Aktuelles aus Kervenheim

Zirkus verzaubert

„Jeden Teil der Erde müssen wir achten und schützen. Unsere Aufgabe und Pflicht ist es, jeden Menschen, jedes Tier, jeden Bach, jeden Baum, jede Blume zu achten. Die Erde ist unsere Mutter: Was wir der Erde antun, tun wir uns selbst an.“ Mit diesen tiefgehenden Mahnworten und zu „We are the world“ von Michael Jackson eröffnete und beendete die Zirkusfamilie Sperlich die Vorstellung. Im Zirkuszelt war es fast völlig dunkel. Nur Sterne wurden über einen Projektor an die Decke geworfen und in der Mitte tauchte schließlich aus Dunkel und Rauch der blaue Planet auf. Kinder streckten ihre Arme schützend danach aus; auf ihren Wangen leuchtete fluoreszierende Schminke und auch die Tücher und Bänder, die sie in Händen hielten und im Rhythmus der Musik bewegten, leuchteten und schufen im Dunkel eine beeindruckende Atmosphäre.
Tosender Applaus belohnte die Darsteller. Neben der Zirkusfamilie waren dies normale Schüler, die im Rahmen des Zirkusprojektes ihrer Schule selbst in die Manege traten. 236 Schüler aus der Grundschule Overberg/St. Norbert von den Standorten Winnekendonk und Kervenheim sammelten erste Zirkuserfahrungen. Zum fünften Mal im Vierjahresrhythmus fand dieses Projekt statt, dieses Mal war der Veranstaltungsort zum ersten Mal Kervenheim. Ziel der gemeinsamen Zirkusarbeit beider Grundschulstandorte ist es, die Schulstandorte und Schüler stärker zusammenzubringen.
Margarete Wahlen, die erst seit Mitte Februar Leiterin beider Schulstandorte ist, zeigte sich restlos begeistert darüber, was ihre Schüler unter Anleitung der Familie Sperlich auf die Beine gestellt hatten. Einige der Kinder seien förmlich aufgeblüht. Dennoch bekannte sie, dass sie doch einige Bauchschmerzen wegen dieses Mammutprojektes hatte, aber gemeinsam mit dem Kollegium und den Fördervereinen beider Schulstandorte hätten sie alle Hindernisse gemeinsam überwunden und konnten nun dem Publikum eine spitzenmäßige Show präsentieren. „Auch einige Rampensäue habe ich entdeckt und das fand ich super! Wenn wir demnächst mit Buchstaben jonglieren oder in Gedanken noch auf einem Seil tanzen, dann sind das die Nachwirkungen hiervon!“
Dreimal ausverkauft
Mit dem Wetter hatten alle richtig Glück gehabt. An allen vier Vorstellungen war es weder zu kalt noch zu heiß, Niederschlag blieb ganz aus. Drei der vier Vorstellungen waren ausverkauft. Über 200 Helfer hatten mit angepackt, das Zelt aufgebaut oder boten Getränke, Kuchen und Gegrilltes an. Die Zusammenarbeit mit der Zirkusfamilie begann erst am Montag vor den Aufführungen. An diesem Tag bekamen die Kinder die geplanten Kunststücke durch die Zirkusfamilie vorgestellt und die Rollen wurden verteilt. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag waren die Proben, Freitag erfolgte am Vormittag die Generalprobe. Freitagnachmittag und am Samstag waren die Vorführungen. Im gut zweistündigen Programm präsentierten die Schüler Clown-Sketche, Artistikkunststücke am Trapez, auf dem Trampolin, balancierten auf dem Seil oder zauberten Plüsch-Kaninchen herbei oder weg. Einige coole Kids hantierten mit Feuer und wagten sich mit nackten Füßen auf Glassplitter oder legten sich mit entblößtem und mit Totenschädeln verziertem Oberkörper auf ein Nagelbett.
Etwas mehr Vorbereitung als die drei Tage hatten die Mädchen, die auf dem Einrad in die Manege fuhren. Die anspruchsvolle Choreographie, die sie präsentierten, stammt von Angelika Achten, Trainerin vom RSV „Falke“ Kervenheim-Kevelaer, und Sabrina Koenen, deren Töchter selber mitfuhren. Die Einradfahrerinnen, die zuvor regelmäßig in den Pausen auf dem Schulhof fahren übten, durften bei allen vier Vorstellungsterminen auftreten. „Einradfahren lernt man schließlich nicht in wenigen Tagen“, meinte auch Dr. Guido Herdemann, der Vorsitzende des Fördervereins Winnekendonk. Auch seine Tochter Patricia war als Einradfahrerin dabei: „Für die Kinder war es eine aufregende Woche und die Vorstellungen waren der krönende Abschluss“, so sein Resümee.

Im Schatten der Burg wurde wieder gefeiert

Zum Auftakt des Kervenheimer Maifestes gab es skeptische Blicke Richtung Himmel. Heftige Sturmböen und die kühle Witterung sorgten für einen bescheidenen Auftakt, der auch seine Auswirkungen auf den Rahmen der Feierlichkeiten hatte.

Der Trödelmarkt verzeichnete einen extremen Aderlass, von den zehn angemeldeten Ständen blieben ganze drei übrig. „Jeder Trödler schaut sich die Wetter-App an“, zeigte sich Wifried Schiller zwar enttäuscht. Der Organisator, verstand aber, warum sich das Ganze so verhielt.

Dennoch ließen sich Schnäppchen machen. So erstand Gabi Seerden für das Kind ihrer Nichte ein Kinder-Xylophon. „Die freut sich“, war sich die 64-Jährige sicher. Derweil kaufte Claudia Theißen für ihren Sohn Dekosteine. „Da hält er die Taschenlampe dran und dann bricht sich das Licht“, erklärte die 52-Jährige.

Horst Neisius nahm die Situation gelassen: „Es ist halt alles wetterabhängig. Schauen wir mal, dass uns die Zelte nicht wegfliegen.“ Beim Anblick der rund 50 Kuchen, die die Frauen des Ortes in Eigenregie für den Veranstaltung gebacken hatten, erhellte sich jedoch die Miene des Heimatvereins-Vorsitzenden gleich wieder ein wenig.

Ziemlich kalt fand es dagegen Theo Bergers, der mit einem „Lanz“-Trecker die Ausstellung mit 15 alten landwirtschaftlichen Zugmaschinen rund um die Burg bereicherte. „Der ist Baujahr 57“, plauderte er mit der Kervenheimerin Gisela Baumann, die mit ihrem Husky-Mischling zur Burg gekommen war. „Ist zwar usselig heute, aber wir sind trotzdem da“, meinte sie trocken.

Und nicht nur sie war eine der „Hartgesotttenen“, die schon früh auf das Burggelände kamen. „Mein Sohn hat gesagt, hier wäre was los“, hatte sich Trudi Gall bereits mit Leckereien für die eigene Kaffeetafel eingedeckt. „Echt ein schnuckeliges Örtchen“, fand die 72-Jährige.
An einem Stehtisch hatten es sich Johannes Franken und seine Freunde bequem gemacht. Normalerweise würden sie wonaders zum Frühschoppen gehen, „aber das hier mit dem Maifest ist Tradition.“

Nach und nach füllte sich das Gelände, auch der Tatsache geschuldet, dass der Wind nachließ und die Sonne immer stärker hervortrat. „Zwei Kaffee und Erdbeerkuchen“, holte Ilona Hagenbruch für sich und ihren Mann Heinz zum Genießen. „Wir kommen von Kevelaer hierher“, fand die 55-Jährige vor allem an dem Fest schön, „dass alles so zwanglos und einfach ist.“ Und ihr Mann ergänzte: „Bei Sonnenschein ist das angenehm hier. Ich genieße es grade.“

Am Nachmittag war dann der Burghof reichlich bevölkert. Viele Kervenheimer nutzten die Gelegenheit zum Klönen, Trinken und genossen den Tag. „Unsere Tochter ist ein Schmetterling“, verwies die Kervenheimerin Sarah Hauschild auf ihre vierjährige Tochter Hannah, die sich bei den Pfadfindern hatte schminken lassen. Später kam noch Bruder Mathias dazu. „Wenn die Vereine so viel machen, müssen wir das unterstützen.“
Pfarrer Johannes Fries zeigte sich ob des schönen Nachmittags erleichtert: „Das ist ein Tag, an dem die Kervenheimer ihre Burg als Dorfzentrum erleben. Und daran arbeiten wir ja.“ Ortsvorsteher Martin Brandts stand mit am Grill und fand „die Atmosphäre und Stimmung sind großartig.“

Für die musikalische Unterhaltung sorgte die „Joekskapel-Kleug Zatt“ aus dem niederländischen Lottum mit rhythmischen Klängen. Und die Mitglieder des Dorfes trugen zusamen mit Pfadfinder den Maikranz zum Marktplatz.

Dort wurde „Der Mai ist gekommen“ angestimmt und der Kranz mit vereinten Kräften nach oben gezogen. Was wäre das Kervenheimer Maifest ohne den traditionellen Abschluss mit dem „Kervenheim-Lied“ gewesen, das vom Kervenheimer Urgestein Hans Tervooren angestimmt und von allen Anwesenden kräftig mitgesungen wurde?

Falken erstmals mit drei Starts qualifiziert

Der RSV Falke Kervenheim fuhr zuletzt nach Nufringen zu den Deutschen Junioren Meisterschaften im Hallenradsport.
Es war das erste Mal in der Vereinsgeschichte, dass der Verein sich bei einer Deutschen Meisterschaft mit drei Starts qualifizieren konnte.
Als Erstes ging der 6er Einrad mit den Sportlern Johanna Wilbers, Verena Nilkens, Markus Achten, Sarah Adamaschek, Julia Kühnast und Paula Wilbers an den Start. Das Team belegte mit seiner ausgefahrenen Punktezahl den 12. Platz.

Der 4er Einrad offen, der Falken eröffnete am nächsten Morgen den Wettkampftag auf den Deutschen Meisterschaften. Die Sportler Julia Kühnast, Sarah Adamaschek, Paula Wilbers und Markus Achten fuhren, sichtlich nervös ihr Einradprogramm durch und belegten am Ende des Wettkampfes einen 4. Platz.

Der Block im 1er Kunstradfahren der Junioren war danach dran. Hier ging Timo Kresse an den Start. Der Kevelaerer fuhr seine Programm sauber durch und am Ende des Blockes stand fest, dass Timo den 10. Platz belegt hatte.

Pfadfinder absolvieren Stufensprung

Am Nachmittag des vergangenen Sonntags, 29. Mai 2018, hatten die Pfadfinder des Stammes Weeze-Kervenheim zu ihrem jährlichen Stufensprung eingeladen, der gleichzeitig den Charakter eines „Tages des offenen Zelts“ trug. Petrus hatte wettermäßig mit den Kindern und Jugendlichen ein Einsehen und so boten sich für den durch Spaß und Spiel bestimmten Nachmittag beste Bedingungen.

Die rund 200 Mitglieder des in der „Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg“ (DPSG) organisierten Stammes sind traditionell auf verschiede Altersstufen aufgeteilt. War bisher der klassische Einstieg jener als „Wölfling“ mit etwa acht Jahren, so ist es seit neuestem auch schon Vorschulkindern möglich, als „Biber“ erste pfadfinderische Erfahrungen zu sammeln – ein Angebot im Sinne der Nachwuchsgewinnung, das nach Aussage der beiden Stammesvorstände Stephanie Verbeten und Theo Kröll bestens angenommen wird, alle Gruppenleiter aber auch vor ganz neue Herausforderungen gestellt hat.

Vom Pfadfinder zum Rover

Erreicht nun eine Gruppe die Grenze zur nächsthöheren Altersstufe, absolviert sie im Sinne einer Initiation den Stufensprung. In dessen Vorfeld gilt es zunächst eine Art Prüfung zu erfüllen. So hatten die von der Stufe der „Pfadfinder“ (13 bis 16 Jahre) in die der „Rover“ (16 bis 20 Jahre) springenden Jugendlichen die den Nachmittag bestimmende Aktion organisiert, bei der es an mehreren Stationen um das spielerische Lösen verschiedener Aufgaben ging. Eine dieser Stationen war durch Mia Robinson und Xenia Piotrowicz besetzt, deren Begeisterung für das Pfadfinderleben in dem Satz „Rover werden, das ist es!“ mündete.

Was aber nun ist es, das Kinder und Jugendliche begeistert Pfadfinder sein lässt? Eine wichtige Rolle dabei spielen die wöchentlich stattfindenden Gruppenstunden. Die Vermittlung der klassischen Fertigkeiten eines Pfadfinders spielt in diesen ebenso eine Rolle wie das Teambuilding durch Spaß und Spiel im Gelände. Freundschaft und das Leben in der Gemeinschaft waren dabei zwei Werte, die am häufigsten zur Sprache kamen. Besondere Höhepunkte sind natürlich die im jährlichen Wechsel stattfindenden Pfingst- und Sommerlager, die entweder auf dem weiträumigen vereinseigenen Gelände in Kervenheim oder auswärts im In- oder Ausland abgehalten werden. Die Kinder und Jugendlichen verzichten in diesen Lagern bewusst auf das Smartphone, was für viele sicher auch eine Art Prüfung ist.

Beschlossen wurde der Nachmittag mit einem Gottesdienst und dem Stufensprung im wahrsten Sinne des Wortes. Von einer je nach Alter unterschiedlich hohen Betonstufe „ersprangen“ sich die Kinder und Jugendlichen ihr neues Stufenabzeichen und Halstuch. Augenscheinlich haben im Stamm die Mädchen und Frauen das Heft des Handelns in der Hand, zumindest sind sie in der Überzahl.

Nicht nur katholisch

Theo Kröll betont, dass der Stamm natürlich seine Wurzeln im katholischen Glauben hat, aber selbstverständlich allen Kindern und Jugendlichen ohne Ansehen ihrer Herkunft offensteht, was auch entsprechend angenommen wird. So findet sich im Stamm eine bunte Mischung verschiedener Prägungen und Hintergründe: christlich, ohne offenes Religionsbekenntnis, muslimisch und auch alevitisch.

Den letzten Sprung im Pfadfinderleben absolviert man als junger Erwachsener in die Gruppe der Leiter, die damit die Verantwortung für das gesamte Stammesleben übernehmen. Leiterin Jennifer Schlecht hat klassisch im Kindesalter als „Wölfling“ begonnen, ist verheiratet und inzwischen selbst Mutter. Sie fasst es für sich so zusammen, dass man Pfadfinder ein Leben lang bleibt: „Die Pfadfinder sind meine zweite Familie!“

68-jähriger Kradfahrer lebensgefährlich verletzt

Am späten Freitagnachmittag befuhr ein 68-jähriger Mann aus Goch mit seinem Motorrad die Schloß-Wissener-Straße in Kervenheim aus Richtung BAB A57 kommend in Richtung Weeze. Er beabsichtigte an der Kreuzung Winnekendonker Straße seine Fahrt geradeaus fortzusetzen. In Gegenrichtung befuhr ein 19-jähriger PKW-Fahrer die Schloß-Wissener-Straße, um an der Kreuzung nach links abzubiegen. Nachdem er ein entgegenkommendes größeres Fahrzeug passieren ließ, leitete er seinen Abbiegevorgang ein, ohne auf den dann entgegenkommenden Kradfahrer zu achten. Beim Zusammenstoß beider Fahrzeuge wurde der Kradfahrer lebensgefährlich verletzt und mit einem Rettungshubschrauber zu einer Spezialklinik geflogen.

Zum Zwecke der Unfallaufnahme erfolgte für knapp zweieinhalb Stunden eine einseitige Verkehrsführung an der Unfallstelle. Die Fahrzeuge wurden sichergestellt. Der polizeiliche Opferschutz wurde alarmiert und informierte die Angehörigen.

Viele Falken landeten oben auf dem Treppchen

Mit 14 Sportler, nahm der RSV Falke Kervenheim-Kevelaer erfolgreich an dem zweiten Ranglistenwettbewerb in Schiefbahn teil, einige Sportler nutzen diesen Wettkamp zur Generalprobe für die Deutschen Junioren Meisterschaften, die demnächst Woche in Nufringen stattfindet.

Im Einer-Kunstradfahren wurde Timo Kresse bei den Junioren erster. In der Schüler U13 wurde Tim Schaffers zweiter, sein Bruder Kai Schaffers, stand in der Schülerklasse U9 ganz oben auf dem Treppchen. Sarah Kresse belegte bei den Junioren den ersten Platz. Für Collien Meyer war es der zweite Wettkamp und sie belegt in der Klasse U11 den 4. Platz. Auch die Einradfahrer standen ganz oben auf dem Treppchen. Die Vierer-Einradmannschaft Schüler belegte mit den Sportlern Anna Michalik, Collien Meyer, Tim und Kai Schaffers den 1. Platz, genau wie die Vierer-Einrad Frauen Mannschaft (Lisa-Marie Bongers, Lara Heister, Verena Nilkens, Johanna Wilbers). Beim Sechser-Einradfahren der Junioren wurde die Mannschaft der Falken ebenfalls Erster.

Maifest auf dem Burghof

Seit mehr als 30 Jahren lädt der Heimatverein Kervenheim zum traditionellen Maifest auf dem Innenhof der Kervenheimer Burg ein. Ab 11 Uhr beginnt am Dienstag, 1. Mai, gleichzeitig nebenan auf der Bürgerwiese der Trödelmarkt.

„Bisher haben sich bereits 25 Händler angemeldet“ sagt Flohmarkt-Organisator und Hobby-Trödler Wilfried Schiller: „Wir legen besonderen Wert darauf, dass dort keine Neuware, sondern nur echter Trödel verkauft wird.“

Auf dem Markplatz wird es auch wieder ein Treffen der Traktoren- Oldtimer Freunde geben. Rund 15 original restaurierte und teilweise schon sehr alte landwirtschaftliche Zugmaschinen können hier bewundert werden.

Der Maikranz wird, wie auch schon in den Vorjahren, durch die Kinder geschmückt und anschließend auf dem Marktplatz aufgehängt. Zudem werden die Pfadfinder viele kurzweilige Spiele für die Kinder anbieten und natürlich auch wieder ihr beliebtes Kinderschmink-Studio aufbauen.

Die Veranstaltung wurde in den vergangenen Jahren auch sehr gut von vielen Fahrradfahrern besucht. Im Schatten der alten Kastanie kann man sich hier eine Pause gönnen und für die Weiterfahrt stärken. Leckeres vom Grill, Reibekuchen und hausgebackener Kuchen stehen bereit. Oder man genießt einfach nur einen Kaffee, einen guten Wein oder ein kühles Bier.
Für die musikalische Unterhaltung sorgt ab 16 Uhr die „Joekskapel-Kleug Zatt“.

Die Formation aus dem niederländischen Lottum, die bereits vor 37 Jahren (damals noch mit zehn Mann) angefangen hat, Musik zu machen und jetzt aktuell mit 18 Musikern auftritt, ist den Kervenheimern und den Gästen der Weihnachtsmärkte „Burgzauber“ schon gut bekannt. Obwohl Kleug Zaat eigentlich eine „Joekskapel“ (Spaßkapelle) ist, haben sie im Jahr 2015 Weihnachtslieder eingeübt und diese erstmalig und mit sehr großem Erfolg beim Weihnachtsmarkt auf der Burg Kervenheim gespielt.

Zum Maifest werden sie erneut gute Stimmung verbreiten. Dabei gehen die fröhlichen Niederländer auch schon mal über Tische und Stühle. „Wir freuen uns schon sehr auf unseren Auftritt auf der Burg“, versichert Pierre van Dijk, Posaunist von Kleug Zatt. „Diese urgemütliche, familiäre und wunderschöne Atmosphäre auf dem Burghof findet man sonst kaum irgendwo. Diese Stimmung und natürlich die vielen netten Gäste sind für uns gute Gründe, warum wir immer wieder sehr gerne nach Kervenheim kommen, um dort zu musizieren. Hier fühlen wir uns sehr wohl“.

Zirkusprojekt in Winnekendonk und Kervenheim

Eintauchen in die geheimnisvolle Welt des Zirkus‘, dabei selbst als Artist die Manege betreten, jonglieren, zaubern, auf dem Seil tanzen oder als Clown die Zuschauer zum Lachen bringen: Wer träumt nicht davon? Den Grundschulkindern des Verbunds aus Overberg- und St.-Norbert-Grundschule wird das alles in dieser Woche ermöglicht.

„Das ist total cool“, rufen Lynelle, Anna, Julia, Lina und Anastasia, die für ihren großen Auftritt in der Zirkusmanege das Seiltanzen einstudieren. Die ersten Schritte auf dem Seil klappen dabei auch schon ganz ausgezeichnet. Insgesamt 235 Kinder von der Overberg-Grundschule Winnekendonk und der St.-Norbert-Grundschule Kervenheim dürfen in dieser Woche echte Zirkusluft schnuppern und dabei aktiv mitmachen.

„Das Zirkusprojekt wird schon seit vielen Jahren an beiden Schulen praktiziert“, erklärt Margarete Wahlen, die im Februar dieses Jahres die Schulleitung an beiden Standorten übernommen hat. Nur zu gerne führt sie dieses alle vier Jahre stattfindende Projekt fort. „Für die Kinder ist dieses Projekt während der Grundschulzeit eine wertvolle Abwechslung im Schulalltag, sie werden in vielen Bereichen wie Koordination, Selbstvertrauen und Teamfähigkeit gefördert und gestärkt“, führt die Schulleiterin weiter aus.

Tatkräftig unterstützt werden sie dabei von der Zirkusfamilie „Circus Gerhard Sperlich“, die ihr Zirkuszelt in diesem Jahr an der St.-Norbert-Grundschule in Kervenheim aufgeschlagen hat. „Wir kommen immer wieder gerne hierher“, lobt Florina Sperlich, Direktorin und Zauberin im „Circus Sperlich“, die Zusammenarbeit mit der Grundschule. Seit über zwanzig Jahren entwickelt und praktiziert der „Circus Sperlich“ mit großem Erfolg eine zertifizierte offene Projektarbeit für und mit Schulen, Kindertagesstätten und anderen pädagogischen Einrichtungen.

„Wir öffnen die Pforte zu einer geheimnisvollen Welt, wir laden Kinder und Jugendliche ein selbst in der Manege zu stehen“, berichtet die begeisterte Direktorin mit leuchtenden Augen. Lebhaft berichtet sie, dass in der Manege Völkerverständigung gelebt werde, dass nicht nach Hautfarbe und Religion gefragt werde. „Wir brauchen keine Sprache, unsere Verständigung ist die Körpersprache, eine Berührung, ein Lachen, leuchtende Augen reichen aus, um sich zu verstehen“, führt Fiona Sperlich weiter aus.

Diese unbändige Begeisterung wird von der ganzen Zirkusfamilie an ein hochmotiviertes Team weitergegeben. Förderverein und Lehrkräfte beider Schultandorte, dazu unzählige Eltern, die beim Schminken, Ankleiden, Auf- und Abbauen helfen, Kuchen backen, Kaffee kochen, Würstchen grillen, Parkplätze einweisen, erste Hilfe leisten und, ganz wichtig, den Vorhang zur Vorstellung öffnen, unterstützen die angehenden Artisten mit ganzer Kraft.

In Klassenräumen, auf dem Schulhof, im Pfarr- und Pfadfinderheim, in der Turnhalle und natürlich im Zelt werden Kunststücke auf dem Trampolin und auf dem Seil einstudiert, die Clownsnase angezogen, mit Bällen jongliert oder mit Zauberstäben gezaubert. Marleen, Emilie, Hannah, Johanna, Patricia, Melina, Anna-Lena und Helena sind schon einen Schritt weiter. Gekonnt laufen sie, mit viel Disziplin, ihre einstudierte Choreographie durch. „Das machen wir in der Manege auf Einrädern“, berichten die hochkonzentrierten Mädels, „… und wir machen das, weil wir es können und weil wir Bock darauf haben“, schieben sie selbstsicher hinterher. Ein Ziel der Zirkusprojekts ist auf jeden Fall erreicht: Zirkus macht Kinder stark.

Damit steht gelungenen Vorstellungen am Freitag, 27. April 2018, um 14.30 Uhr und 17.30 Uhr und am Samstag, 28. April 2018, um 10.30 Uhr und 14.30 Uhr nichts im Wege.

Theatergenuss in vollen Zügen

Kervenheim. Rudi ratlos: Wo hat er nur seine Waffe gelassen? Dem Räuber bleibt nur sein flottes Mundwerk, aus dem die Worte stotternd, aber schnell wie bei einem Maschinengewehr kommen. Es geht so einiges schief bei dem Überfall auf das Bord-Bistro des „Champus-Express“, den Rudolf (Uwe Magney) und Kati (Anika Letford) sich so fein zurechtgelegt haben.
Prickelnd
Das Theaterstück „Stress im Champus-Express“ ist ebenso fein gebaut wie die Bühne des Theatervereins Gemütlichkeit im Saale Brouwers in Kervenheim. Außer dem Getränk servieren die Laiendarsteller diverse prickelnde Zutaten in Form von schrulligen Persönlichkeiten. Als da wären: Ein Radrennfahrer auf der Durchreise durch sämtliche Waggons (Heinz Schmitz), ein tuntiger Versicherungsvertreter im rosa Anzug (Markus Scheffer), die Oma (Renate Görtz) und ihr verzogener Enkel (Jonas Werner, dank einer Doppelrolle auch als Polizist im Duett mit Katharina Göbel zu erleben), eine Pathologin (Christa Schmitz) sowie ein Zugpersonal, das den Luxus-Zug mit flotten Sprüchen auf ein bodenständiges Gleis holt. Die Bistrokellnerin Gertrud (Gisela Franzen) lässt sich nichts vormachen, Reinigungskraft Ilse (Cäcilia Horlemann) tritt ebenfalls resolut auf und Zugchefin Gesine Grube-Steckel (Anne Ophey) sowieso nicht. Und der wunderbare Herr Wischnewski nimmt als Schaffner ohnehin alle Fahrgäste mächtig in die Zange – und die Zuschauer gleich mit.
Letztere sind ohnehin heilfroh, dass sie noch einen Sitzplatz ergattert haben, denn die Zugfahrten der beliebten Laiendarsteller aus Kervenheim sind lange ausverkauft. Und Sonderzüge ab Kervenheim gibt‘s in diesem Falle nicht.
Am Drumherum könnte sich die Bahn übrigens mal ein Beispiel nehmen: Der Theatersaal war wie immer liebevoll dekoriert, die Vereinsmitglieder umsorgten die Gäste mit Snacks und Getränken und das Unterhaltungsprogramm war wieder einmal Spitzenklasse. Spielleiterin Michaela Leisten ist es gelungen, trotz einiger Umbesetzungen ein harmonisierendes Ensemble zu formen, das sich schnell in die Rollen ein- und noch schneller Gefallen an den Reaktionen aus dem Publikum fand.
Wohin die Reise schließlich geht, sei an dieser Stelle noch nicht verraten, das wäre den kommenden Fahrgästen gegenüber nicht fair. Nur so viel: Einige überraschende Wendungen und witzige Situationen erwarten die Gäste des Bord-Bistros bis zum Schluss. Den verdienten Applaus zum Ende der Premiere genossen die Mitglieder des Theatervereins Gemütlichkeit jedenfalls in vollen Zügen.
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0:7 – Kervenheim kassiert Klatsche in Herongen

Die Union Kervenheim kann den Abwärtstrend in der Kreisliga B einfach nicht stoppen. Seit dem Rückrundenstart konnte die Mannschaft von Trainer Thomas van Wickeren nur vier Punkte aus acht Spielen sammeln, gewann dabei nur eine Partie. Am Dienstagabend gab es im Nachholspiel beim direkten Tabellennachbarn SV Blau-Weiß Herongen II eine 0:7-Pleite. Damit steht Kervenheim zwar noch immer auf dem achten Platz im B-Liga-Tableau, musste Herongen jedoch auf drei Punkte ranrücken lassen – und der SVH hat noch ein Nachholspiel zu absolvieren, könnte demnach noch gleichziehen.

Eine Viertelstunde lang konnte die Union am Dienstag in Herongen die Null halten, dann aber war es Andre Maesmanns, der die Gastgeber in Führung brachte. Bis zum Pausenpfiff erhöhte der SVH durch Marcel Haffmanns (21.) und Tobias Hillebrecht (45.+4) auf 3:0. Da war das Spiel für die Gäste aus Kervenheim bereits gelaufen. Maesmanns sorgte in Durchgang zwei nach rund einer Stunde für das 4:0, ehe Steffen Mirer (71.) und Haffmanns (72.) per Doppelschlag das halbe Dutzend vollmachten. Den 7:0-Endstand besorgte in der Nachspielzeit Martin Schmitz.

Am Sonntag steht für die Union gleich das nächste Duell mit einem direkten Tabellennachbarn an. Um 15 Uhr empfängt die van Wickeren-Elf den TSV Weeze II, der mit sieben Punkten Vorsprung und einem deutlich besseren Torverhältnis direkt vor den Kervenheimern auf Rang sieben steht. Dabei hat der TSV jedoch auch drei Partien weniger absolviert als die Union, könnte den Abstand also in den Nachholspielen noch vergrößern. Kaum realistisch, dass die Blau-Weißen aus Kervenheim diesen Rückstand bei der Vorgeschichte noch aufholen könnten – der Blick muss also weiter nach unten gehen. JAN ABEN