Aktuelles aus Kevelaer

Unbekannte brechen Baucontainer auf

In der Zeit von Donnerstag, 15. August 2019, 15.30 Uhr, bis Freitag, 16. August 2019, 6 Uhr, brachen bislang unbekannte Täter auf der Twistedener Straße in einen Baucontainer ein. Aus diesem wurden mehrere Kartons mit Baustoffen aus Kupfer und Messing entwendet.
Sachdienliche Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Goch unter Tel. 02823-1080.

Sehnsucht nach Frieden

In Kevelaer muss man oft gar keine Reise machen, um andere Länder, Kulturen und Sitten zu erleben: Im Rahmen der Wallfahrt pilgern immer wieder Gläubige aus aller Herren Länder in den beschaulichen Marienort. Am vergangenen Samstag beherrschten indische Saris, Kaftans und Veetis das Bild des Kapellenplatzes. In einer großen Prozession trugen die schön, kostbar und bunt gekleideten tamilischstämmigen Menschen, die aus ganz Europa nach Kevelaer gereist waren, ein Marienbild um den Kapellenplatz. Reich war es mit Blumen geschmückt und viele Menschen berührten das Bild während des Herumtragens mit den Händen.

Fremd waren die Gesänge, fremd die Sprache. Rund um den Kapellenplatz konnte man für einen Tag in eine andere Welt eintauchen, auf dem Basilikaparkplatz waren Stände mit typisch indischen, tamilischen Kleidern, Gewürzen und Speisen zu entdecken – und das, ohne Kevelaer überhaupt verlassen zu müssen.

Bereits zum 32. Mal fand die Wallfahrt der Tamilen statt, mit teils 10.000 Teilnehmern ist sie mit Abstand die größte Einzelwallfahrt in Kevelaer. Dieses Jahr waren es mit rund 8.000 bis 9.000 geschätzten Teilnehmern etwas weniger. Aber immer noch war das Forum Pax Christi beim Gottesdienst oder bei der eucharistischen Anbetung so voll, dass es kaum ein Durchkommen gab. Die Menschen knieten andächtig auf dem bloßen Steinboden, teils mit ihren schlafenden Kindern auf dem Arm.

Ehrengast aus Jaffna

Als Ehrengast kam dieses Jahr der Bischof von Jaffna, Dr. Justin Gnanapragasam. In seinen benachbarten Diözesen hatten sich an Ostern die schrecklichen Anschläge während der Festgottesdienste ereignet. Doch auf die Gewalt folgte keine Gegengewalt. „Unsere geistlichen und politischen Führer hatten einige aufgebrachte Jugendliche, die nur Gewalt und Rache als Antwort auf die Anschläge sahen, beruhigt. Nicht Gewalt zwischen den Religionen und neue Feindseligkeit sollten den Bluttaten folgen, sondern das Gebet und die Vergebung. Hätten nicht die friedvolle Begegnung und Vergebung, sondern die Emotionen gesiegt, hätte es wohl erneut viele Todesopfer, Gewalt, Schutt und Asche in Sri Lanka gegeben. Der Bischof von Jaffna hat an diesem Friedensprozession auch einen großen Anteil“, erzählt Robert Richard aus der tamilisch-katholischen Gemeinde in Herne.

Lange Schlangen vor den Kapellen. Foto: DdB

Jahrzehntelang herrschte der Krieg in Sri Lanka; als Bürgerkriegsflüchtlinge waren die Tamilen nach Deutschland und Europa geflohen und man spürt, wie groß ihre Sehnsucht nach Frieden ist. Vor zehn Jahren wurde der Krieg offiziell beendet, aber noch stets gibt es hohe Militärpräsenz im Land. „Auf drei Menschen kommt auch heute ein Militär in Sri Lanka“, meint Robert Richard. „Auch vor den Schulen gibt es täglich bewaffnete Militärs.“

Noch stets würden Tamilen das Land verlassen, zumal sie neben der ständigen Militärpräsenz in ihrem Land eine Minderheit im eigenen Land sind mit nicht immer gleichen Rechten. Bischof Gnanapragasam stellte in seiner Predigt den zahlreichen tamilischen Familien die Heilige Familie als Vorbild und Leitbild vor Augen. Auch sie hätten Ungerechtigkeit, Flucht und Verfolgung erlebt, doch als Familie zusammengehalten und liebende Hingabe aneinander auch in schwieriger Zeit gelebt.

Weite Anreise

Zahlreich waren die Familien, die für diese Wallfahrt und für das Gebet um den Frieden und die Gleichberechtigung nach Kevelaer gekommen waren. Manche hatten eine weite Anreise und kamen aus Dänemark oder der Schweiz, andere hatten keinen weiten Weg. Sarmila war mit ihren beiden erwachsenen Söhnen und ihrer achtjährigen Tochter Shagili aus Krefeld gekommen. Seit 30 Jahren schon lebt sie in Deutschland und jedes Jahr ist sie bei der Wallfahrt dabei. Für ihre Kinder opfert sie, bis diese 15 Jahre alt sind, eine Kerze. Diese ist immer so groß wie das Kind.

Hohe Kerzen

Geduldig warten alle in der Reihe, bis sie dran sind. Lange Schlangen bilden sich auch vor der Gnadenkapelle und vor der Basilika, wo wohl an keinem Tag im Jahr so viele Kerzen brennen wie an diesem. 2014 hatte es in der Beichtkapelle während der Tamilenwallfahrt gebrannt, weil zu hohe Kerzen mitgebracht und angezündet wurden.

Daraus haben alle gelernt und Elisabeth Wackers hält freiwillig Wache vor der Pieta der Beichtkapelle. So viele Kerzen wurden entzündet, dass sie öfter alle ausblasen musste, um Platz zu haben für neue, aber alle werden später nach und nach wieder aufgestellt und angezündet. „Für mich war es faszinierend, welche Geduld alle hatten. Sie standen hier in der Schlange oft stundenlang, ohne Gedränge, in großer Ehrfurcht und Frömmigkeit“, meinte sie und passte selber in aller Geduld bis abends auf, dass auch dieses Jahr nichts passierte.

Auch das Forum Pax Christi war gut gefüllt. Foto: DdB

Im Tamilenchor beim Pontifikalamt sang Elena Anton-Robert. Die junge Frau aus Dortmund, die zweisprachig aufwuchs, kennt Sri Lanka selbst nur von zwei Besuchen. „Hier in Deutschland gibt es einfach bessere Berufsaussichten, es gibt Frieden und Gleichberechtigung“, erzählt sie. Tamilische Gottesdienste gibt es meist nur alle drei Wochen und auch zu Hause trägt sie die kostbaren Saris nur zu besonderen Anlässen. Die Kevelaer-Wallfahrt ist für alle Tamilen der Höhepunkt im Jahr, an dem sie Verwandte und Freunde aus ganz Europa treffen können.

Die Tamilen sind angenehme Kunden”

Auch die Kevelaerer haben sich inzwischen schon lange und gezielt auf die tamilischen Gäste eingestellt. Bei Kerzenkunst Baumgärtner, im Kerzengeschäft von Lucia Jacobs und vor dem Kerzenhaus gibt es Kerzen bis 1,95 m zu kaufen. Thomas Bloemen hat zwei Kerzenstände rund um das Kerzenhaus, die Familie kam zum Helfen teils aus München angereist. „Die Tamilen sind sehr angenehme Kunden. Manchmal verstehen wir uns nur mit Händen und Füßen, aber sie lächeln immer und sind nett und geduldig.“ Die extralangen Kerzen werden eigens für die Tamilenwallfahrt gefertigt und werden nur für diesen einen Tag aus dem Lager geholt.

Neben Kerzen konnten sich die Tamilen an 54 Ständen auf dem Basilikaparkplatz mit typisch tamilischen Kleidern, Essen und anderem eindecken. Unter den Tamilen selbst waren Katholiken und Hindus, aber sie präsentierten ein friedliches Bild des Miteinanders und des gemeinsamen Betens um den Frieden in ihrer Heimat und auf der Welt.

Ferienspaß sorgte für Abwechslung

Seit mehr als 30 Jahren bietet das städtische Jugendzentrum Kompass in den Sommerferien den Ferienspaß für Kevelaerer Kinder an. In den ersten beiden Ferienwochen fanden sich auch in diesem Jahr täglich bis zu 128 Kinder vom ersten bis zum fünften Schuljahr aus Kevelaer und den zugehörigen Ortschaften in der Mensa am Schulzentrum und in den Räumen von Mittagstreff und Kompass ein, um viele abwechslungsreiche Stunden zu erleben. 

Zum Thema „Afrika“ hatte das Betreuerteam unter der Leitung von Ina Schoofs, Franzi van Rickeln und Holger van Elten ein buntes Programm vorbereitet und die Zeit verging bei Angeboten wie Spielcasino, Stadtspiel, Schlag die Betreuer, Backen, Wellness, Wasserolympiade oder einem Kinobesuch im Bühnenhaus wieder sehr schnell.

In Kooperation mit der Schießsport-Gemeinschaft Kevelaer wurde auch mehrmals die Möglichkeit zum Kegeln und Schießen geboten und zum Abschluss der Ferienaktion machten sich alle auf den Weg zum „Irrland“. Die Teilnehmer hatten wieder viel Spaß, viele neue Freundschaften wurden geschlossen und die netten Rückmeldungen von Kindern und Eltern lassen darauf schließen, dass auch beim nächsten Ferienspaß der Wallfahrtsstadt Kevelaer wieder viele begeisterte Kinder unterwegs sein werden. 

Plümpe-Platz: Vorschläge werden ausgewertet

200 von 29.000 – so könnte man die Resonanz der Online-Bürgerbefragung zur Neugestaltung des Peter-Plümpe-Platzes auf den Punkt bringen. Mehr Bürger haben nicht von diesem Weg Gebrauch gemacht, sich bei der Gestaltung einzubringen. Hinzu kommen allerdings der ebenfalls mäßig besuchte erste Bürgerworkshop, Gespräche am Info-Pavillon sowie der gezielte Dialog mit Gruppen, die den Peter-Plümpe-Platz nutzen. Das zuständige Planungsbüro Jansen hat nun die Resonanz ausgewertet.

Deutlich wurde dabei das besonders geringe Interesse innerhalb der Ortschaften, die zusammen gerade einmal 14 Prozent der Teilnehmer stellen. Ebenfalls deutlich unterrepräsentiert waren die Gruppen der Unter-20- und der Über-65-Jährigen.

Parken nur für 21% wichtig

Etwa jeder Zweite gab an, den Peter-Plümpe-Platz mehrmals pro Woche aufzusuchen, lediglich jeder 35. besucht den Platz fast nie. Als Grund gab etwa jeder Fünfte die Dienstleistungen vor Ort an. Ähnlich oft nannten die Teilnehmer das Parken und das Einkaufen. Jeder Zehnte nutzt den Peter-Plümpe-Platz demnach zum Gastronomiebesuch. Gerade einmal jeder 30. gab als Nutzungsgrund einen Aufenthalt auf dem Platz an – ein deutlicher Hinweis darauf, dass es dem Platz an Aufenthaltsqualität fehlt.

Als wichtigste Funktion des Platzes gaben die Teilnehmer die Parkmöglichkeit an – allerdings mit lediglich rund 21 Prozent der Stimmen. Für vier von fünf Teilnehmern hat die Parkfläche demnach keine große Bedeutung. Auf Platz zwei und drei folgten mit jeweils rund 18 Prozent der Stimmen die Nutzung als Kirmesstandort und für den Wochenmarkt. Auch diese Werte sind angesichts der Möglichkeit von Mehrfachnennungen erstaunlich gering. Immerhin noch jedem Sechsten ist es wichtig, dass dort das Rathaus steht. Als Ankunftsort für die Pilger schätzt lediglich jeder Zwölfte den Platz. Noch geringer ist die Rolle, die der Platz für Kevelaer hinsichtlich des Einkaufs, der Aufenthalts und als Treffpunkt spielt (6,8%, 5,2% bzw. 5,6% der Stimmen).

Kritik äußerten die Bürger vor allem an der aktuellen Gestaltung (jeder Vierte) und an der Verkehrssituation (jeder Fünfte). Die Teilnehmer wünschten sich außerdem mehr Gastronomie (jeder Siebte) und weniger Parkplätze (jeder Zehnte). Weiterhin sollte der Wochenmarkt mehr Angebote bieten und besser präsentiert werden und auch Feste dürften nach dem Wunsch der Teilnehmer häufiger dort stattfinden. Rund acht Prozent der Befragten hatten zudem Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, fünf Prozent kritisierten die Sauberkeit. Dementsprechend bezeichneten neun von zehn Teilnehmern der Onlinebefragung die Neugestaltung des Peter-Plümpe-Platzes als eher wichtig oder sehr wichtig.

Ein Drittel für Bebauung

Zwei Drittel der Befragten wären einverstanden, wenn zugunsten der Attraktivierung des Platzes Parkplätze wegfielen. Fünf von sechs Teilnehmern plädieren außerdem für einen autofreien Platz vor dem Alten Rathaus für Hochzeitsgesellschaften. Drei Viertel unterstützen eine weitere Verkehrsreduzierung im Umfeld des Platzes durch Einbahnstraßen, Fußgängerbereiche oder Spielstraßen. In diesem Zusammenhang votieren auch vier von fünf Befragten dafür, einen anderen Ankunftsort für Pilgerbusse zu finden. Eine Bebauung mit weiteren Wohn- oder Geschäftsgebäuden kann sich jeder Dritte vorstellen.

Weiteren Handlungsbedarf sahen Nutzer der interaktiven Gestaltungskarte bei der Fahrradinfrastruktur, den Entwicklung des Bereichs zwischen Rathaus und Roermonder Platz (u.a. mit weiterer Gastronomie) und dem Ausbau des freien WLAN-Angebots.

Auf Grundlage der gesammelten Meinungsbilder erarbeitet das Planungsbüro nun Gestaltungsvorschläge, die in einem weiteren Bürgerworkshop diskutiert werden sollen, bevor am Ende der Rat der Stadt den finalen Entwurf bestimmt.

Kevelaer beim Stadtradeln nach vorne bringen

Die bundesweite Kampagne „Stadtradeln“, bei der Kevelaer bereits zum zweiten Mal mitmacht, geht in die zweite Woche. In den ersten sieben Tagen sind bereits weit über 10.000 Kilometer geradelt worden, aktuell haben die Kevelaerer die 24.000-Kilometer-Marke geknackt. Nach wie vor können sich alle, die in Kevelaer wohnen, arbeiten, zur Schule gehen oder einem Verein angehören, an der Kampagne beteiligen, die noch bis 23. August 2019 läuft.

„Probieren Sie das Fahrrad aus als Verkehrsmittel im Alltag“, rät Klimaschutzmanagerin Nina Jordan. „Sie werden feststellen, dass es sehr angenehm ist, sich an der frischen Luft zu bewegen.“ Denjenigen, die bereits überzeugte Viel-Radler sind, dankt sie für ihre vielen Kilometer. „Es hat mich schon erstaunt zu sehen, dass manche auf mehrere Hundert geradelte Kilometer pro Woche kommen. Das ist natürlich super, um Kevelaer im Ranking der Kommunen nach oben zu befördern.“

Preise für die Teilnehmer

Den Teams mit den meisten Kilometern winken attraktive Preise von den lokalen Sponsoren. Unter allen Teilnehmern werden außerdem Preise verlost, damit es sich auch für die lohnt, die nicht die Chance haben, überdurchschnittlich viel zu fahren. Denn, so Jordan: „Jeder Kilometer zählt für die Umwelt und die eigene Gesundheit“.

Einen Tipp hat sie noch für alle Kurzentschlossenen: Am Freitag, 16. August 2019, wird am Nachmittag eine geführte Radtour zum Rouenhof in Kervenheim stattfinden. Hier gibt es Gelegenheit für Kaffee und Kuchen, die Besichtigung der Ställe sowie die Ausstellung „Irrweg Pestizide“ zum Thema Chemie in der Landwirtschaft. Nur wenige wissen um die negativen Effekte der zahlreichen chemischen Substanzen, die von Menschen in die Umwelt ausgebracht werden, und das will die Ausstellung ändern. Die Tour ist für Familien geeignet. Infos zur Radtour und zum Stadtradeln gibt es unter www.stadtradeln.de/kevelaer und Tel. 02832-122740.

Eine spontane Bandgründung

„Ich wollte bei einem Bandwettbewerb mitmachen, aber hatte keine Band“, beschreibt Nils Schink, Gründer der Band, das Problem, vor dem er im Mai dieses Jahres stand. Kurzerhand entstand mit Felix Ingenpaß und Phil Scharnowski „The Ohana Crew“. Die Zusammenarbeit entstand durch Kontakte, die Schink vorher bereits zu den beiden hatte. Es folgte der Auftritt beim Bandwettbewerb in Düsseldorf „direkt vor vielen Leuten“. Die Band blieb auch nach diesem Auftritt bestehen und stellte sich als eine harmonische Kombination heraus.

Mit Musik haben alle drei Bandmitglieder schon lange zu tun. Felix Ingenpaß, in der Band am Klavier und als zweite Stimme, machte bisher viel für sich selbst Musik. „Angefangen hat alles mit einem Keyboard im Kinderzimmer. In meinem Leben spielt Musik eine besondere Rolle. Wenn keine Musik zu hören ist, trage ich mindestens fünf Ohrwürmer mit mir herum“, erzählt der 24-Jährige. Phil Scharnowski aus Wetten, der in der Band als Schlagzeuger und allgemein als Percussionist aktiv ist, hat vorher ebenfalls schon Musik gemacht. „Ich bin mit Musizieren groß geworden, da ein großer Teil meiner Familie begeisterte Hobbymusiker sind. Ich spiele, seit ich acht Jahre alt bin“, erzählt der 21-Jährige.

In einem Van durch Australien

Nils Schink, in der Band Sänger und Gitarrist, hat im Ausland bereits Musik genutzt, um sein Leben zu finanzieren. Er ging während seines Jura-Studiums zunächst nach Teneriffa und anschließend nach Australien, wo er einen jungen Mann aufgabelte und mit ihm in einem Van durch Australien reiste. „Wir haben dann ein paar Gigs gespielt – für Essen oder Gage, was auch immer es gab“, erinnert sich der 23-Jährige an die Zeit. Nun macht er in Deutschland weiter Musik, will sein Jura-Studium beenden und ab dem nächsten Frühjahr Musik studieren. Im Moment ist er jedoch einfach glücklich über das, was er hat: „Manchmal vergisst man auch, dankbar zu sein für die Dinge. Zum Beispiel, dass ich zwei Musikerfreunde habe, mit denen ich Musik machen kann.“

Das Logo der Band. Foto: privat

Auf eine Musikrichtung haben sich die Musiker nicht festgelegt. Von HipHop über Rock bis Folk sei bereits vieles dabei gewesen. Man wolle „alles einmal durchprobieren“, meint Schink. Es sei einfach schön, „dass man gemeinsam Musik macht. Es ist nicht geplant, damit die Welt zu umreisen“, sagt der Gründer der Band. Die jungen Männer probieren nun in der Startphase verschiedene Stile aus und erproben das gemeinsame Spielen.

Vorerst bleibt es bei ihrem einzigen Auftritt in Düsseldorf. Hat jedoch jemand privat Interesse an einem Auftritt bei Geburtstag, Hochzeit oder Ähnlichem, kann die Band gerne bei facebook unter www.facebook.com/TheOhanaCrew/ kontaktiert werden. Wenn ein bunter Mix an Musikrichtungen gewünscht ist? „Dann ist man bei uns genau richtig. Wenn wir eins können, dann ist es, uns auf die individuelle Situation einzustellen“, lächelt Schink.

Die Band sucht aktuell noch Unterstützung. Ein Bassist und ein Gitarrist würden die Gruppe zunächst vervollständigen. Zeit für Proben finden die Musiker aktuell nicht viel – das Studium und die Ausbildungen spannen sehr ein. Vor allem beim Gründer der Band ist ungewiss, ob er in Zukunft in Köln wohnen wird oder die Wege ihn doch an einen anderen Ort verschlagen. Die Zukunft der Band kann Schink nicht klar formulieren, er denkt jedoch positiv: „Ich glaube, wenn ich weg wäre, würden die beiden auch weiter Musik machen. Aber ich kann froh sein, dass die auch mit mir Musik machen.“

Eine Panne beim ersten Auftritt

Auch wenn der gemeinsame Auftritt der Band bisher einmalig war – diesen werden sie wohl niemals vergessen. Alles lief glatt, die Gruppe harmonierte und ein großes Publikum war da. An einem Punkt jedoch gerieten die Musiker ins Schwitzen. „Da fiel mir auf, dass wir den Song gar nicht zu Ende geschrieben haben“, erzählt Schink. Doch die Band zeigte Improvisationstalent, der Text wurde frei aus dem Kopf fortgesetzt und das Publikum im Glauben gelassen, dass alles nach Plan läuft.

Ein Highlight zum Wallfahrtsabschluss

Gerade in diesen Tagen und den kommenden Wochen steht die Wallfahrtsstadt ganz im Zeichen der ein- und ausziehenden Pilgergruppen. Neben vielen Individual-Pilgern sind es vor allem die traditionellen Gruppen, die das Bild in Kevelaer bunt färben. Und es sind nur noch wenige Wochen bis zum Abschluss der Wallfahrtssaison.

Mit dem Stummfilm „Die Wallfahrt nach Kevelaer“ haben die Kirchengemeinde St. Marien und die Wallfahrtsstadt Kevelaer ein Event der besonderen Art nach Kevelaer geholt: Am Donnerstag, 31. Oktober 2019, wird um 19.30 Uhr diese besondere Kulturveranstaltung die diesjährige Wallfahrtszeit beschließen.

Originalschauplätze im Rheinland

In Anlehnung an den Inhalt des berühmten Gedichtes von Heinrich Heine zeigt diese aufwendige, schwedische Großproduktion aus dem Jahr 1921 die Wallfahrt von Köln zum Marienwallfahrtsort Kevelaer und führt in Teilen an Originalschauplätzen im Rheinland entlang. Den Rahmen dieses Filmabends bildet die Marienbasilika Kevelaer. Kurze Textbeiträge und die Untermalung der Handlung mit Musik der großen Seifert-Orgel werden für den ganz besonderen Kulturgenuss stehen.

In einer Kooperation zwischen der Wallfahrtsstadt Kevelaer und der Wallfahrtsgemeinde St. Marien ist es gelungen, den Stummfilm nach Kevelaer zu holen. Schnell haben sich Bernd Pool, Leiter Stadtmarketing und Kultur, und Dr. Bastian Rütten, Theologischer Referent St. Marien, von der Idee anstecken lassen, den Film in Kevelaer zu zeigen.

Den Hinweis auf den Stummfilm erhielt Dr. Dominik Pichler, Bürgermeister der Wallfahrtsstadt Kevelaer, nach den Stummfilmtagen in Bonn im vergangenen Sommer. „Zu einem guten Stummfilm gehörte seinerzeit immer auch gute Musik“, sagt Rütten. „So ist auch die Idee geboren, den Film an einem besonderen Ort zu zeigen: In unserer Basilika!“ Elmar Lehnen wird die circa einstündige Filmvorführung musikalisch an der großen Seifert-Orgel begleiten.

„Der Film liefert unglaublich tiefe und mystische Bilder, kombiniert mit einer schwärmerischen Inszenierung“, freuen sich die Verantwortlichen schon heute. Die Orgelmusik, das besondere Instrument und der Raum werden dies zu einer einmaligen Verbindung zwischen filmischer Kunst, Musik und Architektur werden lassen.

Unbedingter Bezug zu Kevelaer

Die Handlung des Gedichtes ist schnell erzählt: Eine Mutter drängt ihren Sohn zu einer Wallfahrt nach Kevelaer. Dieser ist über den Tod seiner Geliebten bisher nicht hinweggekommen. Nun macht er sich auf den Weg, um der Muttergottes ein Wachsherz zu opfern. „Sicher“, so Rütten, „kann man sich die Frage stellen, ob Heines mitunter subtiles Gedicht hier hineinpasst. Auch Bernd Pool und Bastian Rütten sind sich einig: Der Film hat einen unbedingten Bezug zu Kevelaer und zur Wallfahrt und soll aus diesem Grund auch hier, quasi am Handlungsort, gezeigt werden. So war auch schnell ein Termin und Ort gefunden, der dem Inhalt aufs Beste gerecht wird.

„Die Bilder sprechen wie in jedem Kinofilm unsere Sinne an. Wir sind eingeladen zu suchen, wo wir uns wiederfinden. Zugleich aber auch: Wo eben nicht“, sagt Rütten. „Nichts anderes tun die Gemälde und Glasmalereien in unseren Kirchen! Sie erzählen Lebensgeschichten. Die eine passt uns und zu uns, die andere eher nicht.“

Der Film von Regisseur Hyltén-Cavallius wurde kürzlich im Schwedischen Filmarchiv restauriert. Am Aufführungstag wird Magnus Rosborn von der Filmagentur in Stockholm anwesend sein. Am Vorabend zum Stummfilm „Die Wallfahrt nach Kevelaer“ gibt es am Mittwoch, 30. Oktober 2019, um 19.30 Uhr im Konzert- und Bühnenhaus eine Werkeinführung.

Karten sichern – das Kontingent ist begrenzt

Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Das Kartenkontingent ist aufgrund des reduzierten Platzangebotes in der Marienbasilika begrenzt (Sitzplätze in den Seiten- und Querschiffen können leider nicht angeboten werden). Der Kartenpreis beträgt 12 Euro. Karten sind erhältlich im Vorverkauf beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Peter-Plümpe-Platz 12, 47623 Kevelaer, Tel.-Nr.: 02832/122 – 991, oder an der Pforte des Priesterhauses.

Mit der Taschenlampe durch die Ausstellung

Der Raum der Sonderausstellung rund um die Feuerwehr im Kevelaerer Museum war am Freitagspätnachmittag komplett abgedunkelt worden und einige Kinder wagten sich allein oder in Begleitung in die besondere Führung mit dem Titel „Nachts im Museum“. „Keine Angst, ich kenne hier jeden Winkel, es wird auch nicht gruselig, aber hoffentlich spannend“, versicherte Museumspädagogin Indra Peters beim Eintreten.

Dass Leute der freiwilligen Feuerwehr ganz normale Menschen mit den unterschiedlichsten Berufen sind, das erkundeten die Kinder an der großen Wand im Eingangsbereich mit Fotos, Alter, Name und Löschzug verschiedener Freiwilliger. Gemeinsam mit den Kindern klärte Indra Peters dann die Frage: Woher hat die Feuerwehr eigentlich ihr Geld? „Die holt es sich von der Bank“, meinte ein Mädchen.

Die Arbeit ist unentgeltlich

Aber die jungen Besucher lernten schnell, dass die Feuerwehrleute zwar für ihre Arbeit ausgestattet werden, aber sie keinen Lohn dafür bekommen. „Ihre Arbeit ist unentgeltlich und dient dazu, anderen zu helfen. Wie Spülmaschine für Mama ausräumen eben!“, meinte Indra Peters. Die Kinder erfuhren, dass es oft auch Jugend- oder sogar Kinderfeuerwehren gibt, dass es Feuer selbst schon „ewig lang“ gibt, doch die Feuerwehr selbst erst rund 150 Jahre.

Begleitet von Theo Winkels von der Freiwilligen Feuerwehr Twisteden als Experte ging es dann näher an ein Gerät zum Feuerlöschen, eine Handpumpe aus dem Jahr 1713. Über Ochsen wurde das schwere Gerät zum Brandherd gezogen und über Menschenketten, die volle Eimer weiterreichten, mit Wasser versorgt. „Über eine Wippe mussten dann vier Leute hier pumpen. Das war so anstrengend, dass viele schon nach kurzer Zeit wegen totaler Erschöpfung ausgetauscht werden mussten“, wusste Indra Peters.

Die Temperatur der Feuerwehrleute messen?

Alte Wassereimer aus Leder, teils auch mit Initialen der Besitzer, gab es im Taschenlampenlicht zu sehen. Jeder Haushalt musste einen solchen haben und bei einem Brand galt es, als Nachbarschaften gemeinsam im Kampf gegen das Feuer zusammenzustehen. Einen langen Eisenstab mit einem eingebauten Thermometer gab es zu erkunden. Auf die Frage, was die Feuerwehr wohl damit mache, kamen verschiedenste Erklärungen der Kinder. „Damit misst man, ob das Feuer Fieber hat? Oder man misst die Temperatur der Feuerwehrleute?“ Theo Winkels gab nach einigem Rätselraten die Lösung: „Mit dieser Heusonde kann man die Temperatur von Heu in den Ställen messen. Heu kann sich nämlich bei großer Hitze selbst entzünden. Die Feuerwehr trifft mit dieser Heusonde auch Vorsorge bei Bauern“, erfuhren die Teilnehmer.

Dass es früher keine Alarmsirene gab, sondern einfach eine Glocke geläutet oder ein Horn geblasen wurde, kam zur Sprache und es wurden alte Uniformen und Pickelhelme angeleuchtet, die nicht nur „cool“ aussahen und die Träger größer machen, sondern den Aufprall von einstürzenden Mauerstücken mildern, indem diese an der Spitze zerschellen. Lustig fanden es die Kinder, dass es früher auch Helme mit Berieselungsanlage gab. „So ein Feuerwehrmann war dann wie ein lebendiger Springbrunnen und wurde durch das Wasser aus dem Helm umgeben, geschützt und gekühlt! Toll, nicht?!“, fand auch die Museumspädagogin.

Immer wieder Alarm

Richtig spannend wurde die Führung durch Matthias und Hermann-Josef Kaenders, die wie Theo Winkels bei der Freiwilligen Feuerwehr in Twisteden sind. Immer wieder gab es Alarm, mal gab es einen gespielten Einsatz wegen eines angebrannten Schweinebratens mit gebildeter Rettungsgasse aller Teilnehmer im Museum und der Vorführung einer alten Kübelspritze, dann war da noch eine Absperrung wegen eines verunglückten LKW mit ausgetretenen Chemikalien, die aber gerade noch rechtzeitig entfernt worden waren.  Matthias Kaenders, der auch lange beim Spielmannszug war, machte auch einen Trommelwirbel und berichtete über die Zusammenhänge zwischen Spielmannszügen und Feuerwehren.

Am Ende gab es für die drei Freiwilligen einen großen Applaus, denn, so Indra Peters: „Ein Dankeschön ist oft viel wert, egal, ob bei der Feuerwehr oder beim Spülmaschineausräumen.“ 44 Jahre schon ist Hermann-Josef Kaenders bei der Feuerwehr, sein Sohn trat früh in seine Fußstapfen und ist seit 25 Jahren dabei und aktuell Löschzugführer in Twisteden und ist nun einer der Nachfolger von Theo Winkels, der den Teilnehmern viel Wissen aus seiner Praxis und aus der Geschichte der Feuerwehr vermittelte.

„Es war spannend und lehrreich. Besonders schön war, dass auch die Kleinen von Anfang bis Ende mitmachen konnten“, meinte die 14-jährige Christin aus Wachtendonk, die mit ihren Cousinen aus Kevelaer an der Spezialführung durch die Sonderausstellung gerne teilnahm. Am 31. August 2019 gibt es eine zweite Kinder- und Familienführung durch die Sonderausstellung und zwar wieder „nachts im Museum“.

Unbekannte brechen in Hallenbad ein

Zwischen Montag, 12. August 2019, 15 Uhr, und Dienstag, 13. August 2019, 8 Uhr, hebelten unbekannte Täter eine Fluchttür zum Anbau des Schwimmbades an der Straße Hüls auf. Sie durchwühlten anschließend die Räumlichkeiten nach Diebesgut und entwendeten Münzbargeld aus einem Büro.
Hinweise zu verdächtigen Personen oder Beobachtungen bitte an die Kripo Goch unter Tel. 02823-1080.

Die Schöne und der Bürgermeister

Am vergangenen Samstag, 10. August 2019, verwandelten leuchtende Kerzen, Menschen in farbenprächtigen Gewändern und internationales Stimmengewirr die Kevelaerer Innenstadt. Unter den Pilgern konnte in diesem Jahr auch Sayana Ranjan entdeckt werden. Die Finalistin der TV-Sendung Germany‘s Next Topmodel 2019 war mit ihrem Freund Prash und dessen Familie in die Wallfahrtsstadt gekommen, um eine Kerze anzuzünden. Viele Teilnehmer beschreiben den Tag als großes Familientreffen, so wie Sayanas Freund Prash, der nicht zum ersten Mal die Wallfahrt in Kevelaer besucht hat.
Der Bericht von der Tamilenwallfahrt 2019 folgt im Kevelaerer Blatt vom 15. August 2019.