Aktuelles aus Kevelaer

Von der Fußwaschung bis zum Osterhasen

Wussten Sie, dass…

  • mit dem Gründonnerstag die drei heiligen Tage des Osterfestes beginnen, die auch österliches Triduum genannt werden?
  • der Gründonnerstag früher der Stichtag für die österlichen Abgaben war, die die Bauern jährlich an ihre Lehensherren leisten mussten und nach dem altdeutschen Eiergesetz der Grund- und Bodenzins in Form von Eiern erbracht wurde?
  • nach rheinischer und niederländischer Volksmeinung die Kirchenglocken deshalb von Gründonnerstag an verstummten, weil sie nach Rom geflogen seien, um dann in der Osternacht frisch gereinigt und geölt mit ihrem Glockengeläut zur feierlichen Messe zu rufen?
  • man in Norddeutschland lange am Gründonnerstag den Brauch hatte, eine grüne Suppe mit bis zu zwölf verschiedenen Kräutern zu essen, die Gesundheit für das ganze Jahr bringen sollte?
  • der Brauch der Fußwaschung ein alter Brauch ist, den Regenten an Untertanen am Gründonnerstag übten, dieser Brauch aber erst 1955 wieder erneut lebendig wurde?
  • das Chrisamöl schon seit dem 3. Jahrhundert am Gründonnerstag geweiht wurde, das bei der Taufe verwendet wird?
  • dass sich „Karfreitag“ aus dem Althochdeutschen „kara“ ableitet, das „Klage, Trauer“ bedeutet?
  • dass in der ganzen Karwoche früher besonders strenge Fastengebote galten, keine Gerichtsverhandlungen stattfinden, keine Schulden eingetrieben werden durften, Tanz- und Festveranstaltungen, Schießen, Jagen und Lärmen verboten waren?
  • der Karfreitag in der katholischen Kirche als strengster Fastentag, in den protestantischen Kirchen als höchster Feiertag gilt?
  • dass Fisch früher nicht als tierisches Nahrungsmittel galt, von den Fastengeboten ausgenommen war und so der Fisch zum typischen Karfreitagsessen wurde?
  • der Karsamstag ein großer Ruhetag ist zwischen Tod und Auferstehung, an dem kein Gottesdienst stattfindet?
  • dass der Karsamstag in Russland „Färbersamstag“ heißt, weil sich meist die ganze Familie mit dem Eierfärben beschäftigte?
  • dass Glocken und Orgel weder am Karfreitag noch am Karsamstag spielen?
  • dass an St. Marien am Karfreitag und Karsamstag die Grabesruhe Jesu in der Beichtkapelle lebensgroß dargestellt ist?
  • dass Jesus nicht nur mitten in der Nacht geboren wurde, sondern auch mitten in der Nacht auferstanden ist?
  • dass das Auferstehungsamt immer mit einer Lichtfeier beginnt, die Christus als Licht der Welt ankündigt?
  • dass die Tradition der Osterkerze bis ins vierte Jahrhundert zurückreicht und die Osterkerze bis Pfingsten und danach bei allen Taufen wieder entzündet wird?
  • dass in der Osternacht nach genau 40 Stunden Trauer das neue Leben und die Auferstehung gefeiert wird?
  • dass genau 40 Tage nach Ostern die Himmelfahrt Christ, 50 Tage nach Ostern Pfingsten gefeiert wird?
  • dass es Osterfeuer als Frühlingsfeuer schon in vorchristlicher Zeit gab, diese als Vertreibung des Winters dienten, zum Schutz der keimenden Saat und um die Sonnenkraft auf die Erde zu ziehen?
  • das christliche Osterfeier auch Judasfeuer heißt und seit dem Mittelalter bekannt ist?
  • das das Lamm als Fleisch oder Gebäck deshalb zu Ostern gegessen wird, weil das Lamm das typische Opfertier ist, das im Alten Testament oft vorkommt und das Jesus von Johannes dem Täufer das „Lamm Gottes“ genannt wurde?
  • dass Eier als Fruchtbarkeitssymbol bereits seit dem 12. Jahrhundert geweiht werden?
  • die Menschen früher auf Eier in der Fastenzeit verzichteten und sie deshalb nach der Fastenzeit ganz bewusst gegessen wurden?
  • die Bemalung der Ostereier besonders in Osteuropa verbreitet war?
  • der Hase wie das Ei Symbol für das neue fruchtbare Leben ist und man die beiden zum Osterhasenbrauch einfach kombinierte?
  • dass der Brauch des Osterhasen im Jahrhundert der Reformation entstand und man deshalb vermutet, dass der Brauch im protestanischen Teil der Gesellschaft aufkam, um sich vom Brauchtum der Katholiken zu unterscheiden?
  • dass Ostern bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts in vielen Regionen Europas als Jahresanfang galt?
  • dass der Name „Ostern“ auf das Althochdeutsche „Ostarun“ zurückgeht, eine Umschreibung für die Morgenröte und dies auf den Brauch zurückgeht, im Morgengrauen des Ostertages die (damals meist erwachsenen) Taufbewerber zu taufen?
  • das christliche Osterfest auf das viel ältere jüdische Passahfest zurückgeht und deshalb in den romanischen Sprachen die hebräische Bezeichnung für Ostern als „pâques“ oder „pasqua“ erhalten wurde?
  • dass Ostern immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond begangen wird und dieses Datum immer zwischen dem 22. März und 25. April liegt?

Die Aktion „Kevelaer blüht auf“ startet

Zum Wallfahrtsbeginn werden die Kevelaerer Blumenbeete wieder in bunten Farben erstrahlen. Auch in diesem Jahr wird das Stadtmarketing, mithilfe der lokalen Gartenbaubetriebe, die Kevelaerer Beete mit Frühlingsblumen ausstatten.
Bürgermeister Dr. Dominik Pichler bedankt sich im Voraus bei den Sponsoren für die großartige Unterstützung bei der Gestaltung der Innenstadt. Damit die farbenfrohe Bepflanzung der Beete den Besuchern und Bewohnern Kevelaers lange Freude bereitet, benötigen sie die richtige Versorgung. Um die nötige Pflege kümmert sich der städtische Betriebshof.
Zu den Unterstützern zählen wie in den vergangenen Jahren ortsansässige Gartenbaubetriebe. So kann unter anderem auch der Kreisverkehr an der Wettener Straße  verschönert werden.

Das Jubiläum wurde nochmal nachgefeiert

Die gesamte Schülerschaft und das Lehrerteam der St. Hubertus-Grundschule Kevelaer hatte sich auf den Weg nach Xanten in den St. Viktor-Dom gemacht. Aber warum macht sich eine Grundschule aus Kevelaer auf den Weg nach Xanten, wenn doch in fußläufig erreichbarer Entfernung eine schöne Basilika steht?

Die St. Hubertus-Grundschule feierte im letzten November das Jubiläum „50 Jahre Grundschule“. Zum offiziellen Geburtstag wurde auch Weihbischof Lohmann eingeladen, weil dieser während seiner Amtszeit als Pfarrer von St. Marien Kevelaer in stetigem Kontakt und Austausch mit der Grundschule stand.

Weil der Weihbischof aber verhindert war, wünschte er, noch einmal einen Gottesdienst mit der St.Hubertus-Grundschule feiern zu können. Um den Schülerinnen und Schülern der Grundschule einen Ausflug im Jubiläums-Schuljahr zukommen zu lassen, überlegte sich das Schulteam um Rektorin Helga Dückers-Janßen, den Weihbischof in Xanten zu besuchen und den Gottesdienst im Dom zu feiern.

So wurde der Ausflug nach Xanten geplant und es ging mit Bussen in die Dom-Stadt. Dort  startete der Tag mit dem gemeinsamen Gottesdienst. Frei nach dem Motto der Grundschule „Vielfalt ist unsere Stärke – gemeinsam sind wir Hubertus!“ thematisierte der Gottesdienst die Vielfalt. Als Anspiel stritten sich die Farben, welche denn die schönste und wichtigste Farbe auf der Erde sei. Zum Ende schritt der Regen ein und zeigte, dass die Farben nur gemeinsam einen wunderschönen Regenbogen bilden konnten.

Weihbischof Lohmann übertrug dies auf die vielfältige Schülerschaft der Schule und erklärte, dass jedes Kind der Schule seine besondere Stärke habe und alle gemeinsam stark seien. Am Schluss des Gottesdienstes segnete der Weihbischof alle Anwesenden und betete für einen schönen Tag in Xanten, bevor er noch erklärte, welche Aufgabe er nun in Xanten habe.

Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule waren wie gebannt von der Atmosphäre des Doms und folgten dem Gottesdienst mit großer Aufmerksamkeit.

Nach einem Gruppenfoto mit dem Weihbischof ging es weiter: Eine Karavane setzte sich in Bewegung zum Archäologischen Park Xanten, wo die Jungen und Mädchen bei strahlenden Sonnenschein zunächst das mitgebrachte Picknick zu sich nahmen. Der gemeinsame Tag in Xanten klang in positiver Stimmung auf dem Spielplatz und im Museum des APX aus, bevor es wieder zurück nach Kevelaer ging. Für einige Kinder war der Tag so spannend und anstrengend, dass sie bereits während der Rückfahrt im Bus einschliefen.

Auto verkratzt

In der Zeit zwischen Samstag, 16.15 Uhr, und Montag, 8. April, 19.20 Uhr, beschädigte ein Unbekannter an der Sonnenstraße einen schwarzen Nissan Micra an der linken Fahrzeugseite. Der Nissan war auf einem Parkstreifen abgestellt. Der Verursacher hatte sich entfernt, ohne den Schaden zu melden.
Hinweise bitte an die Polizei Goch unter Telefon 02823 1080.

In Kevelaer fängt es bald an zu summen

Etwa 2.000 Quadratmeter öffentliche Rasenfläche werden in Kevelaer zu Wildblumen-Streifen umgestaltet. Johannes Baaken, Leiter des städtischen Betriebshofs, erklärt, welche Ziele man mit der Aktion verfolgt: Man wolle vor allem der Natur etwas Gutes tun. Außerdem seien die Blumen eine optische Bereicherung für die Bürger. Wenn man die Leute durch die Aktion zudem inspirieren könne, sei das ein weiterer positiver Effekt. „Ich habe nicht den Anspruch, jemanden zu missionieren“, betont Baaken, „es geht einfach um den Denkanstoß.“

Die Stadt sät eine eigens für den Niederrhein hergestellte Insektenmischung aus, die „Niederrhein-Mischung“. Zu finden sind die Wildblumen bald unter anderem hinter der Römerstraße am Friedhof, auf der Kroatenstraße und am Schulzentrum. Im innerstädtischen Bereich habe man Flächen ausgesucht, die eine gute Bewässerung ermöglichen, erklärt Baaken. Durchgeführt werden die Arbeiten unter anderem von Fabian Keysers (Mitarbeiter des Städtischen Betriebshofs), Rosalie Langhammer (Praktikantin des SOS-Kinderdorfs) und Waldemar Renner (Helfer im Rahmen eines Eingliederungsprogramms).

Wildblumen säen, anstatt den Garten mit Schotter auslegen, sei eine Möglichkeit des Bürgers, der Natur etwas Gutes zu tun, erklärt Baaken. Zusätzlich zur Aussaat werden in der Stadt Nisthilfen für Wildbienen angebracht. In den kleinen Häuschen aus Holz können die Bienen ihr Futterreservoir anlegen und Eier ablegen. „Die kann fast jeder mit simplen Mitteln nachbauen“, sagt Baaken. Wem die Häuschen in der Stadt gefallen, kann den Bienen also auch selbst ein Heim basteln.

Auch wenn es nochmal frieren könnte, ist die Aussaat der Wildblumen in vollem Gange. Johannes Baaken sieht es gelassen: „Die Natur kann man nicht überlisten. Und das ist auch gut so.“

Wer im eigenen Garten eine Wildblumen-Wiese anlegen möchte, kann die Niederrhein-Mischung in Kevelaer im Gartencenter Breuer kaufen.

Verlosung

Das KB verlost unter allen Lesern zehn Niederrhein-Mischungen und zehn Nisthilfen für Bienen. Zu gewinnen sind die Artikel jeweils im Paket, ein Glas Saatgut und ein Bienenhaus (Foto). Zur Verfügung gestellt werden die Inhalte der Verlosung vom städtischen Betriebshof Kevelaer und von Kurt Walter Lau vom Gut Neuenhof.

Foto: loh

Für die Teilnahme senden Sie eine E-Mail mit dem Stichwort „Insekten“ an: redaktion@kevelaerer-blatt.de oder eine Karte an:

Kevelaerer Blatt
Johannesstraße 11
47623 Kevelaer

 

Die Verlosung endet am Montag, 15. April. Die Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

 

Kupferrohre geklaut

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 11. April 2019,  entwendeten unbekannte Täter an drei Häusern jeweils ein rund drei Meter langes Kupferfallrohr. Zwei der Häuser befinden sich an der Willibrordstraße und ein Haus an der Venloer Straße. Ein Anwohnerin der Willibrordstraße hatte gegen 4 Uhr in der Nacht Kratzgeräusche gehört, die vermutlich von den Tätern stammten.
Hinweise zu verdächtigen Personen bitte an die Kripo Goch unter Telefon 02823 1080.

Die Bedeutung der kleinen Dinge

Am Sonntag, 7. April, lockte die Reihe „Kultur im Priesterhaus“ immerhin einen Kreis von gut 40 Gästen in den großen Saal des Priesterhauses.

Dort wollten sie hören, welche klugen Gedanken und Anregungen der theologische Referent der Wallfahrt, Bastian Rütten, in seinem neuen spirituellen Werk „Segenszeiten“ zusammengetragen hatte. Zum Einstieg führte Rütten in die Grundkonzeption des Lesebuches ein.

Es solle mit diversen Lebenswelt-Impulsen dazu anregen, Festtage, individuelle Gedenktage, Bräuche oder auch kleine Alltagsrituale zum Anlass zu nehmen, innezuhalten und sich zu fragen, was der Moment bedeutet und wie man ihn mit Sinn erfüllen kann. „Wie verschiedene Alltagszeiten zu Segenszeiten werden“ – dieser Satz fasste die Idee des Ganzen prägnant zusammen.

Heimat ist an der Theke und Sehnsucht ist Banane

Danach ging er auf diese verschiedenen Alltagszeiten ein, griff dabei auf die Hanns-Dieter-Hüsch-Figur „Ditz Atrops“ zurück, der an Hein Lindemanns Theke über Gott und die Welt philosophierte und sich wünschte, „unauffindbar zu sein, damit er seine völlige Ruhe hätte.“ „Das,“ so Rütten, „will ich ab und an üben“, auch um für sich zu sehen, „was wirklich Heimat ist.“

Im Kapitel „Zum Weiterdenken“ fand sich ein lyrischer Text angelehnt an „Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch, wo der Bär und der Tiger im Wald eine leere Kiste mit der Aufschrift „Panama“ mit Bananengeruch als eine Art „Sehnsuchts-Appetizer“ finden. „Ein Duft, der Sehnsucht in sich trägt“, so Rütten.

Damit verband sich Elmar Lehnens Stück „Das Land meiner Träume“, das Biggi Lehnen und Annja Rossmann, begleitet von Tom Löwenthal am Piano, mit stimmlicher Anmut vortrugen. Löwenthal versetzte die Lesung anschließend immer wieder mal mit kleinen atmosphärischen Musikstücken.

Die beiden Sängerinnen trugen mit „Seht, wie klein die Dinge sind, wie groß sie wirklich werden“ ein Lied von Löwenthal mit Rüttens Text vor. Rütten zitierte aus Elisabeth von Thüringens „Die kleinen Dinge“ und schlug den Bogen zur Fastenzeit, wo es darum gehe, „darauf zu achten, was wichtig ist“ und sich „40 Tage Gönnen zu Gönnen – ein ganzes Jahr vielleicht.“

Das Aschenkreuz auf der Stirn zu Aschermittwoch sei vielen heutzutage „spooky“, führte Rütten aus. „Vielleicht hat es die Kirche in der Vergangenheit mit der Buße übertrieben“, sprach er von „alten und verstaubten Klischees, die unsere Kirche oft mit beiden Händen bedient hat.“

In der modernen Zeit lasse man sich eben „ungern einreden, was richtig oder falsch ist, was man zu tun, zu denken und zu lassen hat.“ Das Kreuz erinnere die Menschen aber „an die eigene Vergänglichkeit“ und die Bedeutung, „mich ernst zu nehmen, aber nicht wichtig.“

In der Jugend können sie schon Flic-Flac

Bei dritten Garde-und Showtanzturnier des VfR Blau-Gold Kevelaer dominierten tänzerischer Spaß und spektakuläre Figuren. Im Bühnenhaus boten die Bambini-, Jugend – und Erwachsenenformationen ein buntes Bild „Wir sind froh, dass wir es in diesem Jahr hier ausrichten können“, erinnerte sich VfR-Präsidentin Elke Tebartz ungern an 2018.
Damals war das Bühnenhaus „wegen einer doppelten Terminvergabe“ nicht für das Turnier frei
Die Farbenpracht der Kostüme konnte allerdings nicht die Tatsache verdecken, dass einige Formationen im Gegensatz zu 2017 nicht am Start waren. „Wir haben von 85 teilnehmenden Teams 19 Absagen erhalten“, erklärte Tebartz das Fehlen mit Teilnahme einzelner Gruppen an den Duisburger Tanztagen und „zum anderen wegen Krankheit.“

In schrillen Kostümen zum Erfolg.


Aus diesem Grund konnte der VfR nicht wie sonst gewohnt das Programm straff getaktet durchziehen, sondern musste notgedrungen ein paar Abfolgepausen einbauen. Auf die Gestaltung und die Atmosphäre nahm das jedoch keinen Einfluss.
Bewusst waren die eigenen Teams nicht am Start, „damit uns kein Heimvorteil nachgesagt wird“, sagte Tebartz. Die Damen der Showgirls halfen allerdings mit.
Die Teams, die in Kevelaer an den Start gingen, unabhängig ob Garde, Showtanz, Bambini oder Teeny, taten dies mit ganz viel Ehrgeiz und Kampfgeist.
So wie die Mädels der GGK Rot-Weiß Goch. „Man ist schon nervös. Das ist unser drittes Turnier hier“, beschrieb ihre Trainerin Isabell Marx, worin der Reiz eines solchen Tanzturniers liegt. „Einfach, weil es Spaß macht und man sehen kann, wie man sich mit anderen im Vergleich hier messen kann.“ „Gerade die Kleinen wollen Erster werden“, sagte Leonie Dylla von der AKV Wallis Commitis aus Asperden. Umso schöner waren dann die Momente für Teams wie „DIWO“ vom SC Blau-Weiß Ostenland e.v., die in der Kategorie „Jugend Show“ mit einer glanzvollen Performance den Sieg davontrugen. „Damit haben wir nicht gerechnet“, versicherte Teammitglied Marie Vlachos.
Der Spaß blieb auch nicht auf der Strecke. „Die Zeit vergeht ganz schnell“, meinte die zehnjährige Lilly von de Fidelinchen der KGF Fidelitas Materborn. Manchmal sorgte die Performance, gerade auch der Kleinen, bei den Trainern für Rührung. „Ich muss immer fast weinen und hab Gänsehaut“, gestand Fidelinchen-Trainerin Karina Mehnes. Nach den Bambinis und der Jugend stand dann der Auftritte der Hauptgarden und Showformationen auf dem Programm.
Besonders emotional wurde der Solotanz für Melissa Koenen von der KG Flying Famili, die nach 15 Jahren Solotanz zum letzten Mal auf die Bühne ging. „Die Ausbildung, das Studium und mit 23 bin ich ja nicht mehr die Jüngste“, erklärte sie ihren Abschied. „Das ist schon ein weinendes Auge heute.“
Deutlich wurde nicht nur bei den großen Formationen, dass Akrobatik eine immer größere Bedeutung auch im Gardetanz einnimmt, wie Melissa Krone (18) von der KG Klever Schildbürger erläuterte: „In der Jugend können die schon Flic-Flac, Da ist es schon schwer und in der Hauptklasse genauso.“
Einziger Wermutstropfen: Einige Sportlerinnen trugen bei den Turnieren Blessuren davon. Zumeist waren es Bänderdehnungen, weil sich die Sportlerinnen nicht vernünftig aufgewärmt haben dürften. Hinzu kam ein gebrochener Finger in der Umkleide und Kreislaufprobleme aufgrund mangelnder Flüssigkeitsaufnahme.
https://www.kevelaerer-blatt.de/garde-und-showtanzturnier-des-vfr-blau-gold-kevelaer-2019/

Zwei Damen im Doppelpack

Diese Damen haben genau das richtige Alter: Sie sind alt genug, um zu wissen, was sie können, und jung genug, um das Können richtig ausleben zu wollen: Biggi Wanninger und Andrea Badey. Zwei „starke Frauen“ nennt Kulturbüro Niederrhein-Chef und Stunksitzungs-Bühnenchamäleon Bruno Schmitz die beiden einfach, wohlwissend, dass beide ihn vermutlich beim Armdrücken locker über den Tisch ziehen könnten, wenn sie wollten. Schmitz kam auf die Idee, ein Damen-„Doppelpack“ anzuregen – „wenn die Bühne das aushält“, wie dei beiden selber sagen – und so durfte sich das Kevelaerer Kabarettpublikum „unter‘m Dach“ am Montagabend gleich doppelt über Kunst und Können, Krachendes und Köstliches der beiden gestandenen Kabarett-Comediennes freuen.
Geschickte Aufteilung

Gemeinsam begrüßten sie das Publikum im gut besuchten Forum der Begegnungsstätte, dann aber teilten sie sich auch schon geschickt auf.

Biggi Wanninger als Rainer Calmund. Foto: Nick


Biggi Wanninger brillierte mit ihren hervorragenden Parodien – von Reich-Ranicki über Rainer Calmund bis hin zu Montserrat Caballé – , hatte aber auch kabarettistische Versatzstücke parat. Etwa jenes der „bekennenden kinderlosen Frau“, die „nicht alle Möglichkeiten aus sich herausgeholt hat“. Das sitzt auf den Punkt.

Andrea Badey Foto: Nick


Andrea Badey geht da anders vor: Ihre Figuren kommen, sagen wir mal von „ganz unten“. Und das kommt so abgrundtief aus dieser Schauspielerin heraus, dass sie damit virtuos, aber handfest auf einer Klaviatur zwischen Schönheit und Schlampigkeit, Scherz und Schrecken und Schlitzohrigkeit spielt, dass man schon allein an ihren Lippen hängt, um nicht noch einen in den Nacken zu bekommen. Sie beantwortet die Ansage „Alter vor Schönheit“ mit einem kräftigen „Perlen vor die Säue“.
Zum guten Schluss gibt‘s dann noch eine Wiedervereinigung der beiden Damen auf der Bühne, wenn sie zwei osteuropäische Altenpflegerinnen geben, die die berüchtigte „Alterspyramide“ erschüttern mit so simplen Herleitungen wie „Die Alten wollen so alt werden wie die Pyramiden.“
Zwei Stunden mit zwei dollen Damen, die wie im Flug vergehen, und die das Kevelaerer Publikum mit viel Applaus goutierte.

Die Niers von Müll befreit

Mehrere Hundert Menschen waren bei der ersten kreisweiten „Niers clean up“-Aktion auf dem Wasser unterwegs. Am Morgen hatten die Aktiven an sieben verschiedenen Stationen die 40 großen Schlauchboote bestiegen, um entlang der Niers nach allen möglichen Formen von Müll zu suchen.
Von „Jan an de Fähr“ in Weeze, der Hetzerter Straße in Straelen oder vom Ponter Möhlendyk aus ging es für die Männer und Frauen bei strahlendem Sonnenschein auf eine dreistündige Fahrt mit viel Spaß und guter Laune.
In Wetten ging es am Sportplatz los, in Kevelaer von der Rheinstraße aus Richtung Schloss Wissen. Begleitet wurden die fleißigen Sammler jeweils von Booten der DLRG und Tauchern. „Wir helfen, dass die Leute nicht ins Wasser fallen. Da ist dann immer ein DLRG-Boot mit dabei“, erläuterte Stefan Kattelans von der Ortsgruppe Weeze. Als Strömungsretter mussten sich die Männer jedoch nicht betätigen. DLRG-Einsatzleiter Sascha Wolf sprach von einem „sehr strukturierten“ Einsatz. „So groß wie hier ist das meine erste Aktion.“
Auch Kreisfeuerwehrwart Peter Krings wachte am Wehr an der Kommunikationszentrale mit über den Einsatz. Allein 190 Mitglieder der Jugend-Feuerwehr beteiligten sich an der Aktion, lobte er den Einsatz aller: „Das ist eine super Zusammenarbeit, wo man das Ergebnis sehen kann. Und eine so große Beteiligung hat uns sehr überrascht.“
Zahlreiche EDEKA-Mitarbeiter waren auf dem Wasser mit unterwegs, um das Gewässer von Unrat zu reinigen, „Wir haben ein verrostetes Rad gefunden, ziemlich am Anfang an Land, dazu Plastik-Bierflaschen am Wasserrand und im Wasser“, berichteten Jens Koth und Philipp van der Petta von ihren Erlebnissen.
Der Müll wurde in einen 40 Kubikmeter fassenden Container geworfen, der am Folgetag von Schoenmakers abgeholt und entsorgt wurde. Die Bedburgerin Monika Kroon hatte mit ihren Damen von EDEKA Donkemühle unter anderem „einen Hula-Hoop-Reifen, ein Stück vom Fernseher und einen Eimer“ bei der Suche ausgemacht. „Schrecklich, was die Leute da entsorgen“, fand die 50-Jährige . „Die Stimmung jedenfalls war super“, ergänzte ihre Kollegin Hannelore Hans. „Da kann der Chef uns Wechseljahre-Muttis dankbar sein“, flachste Gabi Thönnes und stieg aus dem Schlauchboot.
„Der Chef“ war Stefan Brüggemeier , der das Ganze ins Leben gerufen hatte,. „Ich hab letztes Jahr ‚Säubert den Rhein‘ mitbekommen. Da haben 15 Städte mitgemacht“, war das für ihn der Anstoß, sowas auch für den Bereich der Niers zu organisieren.

Ein Boot voller Müll. An diesem Tag keine Seltenheit.


Als Feuerwehrmitglied überlegte er, was man tun kann, um die einzelnen Gruppen zusammenzubekommen. Er nutzte das Netzwerk über die Kreisfeuerwehr, Edeka bis hin zu der DLRG und den Bootsverleihern. „Wir haben versucht, alle Kräfte zu bündeln“, dankte Brüggemeier allen Beteiligten für ihren Einsatz.
Über unsere Verhältnisse
„Viele Leute sollte es interessieren, was in der Heimat vor der Haustür läuft. Ich habe einen dreijährigen Sohn, dem ich was hinterlasse“, schlug er den Bogen zur globalen Umweltkrise. „Es gibt soviel Plastik im Meer. Und 2018 war der D-Day, der signalisiert, dass wir über unsere Verhältnisse leben.“
Am Ende des Einsatzes herrschte eine entspannte Stimmung am Wehr vor Schloss Wissen, als viele der 316 freiwilligen Helferinnen und Helfer und der gut 400 Einsatzkräfte aus den Reihen der Jugendfeuerwehr, der DLRG, des THW und der EDEKA-Kaufleute sich nach dem gut dreistündigen Einsatz stärkten.