Aktuelles aus Kevelaer

Mit Gott und Glauben Grenzen überwinden

Der Reigen der Fastenpredigten an St. Marien wurde mit Pfarrer Christoph Stender eröffnet. Der Priester des Bistums Aachen und Geistlicher Leiter des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken spannte in seiner Predigt den Bogen von der Schöpfungsgeschichte im Buch Genesis über die aktuelle Politik mit „America first“ und der Krise Europas bis zum Kapellenplatz, den er als wunderbares Symbol für Europa würdigte.
Heute werden Grenzen und Mauern oft neu errichtet, die schon überwunden gedacht wurden. Aber im Blick auf Gott, der in seiner Dreifaltigkeit Einheit und Vielfalt ist, wollen wir Besinnung suchen“, sagte Pastor Gregor Kauling zur Einstimmung. Pfarrer Christoph Stender ging in seiner Predigt auf den Urzustand in Gottes Schöpfung ein. Der Mensch ordnete die Tiere nicht durch Grenzen, sondern durch Namen. Erst nach dem Verlust des Paradieses seien Andersorte entstanden, die ein- und ausgrenzen. Sogar der Luftraum habe heute genau festgelegte Grenzen, die man bei Bedarf dichtmachen könne.
Die Geschichte des Volkes Israel sei jedoch vielfach eine Geschichte von Fremden und Grenzgängern, wie etwa Abraham, der im Glauben sein Volk und seine Heimat verließ. „Kein Volk fällt als Volk vom Himmel“, sagte Stender. Gott selbst errichte keine Grenze, sogar der Gottesname „Ich bin der, ich bin da“ sei eine Beschreibung der Grenzenlosigkeit. Gott ermögliche vielmehr das Überwinden von Grenzen, wie es der Psalmist ausdrückt: „Mit meinem Gott springe ich über Mauern.“
Jesus, der Mauernspecht
„Was stören mich also Grenzen? Mit meinem Gott bin ich überall zuhause“, mahnte Pfarrer Stender, der Jesus in seiner Fastenpredigt sogar einen neuen Titel gab: „Jesus, der Mauernspecht“. Jesus überwinde Mauern und Grenzen, indem er die Weite in den Blick nehme. First sein wollen, sagte er in Blick auf die amerikanische Politik, klinge zuerst freundlich, aber es grenze andere Menschen aus. Der Glaube allein sei für den Christen Heimat und Glaube sei frei von Grenzen. Statt Grenzen aufzubauen, gelte es, in der Sorge füreinander über Grenzen hinweg verbunden zu sein und ein starkes Miteinander zu pflegen. Auch Europa lebe von unserem gemeinsamen Eintreten für die Sache, von unseren Talenten und Erfahrungen, die für ein starkes Europa zusammengelegt werden müssen. „Es ist zwingend notwendig, über Grenzen hinauszuschauen. An den Grenzen hört die Welt nicht auf zu ticken“, erklärte der Prediger.
Der Kapellenplatz in Kevelaer sei ein wunderbares Symbol für Europa. Menschen aus allen europäischen Ländern seien hier als Pilger und würden hier friedlich nebeneinander Kerzen anzünden. „Die Gebete sprengen die Grenzen der Länder oder der Sprachen. Hier in Ihrer Stadt haben Sie ein wunderbares Symbol. Unterschiedliche Menschen sind gemeinsam im Glauben verbunden.“ Mit einer Vision eines großen Tisches für alle Menschen, an dem Menschen satt werden und gemeinsam Lieder singen und wo Gott allein der Gastgeber ist, der niemanden ausschließe, endete seine Predigt.
Mit Fürbitten zu den angesprochenen Konflikt- und Themenfeldern durch Dr. Bastian Rütten und in gemeinsamen Liedern und Gebeten endete die erste Fastenpredigt, deren Teilnehmer jedoch nur vereinzelt die große Basilika füllten.
So geht’s weiter

Die 2. Fastenpredigt hält am Ffreitag, 15. März, Dr. Antonius Hamers, Direktor des Katholischen Büros in Düsseldorf. Zur 3. Fastenpredigt am 22. März kommt Gemeindereferent Dirk Tecklenborg, der vielen als Sprecher des Marienspiels „Mensch! Maria!“ noch in Erinnerung sein dürfte. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr in der Basilika.

Blaue Lackspuren verraten den Täter

Am Mittwoch (06. März) in der Zeit zwischen 14 und 15 Uhr beschädigte ein unbekannter Autofahrer einen grauen VW Touran, der auf dem Peter-Plümpe-Platz abgestellt war. Es entstand ein Schaden an der Tür hinten links, vermutlich durch die geöffnete Tür eines daneben abgestellten Fahrzeugs. Es blieben blaue Lackspuren zurück. Der Verursacher entfernte sich, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Hinweise bitte an die Polizei Goch unter Telefon: 02823/1080.

Beate Boßmann fing 1979 bei der Volksbank Kevelaer an

Nach fast 40 Jahren im Dienst der Volksbank an der Niers wurde Beate Boßmann im Bürgerhaus Uedem im Kreise ihrer Familie, Kollegen auch ehemalige verabschiedet.

„Der Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange auf ihn freut,“ zitierte Vorstandsmitglied Wilfried Bosch Arthur Schnitzler und ließ die Stationen ihres Berufslebens Revue passieren. Als ausgebildete Bankkauffrau fing Beate Boßmann 1979 bei der Volksbank Kevelaer, in der Geschäftsstelle Weeze an. Später war sie auch in Goch, in Kervenheim und bis zum Schluss in Uedem beschäftigt.

Nach insgesamt 47 Berufsjahren bedankte sich Wilfried Bosch bei der „neuen“ Pensionärin für das, was sie für die Volksbank an der Niers getan hat: „Für Ihr Engagement, Ihren Einsatz und Antrieb, Ihre stets freundliche Art.“

Zum Abschluss bebte die Halle

Auf dem Regionssportfest der Kinderleichtathletik in Xanten tummlten sich rund 100 Jungen und Mädchen in der Sporthalle. Sprint, Hochweitsprung, Medizinballwurf bildeten das Dreikampfprogramm. Den Abschluss stellten die stimmungsvollen Rundenstaffeln dar, die die Halle beben ließen.
Insgesamt 14 Kinder der Gruppe U10 und U12 vom Kevelaerer SV haben sich auf den Weg nach Xanten gemacht und hier einen tollen Wettkampf bestritten. Sie waren mit viel Freude und Motivation bei der Sache. Jeder hat sein Bestes gegeben und so konnten am Ende alle eine Urkunde und kleine Präsente entgegennehmen.
Bei den Kindern U10 erkämpfte Tiago Grandt den zweiten Platz im Dreikampf. Enno Taubach , Felix Sy und Nele Gleumes konnten sich jeweils über den 5. Platz in ihrer Altersklasse freuen. Die vier jungen Athleten erzielten gemeinsam den ersten Platz in der Rundenstaffel und standen stolz auf dem Siegerpodest.
Bei den Kindern U12 konnten ebenfalls gute Leistungen errungen werden. So stand auch hier Silja Peters im Dreikampf der zehnjährigen Mädchen ganz oben auf dem Siegerpodest. Aber auch Anna Völlings (4.), Fine Bousart (5.) und Emily Jentges (10.) lieferten einen couragierten Wettkampf und konnten sich über ihre Urkunden freuen.
Mit gleich drei Medaillen um den Hals verließen Valentin Claßen und Maximilian Kleinenhammans die Halle. Valentin gewann den Dreikampf bei den zehnjährigen Jungen, gefolgt von Maximilian auf dem dritten Platz. Zu einem hervorragenden Mannschaftsergebnis trugen Liam Voß, Carmelo Hochstrat und Till Niersmann bei. Die fünf Jungen konnten in der Mannschaftswertung den ersten Platz erringen. Aber auch Simon Ermers hat in seinem Wettkampf sein Bestes gegeben.
Valentin, Liam, Max und Till liefen zum Abschluss des Wettkampfes noch eine schnelle Staffel und feierten auch in diesem Wettbewerb den Sieg.

Zweiter Fotowettbewerb der Stadt

Bereits vor knapp zwei Jahren initiierte die Wallfahrtsstadt Kevelaer einen Fotowettbewerb zum illuminierten Wasserturm. Hierbei belegte Thomas Rauers mit seinem Schnappschuss den ersten Platz. Eine neue
Herausforderung wartet nun auf alle Hobbyfotografen: Bis zum 1. April findet der Fotowettbewerb „Radfahren am Niederrhein“ statt. Die Gewinner dürfen sich auf attraktive Preise freuen.
Entspannung, eine Auszeit vom Alltag, einfach mal durchatmen…nicht jeder denkt dabei direkt an Wellness oder Urlaub. Für viele Menschen bedeutet dies: Kamera schnappen, nach draußen bei Wind und Wetter und nach dem perfekten Fotomotiv Ausschau halten. Welche Region eignet sich dafür besser als der Niederrhein?
Ausgiebige Spaziergänge durch die unberührte Natur, Fahrradtouren mit Freunden oder Ausflüge mit der Familie – Hobbyfotografen mangelt es nicht an Motiven. Da bietet es sich an, einer solchen Region einen Fotowettbewerb zu widmen. „Wir freuen uns auf zahlreiche Fotos und sind sehr gespannt auf die einzigartigen Motive der Teilnehmer“, so Bernd Pool, Leiter Stadtmarketing, der auch als Jury-Mitglied an der Bildauswahl beteiligt sein wird.
Die „MedienManufaktur Niederrhein“ wird nicht nur als Experte in der Jury des Wettbewerbs sitzen, sondern auch die Hauptpreise zur Verfügung stellen. Der 1. Platz des Wettbewerbs kann sich auf einen exklusiven Einzel-Workshop „Fotografie“ freuen. Ein Workshop zum Thema „Landschaftsfotografie“ wartet auf den 2. und 3. Platz. Das Stadtmarketing belohnt die Gewinner des 4. und 5. Platzes mit jeweils einem Theater-Abonnement für die Kultursaison 2019/2020. Ob Komödie, Psychothriller, Drama oder Musical – hier ist für jeden Kultur-Geschmack das Passende dabei. Die Genießer unter den Teilnehmern können sich auf Verzehrgutscheine vom Bauernhofcafé Binnenheide freuen, hier wird am Wochenende zum Frühstücks-Schlemmerbuffet für zwei Personen eingeladen.
„fahrRad-Pause“
Interessierte, die am Fotowettbewerb „Radfahren am Niederrhein“ teilnehmen möchten, können sich auf www.kevelaer.de über die Teilnahmebedingungen und weitere Details informieren und auch dort direkt ihr Bild hochladen. Bis zum 1. April 2019 besteht die Möglichkeit, maximal drei Bilder bei der Wallfahrtsstadt Kevelaer einzureichen. Aus den eingereichten Fotografien wird das Siegerbild Mitte April durch die fünfköpfige Jury ausgewählt.
Die Preisverleihung findet im Rahmen der Freiluft-Veranstaltung „fahrRad-Pause Kevelaer“ am Sonntag, 28. April, um 14.30 Uhr auf der Bühne am Peter-Plümpe-Platz statt.

Equal Pay Day unter dem Motto „Wertsache Arbeit“

Der Equal Pay Day ist ein internationaler Aktionstag, der symbolisch den Tag im Jahr markiert, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.

Frauen in Deutschland erhalten im Durchschnitt 21 Prozent weniger Gehalt als Männer. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage und somit das Datum des Equal Pay Day am Montag, 18. März.

Fair ist, wenn Gleiches gleich bewertet wird – das gilt auch und vor allem für die Entlohnung von Arbeit. Der diesjährige Aktionstag rückt Wert und Wertschätzung unterschiedlicher Berufe in den Fokus und ruft dazu auf, gleiche Maßstäbe für Männer und Frauen und damit eine echte Gleichwertigkeit zu schaffen. Die Wertschätzung von Arbeit spiegelt sich auch und gerade im Gehalt wieder. Das Motto der Equal Pay Day Kampagne 2019 lautet daher „Wertsache Arbeit“.

Doch wer bestimmt eigentlich, was wir verdienen? Woher kommen die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Bezahlung? Wie hängen Wertschätzung ganzer Berufsgruppen und das Thema Lohngerechtigkeit zusammen?

Hierüber möchten die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Kleve (unter anderem auch Nina Polkownik aus Kevelaer) am Freitag, 15. März, zwischen 9 und 12 Uhr an ihren Stand in Geldern am Markt informieren und zur Diskussion anregen. Es soll ein aktives Zeichen gesetzt werden, dass Lohngerechtigkeit möglich ist, wenn bei der Bewertung von Arbeit für Mann und Frau die gleichen Maßstäbe angesetzt werden.

Die Sache mit den Bienen und den Blumen

Die Steine des Anstoßes liegen auch in Kevelaer und den Ortschaften in einigen Vorgärten herum: Mit Stein-Split belegte Flächen sind in den vergangenen Jahren immer mehr in Mode gekommen. Sterile Rasenflächen und Hecken aus Lebensbaum oder Kirschlorbeer tun ein übriges. Wer einen solchen Garten sein Eigen nennt, sagt endgültig ade zur Idee blühender Landschaften. Denn sowas lockt keine Biene mehr aus der Wabe. Und auch andere Insekten oder Vögel drehen in Scharen und maßlos enttäuscht ab. Das ärgert längst nicht nur Bienen, auch Vertreter des gemeinen Volkes und erst recht Experten warnen vor dem Rückgang der Artenvielfalt in Flora und Fauna. In Kevelaer hat eine besondere Allianz jetzt beschlossen, mit einem lokalen Angebot auf diese Problematik zu antworten.

Wer Johannes Baaken im Achterhoek besucht, findet eigentlich immer eine blühende Landschaft vor. Der Leiter des städtischen Betriebshofs ist so etwas wie der „Daniel Düsentrieb“ der Saatgut-Mischungen: Seit Jahren experimentiert er in seiner Freizeit vor der eigenen Haustür mit den unterschiedlichsten Zusammenstellungen. Jetzt sollen auch andere von seinem Forscherdrang profitieren: Gemeinsam mit der städtischen Klimaschutz-Managerin Dr. Nina Jordan, Großhändler Cox und dem lokalen Gartencenter-Chef Heino Breuer hat Baaken das Projekt „Niederrhein-Mischung“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto „für unsere regionale Artenvielfalt“ wird im Gartencenter Breuer ab sofort eine Blumenwiese „im Glas“ angeboten. Zum selber aussäen, auf ehemaligen Rasenflächen, ehemaligen Pflaster- oder Schotterflächen, im Vorgarten oder hinterm Haus.

Schon bei der Verpackung fängt‘s an: Nicht Ein-Weg, sondern ein Weck-Glas steht für 9,95 Euro im Regal. Auf die Idee ist Baakens Frau Petra gekommen. Kann man wiederverwenden, wenn man die Mischung entnommen hat, die Baaken mit Unterstützung seines verstorbenen Vaters Franz Baaken und seines Sohnes Raphael entwickelt hat und die von Mitarbeitern des Hauses Freudenberg ins Glas hineingefüllt wurde. Selbst das Bild der bunten Blumenwiese auf dem Aufkleber wurde von der Grafikdesignerin Elke Pechhold erstellt, die in Kevelaer geboren wurde. Wer jetzt denkt, es gehe nicht lokaler, der täuscht sich: Pro Glas soll ein Euro des Verkaufspreises an einen sozialen Zweck in Kevelaer gehen, auch das war Johannes Baaken wichtig. An welchen, wollen die Initiatoren und Bürgermeister Dr. Dominik Pichler von der Höhe der Summe abhängig machen. In einer ersten Auflage sind 1000 Gläser bereitgestellt worden.

Im Gegensatz zu Mischungen vom Discounter, die laut Baaken „im Prinzip auch in Ordnung sind, jedenfalls immer noch besser als Schottergärten“, ist die „Niederrhein-Mischung“ speziell auf die regionalen Verhältnisse abgestimmt. Will heißen: Die Mischung kommt ohne Düngung mit den mageren Böden und der Witterung klar – extreme Wetterverhältnisse einmal ausgenommen. Und sie ist so zusammengesetzt, dass die Blumen nacheinander blühen und das mehrere Jahre hintereinander. Die Mischung für den Privatgarten kann an einem möglichst sonnigen bis halbschattigen Standort auf einen gepflügten oder umgegrabenen und danach geharkten Boden ausgebracht und dann gewalzt werden, ähnlich wie bei der Raseneinsaat. Mehr Arbeit hat man damit nicht, im Gegenteil: Harken oder Rasenmähen entfällt. Das sei übrigens auch eine gute Idee für öffentliche Grünanlagen, finden die Beteiligten und wollen auf fünf kleiner Flächen in der Stadt mit gutem Beispiel vorangehen und etwas für die Artenvielfalt tun.

„Das Glas mit der niederrheinischen Blumenwiese ist ein schönes Geschenk für alle möglichen Gelegenheiten“, sagt Johannes Baaken. Nachfrage habe es schon vorher gegeben, etwa als der Betriebshof Flächen mit der ersten Mischung für „Blühstreifen am Wegesrand“ bestückte. Und die Mischung eigne sich ja nicht nur für Privatgärten, ergänzt Dr. Nina Jordan. Auch auf Firmengelände könne die niederrheinische Blumenwiese für einen echten Hingucker-Effekt und für einen nachhaltigen Umgang mit einem StückNatur sorgen. Daher sind alle beteiligten guter Dinge, dass die Kevelaerer jetzt die Gelegenheit nutzen, sich auch ein Stück echter Natur vor die Tür zu holen.

Das Saatgut kann von April bis Juni ausgebracht werden. Die Wuchshöhe beträgt ca. 80 Zentimeter. Der Inhalt eines Glases (100g) reicht für zehn Quadratmeter Fläche. Das Saatgut setzt sich aus folgenden Pflanzen zusammen: Bienenfreund, Ringelblume, Schafgarbe, Goldlack, Margerite, Bartnelke, Natternkopf, Schleifenblume, Bechermalve, Roter Lein, Staudenlein, Zwerglupine, Basilikum, Klatschmohn, Mittagsblume.

Kehrmaschine fährt nach Kollision weiter

Am Donnerstag, 7. März 2019, gegen 14 Uhr befuhr der Fahrer einer Sattelzugmaschine mit Auflieger die Sonsbecker Straße in Richtung Sonsbeck. In einer Rechtskurve kam ihm eine gelbe Kehrmaschine entgegen. Die beiden Fahrzeuge kollidierten mit den jeweils linken Außenspiegeln. Der Spiegel der Sattelzugmaschine brach dabei ab, die Kehrmaschine verlor die Spiegelabdeckung. Vermutlich stammt sie von einem MAN-Fahrzeug. Der Fahrer der Kehrmaschine setzte seinen Weg in Richtung Kevelaer fort, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Er und weitere Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei Goch unter Telefon 02823-1080 zu melden.

Es mangelt an Lehrern

Es ist wohl ein Traum für angehende Lehrer. Es fehlen Lehrkräfte an allen Ecken und Enden, was in Deutschland gerade ein allgemeines Problem ist. Von Spitzengehältern über Zulagen bis zu schnellerer Verbeamtung wird vieles versucht, um mehr Lehrer einzustellen.
Der Deutsche Lehrerverband behauptet, es handele sich um den schlimmsten Lehrermangel seit 30 Jahren. Teilweise entfallen mehrere Stunden in der Woche auch an Kevelaers Schulen.
Vor allem die Schulen in ländlichen Gebieten seien bei Lehrern sehr unbeliebt, berichtet die Schulleitung der Gesamtschule-Kevelaer-Weeze. Diese befindet sich gerade in der Aufbauphase und wird nach den Sommerferien um einen ganzen Jahrgang größer. Schon jetzt gibt es hier Probleme, ausreichend Lehrkräfte zu bekommen. Der Stundenplan musste auch schon gekürzt werden. So werden zurzeit Fächer wie Kunst und Musik komplett auf Eis gelegt. Informatik und Chemie, können nicht durchgehend angeboten werden.
Der Lehrermangel an dieser Schule könnte aber nach eigenen Angaben auch darauf zurückzuführen sein, dass im Moment an der Gesamtschule überwiegend befristete Teilzeitstellen angeboten werden. Bei einem großen Angebot an Stellen insgesamt werden diese aber wohl seltener besetzt. Außerdem ist in den vergangenen Jahren auch eine vermehrte Anzahl an Kindern von Migranten dazu gekommen.
An Gymnasien gebe es jedoch diesbezüglich überwiegend kein Problem, sagt Musiklehrer Benjamin Hantke, der an einem Gymnasium unterrichtet. Gymnasien seien bei Lehrern beliebter, da es dort weniger Schüler mit Lerneinschränkungen gebe.
Lehrermangel ist nicht nur an weiterführenden Schulen ein aktuelles Problem. In der St. Antonius Grundschule stelle der Mangel an Lehrern nach Angaben dort unterrichtender Lehrer ein Problem dar, auch wenn dieser dort nicht so extrem sei, wie an anderen Schulen. In vielen Klassen sei eine Doppelbesetzung zur Unterstützung der Kinder nötig, was aber nicht immer möglich sei.
,,Abhilfe verschaffen da die Quereinsteiger, die meist auch schon aus sozialen Berufen kommen“, erläutert Manuela Amann, die dort als Lehrerin arbeitet. Quereinsteigerin Britta Brauers, die schon seit einem Jahr befristet an der Schule angestellt ist, wechselte zum Beispiel von ihrem Beruf als Kindergärtnerin an die Schule. Ohne ein Studium zum Lehramt und ein Referendariat dürfen diese Lehrkräfte aber nur Sport, Kunst und Musik unterrichten und verdienen weniger Geld. Wenn schon ein Studium in einem bestimmten Fach absolviert wurde, darf dieses Fach auch unterrichtet werden. Augenblicklich scheint noch keine Besserung in Sicht zu sein.
Leonie Naimor & Sarah Schumacher

1949 – 2019: Ein Billardklub wird 70

Wolsing – Stassen – Schiffer – SSG Kevelaer: So kurz kann man mit der Aufzählung dieser Stationen eine Klubgeschichte umschreiben. Aber etwas ausführlicher sollte es schon geschehen. Das Gründungsprotokoll fängt wie folgt an:
„Am 11. Mai 1949 wurde durch die anwesenden Kameraden Jakob Stevens, Heinrich van Meegen, Heinrich Manten, Theo Kammans der Billardklub „Scharfe Ecke“ gegründet.“
Das handschriftliche Original dieses Protokolls, mit diesen einleitenden Worten, liegt wohlverwahrt in den Klubunterlagen obiger Gemeinschaft, die bis heute sagenhafte 70 Jahre überdauert hat. Der wichtigste Grund dieses langen Überlebens liegt ebenfalls in der Gründungsurkunde verankert und bildet dort den Punkt 1: „Kameradschaft und Anständigkeit ist erste Pflicht.“
Danach haben die Herren seit ihrer Gründung gelebt: Die Geselligkeit und die Gemeinschaft waren ihnen wichtiger als sportliche Erfolge, die sich „so nebenher“ dennoch einstellten: Der Klub stellte des Öfteren den Billard-Stadtmeister in der Disziplin „Freie Partie“, sowohl als ganzer Klub als auch mit seinen guten Einzelspielern Hans Sestig, Theo Rademacher, Hans-Gerd Sürgers, um nur einige zu nennen.
Die Ehefrauen der Spieler waren und sind immer mit eingebunden ins Klubgeschehen und haben insofern wesentlichen Anteil an diesem Gemeinschaftsleben und gemeinschaftlichen Feiern.
Jubiläum im Jubeljahr
Von den Gründungsvätern lebt heute niemand mehr. Jedoch gibt es zwei aktive Mitglieder (Hans Sestig, Hans-Gerd Sürgers), die vor nunmehr 59 Jahren dem Klub beitraten; sie werden dabei noch getoppt von Hans Hekrens, der sage und schreibe seit 65 Jahren Mitglied der „Scharfen Ecke“ ist und heute immer noch am Tisch spielt. Und dieses private Jubiläum erreicht er ausgerechnet in diesem Jahr 2019, wo der Klub sich über sein 70-jähriges Bestehen freut.
Dies wird selbstverständlich durch verschiedene Aktivitäten gefeiert. Zum Beispiel werden die Mitglieder – wie könnte es anders sein? – am 14. März die Dreibande-WM in Viersen besuchen.
Zu der an den Anfang gestellten Aufzählung ist zu sagen, dass man nach der Gründung im „Markthaus Wolsing“ (heute Kevelaerer Kaffeehaus) 11 Jahre dort spielte und danach für 34 (!) Jahre bei Stassen, mit dessen Wirtehepaar Maria und Willi die Spieler und ihre Frauen ein mehr als herzliches Verhältnis hatten. Sodann ging es ab 1994 zur Walbecker Straße, wo der Klub sich im Hause Klinkenberg-Schiffer 22 Jahre lang sehr wohl fühlte. Ausdruck dessen ist gewiss die Zugehörigkeit der damaligen Wirtin Christel Schiffer, die bis heute „Mitgliedin“ im Klub ist.
Spannend wurde es noch einmal, als man ab 2016 wiederum auf die Suche nach einer Bleibe gehen musste, denn aus „Haus Klinkenberg“ wurde „Haus ALDI“. Dankenswerterweise nahm die SSG Kevelaer auf der Hüls die „Scharfe Ecke“ auf, sprach sogar von einer Bereicherung und der Klub fühlt sich dort seit fast drei Jahren sehr wohl und in Freundschaft verbunden.
Mit Leo Pel konnte der Verein vor Jahresfrist sogar einen „Billard-kundigen“ Zugang aus der ehemaligen Kreisliga verzeichnen, wenngleich es bei einem Wermutstropfen bleibt, der in die Getränke des Feierjahres fällt:
Durchschnittsalter: 74 Jahre
Das Durchschnittsalter der Truppe liegt inzwischen bei 74,0 Jahren und da ist es trotz vorausgegangener Versuche mit jüngerem Nachwuchs leider sehr schlecht bestellt. Aber „der Herbst“ hat auch noch goldene Tage und die sind dieser sympathischen Gemeinschaft auf alle Fälle zu wünschen, besonders in ihrem „Jubeljahr 2019“.