Aktuelles aus Kevelaer

Patienten dürfen sich auf Aromaöle freuen

Als man die Räume der Caritas „Pflege und Hilfe zu Hause“ an der Marktstraße 19 betrat, stieg der Duft von Winterdüften in die Nase. Er verführte zum tiefen Einatmen und verschaffte sofort eine relaxte Stimmung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Caritas-Pflegeteam hatten zum Martinsbasar eingeladen.

„Die Düfteöle fördern das Wohlfühlen“, erklärte Pflegedienstleiterin Birgit Stienen, „und manche Aromen sind sogar bei bestimmten gesundheitlichen Problemen hilfreich. Zitrusdüfte wirken stimmungsaufhellend, Zirbelkiefer unterstützt beim Schlafen.“ Stienen betreut mit ihren Kolleginnen rund 140 Patienten in Kevelaer und den angrenzenden Ortschaften. „Die Hälfte des Erlöses des Martinsbasar geht an den ambulanten Hospizdienst und die andere Hälfte wird dem Einsatz von Aromaölen für die Patienten zur Verfügung gestellt.“

Den ganzen Tag strömten Besucher durch die Räume des Pflegedienstes, wo nicht nur handgemache Ketten Dekoartikel, Marmelade und viele Arbeiten aus Wolle angeboten wurden. Besonders stachen die Arbeiten aus Stoff ins Auge. Eine Kollektion von Handtaschen, die aus Oberbekleidung hergestellt war, verschaffte fast einen Flair von Haute Couture.

Für die Cafeteria hatten die Helferinnen des ehrenamtlichen Hospizdienstes Kuchen gebacken und neben Kaffee lockte auch der Kirschglühwein zum Verweilen. Bei einer Tombola winkten jede Menge Preise, die durch Spenden von Geschäftsleuten ermöglicht wurden, sowie umweltfreundlich Trostpreise, in Form von Stofftragetaschen.

„Wir hatten einen Erlös von 1.300 Euro. Das finden wir sehr toll“, resümierte Stienen am Ende des Tages. „In schweren Stunden begleiten ehrenamtliche Hospizhelfer Sterbende und ihre Angehörigen zu Hause oder im Seniorenhaus. Diese Arbeit können wir nun unterstützen und mit den Aromaölen können wir unsere Patienten verwöhnen.“

Dachgeschoss stand in Flammen

Für Aufregung sorgte am Wochenende ein Feuer in der Innenstadt. In der Maasstraße war die Dachgeschosswohnung eines Wohn- und ehemaligen Geschäftshauses in Brand geraten.

Gegen Mittag erfolgte die Alarmierung der Feuerwehr, die dann mit insgesamt 50 Einsatzkräften der drei Löschzüge Kevelaer, Winnekendonk und Twisteden anrückte. Unterstützt wurden sie noch von Weezer Kollegen, die mit Drehleiterwagen anrückten. Gemeinsam hatten sich nach rund 40 Minuten den Brand unter Kontrolle.

Bei dem Versuch die Dachgeschosswohnung zu betreten, habe es eine Durchzündung gegeben, bei der die Scheiben der Wohnung geplatzt wären, erklärte der Pressesprecher der Kevelaerer Feuerwehr, Markus Rademacher.

Danach bekämpften die Feuerwehrleute das Feuer, „weil nicht auszuschließen war, dass Personen im Gebäude sind.“ Rademache bestätigte, dass zur Zeit des Ausbruchs des Feuers keine Personen in dem Haus waren.

Bis auf das Löschwasser waren die Nachbargebäude von dem Einsatz und dem Brand nicht betroffen.

Die Wohnung ist nach Angaben der Feuerwehr nicht mehr bewohnbar. Um die Bewohner kümmerte sich das Ordnungsamt. Inwieweit die darunterliegenden Wohnungen betroffen sind, wird noch geprüft.

Nach neusten Erkenntnisssen soll ein technischer Defekt in einer Stromzuleitung im Dachgebälk das Feuer ausgelöst haben. Die Höhe des Gesamtschadens steht noch nicht fest.

Energetische Sanierung von Altbauten

In Kevelaer ist der Anteil der Altbauten in Wohnsiedlungen enorm hoch. Über 80 Prozent aller Häuser wurden vor 1995 gebaut und damit vor Inkrafttreten der Energiesparverordnung.

„Würden diese Häuser energetisch saniert, also für die Zukunft fit gemacht, ließe sich der Energieverbrauch und damit die Kosten für die Eigentümer oftmals halbieren“, versichert die Klimaschutzmanagerin Nina Jordan.

Die Sanierung des eigenen Hauses ist aber leichter gesagt als getan. Viele Entscheidungen müssen getroffen werden und der künftige Energiestandard ist nur eine davon. Hausbesitzer stehen oftmals vor einem Berg von Fragen und fühlen sich überfordert.

„Altbauneu“ Kevelaer setzt genau hier an und stellt seinen Bürgern allgemeine, aber vor allem lokale Informationen rund um die energetische Sanierung ihres Hauses zur Verfügung. Im Blick sind dabei immer auch Themen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit. „Die Modernisierung und energetische Sanierung eines Gebäudes, oft kombiniert mit dem Einsatz erneuerbarer Energiequellen, ist vorbildliches Engagement im Sinne des Klimaschutzes“, erklärt Nina Jordan.

Energetische Sanierung sowie die finanzielle Förderung sind zentrale Themen von „Altbauneu“. Listen von lokalen Dienstleistern mit Energieberatern, Architekten/Ingenieuren oder spezialisierten Handwerksbetrieben werden unter www.alt-bau-neu.de/kevelaer kostenfrei bereitgestellt.

Zum Start von „Altbauneu“ in Kevelaer gibt es von der Verbraucherzentrale monatliche Vorträge mit wechselnden Themen rund um die Sanierung. Der November-Vortrag zum Thema „nachträgliche Wärmedämmung“ im Forum der Begegnungsstätte war gut besucht und hat im Publikum großes Interesse ausgelöst. Der Referent, Energieberater Dipl.-Ing. Gerhard Brinkmann, erläuterte die gängigen Materialien, wie zum Beispiel Steinwolle oder Polystyrol und ihre Einsatzorte, von der Außendämmung oder Innendämmung bei Wänden über die Kellerdecke sowie das Dach und die Heizungsrohre.

Dabei wurde deutlich, dass jedes Haus anders ist und man in jedem Fall zunächst eine Energieberatung in Anspruch nehmen sollte, sei es von der Verbraucherzentrale oder einem selbstständigen Energieberater.

Barbara Hendricks zu Besuch im Kevelaerer Museum

Zu einem Kennenlerngespräch trafen Barbara Hendricks, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve, und Veronika Hebben, Leiterin des Niederrheinischen Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer, zusammen.

Veronika Hebben ist seit dem 1. Juli Leiterin des Museums und hat in ihrer noch jungen Amtszeit bereits einige bemerkenswerte Erfolge erzielt. So sei die laufende Ausstellung „Das war vor dem Beamer“, die historische Schulwandkarten zeigt, insbesondere bei Schulklassen ausgesprochen beliebt. Damit habe sich die zugrundeliegende Absicht erfüllt: Der Kunsthistorikerin, die in Weeze aufwuchs, ist es ein besonderes Anliegen, das Museum als außerschulischen Lernort zu etablieren.

Auch Barbara Hendricks zeigte sich von den historischen Karten und Wandbildern begeistert: „Manche der Karten kenne ich noch aus meiner Schulzeit!“  Gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Dominik Pichler berichtete Frau Hebben über die anstehenden Entwicklungen im Museum, aber auch im direkten Umfeld. Die Umgestaltung des Mechelner Platz wird Anfang 2019 beginnen.

 

Gesundheitsmesse war gut besucht

Zur 7. Gesundheitsmesse begrüßte Ellen Borman, stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirates der Wallfahrtsstadt, neben den zahlreichen Besuchern auch die 21 Partner im Dienste der Gesundheit, die mit vielen praktischen Angeboten und zielorientierter Beratung den Menschen Hilfestellungen bieten und das Leben erleichtern wollten.

„Eines verbindet uns alle heute an dieser Stelle: das Interesse an der Pflege und Erhalt unseres höchsten Gutes, unserer Gesundheit“, so Borman. Es sei klar, dass alle gesund bleiben wollten, um am Leben mit Familie, Freunden und Bekannten teilhaben zu können und bis ins hohe Alter aktiv und fit bleiben wollten. Bedauerlicherweise würden viele erst realisieren, wie wichtig die Gesundheit ist, wenn sie verlorengegangen sei, ergänzte sie ihre Ausführungen.

Zusammenhalt

Brigitte Middeldorf, stellvertretende Bürgermeisterin, bedankte sich bei dem Seniorenbeirat für die Organisation und bei den aktiven Ärzten, Therapeuten, Gesundheitsexperten und allen Sponsoren für die Ausrichtung der Gesundheitsmesse. „Ich muss sagen, dass dieser Zusammenhalt in Kevelaer schon einzigartig ist, und möchte mich im Namen der Stadt und auch persönlich herzlich bedanken. Die Wallfahrtstadt Kevelaer als staatlich anerkannter Erholungsort wird in Zukunft im Bereich Gesundheit noch einige Angebote hinzufügen nach dem Motto: Gesund an Leib und Seele.“

Die Besucher verteilten sich schnell und nahmen die unterschiedlichen Informationsangebote wahr. Bei einigen Ständen war nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen, was sie mit Gesundheit und Vorsorge zu tun hatten, so bei Annegret Welbers, die ihr Musikhaus präsentierte. „Musik ist eine ausgezeichnete Demenzprophylaxe, sie stärkt Sozialkontakte, festigt den Zusammenhalt von Menschen und verhindert so Vereinsamung im Alter, und das Klavier ist bestens geeignet, um Arthrose an der Hand vorzubeugen oder zu lindern“, informierte die Inhaberin.

„Der Paritätische“ – das Selbsthilfebüro in Kleve organisiert die Arbeit von allen Selbsthilfegruppen im Kreis. Der Stand informierte, dass jeder sich an das Büro wenden kann und dann in eine bedarfsorientierte Gruppe vermittelt wird. Auch Neugründungen werden von hier unterstützt.

Caritasverband Geldern Kevelaer, Malteser, DRK, Lebenshilfe Gelderland, Diakonie im Kirchenkreis Kleve, Sozialverband VdK und der Kneipp-Verein Gelderland waren genauso vertreten wie das Marienhospital Kevelaer, Senioren aktiv, Zweirad Peters, Hörgeräte Pohland, Sehzentrum Optik Mayer, die Selbsthilfegruppe COPD und das Sanitätshaus vor Ort. Auch die Stadt Kevelaer mit Nicole Wagener und Dr. Nina Jordan war vertreten. Diese berichteten über den Klimaschutz und den neuen Solegarten St. Jakob.

Notfalldosen

Weitere Informationen boten die Fachvorträge „Ernährung im Alter, „Aktiv aus dem Stimmungstief – Sport für die Seele“ und „Enkeltrick und falsche Polizisten“, die alle gut besucht wurden. Auch das Marienhospital zeigte durchlaufend einen Beitrag zur medizinischen Versorgung in der Klinik.

Die Organisatoren, der Seniorenbeirat, boten neben Informationen für ältere Mitbürger Notfallausweise und Notfalldosen an, die bei plötzlichen Notfällen wichtige Hilfe für Helfer und Rettungskräfte sind und die jeder bei sich beziehungsweise in seinem Kühlschrank haben sollte (Alle Rettungskräfte, Notärzte und die Polizei – bundeseinheitlich – können so sofort alle wichtigen gesundheitlichen Unterlagen und weitere Informationen finden).

Eine Tombola wurde ebenfalls durchgeführt und am Ende konnten sich zahlreiche gut informierte Besucher der 7. Gesundheitsmesse auch noch über tolle Preise freuen.

Projekte, die die Region bereichern

Interessiert an der Entwicklung und am Projektfortschritt der LEADER-Region „Leistende Landschaft“ (Geldern, Kevelaer, Nettetal, Straelen), hat die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreise Kleve, Dr. Barbara Hendricks, den Verein in seiner Gelderner Geschäftsstelle besucht.

„Mir ist es ein Anliegen, einen Einblick in die Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe zu erhalten, um LEADER besser fassen zu können“, so Hendricks.

Der Vorsitzende und Bürgermeister der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Dr. Dominik Pichler, berichtete über den aktuellen Projektstand und das Auswahlverfahren auf der Grundlage der Regionalen Entwicklungsstrategie. Dabei hob er die zentrale Funktion des Projektauswahlgremiums im LEADER-Prozess hervor: „Mit einer Stimmenmehrheit bei den nicht öffentlichen Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie Akteuren der Zivilgesellschaft stellt das 16-köpfige Auswahlgremium sicher, dass die Entscheidung über Projekte in der Region bleibt.“ Rund 43 Prozent des Projektbudgets von 2,1 Millionen Euro seien zur Halbzeit der Förderperiode in 11 Projekten gebunden.

Die “Leistende Landschaft“ steht in erster Linie für eine starke Landwirtschafts- und Gartenbauregion und Themen an den Schnittstellen Tourismus, Kultur und Umwelt. Die Regionalmanagerinnen Simone Schönell und Ute Neu gaben dazu einen Überblick über die Projekte.

Pichler verwies mit dem Blick auf die Hausärzte- und Fachärzteentwicklung in der Region auf das Zukunftsthema der regionalen medizinischen Versorgung, das ebenfalls Gegenstand der Entwicklungsstrategie ist. „Zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung vor Ort wollen wir verstärkt Gespräche mit Entscheidungsträgern aufnehmen,“ sagte Pichler.

Wilfried Bosch mahnte als Schatzmeister des Vereins vor allem den Abbau bürokratischer Hindernisse an. „Wenn wir die Bürgerschaft und Vereine motivieren wollen, sich für die Region zu engagieren, brauchen wir einfache Förderprogramme.“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete wünschte sich, weiterhin mit der Region über den Fortschritt der Projektentwicklung in Kontakt zu bleiben. „Der Überblick über die Projekte zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger viele kreative und gleichzeitig gut umsetzbare Ideen haben, die die Region bereichern. Durch LEADER bekommen sie die Chance, Realität zu werden.“

Schaffers als Vorsitzender wiedergewählt

Als das Ergebnis durch Peter Hohl als Versammlungsleiter beganntgegeben wurde, entspannten sich bei Paul Schaffers die Gesichtszüge. „Ich nehme die Wahl an und bedanke mich für das Vertrauen“, äußerte er sich zufrieden, nachdem er von der Versammlung des CDU-Stadtverbandes mit 54 Ja-Stimmen bei 4 Nein-Stimmen und einer Enthaltung erneut zum Stadtverbandsvorsitzenden der CDU Kevelaer gewählt wurde.

Zuvor hatte der CDU-Politiker in seinem Jahresbericht die Perspektive auf die bevorstehenden Wahlen – Europawahl 2019 und die Kommunwahl 2020 – gelenkt. Klare Ziele und Personen, die die Ziele der CDU klar vertreten, seien gefragt.

„Ein Weiter so“ und „Das haben wir immer so gemacht“ ist keine Grundlage füt Entscheidungen“, machte er mit Bezug auf Berlin ganz deutlich. „Wir müssen für vieles offen sein“, ging er auch auf Merkels Rückzug vom CDU-Vorsitz ein. „Wir werden uns in ein paar Jahren wohlwollend an sie erinnern – auch wenn es Abnutzung und falsche Entscheidungen gab.“

Nachfolge Merkel?

Wer ihr nachfolgen soll – seine Antwort lautete: „Ich weiß es nicht.“ Ein „bewusstes noch mehr nach links“, solle es nicht geben, aber „wie weit nach rechts“, das sei die Frage. Man habe an AFD und Grüne Stimmen verloren.

Die letztere Partei sei der CDU sehr weit entgegengekommen, im Osten kaum mit einem Potenzial, in der Verteidigungspolitik wenig anschlußfähig und habe nicht unter Beweis stellen müssen, Alltagsprobleme zu lösen. Habeck sei kein neues Gesicht, sondern Grünen-Landesvorsitzender seit 2012, der „Patriotismus zu Kotzen“ fände. Die Grünen hätten denselben „linken ökologischen Grundtenor, den sie aber besser verpacken.“ Sie verträten eine Doppelmoral, sprach er auch von „Umwelthysterie“ und nannte da die Diesel-Grenzwerte als Beispiel.

Mit Blick auf die AFD sah er schon die Gefahr von Rechtsradikalismus, man solle sich aber mit den Sachargumenten der Menschen auseinandersetzen, die sie wählen. „Wenn wir nicht darauf eingehen, wird es einen weiteren Abwärtstrend geben.“

Er unterstrich, dass die CDU sich vor Ort selbstbewusst präsentieren sollte. „Ohne uns hätte es die Mehrheit für das Mehrzweckbecken nicht gegeben, weil die anderen sich nicht einig sind“, machte er klar.

Man habe in Sachen Baugebiete diverse Landesentwicklungsplanänderungen mit nach vorne gebracht, den Geschäftsleuten als symbolischen Ausgleich für die Beeinträchtigungen durch die Innenstadt-Baumanßnahmen einen Monat kostenloses Parken am Peter-Plümpe-Platz verschafft.

Kapellenplatz und OW1

In Sachen Kapellenplatz versicherte er dass „wir als CDU daran mitarbeiten, dass da was Vernünftiges dabei herauskommt.“ Wenn Bäume wegkommen, sollte man bei Neuanpflanzungen Geduld haben. „Die, die da heute stehen, waren auch mal klein.“
Beim „Herzstück“ Peter-Plümpe-Platz gelte es, noch „viele dicke Bretter zu bohren.“ Man werde das da auch hinbekommen, der Platz werde sicher „in vier, fünf Jahren fertig sein.“
Das Beste, was Kevelaer aber passieren konnte, sei der Besuch des Landesverkehrsministrs Hendrik Wüst Anfang des Jahres und die Zusage für die OW 1. Es sei sicher, dass die Regierungspräsidentin Rademacher am 18. Dezember im Rat den Feststellungsbescheid zur Verfügung stellen werde. Das Geld der Landesregierung komme, 2019 würden die ersten Bagger kommen. Er dankte Michael Kamps dafür, soviele Unterschriften dafür gesammelt zu haben. Das Ziel der CDU müsse es in jedem Fall sein, bei der Kommunalwahl 2020 stärkste Kraft zu werden. Eine Debatte um einen möglichen eigenen Kandiaten für die Bürgermeisterwahl gab es nicht.

Nach dem Kassenbericht und der Entlastung des Vorstandes ging es dann an die Wahlen. Neben Schaffers als Vorsitzendem wurden Wilhelm de Haan, Michael Kamps und Frank Tunissen als Stellvertreter wiedergewählt. Kassierer bleibt Martin Schmidt, Schriftführerin Franziska Humfeldt, Pressesprecher Hubert van Meegen. Als Mitgliedsbeauftragter wurde Matthias Wirth bestimmt. Beisitzer des Vorstandes sind Roland Andris, André Bobe, Uwe Christiaens, Peter Dietrich, Klaus Hendrix, Matthias Jansen, Guido Küppers, Wilfried Pliska, Erich Reiser und Hans-Bernd Wessels.

Im Anschluss an die Wahlen erhielt der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff die Gelegenheit, eine Dreiviertelstunde zum Zustand der großen Koalition, der allgemeinen poltischen Lage und weiteren aktuellen Fragen Stellung zu beziehen.

Man hätte besser regieren können, es habe schwierige Diskussionen „- Stichwort Maaßen“- und eine komplizierte Situation gegeben. Es gelte nach den Wahlen in Bayern und Hessen, sich „als Bundesregierung neu aufzustellen“. Man sollte „ein Stück weit offensiver“ mit der AFD umgehen, wo berechtigte und unberechtigte Kritik ist, und ihnen so den „Wind aus den Segeln“ nehmen.

Mit Bezug auf Brinkhaus und Merkel sagte er, der Wunsch nach personeller Veränderung sei da gewesen. Brinkhaus bringe neuen Schwung in die Fraktion. „Wir sind endlich wieder in der Lage, wichtige Themen des Landes umfassend zu diskutieren.“ Man wolle mehr mit eigene Ideen an die Regierung herantreten, um für Willensbildung zu sorgen.
Die CDU sei im Umbruch, aber er machte deutlich: „Wer glaubt, mit der Neuwahl des Parteivorsitzenden die Politik der letzten Jahre rückgängig zu machen, der irrt – und das ist auch der falsche Weg!“

An der einen oder anderern Stelle habe Merkel Fehler gemacht, aber man habe die Wirtschafts- und Eurokrise gut bewältigt, die Ukraine-Krise eingedämmt. Er sprach von „drei guten Kandidaten“, wollte sich selbst aber nicht auf einen der drei Personen festlegen.
Wichtig sei nur, dass die Person viele verschiedene Strömungen in der Partei vereinen sollte. „Wenn wir ein breites Spektrum abbilden, dann sind wir als CDU wieder erfolgreich.“

Flüchtlinge und 5G

Die Flüchtlingsfrage bleibe nicht das einzige Thema – da gebe es noch Rente, bezahlbaren Wohnraum, Pflege, die Erweiterung des Mobilfunks und die Digitalisierung. Da sei die Regierung mit beispielsweise 13.000 neuen Pflegekräften und der Debatte um „5G“ auf einem guten Weg, sagte er und sprach sich zudem für ein Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz aus.

Aber die Zuwanderung bleibe eine Herausforderung und einPhänomen, „was aber so nicht mehr eintreten wird“, meinte er mit Blick auf 2015. Das christliche Menschenbild zähle, wenn es darum gehe, ob und wie man Menschen an der Grenze aufhalten soll.
Von den Delegierten bekam Rouenhoff bei der anschließenden Fragestunde durchaus einigen Gegenwind – zum Beispiel die Frage, warum man sich beim Diesel von der Autoindustrie die Regeln diktieren lasse und Fahrverbote kommen sollten.
Rouenhoff kritisierte das Gelsenkirchener Gerichtsurteil zur A 40 als „nicht verhältnismäßig“. Die Union habe versucht, Fahrverbote zu verhindern. Er sei kein Lobbyist der Autoindustrie, man dürfte aber auch nicht eine ganze Industrie in Notlage bringen. Die Luft sei so sauber wie noch nie, man müsse aber die Mobilität gewährleisten.

Von der Reise nach Äthiopien

Von ihren beiden Reisen nach Äthiopien berichtete Dr. Gertrud Hein im Wohnstift St. Marien. Mit vielen Aufnahmen der Landschaft, der Menschen und der Tier- und Pflanzenwelt vermittelte sie ihre Begeisterung für dieses Land mit rund 200 Volksgruppen und 80 verschiedenen Sprachen.

Äthiopien gilt als die Wiege der Menschhei, weil dort das Skelett des Frühmenschen „Lucy“ entdeckt wurde, das über 3 Millionen Jahre alt sein soll. 45 Prozent der Menschen dort sind unter 15 Jahre alt und Äthiopien ist neben Georgien und Armenien eine der ältesten christlichen Nationen.

Dr. Hein zeigte Kirchen, die komplett von oben nach unten in Felsen gehauen waren, innen bunt ausgemalt sind und zum Weltkulturerbe zählen. „Die meist von Viehzucht und Ackerbau lebenden Menschen dort sind herzlich und weltoffen und stolz auf ihr Land und ihr großes geschichliches Erbe“, erzählte sie. „Es gibt dort ganz alte Rinderrassen und uralte Kulturpflanzen, die auch für unsere Landwirtschaft sehr interessant sind.“

Mit typischer äthiopischer Musik und einer Bildershow am Ende konnten die zahlreichen Gäste in eine andere Welt eintauchen.

Wahl fiel auf Dr. Andreas Lassmann

Der gesellschaftliche Frieden und die Rolle der Kirchen waren Themen einer Podiumsdiskussion. Die Synode des Ev. Kirchenkreises Kleve hatte im Uedemer Bürgerhaus dazu drei Fachleute eingeladen. Moderiert wurde die Runde von Wolfgang Thielmann, Autor, Journalist und ev. Pastor.

Einer der Fachleute war Ulrich Hamacher, Vorsitzender der Fachgruppe Sozialethik in der Ev. Kirche im Rheinland und Geschäftsführer der Diakonie in Bonn. Er sagte, dass Spaltung vermehrt entstehe, wenn Menschen Gewissheiten, stabile Lebenssituationen verlören. Dazu gehöre auch ein sicherer Job, der bezahlbaren Wohnraum garantiere.

Dr. Alexander Schmidt, Politologe am Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung kritisierte die Fragmentierung als treibende Kraft. „Wir konsumieren häufig Informationen, die unseren eigenen Meinungen entsprechen. Wir bewegen uns in einem meinungshomogenen Umfeld, im Freundeskreis oder in facebook-Gruppen“. Das erschwere eine objektive sowie kritische Meinungsbildung und führe dazu, die eigene Meinung als Mehrheitsmeinung zu empfinden.

Wie kann eine Gesellschaft mit Menschen umgehen, die spalten, in dem sie den Rahmen des „Sagbaren“ ständig erweitern? Die Synodalen fragten, ob extreme Parteien nicht nur ein Symptom einer Gesellschaft sind, in der auch die Leistung politischer und wirtschaftlicher Eliten zu hinterfragen ist. Medien, die sich zu sehr auf die Berichterstattung negativer Ereignisse konzentrierten, trügen zu einer negativen Grundstimmung in der Gesellschaft bei.

Die Spaltung der Gesellschaft und das Ventil, extreme Parteien zu wählen, habe viele Ursachen, so das Podium. Die Reduzierung auf die finanzielle Not der Menschen oder auf das Empfinden sozialer Ungleichheit greife zu kurz, so Schmidt.

Den Zulauf rechtsgerichteter Ideologien erklärte der Politologe mit psychosozialen Ursachen. Darunter „Selbsterhöhung“, weil man exklusiver Mitwisser einer Verschwörungstheorie sei, welche die Gesellschaft kurz vor dem Zusammenbruch, „5 vor 12“ sieht.

Den Dialog suchen

„Die Kirche soll den Dialog mit potentiell extremen Wählern suchen“, war die Empfehlung von Marat Trusov, Mitarbeiter der „Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz“. Man müsse zudem die Denkmuster dieser Gruppen kennen, um aus dem eigenen Glauben heraus Gegennarrative zu entwickeln. Kirchengemeinden müssten extremen Parteien jedoch kein Podium bieten. Wichtig sei es aber, offen zu sein, Menschen auch außerhalb der Kirche in ihren Sorgen und Ängsten wahr- und ernst zu nehmen. Die Kirche könne einen Raum schaffen, der klar mache, dass es andere Meinungen gibt.

Superintendenten Hans-Joachim Wefers positionierte sich zu weiteren Themen: Missbrauch und seine Folgen für die Gesamtkirche, kirchliches Arbeitsrecht contra Gleichbehandlungs- und Antidiskriminierungsgesetz und staatliche Kirchendotationen. Bei letzteren plädierte Wefers dafür, nicht allzu beharrlich auf alte, wahrscheinlich bereits abgegoltene Rechte zu pochen. Sie würden heutzutage von einem Teil der Bevölkerung nicht mehr getragen und ebenso wenig eingesehen.

Auch die Notwendigkeit des Kirchenasyls stehe politisch regelmäßig in der Kritik. Wefers dazu: „Fehlentscheidungen von Behörden sind nicht auszuschließen, aber ein abzuwartendes Urteil schiebt die Abschiebung nicht auf. Da ist das Kirchenasyl der Zwischenraum, um behördliche Entscheidungen von der Justiz überprüfen zu lassen.“

Zwei Synodale bewarben sich um eine vakante Position im kreiskirchlichen Leitungsgremium, dem Kreissynodalvorstand. Lehrerin Barbara Grepel (61), Presbyterin aus Kleve stellte sich den Synodalen vor, ebenso Rechtsanwalt Dr. Andreas Lassmann (46), Presbyter aus Kevelaer.

Denkbar knapp lautete das Ergebnis der ersten beiden Wahlgänge jeweils 36 zu 36 Stimmen, bei zwei Enthaltungen. Im dritten Wahlgang enthielten sich vier Synodale und Dr. Lassmann gewann damit die Wahl als Stellvertretung des 2. Synodalältesten mit 36 zu 34 Stimmen. Da es sich um eine Nachwahl handelte, dauert die Amtszeit zunächst nur bis 2020.

Auto am Hoogeweg beschädigt

In der Zeit zwischen Donnerstag, 16.00 Uhr, und Freitag (16. November 2018), 09.00 Uhr, beschädigte ein unbekannter Autofahrer auf dem Hoogeweg einen roten Ford Fiesta, meldet die Polzei. Der Wagen war am rechten Fahrbahnrand abgestellt, bei dem Unfall wurde der linke Außenspiegel abgerissen. Der Verursacher entfernte sich, ohne den Schaden zu melden.

Hinweise bitte an die Polizei Goch unter Telefon 02823 1080.