Aktuelles aus Kevelaer

Neuwahlen zum Vorstand beim Kevelaerer Sportverein

52 Mitglieder waren zur Jahreshauptversammlung des Kevelaerer Sportvereins ins Kevelaerer Hülsparkstadion gekommen. Neben der Verabschiedung von Annemarie Schlossarek aus der Turnabteilung nach 47 Jahren Mitgliedschaft im KSV (Foto) fanden auch Neuwahlen zum Vorstand statt. Neuer Erster Vorsitzender des KSV ist Thomas Kruss, Zweiter Vorsitzender ist Christian Schick, Kassenwart Christian Venmans und Geschäftsführer Ralf Hermens.

Volleyballer und Handballer des KSV starten in die Saison

Im Volleyball geht am kommenden Wochenende die Saison wieder los. Während die Spieler der zweiten Mannschaft sich noch bis zum 27. September 2020 gedulden müssen, steht für Heike Thyssen und ihre Männer das erste Spiel an. Die Vorbereitung verlief natürlich auch bei den Volleyballern alles andere als rund. Aber Trainer und Spieler machten das Beste daraus und mit Online-Training, selbst auferlegten Herausforderungen, Beachvolleyball und zuletzt sehr intensivem Hallentraining wurden die Grundlagen für eine – aus Sicht der Kevelaerer Volleyballer hoffentlich – erfolgreiche Saison gelegt.

Volleyball Neuzugang Christian Neuendorf Foto: KSV

Mit Christian Neuendorf konnte sich die Mannschaft auch eine Verstärkung sichern. Der Gelderner Spieler kann schon auf Regionalligaerfahrung zurückgreifen und kann auf allen Angriffspositionen eingesetzt werden.

Der Kader setzt sich zu Saisonstart aus folgenden Spielern zusammen: Robin Broeckmann, Christian Neuendorf, Alessandro Nobbers, Mirko Novak, Mark Ophey, Florian Reschke, Marcel Thyssen, Luca Tönißen, Robin Verhoeven. Zwei Spieler aus dem Kader der letzten Saison, Sebastian Derrix und Marco Bergers, stehen aus privaten Gründen erst mal nicht zur Verfügung. Sie werden aber eventuell im Laufe der Saison die erste oder zweite Mannschaft verstärken. Im Spiel gegen Osterrath muss Heike Thyssen auf Florian Reschke berufsbedingt verzichten.

In den letzten Trainingsspielergebnissen, unter anderem gegen den Oberligisten Würselener SV, zeigten die Spieler um Kapitän Marcel Thyssen eine herausragende Form. Obwohl Heike Thyssen noch sehr viel experimentierte und auf den Positionen rotierte, war nie ein Bruch im Spielfluss zu sehen. Mit diesen positiven Eindrücken geht die Mannschaft sehr selbstbewusst in die Saison und peilt einen Platz im oberen Tabellendrittel an.

Volleyball-Verbandsliga Männer: Osterather TV – Kevelaerer SV (Samstag, 12 Uhr, Städtisches Meerbusch-Gymnasium)

Handball D-Jugend

Auch für die Handball D-Jugend vom Kevelaerer SV geht es wieder los. Die Mannschaft von Trainer Sven Croon geht zur neuen Saison nahezu unverändert an den Start. Nach reichlicher Überlegung wurde beschlossen, die Mannschaft nicht auseinander zu reißen. Somit bildet die bisherige E-Jugend auch das Gerüst der D-Jugend. Das bedeutet allerdings auch, dass einige Spieler, welche eigentlich noch in der E-Jugend spielen könnten, diese Saison sich mit zum Teil deutlich älteren Spielern messen müssen.

Die Vorbereitung verlief natürlich in diesem Jahr sehr außergewöhnlich. War es anfangs, wegen Corona, überhaupt nicht möglich zu trainieren, wurde nach dieser Zeit erst mal im Stadion die Fitness verbessert. Erst in den letzten Wochen kam auch das Spiel mit dem Ball dazu. Da die Mädchen und Jungs aber heiß auf ihren Sport waren beziehungsweise sind, stellten sich schnell Erfolgserlebnisse ein. In zwei Trainingsspielen konnte sich die Mannschaft, sehr zur Freude von Sven, gut präsentieren.

Jetzt wird es am Sonntag ernst. In der Kreisklasse des Handballkreises Wesel trifft die Mannschaft am Sonntag, 6. September 2020, um 13.45 Uhr auf die HSG Wesel. Trainer, Spieler und Eltern sind gespannt, wie sich die Mädchen und Jungs verkaufen werden. Folgende Spieler sind im Kader des KSV: Maximilian van de Loo, Yanic Stolz, Jona Stevens, Tristan Goldkuhle, Jos Thyssen, Matti Bräuer, Leon Wehling, Eric Marquina Kirchesch, Kai Schaffers, Jesper van der Heijden, Elena van Well, Julian Beckmann, Mats Herbe, Fee Rieger, Delal Ayhan. Da die Dreifachhalle des Schulzentrums Hüls aufgrund von Renovierungsarbeiten mindestens bis zum 1. Oktober 2020 geschlossen bleibt, stehen in der Liga erst mal sechs Auswärtsspiele in Folge an.

Handball-Kreisklasse Ruhr mJD: HSG Wesel – Kevelaerer SV (Sonntag, 13.45 Uhr, Schulzentrum Nord 2 in Wesel).

Wichtige Infos für Kevelaerer Wähler

Für die Kommunalwahl am 13. September werden in Kevelaer und den Ortschaften insgesamt 22 Wahllokale eingerichtet (Hubertusschule 4, Antoniusschule 6, Schule Twisteden 3, Schule Wetten 2, Schule Winnekendonk 3, Schule Kervenheim 1, ehemalige Schule Achterhoek 1, Kita Schravelen 1, Jugendheim Ferienpark 1). Bis auf die drei Letztgenannten handelt es sich um Grundschulen, in denen jeweils ein Klassenraum als Wahllokal genutzt werden kann. Es werden pro Raum zwei Wahlkabinen aufgestellt. Wähler und Begleitpersonen müssen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen und sollten eigene Stifte mitbringen. Es dürfen sich maximal vier Wähler und Begleitpersonen gleichzeitig im Wahllokal aufhalten. Die Ausgabe der Stimmzettel erfolgt kontaktlos. Zur Kontaktpersonennachverfolgung ist das Wählerverzeichnis ausreichend. Vor den Wahllokalen sind Desinfektionsspender aufgestellt. Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss eingehalten werden.

Die Mitglieder des Wahlvorstandes sitzen jeweils an einem eigenen Tisch und sind durch Spuckschutzwände geschützt, sodass sie an ihren Tischen die Mund-Nasen-Bedeckung abnehmen dürfen. Regelmäßig werden die Wahllokale gelüftet, Tische und Wahlkabinen desinfiziert. Bei der Briefwahl zeichnet sich übrigens ein deutlicher Trend zu einer Zunahme ab: Schon 4.300 Anträge waren beim Wahlamt am vergangenen Montag eingegangen.                                        

„Die Stiftung ist sein Kind“

Eigentlich sollte die Jahreshauptversammlung der Kevelaerer Bürgerstiftung Seid einig” schon im März stattfinden. Doch wegen des Lockdowns musste der Termin ausfallen. Umso größer war die Freude, dass es in diesem Jahr noch zu einem Treffen kommen konnte, welches im Zeichen des Dankes an die langjährigen Vorstandsmitglieder Dr. Edmund Bercker und Renate Timmermann stand. „Die Stiftung ist Dein Kind“, man könnte wohl keine besseren Worte finden, wie diese von Ulrich Hünerbein-Ahlers an Dr. Edmund Bercker gerichteten. Nach über zehnjähriger Tätigkeit als Vorsitzender und Gründer der Kevelaerer Bürgerstiftung „Seid einig“ hat Bercker den Vorsitz in jüngere Hände gelegt.

In seiner Ansprache ging der Kuratoriumsvorsitzende Peter Tenhaef auf die Verdienste von Dr. Edmund Bercker ein, der anlässlich des Festjahres der Geselligen Vereine 2008, gemeinsam mit Gerd Plümpe, die Idee zur Gründung einer Stiftung hatte. Beide gemeinsam haben die Gründung vorangetrieben und insbesondere Edmund Bercker war kein Weg zu weit und kein Gespräch zu lang, um stetig Stiftungsgelder zu sammeln. Somit konnte kurze Zeit später die Gründung der Kevelaerer Bürgerstiftung „Seid einig“ unter dem Vorsitz von Dr. Edmund Bercker vollzogen werden.

Mit im Gründungsvorstand waren Renate Timmermann und Stefan Jansen. Zu dritt wurde die Arbeit aufgenommen, bis vor zwei Jahren der Vorstand um Marcel Robens erweitert wurde. Wie Dr. Bercker stellte sich auch Renate Timmermann jetzt nicht mehr zur Wahl. Auch ihr dankte Peter Tenhaef für die langjährige Arbeit im Vorstand. Durch ihre Kontakte zu den Kevelaerer Schulen konnte schnell ein Netzwerk aufgebaut werden, um die Hilfen in die Familien zu bringen.

Stefan Jansen ist neuer Vorsitzender

Die Versammlung wählte Stefan Jansen einstimmig zum neuen Vorsitzenden der Kevelaerer Bürgerstiftung „Seid einig“. Jansen dankte der Versammlung für das Vertrauen und den beiden scheidenden Vorstandskollegen für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Er sei sich bewusst, in welch große Fußstapfen er jetzt hineintrete. Als erste Amtshandlung beantragte Stefan Jansen die Ehrenmitgliedschaften für Dr. Edmund Bercker und Renate Timmermann, welche die Versammlung mit langanhaltendem Applaus bestätigte. Im weiteren Verlauf wurde Marcel Robens im Vorstand bestätigt. Mit Simon Fiedler und Gabriele Jansen rücken zwei neue Mitglieder in den Vorstand nach.

Im Jahresrückblick wurde insbesondere die Erstellung der Vereinsbroschüre erwähnt, die im November allen Kevelaerer Kindern mit der Martinstüte ins Haus gebracht wurde. In 2020 lag der Schwerpunkt der Zuwendungen auf coronabedingten Maßnahmen. Als im Lockdown die Tafeln schließen mussten, sind viele Familien in Kevelaer in Notlagen geraten. Hier konnte „Seid einig“ kurzfristig mit einer Summe von 5.000 Euro helfen.

Anlässlich der ausgefallenen Kirmes im Mai wurde eine Spendenaktion unter dem Motto „Spendet euer Kirmesgeld“ ins Leben gerufen. Innerhalb weniger Tage konnten 2.800 Euro gesammelt werden. Die Gelder wurden mittlerweile an zahlreiche Familien in Kevelaer, welche durch die Coronakrise, beispielsweise durch Kurzarbeit, in Notlagen geraten sind, ausgezahlt. Hierfür hat man sich für Gutscheine des Kevelaerer Verkehrsvereins entschieden, um gleichzeitig auch den Kevelaerer Einzelhandel zu unterstützen.

Vermisster Mann meldet sich bei der Polizei

Der seit Donnerstag letzter Woche vermisste 80-Jährige aus Kevelaer hat sich nach Angaben der Polizeipressestelle gestern, 1. September 2020, bei der Polizei gemeldet, nachdem mit einer öffentlichen Vermisstenfahndung nach ihm gesucht wurde. Er hatte Suizidabsichten geäußert, weshalb polizeiliche Suchmaßnahmen eingeleitet worden waren.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Keine neuen bestätigten Corona-Fälle in Kevelaer

Am heutigen Sonntag, 03. Mai 2020, 13:00 Uhr, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 572 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Davon sind 36 in Bedburg-Hau, 41 in Emmerich am Rhein, 84 in Geldern, 36 in Goch, 29 in Issum, 26 in Kalkar, 38 in Kerken, 53 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 66 in Kleve, 10 in Kranenburg, 49 in Rees, 14 in Rheurdt, 59 in Straelen, 7 in Uedem, 11 in Wachtendonk und 13 in Weeze.

Es muss weiterhin davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 572 bestätigten Corona-Fällen sind 406 Personen genesen, 20 Personen befinden sich im Krankenhaus und 26 Personen sind verstorben.

Aktuell befinden sich insgesamt 367 Personen in häuslicher Quarantäne (Stand: 03.05.2020, 12.00 Uhr).

„Mask hätt Session“

Auf der jüngsten Vorstandssitzung des VFR Blau-Gold Kevelaer musste sich der Vorstand mit der Situation in Bezug auf die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf die bereits lange im Voraus geplanten Veranstaltungen des VFR in der kommenden Session auseinandersetzen. Die Folgen für das Karnevalstreiben in Kevelaer gibt der Verein nun bekannt.

Die Wallfahrt der Karnevalisten am 8. November 2020 kann nur in „abgespeckter Form“ durchgeführt werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand können nur 150 Personen an der Messe teilnehmen. Der VFR bittet daher um Verständnis, dass die begrenzten Plätze in der Basilika in diesem Jahr nur an die geladenen Karnevalisten vergeben werden können. Die Messe wird aber per Video aufgenommen, sodass alle Interessierten das Geschehen über das Internet verfolgen können. Der sonst übliche Umzug durch die Innenstadt nach der Messe muss entfallen.

Die angesetzte Prinzenproklamation am 13. November 2020 kann in diesem Jahr nicht im Hubertuszelt stattfinden – die Hubertuskirmes wurde bereits abgesagt. Eine Verlegung ins Bühnenhaus machte für den VFR wenig Sinn. Die Prinzenproklamation wird daher auf das nächste Jahr verschoben und findet am 12. November 2021 im Hubertuszelt statt. Alle bereits erworbenen Karten für die diesjährige Prinzenproklamation behalten ihre Gültigkeit für die Veranstaltung im nächsten Jahr. Wer seine Karte zurückgeben möchte, sollte hierzu eine E-Mail an Elke Schumacher unter sitzungen@vfrblaugoldkevelaer.de senden. Der Kaufpreis wird dann vollständig ersetzt.

Die Sessionseröffnung am 11. November 2020 im Vereinslokal „Zur Schanz“ wird nicht stattfinden.

Sitzungen werden nicht wie gewohnt geplant

Zum Rathaussturm am Altweibertag und zum Rosenmontagsumzug im Februar 2021 wollte der Vorstand noch keine eindeutige Entscheidung treffen. Die Politik lasse die Vereine diesbezüglich im Unklaren, erklärt der VFR. Nach derzeitigem Stand können die Sitzungen des VFR (Bunter Nachmittag für Jung und Alt, Große Kappensitzung und der Kinderkarneval) nicht in der bisherigen bewährten Form durchgeführt werden. Der Vorstand sucht hier nach Alternativen. Beschlossen wurde allerdings auch, trotz des befürchteten „Ausfalls“ der Karnevalssession 2020/2021 die Karnevalszeitung „5te Jahreszeit“ auch für die kommende Session 2020/2021 zu erstellen und herauszugeben. Passend zur Corona Pandemie wurde ein neues  Motto für die Session gefunden. Es lautet: „Mask hätt Session“.

Der Vorstand des VFR erklärte, dass die Entscheidungen nicht leicht gefallen seien. Bei all den Planungen stehe jedoch die Gesundheit aller im Vordergrund. „Und auf diesem Wege wünscht der VFR allen Karnevalisten und der gesamten Bevölkerung alles Gute und vor allen Dingen Gesundheit“, heißt es in einer Mitteilung.

Zu Fuß von Rees nach Kevelaer

Rund 100 Pilger haben sich am Wochende zu ihrer traditionellen „Wallfahrt von Rees nach Kevelaer aufgemacht. Die ersten Teilnehmer versammelten sich bereits um 5 Uhr an der St. Cosmas und Damian-Kirche in Bienen und brachen von dort aus auf. Eine Stunde später erhielten die Gläubigen der Pilgersegen in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Rees, ehe es mit der Fähre „Rääße Pöntje“ über den Rhein ging.

Gemeinsam den Sonnenaufgang zu erleben und durch Wald und Wiesen zu gehen, „das ist schon beeindruckend“, versicherte Tim de Baay, der erstmals zusammen mit seinen Brüdern Clemens und Lutz zum Orgateam der die Wallfahrt gehörte. Sie seien seit ihrer Kindheit mit dabei. „Das ist Wallfahrt für die Seele“, drückte er sein Gefühl aus. „Wenn man einmal Spaß daran hat, macht man weiter mit.“ Ähnlich sah es sein Bruder Clemens: „Mit sieben Jahren war es das erste Mal, heute ist es die 45. Wallfahrt. Das ist ein bisschen wie nach Hause kommen.“

Kurz nach den Fußpilgern hatte sich auch eine Radpilgergruppe von Millingen aus auf den Weg gemacht. „Es ist eine gute Erfahrung, wenn eine Gemeinde unterwegs ist und so zusammenwächst“, fand der Millinger Diakon Bernhard Hözel. Ihn berührte das Thema der Kevelaerer Wallfahrt „Ich bin da, wo Du bist“ sehr. „Mein Wunsch wäre, dass dieser Satz vielen Kraft und Hoffnung gibt und für viele, die in Bedrängnis sind, eine Lebenssäule sein kann.“
Unterwegs hatten die Pilger unter anderem Halt zur Andacht in der St. Hubertus-Kirche Kehrum und zur Eucharistiefeier in St. Laurentius Uedem Halt gemacht.

Pfarrer Andreas Eiden sprach in seiner Predigt über die Bedeutung des Wortes „attraktiv“ im Sinne von „anziehend zu sein – wir für Jesus Christus und Gott und umgekehrt“. In diesem Jahr habe die Wallfahrt eine besondere Bedeutung, fand Tim te Baay. „Ich glaube, dass es ein Faktor ist, dass man in Corona-Zeiten eine gewisse Beständigkeit spürt.“ Dinge, die ansonsten selbstverständlich galten, seien durch Corona in Frage gestellt. „Und da ist die Wallfahrt so eine gewisse Konstante, zum einen, dass sie stattfindet und zum anderem, weil es nochmal die Tiefe im Glauben neu bestätigt.“

Im Forum Pax Christi wurde die Wallfahrter gesegnet und absolvierten gemeinsam der Kreuzweg. „Die Kerzenkapelle fehlt natürlich heute, das ist anders“, sahen auch Claudia und Jan Scholten das Besondere in dem Ereignis an sich. „Berührend ist das Ganze, nicht Einzeldinge. Auch wenn uns alle Angehörigen am Fähranleger sonntags abholen, das sind berührende Momente.“ Und in Sachen Abstand und Maske hätte alles „super geklappt.“

An seine Grenzen kommen

Am nächsten Morgen folgten eine weitere Pilgermesse im Forum, das Gebet vor dem Maria-Gnadenbild und der Auszug der Fußpilger Richtung Heimat. Anne Dopp­stadt aus Bienen war zum fünften Mal dabei. Sie genoss das tolle Gemeinschaftsgefühl. „Es ist immer so, dass man an seine Grenzen kommt, aber gefordert ist. Das gibt mir Kraft und Selbstbewusstsein, dass ich ein Ziel erreichen kann und immer gedankliche Klarheit.“

Zeichen für mehr Solidarität und gegen Rassismus

Unter dem Motto „Tu‘ Deinen Mund auf für die Stummen“ hatten die Aktion pro Humanität und die Vertreter der Kirchen die sechste interreligiöse Wallfahrt gestellt. Zu Beginn versammelten sich traditionell die Religionsgemeinschaften der Juden, Christen und Muslime an dem Marienpark-Denkmal.

„Dass alle drei Religionsgemeinschaften an die denken, denen es nicht gut geht, ist greifbar – und das ist gut so“, sagte Steffi Neu. Die Moderatorin begrüßte die Teilnehmer und forderte die Menschen auf, „die Stimme für die Demokratie zu erheben.“

Man werde „immer wieder bedrängt durch die Krisen und die Ungerechtigkeit weltweit. Es ist gut, dass es dagegen auch eine Globalisierung des Zusammenschlusses und der Gerechtigkeit gibt“, sagte Pastor Gregor Kauling. „Wir erheben heute hier die Stimme für Menschen, die nicht nur unter uns, sondern auch in anderen Regionen der Welt bedroht sind. Denen, die stumm geworden sind, verleihen wir eine Stimme.“

Ahmad Aweimer, Dialog- und Kirchenbeauftragten des Zentralrats der Muslime in Deutschland, erinnerte an den Koran-Satz „Wir haben die Kinder Adams geehrt“ und an de Tatsache, „dass Gott allen Menschen Würde verliehen hat.“ Er hatte sein Schild mit der das Grundgesetz erweiternden Aufschrift „Die Würde aller Menschen ist unantastbar“ versehen. Aweimer erzählte die Geschichte vom Gefährten des Propheten Bihal, der nach unerträglichen Qualen aus der Sklaverei freigekauft wurde und seinen Häschern mit Milde begegnet.

Michael Rubinstein, dem Gemeindedirektor der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf , hielt diese Art der Zusammenkunft in Corona-Zeiten gerade für so wichtig, „weil die Religiosität untereinander gefragter ist denn je.“ Die ganze Welt sprecht über Corona, „aber nicht über die, die keine Stimme haben.“

Es sei „schön, dass wir hier mit den Religionen ganz sichtbar unterwegs sein können“, versichrte David Burau, da man durch die gleicher Welt gehe und es wichtig sei, „aneinander Anteil zu nehmen.“ Er hatte die Idee mit den Sprechblasen gehabt, die die Aufmerksamkeit auf die „Stummen“ der Welt lenken sollten. Die Aktion habe aber gezeigt, dass es wichtig sei, „wo wir gehen, wo Alltag ist“, den Mund aufzutun. „Ich wäre glücklich, wenn jeder eine Stimme oder einen Gedanken mitnimmt, denen eine Stimme zu geben, die es bitter nötig haben.“

Steffi Neu und APH-Mitbegründerin Elke Kleuren-Schryvers gaben danach Stimmen aus den Projekten wieder, für die die Aktion pro Humanität steht, aus Syrien, dem Niger, Griechenland oder dem Mittelmeer. Neu zitierte einen syrisch-katholischer Pater, der von der IS monatelang verschleppt worden war und der Ende Oktober an den Niederrhein kommen möchte. Zudem gab sie Weihbischof Rolf Lohmanns Kritik am „Profitstreben und dem Missbrauch der Ressourcen“ wieder. Und sie zitierte einen Franziskanerpater, der in der zerstörten Stadt Beirut von notwendiger Hilfe und „psychisch total zerstörten“ Menschen sprach.

Kleuren-Schryvers zitierte Erzbischof Laurent Lompo aus dem Niger und desse Aufforderung, die „vornehme Zurückhaltung“ aufzugeben und die Stimme für den „Schutz und die Sicherheit vor dem Terror in der Sahelzone“ zu erheben. Sie gab dem MOAS-Sprecher für Europa eine Stimme. Er fordert für die flüchtenden Menschen auf dem Meer eine Lösung. Und sie erzählte von einem afghanischen Flüchtling in dem Lager Moria. Dort sitzen die Menschen seit März im Lockdown und pandemiegefährdet zusammen. „Als ich das alles gelesen habe, habe ich mich selten so geschämt, Europäer zu sein“, sagte Kleuren-Schryvers. „Das sollte uns Treibstoff sein, für diese Menschen einzutreten, die unsere Stimme brauchen.“

Anschließend vollzog der Tross seinen Weg durch die Stadt. David Burau berichtete an der Antoniuskirche vom Schicksal der eine Million Uiguren in China , die in 1.200 Lagern Massenvergewaltigungen, Elektroschocks und Medikamentenexperimenten über sich ergehen lassen müssen. Er las Auszüge aus dem Leidensbericht einer Uigurin vor, die diese Folter erlebt hatten und über Kasachstan nach Schweden fliehen konnte.

Am Peter-Plümpe-Parkplatz ging Bürgermeister Dominik Pichler nochmal auf das Schicksal der Flüchtlinge auf der Insel Moria ein. „Die Menschen sind ja nicht zum Spaß auf der Flucht.“ Man dürfe sie nicht aus dem Blick verlieren, nur weil man wie einige in Berlin seine „eigenen Probleme“ sehe.

An der Hauptstraße/Ecke Annastraße ging Michael Rubinstein auf das Attentat an Yom Kippur 2019 ein, wonach die jüdische Gemeinde auch viel Solidarität erfahren. „Dass vor Gemeindezentren die Polizei steht vor schusssicherem Glas, wir die Kinder mit eigenen Bussen zur Schule befördern“, daran habe man sich gewöhnt- nicht aber daran, was man an Zuschriften erhalte oder auf Facebook lese.

Er zitierte aus einigen dieser Pamphlete wie „Der Holocaust ist nicht aufgehoben, er verzögert sich nur“ mit Hitler-Bild oder die mittlerweile auch nicht mehr anonym versendeten Email-Anhänge mit Ausdrücken wie „satanische Ausgeburt“ oder „Kriegserklärung der Juden an die Welt“.

Am meisten habe ihn der Satz „Juden , wir haben Euch im Auge“ bedrückt: Dagegen müssten alle ihre Stimme erheben, auch Nichtjuden. „Heute sind wir es, morgen die Muslime, übermorgen die Flüchtlinge und dann irgendwann Christen, die zu ihrem Glauben stehen.“

An der Friedenslichtstele auf dem Kapellenplatz legte Gregor Kauling den Fokus auf Belarus und die Situation dort, die ihn aufgrund seiner Erfahrungen dort sehr berühre. Er habe dort vor Jahren erlebt, wie Mitbrüder im Gefängnis saßen. Und selbst im Wald konnte er mit einem Kollegen nicht frei sprechen, weil sie abgehört wurden.

„Das Gesicht der Proteste in Belarus ist weiblich“, erklärte Kauling. Er führte die Beispiele an, wie eine alte Frau mit roter Fahne inmitten von Soldaten ging, eine junge Frau vorbei an einer Polizeikolonne das Victory-Zeichen zeigte oder der Präsidentschaftskandidatin, deren Mann im Gefängnis sitze und sie im Ausland mit ihren Kindern. Er betete dafür, dass „das Land in eine Revolution geführt wird, die zu Gerechtigkeit und Frieden führen kann.“

Anschließend konnten die Teilnehmer, die ihre Sprechblasen-Wünsche und Hoffnungen freien Lauf lassen, für „Sicherheit, Wohnen und Arbeit“ für die Flüchtlinge, gegen Rassismus, für gleichgeschlechtlich liebende Menschen, ungewollt schwanger werdende Frauen und die Kraft des Gebets.

Nina Jordan beendet ihre Arbeit als Klimaschutzmanagerin in Kevelaer

Für viele ist sie mittlerweile das Gesicht des Klimaschutzes bei der Stadt Kevelaer geworden – jetzt beendet Nina Jordan nach zweieinhalb Jahren ihre Arbeit in Kevelaer. Am 1. März 2018 hatte Jordan offiziell ihre Tätigkeit als Klimaschutzmanagerin in der Wallfahrtsstadt aufgenommen. Im August 2019 erweiterte sich dann ihr Aufgabenbereich, als sie zur Umweltbeauftragten der Stadt ernannt wurde.

Im Gespräch mit dem Kevelaerer Blatt nannte Jordan ausschließlich „private Gründe“ für ihren Entschluss, Kevelaer den Rücken zu kehren und zukünftig als Klimaschutzmanagerin der Stadt Stolberg zu arbeiten. „Da gibt es einfach eine größere private Nähe nach Aachen, wo mein Lebensgefährte wohnt“, meinte die 37-Jährige. Sie habe sich natürlich darüber gefreut, dass die Stadt Stolberg von ihrer „Arbeit in Kevelaer überzeugt“ war. Sie habe in Kevelaer viel Erfahrung im kommunalen Klimaschutz sammeln können – ein Bereich, in den sie sich habe erst einarbeiten müssen. „Ich hätte es hier auf jeden Fall noch länger ausgehalten“, versicherte Jordan. „Aber es sind halt die Umstände.“

Die Stelle der Klimaschutzmanagerin / des Klimaschutzmanagers wird also zum 1. November 2020 frei. Interessenten können sich bei der Stadt Kevelaer bewerben