Aktuelles aus Kevelaer

Neuer Mercedes vor der Haustür geklaut

In der Zeit zwischen Dienstag, 21.30 Uhr, und Mittwoch (17. Oktober), 8.00 Uhr, entwendeten unbekannte Täter an der Gluckstraße einen schwarzen Mercedes S 560 mit dem Kennzeichen KLE-RZ500. Der ein Jahr alte Mercedes war vor dem Haus des Besitzers geparkt. Hinweise zu verdächtigen Personen bitte an die Kripo Goch unter Telefon: 02823/ 1080

„Kevelaer blüht auf“ und schützt gefährdete Insekten

Das Stadtmarketing und der städtische Betriebshof sorgen zusammen mit neun lokalen Gartenbaubetrieben bei der Aktion „Kevelaer blüht auf“ nicht nur für herbstlich bepflanzte Blumenbeete in der Innenstadt, sondern streben auch den Erhalt und Schutz der bedrohten Insektenwelt an. Ihr gemeinsames Ziel: dem Insektensterben entgegenwirken und Hobbygärtnern Inspirationen für den eigenen Garten geben.

Jeder, der einen Balkon oder eigenen Garten besitzt, kann einen Beitrag zur Verhinderung des Insektensterbens leisten. In den heimischen Balkonkästen bietet sich vor allem das Pflanzen von Kräutern wie Lavendel, Thymian, Minze, Basilikum oder Schnittlauch an. Im eigenen Garten gibt es verschiedene Möglichkeiten, etwas Gutes für die kleinen Tiere zu tun.

Es hilft schon, wenn ein paar Quadratmeter vom Rasen selten gemäht werden und das Unkraut stehen bleiben darf. Eine Alternative ist es, im Herbst aus den heruntergefallenen Blättern von Bäumen kleine Laubhaufen zusammenzurechen, diese stellen wichtige Nährstofflieferanten dar und bieten Insekten, Vögeln, Amphibien und vielen Säugetieren wie Igel und Spitzmaus überlebenswichtige Winterquartiere. Der Einsatz von Totholz, also beispielsweise einem verrotteter Baumstamm, an sonniger Stelle im Garten dient vielen Nützlingen als Unterschlupf, Nahrung oder auch als Baumaterial. Zudem schließt sich durch die Zersetzung auch der Nährstoffkreislauf und umliegende Pflanzen erhalten so viele wichtige Nährstoffe.

Das Projekt „Kevelaer blüht auf“ nimmt das Thema auf. Die großzügige Unterstützung der Gartenbaubetriebe Walter Baumann & Söhne GbR, Boland, Günter Gesthüsen, Eurofleurs, Gärtnerei Ludger & Andreas Halmans GbR, Gartenbau Johannes Heekeren, Janßen, Thoenissen und des Gartenbaubetriebs Dirk Angenendt ermöglicht es, neben der herbstlichen Bepflanzung der Innenstadt-Beete auch die Grünfläche auf dem Peter-Plümpe-Platz neben dem Rathaus umzugestalten.

„Hierbei wird der Fokus auf die Einbindung von Totholz gelegt. Dies ist nicht nur optisch ein echter Hingucker, sondern bietet auch für viele Insekten und Kleintiere einen perfekten Lebensraum“, so Johannes Baaken, Leiter des städtischen Betriebshof. Bürgermeister Dr. Dominik Pichler bedankt sich im Namen der Wallfahrtsstadt Kevelaer herzlich bei den Gartenbaubetrieben und für die gute Zusammenarbeit.

Das innere Echo, das sich nach außen kehrt

Klein, aber fein, künstlerisch und spannend – das Aufeinandertreffen von vier verschiedenen KünstlerInnen in ihrer kompakten Galerie war auch für die Gastgeberin Eva-Maria Zacharias Neuland.

„Wir haben sonst mindestens immer zwei, aber das hatten wir so noch nicht“, machte sie zum Auftakt der Ausstellung mit den Künstlern Iris Alexandra Arndt, Aloys Cremers, Karine Gamerschlag und Kornelia Kestin-Furtmann die Idee der Ausstellung deutlich.

„Sichtweise – das ist das Leitmotiv, darin klingt schon an, dass es die eine allgemeingültige Art, die Welt zu sehen und das Erfahrene darzustellen, eben nicht gbt. Der Erfahrungshorizont ist bevölkert von so vielen verschiedenen Nuancen der Wahrnehmung, der unbegrenzte Formen der Darstellung hervorbringt.

So gesehen spiegelt das die jeweils einzigartige „innere Echo“ wider, das die Außenansicht der sinnlich erfahrbaren Dingen in den individuellen Innenwelten erzeugen kann.“ Eine Quadratur der Sichtweisen somit.

Vier verschiedene Kunst-Stimmen

Die Moerser Malerin Iris Alexandra Arndt hatte nach ihrem Textildesign-Studium in Krefeld begonnen zu malen. „Das war sehr spannend, da habe ich mit Oberflächenstrukturen experimentiert – und dabei bin ich hängengeblieben“, steht bei der 49-Jährigen vor allem das Motiv Natur im Vordergrund.

„Im Augenblick sind es auch ganz viel Kopfweiden, als Niederhein-Motiv – und ich habe dazu ein Engelbild als Relikt an alte Zeiten und an Kevelaer mitgebracht“, erläuterte die Künstlerin.

Ihr gegenüber hingen Werke des Niederrhein-„Kunstrebellen“ Aloys Cremers, der auf seiner jahrzehntelangen Tour „von Kerouac bis Kevelaer“ alleine 400 Bücher „on the road“ verfasst hat, längere Zeit mit dem Malen pausiert und in der Wallfahrtsstadt wieder Station machte. „In Kevelaer wurde ich damals erstmals richtig wahrgenommen“, erinnerte er sich gerne an seine künstlerischen Anfänge in der Region.

Seine Bilder bezeichnete er als „Auseinandersetzungen mit der Gesellschaft“, und hatte einige „Verweichlichungen“ im Kleinformat aufgehängt. „Ich weiß nie, was ich mache – Sachen entstehen einfach.“

Die Reeser Fotografin Kornelia Kestin-Furtmann fand für sich „den Kontrast reizvoll“, der sich durch die unterschiedlichen Künstler bot. „Ich finde es klasse, da kommen viele interessante Leute zusamen, die ihren eigenen Weg gehen“, meinte die pensionierte Lehrerin.

Sie erfreue sich an der Schönheit und Ästhetik der Welt, fotografiere die „unscheinbaren Dinge der Welt, die andere nicht sehen“ oder die „Alterung von Material wie Holz, Ton, Metall und Erde“ , die sie „mit neuem Blick festhalten“ will.

Abrundung durch Performance-Kunst

Und die Keramikerin Karine Gamerschlag präsentiert einige Objekte ihrer Kunst, die in die Richtung bewegliche Formen mit Farbpigmenten oder Untypisches mit Holz, Textil, Metall oder Keramik zeigen. „Mir ist wichtig, Material zu haben, das selbst reagieren kann“, meinte die Künstlerin, Jahrgang 1950.

Zur Abrundung des Ganzen zeigte die „niederländische Zaahmeisterin“ Wies Kuyers und der „sangesfreudige Antiquar aus Breedevoort“ Rainer Heeke nochmal ihr „Kevelaer special“ aus Text und Gesang, das sie bereits bei der „Landpartie“ dargeboten hatten. Sie stellten erneut auf originelle Weise die Frage „Wie buchstabiert man Kevelaer?“ und deuteten das Wort „Sicht-Weisen“ passend aus.

Damit erfreuten sie auch den überraschend anwesenden Richard Schulte Staade, aus dessen Skizzen- und Textbuch sie ihre Ergüsse heraus geholt hatten – und der dann plaudernd erzählte, wie er vor 40 Jahren bei seiner Ankunft in Kevelaer gebeten wurde, solche Aufzeichnungen zu machen.

Muddies machten beim Marathon mit

Die Kevelaerer „Muddies“ machten mit beim Marathon in Essen. Bereits am frühen Sonntagmorgen ging es Richtung Essen. Das Ziel hatten sie dabei fest im Visier: Den Innogy-Marathon am Baldeneysee in Essen.

Über 500 Trainingskilometer in den Knochen, 13 Wochen intensive Vorbereitung, zwei Fahrzeuge, sechs Läufer, ein Ziel.

Trainer Stefan Zwiener fokussiert die Läufer in einem letzten Motivationsgespräch, Pulsuhr und Kilometerzeiten beachten und nicht zu schnell angehen. So ging es ab zum Start, fertig und los.

Über 2.000 Teilnehmer und sechs Läuferinnen und Läufer aus der Laufgruppe der Leichtathletikabteilung des Kevelaerer SV machten sich auf den Rundkurs. Allerdings verletzte sich Ralf Kempkens nach 28 Kilometer am Oberschenkel und musste aufgeben. Ivonne Thesing, Nicole Joosten, Danni Zwiener und Magnus Hübel hielten ihre Vorgaben perfekt ein und liefen nacheinander zwischen 4:25 Stunden und 4:40 Stunden ins Ziel. Die warmen Temperaturen (bis 28 Grad) machten den Läufern zu schaffen und erforderte ein diszipliniertes Trinken auf der Strecke. Ulrike Zeitz-Kempkens teilte sich die 42.195 Kilometer perfekt ein. In 3:32,23 Stunden lief sie über die Ziellinie und in ihrer Altersklasse w50 auf den 1. Platz.

In der Frauen Gesamtwertung belegte Ulrike den 10. Platz. So umarmten sich alle Kevelaerer Läufer im Ziel mit dem Bewusstsein, etwas besonderes geschafft zu haben.

Michael Cuypers gestorben

Michael Cuypers, geboren am 6.2.1956, ist nach kurzer aber schwerer Erkrankung am 14.10.2018 verstorben. Der Direktor der Gesamtschule Kevelaer-Weeze war bis zum Sommer 2014 Rektor der Städtischen Realschule Kevelaer. Bereits seit dem Jahr 1987 war er als Lehrer, Konrektor und Schulleiter in Kevelaer tätig. Zuvor hat er vier Jahre in Düsseldorf gearbeitet. Seine Unterrichtsfächer waren Mathematik, Naturwissenschaften, Biologie und Musik. Michael Cuypers wohnt in Issum, war verheiratet und hinterlässt neben der Witwe zwei erwachsene Töchter.

Wie kaum ein anderer prägte er über die Jahre den Lebensweg Kevelaerer Schülerinnen und Schüler. „Ich verspreche Euch und Ihnen, dass mein persönlicher Einsatz in Zukunft ganz im Dienst der Entwicklung unserer Schule stehen wird“, kündigte er bei der Antrittsrede als Schulleiters am 31.01.2011 im Konzert- und Bühnenhaus Kevelaer an. Und diese Ankündigung setzte er auf breiter Ebene um. Neben vielen weiteren Akzenten die er setzte, prägte der Impuls den er im Fach Musik (dies hatte er nicht studiert und nur durch die nachträgliche Zertifizierung unterrichten koönnen) und für eine Theater-, Tanz- und Musik AG gab das Bild der Schule nach außen. Den jährlichen Musicals, deren musikalischen Aufbau er selbst erarbeitete, wurde jedes Jahr schon entgegengefiebert und das Musical im nächsten Jahr trägt passender Weise den Titel „We want you!!!“. Kaum vorstellbar, dass Cuypers dann nicht vor dem Schulorchester stehen und die musikalische Leitung haben wird.

Christoph Feldmann, stellvertretender Schulleiter der Gesamtschule Kevelaer-Weeze erklärte in einem Statement: „Michael Cuypers hat die Schule mit gutem Gespür für alle Beteiligten aufgebaut. Ihm war es wichtig, Schüler, Lehrer und Eltern an einen Tisch zu holen um mit ihnen zusammen die Schule zu entwickeln. Er war ein weltoffener Visionär ohne Schranken im Kopf und von allen hoch angesehen und geschätzt. Dabei war er offen für neue Ideen, wertschätzend und stilvoll im Umgang mit seinem Gegenüber. Seine Werte sprach er nicht nur aus, sondern lebte sie verlässlich vor. Mit einem großen Herz und voller Leidenschaft arbeitete er schülernah, mit großem pädagogischen Geschick, dialogisch und immer beherrscht. Er hat sich bis kurz vor seinem Tod noch informieren lassen, was an `seiner Schule´ passierte. Er hat seinen Beruf und die Schule geliebt.“

Auch außerhalb der Schule war Michael Cuypers ein sehr aktiver Mensch. Bei „Lichters Schnitzeljagd“, einer Sendung des WDR-Fernsehens mit Horst Lichter, präsentierte er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Achim „Beschwipstes Kalbskotelett zu frischem Spinat“.

Im Verein Geschichte und Mundart im Kreis Kleve, „För Land en Lüj“ war er Mitglied und nach unterschiedlichen Aufgaben zuletzt Beisitzer des erweiterten Vorstandes.
Als er in Neuss studierte, gründete er die Band „Et loept“, war neben seinem Bruder Achim, Dr. Bernd Rolf, Gerhard Jansen und Monika Mikolaiczik Gründungsmitglied der Musikgruppe „Moyland“ (traditionelle Folklore aus Irland, Schottland und der Bretagne) und war nach deren Auflösung Gründer und Frontman (Gitarre, Akkordeon und Gesang) der Band „Ratatouije“. Er engagierte sich in der Kulturscheune Sevelen, wo er mit seinem Freund und Mitstreiter Hubert Engels einen philosophischen Gesprächskreis leitete, in dem über Werte in der Gesellschaft nachgedacht wurde.

Unter anderem als langjähriger Vorsitzender des KulturKreis Issum arbeitete er auf ehrenamtlicher Basis im diesem Bereich und prägte so entscheidend das Kulturleben am Niederrhein. Hierzu gehört insbesondere auch der Erhalt und die Belebung des „Weißen Häuschen“ in Issum. Ziel ist die Bewahrung der einzigartigen Atmosphäre des schönen Gebäudes mit seinem Garten. Mit seiner Ehefrau Mechtild, die verantwortlich für die Initiative steht, hat er mit viel Herzblut einiges auf den Weg gebracht. So finden dort fortlaufend Kulturveranstaltungen statt.

Mit Michael Cuypers verliert Kevelaer und der ganze Niederrhein einen beeindruckenden Menschen, der sich stets für Mitmenschlichkeit, die Entwicklung von Menschen und für die Kultur eingesetzt hat. Das Kevelaerer Blatt wünscht der Familie und allen, die ihn ein Stück seines Weges begleiten durften, viel Kraft.

Die Volltreffer sind seit 20 Jahren aktiv

Zum 20-jährigen Bestehen des Kegelklubs „Die Volltreffer“ trafen sich die Mitglieder bei „Herr Lehmann“.

Wie eine große Familie: Dies trifft nicht nur umgangssprachlich bei diesem Klub zu. Einige Mitglieder sind tatsächlich verwandt oder verschwägert. Der Rest ist zwar nicht mit dem Blut verbunden, aber durch langjährig Freundschaften oder Nachbarschaften, kennt man sich sehr gut. Kassierer Michael Thyssen freut sich sehr, dass es die „Volltreffer“ bereits so lange gibt und wünscht sich weitere Jahre: „Bis wir alt und grau sind“. Im nächsten Jahr gibt es eine längere Jubiläumstour nach Hamburg, dort wird dann richtig gefeiert.

Die Volltreffer sind v.l.n.r.: Stefan Molderings, Thomas Bollen, Maik Thesing, Stefan Neuhaus, Frank Hoever, Heike Hoever sowie Franz Joosten, Michael Thyssen, Heike Thyssen, Anke Neuhaus, Ivonne Thesing, Nicole Bollen und Gaby Molderings (Nicole Joosten fehlt)

Erste Jahresbilanz: MedienManufaktur Niederrhein

Die Aufforderung „Bilanz zu ziehen“ führt nicht selten zur Schockstarre, bei den mit dieser Aufforderung konfrontierten. Die beiden Jungunternehmer Markus van Oorschot und David Simon sind von dieser gottlob nicht befallen, sondern nutzen die Möglichkeit, nach einem Jahr selbständiger Tätigkeit für das „Kevelaerer Blatt“ ein erstes Resümee ihrer unternehmerischen Tätigkeit zu ziehen.

Jedem aufmerksamen Gänger durch Kevelaers Straßen werden die Geschäftsräume am Luxemburger Platz irgendwann aufgefallen sein, stellen die beiden Fotografen in den Fenstern doch auch immer wieder Belege ihrer Arbeit zur Schau. Die Wahl für den zentralen Standort in der Innenstadt war eine bewusste, wie Markus van Oorschot berichtet. Beide sind Kevelaerer, identifizieren sich mit ihrer Heimatstadt und wollen auch genau dort präsent sein – die Anonymität beliebiger Bürokomplexe liegt ihnen nicht.

Spannung im Namen

Angesprochen auf die im Namen ihres Unternehmens liegende Spannung – bringt man die Assoziationen zu „Medien“, mit jenen zu „Manufaktur“ doch nicht mit Selbstverständlichkeit übereinander, so gibt van Oorschot zu bedenken, dass man nicht nur erkenntlich machen wollte, ‚Womit‘ man arbeitet, sondern es auch galt, das ‚Wie‘ zu verdeutlichen – will heißen, den alle ihre Aktivitäten durchziehenden Qualitätsgedanken klar herauszustellen.

Beide Geschäftspartner führen das Unternehmen gleichberechtigt, haben aber verschiedene Hintergründe. Hat David Simon nach einem sozialwissenschaftlichen Studium eine klassische Fotografenlehre absolviert, so machte Markus van Oorschot, von Hause aus Notfallsanitäter, das (äußerst ambitioniert betriebene) Hobby zum Beruf. Beide empfinden aber keine Grenze zwischen Privatleben, Hobby und Beruf – wie sollte es bei Unternehmern im besten Sinne auch anders sein, die den Beruf als „Berufung“ und nicht als „Job“ begreifen.

Die Zeit für ein Leben neben der Arbeit ist für beide ohnehin äußerst knapp bemessen, haben sie sich doch dazu entschieden, die Risiken der Gründungsphase derart abzufedern, dass sie in ihren vormaligen Berufsfeldern weiter tätig geblieben sind. Gerade im Sommer, der Saison der Hoch zeitsfotografie, war die Belastung beträchtlich, wie sich beide eingestehen. Daneben decken sie den gesamten Sektor der Portrait- und Business-Fotografie ab und führen Videoproduktionen durch. Der Aktionsradius erstreckt sich dabei nicht nur auf Kevelaer und das Umland, sondern führte beide auch nach Düsseldorf, Köln, Magdeburg und Norderney.

Die Quintessenz

Die Quintessenz nach einem Jahr Selbständigkeit passt für beide in einen Satz: „Wir würden es wieder machen.“ Und die Euphorie, mit der sie das vortragen, lässt es einen sofort glauben. Ein Highlight des ersten Jahres war dabei ein Modeshooting in Köln mit Models von MGM aus Manchaster, also durchaus internationales Format. Die eigenen Bilder dann bei Modelabels im Katalog oder online zu sehen, gehört für beide zu den Momenten, die für manche Entbehrung entschädigen.

Befragt nach der Zukunft, sieht Markus van Oorschot klar den Trend zur Werbeagentur, also der Arbeit mit großformatigen Konzepten, die Bild, Video, Printmedien und Onlinepräsenz unter einer alles verbindenden Designlinie vereinen. Diese Arbeit für Firmenkunden macht bereits jetzt den größeren Teil am Geschäft der MedienManufaktur aus.

Was macht die MedienManufaktur zu etwas Besonderem? Für David Simon und Markus van Oorschot ist es klar ihr dynamischer moderner Bildstil, der ein ungekünsteltes Fotografieren aus der Situation heraus zur Grundlage hat und last not least in Zeiten „optimierter Realitäten“: Sie verzichten zugunsten der natürlichen Bildaussage auf digitale Retuschen und setzen allein auf ihr Können als Fotografen – Medien-Manufaktur eben.

Einen Kräuterlikör auf den Heiligen Hubertus

Die CDU Frauen besuchen die Sonderausstellung „Helden und Heilige“ im Niederrheinischen Museum Kevelaer.

Eindrucksvoll und spannend informierte Indra Peters dort die CDU Frauen auf einer Führung durch die Sonderausstellung. Sie machte deutlich, wie sehr in der Welt von heute und auch vor Ort in Kevelaer heldenhafte Heilige oder heilige Helden präsent sind: Der Hl. Hubertus etwa, der nicht nur Namensgeber einer Kevelaerer Grundschule, der Kapelle auf Keylaer und der dort beheimateten Schützengilde ist, sondern als Patron der Jäger auch einem weltbekannten Kräuterlikör zu seinem Logo verhalf. Oder der Hl. Nikolaus, der den Kindern in der Nacht auf den 6. Dezember etwas Gutes tut. In Kevelaer vor allem aber präsent ist eine weibliche Heilige: Maria, zu der in jedem Jahr Tausende pilgern, um am Gnadenbild Fürbitte zu halten.

Helden und Heilige, so konnten sich die CDU-Frauen überzeugen, sind nicht immer dasselbe, aber sie verbinden christliche Werte wie Treue, Selbstdisziplin und Opferbereitschaft und machen sie für die Menschen nachvollziehbar und regen zur Nachahmung an, auch im politischen Alltag der Stadt und des Landes.

Pfarrer Peter Kossen beklagt Ausbeutung von Arbeitern

Im Kevelaerer Priesterhaus versammelten sich die Mitglieder des Kreiskomitees der Katholiken zur Vollversammlung. In dem Komitee haben sich Mitglieder katholischer Verbände und Organisationen, Delegierte aus Pfarreiräten und weitere Persönlichkeiten aus dem kirchlichen und öffentlichen Leben zusammengeschlossen.

Im Mittelpunkt der Versammlung stand ein Vortrag von Pfarrer Peter Kossen aus Lengerich. Seit vielen Jahren setzt er sich gegen die Ausbeutung von Leih- und Zeitarbeitern ein. In Kevelaer sprach er zum Thema „Menschen werden verschlissen und entsorgt. Was tut die Kirche für Gerechtigkeit und gegen moderne Sklaverei?“.

Der Pfarrer nahm kein Blatt vor den Mund: „Leih- und Zeitarbeiter werden – beispielsweise in der Fleischproduktion, zunehmend auch in der Autoindustrie und anderen Industriezweigen – systematisch ausgebeutet.“

„Begründet wird die Beschäftigung oft mit Belastungsspitzen. Aber das stimmt nicht. Es handelt sich fast ausschließlich um Lohn- und Sozialdumping“, führte Kossen seine Vorwürfe aus. Subunternehmer würden Arbeiter etwa aus Rumänien beschäftigen, „rechtlose Menschen“, „Wegwerfmenschen“ ohne Anspruch auf Urlaub oder Fortzahlung im Krankheitsfall, wählte Kossen deutliche Worte.

Die Folgen seien enorm, körperlich wie psychisch, sagte der Referent in seinem eindringlichen Vortrag: Sein Bruder, ein Mediziner, empfange täglich Leiharbeiter in der Praxis, die todkrank aussähen. „Dann stellt sich heraus: Die sind körperlich gesund, aber leiden an Totalerschöpfung“, sagte Kossen. „Wir müssen als Kirche sagen: So geht das nicht“, appellierte er. Er wünsche sich mehr Dynamik von Kirchenvertretern, globaleres Denken und den Mut, neue Koalitionen im Kampf gegen die Arbeiterausbeutung zu suchen.
Ein Kulturwandel im Sinne der christlichen Soziallehre sei dringend notwendig: „Die Güter auf dieser Welt sind allen Menschen gegeben.“

Vor dem Vortrag hatte das Komitee seinen Vorstand gewählt: Edmund Raadts aus Kleve-Materborn wurde für vier weitere Jahre zum Vorsitzenden bestimmt. Beisitzer sind Auke Brattinga (Kleve), Angelika Bergmann (Goch-Hülm), Dr. Werner Kuhnen (Kleve), Hans-Gerd Op de Hipt (Kevelaer) und Stephan Tauchmann (Kleve), geistlicher Beirat ist Pfarrer Alois van Doornick (Kalkar). Bereits im Juni wurden Elisabeth Pasedag (Kleve-Kellen) und Bernd Voßmöller (Weeze-Wemb) von der Kreisdekanatsversammlung in den Komiteevorstand gewählt. Den Vorsitzenden vertreten Elisabeth Pasedag und Norbert Gerding (Kleve-Materborn).

Als Mitglieder für das Diözesankomitee wählte die Versammlung Edmund Raadts, Elisabeth Pasedag und Cornelia Graßhoff (Issum). Beisitzerin Angelika Bergmann wurde zudem als weiteres Mitglied für die Kreisdekanatsversammlung bestimmt. Der neue Vorstand des Kreiskomitees ging gleich zu seiner ersten Amtshandlung über: Die Mitglieder wählten Hubert Lemken erneut zum Geschäftsführer.

Melkroboter machen auch Mist

Malerei meets Radio – auf diesen kurzen Nenner kann man das ungewöhnliche Experiment bringen, das am Donnerstag, 8. November, ab 19 Uhr im Forum der öffentlichen Begegnungsstätte zu erleben sein wird. Denn an diesem Abend werden der Kevelaerer Maler und Grafiker Paul und der in Freiburg lebende Rundfunkjournalist Ulrich Land mit ihren unterschiedlichen „Kunstprodukten“ zusammenkommen und diese dem Publikum präsentieren.

Hintergrund der ganzen Geschichte war die Idee des Journalisten, ein Radiofeature zum Thema „Melkroboter machen auch Mist – Die Digitalisierung des Kuhstalls“ zu produzieren. Über den Leiter der SWR-Redaktion „Hörspiel und Feature“, Wolfgang Filz, der in einem WDR-Magazin über Einzelausstellungen von Wans berichtet hatte, kam er auf den Kevelaerer Künstler und dessen Kuh-Bilder.

„Land kam dann zu mir, hat einen ganzen Samstag mit mir verbracht und lange Interviews gemacht“, erinnert sich Wans. Es ging in dem Gespräch darum, wie er zu dem Thema Kuh und Landwirtschaft gekommen sei, welchen Anteil das am Gesamt-Oeuvre so ausmacht („gut ein Drittel“), über die Technik des Aquarellmalens und über die Biografie.
„Ihm gefielen die Arbeiten, als er sich zuvor darüber kundig gemacht hatte“, so Wans. „Und er ist so ein bißchen gestrickt wie ich –er liebt Fakten, die Realität, macht das nett, ohne seine Zuhörer zu belehren. Das versuche ich ähnlich zu machen.“

Nur Maschinen und Stahl

Und Wans gefiel die Idee des Features und der Titel „Melkroboter machen auch Mist“ gut – „im Sinne von Mistake und auch im Sinne von ,das braucht auch viel Strom und Energie‘.“
Es gebe hochtechnisierte Betriebe, die die Produktion in der Form kritisch sähen, spricht er aus der Erfahrung seiner Fahrten zu Betrieben und den zwei, drei Viehhaltern, bei denen er regelmäßig Gast ist. „Der Mensch ist da nicht mehr beteiligt wie früher, das geht nur noch über Maschine und Stahl.“

Nach dem Treffen – und nachdem das Feature erstellt war – kam der Rundfunkmann nochmal auf Wans zu. „Was hältst Du davon, da mal eine Veranstaltung mitzumachen, mit der Malerei plus Talk?“ Damit traf er bei dem Künstler auf offene Ohren. „Da habe ich spontan zugesagt, weil das was ganz Neues für Kevelaer ist – und spannend.“
Unmittelbar sprach er dann Gertrud Aengenheyster an, die Inhaberin der „Kevelaerer Bücherstube im Centrum“, die über die Erfahrung zahlreicher Lesungen und anderer Veranstaltungen in ihrem Hause oder der ÖBS verfügt. „Das fand ich interessant, so etwas habe ich noch nie gemacht“, zeigt sie sich genauso wie der Maler gespannt, was aus dem Abend werden wird.

Im Rahmen des Abends soll das produzierte Radio-Feature komplett zu hören sein. Dabei kommen vier verschiedene Gesprächspartner, darunter auch Wans, zu Wort. In dem Feature wird der Bogen vom kleinen Schwarzwaldhof über den norddeutschen Großbetrieb und die Kunst hin bis zu mongolischen Nomaden und ihrem jahrtausendealten Milchkult geschlagen. Der Raum wird mit 100 Plätzen bestuhlt.

Ergänzt wird das Ganze durch einen Beamer, der das Wans-Aquarell „Melk“ zeigt. „Wir werden andere Bilder wohl nicht einspielen, weil das zu unruhig wirkt und das Publikum nicht zugeballert werden soll“, erläutert der gebürtige Straelener.

20 Wans-Originale

20 Original-Kunstwerke von Paul Wans zum Thema Kühe, Milch und Vieh (-wirtschaft) – ob nun „Melk“, „Go green“, „Stahlstangen II“ oder „Die Pfahlanx“ – werden im Vorraum, rechts und links der Leinwand und im Forum der Begegnungsstätte verteilt ausgestellt. An einem Büchertisch können Interessierte die Werke von Land, der zur Zeit an seinem achten Roman arbeitet, und auch die jüngsten beiden Bücher von Paul Wans entdecken.
Im Anschluss an die akustische Darbietung soll es für das Publikum die Möglichkeit geben, den beiden Kreativen Fragen zu stellen oder auch in Einzelgesprächen mehr über die jeweilige Kunst zu erfahren.

Paul Wans und Gertrud Aengenheyster glauben fest daran, dass sich genug Menschen auf dieses ungewöhnliche Format einlassen werden. „Für das Feature ist es so eine Bereicherung und für die Kunst auch. Das befruchtet sich gegenseitig“, ist der Maler überzeugt. „Und Ulrich Land hat das mal vor vielen Jahren in Bochum gemacht.“ Außerdem werde es sicher auch genügend Leute geben, die nach 15 Jahren mal wieder „einen Wans im Original“ nicht nur in Paris und Berlin, sondern auch in Kevelaer gucken wollen, meint der Kevelaerer Künstler. Denn so lange ist es etwa her, dass die Bilder hier zu sehen waren.

Das Ganze ist als Benefizveranstaltung angelegt. Es gibt für beide Männer dafür kein Honorar. Die Gelder sollen an die Kerpenkathe-Stiftung gehen. In der Buchhandlung Aengenheyster kann man die Tickets holen und muss dafür nichts bezahlen. Allerdings freuen die Veranstalter sich über eine Spende für den guten Zweck.

Die Gedankenspiele, daraus eine bundesweite Reihe zu machen, gibt es bereits jetzt schon. „Aber fix ist da noch nichts“, betont Wans. Erstmal wollen er und Land sehen, wie das Format überhaupt ankommt.