Aktuelles aus Kervenheim

Bald beginnt die Kervenheimer Kirmes

Ebenso fröhliche wie stimmungsvolle Tage stehen den neuen Kervenheimer Regenten – Schützenkönig Achim Knopp mit seiner Königin Frau Gabi samt Kaiser Eckmar Leibeling mit Gattin Bettina – und allen Gästen auch in diesem Jahr in Kervenheim ins Haus. Das Kirmes- und Schützenfest vom 23. bis 27. August wird erneut im einmaligen Ambiente der Burg Kervenheim zuhause sein.
Bereits jetzt darf man sich auf herausragende Veranstaltungen freuen, wie z.B. das bekannte Bauchredner-Duo Klaus & Willi, die sensationelle Illuminationskunst der Mobilesound-Techniker, die DJs von K-rave, Samstagabend die Rockige Schützennacht der St.-Sebastianus-Schützen, am Sonntag eine ökumenische Messe, den geselligen musikalischen Frühschoppen, das sehr beliebte Familienfest mit Entenrennen und großer Tombola mit phänomenalen Preisen sowie zum Ausklang am Montag den klassischen Dämmerschoppen mit der gefeierten Partyband „Two For You“.
Donnerstag, 23. August
Der Reihe nach: Zum Auftakt des langen Festwochenendes am Donnerstag, 23. August, gibt es direkt einen Knaller. Die Geselligen Vereine Kervenheim-Kervendonk konnten im Rahmen des Kabarett-und-Comedy-Abends mit Klaus & Willi ein echtes Highlight verpflichten. Das Duo ist seit Jahren u.a. im prestigeträchtigen Kölner Karneval eine feste Größe und durch Auftritte im Fernsehen einem breiten Publikum bestens bekannt. Mit diesem charmanten Bauchredner und seinem frechen Affen gibt erneut Personal der ersten Garde deutscher Humoristen seine Visitenkarte in Kervenheim ab.
Um beim diesjährigen Comedy-Hit dabei zu sein, empfiehlt es sich, den Kartenvorverkauf zu nutzen, der kürzlich angelaufen ist. Tickets zum Preis von 19,50 Euro sind ab sofort bei den Vorverkaufsstellen Bäckerei Kürvers, Kervenheim, Volksbank, Winnekendonk und Bürgerbüro, Kevelaer zu bekommen. Beginn der Vorstellung ist um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr.
Freitag, 24. August
Am Freitag, 24. August, erwarten die Besucher unter dem Motto „Sommernacht 2.0 – Verschwunden im Nebel“ phantastische Lichtinstallationen und Gimmicks sowie super Musik. Die DJs von K-rave sorgen mit der richtigen Mischung aus aktuellen Hits und Oldies für beste Laune sowie volle Tanzflächen und schrecken auch vor „Plattenwünschen“ nicht zurück. Auf dem Burggelände werden die Experten von Mobilesound mit ihrer Lichttechnik wieder wunderschöne und atemberaubende Bilder kreieren. Das Gesamtkunstwerk auf Burg Kervenheim aus Natur, Architektur, Illuminationskunst, Klang und super Stimmung in netter Gesellschaft wird die Besucher garantiert in seinen Bann ziehen. „Save the Date“ – diesen Sinnesrausch sollte man auf keinen Fall verpassen.
Samstag, 25. August
Am Samstag, 25. August, findet um 14 Uhr die offizielle Kirmeseröffnung mit Freibier statt. Nicht nur die Kinder werden mit Karussel, Torwandschießen sowie Wurf- und Schießbude jede Menge Spaß haben. Für das leibliche Wohl mit Süßem und Herzhaftem sowie kühlen Getränken haben die Organisatoren natürlich ebenfalls gesorgt. Um 17 Uhr wird die Heilige Messe zur Kirmes in der katholischen Kirche St. Antonius gefeiert. Ab 20 Uhr lädt die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kervenheim zur Rockigen Schützennacht mit der Xantener Live-Band S‘EGGS + DJ. Rainer Krüger, Brudermeister der St.-Sebastinus-Schützen: „Wir sind überzeugt, dass alle Gäste Freude an dieser Veranstaltung haben werden, denn mit Live-Band und DJ wird es jede Menge Möglichkeiten geben, das Tanzbein zu schwingen.“
Sonntag, 26. August
Am Sonntag, 26. August, wird im Festzelt erstmalig eine ökumenische Messe gefeiert, auf die sich nicht nur alle Schützen schon sehr freuen. Im Anschluss an die Messe startet der musikalische Frühschoppen. Das ungemein beliebte und gut besuchte Familienfest beginnt um 14 Uhr auf dem Burggelände und lädt zu Kaffee, Kuchen und dem legendären Entenrennen auf der Fleuth ein.
Am Nachmittag dürfen die Kinder die Kirmespuppe im Festzelt bauen. Dort findet ab 16 Uhr auch die große Tombola zugunsten der Senioren-Adventsfeier statt, bei der wirklich phänomenale Preise verlost werden. Und, nicht nur nebenbei, Gutes für die Dorfgemeinde geleistet wird. Als Vorgeschmack ein kleiner Auszug aus der Preisliste: Eine Heißluftballonfahrt für zwei Personen, ein Reisegutschein über 400 Euro, zwei Halbjahres-Abos des Kevelaerer Blattes, ein hochwertiger Grill, ein toller Kinder-Trettraktor, ein ADAC-Fahrsicherheitstraining, ein Winkelschleifer, usw. usw..
Montag, 27. August
Zur Abrundung der Feierlichkeiten freuen sich die Schützen und die Geselligen Vereine am Montag, 27. August, nach der Dankandacht auf dem Burghof (ab 17.30 Uhr), der Gedenkfeier am Ehrenmal und dem gemeinsamen Verbrennen der Kirmespuppe auf der Bürgerwiese auf den abschließenden und wirklich liebgewonnenen Dämmerschoppen. Dieser hat es noch mal in sich, wird er doch musikalisch von der in Kervenheim aufgrund ihrer super Performance sehr gefeierten Partyband „Two For You“ begleitet – ein weiterer und absoluter Stimmungsgarant für das kleine, aber feine Schützenfest zwischen Niers und Rhein – in Kervenheim.

50 Pfadfinder in Kervenheim aktiv

Pfadfinder tun heute immer noch das, was sie seit den Tagen ihrer Gründerväter tun: Sie finden Pfade, oft auch in die Herzen anderer Menschen. Und das auf vielen Wegen, wie sich in dieser Woche im Grenzgebiet der Niederlande und Deutschland im Kreis Kleve zeigte. 50 junge Leute – zwischen 16 und 21 Jahren und damit Mitglieder der Rover-Stufe der Pfadfinder – haben in Kervenheim ihr Lager aufgeschlagen und von dort aus soziale Aktionen im Umland gestartet.

Das Zeltlager ist Teil des alle drei bis vier Jahre stattfindenden internationalen Lagers „Roverway“ mit 3500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – ein Treffen, das in diesem Jahr bis zum 2. August in den Niederlanden läuft und zweigeteilt ist. Der Heidelberger Christoph Rechsteiner, Bundesreferent der Roverstufe der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), erklärte: „Wir befinden uns hier in Kervenheim im ‚Path‘-Teil des Roverways. Dabei teilen sich die 3500 Pfadfinder in kleine Zeltlager auf, um sich durch gemeinsame Aktionen, soziale Projekte und Gespräche in Gruppen zu finden. Danach treffen alle Paths wieder zum großen Roverway im niederländischen Zeewolde zusammen.“

In Kervenheim begegneten sich in diesem Sinne rund 50 Pfadfinder. Die Rover kommen aus Luxemburg, Frankreich, Portugal, Spanien und Deutschland. Die Verständigung auf Englisch eint die jungen Leute, gemeinsame Aktionen tun ihr übriges.

Trotz der Hitze stand auch ein Tag auf dem Programm, an dem die Pfadfinder in Kleingruppen soziale Projekte verwirklichten. „Der Gedanke zu helfen ist ja ein ganz zentraler Gedanke unserer internationalen Gemeinschaft“, betonte Rechsteiner. So sahen es etwa auch die Französinnen Camerone und Margaux, die mit vier weiteren Pfadfindern im Uedemer Seniorenwohnheim, dem Laurentiushaus der Caritas, antraten. Gemeinsames Eis essen und Musizieren standen auf dem Programm, das die Senioren im recht gut gekühlten Cafebereich mit den jungen Frauen genossen – obwohl Gespräche aufgrund der Sprachbarrieren schwierig waren.

Andere Pfadfinder kümmerten sich um Senioren im Caritas-Wohnheim in Winnekendonk. Dort waren auch Portugiesen dabei – zur großen Freude einer Bewohnerin, die lange in Portugal gelebt hatte und sich riesig freute, wieder einmal Portugiesisch zu sprechen.

Auch in einer Ferienbetreuung wurden einige Rover aktiv. Sie trafen dort auf ein ebenfalls portugiesisch sprechendes Flüchtlingskind, das so begeistert von den Pfadfindern war, dass es jetzt selbst einmal „Pfadi“ werden möchte. Wieder andere Rover halfen in einer Kleiderkammer der Caritas und in einem Caritas Senioren-Tagestreff. Respekt zollten die Kervenheimer vor allem jenen Rovern, die das Ausräumen der unbewohnbar gewordenen Kervenheimer Burg in Angriff nahmen. Trotz extremer Hitze beluden sie mit enormer Energie vier große Container mit Müll und halfen so bei der Grundreinigung des historischen Gemäuers.

Das DPSG-Organisations­team des Kervenheimer Paths um Nina Jäckel aus Köln, Fabian Wohlgemuth aus Düsseldorf und Christoph Rechsteiner zeigte sich sehr zufrieden mit dem Engagement der internationalen „Pfadis“. Schließlich meinten sogar die wärmegewohnten „Südländer“, dass es „schon ziemlich heiß in Deutschland“ sei – dennoch drückte sich niemand vor den sozialen Hilfseinsätzen.

Überhaupt sind Pfadfinder weltweit alles andere als ein Auslaufmodell – ganz im Gegenteil. Der Zulauf sei da, erklärte Rechsteiner: „Pfadfinder passen gut in unsere Zeit. Wir schaffen Freiräume für Kinder und Jugendliche, vermitteln soziale Kompetenzen, entschleunigen Alltage und sind eine internationale Bewegung, die auch für die Auslebung des Glaubens Freiraum bietet.“

Obwohl die DPSG katholisch ausgerichtet ist, sei sie doch offen für jeden. „Es gibt keine Glaubenspflicht bei uns, auch wenn unser Zeichen das schwarze Kreuz auf der Georgslilie ist. Viele sind interkonfessionell“, sagte Rechsteiner, und weiter: „Es gilt der Grundsatz: Der Glaube liegt in der Tat.“ Genauso haben es die Pfadfinder in Kervenheim praktiziert.

Kervenheim bleibt eigenständig

„Die kleinen Gemeinden behalten durch den Weg der Regionalisierung ihre Eigenständigkeit“, stellte Superintendent Hans-Joachim Wefers beim Startschuss für die erste Region fest. Eine Aussage, die sicher viele der anwesenden Presbyterienmitglieder aus der neuen Region bereit macht, dem neuen Konzept, das die Synode im Kirchenkreis Kleve im Herbst 2017 beschlossen hatte, positiv gegenüberzustehen.
In der „Region West“ sind die Kirchengemeinden Goch, Kervenheim, Louisendorf, Pfalzdorf, Uedem und Weeze zusammengefasst. Grund für die Regionalisierung ist der zu erwartende Mangel von Pfarrerinnen und Pfarrern in den nächsten Jahren. So wie Pfarrer Johannes Fries, der am 19. August um 15 Uhr in der Evangelischen Kirche Weeze verabschiedet wird und bisher auch die Kirchengemeinde Kervenheim mitbetreut hat, werden in den nächsten Jahren viele Pfarrstelleninhaber in den Ruhestand gehen und es gibt zu wenige junge Menschen, die Theologie studieren. In den Regionen werden nun sogenannte Pfarrteams eingeführt, die über die eigenen Gemeindegrenzen hinaus alle Gemeinden betreuen.
Superintendent Wefers predigte zu 1. Mose 12 „Abraham, Gehe aus Deinem Vaterhaus in ein Land, was ich Dir zeigen werde.“ Er zog dabei eine Parallele von Abraham, der sesshaft geworden war und „sich eingerichtet“ hatte, zur Veränderung, die jetzt für die Gemeinden eintrete. „Es wäre menschlich gewesen“, so Wefers, „wenn Abraham gefragt hätte, was das denn jetzt solle, nachdem Gott ihm doch diesen Platz zugeteilt hatte. Und es wäre auch menschlich, wenn die Gemeindeglieder jetzt sagen würden: Seid ihr meschugge, unsere Gemeinden funktionieren doch!‘ Aber so wie Abraham, bei dem Gott eine gute Verheißung an das Ende setzt – … ,in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden‘ – und der sich mit Gottvertrauen auf den Weg macht, so dürfen wir darauf vertrauen, dass etwas Gutes dabei herauskommt.“
Die Mitglieder des Seelsorgeteams kamen nach der Predigt mit einem roten Ball nach vorne. Sie warfen sich den Ball zu und äußerten: „Wir sind nicht mehr nur da zuständig, wo wir zuständig waren. Das Pfarrteam der Region West versprüht Lust, sich auf die Zusammenarbeit in der Region einzulassen. Manches Mal wird der Ball nun gespielt und manchmal kann man ihn nicht auffangen. Wir tragen uns gegenseitig und bewältigen deshalb auch Dinge, die einmal daneben gehen. Das erste Tor haben wir mit dem Ball schon erzielt, der nun im Spiel ist – wir haben das Gefühl wir sind ein tolles Team und alle Presbyterien spielen mit.“
Als Erinnerung an die Einführung der Region West im Kirchenkreis Kleve erhielten alle Presbyterien ein gerahmtes Bild mit allen Gemeinden. Für Kervenheim sind im Presbyterium: Jan van Zadelhoff, Andreas Janssen, Ralf Kruse (Vorsitzender), Katharina van Rijen und Ivonne Petri (z.Z. noch Pfarrer Fries, nach dem 2.9. Pfarrer Arndt).
Im Zusammenhang mit der Regionalisierung hatte sich auch die Frage gestellt, ob die Kirchengemeinde Kervenheim der Stadt Kevelaer und somit einem anderen Kreis zugeteilt werden sollte. Dies habe sich aber recht schnell zerschlagen, da Kervenheim historisch dem Bereich Weeze angehört hat und die anderen Regionen bereits schon viele Mitglieder haben. In der Region West gibt es bei vier Pfarrerinnen und Pfarrern etwa 8000 Gemeindeglieder.
Die Gottesdienstzeiten werden sich ab dem 1. August eventuell leicht verändern. Das Pfarrteam wird sich der Gemeinde in Kervenheim am 2. September um 15 Uhr vorstellen und gleichzeitig erfolgt die Einführung von Pfr. Arndt, der hauptsächlich neben seiner Gemeinde in Goch die Gemeinde betreuen wird.

Leute sammeln, die mitmachen

Entspannt und aufgeräumt wirkte Nina Jordan bei dem letzten Termin ihrer kleinen „Vorstellungsrunde“ durch die Ortschaften in Kervenheim.
„Die Leute kennenzulernen und Mitstreiter zu identifizieren, das war das Wichtigste. Da sind Leute, die mitmachen wollen – und die sammle ich“, freute sich die Klimaschutzmanagerin vor allem darüber, „dass überall irgendeine Idee entstanden ist. Ich bin sozusagen da nur die „Zündlerin“.
Auch in Kervenheim versuchte sie das entsprechende Feuer für den Klimaschutz und die Kreativität zu entfachen. Der personelle Rahmen war an dem Abend im evangelischen Gemeindehaus sehr übersichtlich. Das hielt die Beteiligten aber nicht davon ab, eine engagierte Debatte zu führen. Auffällig war dabei, dass Jordan diesmal weniger vortragen musste, weil ein grösserer Dialog zwischen den Beteiligten entstand.
Erneut machte Jordan in dem Vortrag deutlich, dass es die letzten fünf heißesten Sommer in diesem Jahrzehnt gegeben hat, es mehr Niederschläge und Stürme geben werde. „Mehr heiße Tage und kalte Nächte.“ Sie betonte: „Prinzipiell wird sich das System stabilisieren, wenn wir aufhören würden, das Klima zu verschmutzen. Aber auch dann dauert es Jahrzehnte. Je früher wir aufhören, umso besser.“ Die Hände in den Schoß legen und auf die Katastrophe zu warten, das sei „keine Option.“
Auf großem Fuß
Es gab wieder praktische Hinweise Richtung Wärmedämmung im Privathaushalt, auf den „ökologischen Fußabdruck“, der in Deutschland im Schnitt um das Sechsfache zu hoch liege. Über Geldanlagen habe man auch Einfluss auf Prozesse – und über die Faktoren Konsum und Mobilität.
Aus dem Plenum kamen diverse Aspekte – von dem Problem, die diversen Biosiegel überhaupt nach deren Aussagekraft noch unterscheiden zu können, über die höheren Kosten für regionale Produkte, der Macht von Firmen wie Exxon bis zu der Frage: „Warum nicht bei den großen Verursachern anfangen ? Warum so gefährliche neue AKW´s in Belgien und den USA bauen ?“
Wenn man nicht anfange, werde sich auch im Kleinen nichts ändern, verwies Ortsvorsteher Martin Brands auf das Einkaufsverhalten. „Das geht mit dem Einkauf los – wieviel Plastik wird da gekauft ?“ Jordan meinte dazu nur: „Ich bin für Hofladenkauf – aber bei dem allen gibt es keine leichten Antworten.“
Am Ende ging Jordan nochmal auf eine ihrer Lieblingsideen ein: das „Repair Café“ für Kevelaer, wo Freiwillige alte Sachen wieder instand setzen sollen. „Das ist eine tolle Anregung, hier sowas vor Ort zu machen“, nahm Brandts den zugespielten Ball direkt auf.

Vom Kerzenlicht zur Biokuh

Ihr Lächeln war erst etwas schüchtern, dann offener und unbeschwert. Die junge Studentin der Erziehungswissenschaften aus Ghana genoss die Ruhe und die Sonnenstrahlen auf dem Rouenhof am Niederrhein.

Auf dem Bio-Bauernhof der Familie Verhoeven waren nicht nur Informationen angesagt, sondern auch ein paar unbeschwerte Stunden in der Natur. Zudem servierte der Sohn des Hauses, Johannes Verhoeven, den weitgereisten Gästen Speisen vom Grill aus dem eigenen Betrieb.

Die Studentin gehörte zur 24-köpfigen ghanaischen Gastgruppe, die im Rahmen eines Austauschprogramms mit dem Bistum Münster und den fünf nördlichen Bistümern Ghanas Nordrhein-Westfalen besucht. Zwei Wochen lang erkundeten zwei Priester, zwei Professoren und 20 Studierende aus Ghana die Region.

Dabei standen einige Highlights auf dem Programm. So gab es unter anderem Kirchenbesichtigungen in Münster und Kevelaer sowie eine Kulturfahrt nach Regensburg und die Begegnung mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn.
Vor dem Ausflug zum niederrheinischen Rouenhof hatte die Gruppe die Fazenda de Esperanza besucht, gefolgt von besinnlichen Stunden im Wallfahrtsort Kevelaer. „ Wir waren in der Wallfahrtskapelle“, sagte Bistumsreferent Tobias Otte, der die Gruppe begleitete. „Das war ein sehr schöner Moment, die gesamte Gemeinschaft aus Ghana spirituell zu erleben. Jeder Einzelne hat eine Kerze angezündet.“

Die Besichtigung des Bio-Bauernhofs der Familie Verhoeven stand mit gutem Grund auf dem Programm. Johannes Verhoeven ist seit einem Semester Student der Theologie in Münster. Zuvor war er im Rahmen des missionarischen Austauschdienstes ein Jahr in Ghana aktiv. So war die Begrüßung zahlreicher Gäste auf seinem Heimathof teils die Begrüßung alter Freunde.

Nach den unbekümmerten Stunden zwischen Ziegen, Kühen, Hunden, Grilldüften und alten Freunden hieß es dann für die ghanaische Gastgruppe kurz darauf Abschied von Deutschland zu nehmen.

Zwei Verletzte bei Verkehrsunfall in Kervenheim

Am Montag, 25. Juni 2018, um 14.56 Uhr befuhr eine 68-jährige Weezerin mit ihrem blauen Renault Captur die Straße Et Grotendonk aus Richtung Uedem kommend in Fahrtrichtung Kevelaer. An der Kreuzung zur Schloss-Wissener-Straße achtete sie nicht auf die vorfahrtberechtigte 52-jährige Kevelaerin, die mit ihrem grauen VW Golf die L 464 aus Richtung Weeze kommend in Richtung Kervenheim befuhr. Durch die Kollision wurden die Beteiligten verletzt; sie wurden der stationären Behandlung zugeführt. Die Staatsanwaltschaft Kleve ordnete die Hinzuziehung eines Sachverständigen und die Sicherstellung der beteiligten Fahrzeuge an.

Wenn die Aktiven fehlen

Oft hat Horst Neisius mit den Mitgliedern der Geschichtsgruppe oder seinen Vorstandskollegen in dem Archiv-Arbeitsraum an der Grundschule zusammengesessen. Bald wird das für den 66-Jährigen nicht mehr möglich sein.

Denn der Vorsitzende des Kervenheimer Heimatvereins wird die Ortschaft in nicht allzuferner Zukunft verlassen. „Ich suche eine neue Herausforderung, schließlich bin ich ja Rentner“, sagt er und erklärt, dass er aus privaten Gründen in das ostfriesische Westoverledingen zieht: „Meine Tochter wohnt da oben, das Haus war hier zu groß. Das ist ein ebenerdiges Haus, man muss ja vorsorgen für das Alter“, schildert Neisius, was ihn zum Abschied vom Niederrhein veranlasst hat.

Seit Februar 2015 leitet er die Geschicke des Heimatvereins: „Das wichtigste Projekt war in dieser Zeit, die Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen, die faktisch nicht mehr existierte, voranzutreiben“, ist der engagierte Mann froh, dass sein umtriebiges Wirken dazu mit beigetragen hat. „Heute reden sie miteinander, arbeiten bei fast allen Projekten zusammen.“

Bedauern im Vorstand

Bei den beiden Kollegen im aktuellen Vorstand löste die Nachricht natürlich Bedauern aus. „Er hat sich überall schnell mit eingebracht – das ist ja auch Berufung“, meint Neisius‘ Stellvertreter Michael Holtmann. „Ohne Spaß kriegste nix bewegt – und das hat er echt gut gemacht. So einen brauchste da“, ergänzt Kassierer Werner Frasczak.
Der Schritt von Neisius stellt den Verein kurzfristig vor keine neue Situation, betont Michael Holtmann. „Horst Neisius zieht zwar weg, er ist aber bis zur nächsten Jahreshauptversammlung aktiv“, unterstreicht er. Die ist im Februar 2019.

Natürlich wird sich die Aktivität von Neisius immer weiter nur noch auf die formale Schiene und persönlich mehr auf die elektronische Kommunikation beschränken, da die persönliche Präsenz naturgemäß zurückgeht.

Immerhin verfügt Neisius über das Netzwerk an Kontakten, hat sich aktiv in das „LEADER“-Projekt, bei „Krake“ oder dem Initiativkreis Wirtschaft eingebracht. „Projekte anschieben, da bin ich raus“, macht Neisius ganz deutlich.

„Panik ist aber nicht angebracht“, treten alle drei möglichen Horroszenarien entgegen, die den augenblicklichen Zerfall des Vereins möglicherweise sehen. Der Verein sei finanziell stabil, auch wenn er immer wieder auf der Suche nach Sponsoren sei und habe mit 214 Mitgliedern einen festen Stamm.

Generell ist es natürlich ein Problem, wenn dem Verein der erste Vorsitzende und der Geschäftsführer fehlt – Hans-Peter Ripkens hatte letzteres Amt 2018 zur Verfügung gestellt. Das kriege man eventuell so noch hin, das sei nicht existenziell nötig.
Was aber passiert, wenn sich niemand für den Vorsitz findet? „Dann ist der Verein nicht geschäftsfähig“ – was nicht bedeutet, dass der Verein sich direkt auflösen muss, man könne ihn auch ruhen lassen oder im Vereinsregister auch einen Notvorstand einsetzen.

Ernste Situation

Ernst wäre die Situation dann aber in jedem Fall. „Es wird also dringend Unterstützung gesucht“, bleibt für Holtmann und Frasczak klar, dass sich da jetzt in der Richtung etwas bewegen muss.

Und das in einer Situation, wo es generell nicht leicht ist, unter den Migliedern des Vereins Leute zu finden, die sich aktiv engagieren. „Die Aktivien, die fehlen“, da sind sich alle drei einig.
Auf der Jahreshauptversammlung sind zumeist dieselben Gesichter anzutreffen. „Es gibt nur einen kleinen Stamm, der das Bepflanzen macht und sich drum kümmert, die sind alle über 70 – da gibt es schon Frust“, sagt Holtmann.

Kein Mittelbau

Das Problem: ein „Mittelbau“ in der Altersstruktur zwischen 35 und 55 Jahren ist kaum vorhanden. „Es fehlen uns bestimmt fünf, sechs Mann, die auch mal zwei Stunden die Älteren unterstützen, die durch das Dorf ziehen“, ergänzt Frasczak.

„Die Arbeit auch in eine Zeit legen, wo Berufstätige mit einsteigen können“, sei vielleicht eine Methode, um da eine Brücke für Interessierte zu bauen, so Holtmann. Insgesamt brauche es aber mehr Alteingessene, die sich einbringen, ist der Eindruck aller drei Vorstandsmitglieder.
Entsprechend will der Vorstand jetzt zunächst auf der Kirmes und dann im weiteren Verlauf des Jahres alle Möglichkeiten ausschöpfen, Leute aufzurütteln und sie persönlich anzusprechen, ob sie Lust haben, sich im Verein und für die vakanten Ämter zu engagieren.

„Und wer wirklich will, kann immer wissen, wo er uns findet. Das ist kein Geheimnis“, verweist Frasczak auf die E-Mail-Adresse info@heimatverein-kervenheim.de und die zugehörige Website, auf der es Anmeldeformulare gibt.

Kervenheimer Madonna ist wieder erschienen

Die Ermittlungen der Kripo aus Goch und Duisburg sind erfolgreich gewesen: Ein Wanderer, drei Frösche und zwei 50 Kilo schwere Madonnen aus Bronze haben aufgrund der zahlreichen und detaillierten Hinweise aus der Bevölkerung, die sowohl telefonisch als auch auf den Social Media-Kanälen der beiden Behörden eingingen, ihren richtigen und rechtmäßigen Platz wieder gefunden. Die beiden Ermittler in Goch und in Duisburg waren sich schnell sicher: Es handelt sich um die Figuren aus Bronze, die von einem Brunnen in Kervenheim und einem Friedhof in Weeze stammen. Aufgetaucht waren sie nach ihrem Verschwinden bei einer Durchsuchung am vergangenen Freitag (15. Juni, 10 Uhr) in Duisburg Rheinhausen. Auf der Hedwigstraße hatten die Beamten auch den Pkw eines Verdächtigen unter die Lupe genommen und die Figuren entdeckt. Die beiden verdächtigen Männer (19 und 46 Jahre alt) hatten sie zuvor bei einer Internetplattform zum Verkauf angeboten. Sie müssen nun sich wegen Diebstahls und Störung der Totenruhe verantworten.

Einzig eine Madonna hat noch nicht ihren Weg nach Hause gefunden: Beide Dienststellen in Kleve (Kripo Goch: 02823 1080) und in Duisburg (KK 35: 0203 280-0) bitten Zeugen, sich zu melden. Wer weiß, wohin die Heilige Madonna wirklich gehört, wendet sich bitte an eines der beiden Kommissariate.

Sieben Ideen, die Impulse geben sollen

Wie kann es mit der Dorfgemeinschaft Kervenheim/Kervendonk weitergehen? Welche Potenziale kann man ausschöpfen und welche Wünsche gibt es von Seiten der Menschen? Die Fragen waren Gegenstand einer Studie der Hochschule Rhein-Waal, die bei einer Bürgerveranstaltung in der Burg Kervenheim vorgestellt wurde.

Im Rahmen des deutsch-niederländischen Interreg-Projektes KRAKE (Krachtige Kernen /Starke Dörfer) hatten Projektleiterin Barbara Arntz und ihr Team im November 2017 in zwei Blöcken zehn Kervenheimer Bürger befragt. „Wir haben bewusst keine quantitative Umfrage gemacht“, erläuterte sie den Ansatz. „Das ist eine wissenschaftliche Methode, mit Meinungen zu arbeiten, denen wir eine Bedeutung geben. Sie sagen: Stimmt das, ändert sich das Bild? Es kann sein, dass wir neue Ideen entwickeln, die wir oder Sie verwirklichen. Das ist ein Angebot, aber kein Muss.“

Vor allem ginge es dabei um die Schwerpunkte „Natürliche Umgebung“, „Bauliche Umgebung“, „Finanzen“, „Die Dorfbewohner“, „Politik“, „Kultur“ und „Soziales“. Der Sinn sei es, „das zurückspielen, wie im Dorf über Aspekte geredet wird“, ohne zu sagen „Sie machen das gut oder schlecht.“

Nach dieser Einführung ging Arntz jeden einzelnen der Punkte durch. Sie merkte an, dass die Gesprächspartner Kervenheim in Sachen Natur „mehr grün als grau“ und damit positiv wahrnehmen. Das könnte man auch durchaus touristisch nutzen, zum Beispiel über den Einbezug der Donken oder des Gochfortzbergs. Das könne auch einen Nutzeffekt für die Ansiedlung von Geschäften haben, kam aus dem Plenum.

In Sachen „Bauliche Umgebung“ wurden der Saal Brouwers und die Burg als Alleinstellungsmerkmal genannt. Gefühlt gebe es aber keine Förderung von Arbeitsplätzen im Ort und viele Leerstände.

Deutlich sei in den Interviews auch der „Kampf“ um den Schulstandort hervorgetreten und die Schließung des Dorfladens, über die die Runde in der Rückschau nochmal diskutierte. „Das ist ein total emotionales Thema. Da werde ich Woche für Woche drauf angesprochen“, sagte Ortsvorsteher Martin Brandts.

Was die Finanzen angehe, wurde in den Interviews positiv herausgestellt, dass vieles im Ort aus eigener Kraft finanziert würde und die Vereine sich auch gegenseitig helfen würden. „Da gibt es eine Euphorie um die Kirmes, dass man es geschafft hat, das zu finanzieren und sich so was geändert hat“, sagte Arntz. Allerdings fehle die Unterstützung von außen und von der Stadt.

Bei den „Dorfbewohnern“ wurde klar, dass es zwar „Macher“ und ehrenamtliches Engagement (Stichwort Bürgerbus) vor Ort gäbe, aber es immer die gleichen Personen wären, die was organisierten. Da gelte es, miteinander zu reden, so die Wissenschaftlerin. „Da müssen Impulse kommen aus dem Dorf“, meinte Andreas Jannsen von der Evangelischen Kirchengemeinde.

Das gallische Dorf Kevelaers

In Sachen Politik verstünden sich die Kervenheimer als das „gallische Dorf“ Kevelaers, das mit „Wir für Kevelaer“ einen eigenen Stadtmarketingverein, Ratsmitglieder, Glasfaser und einen Ortsvorsteher habe. Als Herausforderungen wurden das Gewerbegebiet Kervenheim, der sehr „martialisch“ dargestellte „Kampf“ für Schule und Kindergarten, das Gefühl von Fremdbestimmung und die gefühlt zu geringe politische Vertretung Kervenheims gesehen.

„Ich bin nicht so präsent, wie andere waren oder konnten“, brachte Ortsvorsteher Brandts die Idee eines „Funktionsteams“ ins Spiel. „Ich brauche auch Unterstützung. Das Kapital ist das Dorf!“ Der CDU-Politiker wünschte sich, dass auch andere Ratskollegen das Kervenheim-Fähnchen mal hochhalten. „Ich bin da oft allein.“

Bei der Kultur wiesen die Interviewten auf die Burg und die identitätsstiftende Arbeit der Vereine bei Veranstaltungen hin. Sie stellten aber auch die Frage nach der Einbindung der Jugend in die Traditionen und dem Charakter Kervenheims als „Schlafstadt“.
Beim Sozialen sahen die Befragten die Stärken in den Veranstaltungen, dem Bürgerbus und dem regen Vereinsleben. Gefühlt fehlten aber Angebote für Jugendliche und junge Macher. Von der Hochschule wurde ein Treffpunkt für Jugendliche und die Frage nach einem Dorfmanager in die Diskussion mit eingebracht.

Klare Orgeltöne erfüllten den Kirchenraum

Nach der Generalreinigung und Überholung der Orgel von St. Antonius Kervenheim im Frühjahr, fand nun eine kirchenmusikalische Konzertandacht in der Kirche statt. Pastor Andreas Poorten, der mit Meditationstexten die musikalischen Darbietungen abrundete, begrüßte zu Beginn besonders Astrid Sadra von Orgelbau Seifert, die mit ihrem Kollegen Maximilian Paroth (dieser war verhindert) maßgeblich die Restaurierungsarbeiten durchgeführt hatte.

„Komm Heiliger Geist zu uns herab. Löse unser erstarrtes Herz und fülle es aus, so wie die Orgel diesen Kirchenraum erfüllt“, formulierte Poorten es in einem Gebet, nachdem durch Christian Franken an der Orgel und der Kirchenchor St. Cäcilia Kervenheim, unter Leitung von Annegret Pfaff, eine Stunde volle und reine Klänge im Kirchenschiff erklingen ließen.

Christian Franken freute sich, dass nach der Überarbeitung der Orgel die Registerzüge wieder viel leichter gangbar sind, denn die Orgel von 1862 verlangt vom Organisten viel „Handarbeit“. „Hier sind keine elektronischen Voreinstellungen möglich und häufiges Ein- und Ausschalten der Register fordern körperlichen Einsatz.“ Er ließ zu Beginn der Konzertandacht Glocken erklingen, obwohl die Orgel kein eingebautes Glockenspiel hat. „Dies mache ich durch einen Trick“, – verraten wollte er diesen dann jedoch nicht.

Improvisationen von der Ostersequenz Victimae, vom Halleluja von Christopher Tambling oder der Pfingssequenz, in der Franken Passagen spielte, die sich anhörten, als ob ein Dudelsackspieler durch die Kirche gehen würde, oder die Einleitung zu „Jerusalem“ zeigten die große Klangreinheit und Fülle der kleinen Orgel und wie lohnenswert es war, sie von dem Staub der Jahre zu befreien.

Astrid Sadra und Christan Franken vor der Orgel.

Bei den 28 Sängerinnen und Sängern des Chores St. Cäcilia Kervenheim, die durch ihre musikalische Leiterin Annegret Pfaff auch am Klavier begleitet wurden, war der Auftritt an sich schon ein beeindruckendes Erlebnis. Mit schwarzer Kleidung und mit einem langen mattgelben Schal, der wie eine Stola wirkte, hatten sie sich im Altarraum aufgestellt. Musikalisch passten dann ihre Darbietungen zu dem optischen Erscheinungsbild. So konnte man bei dem beschwingt vorgetragenen Lied „Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt“ von Johannes Falk, förmlich die Stimmen durch das Kirchenschiff tanzen sehen und hören.
Ein Gospelgefühl

Mit „A Jubilate Song“ von J. M. Martin zauberten sie Gospelgefühl, das weder die Sängerinnen und Sänger, noch die gut 100 Zuhörer ruhig auf ihren Plätzen hielt. Mit dem „Adiemus“ von Karl Jenkins erbrachte der Chor eine Meisterleistung. Jenkins, ein walisischer Komponist, hatte dieses Lied geschrieben und dabei eine eigene Sprache aus erdachten Silben und Wörtern erfunden. Nicht nur das keltische und afrikanische Flair brachten die Sänger rüber, auch die punktgenaue Aussprache und die Fülle der Stimmen verleitete die Gäste zu spontanem Applaus.

Auch wenn die Orgel bereits bei ihrem Einbau im Jahre 1862 geweiht worden war, so segnete Pastor Poorten die gereinigte und dann wieder eingebaute „Königin der Instrumente“. Pastor Manfred Babel entließ die Anwesenden nach einer besinnlichen und musikalisch hochwertigen kirchenmusikalischen Konzertandacht mit dem Segen des Herrn.