Aktuelles aus Kervenheim

„Ferien machen am meisten Spaß“

Kevelaer. Spaßig-entspannte Ferien erlebten die Kinder der Caritas Geldern-Kevelaer geführten Offenen Ganztags-Schulen. Das Alphabet spielte dabei eine ganz besondere Rolle. Denn unter dem Motto: „Das Ferien ABC“, planten die Kids der Twistedener St. Franziskus-, der Kevelaerer St. Hubertus-, der Kervenheimer St. Norbert- und der Winnekendonker Overberg-Schule noch während der Schulzeit mit den Anfangsbuchstaben des Alphabets ihre Ferien. „Zu jedem Buchstaben konnten sich die Kinder ein Thema aussuchen“, erklärte Nadja Hübinger, Koordinatorin der OGS Kevelaer.
Was dabei heraus kam, versetzte sogar manches Mal die Betreuer in Staunen. „Wir versuchten aber, fast jeden Wunsch zu erfüllen“, erklärten die Betreuer der OGS, die auch dieses Mal wieder tolle Unterstützung durch acht Schüler ab 16 Jahren erhielten. Gemeinsam mixten Kinder wie Betreuer einen bunten Buchstabensalat, der nicht nur allen schmeckte, sondern auch reichlich Vergnügen brachte.
Vom „A“ wie Angeln und Ausflüge nach Xanten zum Archäologischen Park und zum Irrland über „B“ wie backen oder busfahren, „E“ wie experimentieren und einkaufen, Eis essen oder gar selber machen, „F“ wie Fenster putzen (ja, auch das stand auf der Wunschliste, liebe Muttis) und Feuerwehr zum „T“ wie trommeln mit der Gruppe Adesa oder „P“ wie Polizei (die war live mit einem echten Polizeiauto vor Ort) und Preise gewinnen am Glücksrad wurde alles geboten.
Das Ferien-ABC
Und noch einiges mehr. Da am „R“-Tag eigentlich Reiten auf der Wunschliste stand, das Pferd aber verhindert war, wurde dieses am „S“-Tag eingeschoben, da das Pferd zufällig „Sue“ hieß. Nun, heutzutage ist Flexibilität gefragt. Manche Buchstaben beherbergten gleich mehrere Wünsche. Aber auch das war kein Problem. So schob man beim „F“ noch ein Fußballturnier ein und beim „T“ studierte Claire Cooper mit den Kindern eine Tanz­aufführung ein. Auch das „S“ füllte mit Schnupp, Schminken, Schwimmen und Spielplatzbesuch gleich mehrere Tage aus.
Klingt anstrengend. War es aber nicht. „Selten war die Atmosphäre so entspannend wie in diesen Sommerferien“, bestätigte Nadja Hübinger. Denn das Ziel, dass Wünsche in Erfüllung gehen können, wurde für die Kinder zur Wirklichkeit. „Es wurden keine Handys, PlayStations oder Fernseher vermisst“, fügten Anette Erretkamps und Annemie Jansen vom Betreuerteam hinzu. Viel zu schnell gingen am vergangenen Freitag 15 Ferientage mit Pommes essen, (dazu kam eigens ein holländischer Pommes Wagen zur Overberg-Schule), und einer gemeinsamen Übernachtung in der Turnhalle der Schule zu Ende. Übereinstimmend waren sich Kinder wie Betreuer zum Schluss einig: „Ferien machen am meisten Spaß!“

Eine große Geste für einen kleinen Jungen

Als Sebastian Müller mit seinen Teamkameraden in der Halbzeitpause in der Kabine saß und eins seiner Kinder auf dem Schoss hatte, hatte der jungen Familienvater eine Sekunde um zu reflektieren, was gerade passierte: „So viele Menschen, die helfen wollen. Das ist der Hammer.“ Zugunsten seines an Krebs erkrankten Sohnes trat der Kreisligist SV Union Kervenheim in einem Benefizspiel gegen den Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter an.
Über 500 Zuschauer säumten die Et Everdonk-Platzanlage, spendeten, nahmen an der Verlosung teil und unterstrichen mit ihrer Anwesenheit die persönliche Verbundenheit mit dem Schicksal des dreijährigen Jungen. „Wir haben vor zwei Monaten erfahren, dass Fynn einen Gehirntumor hat“, erklärt der Präsident des Klubs, Rainer Kürvers, den Grund für die Veranstaltung. „Da kam aus dem Team selbst der Wunsch, was zu tun.“
Der sportliche Leiter des SV, Thomas van Wickeren, wandte sich daraufhin an den Landesligisten. „Unser Coach Georg Mewes hat sofort zugesagt“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des SV Hö-Nie, Christian Knippschild. „Das ist ein Schicksal, das keinen kalt lässt. Das kann jedem von uns passieren. Da kann ich mich als Patenonkel voll reindenken.“
Mewes selbst machte klar: „Ich hab‘s gehört, den Jungs gesagt und wir alle haben nicht lange überlegt. Wir wollen zeigen, dass es Wichtigeres gibt als Fußball.“ Und sein Mannschaftskapitän Stephan Schneider fügte an: „Das ist das Schlimmste, was einem passieren kann. Wir hoffen für den Jungen nur das Beste. Für uns ist das eine gute Sache, so ein Highlight damit zu liefern.“
Als der SV das Ganze dann über Facebook verbreitete, „ging das durch die Decke“, erzählte Rainer Kürvers. „Wir bekamen Zuspruch von Vereinen und Unternehmen.“ Man hoffe, dass was Erkleckliches dabei zustande komme.
Ganz praktisch packten der Vorsitzende Peter Schlossarek und seine alten Herren vom SV Viktoria Winnekendonk mit an: „Der Sebastian hat auch bei uns im Verein gespielt. Wir fühlen uns da natürlich solidarisch, und wenn es nur die Arbeit hier am Getränkestand ist.“
Neben Fußball sorgten Hüpfburg, Kinderschminken, Fotoshooting sowie kulinarische Köstlichkeiten für eine familiäre Atmosphäre. „So ein Schulterschluss war hier noch nie da. Wenn es um das Leben eines Kindes geht, dann mobilisieren alle“, meinte der Kervenheimer Ralf Koenen.
Für Udo und Renate Klusmeier war das Kommen keine Frage: „Wir haben selbst drei Kinder großgezogen, meine Schwester hatte behinderte Zwillinge, von denen eins gestorben ist. Bei sowas hier hätte ich selbst gerne gekickt“, erzählte Klusmeier, der vor Jahrzehnten zusammen mit Frank Mill bei Rot-Weiß Essen in der zweiten Liga gespielt hatte.
Sogar die „Night Riders“-Rockergruppe aus Kleve war gekommen, nachdem sie von dem Schicksal des Jungen erfahren hatten. „Wir wollen was Gutes tun für den kleinen Mann. Es gibt nichts Schlimmeres als diese Krankheit“, so Daniel, der Präses vom Chapter Kleve. Und der Betriebsrat der Gelderner Firma Fonteyne, wo Sebastian Müller arbeitet, übergab dem Vater einen Geldumschlag. „Da haben alle 136 Kollegen für zusammengelegt“, versicherte der Betriebsratsvorsitzende Roland Hamann.
So verwirklichte sich der Gedanke des Kervenheimer Ortsvorstehers Martin Brandts. Bei einem „außergewöhnlichen sportlichen und menschlichen Ereignis“, ginge es darum, „Fynn und seiner Familie Kraft und Mut zu schenken und zu zeigen: Ihr seid gerade in wirklich schwierigen Zeiten nicht allein.“ Sebastian Müllers Ehefrau Mandy zeigte sich überwältigt, dass so viele Menschen da seien. „Dass das so ein Ausmaß annimmt, damit hatte ich nicht gerechnet“, sagte die 27-Jährige. Ihr Junge bekomme die ganze Zeit Chemo. Der Tumor sei entfernt worden, aber es gebe aufgrund der Streuung noch Reste. Langsam fange ihr Sohn wieder an, sich zu bewegen und zu sprechen.
„Das hat uns alle aus der Bahn geworfen und das Leben komplett verändert“, erinnerte sich Oma Dagmar Müller an die Zeit seit dem 12. Mai, als Fynn ins Hospital kam. „Das hier ist eine große Hilfe“, blickte sie voraus auf die Zukunft, wenn Vater Sebastian wieder ins Berufsleben voll zurückkehren muss, der Junge aus dem Krankenhaus kommen sollte und zu Hause noch lange betreut werden muss.
Am Ende siegte der Landesligist standesgemäss mit 6:0. „Das ist im Rahmen“, fand Rainer Kürvers. Klar war aber auch, dass das Ergebnis überhaupt nicht wesentlich war. SV-Geschäftsführer Rainer Kaiser fasste zusammen, was alle dachten: „Die „Sieger heute sind Fynn und seine Eltern.“
Aufstellung und Torschützen
Union Kervenheim: Gunkel, Schiks, Schmitz, Piper, Baers, Müller, van de Loo , Horsten, Cleve, Machat, Wischnewski (eingewechselt: Jacobsen, Geurtz, Engler, Stickel, Tüffers)
SV Hö-Nie: Hauffe (46. Sheridan), Schütze, Weiß, Schneider, Boldt (46. Kimbakidila), Yildirim (46. Ntinas), Plum, Fritsch, Müller (46. Simsek), Hermsen (46. Can, 68. Zitzke), Kratzer (68. Hanysek).
Tore: 0:1 Weiß (14.) 0:2 Boldt (21.) 0:3 Kratzer (39.) 0:4 Hanysek (70.) 0:5 Ntinas (75.), 0:6 Kimbakidila (88.).

Tennissaison mit neuen Linien

Die Platzanlage des Tenniclubs „Keckfoars“ wurde wieder auf Vordermann gebracht. Die Tennisfreunde um den ersten Vorsitzenden Pascal Schnaudt, über die Erneuerung der Linien, die durch eine Unterstützung der Volksbank an der Niers ermöglicht wurde. Dirk Koppers, Geschäftsstellenleiter der Volksbank in Winnekendonk, wünschte den Vereinsmitgliedern viel Spaß und erfolgreiche Spiele.

Bauer Bernd als Ku(h)r-Schatten

Kervenheim – Kervenonk / Goch. Jule hat ihn zuerst entdeckt: „Da ist der Bauer.“ Und was für einer. Bernd Verhoeven – kernige Statur, Vollbart, Strohhut – nimmt die rund 40 Mütter und Kinder herzlich in Empfang. Seine Gäste kommen heute aus ganz Deutschland, sie sind zur Kur im Gocher Marianne van den Bosch Haus. Der Besuch auf dem Rouenhof gehört zu den Ausflugshöhepunkten ihres dreiwöchigen Aufenthaltes.
Ein bisschen zögerlich folgen Mütter und Kinder dem Bauern an diesem sonnigen Samstagnachmittag in den großen Ziegenstall. Die Tiere sind Besuch gewöhnt und lassen sich in ihrem Tagewerk nicht stören. Hier und da büxt eine aus, gelegentlich kommt sogar richtig Bewegung in die Herde. Dann sind Manfred und Flora Soft gefragt. Die beiden Hütehunde halten die Ziegen mit Nachdruck zusammen.
Mütter und Kinder dürfen nun Ziegen melken, Lämmer halten und streicheln. „Ich möchte auch mal!“ ist für eine halbe Stunde der am meisten gehörte Satz. Man merkt es deutlich: Viele der Gäste waren dem Landleben noch nie so nah. Geräusche und Gerüche sind intensiv und aufregend neu. „Zwei Liter Milch gibt eine Ziege pro Tag“, erzählt Bernd Verhoeven während des Melkens. Dass das von Hand ganz schön lange dauern würde, ist den Besuchern spätestens jetzt klar.
Den Besuch auf dem Rouenhof unternehmen die Mütter und Kinder auf „halber Strecke ihrer Kur“. „Wenn sie sich ein wenig gefunden haben“, sagt Beatrix Lichtenberger, Leiterin des Marianne van den Bosch Hauses. Zuhause im Alltag würden sich manche so einen Ausflug gar nicht zutrauen. „Umso schöner, dass wir heute hier sind“, findet Mutter Birgit. Und das in so guten Händen, mit so umsichtiger Begleitung: Das Marianne van den Bosch Haus in Goch ist eine Vorsorge- und Rehabilitationsklinik für Mütter und Kinder, spezialisiert auf Mütter mit Kleinkindern bis sechs Jahren. Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen, Physiotherapeuten, Ernährungsberater, Heilpädagogen, Erzieher und Seelsorger kümmern sich während der Kur um psychosomatische Erkrankungen und Störungen in der Mutter-Kind-Bindung. Heute kümmert sich vor allem Bauer Bernd Verhoeven – um Abenteuer zum Anfassen.
Der Besuch auf die nahegelegene Weide führt die Kurgäste zur hochtragenden Kuh Katja. Der kleine Henry fühlt den Herzschlag des Kälbchens, die kleinere Angelina kann das kaum glauben. „Doch hier!“ Er hat wohl Recht. Wie im Ziegenstall ist auch zwischen den Kühen das ein oder andere Selfie Pflicht – so viele Tiere, so viel Natur, so nah dran. Kuh Katja ist schwanger, aber gemütlich. Und lässt die Kinder auf ihrem Rücken reiten. „100 Liter Wasser trinkt eine Kuh am Tag“, erzählt Bernd Verhoeven unterdessen – allgemeines Staunen.
Seit mehr als 500 Jahren ist der Rouenhof zwischen Kervenheim und Sonsbeck in Familienbesitz, seit 26 Jahren betreiben die Verhoevens Öko-Landbau. Bernd Verhoeven ist auf den Märkten der Umgebung eine Institution und auf seinem Hof ein routinierter und fröhlicher Gastgeber. Besuchergruppen gehören für ihn und seine Familie zum Alltag, mindestens einmal im Jahr kommt der WDR. Das jährliche Lämmerfest lockt Anfang März hunderte Besucher weit über die Region hinaus.
Zum Abschluss des Besuchs chauffiert er seine Besucher mit dem Trecker. Vorbei an Kälber- und Ferkelställen, vorbei an Gattern und Obstbäumen. Eine Runde über Feld und Wiese, eine Runde um den Hof. Die Gäste sind mit Feuereifer dabei. „Zu Beginn des Besuchs sind die Kinder manchmal etwas skeptisch“, erzählt Verhoeven. „Aber das schlägt schnell um. Sehr schnell.“ Kein Wunder: Der Nachmittag auf dem Rouenhof ist für Mütter und Kinder ein lehrreiches Abenteuer. „Davon erzählen sie mindestens den Rest des Tages“, freut sich Beatrix Lichtenberger. „Wahrscheinlich noch die ganze nächste Woche.“

Kervenheimer Schulklasse wird aufgelöst

Seit Montag, 24. Juli 2017, steht es fest: Eine Klasse 3C wird es im kommenden Schuljahr in Kervenheim nicht geben. Die zehn verbliebenen Schüler des bisherigen zweiten Schuljahres werden verteilt auf die beiden bislang in Winnekendonk unterrichteten Klassen. Die künftige 3A wird weiter in Winnekendonk unterrichtet, die 3B zieht um nach Kervenheim.
Um eine andere Lösung zu ermöglichen – nämlich den Fortbestand aller drei Klasse an ihren aktuellen Standorten – hätten mindestens fünf Schüler aus den Winnekendonker Klassen freiwillig nach Kervenheim wechseln müssen, damit dieser Standort die vorgeschriebene Mindestgröße von 15 Schülern erreicht (das KB berichtete). Nur eine Familie hatte sich jedoch dazu bereit erklärt. Nun werden weit mehr Winnekendonker Schüler täglich den Weg nach Kervenheim nehmen müssen. Eine entsprechende Buslösung ist in Planung. Auch die vom Schulträger angestrebten kleinen Klassen wird es so nicht geben: Mit 27 bzw. 29 Schülern bewegt sich das künftige dritte Schuljahr an der Obergrenze für Grundschulen.
Weil auch das nachfolgende Schuljahr im Sommer 2018 vor vergleichbaren Problemen stehen wird, soll gemeinsam mit der Schulaufsicht bald nach den Sommerferien eine Lösung erarbeitet werden. Auch hier dürfte es jedoch wieder auf die gleichen beiden Optionen hinauslaufen.
Ab 2019 gehen die Prognosen von hinreichend großen Jahrgangsstufen aus, um wieder drei Klassen bilden zu können. Trotzdem werden Einschulungen nur noch am Hauptstandort der Grundschule, in Winnekendonk, stattfinden. Die Schulleitung wird dann entscheiden, welche Schüler am Teilstandort Kervenheim unterrichtet werden. Elternwünsche sollen dabei bestmöglich berücksichtigt werden.

TipToi-Bücher für Kervenheims Schüler

KERVENHEIM. 20 neue „TipToi“-Bücher und zwei neue „TipToi“-Stifte erhielt die St. Antonius Bücherei in Kervenheim. Und das freut nicht nur die Leiterin der Bücherei, Marion Stenmans, sondern auch die Vorschulkinder Kervenheims. Denn genau diese Leseratten profitieren wie die Grundschulkinder von den neuen Büchern in der Bücherei. Dirk Koppers, Geschäftsstellenleiter der Volksbank Winnekendonk, überreichte den frischen Lesestoff, welche die „Kervenheimer Spürnasen“ freudestrahlend entgegen nahmen. Bereits jetzt wünschte Koppers den angehenden Erstklässlern einen guten Schulstart.

Entscheidung zur Klassenbildung an der Overberggrundschule vertagt

Am Donnerstagabend hat Kevelaers Schuldezernent Marc Buchholz die lang erwartete – aber nicht die erhoffte – Entscheidung der Bezirksregierung erhalten: Die heute zu Ende gehende zweite Klasse in Kervenheim solle nach den Sommerferien aufgelöst, die Schüler im dritten Schuljahr auf die beiden Parallelklassen in Winnekendonk verteilt werde. Allerdings werde eine dieser beiden Klassen, die 3b, künftig in den Räumlichkeiten in Kervenheim beschult.
Heute morgen hat Schuldezernent Buchholz daraufhin intensiv mit der Bezirksregierung über diese Entscheidung diskutiert. Das Ergebnis: Die Entscheidung über die Klassenbildungen zum kommenden dritten Schuljahr an der Overberggrundschule, mit dem Teilstandort in Kervenheim, wird noch nicht getroffen, sondern bis zum 21. Juli 2017 vertagt. Bis dahin können Eltern der jetzigen Klassen 2a und 2b sich erklären, ob ihre Kinder am Teilstandort zum Schuljahr 2017/2018 beschult werden sollen.
Dieses Modell hatten Schule und Schulträger favorisiert: Würden sich acht Kinder aus Winnekendonk finden, die freiwillig an den Standort Kervenheim wechseln, könnten alle drei Klassen fortgeführt werden. Einzelne Eltern hatten daraufhin zwar die Bereitschaft signalisiert, diesen Standortwechsel in Kauf zu nehmen, um von kleinen Klassengrößen zu profitieren. Diese Bereitschaft war jedoch nicht bis zur Frist am vergangenen Montag schriftlich bestätigt worden. Jetzt gibt es dafür nicht nur eine Fristverlängerung. Die Bezirksregierung hat außerdem signalisiert, dass es genügen würde, wenn fünf Familien bereit wären zu wechseln. Sollte dann – warum auch immer – die Schülerzahl in Kervenheim erneut die Mindestgrenze von 15 Schülern unterschreiten, könne diese dennoch fortgeführt werden. Eine tatsächliche Entscheidung der Eltern über den Standort ist nun bis zum 21. Juli 2017 schriftlich gegenüber der Schule mitzuteilen. Die Schulleitung ist dazu ab Montag, 9 Uhr, in der Overberggrundschule zu erreichen. “Als Schulträger bitte ich die Eltern, die sich für einen Wechsel entscheiden, mir diese Information ebenfalls unter marc.buchholz@stadt-kevelaer.de zukommen zu lassen”, so der Schuldezernent. Er wolle dann kurzfristig helfen, Fragen wie die Schülerbeförderung zu lösen.
“Es ist bedauerlich, dass die Bezirksregierung keine Möglichkeit sieht, einen Tag vor Ferienbeginn, eine Duldung für eine Klassenbildung unterhalb des Richtwertes von 15 Kindern auszusprechen”, erklärte der Schuldezernent im Gespräch mit dem KB. Eltern hatten darauf hingewiesen, dass es nach dem Schulgesetz eigentlich möglich sein müsse, von dieser grundsätzlichen Mindestgröße in Ausnahmen abzuweichen. Dennoch sei er der Bezirksregierung dankbar, sagte Buchholz, dass sie heute Vormittag so viel Zeit für Gespräche aufgebracht und damit immerhin die nun gefundene Lösung ermöglicht habe.
Aufgrund der heute morgen und auch am Vormittag noch laufenden Abstimmungen mit der Bezirksregierung hat es heute nicht den versprochenen Elternbrief mit der Entscheidung gegeben. Der soll nun auf dem Postweg zugestellt werden und dürfte am Samstag die Haushalte erreichen.
Sollte sich auch im zweiten Anlauf bis zum 21. Juli nicht die nötigen fünf wechselwilligen Kinder finden, wird es wohl zu der Entscheidung kommen, die die Bezirksregierung eigentlich schon am gestrigen Abend angekündigt hatte – die Zwei-Klassen-Lösung, verteilt auf zwei Standorte. Einer Zwei-Klassen-Lösung am Standort Winnekendonk hatten Schulleitung und Schulaufsicht bereits im Vorfeld eine Absage erteilt, weil dies vor allem für die Lehrkräfte große organisatorische Probleme bedeuten würde.
Weil klar ist, dass auch der nachfolgende Jahrgang 2018 vor dem gleichen Problem stehen wird, stehen Schulträger und Elternschaft in enger Abstimmung, um die von der Schulaufsicht eingeforderten Veränderungen im Grundschulverbund dauerhaft anzugehen. Spätestens ab 2019 werden den Prognosen nach beide Ortschaften zusammen genügend Grundschüler einschulen, damit drei stabile Klassen gebildet werden können. Ein Wahlrecht über den Standort wird es jedoch nicht mehr geben – auch wenn die Schulleitung sicherlich weiterhin versuchen wird, Wünsche zu berücksichtigen.

Äärrgh Äärrgh war am Ende das siegreiche Team

Rainer Kürvers hat das Nachbarschaftsturnier vor drei Jahren ins Leben gerufen, als er den Vorsitz beim SV Union Kervenheim 1919 e.V. übernommen hatte. „Uns war es wichtig, den Verein im Dorfleben zu verankern und die Menschen in Kervenheim zu motivieren sich sportlich zu betätigen.“ So fand nun auf der Sportanlage am Rande von Kervenheim das dritte Fußball-Nachbarschaftsturnier mit elf Teams statt.
Nachbarschaften, Kegelvereine oder der Lauftreff hatten sich teilweise mit Fantasienamen gemeldet. So waren unter anderem „Die Stundengeier,“ Team Tommy Lemke oder Dynamo Dosenbier dabei. Und auch „Die Haudegen“, Alte E-Jugend, Team Fuhrmann, Team Paul Vloet und Die Innis waren am Start. Gespielt wurde jeweils 12 Minuten auf zwei halben Fußballfeldern. Dass bei dem Turnier der Spaßfaktor im Vordergrund stand, machten nicht nur die Mannschaftsnamen deutlich. „Wir müssen uns bei jedem Ballkontakt vergegenwärtigen, dass wir den Ball nicht in die Hand nehmen und loslaufen“, äußerte einer der Kings (Football) und ergänzte lachend „Der Ball ist auch so seltsam rund.“
Frauen und Männer, Kinder (Taylor Müller, 7 Jahre, war der jüngste Spieler) und „alte Herren“ (hier war Arndt Machost mit 48 Jahren Spitzenreiter) traten gegeneinander an. Auch Ortsvorsteher Martin Brandts ließ es sich nicht nehmen die Schützen & Friends zu unterstützen. Das der Gemeinschaftsgedanke auch funktioniert, zeigten nicht nur die rund 100 Aktiven auf dem Platz, sondern auch die Tatsache, dass drei Asylsuchende in die Manschaften integriert waren. Einer von ihnen spielt sogar in der ersten Mannschaft des Vereins mit.
Der Erlös des Verkaufs von Würstchen, Kuchen und Getränken soll der Verbesserung der Sportanlage zugute kommen. Zusammen mit der Stadt sollen die Umkleidebereiche ausgebaut werden. Mit den Kings hat die Union die größte Einzelmannschaft im Stadtgebiet. Die Umkleide- und Duschbereiche sind dafür jedoch nicht ausgelegt. Trotz stahlendem Sonnenschein ging es nicht ohne Verletzungen ab. Ein Spieler musste mit Armbruch ins Krankenhaus. Ein weiterer Spieler zog sich eine schmerzhafte Muskelverletzung zu. Mit klugem Spiel und einer geschlossener Mannschaftsleistung sicherte sich am Ende das Team von „Äärrgh Äärrgh“ den Turniersieg.
Vom 25. bis 27. August richtet Union Kervenheim ein Fußballcamp für Kinder zwischen 5 und 13 Jahren täglich von 10 bis 15 Uhr aus. Neben Fußball gibt‘s Mittagessen, Getränke und ein Überraschungspacket für 70 Euro. Anmeldungen unter: dkweirauch@gmx.de

Eltern an der Overberg-Grundschule unter Entscheidungsdruck

Grenzwertig klein ist das aktuelle zweite Schuljahr an der Kervenheimer Dependance der Overberg-Grundschule: Gerade einmal 15 Schülerinnen und Schüler, der gesetzliche Mindestwert, bilden eine Klasse. Doch jetzt wurden fünf Kinder abgemeldet – fürs nächste Schuljahr, die Klasse 3, bleiben nur zehn Schüler übrig. Zu wenig, sagt das Schulgesetz – oder doch nicht?
Drei mögliche Lösungen hat der Kevelaerer Schuldezernent Marc Buchholz den Eltern gemeinsam mit der kommissarischen Schulleiterin Dagmar Scholz und der Kreis Klever Schulaufsichtsbeamtin Dagmar Wintjens am Mittwochabend, 5. Juli 2017, in der Winnekendonker Begegnungsstätte vorgestellt.
Möglichkeit A sieht vor, die Kervenheimer Klasse aufzulösen und auf die beiden Winnekendonker Klassen zu verteilen. Künftig würde jedoch nur noch eine dieser Klassen in Winnekendonk unterrichtet, die andere in Kervenheim. Die Beförderung der Schüler zum jeweiligen Standpunkt würde durch die Stadt Kevelaer als Schulträger finanziert.
Bei Möglichkeit B würde genauso vorgegangen, jedoch fände der Unterricht für beide Klassen in Winnekendonk statt. Möglichkeit B wäre allerdings den Lehrkräften kaum zuzumuten, die schon heute in vielen Pausen und Freistunden zwischen den beiden Schulstandorten Kervenheim und Winnekendonk hin und her fahren müssen, betont Wintjens. Zudem werde es mit weniger Lehrern am Standort Kervenheim schwerer, die Aufsichtspflicht auch dann zu erfüllen, wenn beispielsweise eine Klasse auf Klassenausflug ist. Aus pädagogischer Sicht ist Variante B damit faktisch vom Tisch, wie Buchholz bestätigte – zumal auch der nachfolgende Jahrgang zu wenig Schüler haben wird, um eine eigenständige Klasse zu bilden. Würden auch hier die Schüler Kervenheim verlassen und in Winnekndonk unterichtet werden, wäre die Kervenheimer Schule nahezu verwaist. Die Ganztagsschule in Winnekendonk hingegen könnte den ganzen Andrang gar nicht mehr bewältigen.
Wunschlösung von Stadt und Schulaufsicht
Die Wunschlösung der Stadt, der Schulleitung und der Schulaufsicht wäre deshalb Variante C: In jeder der beiden Winnekendonker Klassen im jetzigen zweiten Schuljahr finden sich vier Kinder, die freiwillig an den Standort Kervenheim wechseln. Dann würden alle drei Klassen der Jahrgangsstufe im dritten Schuljahr mit je 18 Schülern fortgeführt – pädagogisch Idealbedingungen. Die Kinder kämen mit so einer Veränderung auch gut klar, berichtet Wintjens von Erfahrungen aus ähnlichen Fällen – denn Unterrichtskonzepte blieben unverändert, die Lehrkräfte dieselben, und viele Mitschüler ebenfalls. Nicht die Schule, sondern nur der Standort würde sich ändern.
Schon heute stammen von den zehn Kindern der zweiten Klasse in Kervenheim nur zwei aus der Ortschaft. Vier wohnen in Winnekendonk, vier weitere in Uedem. Variante C wäre zudem, das betont Buchholz ausdrücklich, auch eine Option für Eltern an anderen Grundschulen – beispielsweise in der Innenstadt oder in Nachbarkommungen – zum nächsten Schuljahr ihre Kinder die Schule wechseln zu lassen um die Vorteile der kleinen Klassen zu ergreifen. Soll heißen: Die acht zusätzlichen Kinder, die nach dem Sommer ins dritte Schuljahr in Kervenheim gehen sollen, müssen nicht ausschließlich vom Standort Winnekendonk kommen.
Rein rechnerisch würde es sogar genügen, wenn fünf Schüler nach Kervenheim wechselten. Dann allerdings entstehe das Problem erneut, sobald auch nur ein Schüler wegzöge. Um diese zusätzliche Unruhe zu vermeiden, plant Variante C mit einer vorgesehenen Klassenstärke von 18 Schülern entsprechenden Puffer ein. Variante A und B haben dieses Problem nicht, da es hier zwei stabil große Klassen gäbe.
Der größte Haken für die Eltern ist wohl der Zeitrahmen: Weil die Schule selbst erst seit zwei Wochen um das Problem weiß, konnte erst jetzt nach Lösungen gesucht werden. Und eine Entscheidung muss vor den Sommerferien her. Daher müssen sich wechselwillige Eltern bis Montag, 10. Juli, um 12 Uhr bei der Schulleitung der Overberg-Schule gemeldet haben (overberg-grundschule@schulen-kevelaer.de). Reicht die Zahl aus, soll Variante C zum Tragen kommen. Ansonsten wird es automatisch Variante A. Welche Schüler dann künftig in die Klasse in Kervenheim und welche in die Klasse in Winnekendonk gehen, entscheidet allein die Schulleitung –  auch wenn diese sich bemühen wird, Elternwünsche zu berücksichtigen, die ebenfalls bis Montagmittag abgegeben werden können.
Während sich bei der Elternversammlung die meisten Kervenheimer Eltern augenscheinlich gut mit Variante C anfreunden konnten, gab es aus Winnekendonk einigen Protest – bis hin zum Vorschlag, dann eben den Standort Kervenheim zu schließen. Doch ganz so einfach ist die Situation nicht, denn Winnekendonk profitiert erheblich vom Standort Kervenheim: Den Prognosen zufolge werden ab 2018 regelmäßig mehr Kinder aus Winnekendonk und Kervenheim eingeschult, als in zwei Klassen passen. Eine Dreizügigkeit in Winnekendonk wäre aber – falls baulich überhaupt möglich – nur für viel Geld herzustellen. Würden alle Schüler gleichmäßig auf zwei Klassen in Winnekendonk und eine Klasse in Kervenheim verteilt, wären nachhaltig drei eher kleine, aber eben nicht zu kleine Klassen je Jahrgang möglich. Deshalb werden künftig Anmeldungen auch nur noch am Hauptstandort Winnekendonk angenommen. Welches Kind an welchem Standort beschult wird, entscheidet dann die Schulleitung (die sicherlich auch hier nach Möglichkeit Elternwünsche beachten wird, aber dazu nicht verpflichtet ist).
Neben der Schließung des Standortes Kervenheim brachten die Eltern aber noch weitere Alternativen in die Debatte ein. Da in Kervenheim bereits heute (zukünftig ggf. allerdings nicht mehr) im ersten und zweiten Schuljahr jahrgangsübergreifend unterrichtet wird, könne man doch auch das dritte und vierte Schuljahr zusammenlegen. Schulrechtlich wäre das sogar möglich, erklärte Wintjens am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Allerdings müsste die Schule dazu ein ausgereiftes Konzept vorlegen, was in der Kürze der Zeit schlicht nicht zu schaffen sei. Ohne dieses wäre eine Genehmigung jedoch nicht möglich. Davon abgesehen brächte diese Lösung für die Schüler einige Unruhe: Die jetzigen Drittklässler haben sich nach dem gemeinsamen ersten und zweiten Schuljahr gerade erst als Klasse zusammengefunden. Ab September würden sie dann erneut zu einer Doppelklasse. Und je nach Jahrgangsstärke gäbe es mal eine, mal zwei Klassen für das gemeinsame dritte und vierte Schuljahr.
Doch noch andere Optionen?
Die naheliegendste Variante brachte am Donnerstag ein Vater aus Winnekendonk in einer E-Mail an die Stadt Kevelaer und die Schulaufsicht in Kleve ins Spiel, der sich nach dem Elternabend das Schulgesetz einmal vorgenommen hat. Wenn 15 Schüler die Mindestgröße sind, müssten doch auch Ausnahmen von der Regel möglich sein, so seine Überlegung. Tatsächlich findet sich im Schulgesetz in der Verordnung zur Ausführung des Paragrafen 93 Abs. 2 Schulgesetz, wo die Klassenstärken geregelt sind, in Paragraf 6 folgender Satz: „Geringfügige Abweichungen können von der Schulleiterin oder dem Schulleiter in besonderen Ausnahmefällen zugelassen werden.“ Bedingung ist, dass die Schule insgesamt in der Stufe einen regelkonformen Klassendurchschnitt hat – was an der Overberg-Schule so wäre. Ob 10 statt 15 allerdings eine „geringfügige Abweichung“ darstellt, darf bezweifelt werden.
Vielversprechend ist hingegen die Formulierung in Paragraf 6a: „Gebildete Klassen werden grundsätzlich unabhängig von später eintretenden Schülerzahlveränderungen fortgeführt.“ Erstaunlich, dass das weder in Kevelaer noch in Kleve den zuständigen Beamten geläufig gewesen sein soll. Auf Anfrage des Kevelaerer Blattes erklärt Marc Buchholz, dass diese rechtliche Frage mit der Schulaufsicht zu klären sei. Diese verspricht in Form von Dagmar Wintjens, dass sie die Bezirksregierung gebeten habe, kurzfristig die juristische Machbarkeit der Elternvorschläge zu prüfen, darunter auch diese Option. Ob das Gesetz tatsächlich so zu verstehen sei, dass die Kervenheimer Klasse auch mit zehn Kindern fortgeführt werden dürfe, könne sie daher noch nicht sagen. Auch darauf, was geschehe, wenn sich genügend Freiwillige für Variante C fänden und sich dann herausstellte, dass auch die Fortführung mit zehn Schülern rechtlich möglich wäre, wollte sich Wintjens nicht festlegen. Drei Klassen mit je 18 Schülern seien ja für beide Standorte in jedem Fall eine gute Lösung.
Die Entscheidung, wie es nach den Ferien weitergehe, solle aber auf jeden Fall noch vor den Ferien an die Eltern kommuniziert werden. Welche Lösung es für den folgenden Jahrgang – mit identischem Problem – geben kann, soll im September – und damit möglichst frühzeitig – mit der Schulaufsicht und den Eltern geklärt werden. Sicher ist, dass der Rat der Stadt Kevelaer ebenso wie Bürgermeister Dominik Pichler bekräftigen, den Schulstandort Kervenheim erhalten zu wollen.
Trotz der schwierigen Situation lobte Schuldezernent Buchholz die zwar emotionale, aber vernünftige Beteiligung der Eltern an der Debatte am Mittwoch. Er habe die Einwände auch gut nachvollziehen können. Umgekehrt lobten die Elternvertreter in der Pressekonferenz am Donnerstag, dass die Eltern überhaupt einbezogen würden – denn rechtlich notwendig wäre das nicht. Christiane van Elst forderte, dass die Eltern nun von der gegebenen Möglichkeit zur Mitentscheidung Gebrauch machen sollten – und eine „kinderfreundliche, nicht elternfreundliche“ Entscheidung treffen.

Ist das dörfliche Engagement am Ende?

Es begann 1998, als sich einige engagierte Kervenheimer zusammenfanden, um das vom Verfall bedrohte Potthaus zu retten.  Sie gründeten einen Förderverein, mit dem Zweck, das mindestens seit 1750 bestehende traditionsreiche Töpferhaus wieder aufzubauen.
Die neun Mitglieder bemühten sich unter dem Vorsitz von Ernst Umbach erfolgreich um öffentliche Fördermittel des Landes NRW. Im Sommer 1999 begann der Wiederaufbau, der mit erheblicher Eigenleistung und auch mit privatem Geld im Oktober 2000 erfolgreich abgeschlossen wurde.
Die ersten Jahre verliefen vielversprechend, da das Potthaus auch wieder von einer Töpferin bewohnt und bewirtschaftet wurde. Der regelmäßig stattfindende Töpfermarkt war immer gut besucht. Auch das angrenzende Potthaus Café (gehört nicht zum Förderverein) war eine Bereicherung. Einige Jahre später verließ die Töpferin Kervenheim wegen ihrer Heirat und dem sich daraus ergebenden Umzug. Noch 2005 wurde man erneut fündig und konnte die Keramikmeisterin Susanne Stenmanns als Nachfolgerin gewinnen. Doch nach einigen Jahren gab es Streitigkeiten zwischen der Töpferin und dem Verein, so dass sie den Mietvertrag kündigte und nach Kevelaer umzog.
Seit 2012 wird das Potthaus nur noch als Wohnhaus genutzt. Die jetzige Mieterin, Sabine Mikat, nimmt in ihrem Haus befristet Kinder und Jugendliche auf, die dringend eine Auszeit von ihrer Familie benötigen, wenn die Probleme ihnen und den Eltern über den Kopf wachsen. Die Jugendlichen werden ihr von der Outback Stiftung e.V. zugewiesen. Einige ihrer Besucher sind manchmal einige Tage bei ihr, andere bleiben sogar einige Monate.
Warum soll verkauft werden? Diese Frage blieb seitens des Fördervereins Potthaus zunächst unbeantwortet.
Möglicherweise hängt dies mit der Altersstruktur des Vereins zusammen, so dass eine Zukunftsfähigkeit nicht gesichert ist. Oder ist die wirtschaftliche Situation zur Unterhaltung des Potthauses  nicht stabil genug, so dass sich die Vereinsmitglieder erneut privat engagieren müssten?
Eigentlich ist es sehr schade, dass dieses dörfliche Engagement in Kervenheim keine Zukunft zu haben scheint und der Verein nur noch den Ausweg in der Veräußerung sieht. Auch wenn damit zu rechnen ist, dass aus dem Verkaufs­erlös die öffentlichen Mittel (teilweise) zurückgezahlt werden müssen und die Mitglieder vermutlich nicht das zurück erhalten, was sie eingebracht haben.