Aktuelles aus Kevelaer

36. Wallfahrt von Kevelaer nach Kranenburg

Die Fußwallfahrt von Kevelaer nach Kranenburg zum Feste der Kreuzerhöhung findet am Samstag, 15. September statt. Die Pilger beginnen um 7.45 Uhr mit einem kurzen Reisesegen auf dem Kapellenplatz am Gnadenbild der Trösterin der Betrübten.
Anschließend führt der Weg sie über Keylaer, Weeze, Niederhelsum, Hülm bis zur Gaesdonck, wo die erste Pause stattfindet (Getränke werden gereicht). Nach einer Stärkung in Hassum führt der Weg durch den Reichswald nach Kranenburg, wo die Teilnehmer gegen 17.30 Uhr das Ziel erreichen und an der Abendmesse zum Fest der Kreuzerhöhung teilnehmen werden.

Fußpilger, denen der gesamte Weg zu lang ist, können gegen 13.30 Uhr bei der Villa Mühle in den zweiten Teil der Wallfahrt einsteigen. Die Kosten für die Wallfahrtskerze und Erfrischungen betragen 5 Euro je Teilnehmer. Das Gepäck wird mit dem Begleitfahrzeug nach Kranenburg transportiert.

Informationen erhalten die Interessierten an der Pforte des Priesterhauses am Kapellenplatz, Kevelaer. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, jeder ist herzlich willkommen.

Willkommensfest für den neuen Pastor

Mit einem Willkommensfest begrüßt die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Kevelaer (Baptisten) am Sonntag, 9. September, ihren neuen Pastor David Burau M.A. und seine Familie.

Auch wenn Burau bereits seit dem 1. August seinen Dienst versieht, wird es an diesem Tag die offizielle Einführung in einem Festgottesdienst geben. Die Predigt hält Pastorin Silke Tosch, die in den letzten Monaten die Gemeinde seelsorgerlich begleitete.

David Burau ist mit Dorothea Burau (Referendarin im Schuldienst) verheiratet. Gemeinsam haben sie drei Kinder. Geboren in Bielefeld studierte Burau in der Hochschule Elstal, der theologische Ausbildungsstätte des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R., und an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er sein Studium mit dem Master of Arts im Bereich Theologie abschloss.

2013 ordiniert, wurde er gleichzeitig als zweiter Pastor für den Gemeindeverbund Rostock, Bad Doberan & Güstrow berufen und versorgte diese drei Gemeinden bis zum Wechsel nach Kevelaer. Bei seiner Verabschiedung wurde „dankbar auf sein uneigennütziges Helfen, seine Vision einer diakonisch handelnden Gemeinde und seine verbindende Persönlichkeit“ zurückgeschaut.

David Burau.

In Kevelaer wurde er von der Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, dessen Angestellter er ist, zum neuen Pastor gewählt.

In der strickten Trennung von Kirche und Staat sowie dass der Pastor nicht den Strukturen einer Landeskirche unterstellt ist, sondern nur der Gemeinde und an der größeren Basisorientierung, sieht Burau positive Aspekte der freikirchlichen Gemeinde. Für ihn treffen in der Taufe das „Ja“ Gottes und das „Ja“ des Menschen zusammen. Er freut sich auf ein gutes Miteinander mit den anderen Kirchen in der Ökumene.

Zur offizielle Einführung von Pastor Burau lädt die Baptistengemeinde an der Händelstraße 40, am Sonntag, 9. September, um 10 Uhr herzlich ein. Im Anschluss an den Festgottesdienst ist Gelegenheit den neuen Pastor kennenzulernen.

Radfahrer fährt gegen geparktes Auto

Am Freitag, 31. August 18 gegen, 23.45 Uhr sah eine Zeugin einen Radfahrer, der von der Twistedener Straße in die Venloer Straße abbog. Kurz darauf hörte sie einen lauten Knall. Der Radfahrer war gegen einen geparkten silbernen Citroën gefahren und anschließend zu Fall gekommen. Der Radfahrer stand nach dem Unfall auf und flüchtete vom Unfallort auf der Venloer Straße in Richtung Sankt-Klara-Weg. Der geparkte Pkw wurde an der linken Fahrzeugseite beschädigt, u. a. wurde der Außenspiegel abgerissen.

Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei in Kevelaer unter der Telefonnummer 02832-9200 zu melden.

Eckhard Scheidemann geht in den Ruhestand

Eckhard Scheidemann kann auf eine über zwei Jahrzehnte lange erfolgreiche Tätigkeit bei der Wallfahrtsstadt Kevelaer zurückblicken. Der Schulsozialarbeiter des Schulzentrums in Kevelaer ist am 31. August aus dem aktiven Dienst der Wallfahrtsstadt Kevelaer ausgeschieden.

Der in Geldern geborene Eckhard Scheidemann begann im Jahr 1980 sein Studium der Sozialarbeit an der Fachhochschule Niederrhein in Mönchengladbach. Nach der bestandenen Prüfung zum staatlich anerkannten Sozialarbeiter leistete Scheidemann sein Anerkennungsjahr bei der Kreisverwaltung Kleve ab. Dort wurde er anschließend ab dem 1. November 1985 übernommen und zunächst als Jugendpfleger eingesetzt. Ab dem 1. September 1990 war er als Sozialarbeiter im Allgemeinen Sozialen Dienst im Bezirk Kevelaer tätig.

Mit der Einrichtung eines eigenen Jugendamtes wurde Scheidemann am 1. Januar 1992 in den Dienst der Wallfahrtsstadt Kevelaer übernommen. Dort war er zunächst als Sozialarbeiter im Allgemeinen Sozialdienst beschäftigt. Ab 2008 wurde er zum SOS – Kinderdorf Niederrhein in Kleve als Lehrgangsleiter für berufliche Rehabilitationen körperlich beeinträchtigter Erwachsener abgeordnet. Im Jahre 2013 kehrte er als Sachbearbeiter in die Abteilung „Verwaltung Jugendamt“ der Wallfahrtsstadt Kevelaer zurück. Hier war er unter anderem im Bereich Vormundschaften für Minderjährige zuständig. Zuletzt wechselte Scheidemann 2016 an die Gesamtschule und war dort als Schulsozialarbeiter tätig.

„Mit Eckhard Scheidemann verlässt ein engagierter und stets zuverlässiger Mitarbeiter, der von Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten, Lehrkräften und auch Schülern gleichermaßen beliebt und geschätzt ist, die Stadtverwaltung Kevelaer“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Am Freitag, 31. August, fand die offizielle Verabschiedung mit Bürgermeister Dr. Dominik Pichler statt. Im Rahmen der kleinen Feierstunde drückte Pichler nochmals Dank und Anerkennung für den engagierten Mitarbeiter der Wallfahrtsstadt Kevelaer aus, der von nun an in den wohlverdienten Ruhestand tritt.

Ganztagsschüler der Hubertusschule nehmen Geschenk in Empfang

Was noch fehlte, war das heiß ersehnte Holzpferd. Das lieferten Tobias und Christoph Steegmann, Inhaber des Garten- und Landschaftsbau Steegmann in Wetten, auch pünktlich am ersten Schultag nach den Sommerferien. „Damit übergeben wir den Kindern des Offenen Ganztags der Hubertus-Grundschule eine fertige Spielwiese mit gewünschtem Holzpferd“, erklärten die Firmeninhaber des Gartenbauunternehmens. Die Kinder staunten über die neu errichtete Wiese nicht schlecht und nahmen diese sofort mit begeisterten Jubelschreien in Beschlag.

Vorher nur Mülltonnen

„Hier standen vorher nur Brennnesseln und Mülltonnen und jetzt können wir hier richtig spielen …“, stellten die Kinder erstaunt fest. Anfang des Jahres hatten die Schüler an einen Wettbewerb des oben genannten Garten- und Landschaftsbauunternehmens teilgenommen. Die Firma stellte 2018 Euro zu Verfügung, um damit ein gemeinnütziges Gartenobjekt zu unterstützen. Eine dreiköpfige Jury, darunter Dr. Dominik Pichler, Bürgermeister der Stadt Kevelaer, Hildegard van Lier vom Kevelaerer Blatt und Clemens Holz, Landschaftsgärtner im Unternehmen Steegmann, entschieden sich für das Gartenprojekt der „Oase“ an der St.-Hubertus-Grundschule (das KB berichtete).

Die Ganztagsschule wünschte sich die Umgestaltung einer 40-Quadratmeter-Wiese – mit Holzpferd. Auch ein ausgedienter Wohnwagen, der liebevoll vom OGS-Team zu einem Leserückzugsort umgestaltet wurde, sollte darauf integriert werden. In der größten Hitze dieses Sommers gestalteten die Mitarbeiter der Gartenbaufirma die Fläche in eine wahre Wohlfühloase für die Kinder des Offenen Ganztags um.

Das Resultat konnte in der vergangenen Woche am ersten Schultag feierlich übergeben werden. Mit Sonnenblumen, dem Hubertuslied und einer Riesen-Welle bedankten sich die Kinder und ihre Betreuerinnen bei Tobias und Christoph Steegmann und der Jury. „In die freudigen Gesichter der Kinder zu schauen erfüllt uns ebenfalls mit Freude und spornt uns an, diese Aktion im kommenden Jahr auf jeden Fall zu wiederholen“, verkünden die Garten- und Landschaftsbauer. „Dann stocken wir auf 2019 Euro auf“, verspricht Tobias Steegmann mit einem Lachen. Anfang 2019 darf sich wieder zu einem gemeinnützigen Gartenprojekt beworben werden. Das KB wird rechtzeitig darüber informieren.

Einbruch in Reihenhaus am Keysersfeld

In der Zeit zwischen Montag, 22.50 Uhr, und Dienstag, 28. August 2018, 6.00 Uhr, öffneten unbekannte Täter an der Straße Keysersfeld ein in Kippstellung stehendes Fenster eines Reihenhauses. Die Täter kletterten durch das Fenster und entwendeten eine Musikbox, ein Tablet sowie zwei Laptops.

Hinweise zu verdächtigen Personen erbittet die Kripo Goch unter Telefon 02823-1080.

So viele Gäste wie nie zuvor

Die Freibadsaison in Kevelaer endet erst Ende September. Doch schon jetzt gibt es einen Besucherrekord zu verzeichnen. In der vergangenen Woche knackte Badegast Irmgard Bollen-Marx die 80.000-Marke.

Damit sind die Zahlen des gesamtes letzten Jahres weit übertroffen. Der bisherige Rekord lag bei 54.000 Besuchern.

Schwimmmeister Helmut Langenberg gratulierte der Winnekendonkerin mit einem Blumenstrauß vom Bäderverein und einem Gutschein des Verkehrsvereins im Auftrag der Stadt Kevelaer. Den zuständigen Beigeordneten Marc Buchholz erreichte die gute Nachricht aus der Wallfahrtsstadt in seinem Urlaubsort Lübeck. Dort hatte er morgens noch in der Zeitung gelesen, dass die größte Stadt Schleswig-Holsteins ebenfalls ihren 80.000 Freibad-Besucher erwartete. Buchholz ist begeistert, welch „hohe Bedeutung das Freibad in Kevelaer und in der Region hat und wie sehr es von den Bürgern wertgeschätzt wird“.
Dass das Freibad von Mai bis Ende August so viele Besucher wie nie zählte, freut auch Klaus Schürmanns, Vorsitzender des Bädervereins: „Jetzt hoffen wir, dass die vielen neuen Gäste auch Stammgäste werden.“

200 Jahre Kevelaer-Wallfahrt St. Georg Vreden

In diesem Jahr fand die 200-jährige Wallfahrt von St. Georg Vreden nach Kevelaer statt. Seit 1818 haben sich Pilgerinnen und Pilger zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus auf den Weg zu Maria, der „Trösterin der Betrübten“, gemacht. „Der Weg ist das Ziel“ – so sagen und erleben die Pilger in jedem Jahr diese Wallfahrt.

Das Pilgern und die Wallfahrten haben sich im Laufe dieser zwei Jahrhunderte in vielerlei Hinsicht verändert: Mit der Pferdekutsche oder auch mit einem Sonderzug begibt sich heute kein Vredener mehr auf Wallfahrt. Dafür lebt die Vredener Wallfahrt auf andere Weise ganz neu und kraftvoll: Die Zahl der Rad- und Fußpilger ist in jedem Jahr ansprechend groß. Aber egal wie sie nach Kevalaer kommen, was sie bewegt, brachten und bringen sie weiter betend und singend zur Gottesmutter in der Marienstadt.

Zum Pontifikalamt, zelebriert von Dr. Felix Genn, Bishof von Münster, zusammen mit Wallfahrtsrektor Domkapitular Gregor Kauling und dem Pfarrer von St. Georg Vreden Christoph Teberath, versammelten sich die Vreden Pilger in der Marien-Basilika.
Anlässlich dieser Jubiläumswallfahrt konnte Kauling 70 Fußpilger, 75 Radpilger , 52 Buspilger und weitere Individualpilger sowie die Fahnenabordnungen der Fußpilger Vreden, der Kolpingsfamilie sowie der Katholischen Arbeiter Bewegung von St. Georg und St. Marien Vreden begrüßen, nachdem er Bischof Genn willkommen geheißen hatte. „Wer glaubt, ist nie allein“ diese unvergessenen Worte von Papst Benedikt XVI., gesprochen am 24. April 2005 in seiner Predigt, griff Bischof Genn auf.

Erneut Ja sagen

Er stellte fest, dass diese Aussage nirgends besser zu erleben sei, als in Kevelaer. „Wer hierhin kommt, wird in Frage gestellt, ob er erneut Ja sagt zu dem, was die Vorfahren in 200 Jahren vorgelebt haben. Jesus mutet den Menschen zu, ihn als den Sohn Gottes anzuerkennen. Er bleibt sich treu, auch in der Gefahr alleine zu bleiben. Wer heute auf Wallfahrt geht, sagt Ja zum Vorgelebten der Vorfahren. Alle haben Gläubigkeit in ihrem Herzen getragen und haben so Gemeinschaft erlebt. Es ist wichtig, seinem Glauben treu zu bleiben. Gottes Name ist: Ich bin für euch da. Er steht zu uns und Maria, die ihren Mantel weit ausbreitet, tröstet uns auf unserem Lebensweg. In schweren Stunden können wir zu Maria gehen und sie fragen: Zu wem soll ich gehen, um Heil zu erfahren – und sie wird antworten: Zu Jesus, dem wahren und heiligen Gott.“

Mit dabei: 40 blaue Schafe

Die vierte interreligiöse Wallfahrt stand ganz im Zeichen des Ausgleichs zwischen den Religionen und der Gleichheit aller Menschen. Die ersten Friedensbewegten versammelten sich dabei mit den Vertretern der verschiedenen Religionen, vom Judentum bis zum Baptisten, im Marienpark. Dort berichtete Pastor Gregor Kauling in einer Art „Vorprogramm“ vor der offiziellen Eröffnung der Wallfahrt über seinen Start in Kevelaer und seine interreligiösen Erfahrungen.

Auf der Wiese waren die Anwesenden, darunter auch der Bruder des „Cap Anamur“-Gründers und Mitbegründer dieser Wallfahrt Rupert Neudeck, Veit, von über 40 blauen Schafen des Rheinberger Künstlers Rainer Bonk umgeben. „Das Motto ist: die Herde ist gleich, was bedeutet, das jeder Mensch gleich wichtig ist“, erläuterte dieser die Idee zu den Kunstwerken. „Wir empfinden alle gleich. Was viel mehr gefördert werden müsste, ist das menschliche Gegenüber.“

Das „zu überführen in eine optische Kategorie“ sei das Anliegen und das in Blau, weil Menschen auf der Welt das zu 50 Prozent als besonders positiv empfinden. „Das ist auch ein poltiische Statement für die EU“, sagte Bonk. „Humanität muss in jedem Menschen entwickelt werden.“

Die Schafe wurden von den Anwesenden von Station zu Station mitgetragen und trugen so optisch diesen Gedanken mit.

Auch die Künstler des Tages, wie Anne Rossmann, äußerten sich, was sie aktuell beängstige? „Die Unberechenbarkeit – es fallen Schranken, das Treten auf Menschen, die schon am Boden liegen und die Anonymität von Gewalt.“

Den Kontrapunkt dazu setzte zur Eröffnung der interreligiösen Wallfahrt Karl Timmermann, der das Lied „Frieden ist ein Lächeln auf dieser Welt, stärker als Worte, Macht oder Geld“ mit der Gitarre vortrug. Danach zogen die Anwesenden mit den Schafen – singend zu „Schalom chaverim“ und „Herr, gib uns Deinen Frieden“ über den Roermonder Platz und die Hauptstraße bis vor die Stufen der Basilika. Dort wurden die über 200 Menschen von dem Familienchor unter der Leitung von Romano Giefer mit Liedern wie „Sounds of silence“ zum Innehalten empfangen.

Bürgermeister Dominik Pichler wies in einer Rede darauf hin, wie wichtig es sei, gerade in einer „viel unfriedlicher“ gewordenen Welt „für den Frieden in der Welt zu beten“ und „ein Zeichen zu setzen für den Frieden. Ich danke Ihnen allen , dass sie keine Angst haben, dieses Zeichen für Toleranz und Diskurs, dieses Zeichen gegen Ausgrenzung zu setzen“ Auch die Gesellschaft in Deutschland werde immer stärker „durch Radikale, in der Politik von links und rechts, in den Religionen durch Fundamentalisten“ bedroht.

An einem differenzierten Austausch von Argumenten und Kompromissen seien immer weniger Menschen interessiert. „Rücksichtslosigkeit, Intoleranz und fehlender Respekt stehen zunehmend im Mittelpunkt.“ Und das Recht des Stärkeren sei „zum Teil Staatsräson geworden selbst bei Staaten“, die eigentlich unsere Verbündeten und Freunde seien.
Jede Religion sorgte dann auf ihre Art und Weise für ihren Beitrag zum Friedensthema, das in Anlehnung an das Wallfahrtsmotto 2018 alle Religionen verband.

Michael Rubinstein, Geschäftsführer des Landesverbandes der Jüdischen Nordrhein-Gemeinden, erinnerte an die Ermodung Yitzhak Rabins 1995, der für den Versuch des Ausgleichs zwischen Isarelis und Palästinensern erschossen wurde: „Er wusste, dass man nur Kompromisse schließen kann, wenn man auf einander zugeht.“ Es reiche nicht mehr, passiv dem Geschehen der Welt zuzusehen. „Wir müssen unsere Stimme erheben.“ Markus Kaja und Aaron Malinsky, Kantor der jüdischen Gemeinde Düsseldorf, präsentierten zunächst auf Klarinette die Improvisation eines jüdischen Volksliedes und dann „Das Lied des Friedens“, dass Rabin in seiner Hemdtasche trug, als er ermordet wurde.

Samir Bouissa, der NRW-Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, trug ausführlich viele der Koranverse vor, die unterstrichen, „wie wichtig Frieden und Gerechtigkeit im Koran ist“ auch mit Blick auf die „Glaubensbrüder, die das vergessen oder nie kennengelernt haben.“

Kauling, die evangelische Pfarrerin Karin Dembek und der neue Baptistenpfarrer David Burau betonten im Gebet die „Zeichen für Menschen, die sich für eine versöhnte Welt einsetzen“ und dem Glück „gelungeger Beziehungen; die der Seele Frieden geben“ mit der Botschaft: „Lasst uns Menschen werden, die das Leben lieben und den Frieden suchen.“
Nach gemeinsamen Fürbitten für „die unglücklichen Opfer“ von Kriegen, entwickelten alle Religionsvertreter zusammen symbolisch eine mit einem Tuch umhüllten Frau.

Nach einer kurzen Andacht an der Gnadenkapelle liefen alle Beteiligten zur Friedensstele, wo Tom Löwental und der Männergesangsverein „Frieden“ und Janssens Lied intonierten,

Der Krieg ist ein großes Monster

Dort erfuhren die Anweseden auch einiges über die Flüchtlingsfamilie Khatib aus Aleppo. 2016 waren Mohab und Hala Khatib aus Aleppo geflüchtet, berichtete Hala von den Bomben auf ihre Schule und dem Tod aller Zweitklässler dort.

Im Forum Pax Christi hatten beide am 28. August bei der Wallfahrt mit ihrer dort zurückgelassenen Mutter Rawa telefoniert. “Ich hatte die Hoffnung, dass es eines Tages alles besser wird”, meinte Sohn Mohab.

Die 52-Jährige kam mit der Tochter Shalaa, die via Handy Deutsch lernte, nach “zwei Jahren, fünf Monaten und zehn Tagen” im Februar 2018 nach Deutschland. Sie fasste ihre Erlebnisse auf französisch in einen Satz zusammen: “Der Krieg ist ein großes Monster.”

Spontan ging für das Studium eins der Schwestern der Hut rum. Und die Religionsvertreter verlasen ihre gemeinsame Friedens-Deklaration 2018 “gegen hemmungslosen Kapitalismus”, der die Lebensgrundlagen zerstört, gegen den Hunger und immer perfektere Waffen.”

Bonk verteilte anschließend Mini-Schafe zur Erinnerung und schenkte der Mitinitiatorin Elke-Kleuren-Schryvers von der “Aktion Humanität”, Gregor Kauling und Dominik Pichler jeweils ein “großes Schaf”, dass in Kevelaer bleiben soll.

Samir Bouissa als Vertreter der Muslime zeiget sich nach dem Ende der Veranstaltung tief bewegt: “Es ist faszinierend und toll, dass so viele Menschen teilnahmen – und die Hilfe für die Familie ist beeindruckend. Wie die Menschen da spontan für die junge Frau eingesprungen sind. Das zeigt, dass es Menschen mit großem Herzen gibt.” Und Elke Kleeuren-Schryvers meinte: “Es ist gelungen, wieder ein bisschen mehr Frieden unter den Religionen zu stiften.”

Andacht am Marienbildnis.

Tag der offenen Tür bei der DLRG

Die DLRG lädt am Samstag, 8. September, zum Tag der offenen Tür ein. Von 13 bis 17 Uhr wird an der Schillerstraße 23 nicht nur das neue Einsatzfahrzeug vorgestellt. Es besteht auch die Möglichkeit, das Schulungsheim zu besichtigen. Zudem warten auf Jung und Alt Pfeilwerfen, Entenangeln, Kicker, Farbtrommel und ein Waffelstand.