Aktuelles aus Kevelaer

Achtung, Schulanfang!

Die Schulzeit hat wieder begonnen – und dann kommt es vor den Schulen häufig zu schwierigen Verkehrssituationen. Das KB hat gestern an der St.-Antonius-Grundschule an der Biegstraße vorbeigeschaut. Eine Momentaufnahme von Alexander Florié-Albrecht.
6.40 Uhr. An der Kreuzung Biegstraße/Twistedener Straße ist nichts los. Es herrscht die Ruhe vor dem Ansturm der 361 Zweit-bis Viertklässler. Verkehr ist um die frühen Stunden naturgemäß wenig auszumachen. Überrascht bin ich, als um die frühe Stunde eine Schülerin des Kardinal-von Galen-Gymnasiums auf die Twistedener Straße links einbiegt.
7.20 Uhr. In den vergangenen Minuten kommen vermehrt Gymnasialschüler zum Linksabbiegen über die Biegstraße. Bärbel Ries betritt den Schulhof, läuft in Richtung Sekretariatsbüro, um bei dem „guten Geist“ des Hauses, Stephanie Hülse, schon mal Hallo zu sagen „Es geht schon wieder los. Nervös ist man immer“, lacht die Lehrerin.
Durch das Sekretariatsfenster sind zwei Schüler zu sehen, als sie über den Hinterhof die Schule betreten. Dass so manche Eltern einfach mal ihre Kinder bis fast vor die Schultür fahren, beobachtet Stephanie Hülse schon. „Das ist dann weniger schön.“
7.25 Uhr. Auf dem Fußgängerweg läuft ein kleines Kind Richtung Grundschule, das von seiner Mutter begleitet wird. Jacqueline Kaiser hat sich mit ihrer achtjährigen Tochter Julie vom Hoogeweg aus aufgemacht. „Ich freue mich auf die Freundinnen“, sagt das junge Mädchen. Ihre Mutter beobachtet ab und an schon mal verkehrstechnisches „Chaos“ rund um die Schule: „Wenn einige ihre Kinder abliefern, und an der Bushaltestelle, wenn man sie abholt.“ Gerade mittags gebe es Probleme. „Da stehen dann vier bis fünf Autos.“ Der Busfahrer ärgere sich da zu Recht. „Manchmal verzweifelt man da am Verstand der Menschen.“ Die Parkplätze unmittelbar vor der Schule sind weitestgehend belegt. Ein weißer Nissan-SUV nimmt so viel Platz ein, dass ein zweiter Wagen kaum eine Chance hat. Blöd geparkt, denke ich.
7.40 Uhr. Eine große „Welle“ an Schülern kommt über die Biegstraße. In den kommenden Minuten werden es immer mehr. Auffällig ist, wie viele mit Tretroller, Fahrrad – und Helm – unterwegs sind, wie viele Eltern an diesem Morgen mit ihnen den Weg zu dem Platz suchen, wo man die Räder abstellen kann – und wie rücksichtsvoll alle den für sie vorgesehenen Fahrplatz nutzen. „Die mussten heute so viel tragen“, erzählt Anja Elsinghorst, die ihre siebenjährige Tochter Hannah gerne an diesem ersten Schultagsmorgen nach den Ferien unterstützt. „Ab morgen machen das die Kinder dann alleine.“ An dem Morgen zeigt sich die Situation recht entspannt. „Das gute Wetter“, meint sie. Das ist aber beileibe nicht immer so: „Wenn hier drei Tropfen Regen fallen, ist es schlecht. Da stehen die Autos überall auf den Fußgängerwegen, fahren bis hier ran und parken fast auf dem Radweg. Furchtbar.“
7.52 Uhr. Die Situation vor der St.-Antonius-Grundschule wird zunehmend dichter auf dem Biegstraßen-Radweg – und tatsächlich halten zeitversetzt vier Fahrzeuge an der Bushaltestelle. „Die Elterntaxis fahren wieder“, meint ein Radfahrer spontan beim Vorbeifahren.  Nahe der Haltestelle an sein Fahrrad gelehnt, verfolgt Polizeihauptkommissar Horst Frenzen, wie sich die Fahrer und Kinder verhalten. „Kurz vor acht kommt der Schulbus. Bis dahin sollten die Kinder den Wagen verlassen haben und die Autos weitergefahren sein. So ist es vereinbart mit der Elternschaft.“ Es ist zu erkennen, dass drei der vier Fahrzeuge sich an diese Maßgabe tatsächlich auch halten: nur die Schulsachen ausladen und wieder abfahren. Ein weißer Mazda bleibt jedoch etwas länger ohne Fahrer stehen.
Anfangsprobleme

„Jedes Jahr gibt es Anfangsprobleme“, sagt der Beamte. Verwarngelder seien das letzte Mittel, ein Hinweis genüge oft schon. Als der Fahrer kommt, gibt er an, dass er das angeblich nicht gewusst habe. „Bei der Einschulung parken die Eltern auch direkt vor der Schule“, räumt der Polizist ein. „Aber wenn ich hier einen Monat stehe, dann spielt sich das ein.“
7.58 Uhr. Alexandra von Woezi hat ihre achtjährige Tochter Hannah zur Schule gebracht, winkt ihr zum Abschied zu. Die 37-jährige Mutter findet, dass die Verkehrssituation an der Biegstraße „oft für Kinder unübersichtlich ist, manchmal selbst für uns, wenn die Fahrzeuge dicht in den Häusereinfahrten und im Eingang mit den Wagen stehen“. Teilweise nähmen sie dann da auch ein Stück des Gehweges und der Straße für andere Verkehrsteilnehmer weg, schildert sie im Gespräch mit Jacqueline Kaiser. „Das ist teilweise auch Faulheit – und wenn man zu spät kommt“, findet sie. Von Woezi sieht aber auch, „dass es wenig Parkmöglichkeiten gibt. Da stehen dann die Anwohner, die Lehrer.“ Und wenn nachmittags alle Kinder gleichzeitig geholt werden und Regen fällt, „ist es schwierig.“ Am Einschulungstag werden die beiden „definitiv mit dem Rad“ kommen. „Das ist entspannter.“ Denn am Donnerstag kommen 111 Erstklässler neu dazu.
8.05 Uhr. Die Schüler haben mit dem Unterricht begonnen, sind ganz diszipliniert beim Ertönen des sehr leisen Schulglockentons in das jeweilige Klassenzimmer gehuscht. Schulleiter Andreas Berndt bespricht sich auf dem Schulflur mit einem seiner Kollegen, eine Tasse Kaffee in der Hand. „Die ersten zwei Schultage kommen die mit Gepäck und ihren ganzen Schulheften. Da ist es immer etwas voller“, sieht er die Situation an diesem Morgen gelassen. Dass am Mittag einige Fahrzeuge in der Bushaltestelle stehen, „das haben wir immer mal.“ Da sei dann auch nicht mehr der Druck da, direkt zur Arbeit fahren zu müssen. Man weise auf Schulpflegschaftssitzungen und Elternabenden regelmäßig darauf hin, dass man an der Bushaltestelle nur kurz anhalten soll, um die Kids raus- oder reinzulassen. Die Polizei sei dann ja auch da. „Das geht dann eine Zeit lang.“
 

Martin Luther King steht Kopf

Es war eine bunte, wenn auch im Vergleich zum vergangenen Jahr etwas übersichtlichere Gruppe an Menschen, die sich am Sonntagnachmittag im Marienpark zur fünften „interreligiösen Wallfahrt“ versammelte. Etwas mehr als Hundert Menschen waren zusammengekommen, um auf Einladung von Elke Kleuren-Schryvers von der „Aktion pro Humanität“ für den Frieden zu beten.
Auch Klarissenschwestern hatten den Weg zum gemeinsamen Innehalten unter dem Motto „Friede sei in Euren Mauern – Geborgenheit in Deinen Häusern“ gefunden. „Es ist ganz wichtig, dass wir auch globaler denken. Wir sind alle Geschöpfe Gottes und sind aufgerufen, uns gemeinsam auf den Weg zu machen, um den Frieden wiederherzustellen“, machte Schwester Marlies deutlich.
„Dass alle Religionen in Frieden leben“, war auch der Wunsch des eines Lehrers, der mit seiner Frau vor einem Jahr aus der Türkei nach Bedburg-Hau geflüchtet war und gemeinsam mit ihr und dem Ausländer-Initiativkreis der Stadt zur Wallfahrt erschien.
Den Themenkreis hatte Kleuren-Schryvers im Vorfeld der Wallfahrt schon hervorgehoben: „Wie mit Flüchtlingen in Europa umgegangen wird, die hier ja nur ihr Leben und das ihrer Familien leben wollen – und wie wir vermeiden, dass Menschen zu Flüchtlingen werden.“
Vor der eigentlichen Prozession bat Michael Rubinstein vom jüdischen Landesverband Nordrhein die Anwesenden, die verschiedenfarbigen Zettel auszufüllen, die verteilt wurden. Auf diesen Zetteln standen Leitgedanken der diversen Religionen. Diese sollten mit eigenen Gedanken ergänzt werden.
Wallfahrtsrektor Gregor Kauling bezeichnete die „interreligiöse Wallfahrt“ als „wunderbaren Impuls, zurückgehend auf Rupert Neudeck“, den verstorbenen Begründer der Hilfsorganisation „Cap Anamur“. Dessen Geist sei „mit uns hier“, unterstrich der Erzbischof des Niger, Laurent Lompo. Es sei „wichtig, dass alle Religionen die Hände zusammen einschlagen, dass Gott ein Gott der Einheit ist.“ Im Niger lebten nur 1,5 Prozent Christen, die unter anderem in einer interreligiösen Gruppe hart dafür arbeiten, dass Frieden in dem Land herrscht, in dem Dschihadisten immer wieder für Tote sorgen.
Deutlich wurde, wie sehr die Geistlichen aller Religionen die aktuelle Weltlage umtrieb. „Wir spüren immer mehr, dass Nationalismen und Egoismen die Welt in einer Weise auseinander treiben, die wir so lange nicht mehr kannten“, sagte Kauling in seinem Grußwort. Umso wichtiger sei es, sich als Mensch zu begegnen, „egal welche Rasse, Religion oder Nationalität uns voneinander trennt.“
Die evangelische Pastorin Karin Dembek meinte später, dass ihr Angst mache, dass der Traum Martin Luther Kings, dass alle Menschen gleich miteinander leben können, umgekehrt scheine.
Vom Marienpark aus zogen die Menschen los, sangen beim Gang durch die Hauptstraße „Hevenu shalom alejchem“. Sie trugen Schilder wie „Juden, Christen, Muslime – guter Wille verbindet“ und hielten an den Stufen der Basilika. Dort empfing sie der Familienchor mit dem Lied „Come let us sing“.
Was Menschen an Gutem tun können, um in den Himmel zu kommen, darum gehe es, unterstrich der Dialog- und Kirchenbeauftragte des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Ahmad Aweimer.
Das diesjährige Motto könne nicht besser gewählt sein, verwies Michael Rubinstein auf ein Zitat Salomon Korns: „Wer ein Haus baut, will bleiben.“ Viele Juden zweifelten, ob Deutschland noch ihr Zuhause sei. „Ja, es ist Zuhause, aber das funktioniert nicht von allein.“ Er dankte deshalb allen, dass sie immer wieder kommen und diesen Gedanken damit stützen.
Der Pfarrer der evangelisch-freiheitlichen Kirche, David Burau, unterstrich, wie wichtig allein schon der gemeinsame Weg zum Kapellenplatz sei. „Frieden und Geborgenheit gibt es nur, wenn wir nicht aneinander vorbeigehen.“ In dem Sinne war auch die Idee zu verstehen, dass sich die Anwesenden vor Ort untereinander begrüßten und vorstellten.
Zum Abschluss führte der Weg an die Friedensstele nahe dem Forum Pax Christi. Dort trugen die Gläubigen ihre Gedanken auf den eingangs ausgeteilten Zetteln vor: „Keine Atomwaffen mehr“, „Offenheit gegenüber allen Menschen“, „Freiheit für allen Muslime“ oder „Türen öffnen, wo Kevelaer ein sicherer Hafen geworden ist“.

Ökumenische Schöpfungszeit thematisiert Salz

Salz steht im Mittelpunkt der diesjährigen ökumenischen Schöpfungszeit, einer Veranstaltungsreihe, die seit 2003 im Kreis Kleve von evangelischen und katholischen Christen gemeinsam organisiert wird. In diesem Jahr werden sich neben dem Kreiskomitee der Katholiken, dem Kreisdekanat Kleve, dem evangelischen Kirchenkreis Kleve und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) auch Aktivisten der „Fridays for Future“- Bewegung an einigen der Angebote beteiligen.
Auftakt am 6. September

Den Auftakt bildet am Freitag, 6. September, ab 19 Uhr der Eröffnungsgottesdienst an der Nierswelle in Goch, der von den Konga Quings aus Kleve musikalisch begleitet wird. Am folgenden Montag, 9. September, beginnt um 18 Uhr eine Baubesichtigung des Soleparks St. Jakob in Kevelaer, Auf der Hüls, der im kommenden Jahr offiziell eröffnet wird. Zu einer Schöpfungsvesper laden evangelische und katholische Frauen gemeinsam für Mittwoch, 11. September, 18 Uhr, in die Burg Kervenheim, Schlossstraße 17, ein.
Unterstützt wird von den Christen das Klimafestival von „Friday for Future“ am Freitag, 20. September, in Geldern und Kleve. Eine franziskanische Radtour rund um Goch startet am Sonntag, 29. September, um 14 Uhr an der Maria-Magdalena-Kirche in Goch. Ein ökumenischer Erntedankgottesdienst mit anschließendem Erntedankumzug durch Pfalzdorf beginnt am Samstag, 5. Oktober, um 12 Uhr auf der Kirchstraße 105 in Pfalzdorf.
Abschluss in Winnekendonk

Einen Tag später, am 6. Oktober, wird ab 11 Uhr der Erntedankgottesdienst der Region Ost in Sonsbeck, Achterhoeker Schulweg 18 gefeiert. Das Ende der diesjährigen Schöpfungszeit wird mit einer ökumenischen Vesper in der Katharinenkapelle Kevelaer-Winnekendonk gefeiert. Beginn am Pastoratsweg 2-3 ist um 19 Uhr.

Kings daheim weiter glücklos

Auch im dritten Heimspiel dieser Saison blieben die Kevelaer Kings sieglos: Vor etwa 350 Zuschauern im Hülsparkstadion gab es am vergangenen Samstag gegen die Witterschlick Fighting Miners eine bittere 3:13-Niederlage.
Dabei wäre das Spiel für die Kings beinahe optimal losgegangen: Schon im ersten Angriffsversuch warf Quarterback Marvin Topat einen langen Pass in Richtung Wide Receiver Marvin Skrypka, der seinem Bewacher enteilt war und freie Bahn zur Endzone hatte. Der Ball flog jedoch wenige Zentimeter zu weit, sodass Skrypka ihn zwar mit den Fingerspitzen berühren, aber nicht fangen konnte. Auch im nächsten Angriffsversuch blieb die Offense, wie eigentlich im gesamten Spielverlauf, glücklos: Jens Jacobsen fälschte einen Pass von Topat unglücklich in die Arme eines Witterschlicker Verteidigers ab.
Die Gäste nutzen den anschließenden Ballbesitz nach der Interception aus und überwanden die Kevelaerer Defense schließlich zum ersten Touchdown der Partie. Die restliche erste Halbzeit war ein komplett defensiv geprägtes Spiel, keine der beiden Offenses brachte viel zustande und es ging mit der 7:0-Führung für Witterschlick in die Halbzeitpause.
Im dritten Viertel spielte die Defense der Kings dann groß auf und hielt die Fighting Miners nahezu komplett ohne Raumgewinn, eine Interception von Mario Werner sowie ein Fumble der Witterschlicker sorgten zudem für gute Feldpositionen der Offense. Zumindest ein verwandeltes Field Goal von Milan Zielinski sprang dabei heraus, die Kings verkürzten auf 3:7. Die Antwort der Fighting Miners folgte aber prompt mit dem nächsten Touchdown, der die Führung wieder ausbaute.
Nun war die Kevelaerer Offense erneut gefordert, doch der nächste Drive, der ganz ordentlich begann, endete in einer weiteren Interception. Mit selbiger wurden aber auch die nächsten Offensivbemühungen der Witterschlicker schnell erstickt, Robin Reykers war zur Stelle und fing einen Pass ab, der zunächst abgefälscht wurde. Erneut aber blieb die Kings Offense ohne Erfolg und es blieb letztlich bei der bitteren 3:13-Niederlage, durch die die Fighting Miners in der Tabelle einiges an Boden auf die Kings gut gemacht haben.

Rekord-Teilnehmerergebnis

Als um kurz vor 23 Uhr die letzten Bildsequenzen über die Großleinwand geflimmert waren, erhob sich unter den anwesenden Zuschauern Applaus. In den Stunden zuvor hatten die zahlreich mit eigenen Klappstühlen, Tischen, Decken und weiteren Sitzgelegenheiten angereisten Gäste aus Kevelaer und Umgebung die Atmosphäre des Abends auf der Wiese des Schulzentrums hinter der Dreifachturnhalle genossen. Das Highlight war natürlich die Darbietung des englischen Kinofilms „Swimming with men“ über eine männliche Synchronschwimmer-Gruppe.
„Das war eine lange Suche, den richtigen Film zu finden“, gestand Bernd Pool vom Stadtmarketing. „Filme, die im Kino waren, kriegst Du kaum – und dann muss es noch ein Film ohne Eintritt sein.“ Er zeigte sich zufrieden mit der Auswahl eines Streifens, „der nicht ganz unbekannt ist und zur „Atempause“ passt.“
Und mit genau 2212 Teilnehmern konnte Pool für die Stadt und den Kreissportbund Kleve als Kooperationspartner ein Rekordergebnis verkünden. „Im ersten Jahr waren es 800, dann 1200. Letztes Jahr hatten wir 1500 – und jetzt natürlich auch zehn bis zwölf Kurse mehr“, war es für Pool „eine sensationelle Zahl, auf die wir nicht zu hoffen gewagt haben.“ Der Standort und das Angebot seien trotz der Verlagerung weg von der Hüls gut angenommen worden.
Kostenlos körperlich bewegen

Einige der Zuschauer hatten zuvor noch den allerletzten Gymnastikkurs der „Atempause“ 2019 mitgenommen, um sich noch einmal unter freiem Himmel kostenlos körperlich in den ausgehenden Ferien zu bewegen.
„Sport in so einer Gruppe bringt Entspannung“, meinte Rolf Keuler, „Ich fand den Standort toll“, hatte Hildegard Peters in den Wochen der „Atempause“ vor allem das Piloxing neu für sich entdeckt. „Da war mal ein ganz anderer Bewegungsschwung drin“, meinte die 73-jährige Kevelaererin.
Nach dem Sport war dann vor dem Genuss: Der Edeka-Stand versprach noch eine Portion Fleisch, Salat und Pommes zu günstigen Preisen.
Für die Unterstützung der Sponsoren wie Edeka und Rewe, die den Teilnehmern Obst und Getränke spendiert hatten, bedankte sich Bernd Pool vom Stadtmarketing ausdrücklich.
Und all diejenigen, die sich Leckereien selbst mitgebracht hatten, öffneten ihre eigenen Chips­tüten, gönnten sich dazu ein Schlückchen.
„Wir sind vor zwei Stunden aus der Nähe von Bordeaux wieder zurückgekommen, um pünktlich hier zu sein“, genoss Matthias Gesswein mit Frau, Kindern und Bekannten am reich gedeckten Campingtisch das eigene kulinarische Angebot und den schönen Film. „Ein Hugo für uns Frauen, ein Bierchen für den Mann“, brachte Ute Ripkens im Liegestuhl sitzend die Idee des Abends auf den Punkt. „Draußen sitzen, schönes Wetter und Kino gucken zum Ferienende.“
Die Atempause zieht 2020 wieder um

Im kommenden Jahr wird die „Atempause“ wieder umziehen – dann wieder auf die Rasenfläche nahe dem „Solegarten St. Jakob“ . Das Ganze wird dann schon Mitte Juli losgehen und am 7. August zu Ende gehen. „Das ist den frühen Ferien geschuldet“, so Pool.

Kein Lehrermangel an den Kevelaerer Grundschulen

Bundesweit fehlt es an Nachwuchs im Lehrerberuf. Besonders an Grundschulen fehlt schon jetzt Lehrpersonal. Bis 2025 könnten laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung etwa 35.000 Lehrerinnen und Lehrer allein an den Grundschulen fehlen. Auch in NRW ist der Lehrermangel an Grundschulen allgemein groß: Etwa jede dritte Stelle war zu Beginn des Jahres unbesetzt. Im vergangenen Schuljahr sind 5,1 Prozent des Unterrichts an den Schulen in NRW ausgefallen, wie Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) Ende Dezember 2018 in Düsseldorf mitteilte. 3,8 Prozent des Unterrichts wurden ersatzlos gestrichen, 1,3 Prozent durch eigenverantwortliches Arbeiten ersetzt.
Neues Schuljahr
Wie ist die Lage in Kevelaer zu Beginn des neuen Schuljahres? Das Kevelaerer Blatt hat sich in Bezug auf die Lage an den Grundschulen in Kevelaer umgehört.
Dagmar Wintjens ist Schulaufsichtsbeamtin für den Kreis Kleve. Die Kevelaerer Grundschulen sieht sie gut aufgestellt; viele Lehrkräfte aus anderen Orten wechseln gerne in die Marienstadt und bei Quereinsteigern wird die Fachlichkeit und Eignung durch die Leiter der Grundschulen streng geprüft und somit auch gewährleistet. „Gerade die geburtenstarken Jahrgänge der Lehrkräfte gehen nun vermehrt in Rente, neu ausgeschriebene Stellen sind nicht immer gut zu besetzen, aber die Unterrichtsversorgung in Kevelaer ist gewährleistet“, meint sie. Die Pflichtstunden seien alle abgedeckt; was nicht immer möglich ist, sind verschiedene Arbeitsgruppen (AG) oder zusätzliche Förderstunden, etwa für Lese- und Rechtschreibtraining.
Andreas Berndt leitet mit der St.-Antonius-Grundschule die größte Grundschule im Kreis Kleve. Lehrertechnisch ist sie im Verhältnis von Schülern zu Lehrern unterbesetzt, aber insgesamt ist die Lehrpersonalsituation auch durch einige qualifizierte Quereinsteiger gut: „Wir können die maximal vorgeschriebene Stundenzahl inklusive Förderstunden anbieten.“
Ähnlich positiv ist die Lage an der St.-Hubertus-Grundschule in Kevelaer: „Alle Pflichtstunden sind abgedeckt. Teils wurden zu uns auch Lehrer von anderen Schulen abgeordnet. Wir sind voll besetzt mit ausgebildeten Lehrern und auch unser musischer Zweig läuft weiter“, so Leiterin Helga Dückers-Janßen.
„Voll ausgebildete Lehrer“

Anna Molderings leitet die Wettener Grundschule: „Unser Personal ist besetzt. Unser Kollegium besteht komplett aus voll ausgebildeten Lehrern.“ „Wir können die maximale Stundenzahl für alle Klassen unterrichten“, meint auch Tanja Kocken, Schulleiterin der Twistedener St.-Franziskus-Grundschule: „Wir haben keine Seiteneinsteiger und auch unsere Kooperation mit dem Musikverein läuft weiter, sodass unsere Schüler nach Wunsch zusätzlich zum Unterricht einmal wöchentlich an Flötenunterricht teilnehmen können.“ Margarete Wahlen von der Overberg-Grundschule in Winnekendonk kommt für dieses Schuljahr zu dem Fazit: „Wir sind gut ausgestattet, es gibt personaltechnisch aktuell keinen Grund zur Klage.“
Es wird wohl keinen Unterrichtsausfall geben

Anders als in Ballungsgebieten ist die Lehrpersonalsituation hier in Kevelaer an den Grundschulen gut und es wird für die Schülerinnen und Schüler – auch wenn es manche sich vielleicht wünschen würden – wohl keinen Unterrichtsausfall geben.
Die Situation an den beiden weiterführenden Schulen in Kevelaer wurde durch das KB aktuell nicht beleuchtet. Gerade an der Gesamtschule könnte sich die Personalsituation kritischer als an den Grundschulen gestalten.

Staatssekretär besucht St. Jakob

Inwieweit das Kevelaerer Gradierwerk im Themenfeld „Digitalisierung“ eine Rolle spielt, ist nicht klar. Doch die anderen Aufgaben des NRW-Ministeriums für „Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie“ passen wie die umgangssprachliche „Faust aufs Auge“. Das stellte auch Christoph Dammermann, Staatssekretär des Ministeriums, bei seinem Besuch in der Wallfahrtsstadt am vergangenen Dienstag fest.
Dammermann war auf Einladung der Kevelaerer Wirtschaftsförderung gekommen, um sich mit dem Bürgermeister und Vertretern aus Politik und Verwaltung über den Wirtschaftsstandort Kevelaer auszutauschen und insbesondere über das Projekt „Solegarten St. Jakob“ zu informieren. Die Baustellenführung durch Stadtwerke-Chef Hans-Josef Thönnissen freute den Staatssekretär: Sonst werde man gern eingeladen „wenn es um Fördermittel geht oder grüne Bänder durchgeschnitten werden sollen“, sagte er. „Wir sehen nicht oft ,work in progress‘.“
Gestiegene Kosten

Um Fördermittel geht‘s in Kevelaer natürlich auch, denn es ist kein Geheimnis, dass die Kosten für Gradierwerk und Solegarten gegenüber den ursprünglichen Planungen gestiegen sind, auch wenn der Rat das Thema lieber in nichtöffentlicher Sitzung behandelte und die Verwaltung damit naturgemäß nicht hausieren geht. Derzeitiger Stand laut Wirtschaftsförderung der Wallfahrtsstadt: „Das Projektvolumen liegt nach den abgeschlossenen Ausschreibungsverfahren jetzt aktuell bei ca. 2,9 Mio. Euro.“ Der im Frühjahr gestellte Bewerbungsantrag für die Errichtung eines Solegartens beim Förderaufruf „Erlebnis.NRW-Tourismuswirtschaft stärken“ sieht laut Bewilligung, die im November 2016 erfolgte, Fördermittel in Höhe von rund 1,8 Mio. Euro vor.
Für den ehemaligen Leiter der Technischen Abteilung der Stadtwerke, Günter Nass, der seit seiner Pensionierung das Projekt Gradierwerk für die Stadtwerke leidenschaftlich begleitet, ist eine Steigerung der Kosten innerhalb des Projektes im üblichen Rahmen geblieben: Man rechne mit etwa 30 Prozent Mehrkosten durch Preissteigerungen, aber auch weil das Projekt außergewöhnlich und die Zahl der möglichen Anbieter bei den Aussschreibungen entsprechend begrenzt sei. „Das wissen die natürlich“, sagt Nass.
Nachdem die Ausschreibungsverfahren nun durchlaufen und in „trockenen Tüchern“ sind, rechnet Nass mit einer zügigen Fertigstellung des Gradierwerks, in dem bereits seit einiger Zeit das salzhaltige Wasser den Schwarzdorn berieselt.
Die Fertigstellung des Solegartens St. Jakob ist für Juni 2020 geplant. Das benachbarte Rilano-Hotel und das Medizinische Versorgungszentrum könnten dann schon geöffnet sein: Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns geht derzeit von einer geplanten Fertigstellung zum Ende diesen Jahres aus.
Das freute insbesondere auch den Staatssekretär Dammermann aus dem Wirtschaftsministerium, der die Fördergelder für den Solegarten St. Jakob auch mit Blick auf die damit initiierten Nachbarprojekte und die dortigen privaten Investitionen „gut angelegt“ sieht. „Der Tourismus ist für unser ganzes Land ein wirtschaftlich sehr bedeutender Faktor. Das touristische Angebotsspektrum von Kevelaer wird mit dem Solegarten St. Jakob gezielt erweitert und zukunftsfähig ausgerichtet. Das ist definitiv ein Gewinn für die Stadt und für die ganze Region“, so das Fazit des Besuches in der Wallfahrtsstadt.

Ausbildungsstart bei der Volksbank an der Niers

Zehn neue Auszubildende starteten jetzt in ihre berufliche Zukunft bei der Volksbank an der Niers. In den kommenden Jahren tauchen sie tief in die Bankbranche ein – und lernen, wie man umfassend und qualifiziert berät sowie die jeweils richtigen Finanzlösungen für die verschiedenen Kundenbedürfnisse findet. Zunächst aber startete der Einstieg ins Berufsleben mit einer Einführungswoche, um für die ersten Einsätze am Schalter gerüstet zu sein. Die künftigen Bankkaufleute erwarten abwechslungsreiche zweieinhalb Jahre. „Der Beruf ist voller Perspektiven, die vielfältigen Aufgaben sind anspruchsvoll. Die Azubis können jedoch mit viel Unterstützung rechnen“, erläutert Personalleiterin Dr. Elke Schax. Zunächst sind sie in den Kunden- und Servicebereichen im gesamten Geschäftsgebiet im Einsatz. Im weiteren Verlauf der Ausbildung lernen die Auszubildenden auch die Arbeitsabläufe in den internen Abteilungen der Bank kennen, zum Beispiel im Zahlungsverkehr, im Controlling oder Marketing. „Unser interner Unterricht sowie das vielfältige Angebot an Seminaren und Workshops vertiefen das Wissen“, ergänzt Ausbildungsleiter Philipp Lengkeit. Weitere Informationen zu einer Ausbildung bei der Volksbank an der Niers gibt es unter: www.vb-niers.de/ausbildung.

Es wird wieder bunt in der Wallfahrtsstadt

Es gibt Dinge, die dauern in Kevelaer etwas länger als andernorts. In diesem Falle ist das gewünscht und man darf sagen: Es ist gut so. Denn dass die Kunstwerke, die während des internationalen Madonnari-Festivals in Kevelaer entstehen, nicht in den zu Bürgersteigplatten gewordenen Staub der Geschichte, sondern auf profane Holzplatten gemalt werden, verlängert ihr Leben, lässt sie überdauern, zumindest eine Weile.
Bedauern muss man das nicht – im Gegenteil, über diese Form der Dauerhaftigkeit freut man sich beim Kevelaerer Stadtmarketing noch heute, zwei Jahre nach der Erstausgabe dieses für Deutschland einzigartigen Festivals. Nach der Präsentation der außergewöhnlichen Madonnenbilder, die 2017 entstanden waren, in Kevelaerer Geschäften und in der Sparkasse, entschieden sich die Organisatoren, die Werke mit Eröffnung der Wallfahrt 2019 der Vergänglichkeit preiszugeben. Die Ausstellung „Kunst Kreuz(t)weg“ zeigt seither eine Auswahl der oft farbenfrohen, vier Quadratmeter großen Darstellungen in den Grünanlagen des Kreuzweges und sorgt bei Kevelaerern wie bei Pilgern und Besuchern der Wallfahrtsstadt für viel Aufmerksamkeit.
Zweite Auflage

Nun steht die zweite Auflage des Festivals bevor, das es so in Deutschland nur in der Wallfahrtsstadt Kevelaer gibt. Am dritten September-Wochenende werden 20 internationale Künstler diesmal drei statt zwei Tage in der Marienstadt zu Gast sein und von der groben Skizze über die Zeichnung bis zur fertigen, detailreichen Ausarbeitung Kunstwerke in Pastellkreide entstehen lassen. Vom 20. bis 23. September sind die Madonnari-Künstler Gäste der Stadt – und die lässt sich das gemeinsam mit den weiteren Organisatoren („FreddArt Streetpainting“, Kirchengemeinde St. Marien und Wallfahrtsleitung, dem Verein „wirksam“ und dem Hauptsponsor Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze) durchaus was kosten. Über Geld spricht man in diesem Zusammenhang von offizieller Seite nicht – ohne die Unterstützung der Sparkasse wäre das Festival in dieser Form aber wohl nicht möglich, betont Stadtmarketing-Chef Bernd Pool.
Eine weitere Besonderheit des Festivals in Kevelaer sei es, dass man die Künstler*innen hautnah bei der Arbeit bewundern könne – und vielleicht sogar mit ihnen ins Gespräch komme, sagt Organisatorin Fredda Wouters, die als künstlerische Leiterin unter den annähernd 30 Bewerbungen die 20 eingeladenen Künstleri*innen ausgesucht hat. Um mehr über diese ihre Geschichten und ihre Kunst zu erfahren, können Interessierte in diesem Jahr vor Ort Biographien zu jedem Künstler lesen und mehr über die interessanten und tiefgreifenden Beweggründe für die Motivauswahl der Madonnari-Bilder erfahren. Das Publikum hat hier die Möglichkeit, über sein Lieblingsbild abzustimmen.
Intensive Auseinandersetzung

Die intensive Auseinandersetzung der Besucher mit den Bildern und Motiven der Künstler stellt einen wichtigen Bestandteil der Veranstaltung dar. Das Ergebnis des Publikumsvotings wird am Sonntag kurz vor der Auktion bekannt gegeben. Der Künstler mit den meisten Stimmen erhält den Publikumspreis. Die über das Festival-Wochenende entstandenen Bilder werden bei einer Auktion im Forum Pax Christi versteigert. Der Erlös kommt den Kunstschaffenden selbst und den besonderen Angeboten des Festivals zugute.
Verlängertes Wochenende

Das verlängerte Wochenende (Programm siehe Info-Box links) bietet aber nicht nur das eigentliche Festival im bei den Künstler*innen sehr beliebten – weil überdachten – Forum Pax Christi, sondern auch ein umfangreiches Rahmenprogramm rund um das Thema „Kunst und Kultur“. Der Verkaufsoffene Sonntag lädt zudem von 13 bis 18 Uhr zum Bummeln. „Kreativität ausleben“ heißt es bei verschiedenen Workshop-Angeboten im Forum Pax Christi. Die Künstlerin Tatjana van Went veranstaltet einen Straßenmal- und Pastellkreide-Workshop. Für kreative Entspannung sorgt der Quilling-Workshop von Günter Grader, bei dem aus aufgerollten Papierstreifen faszinierende Kunstwerke entstehen. Zudem gibt es die Möglichkeit, mit Wachs zu malen beim Encausting-Angebot. Unter dem Titel „Madonn – art for me!“ bietet das Niederrheinische Museum am Samstag einen Workshop für Kinder ab 8 Jahre an. Nicht nur die Madonnari-Künstler werden an diesem Wochenende von Thomas Molderings verpflegt, auch auf die Besucher des Festivals warten kleine Leckereien. Thomas Molderings wird Ende September in der Maasstraße das Brauhaus „Kävelse Lüj“ eröffnen. Das Speisenangebot beim Festival reicht von Pizzabrötchen bis hin zu Kuchen und Waffeln. Für Kaffee und kühle Getränke ist natürlich auch vor Ort gesorgt. Auch eine Auswahl an Weinen und Bier aus dem Sortiment „Kävelse Craft Beer“ wird angeboten.
Musikalische Begleitung

Für musikalische Begleitung und eine besondere Atmosphäre sorgen an den Festivaltagen Paul Vens mit Klangschale und Gitarre sowie „mentalLift“ mit „Syavash Rastani“, mit ihren Instrumenten Hang, Gubal, Gitarre und persischer Trommel und auch Daniel Wouters mit seiner Steelstring-Gitarre. Straßenmusik wird nicht fehlen: Am Sonntag treten auf der Haupt- und Busmannstraße abwechselnd Vincent Theyhsen, bekannt als „Zentzer“, und das „Akustik Duo“, bestehend aus Salina Thür und Josa Fiedler auf. Ermöglicht wird dies von den beiden Straßenwerbegemeinschaften.
Kunst und Konzert

Samstagabend wartet als besonderes Highlight für alle Gitarrenliebhaber: Das preisgekrönte Gitarrentrio Erik Trutsch, Alessia Baumgart und Paulina Heinrichs geben gemeinsam mit ihrem Dozenten Markus Birkhoff im KUK-Atelier ein Konzert, das dank der freundlichen Unterstützung von Musikhaus Welbers ermöglicht wird. Kunstliebhaber können die Vielfalt der Kevelaerer Kunstszene bei einem kostenfreien, geführten Galerienbummel erkunden. Der Rundgang startet am Forum Pax Christi.

Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer


Das Festival 2019 – das Programm

Freitag, 20. September:
9-17.30 Uhr Straßenmalerei
18 Uhr Marienlob, Begrüßungsandacht (Kerzenkapelle)
20 Uhr Offene Willkommens-Feier (KUK-Atelier)
Samstag, 21. September:
9-17.30 Uhr Straßenmalerei
10-12.30 Uhr Kinderworkshop „Madonn – art for me!“
(Niederrheinisches Museum)
11 Uhr Encausting- und Quilling-Workshop mit Günter Grader
ab 11 Uhr Straßenmal-/Pastellkreide-Workshop mit Tatjana van Went
11-18 Uhr Musik mit Paul Vens
14 Uhr Encausting- und Quilling-Workshop mit Günter Grader
15 Uhr Öffentliche Führung „Madonna in tausend Bildern“
(Niederrheinisches Museum)
16 Uhr Encausting- und Quilling-Workshop mit Günter Grader
18 Uhr Marienlob (Kerzenkapelle)
19 Uhr Konzert Gitarrentrio (KUK-Atelier)
20.00 Uhr Abendlob und Lichterprozession (Kapellenplatz)
Sonntag, 22. September:
9-15 Uhr Straßenmalerei
12 Uhr Encausting- und Quilling-Workshop mit Günter Grader
12 Uhr Musik mit Daniel Wouters
ab 13 Uhr Straßenmusiker in der Innenstadt
13-18 Uhr Verkaufsoffener Sonntag
13.30-15.30 Uhr Konzert „mentaLift“ mit „Syavash Rastani“
14.00 Uhr Geführter Galerienbummel
14 Uhr Encausting- und Quilling-Workshop mit Günter Grader
15 Uhr Ende des Publikumsvotings
15.30 Uhr Prämierung Künstler
16 Uhr Auktion Madonnari-Bilder
21 Uhr Finnisage mit Aftershow-Party (KUK-Atelier).
Das Festival 2019 – die Künstler

Abraham Burciaga
– Mexiko
Agnes Preszler
– Italien/ Ungarn
Ehecatzin
– Mexiko
Alex Maksiov
– Ukraine
Axel Theyhsen
– Kevelaer
Fabio Maria Fedele
– Italien
iVann Garc
– Mexiko
Joel Yau
– USA
Ketty Grossi
– Italien
Leonie Selders
– Kevelaer
Margarita Botello
– Mexiko
Marion Ruthardt
– Rheinhausen
Marya Kudasheva
– Russland
Melina Berg
– Detmold
Michele Buscio
– Reichelsheim (Odenwald)/Italien
Tadeo Mendoza
– Mexiko
Tiberio Mazzocchi
– Italien
Vanessa Hitzfeld
– Kevelaer
Vero Gonzales
– Mexiko
Victor Adolfo Boni
– Italien

700 Pilger liefen von Bocholt nach Kevelaer

Die Anstrengung steht vielen der Frauen und Männer ins Gesicht geschrieben, die am 24. August gegen 16 Uhr durch Uedemerbruch laufen. Immer voran: das Kreuz. Trotz der Anstrengung sind von der Gruppe Gebete und Gesänge zu hören. Kurz hinter dem Ortsausgang, an einer Gaststätte, löst sich die Gruppe kurzzeitig auf. Getränke werden herumgereicht, die müden Beine ausgestreckt, Schatten gesucht. 20 Minuten später aber geht es weiter. Rund 3,5 Stunden werden sie noch marschieren müssen, bis sie ihr Ziel erreichen.
Mehr als 700 Pilger haben sich in diesem Jahr auf den rund 50 Kilometer weiten Weg von Bocholt nach Kevelaer gemacht. Eine Tradition, die seit 286 Jahren gepflegt wird, wie Alfons Schmeink, Vorsitzender der Fußprozession, bei dem Zwischenstopp in Uedemerbruch erklärt. Obwohl sein Tag bereits um 4.25 Uhr in der Früh‘ begann, macht er noch einen fitten Eindruck. „Ich bin schon als Kind mit dem ,Virus Fußprozession‘ infiziert worden“, sagt er lachend. Entsprechend stolz sei er über die Frage gewesen, ob er nicht im Vorstand helfen wolle. Und auch wenn er schon so oft mitgelaufen ist, die Atmosphäre und der Zusammenhalt auf dem Weg begeistern ihn immer wieder.
Die Hilfsbereitschaft untereinander schätzt auch Andreas Hagemann, Pfarrer von St. Josef in Bocholt, der sich unter die Pilger gemischt hat. „Ich laufe zum achten Mal mit, bin dieses Mal aber erst in Rees-Empel zur Gruppe gestoßen. Man muss auch seine körperlichen Grenzen kennen“, erklärt Hagemann. Dennoch genieß er die „tolle Atmosphäre“, die er auch in diesem Jahr wieder erleben dürfen. „Alleine würde man die 50 Kilometer wahrscheinlich nicht einfach so an einem Tag laufen, in der Gruppe tragen sich die Pilger aber gegenseitig“, erklärt er.
Um 16.20 Uhr versammeln sich die Pilger wieder auf der Straße, die begleitenden Polizeifahrzeuge sperren die Kreuzung und die Gruppe zieht weiter in Richtung Kevelarer. Minuten später wiederholt sich das Geschehen: Die zweite Gruppe kommt in Uedemerbruch an, aus logistischen Gründen laufen die gut 700 Menschen in zwei Gruppen mit rund 20 Minuten Abstand. Nach den Pausen in Empel, Marienbaum und Uedemerbruch ist noch eine letzte Rast in Winnekendonk eingeplant, bevor die Pilger aus Bocholt nach 13,5 Stunden Fußmarsch in Kevelaer ankommen.
Sonntags stehen, wie in jedem Jahr, neben der Pilgermesse auch noch der Kreuzweg und eine Andacht auf den Programm, bevor dann am Montagmorgen wieder die Wanderschuhe geschnürt werden – zurück nach Bocholt geht es ebenfalls zu Fuß. Wie schon auf dem Hinweg übrigens ständig begleitet vom Roten Kreuz. „Polizei und Rotes Kreuz sind bei uns gar nicht wegzudenken“, erklärt Schmeink, „die Helfer vom Roten Kreuz sind bei kleinen und größeren Blessuren immer sofort zur Stelle und finden eine Lösung. Dafür können wir uns nur ganz herzlich bedanken“, sagt er.