Aktuelles aus Keylaer

Geschichts-Café auf Keylaer

Mit so großem Zuspruch hatten die Organisatoren des Geschichts-Cafés zum Auftakt der Festwoche auf Keylaer nicht gerechnet: Kurzerhand wurde am Hubertushaus “angebaut”, so dass einige der Gäste den Vorträgen von draußen folgen konnten. Berichte zu den Aktionen der Festwoche “875 Jahre Keylaer” lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Kevelaerer Blattes. (Fotos: Nick)

875 Jahre Bauernschaft Keylaer

Die bevorstehende Jubiläumswoche anlässlich der 875. Wiederkehr der ersten Erwähnung der Bauernschaft Keylaer im Jahr 1144 beginnt am kommenden Samstag mit der alljährlich stattfindenden Hl. Messe mit Kräuterweihe in der Hubertuskapelle. Anschließend findet auf dem Hof bei der Kapelle noch ein gemütlicher Liederabend statt. Musikalisch begleitet von Theo Janssen können die Teilnehmer in gemütlicher Runde gemeinsam Volks- und Heimatlieder singen. Für die Verpflegung sorgt an diesem Abend der Arbeitskreis Heimatfreunde Keylaer, neben Getränken werden Reibekuchen und Bratwürstchen angeboten. Der Abend eröffnet somit die Jubiläumswoche.

Geschichts-Café

Am Sonntag, 4. August 2019, wird im Rahmen eines Geschichts-Cafés eine Bilder-Ausstellung zum Thema Keylaer eröffnet. Hier werden die Entwicklung von Keylaer im Laufe der Jahrhunderte sowie mit einigen älteren Fotos das Landleben im vergangenen Jahrhundert dargestellt.

Umfangreiche Festschrift

Die Festwoche beginnt mit einer Kräutersegnung in der Hubertuskapelle. Foto: KB Archiv (DdB)

Die zum Jubiläum erstellte Festschrift ist ein Buch mit 160 Seiten geworden. In mehreren Beiträgen wird die Geschichte von Keylaer vom Mittelalter bis heute beleuchtet. Für einen Beitrag über Keylaer im Mittelalter und Hintergründe zur Keylaerer Glocke aus dem Jahr 1477 konnte der niederländische Historiker Rien van den Brand gewonnen werden. Die Stadtarchivarin Dorothee Flemming-Lühr beleuchtet die Siedlungsgeschichte Keylaers vom Mittelalter bis zum Jahr 1900. In akribischer Arbeit hat sie, anhand von Steuerlisten und Katasterkarten, die Geschichte der Besiedelung von Keylaer dargestellt.

Außerdem finden sich in dem Buch weitere Beiträge zur Hubertuskapelle und den Aktionen im Rahmen der Festwoche, so die Hausnummernaktion und die Radwanderung zum Thema Denkmäler und Wegekreuze rund um Keylaer. Während des Geschichts-Cafés werden einige der Autoren sowie der Malermeister Gottfried Winkels kurze Vorträge zu verschiedenen Themen rund um die Inhalte der Festschrift halten. Die Teilnehmer haben Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen zu unterhalten und vielleicht auch eigene Erinnerungen auszutauschen. Der Bürgermeister hat für diesen Tag sein Kommen zugesagt.

Mehrere interessante Betriebsbesichtigungen

Am Montag, 5. August 2019, beginnt mit der Besichtigung des Gartenbaubetriebes Dirk und Theo Keysers GbR ein Reigen von Betriebsbesichtigungen. Dazu treffen sich Interessierte um 19 Uhr an dem Betrieb an der Wember Str. 292. Die nächste Besichtigung zum Thema „Energiegewinnung auf Keylaer“ wird als Radwanderung durchgeführt. Sie beginnt am Dienstag, 6. August, um 18 Uhr, bei der Biogas-Anlage an der Eckstraße 90. Der Betreiber Jakob Baers wird einige Erläuterungen zu der Anlage geben, von dort aus geht es weiter zu den neuen Windkraftanlagen im Schwarzbruch. Hier wird Johannes Ermers von der Betreibergesellschaft „Bürgerenergie Schwarzbruch-Nord“ Erläuterungen zur Gewinnung von Strom aus Windkraft geben.

Den Abschluss bildet die Besichtigung der Solaranlage beim Byfangshof auf Keylaer. Am Mittwoch wird dann ein Bauernhof besichtigt. Der Milchviehhalter Herbert Joosten wird seinen Betrieb vorstellen. Dazu trifft man sich am 7. August um 19 Uhr an dem Betrieb auf Keylaer, Hausnummer 73. Im Anschluss an diese Veranstaltungen werden noch Erfrischungen angeboten und es besteht die Möglichkeit, sich mit den Betriebsinhabern und den anderen Teilnehmern auszutauschen.

Am Donnerstag besteht dann die Möglichkeit, im Rahmen eines Tages der offenen Tür, an Führungen durch das Wasserwerk der Stadt Kevelaer teilzunehmen. Der Tag der offenen Tür beginnt am 8. August um 14 Uhr am Wasserwerk der Stadt Kevelaer auf Keylaer. In Kleingruppen werden die interessierten Besucher durch das Wasserwerk geführt. Bei allen Veranstaltungen werden auch die Festschrift und Keylaer-Souvenirs angeboten. Der Erlös aus dem Verkauf der Souvenirs ist für die Erhaltung der Hubertuskapelle bestimmt.

Radwanderung: Alte Wege und Heiligenhäuschen

Am Freitag treffen sich interessierte Teilnehmer dann erneut zu einer Radwanderung unter dem Motto „Alte Wege und Heiligenhäuschen“ rund um Keylaer. An neun Stationen werden Heiligenhäuschen, Denkmäler und Wegekreuze auf und rund um Keylaer vorgestellt. An den einzelnen Stationen erhalten die Teilnehmer kurze Erläuterungen zu den entsprechenden Stationen. Auf der Fahrt über Keylaer werden die Teilnehmer auf alte Wege hingewiesen. Dazu treffen sich die Teilnehmer am 9. August um 18 Uhr an der Hubertuskapelle zu Keylaer. Die Veranstaltung findet ihren Ausklang im Hubertushaus.

Mundartabend

Am Samstag, 10. August, findet um 20 Uhr ein Mundartabend im Hubertushaus statt. Die Veranstaltung wird ausschließlich mit heimischen Akteuren bestritten. Ihre Teilnahme haben zugesagt: Elli Kisters, Maria Verhülsdonk, Heinrich Baumanns und Wilfried Renard sowie die Tanzgruppe der Landfrauen. Musikalisch begleitet wird der Abend von Hans Grüntjens.

Um besser planen zu können, ist für den Mundartabend vorab der Kauf einer Eintrittskarte erforderlich. Es wird keine Abendkasse geben. Karten zum Preis von 5 Euro sind erhältlich bei Zweirad Peters auf der Annastraße und bei der Bäckerei Janssen-Heursen auf der Busmannstraße.

Bauern- und Handwerkermarkt

Den Abschluss bildet eine Festmesse an der Hubertuskapelle mit einem Bauern- und Handwerkermarkt. Der Tag beginnt um 10.30 Uhr mit einer Hl. Messe auf der Wiese hinter der Hubertuskapelle (bei schlechtem Wetter in der Scheune des Schanzhofes). Nach Begrüßungsworten findet ein historisches Fahnenschwenken statt, ausgeführt durch die St. Hubertus-Gilde. Danach setzt sich die Veranstaltung auf dem Hubertus­platz fort.

Traktoren-Segnung

Foto: privat

Zu Beginn wird gegen 13 Uhr dort eine Traktoren-Segnung stattfinden. Hierzu sind ausdrücklich auch Traktoren eingeladen, die nicht an der Ausstellung teilnehmen. Die Traktoren sammeln sich auf einem Acker in der Nähe des Festplatzes und werden dann in einer Vorbei-Fahrt gesegnet. Hierzu sind sowohl alte als auch neue Maschinen willkommen. Alte und neue Landmaschinen werden zur Schau gestellt.

In Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum „De Locht“ in Melderslo ist es gelungen, Repräsentanten einer Reihe von alten Handwerken zu finden, Spinner, Drucker, Tauschläger, Klumpenmacher, Holzschnitzer und Korbmacher werden auf dem Platz ihre Arbeit und Arbeiten vorführen, sowie eine Gruppe „Flegler“, die Getreide mit der Hand dreschen. Daneben werden ein in Kevelaer ansässiger Bierbrauer und ein Saftmacher aus Kapellen ihre Arbeit und Produkte zeigen. Auch ein Bauer wird seine Produkte zeigen und anbieten. Die Kaltblutfreunde aus Uedem werden Vorführungen zu alten Arbeitstechniken mit Pferden machen. Für den musikalischen Rahmen sorgen die „Die Stallfreunde“, die böhmische Blasmusik spielen werden.

Viel Spaß für Kinder

Auch für die Kinder ist gesorgt, der Hubertus-Kindergarten wird einiges für Kinder zum Mitmachen anbieten. Daneben gibt es eine Hüpfburg und ein Kinderkarussell. Auch wird es ein Unterhaltungsprogramm speziell für Kinder geben, hierfür sorgen Dominik und Hubert Lemken. Planwagen- und Kutschfahrten runden das Programm ab. Die Bewirtung übernimmt die Hubertus-Gilde und für Kaffee und Kuchen sorgen die Landfrauen Kevelaer.

Zu allen Veranstaltungen mit Ausnahme des Mundartabends ist der Eintritt frei. Bei allen Veranstaltungen können die Besucher die Festschrift und auch Keylaer-Souvenirs erwerben. Dies sollen dazu beitragen, die Identität und das Bewusstsein für Keylaer aufrecht zu erhalten. Der Erlös aus dem Verkauf ist für den Erhalt und die weitere Verschönerung der Hubertuskapelle bestimmt. Die Bilderausstellung wird ab Montag, 5. August, in der Hubertuskapelle für eine Woche frei zugänglich sein.

Es laden ein die St. Hubertus-Gilde Keylaer in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Heimatfreunde Keylaer.

Jan und Henn kündigen es an

Jan an der Wember Straße und Henn an der Hubertuskapelle haben die Aufgabe übernommen, auf die Festwoche vom 3. bis 11. August zum 875-jährigen Bestehen von Keylaer hinzuweisen. Nachbarn und Anwohner von Keylaer verwandelten einige Strohballen in Botschafter für die Festwoche.
Zahlreiche Nachbarn beteiligten sich unter der Leitung von Theo Achten am Aufbau von zwei großen Strohpuppen, die zusammen mit einer Werbetafel auf die Festwoche zum 875-Jährigen von Keylaer hinweisen.
Hausnummern-Aktion
Die Ausdehnung von Keylaer lässt sich nicht genau definieren, da Keylaer nie eine eigene Gebietskörperschaft darstellte. Im Jahr 1898 wurde allerdings eine Hausnummerierung für Keylaer eingeführt. Die Hausnummern reichten von 1 bis 98. Wobei die Hausnummer 1 auf der Ecke Brunnenstraße und Wember Straße war.
Die Nummern gingen dann entlang der Wember Straße zur Tonenstraße, von dort zur heutigen Eckstraße und Van-Geystern-Straße und dann am Heideweg entlang und über das Haus mit der Nummer Keylaer 56 oben über Keylaer zurück bis zur Windmühlenstraße, von dort aus über das heutige Gebiet von Kevelaer-Nord entlang der Weezer Straße. Das letzte Haus mit der Nummer 98 war an der Alten Weezer Straße in der Nähe des Hagelkreuzes.
Um dies den Anwohnern und den hier lebenden Menschen zu verdeutlichen, führt der Arbeitskreis eine Hausnummern-Aktion durch. Dabei werden bei allen Haushalten, bei denen die Häuser am 1. Januar 1900 eine Keylaerer Hausnummer hatten, Schilder mit der jeweiligen Hausnummer abgegeben. Damit verbunden ist die Bitte, diese von der Straße aus gut sichtbar, z.B. hinter einem Fenster anzubringen.
In einem Begleitschreiben werden die Anwohner auch darüber informiert, wer am 1. Januar 1900 in dem jeweiligen Haus gewohnt hat. Helfer des Arbeitskreises werden die Hausnummern in den nächsten Wochen an die betroffenen Haushalte verteilen.
Die Heimatfreunde Keylaer würden sich freuen, wenn sich möglichst viele Haushalte an der Aktion beteiligen würden und die Schilder anbringen. Weitere Informationen zu den Hausnummern, eine komplette Liste der entsprechenden Häuser und zur Siedlungsgeschichte von Keylaer vor 1900 finden sich auch in der Festschrift, die zum 875-jährigen Bestehen erstellt und bei einem Geschichtsnachmittag am 4. August vorgestellt werden.

Mit Schüppe und Schubkarre

Bei der „72-Stunden-Aktion“ engagierten sich junge Menschen aus ihrem Glauben heraus drei Tage lang für ein soziales, ökologisches oder internationales Projekt. Auch in Kevelaer gingen gleich mehrere Gruppen mit Fleiß, Schaufeln, Harken und einer Menge Enthusiasmus ans Werk.
So packten gut zwei Dutzend Mitglieder der Malteser-Jugend gemeinsam mit Betreuern und Eltern an, um den Antonius-Kindergarten zu verschönern. Bevor es losging, bildete die Gruppe zunächst mal einen Kreis, stellten die Music-Box an und sangen das Lied „Das ist unser Leben – 72 Stunden. Das ist unser Glaube, den wir leben.“
Danach erläuterte Gruppenleiter Carsten Hieckmann auf dem Spielplatz, was in den nächsten Tagen anstand, und teilte alle für ihre jeweilige Aufgabe ein. „2013 war unsere letzte 72-Stunden-Aktion“, konnte Hieckmanns Ehefrau Anja bereits von „bisher positiven Erfahrungen“ im Zusammenhang mit der Aktion sprechen. „Ob Groß oder Klein, alle arbeiten relativ gut miteinander zusammen und unterstützen sich gegenseitig.“
Einrichtungsleiterin Hildegard Holtmann zeigte sich erfreut über das Engagement: „Das ist das zweite Mal, dass wir hier eine 72-Stunden-Aktion haben. Einmal waren die Messdiener hier, jetzt die Malteser.“ Die Aktion sei relativ überraschend für sie gekommen. „Ich wusste, die Hieckmanns sind bei den Maltesern. Die standen eines Morgens dann hier und sagten : Wir hätten da was.“
Unter der großen separaten Kinderschaukel schütteten die Helfer inzwischen frischen Rindenmulch hin. Mit 16 Tonnen Sand wurden die Sandkästen neu befüllt. Und aus Paletten kreierten die Malteser größere Spielautos.
Neben dem Kindergarten wurde noch eine kleine Feuerstelle erneuert. „Wir machen den Grill kaputt und bauen ihn wieder auf“, brachte Jugendgruppenleiter Domink Marks auf den Punkt, wie sich die Aktion gestaltete. Am Ende konnten alle Beteiligten stolz auf ihre Arbeit sein. „Das läuft schneller als gedacht“, konnte Anja Hieckmann bereits nach zwei Tagen zufrieden feststellen. Der Dank galt auch den zahlreichen Sponsoren.
„Es ist schön, das Ergebnis zu sehen, wie man zusammen arbeitet und was daraus wird“, freute sich nicht nur Lara Kleintjes (18) nach getaner Arbeit. Malteser-Geschäftsführer Patrick Poschmann machte klar: „Wir sind Kevelaerer und gehen da hin, wo wir anpacken können. Dafür sind wir da und wir gehören der Kirche an.“
Einsatz in Kervenheim
Auch die St. Sebastianus-Schützen Kervenheim konnten im Rahmen der 72-Stunden-Aktion gut 20 Aktive gewinnen, die sich der Verschönerung der Flächen rund um die Burg und vor dem Ehrenmal widmeten.

Kräftige Arme waren auch rund um die Burg in Kervenheim gefragt. Hier waren die Sebastianus-Schützen im Einsatz.


Mitorganisatorin Birgit Claaßen entfernte dabei mit zwei Jugendlichen und einer Schubkarre das Unkraut hinter dem Ehrenmal: „Am Efeu können wir nix machen, aber die Brombeeren kriegen wir raus.“
Gemeinsam mit Johannes Baaken vom Bauhof hatte Claaßen zuvor festgelegt, „wo die kaputten Sträucher wegmüssen“ und wie man das Ganze gestalten kann. Die Stadt hatte auch den Schotter für die Wege zur Verfügung gestellt, den die Aktiven dann anschließend gleichmäßig vor dem Denkmal und auf den Wegen verteilten und so für die Erneuerung sorgten.
Man habe darüber abgestimmt, was man zur 72-Stunden-Aktion machen wollte, und dann gefragt, wer mitmachen wolle, so Claaßen. So eine Aktion habe einen besonderen Lerneffekt: „Damit die Jungschützen lernen, dass nicht nur schießen und High-Life zählen. Das wird die ganze katholische Jugend mobilisiert.“
Auch Rainer Krüger von den St. Sebastianus-Schützen half bei den Arbeiten mit und freute sich vor allem über den Beitrag des Nachwuchses: „Ich finde es gut, dass wir so eine tolle Jugend hier haben.“
Einsatz in Keylaer
Auch die Hubertus-Schützengilde beteiligte sich an der Aktion mit Verschönerungsarbeiten in der Kita Am Broekhof. Beim Durchgang zum Spielgarten konnte man den 16-jährigen Paul emsig an Paletten werkeln sehen. Vier Männer der Hubertus-Schützengilder Keylaer waren gerade dabei, in der Sandkuhle fachmännisch eine solche Palette an einer Platte zu befestigen. „Das ist die Matschkuhle, da kommen als Vorbau noch Euro-Paletten hin und eine Platte davor“, erklärte Matthias Löcher. „Dann können die Kinder wieder dort kochen.“

Die Hubertusschützen Keylaer waren an der KiTa Am Broekhof aktiv.


Robert Achten genoss derweil ein Stück Kuchen und stellte das „72-Stunden-Radio“ an: „Der Diözesanverband hat uns angeschrieben und die Caritas hatte noch zwei Projekte ausgeschrieben.“
Daraufhin hatte er sich an die Caritas gewandt und sofort zehn Freiwillige für die ehrenamtliche Aufgabe mobilisieren können. Insgesamt beteiligten sich am Ende über 20 Jungschützen an der Aktion.
Bei der „Kochstelle“ blieb es aber nicht: Achten und Co. entfernten noch Unkraut, verlagerten Steine und zogen einen Zaun samt Tor. Und sie kreierten für die Kita in einer Ecke eine kleine „Wohlfühloase“.
Sarah Haroon, Gruppenleiterin und eine der beiden Einrichtungsleiter, freute sich sehr über die unverhoffte Hilfe, „weil wir den Spielplatz schon lange verschönern wollten.“ Für diese vielen „Kleinigkeiten“ brauche man eben „echte Fachmänner.“ Die hatten sich für 72 Stunden in der Kita gefunden.

Kevelaers Ortschaften haben viel vor

Viel Aufmerksamkeit hat im vergangenen Jahr auf der Stadtmitte Kevelaers gelegen – und mit den anstehenden und laufenden Projekten wird auch in diesem Jahr die Stadtmitte großen Anteil am politischen Geschehen haben. Ein Grund mehr für das Kevelaerer Blatt, zum Jahresbeginn den Blick auf die Ortschaften und die dortigen Ereignisse zu lenken. In diesem Rück- und Ausblick berichten die jeweiligen Ortsvorsteher, was war, was ist und was die Bürger in ihren Dörfern sich für 2019 wünschen.
Josef Kobsch, Twisteden
In 2018 konnten in Twisteden die Verkehrsinseln auf der Dorfstraße endlich fest installiert werden. Die bisherigen Inseln (die nur Übergangs- bzw. Probe-Lösung sein sollten) konnten entfernt werden.
Dank der guten Verhandlungen der Stadt Kevelaer konnte der Grunderwerb für die Erweiterung des Baugebietes Elisabethstraße abgeschlossen werden. Das Planverfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes soll in 2019 durchgeführt werden.
Für die Zukunft stehen umfangreiche Renovierungsarbeiten im Bürgerhaus an. In diesem Zusammenhang sehe ich Handlungsbedarf, da der durch die Stadt Kevelaer vorgesehene Abriss des Hauses „Gerberweg 1“  neue Optionen für eine Gesamtnutzung bzw. Gesamtgestaltung des Geländes eröffnet.
Der Brunnen auf dem Dorfplatz ist defekt und kann nicht repariert werden. Daher wurde versucht, eine Förderung der möglichen Umgestaltung des Dorfplatzes durch das LEADER-Programm zu erhalten. Leider erfolglos. Nunmehr soll ein Antrag über ein Förderprogramm des NRW-Bauministeriums gestellt werden. Um praxisorientiert und hinreichend konkret zu überlegen, welche Funktionalität der Dorfplatz künftig haben soll, wird hierzu mit allen Vereinen ein Termin im Januar stattfinden.
Besonders freue ich mich – und natürlich auch die Twistedener – auf das Dorffest am ersten Wochenende im Juli 2019. Das Fest findet dieses Mal im und am Bürgerhaus statt, da das Bürgerhaus (30 Jahre) und der Bürgerhaus-Verein (40 Jahre) Jubiläum feiern.
Johanna Ambrosius, Kleinkevelaer
In Kleinkevelaer lief und läuft alles wie immer. An Heiligabend trafen sich viele Menschen zum Einstimmen auf Weihnachten an der Kapelle. Deren Außenanlage müsste erneuert werden – eine Aufgabe, der sich der Kapellenverein eventuell in diesem Jahr annehmen wird. Wiederholt werden soll 2019 außerdem die auch 2018 erfolgreich durchgeführte Müllsammelaktion, die von der Kreis Klever Abfallwirtschaftsgesellschaft unterstützt wird.
 
Beate Clasen, Wetten
Offensichtlich ist in Wetten viel los. Das liegt auch an den Kanalsanierungen auf der Hauptstraße und den Tiefbauarbeiten des Niersverbandes, wodurch das Klärwerk durch eine Pumpstation ersetzt wird. Alle Maßnahmen verlaufen im geplanten Zeitraum, sodass voraussichtlich im ersten Halbjahr 2019 die begonnenen Arbeiten inklusiv der bevorstehenden Arbeiten auf bzw. unter der Twistedener Straße abgeschlossen werden können.
Einige dorfprägende Gebäude werden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes so aufgewertet, dass sie eine Wohnqualität erhalten, die aktuellen Standards entspricht.
Es ist gelungen, 2018 die Planungen für ein dringend benötigtes Baugebiet weiter voranzubringen. Das optimiert die Bedingungen für junge Familien, die in Wetten ein gut funktionierendes Betreuungs- und Lernangebot für Kinder vorfinden. Damit das so bleibt, wird weitsichtig der Raumbedarf berücksichtigt, damit es zu keinen Engpässen kommt.
Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu optimieren, sind die Wettener und die Stadtverwaltung gut vernetzt mit Kreis- und Landesbehörden. Das Rad- und Fußwegenetz wurde in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, ist aber ausbaufähig. Dafür ist es auch wichtig, die gut frequentierten Bahnübergänge auf dem Wettener Gebiet zu erhalten.
Die Wettener Vereine sorgen für viele interessante Freizeitangebote. Der Sportverein ist mit mehr als 1000 Mitgliedern der größte Verein. Aufgrund der intensiven Sportplatznutzung ist es zeitnah erforderlich, die stark beanspruchten Außenanlagen instand zu setzen, damit der Spielbetrieb weiter garantiert bleibt.
Hansgerd Kronenberg, Winnekendonk
Winnekendonk hat engagierte Vereine und ein aktives Dorfleben. In diesem hat es 2018 eine Vielzahl von turnusmäßigen Veranstaltungen gegeben. Möglich waren diese nur durch großen ehrenamtlichen Einsatz vieler Mitbürger, sodass auch 2019 ein reichhaltiges Programm angeboten wird.
Daneben sind einige besondere Ereignisse zu vermelden. Dazu zählen die Feiern nach 70 Jahren Erstkommunion von St. Urbanus und zum 30-jährigen Bestehen des Marienkäfer-Kindergartens in Schravelen.
Sportlich waren die Fußballdamen nach ihrem Aufstieg weiterhin erfolgreich. Der A-Jugend-Nachwuchs der Viktoria schaffte den Sprung in die Leistungsklasse.
Ein besonderer Höhepunkt war das Gemeinschaftskonzert des Musikvereins mit der Königlichen Harmonie des Moresnet aus Belgien im Bühnenhaus.
Das Zirkusprojekt der Grundschulen in Kervenheim hat viele Besucher und die Kinder begeistert. Die Sorgen an den Schulen sind erst einmal beruhigt.
In Achterhoek wurde durch NuK der alte Bildstock wieder hergerichtet. Am Hungerwolfsweg entstand ein neues privates Kleindenkmal.
Bedauerlicherweise sind die Hoffnungen, die die Winnekendonker in das LEADER-Programm gesetzt hatten, nicht erfüllt worden. Jetzt soll daran gearbeitet werden, im Rahmen eines neuen Förderprogrammes weiterzukommen. Vorrangiges Ziel ist die Erhaltung und Verbesserung der dörflichen Infrastruktur. Dabei ist die Neugestaltung von Denkmalbereich und Hauptstraße anzugehen, eine Maßnahme, die bereits vor mehr als zehn Jahren mit einer städtischen Planung eingeleitet war.
Neben der Regelung des Straßenverkehrs in diesem Bereich sind Markierungen und Beschilderungen aller Straßen und insbesondere der Einmündungen zu überprüfen. So sollte an der Kreuzung L491/L362 in der Dorfmitte eine Ampelanlage in Betracht gezogen werden. Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen in Schravelen und auf dem Achterhoeker Schulweg werden für erforderlich gehalten.
Einige Wanderwege bedürfen der Ausbesserung. Eine Ausdehnung des Netzes müsste noch im einzelnen geplant werden.
Sicherlich wartete Winnekendonk auf den Baubeginn der OW1. Diese neue Straße führt zwar am Ortskern vorbei, hat aber gewiss erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Dorfstruktur.
Das gilt auch für die Umlegung des Sportgeländes von der Kevelaerer Straße zur Sonsbecker Straße. Zur Zeit sind hinsichtlich des Grundstückes noch Kaufverhandlungen im Gange. Bei deren erfolgreichem Ausgang ist eine Baumaßnahme im Bereich des Viktoria-Parks notwendig, bietet aber auch die Gelegenheit, die ständig wachsenden sportlichen Aktivitäten zu fördern. Insofern werden weiterhin Überlegungen angestellt, wetterfeste Trimm-Geräte innerhalb des Dorfbereiches aufzustellen und die Trimm-Dich-Strecke in der Schravelener Heide wiederherzustellen.
Für Achterhoek gibt es Anregungen, einen neuen Gemeinschaftsraum zu erstellen. Hier bedarf es noch genauer Planung.
Erfreulich ist schließlich die Tatsache, dass die Mühle Kerssenboom im Rahmen des Denkmalschutzes saniert werden soll.
Martin Brandts, Kervenheim
In Kervenheim sind die letzten Mängel im Zuge der Glasfaser-Verlegung (weitestgehend) beseitigt worden. Insofern ist die Freude an dem Glasfasernetz und den qualitativ hochwertigen Produkten endlich ungetrübt – jedenfalls in den Kernbereichen, in denen die Glasfaser liegt. Glasfaser ist bislang erst innerhalb der geschlossenen Ortschaft verfügbar. Insofern sind eine Vielzahl von Haushalten bislang noch nicht angeschlossen. Hier besteht großer Handlungsbedarf, wobei die Hoffnung besteht, dass über das kreisweit ausgeschriebene Förderprogramm für den Außenbereich Abhilfe geleistet werden kann.
Der Standort Burggelände hat sich als Standort für unsere Kirmes bestens gewährt und etabliert. Das Burggelände lockt aufgrund der besonderen Atmosphäre nicht nur zur Kirmes, sondern auch zu den sonstigen Veranstaltungen wie insbesondere dem „Burgzauber“ und dem Maifest zahlreiche Interessierte auch aus dem Umland nach Kervenheim. Insoweit sind wir der evangelischen Kirchengemeinde für ihre Gastfreundschaft und die hervorragende Zusammenarbeit außerordentlich dankbar.
Die Pappeln entlang des Wasserwerkes wurden zwischenzeitlich gefällt. Damit ist die Grundvoraussetzung für eine Sanierung der Straße „Et Everdonk“ geschaffen. Die entsprechenden Arbeiten sollen bei planmäßigem Verlauf in der ersten Jahreshälfte erfolgen.
Konkret steht der Endausbau des Neubaugebietes „Haagsches Feld“ an, nachdem die Bebauung der Grundstücke praktisch abgeschlossen ist. Insoweit müssen insbesondere Lösungen gefunden werden, wie gerade die Zuwegungen, die ja auch noch für die Erschließung der weiteren Bauabschnitte benötigt werden, hier gestaltet werden sollen.
Ein Dauerthema ist die Sanierung der Burg – insoweit besteht der tiefe Wunsch, das Gebäude genauso wie schon das Gelände einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen bzw. zu halten. Umso erfreulicher ist es, dass auch die evangelische Kirchengemeinde ein klares Bekenntnis hierzu abgegeben hat und dass gemeinsame Überlegungen und Anstrengungen erfolgen, sinnvolle Konzepte zu erarbeiten und dann schrittweise umzusetzen.
Ein gemeinsames Ziel der Geselligen Vereine ist es, noch mehr aktive Mitstreiter für die zahlreichen Aktivitäten zu finden. Natürlich sind die Veranstaltungen, die ja auch in 2019 wieder stattfinden werden, mit einem zum Teil sehr großen zeitlichen Engagement verbunden. Ziel ist es, diese Aufgaben auf mehr Schultern zu verteilen, sodass das hohe Niveau der Veranstaltungen gehalten, bestenfalls sogar noch weiter erhöht werden kann.
Ganz wichtiges Ziel ist es auch, die junge Generation wieder mehr für die Vereine und die Vereinsarbeit zu begeistern. Dies gelingt etwa im Bereich des Fußballs bei Union Kervenheim dank des persönlichen Engagements einiger Eltern schon sehr erfolgreich. In Kervenheim sind wieder viele junge Familien ansässig, die ein riesiges Potenzial darstellen.

Ein Märchen durch 1000 und eine Arbeitsstunde

Im nächsten Jahr startet die Hubertuskirmes – Klassiker und Traditionsveranstaltung am Niederrhein mit der 60sten Auflage. Grund genug, um auf eines der größten Volksfeste unserer Region Rückblick und Ausblick zu halten. Das Kevelaerer Blatt unterhielt sich mit Dominik Lemken als einem von acht Mitgliedern im Kirmesteam der St. Hubertus-Gilde Keylaer e.V..

KB: Herr Lemken, Brauchtum in dörflichem Charakter zu pflegen, ist Ihnen und der St. Hubertus-Gilde Keylaer wichtig. Woran denken Sie zuerst, wenn Sie auf die gerade beendete 59. Hubertskirmes zurückblicken?
Lemken: Es war wieder einmal eine tolle Veranstaltung und für die Gilde schön zu sehen, dass unsere Neuerungen Anklang gefunden haben. Seit nun fast 60 Jahren entwickelt sich, finanziell gut aufgestellt und risikominimiert durch die Hubertus Betriebsgesellschaft mbH., die Hubertuskirmes immer weiter. Die Gilde hat es geschafft, ein Volksfest durch ständig neue Highlights und Verbesserungen am Leben zu erhalten, wo andere Kirmesveranstaltungen im ländlichen Gebiet mehr und mehr aus finanziellen Gründen verschwinden. In diesem Jahr hatten wir ein neues Veranstaltungszelt, das uns erlaubt hat, die räumliche Gestaltung zu optimieren. Das Zelt der Firma Jans aus Siebengewald hat eine Größe von 30×45 Metern und besitzt mit einer Seitenhöhe von drei Metern einen imponierenden First. Mit Stoffbahnen hatten wir einen Himmel eingehängt, der eine tolle Stimmung und einzigartige Atmosphäre unter Palmen entfaltete. Die zusätzlichen Garderoben-, Eingangs-, Sekt- und Raucherzelte schufen mit dem Gastrobetrieb zusammen einen ansprechenden Hofcharakter.

KB: Welche Veränderungen gab es bei den vielseitigen Angeboten?
Lemken: Neben traditionellen Veranstaltungen wie dem Königsball, Patronatsfest und einer Heiligen Messe in der Hubertuskapelle haben wir zum Auftakt in diesem Jahr eine Halloween-Party unter dem Titel „Blood´n´Bass“ veranstaltet. Die DJs Bugatty, Da Hool, DJ Dune, DJ Quicksilver und Sylver verschafften den passenden Beat. Hiermit haben wir den Trend der E-Pop-Musik, wie sie auf dem Parookaville Festival gespielt wird, aufgegriffen und uns so neu aufgestellt. Veranstaltungen wie das Oktoberfest oder den Comedyabend haben wir dagegen wieder verworfen, weil sie zu dem Zeitpunkt, als wir sie initiiert haben, nicht genügend Anklang gefunden haben. Auch haben wir bei den Verpflichtungen der Musiker neue Akzente gesetzt. Die Popschlagernacht wurde mit Live-Diskofox-Music von den Stargästen Julia Buchner und Nico Gemba sowie der Live-Band „X.O.“ gestaltet. Auf dem legendären Bullenball spielte die Top-Band Q5-NewStyle aus den Niederlanden und bei der 80er-90er Party präsentierte die Band „Sup-X“ hervorragende Unterhaltung.

KB: Neben den ganzen erstklassigen Veranstaltung gab es aber nicht so etwas wie einen Jahrmarkt?
Lemken: Doch, ein Sonntag steht immer ganz im Zeichen der Familie, dann finden im Festzelt eine große Indoor-Kirmes für Groß und Klein, ein Kindertrödelmarkt und ein Frühschoppen statt. Außerdem gibt es eine Cafeteria. Der Eintritt und die Nutzung von Karussell, Hüpfburgen, Gabelstapler-Parcours und allen Spielen ist kostenlos. Dies können wir durch die Erlöse der Abendveranstaltungen finanzieren, bei denen wir den Ausschank (bei durchaus humanen Preisen) in Eigenregie durchführen und nur durch die Live Gastro GmbH. von Michael Kamps personell unterstützt werden.

KB: Das hört sich gut an, ist aber sicher auch mit viel Arbeit verbunden.
Lemken: Diese Veranstaltung wird von einem Verein getragen, der eine lange Geschichte hinter sich hat. Die Hubertusgilde hat sich als Gründungsjahr das Jahr 1634 auf ihre Fahnen geschrieben und zählt heute etwa 180 Mitglieder. Außer den Hochbetagten sind wirklich fast alle in die Vorbereitungen und Durchführung der Hubertuskirmes eingebunden. In mehr als 1000 Arbeitsstunden packen alle mit an und bereiten so durch den Aufbau einer kompletten Infrastruktur die Möglichkeit, ein solches Märchen der Traditionspflege auf die Beine zu stellen. Der Umfang der zeitaufwendigen Arbeiten wird auf den ersten Blick gar nicht wahrgenommen. Neben den planerischen und administrativen Aufgaben und Angelegenheiten ist die Dekoration zu erstellen, die Bestuhlung auf- und wieder abzubauen, Bauzäune zu errichten, die Strom- und Wasserversorgung herzustellen sowie die Abwasserentsorgung zu gewährleisten. Neben vielen weiteren Arbeiten ist der Bon-Verkauf durchzuführen und die Garderobe aufzubauen.

KB: Im nächsten Jahr gibt es ein kleines Jubiläum. Die 60. Hubertuskirmes steht an. Gibt es darüber schon etwas zu berichten?
Lemken: Im nächsten Jahr wird die Hubertuskirmes vom 31.10. bis zum 16.11. stattfinden. Nach den guten Erfahrungen in diesem Jahr werden wir wieder mit der gleichen musikalischen Besetzung antreten. Für die Popschlagernacht werden wir uns mal wieder richtig ins Zeug legen. Für diese Veranstaltung wird eine namhafte Künstlerin/ein namhafter Künstler verpflichtet. Wer dies sein wird, bleibt aber noch ein Geheimnis. Im Kartenvorverkauf haben wir uns den Veränderungen der Zeit ja bereits in diesem Jahr angepasst und werden diesen neben den bekannten Vorverkaufsstellen bei Zweirad Peters, Annastr. 4 und Bäckerei Janssen-Heursen, Busmannstr. 17, auch Online anbieten.

KB: Vielen Dank, dass Sie unseren Lesern einen so ausführlichen Überblick gegeben haben. Wir wünschen der Gilde und der Hubertuskirmes auf lange Sicht eine erfolgreiche Zeit, die wir gerne weiter redaktionell begleiten werden.

Das Interview führte Jörg von der Höh

Patronatsfest mit Rückblicken und Ehrungen

Zum Auftakt des Patronatsfestes der St.-Hubertus-Gilde Keylaer am Montagnachmittag hatte der Rektor der Wallfahrt und Präses der Hubertusgilde, Gregor Kauling, erstmals die Möglichkeit, die Festmesse zu lesen. Der Spielmannszug der Feuerwehr setzte dabei den musikalischen Rahmen.

Der Präsident der Hubertusgilde, Theo Keysers, verwies anschließend in seiner Rede auf den Umstand, dass an diesem Tag die 59. Hubertuskirmes in der heutigen Form gefeiert wird. „Gerade deshalb freuen wir uns in jedem Jahr wieder, dass es noch immer gelingt, diese jahrhundertealte Tradition aufrecht zu erhalten und so die Keylaerer Gemeinschaft und die Hubertusgilde zum festen Bestandteil des Kevelaerer Gesellschaftslebens zu machen.“

Keysers dankte allen Mitgliedern und Beteiligten, die an der Vorbereitung und Durchführung der Kirmes mitgearbeitet haben, und übergab Erich Rotthoff zugunsten der Aktion St. Nikolaus einen Umschlag mit 250 Euro, dem Erlös aus dem diesjährigen Kindertrödelmarkt.

Der Präsident der Gilde blickte auf einige historische Momente des Vereinslebens zurück: Auf das Jahr 1948, als das Leben in der Gilde wieder in Gang kam und man für die erste der beiden neuen Schwenkfahnen noch „mit Butter, Eiern und Speck bezahlte“. Er bezog sich auf das Jahr 1968, als die Hubertuskapelle grundlegend renoviert wurde und viele neue Mitglieder den Weg in den Verein fanden.

Das nahm er zum Anlass, Manfred Aben, Karl Blenkers, Harald Jovic, Hubert Peters, Peter Sarsi, Hubert Spronk, Hermann Voss und Hans Winkels mit dem Jubelorden für 50 Jahre Mitgliedschaft auszuzeichnen. Auch Marlene Cleve, die 50 Jahre in der Schießgruppe tätig war und bis heute für die Schützenbrüder noch die Kragen aufnäht, wurde auf die Bühne gebeten.

Für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit wurde Siegfried Klenner und für 40 Jahre in der Schießgruppe Maria Haesters ausgezeichnet. Für 25 Jahre wurden Karl-Heinz Ermers, Andrea Hiep, Frank Statten und Paul Verhülsdonk geehrt, für 25 Jahre aktives Fahnenschwenken Jens van Leuven.

Den silbernen Verdienstorden erhielten Markus Valks und Michael Baumanns für ihren jeweiligen Einsatz als Fahnenschwenker-Obmann, den hohen Bruderschaftsorden Gerd van Leuven.

Im Anschluss daran nutzten die Anwesenden die Gelegenheit zum ausführlichen Austausch, bei dem der Wandel der Zeit auch ein Thema war. „Früher war das für uns der lange Frühschoppen, und wer damals trank, konnte den Tag danach blau machen“, erinnerten sich Hans Winkels und Peter Sarsi.

„Vor vierzig Jahren, da standen sie noch Schlange bis zur Straße. Das ging von Montagmorgen bis Dienstagmittag“, ergänzte Markus Aben. „ Da waren alle Firmen hier, die haben um 11 Uhr Feierabend gemacht und kamen dann geschlossen ins Zelt. Da gab´s keine Tische.“

Die Schützenfrauen Maria, Else, Amenie, Magda, Finni, Alwine, Irmi und Lisa kamen vor fünfzig Jahren über ihre Männer in die Hubertusgilde. „Die Kerle waren ja immer weg – und wir mussten was Sinnvolles tun“, hatten sich Lisa und die anderen deshalb zusammengeschlossen.

„Wir haben jedes Fest mitgefeiert und es gab nie Streit oder Missverständnisse“, betonten die rüstigen Ladies und gingen später gemeinsam auf die Tanzfläche. Denn zu fortgeschrittener Zeit sorgte die Formation „Two for you“ für Stimmung unter den Mitgliedern der Hubertusgilde, die den Kern der Feiergesellschaft ausmachten.

Von der Stimmung mitnehmen ließen sich auch der amtierende König Fabian Keysers mit seiner Königin Marie Weber. „Die Kondition lässt nach, aber ich bin noch am Leben“, hatte seine Majestät vor dem „Endspurt“ seine persönliche Befindlichkeit beschrieben. „Die letzte Runde geht auch noch“, fegten die beiden, umringt von den Schützenbrüdern, gemeinsam mit Adjutant Heinz-Gerd Peters und dessen Frau Claudia über das Parkett.

Am Rande der Patronatsfeier zog Gilden-Präsident Theo Keysers ein differenziertes Zwischenfazit der Kirmes. „Der neue Mittwoch mit den drei DJs und den Lichterspielen war gut besucht und alle, die da waren, haben gesagt, es war toll“, nannte er einen Glanzpunkt im Programm. „Die 600 Leute, die bestimmt da waren, werden sicher für uns Werbung machen.“

Die Popschlagernacht am Samstag aber „war diesmal nicht das, was es sein sollte“, so Keysers. Man habe von verschiedener Seite schon Kritik wahrgenommen. „Wir brauchen für den Samstag eine neue Band – die haben wir uns vorher nicht angehört“, gestand er selbstkritisch ein.

„Das nehmen wir mal als Wachrüttler, an den Veranstaltungen zu arbeiten“, sah es der Gildenchef als Mahnung an, dass nicht alles so selbstverständlich laufen muss. Um die bevorstehende 80er-Party und den Bullenball als Kultveranstaltungen mache er sich aber keine Sorgen.

Keysers machte außerdem im Gespräch mit dem KB deutlich, dass 2019 sein letztes Jahr an der Spitze der Gilde sein werde. „Dann bin ich 60 Jahre alt, es ist dann die 60. Kirmes in der Form und ich organisiere das hier dann seit 20 Jahren mit.“ Das sei ein guter Zeitpunkt, um das Amt abzugeben.

Ein Ball für König Keysers

Am Freitag war Königsball bei der St.-Hubertus-Gilde Keylaer für König Fabian Keysers mit Königin Marie Weber sowie Adjutant Heinz-Gerd Peters mit seiner Frau Claudia und Prinz Jan Schiffer mit Adjutant Theo Wilbers. Nach dem Einzug der Abordnungen der geladenen Ehrengäste, Vereine und Verbände (davon gab es 19) spielte die „X.O. Band“ zum Tanz auf, den das Königs- und das Adjutantenpaar mit dem Ehrentanz eröffneten. Als die Gäste nach einer Zugabe riefen, stellte Vize-Präsident der Gilde und Vater des Königs Theo Keysers lächelnd fest: „Das hat er jetzt seinem Vater voraus; bei ihm hat nach dem Tanz keiner Zugabe gerufen.“

Verlosung

Von der Schießgruppe gab es wie in jedem Jahr eine attraktive Verlosung zugunsten der Jugendarbeit.

Die Sankt Hubertus-Gilde ist ein Verein mit über 170 Mitgliedern. Dass es mit Fabian Keysers in diesem Jahr einen so jungen König gibt, liegt an der Altersstruktur der Gilde, die sehr ausgewogen ist. Viele junge Mitglieder stießen in den letzten Jahren zum Verein, sodass dessen Fortbestand gesichert scheint. Pflege des Schießsports, Jugendförderung, Unterhaltung des Vereinsheimes, Pflege der Hubertuskapelle zu Keylaer, Errichtung und Unterhaltung von Anlagen, um die zuvor aufgeführten Aufgaben zu gewährleisten, sind die Ziele der Gilde. Zur Pflege des Schießsports und zur Jugendförderung unterhält die Gilde eine Schießgruppe.

Früher mit Festessen

Alljährlich zum Hubertustag am 3. November begeht die Gilde ihre Kirmes. In früheren Zeiten wurde zur Kirmes eine gemeinsame Heilige Messe gefeiert. Danach traf man sich zu einem Festessen. Nach dem Essen verteilten sich die Gildenbrüder auf die umliegenden Bauernhöfe der Mitglieder und feierten ihre Kirmes. Seit 1960 wird die Hubertuskirmes in der jetzigen Form mit einem Festzelt durchgeführt. Ein Höhepunkt der Kirmes ist heute der Königsball am Kirmesfreitag.

Die Hubertuskirmes ist mit ihrem Programm ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Kevelaer geworden. Der jüngste König in der Geschichte der Gilde und seine Königin genossen offensichtlich den zu ihren Ehren veranstalteten Abend.

59. Hubertuskirmes auf Keylaer startet ab dem 31. Oktober

Ab dem 31. Oktober bietet das neu gestaltete Festzelt in der kleinen Bauernschaft zwischen Kevelaer und Weeze über drei Wochen jede Menge Veranstaltungshighlights.

Zum Auftakt gibt es in diesem Jahr am 31. Oktober bereits eine Halloween-Party unter dem Titel „Blood´n´Bass“. Die DJs Bugatty, Da Hool, DJ Dune, DJ Quicksilver und Sylver werden für den passenden Beat an diesem Abend sorgen.

Zu Ehren des Königs der St. Hubertusgilde Keylaer steigt am Freitag, 3. November, der große Königsball im Festzelt. Bei packender Tanzmusik von der „X.O. Band“ ist jeder herzlich eingeladen, dieses Ereignis im Festzelt gebührend mitzufeiern. Der Eintritt ist an diesem Abend frei.

Nach diesen Auftaktveranstaltungen folgen eine ganze Reihe von Veranstaltungshighlights, die bis tum 17. November im Hubertus-Festzelt auf Keylaer geboten werden.
So findet als großes Highlight am Samstag, 3. November, die Popschlagernacht mit Live-Diskofox-Music von den Stargästen Julia Buchner und Nico Gemba sowie der Live-Band „X.O.“ statt.

Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen der Familie: Ab 11 Uhr wird im Festzelt eine große Indoor-Kirmes für Groß und Klein, ein Kindertrödelmarkt, ein Frühschoppen sowie Kaffee und Kuchen und vieles mehr bei freiem Eintritt angeboten.  Am Montag, den 5. November feiert die St. Hubertusgilde ihr traditionelles Patronatsfest. Zum großen Dämmerschoppen am 5. November, ab 19 Uhr, sind alle Gäste herzlich eingeladen.
Präsentiert von der Volksbank an der Niers steht der legendäre Bullenball am 10. November auf dem Programm. Die Top-Band Q5-NewStyle aus den Niederlanden wird im Zelt für die richtige Stimmung sorgen.

Den Abschluss der Festveranstaltungen bildet die 80er-90er Party am 17. November, präsentiert von der Sparkasse mit der Band „Sup-X“.

Details zu den Veranstaltungen sowie Infos Kartenvorverkauf unter www.hubertuskirmes.de.

Fabian Keysers regiert die Hubertusschützen

Bei bestem Wetter konnte die Hubertusgilde in diesem Jahr ihr Vogelschießen abhalten. Der scheidende König Paul Hellmanns mit seinem Adjutanten Markus Stassen wurde an seiner Residenz abgeholt. Nach einem Fahnenschwenken zu dessen Ehren bedankte sich der König bei seiner Familie, seinen Nachbarn, beim Verein und besonders bei seinem Adjutantenpaar Markus Stassen und Anne Ruffen. In einem großen Festzug zog die Gilde vorbei am Kapellenplatz zur Vogelstange auf Keylaer.

Dort traten 97 Schützen zum Kampf um die Preise an. Die Preise gingen an: 3. Preis Günther Schatten, 2. Preis Kai Kämper und den 1. Preis errang Stephan Könings. Nach einer kurzen Pause traten mit Fabian und Dirk Keysers zwei Schützen zum Wettstreit um die Königswürde an. Der Vogel erwies sich als hartnäckig, aber am Ende hatte Fabian Keysers den letzten Schuss. Er wird mit seiner Königin Marie Weber die Gilde im nächsten Jahr als König repräsentieren. Zu seinem Adjutanten ernannte er den Schützenbruder Heinz-Gerd Peters mit seiner Gattin Claudia.

Die Jungschützen waren mit ihrem Schießen deutlich schneller. Bei den Jungschützen ging die Preise an: 3. Preis Markus Achten, 2. Preis Benjamin Schatten und den 1. Preis errang Bettina Ermers. Prinz wurde Jan Schiffer, zu seinem Adjutanten ernannte er Theo Wilbers.

Nach der Proklamation des Königs und des Prinzen sowie der Ehrung der Preisträger gab es auf dem Hubertusplatz das traditionelle Fahnenschwenken zu Ehren des neuen Königs. Anschließend ging es zur Gratulationscour ins Hubertushaus. Zahlreiche Vertreter der Kevelaerer Vereine gratulierten dem neuen König zu seinem Erfolg.