Aktuelles aus Kevelaer

Eine verschworene Gemeinschaft hatte sich viel zu erzählen

Ein etwas anders „Klassentreffen“ organisierten ehemalige Leichtathleten des Kevelaerer SV und des Uedemer SV, was nun in einem sportlich fröhlichen Wiedersehen mündete.

Aus rein sportlichen Überlegungen schlossen sich Mitte der 1980er Jahren sportlich engagierte Leichtathleten des KSV und des Uedemer SV zu einer gemeinsamen Leichtathletik-Vereinigung (LAV) Kevelaer-Uedem, zusammen. Hieraus gingen auch sportlich bekannte Größen hervor.

Dass sich daraus allerdings auch eine „verschworene Gemeinschaft“ entwickelte, zeigte sich beim ersten Treffen nach über 30 Jahren. Bernd Druyen aus Uedem, einer der damaligen Protagonisten, hatte herzlichst zum Leichtathleten-Treffen eingeladen und zahlreiche Sportler waren dieser Einladung gefolgt. „Aus ganz Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden trudelten die ehemaligen Leichtathleten der LAV ein“, bestätigte der Gastgeber hocherfreut über die positive Resonanz.

Das damalige Trainer- und Offiziellen-Team war fast komplett anwesend: Darunter Manfred und Thorsten Radermacher (Issum), Franz-Josef Probst (Kevelaer) und Carel van Nisselroij (Belfeld/Venlo). Theo Steinmann (Uedem) konnte seine Anreise aus Braunschweig nicht antreten, schickte aber liebe Grüße. Aber auch 30 Jahre gehen an einen Sportler nicht spurlos vorüber. „Dem einen fehlten die langen Haare, beim anderen hatte sich die Farbe deutlich verändert“, beschrieb Bernd Druyen die sichtbaren Veränderungen.

Das aber beeinträchtigte in keinster Weise die Freude am Wiedersehen. Im Gegenteil. Viele Gespräche, bereichert mit Fotos aus vergangenen Zeiten, begeisterte 25 immer noch sportlich wirkende Leichtathleten. Immer wieder hörte man: „Weißt Du noch?“ oder „Schau mal, bist Du das?“.

Die LAV Kevelaer-Uedem zeigte in den 1980er Jahren, dass über Gemeinde- oder Stadtgrenzen hinaus, in einer Zusammenschließung zweier oder mehrerer Vereine, extrem gute Arbeit geleistet und sportliche Höchstleistung erzielt werden können. „Ein Modell, welches heute vermehrt Umsetzung findet“, weiß Druyen zu berichten. Noch heute stehen zahlreiche Rekorde in der Kreisbestenliste. Die Athleten der LAV waren regional und überregional sehr erfolgreich. Nordrhein-Titel, hervorragende Platzierungen bei Westdeutschen Meisterschaften, Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften, aber vor allem intensive Freundschaften, gingen daraus hervor.

Diese intensive Zeit haben Trainer, Betreuer und Athleten zu einer verschworenen Gemeinschaft verbunden und auch sehr geprägt. „Wir haben aus dieser Zeit etwas fürs Leben gelernt“, versicherten alle Teilnehmer des Treffens. Ein Blick in die Vita der Anwesenden, kann dieses durchaus bestätigen. Eine kleine Kuriosität versetzte die Leichtathleten allerdings ins Staunen: Während der Vorbereitungen zum Treffen, entdeckten die Organisatoren eine Urkunde aus dem Jahre 1987. Diese Urkunde für die Jahresbestleistung im Speerwerfen, konnte nun dem verdienten Sportler, Stefan Zwiener (Kevelaer), ausgehändigt werden. Ein Olympiasieg kann kaum schöner sein. Bei tollem Wetter und herausragender Stimmung waren sich am Ende des Treffens alle einig: „Das muss nicht erst in 30 Jahren wiederholt werden.“

Kings gewinnen in Heinsberg

Die Kevelaer Kings bestritten ihr vorletztes Saisonspiel in Heinsberg gegen die Kreis Heinsberg Bisons. Die Kings kamen gut ins Spiel und erhielten nach einer Interception von Dennis Schiel den Ball in guter Feldposition. Kurz darauf stand es 7:0 für die Kings durch einen Touchdown von Manuel Dobersalske und anschließendem PAT durch Milan Zielinski.

Aber auch die Bisons zeigten, dass sie nicht länger ohne Saisonsieg sein wollten und kamen ihrerseits in die Endzone, aber nur zum 7:6 Anschluss, da der PAT durch Dennis Schiel geblockt wurde.

Die Offense der Kings ließ sich davon aber nicht beeindrucken und erhöhten kurz darauf durch Phil Brands und erneutem PAT durch Milan Zielinski ihre Führung auf 14:6.
Nun fand auch die Defense der Kings immer besser ins Spiel und brachte die Offense der Kings in gute Feldposition. Diese nutzte die Offense, dieses Mal in Person von Simon Horycki und erneut Milan Zielinski mit dem PAT zum 21:6 Halbzeitstand.

In der zweiten Halbzeit dominierten zu beginn die Defense beider Teams. Zwar ging die Offense der Kings durch gutes Laufspiel immer wieder weit übers Feld, belohnten sich im dritten Quarter aber „nur“ mit einem Field Goal durch Milan Zielinski zum 24:6.
Die Defense ließ sich auch im vierten Quarter nicht überwinden und kreierten mehrere Turnover, unter anderem durch Christoph Schüren.
Dies nutze die Offense der Kings diesmal durch Mousa El-Zein, der den Ball zum 31:6 Endstand in die Endzone brachte (PAT Milan Zielinski).

Kompliment an die Spieler

„Kompliment an meine Spieler, das war eine mental härtere Aufgabe als es das Ergebnis widerspiegelt, aber wir haben uns in diesem Spiel in die bestmögliche Ausgangsposition für das Spiel gegen Wesseling gebracht“, sagte Head Coach René Artz. Mit einem Sieg im nächsten Spiel am Sonntag, 23. September, stehen die Kings als Aufsteiger in die Verbandsliga fest. Für Spannung ist also gesorgt, da die Kings das Hinspiel in Kevelaer mit 21:7 deutlich verloren haben.

Petar Gorsa trumpfte zweimal groß auf

Gleich fünf Schützen der Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer haben sich in diesem Jahr für die Weltmeisterschaft in Südkorea qualifiziert. Der Kroate Petar Gorsa aus der ersten Bundesliga-Mannschaft gewann dort zwei Silbermedaillen. Anna und Franka Janshen mit guten Platzierungen zufrieden.

Was für ein Erfolg, Petar Gorsa bekam bereits nach dem ersten Vize-Weltmeister-Titel das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Der 30-jährige Kroate schießt bei der SSG in der ersten Bundesliga– Luftgewehr- Mannschaft und hat in der letzten Saison so einige Punkte für die „Tiger“ eingeholt. Auf dieser Erfolgswelle weiter geritten, konnte er nun in Changwon (Korea) beim Luftgewehr 60-Schuss Programm und in der Kleinkaliber 3×40 Disziplin jeweils den Vizeweltmeistertitel für sich verbuchen.

Dabei war der Weg zum Finale der besten acht Schützen beim Luftgewehr Wettkampf sehr knapp. Gorsa konnte sich mit 628,0 Ringen und dem achten Platz qualifizieren. Sein Verfolger Vladimir Maslennikov aus Russland hatte exakt die gleiche Ringzahl, schoss allerdings in der letzten Serie 0,6 Ringe weniger als der Kroate. So nutzte Gorsa im Finalwettkampf die Chance und setzte sich sehr schnell in die obere Tabellenhälfte, wo er bis zum Schluss verblieb. Am Ende stand er nur noch mit dem Russen Sergey Kamenskiy an der Schießlinie. Dieser zeigte keine Nerven und behielt mit einem Vorsprung von 0,9 Ringen den ersten Platz. Dritter wurde Miran Maricic der ebenfalls aus Kroatien stammt.

Auch der Kleinkaliber 3×40 Schuss Wettkampf war nichts für schwache Nerven. Etwas deutlicher, mit 1179 Ringen und dem sechsten Platz, erzielte Gorsa wieder das Finale. Nach jeweils 15 Schuss kniend und liegend hatte ihn keiner mehr als Treppchen-Kandidat auf dem Zettel. Doch in der anschließenden Stehend–Elimination erkämpfte er sich mit vielen hohen 10ern den Weg nach oben, nur Weltmeister Tomasz Barnik aus Polen war am Ende drei Ringe stärker, Platz drei ging an den Amerikaner Michael McPhail.

Der Israeli Sergey Richter, der ebenfalls seit vielen Jahren der SSG in der Bundesliga die Treue hält, belegte beim Luftgewehr Wettkampf mit 624,6 Ringen den 33. Platz. Tal Engler aus Israel, schießt in Kevelaer in der zweiten Mannschaft. Sie brachte 620,9 Ringe auf die Luftgewehr-Scheibe und belegte damit Platz 62.

Auch die Junioren waren bei dieser WM gefragt. Die Schwestern Anna und Franka Janshen aus Wetten reisten, begleitet von Bruder Simon, ebenfalls nach Changwon. Damit Jet-Lag und Kulturunterschiede vor den Wettkämpfen verdaut werden konnten, hatten sie ein paar Tage Zeit, um sich einzugewöhnen. Dazu gehörte natürlich auch, das etwas andere Essen. Auch die Zugluft aus dem Flieger setzte den Mädchen etwas zu.

Die Zwillinge durften zuerst in der Luftgewehr-Disziplin antreten. Anna schaffte dort mit einem Ringergebnis von 622,6 einen 26. Platz. Franka, zum ersten Mal bei der WM dabei, schaffte es mit ebenfalls 616,8 Ringen auf den 51. Platz.

Bei der Luftgewehr-Mixed Entscheidung ging Franka Janshen zusammen mit Bastian Blos an den Start, mit 826,2 Ringen nahmen die beiden Platz 22 ein. Anna Janshen bekam Mixed-Partner Maximilian Ulbrich an die Hand, die beiden erreichten mit 825,0 Ringen Platz 27.

Knie, Schulter, Hüfte – Dr. von Engelhardt im Porträt

»Knie, Schulter, Hüfte« – Den Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin am Katholischen Karl-Leisner-Klinikum auf diesen Dreiklang zu reduzieren, griffe gewiss deutlich zu kurz, aber der Melodik, mit der er diese drei Schwerpunkte seiner Arbeit auf einem Atembogen vorträgt, hört man deutlich die Begeisterung für sein Fach an, die einem schier unerschöpflichen Quell entspringen muss.

Langen Atem muss man auch haben, möchte man seinen vollen Namen einschließlich aller Titel und Prädikate in der ihm gebührenden Art und Weise vortragen: »Privatdozent Dr. med. habil. Lars Victor Baron von Engelhardt« – so wird ein jedes Türschild zur Sonderanfertigung. Letzteres war aber gewiss ein kleineres Problem, als für die insgesamt sechsköpfige Familie zu vernünftigen Bedingungen eine neue Heimstatt zu finden. Nach mehreren Anläufen funktionierte dieses in Kleve, wo sein ältester Sohn jüngst auch eingeschult wurde.

Kevelaer und Kleve sind die beiden Pole seiner Arbeit, ist doch der Schwerpunkt Orthopädie und Unfallchirurgie auf diese beiden Standorte aufgeteilt. Ein Team aus sieben Oberärzten und zwölf Assistenzärzten untersteht ihm, aber er macht deutlich, sich als »primus inter pares« zu verstehen, allem Gefälle an Rang und Erfahrung zum Trotz. Überhaupt spielt Menschlichkeit im besten Sinne für ihn eine große Rolle, kann sich fachliche Kompetenz doch nur dann entfalten, wenn die Kommunikation nicht gestört ist. Das betont er ausdrücklich für sein Verhältnis zum Patienten, dem es auf »Augenhöhe« zu begegnen gilt, als auch in der Zusammenarbeit mit seinem Team.

Stolz auf das Erreichte spürt man ihm an und das nicht grundlos. Studiert man seinen akademischen Werdegang, die Liste seiner Veröffentlichungen und bedenkt das absolvierte Pensum an Operationen, fragt man sich unweigerlich, was daneben noch Platz haben kann. »Workaholic« zu sein, gesteht er sich selbst ein. Nach Studium und Praktischem Jahr in Berlin und Marburg schließt sich die Zeit als Assistenzarzt an, wiederum in Berlin, bevor er seine Facharztausbildung in Wuppertal beginnt und sich fortan der Orthopädie und Unfallchirurgie widmet.

Höhere akademische Weihen

Als nächster akademischer Schritt folgt die Habilitation an der Universität Witten-Herdecke, darum herum: je eine halbjährige Fellowship in Winnipeg (Kanada) und Paris – das Erlernen modernster Operations- und Versorgungstechniken, begleitet von wissenschaftlicher Arbeit, steht im Mittelpunkt, besonders auch im sportmedizinischen Bereich. Vor seinem Wechsel nach Kevelaer und Kleve war er Oberarzt am Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss. Die Erteilung „höherer akademischer Weihen“ steht unmittelbar bevor, ist doch das Verfahren zur Ernennung als »Außerplanmäßiger Professor« an der Universität Witten-Herdecke bereits eingeleitet, wo er logischerweise auch in Forschung und Lehre aktiv ist.

Praktiker statt „Wissenschaftsmaus“

So imposant wie sein Lebenslauf liest sich auch die diesen begleitende Statistik: mehr als 1.000 operierte Hüften, 1.500 Knie und 1.000 Schultern in den letzten Jahren – ein in diesem Umfang in Deutschland eher seltenes OP-Programm. Dass er sich als Praktiker fühlt und nicht die „Wissenschaftsmaus“ geben möchte, glaubt man nun sofort. Dennoch ist es für ihn selbstverständlich, seine Arbeit im Operationssaal wissenschaftlich zu begleiten und dieses in Studien und Veröffentlichungen zu belegen.

Was zieht so einen Mann nun in die niederrheinische Provinz? Zuallererst stellt er klar, dass er sein Arbeitsumfeld eben genau so nicht empfindet! Durch seine unterschiedlichen Standorte stellt das Karl-Leisner-Klinikum letzten Endes doch ein Großklinikum dar, dass die für seine Arbeit notwendige Infrastruktur und auch die nötigen Fallzahlen zur Verfügung stellt. So hat er die Möglichkeit, sein Expertenwissen auf dem Gebiet der Endoprothetik (dauerhaft im Körper verbleibende Implantate) voll zu entfalten. Das Klinikum gewinnt darüber hinaus einen der raren Experten hinzu, der die Technik der Hüftarthroskopie aus großer Erfahrung heraus sicher und routiniert beherrscht ­– einer hochmodernen minimalinvasiven Untersuchungs- und Operationstechnik im Bereich des Hüftgelenks.

Menschlichkeit, Konkurrenz und Ballungsräume

Aber auch bei der Wahl seines neuen Arbeitsortes kommt wieder der Faktor Menschlichkeit ins Spiel. Von Engelhardt lobt das kollegiale Miteinander zwischen Ärzteschaft und Klinikleitung, die ohne die sprichwörtlichen Dollarzeichen in den Augen agiert. Die Konkurrenz in Ballungsräumen führt schnell zu anderen Zuständen. Auch sein Team bekommt ein dickes Lob. Die geringe Personalfluktuation ist für ihn ein Signal für Qualität – in der Konstanz bei der medizinischen Versorgung und auch zwischenmenschlich. Begeistert berichtet er von einem morgendlichen Operationstermin, bei dem der zuständige Oberarzt die modernere Technik beherrschte und auch der Chef noch etwas dazu lernen konnte – Teamarbeit. Ebenso freut und beruhigt es ihn, dass der Schwerpunkt Handchirurgie seines Vorgängers durch zwei engagierte Oberärzte weitergeführt wird.

Das ihm auferlegte und das selbstgewählte Pensum ist groß und der Tag hat nur 24 Stunden. Feste und ordnende Rhythmen sind daher für ihn lebensnotwendig. Frühes Aufstehen, feste Tage in Kleve und Kevelaer, Visite, Morgenbesprechung, Operationen, Sprechstunden, regelmäßiger Patientenkontakt und Verwaltungsaufgaben sind Koordinaten aus seinem täglichen Raster. Dazu tritt die eigene Fortbildung – immer an den neuesten Methoden dran zu bleiben, ist für ihn gleichermaßen selbstverständlich wie an der Weiterbildung von Kollegen mitzuwirken.

Eigentlich wären die apostrophierten 24 Stunden mit dem Genannten locker zu füllen – mehrfach. Aber tatsächlich bleibt auch nach Abzug eines knappen Schlafpensums zeitlich noch ein Rest. Diesen widmet von Engelhardt vorrangig seiner Frau und den vier Kindern. Ein knappes, aber hochdosiertes Gut – die leuchtenden Augen deuten es an, wenn er von den Momenten mit seiner Familie spricht. Pläne gibt es auch noch, so zum Beispiel das Tennisspielen wieder aufzunehmen oder mal wieder einen Ausritt zu genießen – wahrscheinlich Zukunftsmusik. Ganz reale Musik gibt ihm allerdings einiges zurück, so schätzt er die inhaltliche Tiefe in den Liedern von Paul Gerhardt oder den Kantaten Johann Sebastian Bachs. Überhaupt ist sein Christsein für ihn lebensweisend und Halt gebend in gleichem Maße.

Ein Wachstumsmarkt der alternden Gesellschaft

Kevelaer hat mit von Engelhardt sicher einen guten Fang gemacht. Erkrankungen an »Knie, Schulter, Hüfte« sind in einer alternden Gesellschaft ohnehin ein »Wachstumsmarkt« und seine zusätzliche Expertise als Sportmediziner wird Klinikum und Patienten gewiss von großem Nutzen sein. Nur kann eine Klinik nicht das auffangen, was in der Fläche fehlt. Gemeinsam mit seinem Team sucht von Engelhardt den Kontakt zu niedergelassenen Kollegen und wird so unmittelbar mit dem Ärztemangel auf dem Land konfrontiert. Über moderne Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und auch die Angst vor einer Operation zu nehmen, ist ihm wichtig. Erste Frucht dieser Bemühungen ist die Veranstaltung am 25. September, um 17 Uhr im Konzert- und Bühnenhaus – sicher die beste Möglichkeit, den neuen Chefarzt kennenzulernen.

 

Coole Mode, tolle Party

Viele bunte Farben und reichlich viel Leben auf den Straßen Kevelaers bot die diesjährige Ausgabe der „Nacht der Trends“ in der City. Schon früh versammelten sich zum Auftakt die ersten Neugierigen an dem Laufsteg in der Passage am Niederheinischen Museum, um die neuesten Trends zu sehen und sich Anregungen für den eigenen Kleiderschrank zu holen.

Insgesamt sieben Modehäuser aus Kevelaer beteiligten sich an den insgesamt drei Modenschauen – „Mutter und Kind“, Landhausmoden Biesemann, Laura B by Biesemann, Mode Abels, Go-In Women & Men, das Modehaus Kaenders und erstmals Intersport Dorenkamp.

Souveräne junge Models

„Mal sehen, wie sich „unsere Kinder“ da so schlagen, die wir eingekleidet haben“, waren Anja Angenendt und Cornelia Lierschaft vom Modehaus „Mutter und Kind“ schon sehr gespannt – und staunten wie die anderen über die Souveränität der jungen „Models“.

Einer der kessen Kids, die sich dreimal den Blicken des Publikums stellten, war Giorgio Diebels. „Es war gut – ist schon ungewohnt, dass alle gucken. Aber das macht mir nix“, meinte der Neunjährige selbstbewusst, der das allererste Mal mitlief.

Gespannt fotografierte Astrid Biesemann die Models, die ihre eigene Landhausmode auf dem Laufsteg zur Schau trugen. „Kurze Hosen und passende Westen“ seien beim Mann Trend, „hell und leicht rosé“ das Outfit der Ladies in ihrem Segment.

„Das ist Eventkauf, das schlägt sich bei uns voll nieder“, machte sie deutlich, dass sich der Werbeeffekt gleich abends an der Kasse bemerkbar macht.

Die Herongerin Sabine Kohlmann fand jedenfalls „diese elegante Trachtenmode traumhaft schön, obwohl ich nicht der typische Festtyp bin.“ Sie war erstmals zur Nacht der Trends da und genoss „die tolle Atmosphäre.“

Knallige rote Mäntel und viel Gelb waren in diesem Jahr bei den Frauen als Modetrend angesagt – oder auch bunte Karos im femininen Chic. „Ich trag schon einen gelben Pullover, bin dem Trend voraus“, sagte Ria Selders und genoss mit Freundinnen die Show.
Bei den Männern gab es unter anderem wie bei Go-In sportive Pullover mit Kapuzen kombiniert mit Blazern als Stilbruch zu sehen.

Wichtig für den Standort

„Das ist für den Einzelhandels-Standort Kevelaer sehr wichtig“ , unterstrich Stadtmarketing-Chef Bernd Pool die Bedeutung der „Nacht der Trends“ aus seiner Sicht. „Ich hab heute noch für Besucher nach Hotelzimmern gesucht – bei uns ist alles komplett ausgebucht“, konnte er zufrieden feststellen.

Fließend war dann der Übergang in den Abend und die Feierlichkeiten der Nacht, wo die Besucher einmal die Gelegenheit nutzten, direkt in die Modehäuser hineinzugehen – und sich als Kevelaerer andererseits die Chance auf Geselligkeit und Austausch an den diversen Tischen vor den Geschäften nicht entgehen zu lassen.

„Ich find´s grundsätzlich gut, aber fände es super, wenn alle Geschäfte mitmachen“, goss Ralf Angenendt vor dem Juweliergeschäft Ophey auf der Busmannstraße auch einen Tropfen Wasser in den Wein der allgemeinen Begeisterung. Denn tatsächlich waren nicht alle Läden in der Innenstadt mit dabei.

Das tat dem vitalen Leben des Abends aber keinen Abbruch. Auf der Hauptstraße bot das Eiscafé Piva Karaokesingen an, was Jenni und Julia Joosten sofort zum Mitmachen animierte. „Das hat total Spaß gemacht – auch mal was für junge Leute“, fanden die beiden 22-jährigen Zwillinge.

Die Menschen saßen in den Cafés und Gaststätten zusammen, plauderten. DJ Mike Sleeves legte an seinem Stand Platten auf, beobachtete dabei, „wie die Leute mitwippen, eine super Stimmung.“

Ein paar Meter weiter wurde bei Uhren und Schmuck de Witt Wein und Sekt ausgeschenkt. Und Jan de Jong konnte seiner Frau bei der Parfümerie Balzer eine Rose verehren. „Ich bin halt ein Romantiker, das hat sie verdient“, waren beide von der Stimmung des Abends sehr angetan.

„Afrika-Tanz“ der VfR-Showgirls

Genuss konnte man auch auf der Busmannstraße am Weinstand von Nießens ausmachen. Und für das definitive Unterhaltungs-Highlight sorgten die Showgirls vom VfR mit ihrem „Afrika-Tanz“, der das Publikum vor Vrede begeistert applaudieren ließ.

https://www.kevelaerer-blatt.de/nacht-der-trends-2018-in-kevelaer/

Eine gelungene Leistungsschau

Glitzernder Chrom, Karosserien in diversen Größen und Motoren in unterschiedlichen Pferdestärken dominierten einen Nachmittag lang das Erscheinungsbild auf dem Peter-Plümpe-Platz. Autohäuser wie Mercedes Herbrand, Mazda Banaszak oder Mitsubishi Kamps präsentierten einen Auszug aus ihrem aktuellen Fahrzeug-Verkaufsbestand. Damit lockten sie zahlreiche Besucher zum Stöbern, Begutachten und Erkundigen an.

Auch Rafael Sürgers hatte einige Modelle aus seinem VW-Bestand mitgebracht. „SUV-Fahrzeuge und XXL ist definitiv noch der Trend“, machte der Geschäftsführer des Hauses deutlich.

„Die erhöhte Sitzposition ist da seit Jahren ein Thema – verbunden mit dem sportlichen Offroad-Aussehen, was dazukommt“ – auch wenn es am Niederrhein nicht so viele Berge gibt. Jedes Angebot schaffe sich seine Nachfrage, so Sürgers. „Und missioniert wird am Kapellenplatz“, meinte er mit Blick auf den Verbrauch der Fahrzeuge.

Klar sei, dass es sich um keine Verkaufs-Veranstaltung handele. Dazu benötige man viel mehr Zeit und Hilfsmittel, um umfassend zu beraten. „Das ist eine Leistungsschau der Autobranche hier in Kevelaer“, die ja auch für eine gute Zahl an Arbeitsplätzen stehe. Und man könne mit den Kunden viel über Autos reden.

Auch Birgit Lohmann und Markus Verhoeven schauten sich um: „So ein Massagesitz für den Rücken – das hat nicht jeder“, stiegen sie in den VW-Arteon mal kurz ein. „Schnüffeln und mal schauen“, war ihr Motto des Tages.

Der Lüllinger Johannes van Bracht und sein Sohn Johannes bestaunten bei Herbrand einen großen Pick-up. „Die Ladefläche, da hat man viel Platz“, meinte der Hofladenbesitzer, der den Tag an den Ständen insgesamt „sehr informativ“ fand.

Ergänzend zu den Gesprächen gab es auch einige Sonderaktionen – wie beim Autohaus Ulmen, das einen „Opel Adam“ mit einer edlen „Joop-Handtasche“ als Ergänzung anbot. „Wer den Wagen kauft, kann ihn sich so zusammenstellen wie eine Handtasche“, erläuterte Verkäuferin Ira Apfel die Idee der Aktion.

Zur Zukunft

Das Thema Zukunft des Diesel-Aggregats kam an den Ständen auch zur Sprache. „Die Motoren sind effizient – und Daimler geht auch weiter Richtung Diesel“, zeigte sich Mercedes-Verkäufer Moritz Langert bei der Frage aber eher zurückhaltend: „Wir raten da aber nix.“
Clemens und Agnes Lehmbrock waren aus Heinsberg gekommen. „Mein Mann wollte hierher zum Beten“, sagte die Frau und beide nutzten sie dann die Gelegenheit, um nach einem Ersatz für ihre alte A-Klasse zu gucken. „Ein interessantes Angebot“, lautete ihr Fazit, als sie entlang der Modelle flanierten.

Beim mobilen „Café Apellissimo“ aus Kamp-Lintfort stand eine „Ape 50“ als Kaffeewagen. „Der ist nicht zu verkaufen, einer der letzten, der in Italien vor dem Produktionsende 2017 vom Band gelaufen ist“, machte Besitzer Markus Balzen klar und schenkte an die Kunden weiter aus.

Für die Elektroautos scheint (noch) nicht der Markt in Sicht zu sein, obwohl auch einige Hybrid- und reine Elektroautos wie bei Kamps auszumachen waren. „Da gibt es ein Stadt-Land-Gefälle – hier fehlt auch eine Förderung wie in Schweden“, meinte Autohaus-Chef Hans-Gerd Janssen. „Ein Hybrid mit Förderung für 23.000 Euro, das geht noch. Und für die Arbeit hin und zurück geht´s elektrisch, ergänzt durch den Benzinmotor.“ Bislang ließen sich diese Fahrzeuge aber „nicht so an den Mann und die Frau“ bringen.

Bauer trifft Künstler

Trotz überwiegend warmer Temperaturen beginnen langsam die herbstlichen Tage und die ersten Blätter an den Bäumen verfärben sich. Das Stadtmarketing Kevelaer will den Herbst mit einem Agrobusiness-Markt am Sonntag, 23. September, zwischen 11 und 17 Uhr, in der Kevelaerer Innenstadt auf dem Mechelner Platz einläuten.

Nicht nur auf dem Deutsch-Niederländischen Bauern- und Künstlermarkt‘ gibt es Vieles aus der Region zu entdecken, auch die Kevelaerer Einzelhändler öffnen an diesem Tag zum Verkaufsoffenen Sonntag ihre Türen für Kevelaerer und Besucher.

Der appetitliche Duft von geräuchertem Fisch und Spezialitäten vom Holzkohlegrill liegt in der Luft, überall gibt es regionale Produkte an den verschiedenen Marktständen zu entdecken und zu probieren. Von würzigem Käse, saisonalem Gemüse, selbstgemachten Marmeladen und Bier bis hin zu frischen Blumen und Kürbissen – es gibt Einiges zu erkunden. Die Vielfalt der regionalen und saisonalen Produkte am Niederrhein kennt keine Grenzen.

Grenzenlose Vielfalt: Auch Anbieter aus Schermbeck, Issum und aus den Niederlanden

Die Besucher des „Deutsch-Niederländischen Bauern- und Künstlermarkts“ sollen nicht nur die Möglichkeit haben, sich die verschiedenen Agrobusiness-Produkte vor Ort anzuschauen. Sie sollen auch aktiv am Geschehen beteiligt werden können. Interessierte sind beispielsweise eingeladen, einen Blick über die Schulter der Mitarbeiter des Forellenzentrums Naroda aus Schermbeck zu werfen, die dort frische Aale und Forellen in einem großen Ofen räuchern.

Auch der Rouenhof von Bernd Verhoeven ist auf dem Markt mit Leckerem vom Grill, verschiedenen Käsesorten und Eiern vertreten. Wer eine Erfrischung benötigt, ist am Stand von Thomas Molderings mit seinen verschiedenen selbstgebrauten Sorten des „Kävelse Craft-Beer“ genau richtig. Auch wer Lust auf etwas Süßes hat, kann sich mit frischen Waffeln oder einem leckeren Eis stärken.

Frischer Fisch kann am Stand von Martin Jansen aus den Niederlanden erworben werden. Abgerundet wird das Angebot durch regionale Produkte aus Stenden wie Gemüse, Blumen und Kürbisse. Kunstwerke entstehen vor Ort durch die Mitarbeiter des Hervesthofes in Issum, der neben selbstgemachten Marmeladen auch Holzschnitzerei, das Malen von Aquarellen und eine Bastelecke anbietet.

Monica Naimor sorgt für bunte Akzente auf dem Markt mit ihren dekorativen Keramik- und Holzobjekten für den Garten. Als künstlerisches Highlight wird Tatjana van Went im Wintergarten des Niederrheinischen Museums gemeinsam mit den kreativen Besuchern des Marktes am „Längsten Gemälde Kevelaers“ weiter malen.

Mit dieser Veranstaltung will das Stadtmarketing Kevelaer die Bedeutung der Region und der Wallfahrtsstadt Kevelaer als Agrobusiness-Standort unterstreichen. „Heimische, mit Sorgfalt und Sachverstand erzeugte Produkte stehen beim ‚Deutsch-Niederländischen Bauern- und Künstlermarkt‘ ebenso im Mittelpunkt wie das Vertrauensverhältnis zwischen Erzeuger und Verbraucher“, so Bernd Pool, Leiter des Stadtmarketing.

Die Kevelaerer und Besucher haben an diesem Tag die Chance, sich direkt bei den Produzenten über Themen wie zum Beispiel Anbau, Düngemittel, Futtermittel sowie Aufzucht und Haltung von Tieren zu informieren und die „unverwechselbare“ Atmosphäre des Agrobusiness-Marktes im Herzen Kevelaers zu genießen.

Maria Wassenberg wird 95 Jahre alt

Eine leidenschaftliche Stammleserin des Kävels Bläche, die seit Jahrzehnten ein Abo bezieht,
Maria Wassenberg, wird am Donnerstag, 20. September, 95 Jahre jung.
Maria Wassenberg wird aufgrund ihrer altersbedingten Gebrechlichkeiten seit einigen Jahren von Petra Baaken betreut, freut sich aber jeden Donnerstag auf ihr vertrautes „Bläche“.
Maria Wassenberg erblickte am 20. September 1923 als einzige Tochter auf dem Derpmanshof bei Kapellen das Licht der Welt.

In ihrer Heimat und gewohnten Umgebung verbrachte sie bis dato ihr Leben.
Am 26. September 1950 vermählte sie sich mit Paul Wassenberg, mit dem sie bis zu
seinem Tode im Jahre 1990 auf dem landwirtschaftlichen Betrieb glücklich zusammen lebte und arbeitete. Von 1987-2002 war sie erste Vorsitzende der Kath. Frauengemeinschaft (KFD) St. Georg Kapellen.

Mit Leidenschaft hört Maria Wassenberg die Musik von dem aus Kapellen stammenden Sänger Johannes Oerding (das KB berichtete). In einem seiner Lieder erklärt er, dass es hinter dem Ortsschild auch ein Leben gibt.

Bei gutem Wetter genießt sie es, spazieren gefahren zu werden und trifft hierbei Bekannte und Nachbarn zum Pläuschchen. Ihren Lebensabend möchte Maria Wassenberg in ihrer gewohnten heimatlichen Umgebung verbringen und wird von einem sehr guten Betreuungsteam umsorgt. Ihren Ehrentag verbringt sie im Kreise guter Bekannter und mit Freunden.

Weihnachtsfunke soll wieder rüberkommen

Manuel Loeker und Lisa Stammen gehören zu den Menschen, die sich schon Mitte September Gedanken über Weihnachten machen. Die beiden 27-Jährigen, die in Kevelaer aufgewachsen und zur Schule gegangen sind, sind gerade dabei, ihre neue Wohnung einzurichten. „Wir haben seit 1. September die Wohnungsschlüssel“, freut sich der gelernte Gerontologe.

Daneben sammeln sie schon fleißig als Aktive der „Flüchtlingshilfe Mittelamerika e.v.“ (mit regionalem Sitz in Goch) Schuhkartons voller Geschenke für Kinder. Zielorte sind Schulen und Kinderzentren in den ärmeren Regionen von El Salvador. „Das Projekt nennt sich Weihnachtsfunken“, erläutern Loeker und seine Liebste, die bei der Stadt Kevelaer als Sozialpädagogin angestellt ist.

Auf den Verein aufmerksam geworden sind Stammen und Loeker durch einen Zufall. „Der Geschäftsführer des Vereins war mein Dozent während des Studiums der Erlebnispädagogik an der Hochschool Nijmegen“, erklärt die junge Frau. „Der macht das seit 32 Jahren, war selbst zu Zeiten dort aktiv, als Bürgerkrieg geherrscht hat. Das war auch die Geburtsstunde des Vereins selbst.“ Offiziell wurde die Flüchtlingshilfe (laut Homepage) 1982 gegründet. Seit gut eineinhalb Jahren engagieren sich jetzt die beiden Kevelaerer für die Region: „Der Professor berichtete davon, er hat immer Delegationsreisen gemacht. Und im November 2017 durften wir an einer Reise nach El Salvador teilnehmen.“ Bis zum 27. März diesem Jahres waren sie im ganzen Land unterwegs. Einen Monat lang blieben sie in der Region am Bajo Lempa und unterrichteten in Nueva Esperanza Gewaltprävention, machten mit Rangern ökologische Arbeit und nahmen als Wahlbeobachter an den Bürgermeister- und Parlamentswahlen teil.

Zurück kam das Paar mit vielen positiven Eindrucken. „Die Menschen haben mich fasziniert und deren Herzlichkeit“, sagt Lisa Stammen. „Vulkane waren da, Meere, Stände, eine gewaltige Natur auf einer Fläche so groß wie Hessen“, schwärmt ihr Lebenspartner.
Die Reise motivierte beide, in dem Rahmen weiterzumachen. „Wir haben dann auch eine Delegation aus El Salvador zum Nationalpark Bayrischer Wald im Frühjahr begleitet“, erzählt die junge Frau.

Schon im letzten Jahr hatten sie die Weihnachtsfunken-Päckchen persönlich gepackt, Leute akquiriert, die den Container mit auffüllten, und die Sachen dann in El Salvador am Hafen abgeholt, verladen und anschließend im Land an die Kinder verteilt.
„Das war anstrengend, aber bewegend, weil die Freude der Kinder und die Dankbarkeit der Eltern spürbar war, dass ihre Kinder auch etwss zu Weihacnten kriegen“, erinnert sich die 27-Jährige gerne an diese Landestour.

Dass sie jetzt schon für die Aktion werben, hat einen einfachen Grund. „Wir müssen die Sachen hier sortieren und vorbereiten, der Container geht dann Ende Oktober mit den Sammlungen der anderen gut 20 Aktiven aus dem Ruhrgebiet und dem Niederrhein auf die Reise“, erklärt Loeker. „Dann braucht er noch gut sechs Wochen, bis er aus dem Hafen ist. Der Zoll ist sehr kompliziert da.“

Wenn sich jemand beteiligen will, sollte er in die Schuhkartons „alles außer Kleidung und Süßigkeiten“ stecken. Wilkommen sind Schulsachen, Kuscheltiere oder Spielsachen. „Dass man so auf 10 bis 15 Euro an Wert pro Kiste kommt.“ Und die Kartons „müssen aufmachbar sein.“

Da der ganze Aufwand für die Ehrenamtlichen sehr teuer ist (das Anmieten eines Containers kostet bis zu 3.500 Euro) freuen sie sich über jede kleine Spende für den Versand.
In dem Kiosk unter ihrer Wohnung an der Marktstraße 4 kann man die Kartons abgeben. Das Paar sortiert sie anschließend und leitet sie weiter. Sie Selber werden diesmal bei der Übergabe in El Salvador nicht dabei sein können. Das sei auch eine Frage von Zeit und Geld, betonen beide: „Wir fliegen wohl erst Mitte Januar wieder rüber, aber ein Flüchtlingshelfer vor Ort wird da sein. Und feste Mitarbeiter der Hilfe in El Salvador werden die Verteilung da organisieren.“ Zudem ist es ihnen wichtig, klarzumachen: „Es kommt hundertprozentig an, auch wenn wir nicht selbst vor Ort sein können.“

Kevelaerer Vereine beim Bundesfest

Am vergangenen Freitag, 14. September 2018, feierte in Xanten der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften sein Bundesfest. Unter den über 300 Schützenvereinen aus Nah und Fern befanden sich auch einige Bruderschaften aus Kevelaer, die mit ihren Abordnungen zu dem vielfältigen, bunten Straßenbild beitrugen: die Sebastianus-Schützenbruderschaften aus Kevelaer, Kervenheim/Kervendonk und Winnekendonk sowie die St.-Antonius-Gilde Kevelaer.

„Das war ein sehr schönes Fest – ausgelassen, fröhlich und sehr gut organisiert“, bilanzierte Bezirksbundesmeister Hans-Gerd Frerix angesichts der prachtvollen Stimmung und des exzellenten Rahmens der Veranstaltung. „In Kevelaer hatten wir zuletzt im Jahr 2000 einen Bundesköniginnentag und ein Bundesfest in den 60er-Jahren.“

Daneben durften auch die diversen Kevelaerer Musikgruppen zu der positiven Stimmung mit ihren Melodien beitragen – wie der Musikverein Kevelaer, der an der Spitze des Diözesanverbandes Kevelaer lief, der Musikverein Winnekendonk, der vor dem Diözesanverband Köln durch die Xantener City marschierte, oder der Musikverein Wetten.

Für Tiefe und Nachdenklichkeit sorgte der frühere Kevelaerer Wallfahrtsrektor und heutige Niederrhein-Bischof Rolf Lohmann, der das Festhochamt auf dem Marktplatz zelebrieren durfte. In seiner sehr tagesaktuellen Predigt sprach er offen den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche an und forderte eine „klare Aufarbeitung aller Fälle, Transparenz der Entscheidungen, Prävention auf allen Ebenen und Einstehen für die Opfer.“

Beim Stichwort „Chemnitz“ mahnte Lohmann, man müsse „die nationalistischen Tendenzen der Gesellschaft genau unter die Lupe nehmen. Was hier vor sich geht, ist hochgefährlich und brisant.“ Hier werde „Leben in der Gesellschaft gefährdet und kaputtgemacht, eine freiheitliche demokratische Ordnung auf den Kopf gestellt und dem Leben und der Würde des Menschen an den Kragen gegangen.“ Aus der Geschichte wisse man, wie gefährlich fundamentalistische Tendenzen seien, das gelte auch für die Kirche und den Glauben. „Eine Kirche, die sich katholisch nennt, darf nicht ausgrenzen“, forderte er. Es gebe die Aufgabe, in der Gesellschaft alle Menschen mit ins Boot zu nehmen: „Und alle heißt: alle!“