Aktuelles aus Kevelaer

Mit Achtsamkeit auf Erfolgskurs

Lang ist es her, seit man beim einstigen Mischfutter-Werk in Wetten die beiden Sackkarren auf der Rampe stehen sah, die gefüllten Futtersäcke für den Kunden noch händisch zugenäht wurden und Firmengründer Karl Vos höchstselbst seine Lieferscheine ausfüllte. Man schrieb das Jahr 1949, als sich der Unternehmer zur Gründung der damaligen Weizenmühle entschloss.

Heute, 70 Jahre später, dürfen Sohn Bernd und Enkel Felix Vos, beide Geschäftsführende Gesellschafter der Mera Tiernahrung GmbH, auf ein Unternehmen blicken, das 150 Mitarbeiter zählt, im Jahr mehr als 70.000 Tonnen Trockenfutter und Backwaren herstellt und ein Familienunternehmen geblieben ist, das neben dem Kernmarkt Deutschland in 40 Länder Europas exportiert, ferner nach Asien und Nordamerika.

Internationaler Werdegang

Der Einsatz, die unternehmerischen Ideen und der Weitblick von Bernd Vos haben in den vergangenen 40 Jahren sicherlich bedeutend zum Werdegang des Unternehmens beigetragen. So beruht beispielsweise die wichtige Entscheidung zum Umzug vom elterlichen Betrieb in Wetten und die damit verbundene Investition in das große und moderne Werk in Kevelaer auf der Weitsicht von Vos. Durch diesen Schritt ebnete er der Mera Tiernahrung den Weg auf internationaler Ebene.

Das Wirtschaftsforum Niederrhein e.V. zeichnete Bernd Vos 2015 nicht zuletzt für seine herausragende Leistung, seinen Mut und seinen Weitblick in Bezug auf die Weiterentwicklung vom lokalen Futtermittelproduzenten zum international erfolgreichen Spezialisten für Hunde- und Katzenfutter mit dem Unternehmerpreis Niederrhein aus.

Die Mitarbeiter und Kollegen der Mera Tiernahrung haben Bernd Vos zu seinem Firmenjubiläum in diesem Jahr ein ganz besonderes Geschenk bereitet: Neben einer Sonderversion des Knabberriesen in Form einer großen 40, gab es für den ehemaligen Geschäftsführer auch eine eigens angefertigte Mera-Feuerschale, an der er sich im heimischen Garten erfreuen kann.

Transparenz, Ehrlichkeit und Leidenschaft

Auch die Zukunft des Unternehmens verspricht viel. „Für mich ist das Thema Achtsamkeit eine Herzensangelegenheit“, betonte Felix Vos als Inhaber der dritten Generation nun, als die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve mit der aktuellen „Sommertour Innovation“ bei Mera zu Gast war. Der junge Firmenchef will besonders darauf achten, dass Mera „transparent“, „ehrlich“, „leidenschaftlich“ und „vernünftig“ agiert.

Innovativ, wie die Sommertour es hinterfragt, ist man hier allemal. Auf den Wegen zum Hunde- und Katzenfutter werden die Rohwaren bis zum Endprodukt von keiner Menschenhand mehr berührt. Der Weg zur Verpackung ist vollends automatisiert, die Palettierung wie von Geisterhand und die Gabelstapler mit dem Ziel „Hochregallager“ finden ihren Weg ohne helfende Hände. Zehn Millionen Euro hat man hier am Rande der Wallfahrtsstadt vor zwei Jahren in ein vollautomatisches Hochregallager investiert, das in der Region seinesgleichen suchen dürfte.

Doch bei aller Perfektion in Infrastruktur und Technik will Mera der „tierisch gute Arbeitgeber sein und bleiben“. So jedenfalls sagt es Sigrid Krambeer als Marketingleiterin und Beauftragte für die Nachhaltigkeit. Mit Formulierungen wie „aus Liebe zum besten Freund“ oder „aus Liebe zur Samtpfote“ wird schnell deutlich, dass Hund und Katze sich im Hause Mera bestens vertragen.

Drei Schichten bei Mera

Seit Jahren wächst der gesamte Markt um zwei bis vier Prozent – und das Vorzeige-Unternehmen aus Kevelaer in gleicher Weise mit. Lange schon haben sich die Mitarbeiter an die drei Schichten gewöhnt, die unter dem Mera-Logo gefahren werden. Längst ist klar, dass die innovative Haltung der Entscheider den Einzelnen auch in der Produktion mehr abverlangt als nur Körperkraft.

Wo einst Opa Karl noch nach der Sackkarre gerufen hätte, da dreht heute vielleicht ein Service-Techniker an den Stellschrauben des Hochregallagers. Beim Blick ins Unternehmen scheinen nicht nur „beste Freunde“ und „Samtpfötchen“ bei Mera in den besten Händen.

Tierisches Abenteuer beendet das „Ferienkino am Morgen“

So schnell können sechs Wochen Sommerferien vorbei sein. Die letzte Ferienwoche steht an und somit auch das letzte Ferienkino. Das sollte aber kein Grund für schlechte Laune sein. Kleine und große Kinoliebhaber können sich auf einen tollen, aufregenden Film für die ganze Familie am Mittwoch, 21. August 2019, um 10.30 Uhr beim „Ferienkino am Morgen“ freuen. Das Konzert- und Bühnenhaus verwandelt sich an diesem Morgen wieder in einen Kinosaal.
Angriff des Wolfrudels
Der letzte Mittwoch in den Ferien wartet mit einem tierischen Film auf. Ein paradiesischer Zustand: Dank dem gutherzigen Wolf Grey leben in seinem Dorf Wölfe und Schafe friedlich miteinander. Doch das hält nicht lange an. Ein Wolfsrudel verlangt, dass sie ihrer Natur nachkommen und andere Tiere fressen dürfen. Das Dorf schottet sich ab und versucht sich vor dem Angriff der Wölfe zu schützen.
Der Filmtitel darf aus lizenzrechtlichen Gründen nicht öffentlich genannt werden. Dieser kann beim Stadtmarketing unter der Telefonnummer 02832 / 122-990 erfragt werden. Wer regelmäßig über das Kinoprogramm informiert werden möchte, kann seine E-Mail-Adresse unter stadtmarketing@kevelaer.de zur Verfügung stellen und verpasst so keinen Termin mehr.
Die Eintrittskarten für die Vorstellungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „KoBü-Flimmern“ sind zu einem Kostenbeitrag von 1,00 Euro für alle Vorstellungen im Vorverkauf beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, Peter-Plümpe-Platz 12, 47623 Kevelaer, Tel.-Nr. 02832 / 122-991, oder an der Tageskasse erhältlich.

Deutsches Rotes Kreuz benötigt dringend Blutspenden

Der DRK-Blutspendedienst West, eine Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes, wendet sich mit einer dringenden Bitte an alle Blutspender der Blutgruppe 0. Die lange Zeit der bereits vergangenen Ferienwochen wirken sich stark auf die Lagersituation der Blutspenden und somit auf die Versorgung der Krankenhäuser mit Blutkonserven aus.

Nach DRK-Angaben werden in dem Versorgungsgebiet täglich mindestens 3.000 Blutspenden benötigt, um die Belieferung der Krankenhäuser sicherzustellen.Die „Komfortzone“ läge hier jedoch bei einem 3-Tagesvorrat, um jederzeit auf einen steigenden Blutbedarf oder Krankheitswellen reagieren zu können.

Die derzeitige Lagersituation, insbesondere der Blutgruppe 0 Rhesus negativ, liegt jedoch bei unter einem Tag und somit in einem „durchaus kritischen Bestand“. „Die Blutgruppe 0 Rhesus negativ ist deshalb so wichtig und wertvoll, weil nur sechs Prozent der Bevölkerung diese Blutgruppe hat, sie jedoch bei beinahe allen Patienten eingesetzt werden kann. Sie spielt gerade in der Notfallmedizin und der Bevorratung in Krankenhäusern eine große Rolle. Aber auch der Bestand der Blutgruppe 0 Rhesus positiv sinkt derzeit täglich“, berichtet Thomas Bödeker, Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes West.

Deshalb ruft der DRK-Blutspendedienst West alle gesunden Menschen der Blutgruppe 0 auf, jetzt Blut zu spenden. Aber auch Menschen anderer Blutgruppen sollten die Möglichkeit der heimatnahen Blutspende zeitnah nutzen.

Zwischen zwei Spenden müssen 56 Tage liegen

Blut spenden kann jeder ab 18 Jahren, Neuspender bis zum 69. Geburtstag. Zur Blutspende muss ein amtlicher Lichtbildausweis mitgebracht werden. Männer dürfen sechs Mal und Frauen vier Mal im Jahr Blut spenden. Zwischen zwei Spenden müssen 56 Tage liegen. Für alle, die mehr über die Blutspendetermine in Wohnortnähe erfahren wollen, hat der DRK-Blutspendedienst West eine Hotline geschaltet. Unter 0800-1194911 werden alle Fragen beantwortet.

Aktuell können die gemeinnützigen DRK-Blutspendedienste unter großer Anstrengung die bundesweite Versorgung mit täglich 12.000 benötigten Konserven – das entspricht 75% des Gesamtbedarfes – noch garantieren, doch das solidarische Blutspendesystem wankt. Aufgrund des demographischen Wandels scheiden allein in Deutschland jährlich rund 100.000 Spender aus. Dem DRK-Blutspendedienst fehlen mutige Menschen, die mit einer Blutspende Leben retten und Patienten helfen. Ein halber Liter Blut hilft bis zu drei Menschen, die nach Unfällen, in der Krebstherapie oder nach Operationen darauf angewiesen sind.

Nächster Termin in Wetten

Die Gelegenheit, einen wichtigen Beitrag zur Blutversorgung zu leisten, haben die Bürger am Dienstag, 20. August, in Wetten, Knoase-Saal, Friedensplatz 23, von 15.30 Uhr bis 19.30 Uhr.
Weitere Informationen finden Sie unter www.blutspendedienst-west.de.

Viele Azubis im Kreis Kleve gesucht

Zum Start des neuen Ausbildungsjahres gibt es im Kreis Kleve aktuell 672 freie Ausbildungsplätze. Damit sind noch 39 Prozent aller gemeldeten Lehrstellen unbesetzt. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

Die NGG Nordrhein beruft sich dabei auf neueste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Gewerkschafter Hans-Jürgen Hufer appelliert an Schulabgänger, sich auch in der Ernährungsbranche umzusehen: „Vom Süßwarentechnologen bis zur Chemielaborantin – die Lebensmittelindustrie bietet hochtechnische Berufe bei überdurchschnittlicher Bezahlung. Im Kreis Kleve haben Firmen jetzt noch 43 freie Plätze für künftige Experten rund ums Essen und Trinken zu vergeben.“

Fachkraft für Lebensmitteltechnik gefragt

Die Ernährungsindustrie ist der viertgrößte Industriezweig in Deutschland – und mit 4.500 Beschäftigten allein im Kreis Kleve ein „wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region“, sagt Hufer. Nach Einschätzung des NGG-Geschäftsführers dürften gelernte Fachleute künftig kaum Probleme haben, hier eine passende Stelle zu finden. „Gefragt ist insbesondere die Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Wer das lernt, hat nach der Ausbildung einen soliden Titel in der Hand. Je nach Betrieb können Gesellen eine Spezialisierung etwa für Getränke, Brot- oder Tiefkühlwaren draufsatteln und es bis zum Industriemeister bringen“, erklärt Hufer.

Aber Lebensmitteltechniker seien nicht nur „Experten für Brause, Backfisch oder Bonbons“. Die Digitalisierung schreite in ihrem Berufsfeld so schnell voran wie in kaum einer anderen Branche. „Künstliche Intelligenz ist in der Ernährungsindustrie längst angekommen und steuert zum Beispiel Abläufe in der Lagerlogistik. Das macht die Jobs nicht nur für Mechatroniker und Computerspezialisten interessant. Die neuen Technologien bieten ganz neue Möglichkeiten – vom Ausprobieren neuer Rezepte bis hin zur App-basierten Kommunikation mit dem Verbraucher“, erklärt Hans-Jürgen Hufer.

Weitere Infos rund um Berufe in der Ernährungsindustrie und offene Ausbildungsplätze vor Ort gibt es auf der „Azubi-Börse“ der Arbeitsagentur unter www.berufenet.arbeitsagentur.de.

Yoshi Yamauchi und ihr Werk als Malerin

Mit einer Einzelausstellung unter dem Titel LEBENsLINIEN würdigt die wort.werk-Galerie in Kevelaer das Werk der Malerin Yoshi Yamauchi, die kürzlich das 80. Lebensjahr vollendet hat. Von ihrem Geburtsort in Japan führte der Weg der international in Ausstellungen und Sammlungen vertretenen Künstlerin über verschiedene Schaffensperioden bis an den Niederrhein, wo sie schließlich in Kevelaer vor vielen Jahren ihre zweite Heimat fand.

In Tokio studierte Yoshi Yamauchi zunächst Öl- und Freskomalerei sowie Mosaikgestaltung. Sie war an bedeutenden Architekturprojekten beteiligt, darunter Mosaike für das Olympiastadion in Tokio und für die Verkündigungskirche in Nazareth. Sie wirkte einige Jahre in Venedig und trat schließlich 1974 eine Stelle als Glasmalerin bei der Firma Derix an. Während dieser Zeit und noch verstärkt nach ihrer Pensionierung 1999 schuf sie eigene Werke, die im In- und Ausland zu sehen waren.

Als Glaskünstlerin ist Yoshi Yamauchi weithin bekannt. Nachdem dieser Aspekt ihres Schaffens bereits im Fokus einer früheren Präsentation in der wort.werk-Galerie an der Busmannstraße gestanden hat, liegt der Akzent nun auf ihrem Werk als Malerin. So dürfte die Einzelausstellung vom 23. August 2019 bis Ende September selbst für Kenner der Kevelaerer Kunstszene noch die eine oder andere Entdeckung bereithalten.

Zur Vernissage am Freitag, 23. August 2019, ab 19 Uhr, gestalten Wies Kuyers und Rainer Heeke eine Collage aus Texten und Tönen über Leben und Werk der Künstlerin und ihren Weg von Japan nach Kevelaer.

Arbeitsmaterial aus Firmenfahrzeug gestohlen

In der Zeit zwischen Donnerstag, 15. August 2019, 15.30 Uhr, und Freitag, 16. August 2019, 5.55 Uhr, verschafften sich unbekannte Täter ohne Aufbruchspuren Zugang zu einem blauen Mercedes Sprinter, der an der Schillerstraße abgestellt war. Sie entwendeten diverse Werkzeug- und Arbeitsmaschinen, darunter Schweißgeräte und Akkuschrauber.
Hinweise zu verdächtigen Personen oder Beobachtungen bitte an die Kripo Goch unter Tel. 02823-1080.

Unbekannte brechen Baucontainer auf

In der Zeit von Donnerstag, 15. August 2019, 15.30 Uhr, bis Freitag, 16. August 2019, 6 Uhr, brachen bislang unbekannte Täter auf der Twistedener Straße in einen Baucontainer ein. Aus diesem wurden mehrere Kartons mit Baustoffen aus Kupfer und Messing entwendet.
Sachdienliche Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Goch unter Tel. 02823-1080.

Konzert mit Werken ehemaliger Basilikaorganisten

Ein bisschen Wehmut wird schon dabei sein – aber auch ganz schön viel herzliche Dankbarkeit – wenn am Sonntag, 18. August, 16.30 Uhr, das Orgelkonzert zu Maria Himmelfahrt in der Marienbasilika erklingen wird. Gemeinsam werden sie am großen Spieltisch hoch oben auf der Empore sitzen: Organist Elmar Lehnen und sein junger Kollege Marco Heise (Erkennungszeichen: langer schwarzer Mantel). Mit diesem Konzert verabschiedet sich der junge Musiker aus Kevelaer. “Er hat wirklich eine tolle Arbeit gemacht – auch und besonders in der Zeit, in der ich krankheitsbedingt pausieren musste”, lobt Elmar Lehnen. Am 1. August hat der neue Organist Patryk Lipa in St. Marien seinen Dienst angetreten.

Für Sonntag nun hat sich Marco Heise ein besonderes Programm vorgenommen. Er spielt Werke ehemaliger Basilikaorganisten: Werke von Gregor Böse und Wolfgang Seifen. Zudem hat er ein Werk von Gustav Busch ausgesucht, das dem ersten Basilikaorganisten Gerhard Korthaus gewidmet ist.

Eintritt wie immer acht, ermäßigt sechs Euro.

Die Kraft der Kräuter

Zu Mariä Himmelfahrt wird es in einigen Pfarren wieder Kräutersegnungen geben. Dieser alte Brauch, der Kräutern und Gewürzen eine besondere Kraft verleihen soll, ist seit rund 1.000 Jahren überliefert. In den Heilkräutern wird die Schöpfung Gottes besonders sichtbar, spürbar, erlebbar und sogar essbar – diese Meinung teilen viele Gläubige.

Kein Wunder also, dass auch die Kolpingsfamilie Kevelaer diesen eine besondere Bedeutung beimisst. Und die aktiven Mitglieder fügten eine weitere hinzu: Aus dem Wissen, dass demente Menschen sich teilweise nicht mehr an Personen oder Gegebenheiten ihres aktiven Lebens erinnern können, wohl jedoch an vertraute Gerüche, entstand 2018 die Idee, Kräuterhochbeete in Seniorenheimen in Kevelaer aufzustellen, mit einer Ruhebank zu versehen, die zum Verweilen und aktiven Wahrnehmen von vertrauten Gerüchen einladen. „Bereits 2018 konnten wir im Elisabeth-Stift das erste Kräuterhochbeet der Heimleitung und den erfreuten Senioren und Seniorinnen übergeben“, so der 1. Vorsitzende, Rudi van Aaken.

Das zweite Beet

Mit fleißigen Kolpingern und dank großzügiger, finanzieller Unterstützung der Volksbank  Kevelaer, des Baumarkts Vos und einer Kräuterspende von Margret Lörks wurde im Juli 2019 ein zweites Kräuterhochbeet im Regina Pacis aufgebaut und bepflanzt. Die intensiv duftenden Kräuter sind gut angegangen und haben das Hochbeet zu einer kleinen grünen Insel im Innenhof des Regina Pacis gemacht.

Besonders toll: Das Hochbeet ist auch von Bewohnerinnen und Bewohnern im Rollstuhl gut zu erreichen. Nach der Einsegnung durch den Präses Pfarrer Cornelissen am Montagmorgen, 12. August 2019, machten denn auch gleich viele buchstäblich Gebrauch davon: Sie schnupperten und probierten fleißig, sehr zur Freude der anwesenden Kolpinger, der Sponsoren und des Seniorenresidenz-Personals.

Im Niger sichern 40 Cent am Tag das Überleben eines Menschen

Während selbst am Niederrhein der trockene Sommer den Landwirten zu schaffen macht, warten auch die Menschen im afrikanischen Niger dringend auf Regen. Kommt der nicht, droht in einem der ärmsten Staaten der Welt eine Verschärfung der Hungersnot. „Wir hoffen noch, dass es gut wird“, sagt Laurent Lompo, Erzbischof des Bistums Niamey, am 9. August 2019 bei einem Besuch in Kevelaer.

Doch bis zur nächsten Ernte dauert es noch zwei bis drei Monate – 700 Menschen sind in der Region, in der Lompo Erzbischof ist, konkret vom Hunger bedroht, 50 Kleinkinder sind so schwer unterernährt, dass nur Spezialmilchprodukte jetzt noch ihr Leben retten können.

Hunger und Übergriffe islamischer Dschihadisten

Dazu kommen Übergriffe islamistischer Dschihadisten, die aus den Nachbarländern Mali und Burkina Faso einfallen und die Landbevölkerung in Angst und Schrecken versetzen. „Die Unsicherheit wird immer stärker, die Menschen verlassen aus Angst die Dörfer und flüchten in die schon jetzt überbevölkerten Städte“, erklärt Lompo. „Junge Menschen sind besonders gefährdet. Sie lassen sich wegen der Perspektivlosigkeit leicht von Dschihadisten einfangen.

Wir als Kirche müssen an ihrer Seite bleiben und ihnen eine Perspektive geben.“ Kurzfristig geht das mit Lebensmittelspenden, langfristig will man Jugendlichen eine gute Ausbildung ermöglichen. „Die Erfahrung zeigt, dass sie nach der Ausbildung zurückkommen und ihr Wissen mit den anderen Dorfbewohnern teilen, sodass alle davon profitieren“, erklärt der Erzbischof. Durch die Hilfe vor Ort wird so ganz konkret verhindert, dass die Menschen aus ihrem Land flüchten müssen.

Probleme gemeinsam lösen

Die Dschihadisten, betont Lompo, bekämpfen übrigens nicht alleine Christen, auch Muslime zählen zu ihren Opfern. „Deshalb brauchen wir den interreligiösen Dialog. Wir können die Dinge nur miteinander lösen und nicht gegeneinander“, sagt er. „Auf dem Land tun sich Christen und Muslime schon jetzt zusammen, um Entwicklung zu ermöglichen. Man steht dort zusammen.“ Für ihn ist das ein wichtiges Zeichen der Hoffnung, denn er weiß: „Wenn wir uns von der Angst regieren lassen, sind wir alle tot – dann ist es vorbei!“

Dankbar ist Lompo für die Hilfe, die er bereits jetzt von vielen Niederrheinern über die „Aktion pro Humanität“ aus Kevelaer erhalten hat: „Es tut uns gut zu wissen, dass Menschen aus Deutschland an unserer Seite sind, auch wenn sie nicht selbst vor Ort sind. Es ist gut, dass Menschen da sind, die uns in unserer Situation unterstützen.“ Und er hofft, dass er nicht mit leeren Händen in seine Heimat zurückkehren muss. Besonders dramatisch ist die Lage für etwa 50 schwer unterernährte Kinder. Für sie hatte Pater Macalli ein Projekt ins Leben gerufen – jedoch wurde er von Dschihadisten entführt und gilt als verschollen. Die Kinder brauchen dringend spezielle Nahrung – die kostet für drei Monate 200 Euro pro Kind und bietet dem Kind gute Chancen, am Leben zu bleiben.

Hilfe brauchen auch 700 von Hunger bedrohte Familien. Lompo rechnet vor: „Eine Familie mit sieben Personen benötigt im Monat zwei Säcke Hirse, die zusammen rund 80 Euro kosten. Drei Monate müssen noch überbrückt werden, das kostet also rund 240 Euro pro Familie.“ Auf eine Person herunter gerechnet bedeutet das, dass rund 40 Cent pro Tag deren Überleben sichern.

Auf nachhaltige Hilfe ausgelegt ist der Bau einer zweiten Klasse der Grundschule in Torodi. Dort werden christliche und muslimische Kinder gemeinsam unterrichtet. Die erste Klasse wurde im vergangenen Jahr aus einem Teil der Spenden zur Bischofsweihe von Weihbischof Rolf Lohmann errichtet. Für die zweite Klasse fehlen zeitnah noch 7.500 Euro.

Aktion pro Humanität

Wer Erzbischof Lompo unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende an die „Aktion pro Humanität“ in Kevelaer tun. Das Geld, versichern Lompo und die Vorsitzende Elke Kleuren-Schryvers, wird auf einem Konto außerhalb des Niger sicher verwahrt und kommt direkt bei den Menschen an, die die Hilfe benötigen. Wer für einen bestimmten Zweck, also zum Beispiel die unterernährten Kinder oder Hirsesäcke, spenden möchte, kann dies bei der Überweisung im Verwendungszweck angeben.

Kontakt- und Spendenmöglichkeiten sind zu finden auf www.pro-humanitaet.de. Schon jetzt dankt Kleuren-Schryvers der Stiftung der Familie Seibt von der Grav-Insel in Wesel, der Familie Janssen und weiteren Menschen aus Sonsbeck sowie einer Familie aus Kleve, die alle den Bau von Brunnen ermöglicht haben.