Aktuelles aus Kevelaer

Frische Luft, neuer Rekord und ein Sieg

Die erste Bundesliga-Luftgewehr Mannschaft der SSG (Schießsportgemeinschaft) Kevelaer gewinnt ihren Auswärtswettkampf in Kropp (Schleswig-Holstein).

Zum kleinen Wettkampfwochenende mussten die Schützen um Trainer Rudi Joosten  auf einen langen Weg machen. Die fünfstündige Autofahrt zum Gastgeber SV Olympia 72 Börm/Dörpstedt im Kreis Schleswig-Flensburg hat sich für die Sportler dennoch gelohnt. Die Unterbringung in der Nähe der Ostsee-Gemeinde Eckernförde brachte hervorragende Wettkampfvorbereitungen mit sich. Bei herrlichem Sonnenschein konnten die Luftgewehrspezialisten gesunde Meeresluft schnuppern bevor es an die Schießlinie gegen den Gastgeber ging.

Der Aufsteiger aus dem hohen Norden hat in dieser Saison noch keine Punkte sammeln können und steht als Schlusslicht auf einem Abstiegsplatz in der Tabelle der 1. Bundesliga Nord. Die “Tiger” aus der Marienstadt sollten also ein leichtes Spiel mit den Duellpartnern haben.

Rudi Joosten setzte auf die alt bekannte Mannschaftsaufstellung, die Ausländerposition ließ er aber diesmal unbesetzt. Anna Janshen steht laut Setzliste mit ihren Durchschnittsringzahlen, während der laufenden Bundesligasaison, auf dem ersten Duellplatz und bekam es mit dem Dänen Mikkel Damholt Hansen zu tun. Dieser ließ sich von seiner starken Gegnerin zuerst nicht beirren. Bis zur vierten Serie sah es so aus als ob das Match ausgeglichen enden würde. Die Nerven des Dänen waren am Ende nicht stark genug und Anna Janshen gewann mit 395:394 Ringen den Einzelpunkt.

Schwester Franka Janshen hatte keinerlei Probleme mit Gegnerin Camilla Hansen. Zwar leuchtete nach ihrem ersten Wettkampfschuss ein gelber Punkt auf der Anzeige, dem mit Schuss drei noch einer folgte, aber das sollten auch die einzigen Neuner in ihrem Duell gewesen sein. Nach den 98 Ringen in der ersten Serie folgten drei blitzsaubere 100er Serien und somit schloss sie diese Begegnung mit 398:389 Ringen.

400 Ringe für Jana Erstfeld.

Der einzige männliche Schütze der SSG an diesem Wettkampfwochenende, Alexander Thomas, brachte 396 Ringe auf die Scheibe, Gegner Jeppe Dammark hatte mit 382 Ringen keinerlei Chancen da mitzuhalten. Jana Erstfeld, zuletzt nicht zufrieden mit ihren Leistungen bei den letzten Bundeligabegegnungen, hatte in der Sporthalle in Kropp das ruhigste Händchen.

Das was beim Fußball ein Torschützenkönig ist, ist bei den Sportschützen vergleichbar mit dem was Erstfeld auf die Scheibe brachte. Bei ihrem 40-Schuss-Programm hat sie jeweils genau die Mitte der Scheibe getroffen, was in der Endabrechnung 400 Ringe bedeutete. Eine großartige Leistung, was ihr bereits in der letzten Saison schon einmal gelang. Gegner Christan Hirsch´s Endergebnis: 381 Ringe, ein weiterer Punkt für die “Tiger”.

Auch Katharina Kösters hatte in der Vergangenheit mentale Probleme, die sie für diesen siebten Wettkampf in der laufenden Liga-Saison ablegte und mit 390:386 Ringen von Gegnerin Sara Greve, den letzten und fünften Punkt für die SSG Kevelaer holte.

Gemeinsam haben die Sportler 1.979 Ringe erkämpft, was ein neuer Vereinsrekord in der SSG Kevelaer Ligageschichte bedeutet.

Mit 10:04 Mannschafts- und 21:14 Einzelpunkten stehen die Marienstädler weiterhin auf dem vierten Platz in der 1. Bundesliga-Nord – Tabelle. Punktgleich mit dem drittplatzierten SG Mengshausen. Die Mannschaft aus Hessen ist Gastgeber und einer der nächsten Gegner beim Wettkampfwochenende am 1. und 2. Dezember.

 

Experiment geglückt

Dass einem beim Betreten des Dachstudios der öffentlichen Begegnungsstätte mal Kuheuter ins Auge fallen würden, allein das war für die gut 80 Besucher des Abends schon die erste große Besonderheit.

Rund um die Stuhlreihen für die Gäste waren entweder auf Staffeleien, einer Leinwand oder auf den Tischen mehrere Kuhbilder des Kevelaerer Malers Paul Wans zu entdecken. Und im kleinen Foyer hatte Gertrud Aengenheyster von der gleichnamigen Kevelaerer Buchhandlung einen Tisch mit einigen Büchern von Wans aufgestellt.

Tierischer Maler

Sie begrüßte die Gäste zunächst einleitend zu dem besonderen Experiment, gab dann das Mikrofon an den „tierischen“ Maler Wans und den SWR-Rundfunkjournalisten Ulrich Lund weiter.

Der 61-jährige Maler, dessen Werke schon in Peking und New York zu sehen waren, erläuterte kurz, was den Zuschauer und Zuhörer erwartete: eine Melange aus der visuellen Wucht der Bilder und der akustischen Wirkung der Musik, Töne und dem gesprochenen Wort des Rundfunkfeatures „Melkroboter machen auch Mist“.

Dann gab Wans das Startsignal, um das 55-minütige Radiostück einzuspielen. In dem ungeheuer dichten, durchaus spannenden Werk schwangen die Kritik an der extensiven, ausbeuterischen Landwirtschaft der Großbetriebe und dem Sterben der kleinen Betriebe mit – und der Wunsch nach Rückbesinnung auf die natürlichen Werte des Lebens und den Wert von Lebensmitteln wie Milch.

Lund hatte dazu mit Schwarzwaldbauern gesprochen, mit Landwirten in hochtechnisierten Milchviehbetrieben und mit mongolischen Nomaden, die die Milch als etwas sehr Kostbares betrachten. Und auch Wans, den Lund bei einem Besuch in Kevelaer ausführlich interviewt hatte, kam in dem Feature mit seinen Gedanken zu Wort.

Im Anschluss boten Wans und Lund den Anwesenden an, Fragen zu beantworten – das Bedürfnis erwies sich nach dem ausführlichen Höreindruck allerdings als nicht so besonders groß. Lund berichtete aber nochmal aus seiner Sicht ausführlich, wie man so ein Hörfunkstück entwickelt und wie man es letztendlich so zusammenfügt.

Am Ende war Wans von dem Abend positiv überrrascht. „Ich fand´s gut, eine sehr gute Resonanz“, meinte der Künstler. „Viele konnten mit dem Begriff Radiofeature nicht so viel anfangen, viele sind schlauer geworden und es war für viele spannend, so ein Ding zu hören.“

Im Publikum ergab sich ein durchaus differenziertes Bild. „Es gibt keine Wertschätzung mehr fürs Tier – mein Vater hat auf seinem Bauernhof für die Tiere Musik gespielt und kannte jeden Namen“, erzählte Christel-Johanna Schönen-Schlootz aus Rheurdt. „So zu tun, als wollten Kühe lieber an Maschinen als auf die Wiese: I don´t believe it“, fand die 55-Jährige das Format des Abends „ganz spannend.“

Ähnlich sah es der in Kevelaer tätige Geographielehrer Matthias Schuba aus Rees. „Spannend die Kombination aus den Bildern und dem Sound – die Komposition, die Computergeräusche und die landwirtschaftlichen Sounds mit dem Fernöstlichen, hab ich so noch nicht erlebt“, meinte der 26-Jährige.

„Nix gemacht“

Der Kevelaerer Daniel Wouters fand’s dagegen nicht ganz so gelungen. „Er kommt auf die Bühne und hat nix gemacht“, hätte er „das Radiofeature lieber zuhause im Sessel gehört“ als in dem Saal. Und Sonja Mietz, Unternehmensberaterin für Milchviehbetriebe bei der Landschaftskammer NRW, gefiel die ganze Ausrichtung der Botschaft nicht.

„Da war nur Klischee-Quote – dieses Bild von großen bösen Milchviehhaltern ist mir noch nicht über den Weg gelaufen“, kritisierte sie das inhaltliche Konzept. „Die leben für ihre Kühe genauso 365 Tage im Jahr. Die so an den Pranger zu stellen, dass die ihre Tiere ‚ausquetschen‘, finde ich unglaublich.“

Zwei Ziele erreichte der Abend: Er brachte die Menschen zum Nachdenken und in den Austausch. Und zum zweiten kamen für die Stiftung Kerpenkate aufgerundete 450 Euro zusammen.

Ein Verein für alle Kevelaerer Unternehmer

Der Verkehrsverein Kevelaer und Umgebung e.V. hatte zu seiner Jahreshauptversammlung ins Forum der Begegnungsstätte eingeladen. Knapp 60 Interessierte waren dieser Einladung gefolgt, allerdings waren nur 46 davon als Vereinsmitglieder auch tatsächlich stimmberechtigt.

Der Abend gliederte sich in zwei große Blöcke und ein satzungsbedingtes kurzes Nachspiel. Der erste Teil stand ganz im Zeichen der vereinsüblichen Regularien aus Jahresbericht und Entlastung des Vorstands. Teil zwei war dann der Zukunft des Vereins gewidmet und wahrlich ein dicker Brocken – die dahinterstehende Vorbereitung war immens.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Gabriele Polders übernahm Dr. Rainer Killich als Geschäftsführer das Zepter und führte souverän durch das Reich der Zahlen aus den Jahren 2016 und 2017. An dieser Stelle seien nur einige Schlaglichter geworfen, die Tendenzen verdeutlichen und die Entscheidung für eine Neuausrichtung des Vereins verständlich machen sollen.

Immer weniger Mitglieder

Die Zahl der im Verkehrsverein organisierten Mitglieder ist seit Jahren rückläufig und aktuell bei 242 angekommen, was unverkennbare Spuren auf Seite der Einnahmen hinterließ. Deutlich uneinheitlicher ist das Bild auf Seite der Ausgaben. Größter Block sind hier die Aktivitäten in der Advents- und Weihnachtszeit. Der Krippenmarkt, die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt (außer in der Hauptstraße) und die 2017 entfallene Weihnachtsverlosung sind gleichermaßen Kostenverursacher wie für das Kevelaerer Leben unverzichtbare Aktivitäten.

Auf wieder hohem Niveau bewegt sich nach Killichs Aussage der Verkauf der Geschenkgutscheine, die sich gerade unter dem Christbaum großer Beliebtheit erfreuen. Änderungen im Konzept der Gutscheine – freie Betragswahl und Gebührenfreiheit – wirken sich positiv aus und verbinden den Trend zum Geschenkgutschein mit dem Willen, Umsatz in heimischen Geschäften zu generieren.

Zieht man am Ende einen Strich und schaut auf das Ergebnis, so ergibt sich für 2016 ein minimales Plus von 995 Euro, für 2017 hingegen mit beinahe 10.000 Euro ein deutlich negativer Saldo. Auch wenn die Betrachtung einzelner Wirtschaftsjahre zu kurz greift und der Verein über ausreichende Rücklagen verfügt, ist auch das ein Indiz dafür, dass ein simples „weiter so“ nicht der richtige Weg ist. Dieser erste, in seiner Natur immer etwas trockene Teil mündete in den Antrag zur Entlastung des Vorstandes, die ohne Gegenstimmen erteilt wurde.

In Teil zwei des Abends übernahm Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns den Staffelstab und stellte die Überlegungen zur Neuausrichtung des Vereins vor, der sich einerseits inhaltlich größer aufstellen, durch neue Strukturen aber auch handlungsfähiger werden möchte. Eine Lenkungsgruppe hatte basierend auf einer Analyse des Kevelaerer Umfeldes einen Entwurf für die neue Struktur und Satzung des zukünftigen Wirtschafts- und Verkehrsverein der Wallfahrtsstadt Kevelaer e.V. erstellt – nicht nur der Vereinsname durchlief einen Wachstumsprozess. Man möchte sich auf eine breitere Basis stellen und sieht sich als Organisationsmöglichkeit aller 2.000 Gewerbetreibender auf Kevelaerer Stadtgebiet.

Arbeitsgruppen für alle Branchen

Die sinkende Mitgliederzahl, das (nicht zufällige) parallele Existieren einer zweiten (aufgrund der Zukunftspläne des Verkehrsvereins in Auflösung befindlichen) Unternehmervereinigung (UVK) und letztlich auch das sich grundlegend ändernde Marktumfeld führten zu dem Entschluss, dass eine Neuaufstellung des Verkehrsvereins dringend geboten ist.

Auch wenn Kevelaer verglichen mit anderen Städten der nahen Umgebung noch ein Stück „heile Welt“ repräsentiert, machen sich Änderungen der Konsumgewohnheiten, Herausforderungen der Digitalisierung und auch die demografische Entwicklung deutlich bemerkbar. Dieses Bild spiegelte auch eine Besucher- und Bürgerbefragung zurück, die in Kombination mit statistischem GfK-Material in manchen Bereichen dringenden Handlungsbedarf signalisiert:

So sinkt der Kaufkraftzufluss bedenklich, was in einfachen Worten bedeutet: Weniger Menschen von außerhalb geben in Kevelaer Geld aus. Auch bei den immer noch auf hohem Niveau befindlichen Übernachtungszahlen verläuft die Entwicklung rückläufig und gegen den Trend in den Nachbarstädten. Die Problematik im Einzelhandel erkennt jeder, der mit offenen Augen durch die Stadt geht. Alles in allem eine Situation, in der es nicht reicht, sich auf den sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen und dem Beschäftigungszuwachs auszuruhen.

Wesentliches Merkmal des neustrukturierten Vereins werden die sieben Handlungsfelder sein, die die gesamte Interessenlage der ortsansässigen Unternehmer abbilden sollen. Andererseits entsprechen sie auch gleichzeitig Arbeitsgruppen, in die sich jeder gemäß seinen Fähigkeiten einbringen kann. Diese wären: Handwerk, Industrie & Dienstleistung; Einzelhandel; Landwirtschaft & Gartenbau; Wallfahrt & Tourismus; Hotellerie & Gastronomie; Veranstaltungen & Aktionen; Vermarktung, Kommunikation & Vereinsangelegenheiten.

Breites ehrenamtliches Engagement in Kevelaer ist vorhanden, wie Wirtschaftsförderer Bruns herausstellte, und dieses wird auch nötig sein, um das anspruchsvolle Konzept mit Leben zu füllen, ist es doch auch ein Ziel, die Arbeit auf mehr Schultern als bisher zu verteilen.
Die Ausgangslage für einen Neustart sieht damit für den Verkehrsverein im Grunde gut aus.

Die Abstimmung mit den anderen Akteuren auf dem Stadtgebiet ist erfolgt und auch die Vereinsmitglieder spiegelten gestern Abend nach anfänglicher Zurückhaltung ein positives Bild zurück. Als es dann „ans Eingemachte ging“ und KB-Herausgeber Rudolf Beerden konkret die Frage in den Raum stellte, wer sich denn aktiv im Verein einbringen möchte, fühlte man sich ins Klassenzimmer zurückversetzt: Nachdem der erste Arm langsam nach oben ging, folgten zögerlich weitere nach. Das Konzept mit Leben zu füllen und vor allem am Leben zu erhalten, ist die entscheidende Herausforderung.

Das Agieren in den Handlungsfeldern ist das eine, das andere ist es, den großen, alles verbindenden Bogen zu spannen und den Verein organisatorisch, aber auch inhaltlich zusammenzuhalten und zu führen – hier ist die Personalfrage noch nicht beantwortet worden.

Nach zwei inhaltlich dichten Stunden folgte nun nur noch ein kleines Nachspiel in Form einer satzungsbedingten Formalie. Mit 46 anwesenden Mitgliedern war die Versammlung nicht abstimmungsfähig. Das Ende vom Lied: Über die notwendige Änderung der Satzung werden die Mitglieder nun auf dem Postweg ihr Votum abgeben dürfen.

Der Weg zu einem gut aufgestellten und strukturierten Wirtschafts- und Verkehrsverein ist damit geebnet und hat eine fundierte Basis. Die anwesenden Mitglieder vermittelten den Eindruck, diesen mitgehen zu wollen. Zur wirklichen Geburt kam es an diesem Abend noch nicht, aber alles jetzt Folgende ist nur noch eine Frage der Zeit – der Bürgermeister kann es nachvollziehen.

Spannende Schicksale und alltägliches Geschwätz

Zum zweiten Mal trafen sich Frauen im Alter zwischen 50 und 67 Jahren zum Stammtisch im Gelder Dyck. Einfach mal den Alltagstrott hinter sich lassen, raus kommen, neue Menschen und Meinungen kennenlernen und Gespräche führen. Das ist die Idee hinter dem 14-tägigen Treffen in der Gaststätte an der Gelderner Straße, welches von Jutta Wellmanns ins Leben gerufen wurde.

„Ich habe mich gefragt, was „frau“, nachdem die jetzt erwachsenen Kinder aus dem Haus sind und ihre eigenen Leben führen, mit ihrer Zeit anfangen könnte. Ich freue mich immer, neue Leute kennenzulernen, und aus diesem Grunde habe ich die Initiative ergriffen und den Stammtisch gegründet.“

Und die Resonanz ist wirklich gut. Bisher sind es sechs bis acht Frauen, die sich mit ihren alltäglichen kleinen und großen Problemen an diesen Montagabenden austauschen.

Der leckerste Kuchen

Einige der Frauen haben viel zu früh ihre Ehemänner verloren und kämpfen sich nun alleine durch den Alltag. Schicksalsschläge, aber auch beachtliche Leistungen wie ein Ausbildungsbeginn im Alter von 56 Jahren oder die Anstrengungen einer Flüchtlingsbetreuerin wurden an diesem Abend besprochen.

Natürlich gehört auch alltägliches „Geschwätz“ dazu wie zum Beipsiel die Frage, wo man in Kevelaer die leckersten Brötchen und Kuchen findet, Diskussionen über die Ladenöffnungszeiten und die Kevelaerer Infrastruktur, Gartenpflege, Enkelkinder, Haustiere, usw..

Auf die Weihnachtszeit können sich die Frauen freuen: Dann gibt es vielleicht einen Ausflug zu einem größeren Weihnachtsmarkt. Neue Besucherinnen zum Frauenstammtisch sind herzlich willkommen. Dazu einfach im Gelder Dyck den nächsten Termin anfragen.

Ganz viel Hilfe aus Kevelaer

Vor dem kleinen Häuschen knubbeln sich die Menschen auf zwei langen Holzbänken. Sie warten, geduldig und ruhig. Es ist heiß, gerade hat es wieder geregnet, die Luft wird dampfig, jede Bewegung treibt kleine Schweißperlen auf die Stirn. Dr. Rüdiger Kerner steckt den Kopf aus der Türe – um sofort wieder zu verschwinden. Keine Pause – das „Wartezimmer“ wird einfach nicht leer. Zwölf Tage lang war der Chefarzt am Marienkrankenhaus mit seinem Team im Buschkrankenhaus der Aktion pro Humanität (APH) in Benin, Westafrika.

Insgesamt war ein 19-köpfiges Team aufgebrochen, ehrenamtlich wieder Dienst zu tun mitten im Busch – Mediziner, Pfleger, Techniker – knapp die Hälfte der Mannschaft kommt aus Kevelaer. Hildegard Kleinen und Silvia Kölbel sind wieder mit im Endoskopie-Team – ein schon eingespieltes Team, auch wenn die Bedingungen im Busch anders sind als in einem Krankenhaus hierzulande. Die Kevelaerer Dr. Elke Kleuren-Schryvers und Peter Tervooeren (APH) haben die Reise wieder vorbereitet – und ihnen fällt ein Stein vom Herzen: „Auch die Zahnarztpraxis läuft.“ Das haben alle gehofft – aber wie das so ist, in Afrika: Man muss gute Pläne auch erst einmal umsetzen können – irgendetwas kommt immer dazwischen.

Die Endoskopen haben nun also neue Nachbarn: Dr. Roland und Dr. Angelika Klein, Zahnarzt und Allgemeinmedizinerin aus, ja auch aus Kevelaer. Die beiden waren im vergangenen Jahr schon in Benin – jetzt hat der Zahnarzt ein kleines Häuschen zum Arbeiten bekommen – und Sohn Martin, zum ersten Mal an Bord, hat den alten Zahnarztstuhl tatsächlich zusammengebaut bekommen – in viele Einzelteile zerlegt war der per Schiffscontainer nach Benin transportiert worden. In der gerade eröffneten Kinderabteilung – einmal quer über das Krankenhausgelände – ist der Andrang auch groß, der Moerser Kinderarzt Hans Hermann Pieper hat zu tun. „Wir werden seit der Eröffnung vor nun knapp fünf Woche fast 600 kleine Patienten hier behandelt haben“, so Kleuren-Schryvers.

Derweil schaut Rüdiger Kerner, dass er all seine Patienten versorgt bekommt. „Unsere Tage sind voll“, sagt er. „Heute zum Beispiel: 7.30 Uhr Frühstück, 8.00 Uhr Visite im Hospital. Danach 13 Gastroskopien, zwei Koloskopien, Sonographien, Punktionen und zu guter Letzt mit unseren neuen, sehr netten Nachbarn eine gemeinsame Patientenbehandlung, sozusagen fachgebiet­übergreifend! Das hat uns allen sehr viel Spaß gemacht, uns aber auch gefordert.“ – Mit den neuen Nachbarn meint er Familie Klein. Die freuen sich, „dass der Stuhl funktioniert, auch wenn seine Anschlüsse eine afrikanische Lösung sind – sie sind außerhalb des Stuhles. Alles sieht proper aus und funktioniert gut, es macht richtig Spaß in ,unser Zweitpraxis‘ zu arbeiten.“ Das Einsatzfeld hat sich von Zähne ziehen um Füllungen, Zahnreinigung und kleinere chirurgische Eingriffe erweitert. „Das Zahnbewusstsein bei jungen Menschen ist da, denn es gibt auch Nachfrage nach Prothesen. Den Wunsch können wir allerdings noch nicht erfüllen.“

Und dann hat das Endoskopie-Team noch Verstärkung bekommen: Rosaline Tuinenborg, internistische Assistenzärztin am Kevelaerer Krankenhaus, ist auch zum ersten Mal in Benin und packt überall da an, wo Hilfe gebraucht wird. „Sie wollte unbedingt mit“, freut sich Rüdiger Kerner. „Um ihrem Bestreben Nachdruck zu verleihen, hat sie schon mal ihren holländischen Reisepass bei meiner Sekretärin da gelassen, damit wir sie ja nicht vergessen. Rosa verstärkt tatkräftig unsere Mannschaft. Und sie senkt mit ihren 27 Jahren deutlich den Altersdurchschnitt bei uns Beninfahrern.“

Nicht zuletzt ist da noch das OP-Team mit Chirurgen, Anästhesisten, Intensiv-, OP- und Pflegepersonal – aus Xanten, Wesel, Geldern, Maastricht. Vier neue Hüften sind u.a. eingesetzt worden. „Dieser OP-Container ist ein Segen für die Menschen hier“, so Dr. Johannes Kohler, langjähriger Chefarzt am Xantener Krankenhaus und nun, im Ruhestand, Chirurg im OP-Container und „Chef de Mission“ in Benin.

++ Live aus Benin +++ Live aus Benin ++

Per Whatsapp haben wir mit den Kevelaerern in Westafrika in Kontakt gestanden – und ein paar der Nachrichten, die am späten Abend aus dem afrikanischen Busch an den Niederrhein geschickt wurden, haben wir hier zusammengestellt.

„Die Lebens- und Überlebensschicksale, das Erkranken ohne eine Perspektive haben zu können, das Sterben – alles ein ewiger natürlicher Zyklus hier. Ein Gesetz, gegen das man sich kaum aufbäumt. Bei uns in Europa ist das eher eine Frage von Machbarkeit, eine Frage des who is who, eine Frage des Versicherungsstatus.“
„Die wahrzunehmende Wiederzunahme an Aidserkrankungen und Aidswaisen bedrückt. Aber es gibt auch die Freude und tief empfundene Dankbarkeit dafür, dass wir auch viele Menschen – im Wortsinne – wieder zurück ins Leben holen dürfen.“
Dr. Elke Kleuren-Schryvers

„Wir haben Verstärkung bekommen. Modeste ist Krankenpfleger, hoch motiviert und interessiert an der Zahnheilkunde und er spicht englisch! Ein Schatz, da wir kaum ein französisches Wort sprechen, wie auch viele unserer Patienten, und Modeste kann übersetzen.“
Dr. Roland Klein

„Tief berührend ist die Patientenzahl im Projekt. So viele Patienten habe ich den sieben Jahren, die ich jetzt hier sein darf, noch nicht gesehen. In mir ist die Freude groß und ich bin glücklich dabei. Aber wie vor drei Jahren bei der Installation des OP-Containers ist da auch ein mulmiges Gefühl ob der Verantwortung gegenüber so vielen Menschen, die ihr Vertrauen und ihre Hoffnung in uns und das Centre Medical in Gohomey setzen. Ohne Gottvertrauen geht hier gar nichts und du würdest auch verrückt ob der vielen Dinge, die zu tun sind.“
Peter Tervooren

„Und so sind alle aus unserem Team, die fit genug waren, zum Blutspenden gegangen für die Menschen hier – Blut ist hier genauso knapp wie bei uns. Aber das Blut wird hier nicht wie bei uns für große OPs in Massen gebraucht, sondern meistens für Kleinkinder, die an Blutarmut leiden aufgrund von Malaria und Mangelerscheinungen.“
Silvia Kölbel

„Wir waren heute im Nachbardorf und haben Monsieur Amou besucht, der vor einiger Zeit einen Schlaganfall erlitten hatte. Wir waren schon 2016 bei ihm – ihn in der Hütte zu sehen war seinerzeit eines der prägendsten Erlebnisse der Reise. Es hat uns schlagartig deutlich gemacht, unter welchen Umständen die Menschen hier leben und was es bedeutet, krank zu werden – oft nämlich den Tod. Monsieur Amou ist nur deswegen noch am Leben, weil er als ehemaliger APH-Mitarbeiter weiter Gehalt bekommt – und Medikamente. […] Macht weiter, es ist so wichtig!“
Steffi Neu

 

Der Löwe von Münster

Viele Kevelaerer, vor allem die der älteren Generation, werden sich noch an den Mann erinnern: Clemens Kardinal von Galen war in den Jahren 1933 bis 1946 Bischof von Münster. In dieser Zeit ist er auch oft in Kevelaer gewesen. Aus Überlieferungen wissen wir, dass er manchmal für zwei Wochen oder länger im Priesterhaus gewohnt hat und seine Visitationen von hier aus unternahm. Legendär sind seine Predigten, die er auch auf dem Kapellenplatz in Kevelaer hielt. Es gibt sicherlich noch Zeitzeugen, die sich an diese Predigten erinnern. Er war ein Kämpfer für das Leben und hat es immer wieder gewagt, gegen das NS-Regime aufzubegehren. Nicht umsonst trug er auch den Namen „Löwe von Münster“. Nicht nur die Tatsache, dass er ein großgewachsener Hüne war, sondern auch seine Beliebtheit in der Bevölkerung waren ein Garant dafür, dass die Nazis ihn nicht umgebracht haben.

Vielen Gläubigen sind bestimmt auch seine Predigt und sein Hirtenbrief zum Thema Amboss im Gedächtnis geblieben. „Wir sind nicht Hammer, sondern Amboss. Was auf dem Amboss geschmiedet wird, erhält seine Form nicht nur von dem Hammer, sondern auch vom Amboss.“ (1941) Er forderte die Menschen auf: „Hart werden! Fest bleiben!“ Vielen Menschen gab er Kraft, die unheilvolle Zeit des Nazi-Regimes zu überstehen.
In Kevelaer erinnern an diese denkwürdigen Worte ein Amboss, der an der Rückseite der Kerzenkapelle aufgestellt wurde, und eine Gedenktafel an derselben Stelle.

Kardinal von Galen ist aber auch an anderen Stellen präsent. So existiert eine wertvolle Reliquie im Beichtgang der Beichtkapelle, die für Besucher und Gäste zugänglich ist. Außerdem gibt es noch das Originalbett, das mit einer Länge von 2,20 Metern extra für ihn angefertigt wurde, weil er so groß gewachsen war. Das Bett steht heute in seinem Übernachtungszimmer im Bischofsflur des Priesterhauses und wird bei Hausführungen durch das Priesterhaus gerne gezeigt. Außerdem ist bekanntlich unser Gymnasium nach diesem großartigen Kirchenmann benannt.

Gedenkfeiern an den Samstagen und Sonntagen

Während des diesjährigen Krippenmarktes wird es jeweils an den Samstagen und Sonntagen zwischen den beiden Krippenspielen am Nachmittag eine kleine Gedenkfeier am Amboss im Eingangsbereich des Krippenmarktes geben. Dabei wird noch mal auf die Bedeutung des Ambosses hingewiesen, Kinder und Eltern werden gesegnet und auch der Kerzensegen für gekaufte Kerzen wird erteilt.

Gottfried Mülders

100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges

Vor 100 Jahren ging der Erste Weltkrieg zu Ende. Erst 30 Jahre später wurde mit der Pax-Christi-Bewegung dem Frieden und der Aussöhnung zwischen den Völkern der Weg bereitet.

Einer der Wegbereiter des Friedens in Kevelaer war der französische Bischof Pierre-Marie Theas aus Lourdes, der am 4. April 1948 in Kevelaer 266 Kindern die Erstkommunion spendete und ein eindrückliches Zeichen der Versöhnung zwischen den damaligen Erzfeinden Frankreich und Deutschland setzte.

Kurz nach diesem Besuch und dem ersten Pax-Christi-Kongress in der Marienstadt wurde 1949 in der Gnadenkapelle die Pax-Christi-Lampe entzündet, die seitdem dort ohne Unterbrechung brennt. Jeden Samstag wird dort die Friedensmesse gelesen. Das Forum Pax Christi trägt auch den Namen dieser Bewegung. Die Pax-Christi-Bewegung Kevelaer ist heute noch aktiv.

Nun lud der Pax-Christi-Diözesanverband Münster unter Mitwirkung des Pax-Christi-Dialogs Kevelaer zu einem Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges ein. Dr. Norbert Otterbeck hatte diesen Nachmittag gemeinsam mit Matthias Lauks und Veronika Hüning vom Pax Christi Münster organisiert und führte ihn als Moderator durch.

Zu Beginn der Veranstaltung berichteten Mathias Cronauer und Johannes Gertz, die beide langjährige Pax-Christi-Mitglieder sind und kürzlich eine Neugruppe in Recklinghausen gegründet haben, von ihrer Reise nach Arras im April. Dort besuchten sie die Kriegsgräber in Neuville Saint Vaast, Vimy und Lorette und nahmen an dem großen Friedenstreffen teil.

Anhand einiger Fotos schilderten sie das Friedensfest, das von französischer Seite reiche Beachtung fand und an dessen Vorbereitung und Durchführung viele Kinder und Jugendliche mitwirkten. Eine schöne Aktion zur Versöhnung zwischen den Religionen sei die Aktion eines Muslims gewesen, der alle Vornamen auf Arabisch schrieb und vor dem viele Kinder Schlange standen.

Gemeinsam mit etwa 15.000 Menschen hätten sie auch eine 15 Kilometer lange Menschenkette zwischen den drei Kriegsfriedhöfen gebildet, wobei sich viele Anwohner spontan an dieser Aktion beteiligten. Die Veranstaltung, die mit einem Abschlussgottesdienst in der Kathedrale von Arras endete, hätte jedoch mehr deutsche Teilnahme und Resonanz verdient, so das Resümee der beiden.

Um gemeinsam auch für den Frieden zu beten, nicht nur über ihn zu reden, versammelten sich alle Teilnehmer in der Gnadenkapelle, wo sie unter der dortigen Friedensampel für die Opfer des Ersten Weltkrieges beteten. „Wir wollen Männer und Frauen des Friedens sein. Nie wieder Krieg!“, zitierten Veronika Hüning und Matthias Lauks Papst Franziskus.

Der Historiker Hermann-Josef Scheidgen gab anschließend einige Impulsgedanken zum Verlauf des Ersten Weltkrieges und dem Verhalten der damaligen kirchlichen Obrigkeiten. Der Erste Weltkrieg sei ein maschinell durchgeführter Stellungskrieg gewesen, in dessen Verlauf auch Kampfgas eingesetzt wurde. Tausende Soldaten, darunter auch Hitler, seien durch ihn traumatisiert worden. Hitler sei durch die Kriegserlebnisse zusätzlich fanatisiert worden.

Während einige katholische Bischöfe noch lange für die Kriegsfinanzierung warben, hätte Papst Benedikt XV. 1917 endlich eine Friedensinititiave gestartet, die jedoch von den deutschen Ordinariaten oft gar nicht veröffentlicht wurde. Auch fehlte eine ökumenische Zusammenarbeit beider Kirchen.

Erst mit der Pax-Christi-Bewegung entstand nach der schrecklichen Erfahrung beider Weltkriege eine internationale ökumenisch orientierte Friedensbewegung der katholischen Kirche, die nicht nur an die Schrecken vergangener Kriege erinnern will. Sie wolle, so Veronika Hüning und Matthias Lauks in ihrem abschließenden Ausblick, auch die weltweite Aufrüstung kritisch hinterfragen, über Demonstrationen und Kampagnen etwa auf die Abschaffung von Atomwaffen drängen oder über Begegnungen, etwa durch Schul- oder Städtepartnerschaften, gegenseitige Vorurteile und Nationalismen überwinden und zur friedlichen Völkerverständigung beitragen. Eindrucksvoll war für alle, dass eine Teilnehmerin aus Kevelaer eines der Kommunionkinder von Bischof Theas war.

Am Grab des mutigen Bischofs

Das Bild mit dessen persönlichen Widmung an alle damaligen Erstkommunionkinder habe sie noch heute. Dreimal war sie später in Lourdes und besuchte dort auch das Grab des mutigen Bischofs, der als erster Franzose den Deutschen die Hand reichte und so den ersten Schritt zur Versöhnung zwischen beiden Ländern wagte.

Dass Pax Christi auch künftig Kriege und Konflikte verhindern wolle, kam in der abschließenden Diskussion zum Ausdruck. Die Flüchtlingskrise sei zum Teil auch eine Folge der ungerechten Handels- und Finanzpolitik. So werde Afrika von Konzernen seiner Bodenschätze beraubt und ausgebeutet, während Europas Elektroschrott immer mehr Afrikas Westküste vermülle. Krieg sei oft ein ein gutes Konjunkturprogramm, meinte ein Teilnehmer. Auch, dass alle Nato-Staaten gezwungen sind, zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Militär auszugeben, sei ein Unding. Das Geld sei statt in Rüstung viel zukunftsweisender in Entwicklungsarbeit und in die Beseitigung von Flucht- und Konfliktursachen investiert.

Verkehrsunfall bei Überholmanöver

Am Mittwoch, 14. November 2018, war die Kevelaerer Straße zwischen Kevelaer und Winnekendonk wegen eines Verkehrsunfalls in beide Richtungen für Stunden gesperrt.

Gegen 16.10 Uhr fuhr eine 72-jährige Frau aus Geldern in einem VW Golf auf der Kevelaerer Straße von Kevelaer in Richtung Winnekendonk. Auf einer geraden Strecke vor dem Ortseingang Winnekendonk überholte die 72-Jährige einen Traktor. In diesem Moment bemerkte sie, dass vor dem Traktor noch zwei weitere Traktoren fuhren und dass ihr ein Audi A6 entgegenkam. In dem Audi war ein 49-jähriger Mann aus Kleve von Winnekendonk in Richtung Kevelaer unterwegs. Die 72-Jährige versuchte noch, zwischen den Traktoren wieder einzuscheren. Sie stieß jedoch mit dem Audi und anschließend mit dem mittleren Traktor zusammen. Der 49-Jährige verletzte sich bei dem Unfall leicht. Er wurde mit dem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Die 72-Jährige und der 22-jährige Traktorfahrer blieben unverletzt. Der Golf und der Audi waren so stark beschädigt, dass sie abgeschleppt werden mussten.

Die Kevelaerer Straße war bis gegen 18.00 Uhr in beide Richtungen gesperrt. Polizeibeamte leiteten den Verkehr ab.

Vier Personen leicht verletzt

Am Mittwoch, 14. November 2018, gegen 14.15 Uhr, bog ein 20-jähriger Mann aus Kevelaer in einem VW Golf von der Bahnstraße nach rechts in die Ladestraße ab. Dort überquerte eine Fußgängerin von einem Parkplatz aus die Fahrbahn. Der 20-Jährige wich der Fußgängerin aus und verlor dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Golf stieß mit einem entgegenkommenden Renault Twingo zusammen. In dem Renault war eine 40-jährige Frau aus Kevelaer auf der Ladestraße in Richtung Bahnstraße unterwegs. In ihrem Auto saßen ihre 10 und 12 Jahre alten Töchter. Der Renault wurde bei dem Zusammenstoß gegen einen am Fahrbahnrand geparkten Seat Mii gedrückt. Die vier genannten Personen verletzten sich leicht. Ein Rettungswagen war nicht erforderlich. Der VW Golf und der Renault Twingo waren so stark beschädigt, dass sie abgeschleppt werden mussten.

Jetzt sind alle Unternehmer gefordert

Die Kevelaerer Unternehmer haben es jetzt in der Hand, mit der angestoßenen Neuorganisation des Verkehrsvereins die Initiative zu ergreifen. Gemeckert wurde in der Vergangenheit immer viel darüber, dass nichts, zu wenig oder das Falsche für die Unternehmerschaft in Kevelaer, insbesondere durch die Politik/Stadtverwaltung, getan wurde.

Der neue Wirtschafts- und Verkehrsverein (WuVV) erhält eine flexible Organisationsstruktur, in der sich alle Wirtschaftszweige Kevelaers und der Ortschaften (nicht nur die Innenstadt!) wiederfinden können, um ihre Ideen und Wünsche für die Fortentwicklung unserer Heimatstadt einzubringen. Dies gelingt jedoch nur, wenn man (also der Unternehmer) dies mit seiner unternehmerischen Kompetenz aktiv begleitet. Übrigens kann man auch mitarbeiten, wenn man kein Mitglied im neuen WuVV ist. Dies ist wichtig für alle engagierten Akteure in Kevelaer, die Projekte realisieren bzw. konstruktive Ideen beisteuern möchten.

Aus meiner Sicht ist die wichtigste Errungenschaft, dass es eine organisierte Kommunikationskultur geben wird, die zwischen den Akteuren aus Wirtschaft, Verwaltung (Bürgermeister/Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing), Politik und der Kirche stattfinden wird, sodass im WuVV-Beirat getroffene demokratische Entscheidungen für jeden transparent sind!

Ich selbst werde hier sehr gerne mitarbeiten um zu gestalten, und möchte jeden dazu auffordern, dies auch zu tun, insbesondere die 2.000 eingetragenen Unternehmen in Kevelaer. Bisher sind gerade einmal zwölf Prozent davon Mitglied im Verkehrsverein. Wenn man an Kevelaer als Wirtschaftsstandort glaubt, dann sollte es für jeden Ansporn sein, im WuVV Mitglied und ggf. auch aktiv zu werden. Nur wir selbst, in einer starken Gemeinschaft, können so ein Zeichen setzen, dass wir es ernst meinen und gewillt sind, uns dafür zu engagieren. Im eigenen Interesse und zum Wohle aller in unserer Heimatstadt.

Packen wir es an!