Aktuelles aus Kervenheim

Polizei nimmt zwei Einbrecher fest

Am Mittwoch (26. September) gegen 1.30 Uhr wurde ein Ehepaar, das in einem Bauernhof an der Winnekendonker Straße wohnt, durch das Gebell ihres Hundes geweckt. Aus dem Fenster sahen sie, wie eine Person wegrannte und ein großes Schweißgerät des Bauernhofes zurückließ. Dann stellten die Bewohner einen Einbruch in eine Lagerhalle des Hofes fest.

Die Täter hatten mehrere Werkzeugmaschinen – zwei Kettensägen, einen Freischneider und einen Akkuschrauber – entwendet. Das Ehepaar verständigte sofort die Polizei. Einer Polizeistreife kam auf dem Weg zum Tatort ein VW Caddy auf der Schloß-Wissener-Straße entgegen.

Die Beamten wendeten und kontrollierten das Auto. Im Fahrzeug fanden die Polizisten einen Teil der Beute aus dem Einbruch. Sie nahmen die beiden polnischen Insassen des Autos, einen 52-jährigen Mann mit Wohnsitz in Weeze und einen 41-jährigen Mann ohne festen Wohnsitz, vorläufig fest. Die Beamten leiteten ein Strafverfahren gegen das Duo ein. Der 41-Jährige wird morgen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt. Der 52-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen.

Rouenhof zeigt sich umfassend nachhaltig

Selbstgebackener Blechkuchen, Grillwürstchen aus der eigenen Metzgerei, vor den Augen der Besucher frisch gepresster Saft von Äpfeln und Birnen der Steuobstwiese, Flammkuchen und Vollkornbrot aus dem Steinofen: Das allein wäre schon den Besuch auf dem Hoffest der Eheleute Anne und Bernd sowie deren Kinder Lucie und Johann Verhoeven (Sohn Casper studiert noch) wert gewesen. „Hier ist alles Bio, weil‘s einfach lecker ist“, so das Motto, welches über dem Angebot des Rouenhofes steht.

In der Hofkäserei, Hofmetzgerei und dem Hofladen werden die Produkte angeboten, die zuvor unter Verzicht auf Antibiotika, Farb- und Konservierungsstoffe hergestellt werden. Seit über 20 Jahren verbürgt sich die Familie Verhoeven dafür, dass alle Produkte in ressourcenschonender Arbeitsweise hergestellt und die Tiere artgerecht gehalten werden. Dazu gehört für die Jersey-Rinder, dass der Weidegang rund um den Hof und in Naturschutzgebieten erfolgt, dass Kühe und Ziegen ihre Hörner behalten, den Schweinen nicht die Ringelschwänze abgeschnitten werden und dass Klee statt Mais zugefüttert wird. Kartoffeln, Obst und ein Sortiment weiterer Lebensmittel ergänzen die regionale und saisonale Direktvermarktung.

Auch beim Energieeinsatz schauen Verhoevens auf regenerierbaren Verbrauch. Eine Mini-Windkraftanlage mit fünf Kilowatt und eine 300-kW-Fotovoltaikanlage auf dem Dach erzeugen den Strom, der auf dem Hof Verwendung findet und eine 80 kWh große Batterie sorgt dafür, dass in wind- und sonnenarmen Zeiten nicht alles stillsteht – so zum Beispiel ein gerade neu angeschaffter E-Trecker. Der Strom, der über dem Verbrauch des Hofes liegt, wird als Biostrom an RWE verkauft. Gerne würde Bernd Verhoeven den überschüssigen Strom direkt regional vermarkten, musste aber bedauernd feststellen, dass die Kevelaerer Stadtwerke keinen Strom der Region aufkaufen.

Biologisch wird auf dem Rouenhof auch Stickstoff hergestellt. Hier wendet Verhoeven das Haber-Bosch-Verfahren an, ein chemisches Verfahren zur Synthese von Ammoniak.

Das Hoffest war gut besucht und bei einem zusätzlich breit gefächertem Angebot wie Planwagenfahrt, Trecker-Surfen, Kartoffel-Roden und Saftpressen hatten besonders die Kinder viel Spaß. „Mokes Trio“ mit „acoustic folk rock from the lower Rhein“ sorgte zusätzlich für Stimmung, und Bio-Kaffeewelten aus Kleve bot Crêpes und Kaffeespezialitäten an; Imker Johannes Borkes aus Weeze hatte Honigprodukte wie Seife, Met, Kerzen und Cremes mitgebracht, und Aneta Starosta aus Oberhausen erinnerte mit Schaf-, Kuh- und Ziegenfellen daran, dass der Winter nicht mehr weit ist. Ein besonderes Angebot hatte Anja Hummler mit ihrem Label „Wunderdinge“ (bequeme Kindermode und individuelle Damenmode) sowie modischem Schmuck und Wohnaccessoires zu bieten.

Das alles zusammen ergab ein Hoffest, das nicht nur Bio-Produkte schmackhaft machte, sondern auch darauf hinwies, dass es in der Verantwortung jedes Einzelnen liegt, ökologische Gesichtspunkte beim Kauf von Lebensmitteln zu beachten.

Bonnie & Clyde in der Kirche

Das war alles andere als ein gewöhnlicher Gottesdienst. Der siebte Rockgottesdienst auf der Burg in Kervenheim zog gut 40 Jugendliche, junge und jung gebliebene Erwachsene in den Kirchenraum der Evangelischen Gemeinde. Jugendleiterin Yvonne Petri hatte mit ihren Freunden zusammen den Gottesdienst vorbereitet, den Pfarrer im Ruhestand Johannes Fries in jugendlichem Stil hielt.

„You‘re a God“ von Virtical, „Heute weiss ich“ von Wirtz und „Bonnie & Clyde“ von Sarah Connor und Henning Wehland waren mehr als „nur“ Songs. Sie waren mehr die Predigt, die Fries übersetzend und verbindend in den Blick brachte. „Du bist Gott, ich keiner, ich dachte Du wüsstest das“, heißt es in dem ersten Lied. Fries: „Selbst reflektieren aber dabei nicht in Selbstmitleid zerfließen, echt sein, nicht täuschen, dafür liegt die Verantwortung bei mir. Es hat keinen Zweck Nebelkerzen zu werfen. Herr, Du kennst mich besser als ich mich.“
Wirtz „Heute weiss ich“ deutete Fries fast wie eine Beichte: „Ich habe so viel Scheiße gebaut, aber ich kann etwas ändern, wenn ich mich nicht überfordere, ich kann in Bewegung bleiben und die Richtung ändern.“ Die Welt ist eine zunehmend unsichere und Menschen fühlen sich verloren, doch so Fries: „Bonnie & Clyde bringen die Botschaft: … wenn der Himmel über dir zerreißt und die ganze Welt dich nur bescheißt, stehen wir zusammen wie Bonnie und Clyde. Liebe und Zusammenhalt sind Rettung, selbst wenn es in den Tod geht. Es ist das, was den Tod besiegt. Dies ist auch die Essenz des Neuen Testaments und auch im Hohen Lied des Alten Testaments wird dies deutlich. Gott steht immer an unserer Seite und schenkt uns unendliche Liebe.“

Im Anschluss an den Gottesdienst sorgten Castle Rock Project für Stimmung bei den rund 80 Zuhörern im Gemeindesaal. Das Projekt wurde speziell für dieses Event gegründet. In ihm wirken zum Teil auch Mitglieder der anderen beiden Bands. Diese waren Dyeworks eine Akustikcoverband und Volume 7, eine Rockcoverband aus Geldern, die schon zum 3. Mal dabei war.

Nebenbei überreichte Yvonne Petri dem „ehrenamtlich“ predigenden Fries eine Projekt CD mit allen Liedern. Der bedankte sich stilgerecht: „Danke, dass ist ja ein heißes Teil“ und blieb für Gespräche noch länger bei dem Event.

KBV-Radtour nach Kervenheim

Im Rahmen ihrer Besuche der Kevelaerer Ortschaften besuchte die Kevelaerer Bürgervereinigung kürzlich die Ortschaft Kervenheim. Dort wurden die KBVler vom Ortvorsteher Martin Brandts und dem 2. Vorsitzenden des Heimat- und Verschönerungsvereins Kervenheim – Kervendonk e.V. Michael Holtmann und Bernd Kibilka begrüßt.

Zu Beginn wurden die Räume des Heimat- und Verschönerungsvereins besichtigte. Zweck und Aufgaben des Vereins sind die Fortführung der strukturellen Entwicklung und die Erhaltung und Pflege des gesunden Lebensraumes durch Aufgaben der Landschaftspflege, des Denkmalsschutzes, der Brauchtums- und Geschichtspflege, der Ortsverschönerung und des Natur- und Umweltschutzes, sowie die gesellschaftliche und kulturelle Entfaltung der Ortschaft. Der 1981 gegründete Verein hat derzeit über 200 Mitglieder.

Bernd Kibilka, der auch ehrenamtlicher Mitarbeiter beim LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Außenstelle Xanten, ist, referierte in einem informativen Vortrag über die Geschichte Kervenheims. Danach fuhr man mit dem Fahrrad zum evangelischen Friedhof auf der Sonsbecker Straße, der eines der Baudenkmäler Kervenheims ist, aber vielen unbekannt ist.

Im Anschluss besichtigte die Gruppe die Burg Kervenheim, an der Kirchmeister Jan van Zadelhoff die KBVler begrüßte. Seit 2009 ist die Evangelische Kirche Eigentümer des gesamten Burggeländes und seit Juni 2013 können der Gewölbekeller und der Gemeinderaum für standesamtliche Trauungen genutzt werden.

Er setzt auf Glaube, Liebe und Hoffnung

Gemeinsam mit seinen Kollegen stellte sich Robert Arndt gerne zu dem Gruppenfoto vor die Burg, nachdem der neue Kervenheimer Pfarrer in sein Amt eingeführt wurde.
„So viele Würdenträger hatten wir so noch nicht hier“, stellte ein Gottesdienstbesucher fest. „Das gab es noch nie. Das liegt daran, dass wir mit dem Team ein Zeichen setzen, dass sich was verändert“, bestätigte ihn der neue Pfarrer Robert Arndt.

Zuvor war der 46-Jährige vom Superintendenten des Kirchenkreises Kleve, Hans-Joachim Wefers, im Rahmen des Gottesdienstes offiziell mit den pfarramtlichen Aufgaben der Evangelischen Kirchengemeinde Kervenheim beauftragt worden.
Ihm zur Seite standen an diesem Morgen die Pfarrer Armin Rosen (Pfalzdorf), Rahel Schaller (Louisendorf) und Pfarrerin Irene Gierke (Uedem/Weeze). Kervenheim ist eine von sechs Kirchengemeinden der „Region West“ im Kirchenkreis, deren pfarramtliche Versorgung die vier Pfarrerinnen und Pfarrer sicherstellen.

„In dem Sinne bin ich nicht Nachfolger von Johannes Fries“, stellte Arndt klar. Die ganze Struktur ändere sich und der ganze Pfarrdienstumfang sei deutlich reduziert worden. „Es gibt nur noch 60 Gottesdienste und diese, nicht mehr jeden Sonn- und Feiertag, aber an den wichtigen Tagen“, unterstrich Arndt. Und der Konfirmandenunterricht „findet mit Weeze und Uedem statt, die Konfirmation und die Vorstellung hier.“

Man müsse auf die sinkenden Pfarrerzahlen reagieren und sehen, dass man trotzdem überall präsent ist, so Arndt. „Wir sagen: wo es Presbyterien gibt, ist Kirche. Da braucht man nicht zwingend einen Pfarrer. Den brauche ich für Gottesdiensze und für das, was ein Pfarrer tun muss, aber nicht dafür zu sorgen, dass es überhaupt eine Gemeinde gibt.“
Jede Gemeinde behält jedoch einen festen Ansprechpartner. Für Kervenheim ist das Robert Arndt, der zugleich auch Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Goch und Assessor im Ev. Kirchenkreis Kleve bleibt.

1998 begann Arndt als Vikar. Er ist seit 2003 als Pfarrer und im Kirchenkreis tätig. „Mich haben die Sache und der Glaube selbst begeistert“, erzählte er nach seiner Einführung, dass die Wahl Richtung Pfarreramt nach Konfirmation und Jugendarbeit schon früh feststand.

„Und der Beruf ist so facettenreich und so prall wie das Leben“, fühlt sich der 46-Jährige darin bis heute bestätigt. In seiner Freizeit ist er gern im Garten, liest viel und verbringt seinen Urlaub auf Borkum.

Dass Kervenheim für ihn nicht nur ein Job ist, um eine Gemeinde zu verwalten, machte er in seiner ersten Predigt deutlich. Da hatte er klargestellt, dass er sich nicht unter Druck setzen wolle, „in Goch zu wohnen und in Kervenheim genauso Pfarrer zu sein“. Er habe ja nur elf Minuten bis zu seiner neuen zweiten Pfarrstelle.

Am Kirmes-Wochenende habe er „viel Begeisterung erfahren, aber auch Stimmen gehört, die sagten: das hat mit dem Dorfladen nicht geklappt.“ Er unterstrich, dass man der Tendenz: „es wird weniger und schlechter“, auch in Kervenheim etwas entgegenhalten müsse.

Ein Fan der Kirche

„Ein Fan steht auch zu seinem Verein, egal wo er steht. Ich bin VFL-Fan und kann nicht anders“, forderte er mit Blick auf den Fußball als Metapher die Gläubigen auf, „mehr Fan“ der Kirche zu sein. „Anfangen, versuchen und sich freuen auch darüber, was passiert. Aufzuhören zu suchen und zu bedenken: was hat Gott mir geschenkt.“ Der neue Kervenheimer Pfarrer äußerte die „Hoffnung und den Wunsch, dass alle mittun, viele im Boot sind.“ Seine Fähigkeit sei es, „Interessen zusammenführen und für Ausgleich sorgen, damit Prozesse vorangehen.“

Man solle sich mit Blick auf Paulus orientieren an den drei wesentlichen Elementen „Glaube, Liebe, Hoffnung, die unsere christliche Gestalt prägen und uns zusammenhalten – in Kervenheim, in der Region, überall.“
Ob die Burg Kervenheim als Kulturort weiter bestehen bleiben wird, dazu wollte er sich noch nicht äußern. „Das weiß ich nicht. Das wäre vermessen, dazu was nach zwei Wochen zu sagen.“

Die Herausforderung jedenfalls sei riesig, „die Chance aber auch.“ Die Gemeinde habe kaum Geld, so der Gottesmann. „Das heißt, es kommt darauf an, ob es genug Menschen gibt, denen das hier wichtig ist und die clevere Ideen zu entwickeln“, um das Gebäude langfristig für die Gemeinde zu erhalten und zu nutzen. „Das sehe ich als offenen Prozess.“
Dass Robert Arndt seine Aufgabe auch in Kervenheim schultern wird, davon zeigte sich der Superintendent des Kreises, Hans-Joachim Wefers überzeugt: „Er ist aufrichtig, vor allem zupackend, verbindlich ein Organisationstalent und ein gläubiger Mensch, der diesen Glauben auch anderen Menschen vermitteln kann.“

Der neue Kervenheimer Pastor Robert Arndt (links) im Kreise der Kollegen nach seiner offiziellen Einführung.

Unbekannter löst Radmuttern an VW-Bus

Unbekannte Täter lösten an einem VW T2 die Radmuttern und setzten anschließend die Radkappen wieder auf. Der blau-weiße VW Bus hat die schwarze Aufschrift einer Zeitung. Er war zu Werbezwecken vom 23. bis 24. August 2018 während der Kervenheimer Kirmes auf der Schlossstraße abgestellt. Die gelösten Radmuttern waren am 24. August 2018 gegen 15.30 Uhr während der Fahrt aufgefallen. Daraufhin wurde der VW T2 aus Sicherheitsgründen abgeschleppt.

Hinweise zu verdächtigen Personen erbittet die Kripo Goch unter Telefon 02823-1080.

Abschied und Aufbruch

Die Bühne des Festzeltes an der Kervenheimer Burg war über und über mit Sonnenblumen ausgeschmückt – ein Symbol des ökumenischen Gottesdienstes, der am Sonntagmorgen unter dem Thema „Sonne“ stand. Begleitet vom Kirchenchor St. Cäcilia Kervenheim intonierte die Gemeinde Lieder wie „Gottes Liebe ist wie die Sonne“ oder „Du bist das Licht der Welt“.

Im Mittelpunkt der überkonfessionellen Andacht stand aber der Abschied von Pfarrer Johannes Fries, der in der Woche zuvor schon in Weeze offiziell verabschiedet worden war, nun aber auch noch von seiner Kervenheimer Gemeinde nach neunzehn Jahren Tätigkeit angemessen gewürdigt und verabschiedet werden sollte.

Ausführlich würdigte dabei der Ortsvorsteher Martin Brandts die „großen Verdienste, die Du Dir durch Dein Wirken in Kervenheim erworben hast“, wandte er sich an den scheidenden Gottesmann. „Denn neben Deinen ganz gewöhnlichen Aufgaben als Pfarrer hast Du der evangelischen Kirchengemeinde in unserer Ortsschaft Offenheit und Lebendigkeit verliehen, sodass diese in unserer Dorfgemeinschaft einen festen und unverzichtbaren Platz eingenommen hat.“ Stellvertretend dafür benannte er die „Gastfreundschaft“ der Gemeinde für die vielen Ereignisse des Dorflebens wie Burgtheater, Mittelalterfest, Weihnachtsmarkt, Burgzauber oder zum zweiten Mal die Kirmes, die auf dem Burggelände stattfand. „Wir dürfen zu Recht voller Stolz sagen, dass wir dank Eurer Weltoffenheit und der großartigen Kulisse der Burg Kervenheim sicher einen der schönsten Fest- und Kirmesplätze in der ganzen Region vorweisen können.“ Darüber hinaus finden seit 2013 auch standesamtliche Trauungen im sanierten Gewölbekeller der Burg statt.

„Und dank „Deiner mutigen und entschlossenen Entscheidung“ habe die evangelische Kirchengemeinde die Burg Kervenheim erworben. Damit sei der historische Kirchenstandort dauerhaft gesichert und die Möglichkeit geschaffen worden, „die Burg Kervenheim mit neuem Leben zu erfüllen.“
Er lobte Fries‘ „ruhige und ausgleichende Art“. Vor allem seine Botschaft „von Gemeinschaft und Zusammenhalt zwischen den Kirchengemeinden, den Vereinen oder einfach nur den Menschen in unserer Ortschaft“ habe nachhaltig sein Wirken geprägt und sein Vermächtnis an die Gemeinde. „Wir werden Dich vermissen, als Pfarrer, als Mensch und als Freund“, sagte er und begrüßte dann dessen Nachfolger Robert Arndt.

Auch der Vorsitzende des Presbyteriums, Rolf Kruse, unterstrich in seiner Rede: „Die entscheidenden Weichenstellungen der Gemeinde wurden in Ihrer Amtszeit vollzogen.“ Fries habe 19 Jahre „mit Eifer und Fleiß die vielfältigen Aufgaben eines Pfarrers wahrgenommen“ und dabei „nie die Gemeindeglieder aus den Augen verloren.“ Kruse wünschte ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.

„Ich war noch nie in meinem Leben von so vielen Sonnenblumen umgeben – jeder von uns ist eine Sonne.“ Kervenheim sei ein kleiner Ort, der für ihn „mit vielen Sonnenscheinerfahrungen verbunden“ sei, nannte Fries als Beispiel den „ganz wunderbaren Seelsorger“ Manfred Babel. „Es geht kein Mensch über die Erde, den Gott nicht sieht – und den Babel nicht kennt.“ Fries dankte Babel für dessen Weggefährtenschaft und erinnerte an beider Schwäche, „kurzfristig zu planen und manchmal etwas zu spät zu kommen“.

Seit einigen Jahren bricht in Kervenheim etwas Neues auf, wandte er sich an den Ortsvorsteher. „Ein neuer Geist der Gemeinschaft, der Zusammenarbeit der Vereine und der Wertschätzung der Mitarbeit. Das ist für mich fast ein Wunder, nachdem das auch anders erfahren wurde“, dankte er allen, die daran beteiligt sind. „Ich denke, dass das Kervenheim sehr, sehr gut tut, und ich wünsche den Kervenheimern, dass sie an diesem Strang weiter ziehen, an diesem Tuch weiter nähen, dass es ein Tischtuch wird, das keiner mehr zerreißt.“ Er dankte dem Presbyterium für die Unterstützung bei der Entscheidung für den Kauf der Burg und lobte den Chor, dessen Level „ein so kleines Dorf wie Kervenheim bei Weitem übersteigt“.

Zum späteren Familiennachmittag machten es sich dann viele Kervenheimer und auch auswärtige Gäste an den Bänken und unter den Pavillons zum Kaffeetrinken bequem und genossen dabei den frisch zubereiteten Kuchen.

„Jeder musste erstmal nölen, aber es zeigt sich, dass alle damit zufrieden sind“, fand Elisabeth von Oeffelt das Ambiente oben an der Burg super. Auf dem Kirmesplatz wurden die diversen Buden bevölkert, „kleine“ und „große“ Kervenheimer Männer versammelten sich um den Baumstumpf zum Nageleinschlagen. „Dafür nehmen sich viele sogar einen Tag frei. Wer verliert, muss eine Runde geben“, meinte ein Teilnehmer.

Und für das Entenrennen auf der Fleuth, das später wieder Groß und Klein rund um das Gewässer versammelte, erwarb sich die Neu-Kervenheimerin Janina Vogel die Ente mit der Nummer 30. „Die hat mich direkt mit ihrem Gesicht angesprochen“, fand die 32-Jährige, die mit ihrem Partner erst seit gut acht Wochen in der Ortschaft lebt und von der Feier und dem Drumherum insgesamt begeistert war. „Fürs Dorf ist das echt super. Das war Freitag mit den Lichtern schon schön, auch die Bekanntschaften, die man schließen kann. Wir fühlen uns schon hier zu Hause.“


Eine Fotogalerie von der Kirmes gibt es hier.

Affenstarke Stimmung im Festzelt

Gut 160 Zuschauer sorgten am vergangenen Donnerstag, 23. August 2018, für eine ordentliche Auslastung des Festzeltes auf dem Burggelände und wurden stellvertretend für die Geselligen Vereine humorvoll von Hans-Bernd Wessels begrüßt. „Zwei Künstler wurden eingeladen, gekommen sind nur eineinhalb. Da müssen wir über die Gage reden“, bereitete er den Boden für „den meistgebuchten Bauchredner mit seinem sehr, sehr frechen Affen“.

Stimmung von Anfang an

„Ihr habt ja Stimmung bevor es richtig losgeht“, meinte Klaus Rupprecht nach dem von Applaus begleiteten Einzug mit dem einzigen „sprechenden Affen Deutschlands.“ Zum Auftakt gab es von Affe Willi erstmal eine zielgruppenspezifische Begrüßung – für die Unter-20-Jährigen „Hey Alter, läuft bei Dir“, und für die Über-60-Jährigen den Rentnergruß „Ich hab‘ keine Zeit.“

Danach ging es direkt in die Vollen mit dem Stau an der Leverkusener Brücke auf der A 1 „wegen Rainer Calmund im Cabrio“, der im Wald beim Pilzepflücken nicht mehr hochkomme, weil „der Bauchnabel sich am Oberschenkel festgesaugt hat.“

Oder Willi amüsierte sich mit Blick auf den Schützen-„King“ Achim Knopp und seine Frau Gaby in der ersten Reihe über die Geflogenheiten des Vogelschießens: „Das ist so, als wenn ich in der Fußgängerzone mit einer Harpune auf ein Fischbrötchen bei „Nordsee“ schieße und sage: Ich bin Hochseeadler.“ Das Paar bekam gleich auch sein Fett weg: „Sie sieht aus, als wenn es eine Hungersnot gebe – und er, als wär er schuld dran.“ Die Beiden nahmen die Bissigkeiten des Affen mit viel Humor: „Ich habe lange nicht mehr so gelacht“, meinte der Schützenkönig in der Pause.

Überhaupt hatte sich der Bauchredner auf die lokalen Gegebenheiten gut vorbereitet und amüsierte sich mittels seines Affen auch über den Bürgermeister der Wallfahrtsstadt: „Pichelt der sich einen?“

Klaus und Willi überzeugten mit Witz und Humor. (Foto: aflo)

Klaus (r.) und Willi überzeugten mit Witz und Humor. (Foto: aflo)

Daneben erfolgten Ausflüge in chinesische Restaurants wie: „Bei Buffet-Chinesen nehme ich immer einen selbstgedruckten Zettel mit der Aufschrift: Konfuzius sagt: Das Essen geht aufs Haus.“

Spontan ging das „Duo“ auf das Publikum ein. Als ein älterer Zuschauer nachkommt, begrüßen beide ihn mit den Worten: „Der Bruder von Johannes Heesters, nice to see you.“

Wortwitz dominierte, als Willi einen Schulaufsatz über deutsche Discounter vortrug („Da war eine Frau, die hieß Norma, die war ein lidliches Mädchen.“) oder die Frage beantwortete, was man in Deutschland mit alten Menschen macht: „Man setzt sie in Busse und fährt sie nach Holland.“

Nach der Pause nahm er dann den Frosch als Wahrzeichen Kervenheims auf die Schippe: „Wie vermehrt Ihr Euch – durch Ablaichen?“ und „Hattest Du diese Figur schon als Kaulquappe?“ Auch nahm sich Willi Mesut Özil mit dem „Blick wie‘n Frosch bei der Vollbremsung“ vor.

Der 14-jährige Affe gab zudem Tipps für das Verhalten vor dem Standesamt: „Ich springe den Bräutigam an und rufe: Hallo Papa, wann kommst du nach Hause?“ Dann nahm er seinen Träger auf den Arm: „Es ist gut, dass du Ärzte als Freunde hast. Auf Deiner Uhr steht Fossil.“

Klamauk und Politik

Er bedauerte die ärmer werdenden Mediziner, die von „Artz vier leben“ und die „Zahnärzte, die nur noch von der Hand in den Mund leben“. Und er scheute auch nicht Politisches, als er Donald Trump durch eine Kunstausstellung laufen ließ: „Und diese entstellte Fratze, ist das auch Picasso ? – Nein, ein Spiegel.“

Am Ende holte er sich als Zugabe das Königspaar zum Imitieren der Puppensprache mit auf die Bühne, schwärmte von Königin Gaby: „Du bist voll niedlich – ich nehm‘ Dich mit nach Hause“ und dankte den Kervenheimer Organisatoren und dem Publikum für den besonderen Abend. „Das ist das erste Mal in dreißig Jahren, dass ich ein so langes Programm auf der Bühne gezeigt habe.“

Kevelaer Kings vor dem letzten Heimspiel der Saison

Am Samstag, 1. September 2018, findet im Kevelaerer Hülsparkstadion das letzte Heimspiel der Kevelaer Kings in der Saison 2018 statt. Das Kick-off gegen die Jets Prospects aus Troisdorf ist um 15 Uhr, Einlass ist ab 13 Uhr.

Sieg in der Hinrunde

Nach einer guten Hinrunde mit zwei Siegen aus drei Spielen befinden sich die Kings punktgleich mit den Wesseling Black Venom auf Rang zwei der Tabelle in der Landesliga NRW Süd. Der Gegner am Samstag, die Troisdorf Jets Prospects, konnten im Hinspiel in Troisdorf mit 27:13 geschlagen werden – gute Vorzeichen also für das Rückspiel.

„Troisdorf hat im letzten Spiel Wesseling knapp geschlagen, wir sind also mehr als vorgewarnt und nehmen das Spiel nicht auf die leichte Schulter,“ betont Head Coach René Artz. „Wir können mit einem Sieg einen großen Schritt im Aufstiegsrennen machen, und das wollen wir tun. Außerdem wollen wir die Zuschauer im Hülsparkstadion mit einem Sieg beschenken. Es waren über 500 Leute gegen Wesseling im Stadion. Die Stimmung war unglaublich, trotz der knappen Niederlage,“ sagt Artz.

Freier Eintritt

Durch die nur mit vier Teams besetzte Liga ist dieses Spiel schon das letzte Heimspiel der Kings für 2018. Das heißt, Football-Begeisterte haben Samstag das letzte malin diesem Jahr die Chance, die Kings im Spielbetrieb live zu sehen – also nicht verpassen!

Für das leibliche Wohl der Zuschauer ist wie immer gesorgt. Neben Hot Dogs und BBQ gibt es selbstgemachten Kuchen. Auch für Getränke ist ausreichend gesorgt. Für die Kleinen gibt es eine Hüpfburg und eine Quarterback-Wurf-Challenge.

Der Eintritt ist frei.

Einbrecher an der Kuckucksley und am Ottersring überrascht

In der Nacht zu Freitag, 24. August 2018, gegen 1.30 Uhr versuchten vermutlich zwei unbekannte Täter, gewaltsam in ein Einfamilienhaus am Ottersring in Kervenheim zu gelangen. Die Bewohner wurden durch entsprechende Geräusche geweckt und hielten Nachschau, woraufhin zwei Täter mit einem etwas abseits geparkten Pkw in unbekannte Richtung flüchteten.

Ebenfalls in der Nacht zu Freitag, 24. August 2018, gegen 2.50 Uhr versuchte ein bislang unbekannter Täter, durch ein “auf Kipp” stehendes Fenster in ein freistehendes Einfamilienhaus an der Straße “An der Kuckucksley” in Kevelaer zu gelangen. Die Bewohner wurden durch verdächtige Geräusche aufmerksam und konnten den Unbekannten vertreiben.

Zeugen, die verdächtige Personen festgestellt haben oder sonstige Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei in Kevelaer, Telefon 02832 – 9200, zu melden.