläuterte Rolf Wilden von der Bezirksregierung dann ausführlich die Gesetzgebung zur Flurbereinigung, das Verfahren zur Unternehmensflurbereinigung mit Aufklärung der Eigentümer, dem Flurbereinigungsbeschluss, der Gründung einer Teilnehmergesellschaft hin bis zur Schlussfeststellung. Das könne der Erfahrung nach zehn Jahre dauern.
Er machte dabei deutlich, dass eine Flurbereinigung für den westlichen Bereich nicht nötig sei, wohl aber östlich der K 33. Im Bereich Niers bis K 33 gebe es nur einen Eigentümer, dessen Bewirtschaftungsfläche durchschnitten werde. Dahinter werde es nötig sein, den Bereich neu zu ordnen. „Wir werden das Neuordnungsgebiet neu vermessen müssen.“ Eine Abgrenzung falle da aber schwer. „Wir brauchen da aber eine Grenze, die altes und neues Kataster einschließt.“
Zur Kompensation fielen allein mit dem Niersauenprojekt Kevelaer-Binnenfeld schon knapp 16 Hektar an nötiger Ausgleichsfläche weg – blieben noch 29 übrig. Die Stadt Kevelaer habe weitere sieben Hektar in Aussicht gestellt, Strassen NRW fünf Hektar in Trassennähe.
Es fehlen noch viele Kompensationsflächen
Es gebe also noch einen Fehlbedarf, „aber ein gutes Stück ist schon da.“ Wilden gab sich zuversichtlich, da noch Flächen zu erwerben.“ Doch in dem Satz steckte auch ein kleiner Appell an die Anwesenden. „Der verbleibende Landverlust soll dabei auf mehrere Schultern verteilt werden, um Nachteile für die allgemeine Landeskultur zu vermeiden“, unterstrich Wilden.
Wenn ein Landverlust eintrete, müsse der mit den landwirtschaftlichen Berufsvertretungen und der Landwirtschaftskammer geregelt werden. „Wir sehen ja, Sie sind nicht auf Krawall gebürstet, aber wir müssen dann irgendwann mal Entscheidungen treffen, die wir durchhalten wollen“, schloss Ralph Marten nach gut eindreiviertel Stunden das Treffen.

Sexuelle Belästigung

Am Donnerstag (7. Juni 2018) fuhr eine 28-jährige Frau aus Kevelaer mit einem Fahrrad auf dem Schravelener Niersweg in Richtung Winnekendonk. Ein unbekannter Radfahrer schloss zu ihr auf und fasste an ihr Gesäß. In englischer Sprache fragte er, ob sie einen Freund hätte. Die 28-Jährige fuhr in den Innenhof eines Gehöftes, um dem Mann zu entkommen. Der Unbekannte versuchte, ihr den Weg zur Straße zu versperren. Dem Opfer gelang es, an dem Täter vorbei zu flüchten. Der Mann fuhr dann in Richtung Kevelaer zurück. Der Täter war 30 bis 35 Jahre alt, etwa 1,85m groß, schlank und hatte schwarze Haare, die seitlich grau meliert waren. Er hatte ein südländisches Aussehen und trug ein hellblaues T-Shirt, eine 7/8 Jeans sowie eine Sonnenbrille. Die Tatzeit war gegen 17.30 Uhr. Das Fahrrad war ein silbergraues Damenrad und machte laute Fahrgeräusche.

Täterhinweise bitte an die Kripo Goch unter Telefon 02823-1080.

Radfahrerinnen stoßen im verkehrsberuhigten Bereich zusammen

Beim Zusammenstoß zweier Radfahrerinnen an der Einmündung der Maasstraße mit der Kardinal-von-Galen-Straße wurde am gestrigen Nachmittag gegen 14.00 Uhr eine 76-jährige Kevelaererin schwer verletzt. Die Seniorin war mit ihrem Pedelec von der Maasstraße nach rechts in den verkehrsberuhigten Bereich der Kardinal-von-Galen-Straße abgebogen und mit einer 46-jährigen Radfahrerin zusammengestoßen, die dort aus Richtung Neustraße in Richtung Maasstraße fuhr. Die 76-Jährige stürzte und verletzte sich schwer. Ein Rettungswagen brachte sie ins Krankenhaus, wo sie stationär verblieb. Die 46-Jährige, ebenfalls aus Kevelaer, blieb unverletzt. Beide Fahrräder wurden beschädigt.

Mögliche Zeugen des Unfalls werden gebeten, sich mit der Polizei in Goch unter der Rufnummer 02823 1080 in Verbindung zu setzen.

Inklusion bei den Stadtwerken Kevelaer

Für Eva Gerats gingen drei Wochen Berufspraktikum bei den Stadtwerken in Kevelaer zu Ende. Für sie war es eine aufregende, lehrreiche aber auch sehr schöne Zeit.
Die intelligente und freundliche junge Frau ist gehandicapt und auf den Rollstuhl angewiesen.

Ihre körperlichen Einschränkungen beruhen auf eine durch Frühgeburt aufgetretene Cerebralparese (Spastik). Wenn man sie so an dem Schreibtisch sitzen sieht und sie in ihrer sehr angenehmen und ausgewählten Ausdrucksweise spricht, merkt man ihr die Einschränkungen kaum an. Ihre schulische und berufliche Laufbahn war scheinbar nicht immer einfach, dennoch geht sie zielstrebig ihren Weg.

Die 25-Jährige erzählt, dass sie nach ihrem Hauptschulabschluss in Kevelaer drei Jahre die Handelsschule im Haus Rheinfrieden in Rhöndorf besucht hat und dort den Handelsschulabschluss mit Erfolg absolvierte.

Zurzeit absolviert sie eine dreijährige Ausbildung in einem Berufsbildungswerk in München, dessen Träger die Stiftung ICP München ist. Mittelpunkt und zentraler Auftrag dieses Berufsbildungswerk ist die ganzheitliche berufliche, schulische und medizinische Förderung behinderter Jugendlicher und junger Erwachsener. Hier erhält die Kevelaererin eine spezielle, auf ihr Handicap ausgerichtete Ausbildung und wird fit gemacht für den Arbeitsmarkt. Der ist auch ihr erklärtes Ziel.

„Rumsitzen und nichts tun ist echt doof“, sagt Eva. „Ich möchte sehr gerne einen Beruf im Büro ausüben“ und fügt mit einem Lächeln hinzu, „geht bei mir ja auch nicht anders“.
Doch das ist in ländlichen Regionen oft nicht einfach. Man hatte ihr angeboten in der Behindertenwerkstatt Freudenberg zu arbeiten. Allerdings gibt es dort keinen Job im Büro, sondern nur in der Werkstatt. „Den ganzen Tag Schrauben zu sortieren, ist echt nicht mein Ding. Das entspricht nicht meinen Fähigkeiten“, erläutert sie mit Nachdruck.

Von Wolfgang Toonen, der sich in den drei Wochen um Eva Gerats gekümmert hat, wurde sie mit Arbeit eingedeckt. „Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir bei den Stadtwerken auch Menschen mit Behinderungen bei Praktikumsstellen berücksichtigen“, erläutert der Mitarbieter die Tätigkeiten, die die Praktikantin gerade in Excel erledigt. „Frau Gerats war in dieser Zeit keine Belastung, ganz im Gegenteil, sie hat uns, nach entsprechender Einweisung, auch Arbeit abgenommen“. Die Stadtwerke können pro Jahr bis zu zehn Praktikumsanfragen bedienen.

Für Eva Gerats geht es nach dem Praktikum wieder nach München. Die Reise dorthin ist für sie am einfachsten per Flugzeug. „Bahnfahren ist als Rollstuhlfahrer eine echte Herausforderung“, sagt sie. „Oft sind die Höhenunterschiede vom Bahnsteig zur Wagonkante nicht zu überwinden. Da seit Anfang des Jahres die Flüge von Weeze nach München nicht mehr angeboten werden, fliege ich nun von Düsseldorf oder Köln/Bonn.“ In der bayrischen Landeshauptstadt angekommen wartet bereits ein Abholer, der sie zum Internat in das ICP München bringt: „Alles ganz stressfrei“.

Und wird sie sich nach ihrer Ausbildung in München einen Job suchen? „Wenn es irgendwie geht lieber nicht“, antwortet die 25-Jährige. „Ich liebe meine Heimat, den Niederrhein und Kevelaer. Hier in der Nähe eine Arbeit in einem Büro zu finden, wird sicher nicht leicht, zumal die Nahverkehrsverbindungen für Rollstuhlfahrer alles andere als gut sind. Es wäre aber mein größter Wunsch. Dann könnte ich auch wieder beim Theaterchor-Niederrhein mitmachen. Das Singen im Chor mit den vielen netten Leuten fehlt mir schon sehr.“

Straelen tritt nicht an – 2:0-Sieg für den KSV bedeutet Platz 2

In der Kreisliga A hatte der Kevelaerer SV den Aufstieg in die Bezirksliga bereits vor den Kirmestagen perfekt gemacht. Am letzten Spieltag hätte für die Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce eigentlich das Duell mit dem SV Straelen II angestanden. Da aber der Gegner aufgrund von Personalmangel nicht angetreten war, wurde die Partie mit 2:0 für den KSV gewertet.

In der Tabelle der Kreisliga A hatte der KSV damit ohne eigenen sportlichen Einsatz seine Hausaufgaben erledigt – denn mit einem eigenen Sieg bestand noch immer die theoretische Chance, auf den letzten Drücker Platz eins zu erobern und damit die Meisterschaft für sich zu beanspruchen. Doch die leise Hoffnung der Kevelaerer wurde vom SV Rindern in letzter Sekunde zunichte gemacht, denn im Duell mit der Union Wetten sicherte sich der Tabellenführer mit einem Elfmetertor in der Nachspielzeit den Heimsieg und damit die nötigen drei Punkte zur Sicherung des ersten Platzes.

Nun steht zum Saisonende also der zweite Tabellenplatz zu Buche. In 28 Partien konnte die Ökce-Elf stolze 66 Punkte sammeln – dabei stellte man gemeinsam mit dem Meister SVR mit nur 26 Gegentreffern nicht nur die beste Defensive, sondern mit 82 geschossenen Toren stellten die Gelb-Blauen auch den besten Angriff der gesamten Liga. In der kommenden Spielzeit dürfen sich die Kevelaerer nun auf neue Herausforderungen in der Bezirksliga freuen. Mit ganz besonderer Spannung dürften dabei die beiden anstehenden Derbys gegen die DJK Twisteden erwartet werden. Die Mannschaft von Coach Andreas Holla hatte als Aufsteiger Tabellenplatz acht erreicht und somit den Klassenerhalt perfekt gemacht. JAN ABEN

Zum Kaffeetrinken und Karussellfahren in Pastors Garten

Traditionell lud die Pfarrei St. Marien zu einem Fest für Jung und Alt in den Priesterhausgarten ein. Zum ersten Mal konnte Pfarrer Gregor Kauling das beliebte Pfarrfest eröffnen.
Der Wallfahrtsrektor brachte in einigen Worten des Dankes besonders seine Freude zum Ausdruck, dass bei der Fronleichnamsprozession am Vormittag und später am Nachmittag so viele Kinder und Jugendliche begeistert mitmachten.

Die zahlreichen Messdiener an St. Marien hatten etwa ein Dutzend Spielstände aufgebaut, an der die Kinder Geschicklichkeit und Glück testen konnten. Für besonders gute Laune sorgte das Torwandwerfen mit nassen Schwämmen. Die Ministranten hielten ihre Köpfe dafür hin und genossen auch selbst die Erfrischung. Die Mitarbeiter des Broeckhofkindergartens schminkten die Kinder als Tiger, Kaninchen oder Marienkäfer. Der St.-Hubertuskindergarten hatte ein Shuffleboard mitgebracht, der St.-Marienkindergarten ein Glücksrad aufgebaut, vor dem es die ganze Zeit lange Schlangen gab. Das Team der Petrus-Canisius-Bücherei präsentierte ein Wasser-Wurf-Spiel.

Das Karussell dreht seit 30 Jahren seine Runden

Die jüngsten Gäste vergnügten sich auf dem Kinderkarussell, das schon seit 30 Jahren das Pfarrfest bereichert. Damals hatten sich Joa Ziehm, Hugo Schoonhoven und Norbert Luyven gemeinsam daran gemacht, auch den Kleinsten ein Fahrgeschäft zu bieten. Sie sammelten verwertbare Restmaterialien und Norbert Luyven schnitzte aus Holzresten Pferde und Autos.

Bis heute wird das liebevoll bemalte Kinderkarussel von einem alten Waschmaschinenmotor betrieben. Vor zwei Jahren wurde es komplett restauriert und strahlt nun in frischem Glanz.
Trödel, selbst gebastelte Karten und einen Bücherflohmarkt boten Mitglieder des Pfarreirates und freiwillige Helfer. Werner Helmus hatte einen kleinen Kerzenstand mit Bildern der Fatimakapelle und die Caritas bot Topfpflanzen zum Verkauf an.

Die Kolpingfamilie bot wieder Grillwürste mit Zwiebelsoße und Pommes an, gegenüber lockte der Geruch frisch gebratener Champignons. Der Kirchenvorstand hatte Reibekuchen im Angebot, die Frauen der Pfarrei buken fleißig Waffeln und die Messdiener Crêpes. Im Priesterhaus warteten Kuchen und Torten auf Abnehmer. Erfrischende Getränke boten die Mitglieder des Pfarreirates an und die Kreuzbundgruppe tischte Erdbeerbowle auf.

Die Freundinnen Imke (links) und Emma (beide 5 Jahre) wurden als Tiger und Hase geschminkt.

Für die musikalische Unterhaltung sorgten der Familienchor unter Leitung von Romano Giefer und das Blasorchester unter dem Dirigat von Elmar Lehnen. Dass sie nicht nur Instrumente spielen können, sondern auch großartige Sänger sind, zeigten die Bläser mit ihrem Musikvereinlied „Wir sind gut drauf und haben gute Laune“. Georg Seegers und Norbert Heckens hatten das Lied nach dem Marsch „Dem Land Tirol die Treue“ getextet und freuten sich über die Darbietung mit kräftigem, zweistimmigem Gesang. Dass das Blasorchester keine Nachwuchsprobleme haben muss, zeigte die Bläserklasse unter Leitung von Hans-Gerd Stienen. „Der Nachwuchs ist seit 2014 und 2017 dabei. Manche hatten heute ihren ersten größeren Auftritt“, erklärte er den Zuhörern.

Ein prominenter Gast war Pastor Richard Schulte Staade, der seit einigen Wochen wieder in Kevelaer wohnt. Ein Jahr vor seinem Amtsantritt als Pfarrer der Wallfahrtspfarrei im Jahr 1975 war das Pfarrfest unter dem Titel „Kaffeetrinken in Pastors Garten“ von seinem Vorgänger, Dechant Johannes Oomen, eingeführt worden. Gerne hatte er damals diesen Brauch übernommen und das Pfarrfest war ihm während seiner Zeit als Pastor von St. Marien immer ein großes Anliegen.

Der Erlös des Pfarrfestes ist stets für einen guten Zweck: Dieses Jahr werden dadurch das Marienfestspiel, der Jugendtreff und Kinderhilfsprojekte in Syrien unterstützt. Da das Wetter beim Pfarrfest mitspielte, war der Priesterhausgarten von Anfang bis Ende zu einem großen Fest der Begegnung geworden, nicht nur für die Pfarrei St. Marien.

Mängel beim Mehrzweckbecken

Stolz war man, als der Bau des Lehrschwimmbeckens mit dem offiziellen Spatenstich im Oktober 2017 begann. Schließlich hatten viele, insbesondere der Bäderverein, darauf gewartet bzw. dafür gekämpft, dass das Projekt realisiert wird (Kevelaerer Blatt Ausgabe 42/2017).

Die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf ca. 2,6 Millionen Euro, davon trägt der Bäderverein 150.000 Euro und 1,12 Millionen Euro kommen aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm für Sport-, Jugend- und Kultureinrichtungen des Bundes; den Rest trägt die Wallfahrtsstadt Kevelaer selbst.

Geplant war, dass das Bad im September 2018 wieder in Betrieb genommen wird. Diesen Termin einzuhalten ist enorm wichtig, da die Fördermittel in Höhe von 1,12 Millionen Euro daran gebunden sind, das Projekt bis dahin abzuschließen.

Seit einiger Zeit sieht man kaum noch Handwerker am Bau des Lehrschwimmbeckens. Auf Nachfrage des KB wurde seitens der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass sehr wohl noch einige Handwerker im Innern des Baus tätig sind, aber bedingt durch den vielen Regen und die Kälte einiges nicht fristgerecht ausgeführt bzw. auch nicht beauftragt werden konnte, da die erforderlichen qualifizierten Handwerker entweder nicht oder nur später als geplant mit den Arbeiten beginnen konnten.

Darüber hinaus gibt es anscheinend auch massive Probleme mit der Dachkonstruktion, die durch einen Kevelaerer Fachbetrieb geliefert und eingebaut wurde. Recherchen des KB zufolge hängt die Decke bereits jetzt schon durch. Möglicherweise ist dies noch in einer Toleranzgrenze, aber wer will dies vertreten und abnehmen? Denn was geschieht, wenn auf dem Dach im Winter Schneemassen liegen?

Das alles führt dazu, dass der Bau nicht in der geplanten Zeit fertiggestellt werden kann und damit sind auch die bewilligten Fördermittel in Gefahr!

Aktuell scheint das Stresslevel im zuständigen Amt sehr hoch zu sein. Die Verwaltung ist derzeit bemüht, die Situation mit dem Mittelgeber der 1,12 Millionen Euro zu klären und hat eine Fristverlängerung beantragt bzw. will dies noch tun. Nach Aussage eines zuständigen Mitarbeiters der Stadtverwaltung solle diese vom Ministerium wohlwollend geprüft werden, da wohl auch andere Kommunen, die ebenfalls Gelder aus diesem Förderprogramm bekommen, ähnliche Probleme haben.

Auch mit dem Kevelaerer Handwerksbetrieb ist man bereits in intensiven Gesprächen bzw. einem schriftlichen Austausch, wie man mit der Situation weiter verfährt. Dem Vernehmen nach versucht auch der Handwerksbetrieb seinen Zulieferer in die Pflicht zu nehmen, da das Problem in Mängeln des verwendeten Materials zu suchen sein könnte und daher möglicherweise nicht in der handwerklichen Arbeit.

Auf Nachfrage des KB wollte der Inhaber des Handwerkbetriebs keine Stellung dazu beziehen, da dies ein laufendes Verfahren sei.

Das KB erfuhr aus Verwaltungskreisen, dass man kurz vor einer Problemlösung stehe. Man erwarte ein Dokument, in dem sich Spezialisten zur Statik und Bauphysik äußern sowie auch das ausführende Unternehmen. Wenn alles gut läuft, dann werden die Arbeiten schon bald weitergehen und das Dachproblem wird gelöst sein.

Alles eine Verkettung von unglücklichen Umständen oder zu gutgläubig geplant? Was geschieht, wenn die Mittel nicht gewährt bzw. zurückgefordert werden? Bleibt die Stadt auf den 1,12 Millionen Euro sitzen? Wird die Stadt den Kevelaerer Handwerksbetrieb dafür in Regress nehmen wollen (können)? Das alles wird hinter verschlossen Türen sicherlich heftig diskutiert. Das KB bleibt dran und wird weiter berichten.