Aktuelles aus Achterhoek

Familie Baaken will der Natur eine Chance geben

20 Jahre lang lag das etwa 4.000 Quadratmeter große Grundstück in einem tiefen Dornröschenschlaf. Meterhohe Tannen, Fichten und Kiefern, die von dichten Brombeersträuchern umzingelt waren, ließen kaum einen Blick auf das Naturareal im Achterhoek zu.

“Der Besitzer konnte sich altersbedingt nicht mehr darum kümmern“, sagt Johannes Baaken, der diesen in einer aufwendigen Suche ausfindig machen konnte. In einer gemeinsamen Beratung mit seiner Frau Petra und seinem Sohn Raphael, entschloss sich die Familie Baaken das unmittelbar gegenüberliegende und brach liegende Landschaftsschutzgebiet, was allerdings keiner Kleingartenstreberanlage gleicht, dauerhaft zu pachten. „Wir möchten dieses Gebiet der Natur wieder zurückzugeben, eine Oase der Ruhe für die Natur schaffen“, erklärt der Betriebshofleiter der Stadt Kevelaer.

Das bedeutete aber auch, die Ärmel hochkrempeln und ran an Spaten und Heckenschere. Denn das ziemlich verwahrloste Grundstück benötigte eine intensive Bearbeitung. „Da mussten wir schon mit starkem Gerät ran“, verrät Johannes Baaken, der zuvor die untere Landschaftsschutzbehörde über sein Vorhaben informierte. In Absprache mit dem Kreis konnte dann Anfang des Jahres mit den Arbeiten am „Biotop“ beginnen. „Wir haben eine komplette Rodung vornehmen müssen“, berichtet Baaken.

Orkantief „Friederike“ erledigte den Rest. Für die weiteren Aufräumarbeiten konnte schließlich der starke Wintereinbruch genutzt werden. Freigelegt wurde dabei auch ein 1.500 Quadratmeter großer Wasserteich. „Darin konnten wir schon Fische und Frösche beobachten“, schwärmt der Familienvater, der auch schon Kopfweiden und Sträucher am neuen Feuchtgebiet einpflanzte.

Rat zur Naturerhaltung am Biotop holte sich die naturliebende Familie zusätzlich bei den Mitgliedern vom NuK (Natur und Kultur im Achterhoek). „Das sind wertvolle Ratschläge und Tipps“, bedankt sich Johannes Baaken für die Vorschläge, der sich zudem auch über die eingesetzte Handarbeit freut. Die erfolgte in der vergangenen Woche. Denn die ersten warmen Frühlingsstrahlen lockten Familie Baaken, Bernd Richter und Horst van Lier zur Bepflanzung am Biotop. Dabei wurden Habichtskraut, Sumpfprimeln, Bärlauch und Co. in einer Gemeinschaftsaktion eingepflanzt. Alleine das gefleckte Knabenkraut sieht Horst van Lier bald schon wachsen. „Die Orchidee dürfte an diesem Standort, da ungedüngt, sehr gute Chancen zur Ansiedlung und Fortpflanzung haben“, erklärt der Liebhaber und Züchter heimischer Orchideen.

Im nächsten Schritt wird noch eine ausgesuchte Wildblumensamenmischung eingebracht. „Und dann schauen wir mal, wie sich alles entwickelt“, so Johannes Baaken, der diesem neu erschaffenen Biotop Zeit, Raum und Ruhe schenken möchte. Er will der Natur eine Chance geben. Für Spaziergänger ist diese Naturperle von außen einsehbar, jedoch nicht zu betreten, da dieses wertvolle Biotop nicht gestört werden sollte.

Landschaftspflege im Achterhoek

Der Achterhoek glänzt wieder. Was viele Autofahrer während ihrer Fahrt durch das geöffnete Autofenster „verlieren“, hatte sich im vergangenen Jahr wieder angesammelt und es wurde der jährliche Frühjahrsputz in der Landschaft fällig.
Mitglieder (darunter zahlreiche Kinder) des NUK (Natur und Kultur im Achterhoek e.V.) machten sich auf, um mit Arbeitshandschuhen und Sicherheitswesten ausgestattet Straßenränder und Gräben innerhalb der Streusiedlung von Müll zu reinigen.
Autoreifen und Massen an Flaschen
Hierbei war von Autoreifen über Massen an Flaschen, Getränkedosen, Zigarettenschachteln, Verpackungen eines Schnellrestaurants und sogar eine Fernbedienungseinheit eines Krans alles zu finden. Unzählige Müllsäcke wurden gefüllt und nicht nur ein Bollerwagen, sondern auch ein Pritschenwagen des städtischen Betriebshofs, der den gesammelten Müll wegfuhr, waren am Ende voll beladen.
Wie es beim Verein Natur und Kultur im Achterhoek üblich ist, wird bei jeder Gelegenheit auch die Gemeinschaft gepflegt. So trafen sich alle Helfer im Anschluss an der Vereinswiese des NUK, um zusammen Pizza aus dem Steinofen zu essen.
Ursprünglich war auch vorgesehen, bei der Aktion dort den Baum des Jahres einpflanzen. 2018 ist dies die Edelkastanie. Da der Termin für die Müllsammelaktion aber mehrmals verschoben werden musste und die Kastanie in die Erde sollte, wurde dies bereits in kleinem Rahmen vorher durchgeführt und die Edelkastanie hat bereits erste Wurzeln geschlagen.
500 Hecken und Feldgehölze aus der regionalen Artenliste wurden vom NUK gekauft und an seine Mitglieder verschenkt. Holunder, Hartriegel, Flieder, Schneeball, Schlehe, Liguster, Weigelia, Rotdorn, Vogelkirsche und Haselnuss sind einige Beispiele hierfür. So wurde wieder ein deutliches Zeichen für den Landschafts- und Naturschutz gesetzt.
Ein stabilisierendes Landschaftselement
Feldgehölze gliedern und beleben das Landschaftsbild durch blühende oder Früchte tragende Sträucher, sie schaffen Nahrungs-, Brut-, Zufluchts- und Schlafstätten für viele Tiere, vor allem für Vögel, Insekten und Kleinsäuger und sind ein stabilisierendes Element in unserer Landschaft. Außerdem dienen sie der natürlichen Schädlingsbekämpfung.
Vor allem, wenn durch Kombination von Feldgehölzen und Hecken eine ökologische Vernetzung erreicht wird, leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung von Tier- und Pflanzenarten.
Natur und Kultur im Achterhoek widmet dem aktiven Naturschutz in der Bauernschaft weiterhin einen großen Teil seiner Arbeit und trägt so zum Erhalt der Umwelt bei.

Wilder Westen im hinteren Winkel

Manchmal ist der Wilde Westen näher, als man denkt. Bereits zum elften Mal trafen sich Trapper, Cowboys und Indianer über das Osterwochenende im Achterhoek und versprühten hier Wildwest-Atmosphäre. „Es ist wie ein großes Familientreffen“, versichern die zahlreichen Teilnehmer. Auf Einladung des Stammes „Wang Sini Tangkal“, der sich vor über zehn Jahren in friedlicher Absicht im Achterhoek niederließ, trafen bereits am Gründonnerstag die ersten Siedler und Indianerstämme am Lager auf dem Winkelschen Weg ein.

Wie im 18. Jahrhundert

Im Achterhoek trafen sich an Ostern Cowboys und Indianer.(Foto: HvL)

Im Achterhoek trafen sich an Ostern Cowboys und Indianer. (Foto: HvL)

„Wir sind alle Hobbyisten und empfinden das Leben der amerikanischen Kultur aus dem 18. Jahrhundert nach“, erklärt Horst Krämer alias „Kentucky“ vom Stamme der Wang Sini Tangkal. 2007 siedelte sich eine kleine Gruppe von Gleichgesinnten im Achterhoek an. Hier wird ihnen die Möglichkeit gegeben, das Leben aus einer längst vergessenen Zeit zu leben. Bei regelmäßigen Wild-West-Treffen werden Geschichten aus dieser Zeit erzählt, das Leben authentisch nachempfunden. Für die An- und Aufnahme im Achterhoek ist der Stamm sehr dankbar. Denn Rauchzeichen und Indianertrommeln sind das ein oder andere Mal im Ort über die Weiten der Prärie deutlich zu vernehmen.

So auch am vergangenen Wochenende. Über hundert Indianer, Cowboys, Trapper, Waldläufer und Pelzhändler hatten am Stammesplatz der Wang Sini Tangkal ihre Zelte aufgeschlagen. „Andere gehen angeln“, erklärten „Pelzhändler“ aus Mülheim an der Ruhr ihr Hobby. Auf einem kleinen Ofen, der mit Holz befeuert wurde, bereiteten die Händler in einem Dutch-Ofen ihr Abendessen. „Ein deftiges Gulasch“, beschrieben sie ihr duftendes Mahl.

„Natürlich ist das alles sehr aufwendig“, berichtete „Kentucky“, „erst das Zelt aufschlagen, einrichten, dann Feuer machen, eine Kochstelle aufbauen, Wasser holen… aber genau das macht den Reiz der vergangenen Zeit aus“, führte der Wang-Sini-Tangkal-Indianer weiter aus.

Aufwendige Kostüme

Im Achterhoek trafen sich an Ostern Cowboys und Indianer.(Foto: HvL)

Im Achterhoek trafen sich an Ostern Cowboys und Indianer. (Foto: HvL)

In einem großen Einzug versammelten sich derweil Schwarzfuß-, Dakota- und Sioux-Indianer, Bisonjäger, freie Trapper, Siedler und Westernfreunde zum „Pow-Wow“ am Lagerfeuer. Ein Pow Wow ist ein Indianisches Treffen (auch Nichtindianer sind herzlich eingeladen), um gemeinsam zu tanzen, zu singen, Kontakte zu pflegen und die indianischen Kulturen zu pflegen. In bunten und sehr aufwendig gestalteten Kostümen, die meist handgefertigt sind, bewegten sich Indianer und Siedler zu den rhythmischen Klängen der Trommeln. Immer wieder wurden neue Tänze angestimmt, die zum gemeinsamen Tanzen und Singen aufforderten – eine friedliche Vereinigung der Siedler, Indianer und Trapper.

Es waren wohl das Knistern des Lagerfeuers, die aufwendig gestalteten Kleider, die große Leidenschaft zum Hobby, die eine ganz besondere Atmosphäre am Lagerplatz der Wang-Sini-Tangkal-Indianer im Achterhoek schafften. Dies alles wurde am Ostersonntag mit einem traditionellen Osteressen gekrönt. „Dann gibt es einen klassischen Sauerbraten vom Pferd, dazu Knödel und Rotkohl“, berichtete „Kentucky“, der sich über den großen friedlichen Zusammenhalt der Wild-West-Freunde mit den Indianerstämmen freute. „Schließlich wollen wir alle nur spielen“, bestätigten die Bisonjäger aus Köln.

Eine große Kunst

Man muss Heinz Henschel nicht persönlich gekannt haben, um sich vorzustellen, wie er da am Sonntag saß. Vermutlich an einem einfachen Biertisch, vor sich ein großes Glas Gerstensaft oder einen Pott Kaffee, auf einer wohl kunterbunten Wolke seines eigenen Kosmos‘. Man ahnt ein bescheidenes Lächeln unter dem mächtigen Schnauzbart. Und ganz viele Besucher der Ausstellungseröffnung schauten am Sonntag mal kurz nach oben und winkten ihm zu, diesem Mann, der aus Freundschaft zu Menschen in den Achterhoek kam und der sich mit dem Landstrich und den Menschen hier vor seinem Tod ein wenig anfreundete.
Man wird nicht jeden Tag einen unbekannten Künstler entdecken. Aber dass Heinz Henschel einen Kevelaerer zum „Gralshüter“ seines bis dato weitgehend unentdeckten Nachlasses wählte, ist nicht nur für diesen ein Glücksfall. Das Niederrheinische Museum Kevelaer bekommt mit der Ausstellung „Wanderer zwischen den Welten“ die Chance, sich nicht nur als Hüter verstaubter Exponate zu präsentieren – was durchaus, inklusive der entsprechenden Arbeit des ,Staubwischens‘ eine ehrbare Aufgabe ist – sondern auch als ein Raum für Entdeckungsreisen ins Unbekannte.
Es wird eine Diskussion darum geben, wer Heinz Henschel denn nun ist. Ein Künstler? Ein Handwerker? Ein Kunsthandwerker? Das Kevelaerer Museum wagte den Schritt, diesen Unbekannten mit offenen Armen aufzunehmen. Die Experten standen genauso mit offenem Mund vor den Werken dieses Mannes, wie es heute die Besucher der Ausstellung tun. Ich habe niemanden getroffen, der nicht zumindest verwundert den Kopf schüttelte, als er zum ersten Mal auf ein Werk von Heinz Henschel traf. Und das ist mehr, als mancher Künstler mit seinem Gesamtwerk geschafft hat.
Dass man dies alles in Kevelaer erleben darf, ist natürlich ebenfalls ein Glücksfall. Es zeigt aber auch, was wir hier brauchen: Ideen, Visionen, Fantasie. Und dann die Kraft, das auch zeigen zu wollen. Das kann nicht jeder, schon keiner allein. Deshalb sind solche mutigen Menschen wie die Ausstellungsmacher im Kevelaerer Museum so wichtig. Sie sehen über Tellerränder. Sie zerreden ihre Ideen nicht, sie präsentieren sie. Oft sogar ehrenamtlich. Man sollte ihnen zusehen, man sollte ihnen zuhören, man sollte sie wertschätzen. Man sollte all das „weiter so“ und „haben wir immer schon so gemacht“ über Bord werfen. Das tut sich von allein. Wir müssen wieder offen werden für das, was wir sehen, und wertschätzen, dass wir es sehen können.
Das Kevelaerer Museum zeigt nur einen Teil des Henschelschen Kosmos‘. Aber es hat den Mut, die Museumswelt für einen Mann zu öffnen, der uninterpretiert ist. Der (noch) nicht etabliert ist. Der auf dem „Kunstmarkt“ noch „ohne Wert“ ist. Das macht diese Ausstellung so wertvoll. Sie fordert im übertragenen Sinne Unvoreingenommenheit ein. Denn hier kann sich buchstäblich jeder noch selbst ein Bild machen, ohne sich auf berufene Münder berufen zu können.
Ich kann nur jedem raten, der sich von Fantasie beflügeln lassen kann, sich diese Ausstellung anzusehen. Er wird Heinz Henschel entdecken. Und vielleicht wird er ihm sogar einen kurzen Gruß nach oben auf die bunte Wolke schicken.

Michael Nicolas

Natur für den Menschen

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Umwelt- und Naturschutz, der nicht allen Menschen bewusst ist: Umweltschutz – das steckt schon im Namen – bezieht sich auf jemandes Umwelt, nämlich die der Menschen. Umweltschutz dient immer einem menschlichen Zweck – auch wenn Politik und Wirtschaft das gerne mal vergessen. Um so erstaunlicher, dass das, was vergangene Woche in Kevelaer eher leise und überraschend einhellig beschlossen wurde, waschechter Naturschutz ist – Erhalt der Natur um ihrer selbst willen (siehe KB 06/2018, S. 2).

Gemeint ist das Programm zur bienen- oder besser insektenfreundlichen Stadt Kevelaer. Keine langen Diskussionen gingen vorweg. Ein Antrag der SPD, der genau in die Kerbe schlug, die der Verein „Natur und Kultur um Achterhoek“ (NUK) da schon einige Wochen bearbeitete, und kurz darauf stand das eher informelle Treffen von Bürgermeister, Politikern und Naturschützern. Jeder erkannte nicht nur die Kompetenzen der anderen an. Auch die Sinnhaftigkeit des Vorstoßes wurde von keiner Seite in Frage gestellt.

Und nicht nur das. Schon dieses erste Treffen brachte einen ganzen Katalog sinnvoller, einstimmig beschlossener Maßnahmen auf den Weg. In mancher Kommune hätten schon einzelne der Maßnahmen lange Auseinandersetzung in politischen Ausschüssen mit sich gebracht, vom ganzen Programm in seiner durchaus beachtlichen Tragweite gar nicht zu reden. Für so viel Entschlussfreudigkeit kann man Politik und Verwaltung nur applaudieren.

Der Applaus gilt aber auch dem NUK, der mit wohlüberlegten und realisierbaren Ideen in dieses Treffen gegangen ist. Überhaupt dürfte der NUK ein idealer Partner für dieses Vorhaben sein, liegt die Stärke der Achterhoeker doch seit der Vereinsgründung darin, nicht konfrontativ, sondern vermittelnd Naturschutz und Landwirtschaft zusammenzubringen.
Kevelaer wird von diesem Projekt profitieren; nicht nur, weil die Stadt damit ihr Image polieren kann. Es gibt nämlich noch eine zweite Wahrheit über den Naturschutz: Mit den Insekten kommen auch wieder Singvögel, Fledermäuse und Kleinsäuger verstärkt zurück in die Stadt. Das ist nicht nur Selbstzweck. Es erfreut auch die Herzen vieler Menschen, diese Tiere in ihren Gärten und auf öffentlichen Grünflächen zu beobachten. Und das ist ein Stück Lebensqualität.

Einig im Naturschutz

Der Verein „Natur und Kultur im Achterhoek“ (NuK) stemmt sich – zumindest lokal – seit fünf Jahren gegen den Niedergang der heimischen Flora und Fauna. Als am 20. Januar die Kevelaerer SPD-Fraktion den Antrag stellte, Kevelaer zur „insektenfreundlichen Kommune“ werden zu lassen und darin die Beteiligung der Bürger und Vereine vorschlug, haben die Achterhoeker das Angebot sofort aufgegriffen.

So traf sich der NuK-Vorstand mit fachkompetenten Mitgliedern und beriet, welche Maßnahmen sinnvoll und empfehlenswert seien. Als Ergebnis versendete der Verein eine Bitte um die Beteiligung an den Gesprächen an Bürgermeister Dr. Pichler und an alle Fraktionsvorsitzenden des Rates.

Am Dienstag fand das Treffen im Rathaus statt. Nach der Begrüßung durch Dr. Pichler erklärte Horst Blumenkemper von der SPD den Hintergrund des Antrages. Die Wahrnehmung der aktuellen Umweltsituation sei Antrieb gewesen. Die Inhalte der Forderungen müssten ergänzt und korrigiert werden, weil sie selbst eben keine Spezialisten in Sachen Natur seien, sagte er sinngemäß. Daher ja auch der Aufruf um Mitwirkung.

Betriebshofleiter Johannes Baaken erläuterte, welche Umweltthemen die Kommune bereits in Angriff genommen hat, welche in Planung befindlich sind und welche längst gang und gäbe sind. Der NuK-Vorsitzende Rainer Verhülsdonk machte klar, dass die Nachhaltigkeit und die anzustrebende Vernetzung wichtiger seien als kurzfristige Leuchtraketen, die nicht nachwirken. Geschäftsführer Mattes David präsentierte den Maßnahmenkatalog des NuK, den er mit 13 Änderungs- oder Ergänzungspunkten vortrug.

Der Bürgermeister und alle an der Diskussion beteiligten Vertreter der Fraktionen waren sich einig, dass der Naturschutz in Kevelaer dauerhaft und nachhaltig mehr Gewichtung erfahren muss. Bereits zum Ende des kurzen Austausches wurde der Weg als Skizze beschrieben. Einige der festgehaltenen Ergebnisse:

Eine städtische Fläche von 8.000 Quadratmetern wird kurzfristig für ein Leuchtturm-Projekt zur Verfügung gestellt. Dort soll ein sich selbst überlassenes Areal entstehen, das gegebenenfalls zur Anschauung genutzt werden kann.

Einmal im Jahr soll ein Naturschutztag unter Beteiligung aller Interessierten abgehalten werden. Er dient der Möglichkeit des Austausches, der Anregung und der Information.

Ab März wird die zukünftige Klimabeauftrage der Stadt anteilig mit der Aufgabe des Naturschutzes in Kevelaer betraut werden. Es wird ein „Arbeitskreis Naturschutz“ installiert, in dem sich Kommune, Politik und Bürger regelmäßig beraten.

„Es macht Spaß, ihn zu entdecken“

Kevelaer. So schnell verschlägt es Veronika Hebben nicht die Sprache. Beim ersten Einblick in die Vielschichtigkeit des Werkes von Heinz Henschel erging es der Kunsthistorikerin jedoch nicht anders, als vielen Laien auch: Schon beim Betrachten eines einzelnen Bildes muss man da mit ziemlicher Reizüberflutung rechnen (das KB berichtete über den Künstler Heinz Henschel und die Entdeckung seiner Werke in der Ausgabe 3/2018).
Reizüberflutung
Erst recht kompliziert wird es, wenn man sich auf wissenschaftlich-professionellem Wege diesem Kunstschaffenden nähert. „Wir müssen ihn ausstellen, auch wenn ich noch nicht weiß wie“, das sei ihr erster Gedanke nach der ersten Begegnung mit dem Werk Henschels gewesen, erinnert sich die zukünftige Leiterin des Niederrheinischen Museums Kevelaer (siehe Bericht auf der Seite 4 dieser Ausgabe) heute. Als es ernst wurde mit der Vorbereitung der Kabinettaustellung, die am 18. Februar eröffnet wird, kam die „große Sorge“ hinzu, „dass wir dem Werk nicht gerecht werden können.“ Einerseits wollen die Ausstellungsmacher die schlichtweg unglaubliche Detailverliebtheit des Autodidakten Henschel präsentieren, „aber auch die Fülle des Werkes insgesamt darstellen.“
Detail und Fülle
An die 120 Bilder, etwa ein Zehntel des erhaltenen und bekannten Gesamtwerks Henschels, wird deshalb in der Kabinettausstellung zu sehen sein. Es könnte also eng werden, bei der begrenzten Ausstellungsfläche in der 1. Etage des Museums. Aber wohl nicht ganz so „eng“ wie auf einigen Bildern Henschels, weshalb das Museum eigens Lupen anbieten wird, mit deren Hilfe die Ausstellungsbesucher noch tiefer in die Bilder vordringen, sich quasi auf „Entdeckungsreise“ in die Henschelschen Welten begeben können.
Detailverliebtheit, handwerkliche Qualität und die schier unglaubliche „Präzision in der Umsetzung“ waren es unter anderem auch, die die Wissenschaftlerin davon überzeugten, dass Heinz Henschel ausgestellt werden müsse. „So ist mir das noch nie untergekommen“, sagt Veronika Hebben, und macht dem Autodidakten ein riesiges Kompliment, über das sich der bescheidene Mann wohl sehr gefreut hätte: „Es macht unheimlich Spaß, ihn zu entdecken.“
„Er ist authentisch, er bleibt sich selber treu“, so viel hat sie bisher bei der Beschäftigung mit seinem Werk auch festgestellt. Er schuf seine Kunst für sich selbst, hat niemals eine Auftragsarbeit angenommen. Und er war – sei es aus der Not heraus, oder aus einer Art inneren Bescheidenheit – nicht gerade verschwenderisch mit Material: Teils zeichnete er beispielsweise auf der Rückseite alter Plakate.
Rahmen gekauft und Rahmen gegeben
„Es ist absolut verdient, dass seine Werke gezeigt werden“, sagt Veronika Hebben. Und auf die Frage, ob dieser bescheidene Mann, der sich zuletzt immer öfter im Kevelaerer Achterhoek blicken ließ, das denn auch gewollt haben könne, sagt Matthias David vom Verein „Natur und Kultur im Achterhoek“, der den künstlerischen Nachlass verwaltet, er sei sich da ziemlich sicher. „Er hat noch vor seinem Tod Rahmen gekauft.“
Nun bekommt er sozusagen einen größeren Rahmen, eine Ausstellung im Kevelaerer Museum. Wer diese besucht, kann den „Wanderer zwischen den Welten“ ein bisschen näher kennenlernen. Und vielleicht wird er ihn mögen. So wie Matthias David, Veronika Hebben und die anderen, die sich in seine Werke schon einmal vertieft haben.

Da waren alle aus dem Häuschen

Die After-Show-Party lief noch bis in die frühen Morgenstunden. Das war nach der exzellenten und mit herausragenden Beiträgen gespickten Kappensitzung der Achterhoeker Karneval Gesellschaft (AKG) nur zu verständlich.

Durch Programmpunkte, die jeder Fernsehsitzung hätten Paroli bieten können, führte bei fröhlicher Stimmung Fred Eickhoff durch den Abend. Der Sitzungspräsident nahm die Karnevalisten mit auf eine Reise unter dem Motto: „Die AKG gern unterhält im Achterhoek die Narrenwelt.“

Nach dem Einzug des Vereins mit dem Kinderprinzenpaar Jonas und Sophie, der Begrüßung der Jecken und Gäste (unter anderen die Karnevalsfreunde Twisteden, der VFR Kevelaer, der KKG Geldern und Freunde aus Wachtendonk) im Zelt der AKG, folgte der Tanz der AKG Minis. Georg Werner, „der Referendar“, plauderte aus dem Nähkästchen und das Solomariechen aus Hartefeld zeigte mit seinem Tanz eine akrobatische Meisterleistung.

Bei der Rede von Franz Dahmen, „De Buur üt Kapelle“, stach eine Pointe nach der anderen. Besonders die „Tigerfellbadehose“ und die „neun Meter (Stoff natürlich), die noch zu Hause vorrätig waren“, provozierten Lachsalven. Die Tänze der Teenies Hartefeld, der Jellys, der Chili Chicks vom Sportverein Aldekerk und der „Tanz der Piraten“ durch den Vorstand der KKG Geldern begeisterten. Der Gardetanz der Garde des VFR Kevelaer zeigte, dass auch der Tanznachwuchs eine sehr gute Grundlage für die Showgirls des Vereins bietet.

Bei dem AKG-Stück „Matchbox-Theater“, das zu fortgeschrittener Zeit rein pantomimisch dargeboten wurde, blieb kein Auge trocken. Die Zuschauer lachten sich „fast schlapp“. Tanz Feel Jeck Wachtendonk zeigten nicht nur eine super Show, ihre Kostüme bestachen auch durch Extraklasse. Manchen Jeck hielt es danach nicht mehr auf dem Sitz. Auf dem Stuhl stehend wurden viele der Lieder aus vollem Hals mitgesungen, denn die „Swingis“ (Swingenden Doppelzentner) aus Kevelaer brachten noch einmal überschäumende Stimmung in das Zelt. Die AKG Showtanz-Gruppe mit Isabell Eickhoff, Anika Lindemanns, Vanessa Lindemanns, Franziska und Frederike Eickhoff, Wiebke Oymanns und als Hahn im Korb Robin Otten zeigte, dass ein kleiner Verein auch eine erstklassige Tanzgruppe haben kann.

Was dann als Abschluss eines perfekten Programms kam, war aller Ehren wert. Die VFR Showgirls vom VFR Blau-Gold Kevelaer e.V. zeigten ihr Programm „Tanz Afrika“, mit dem sie bei den Duisburger Tanztagen 2017 in der Kategorie „Show, Musical“ den 1. Platz gewonnen hatten. Eine meisterhafte Darbietung, die nicht nur durch Synchronizität, sondern auch durch Ideenreichtum und fantastische Kostüme und Requisiten bestach.

Großes Lob gab es beim Finale für das hervorragende Teamwork aller im AKG. Das ging vom Straßeneinweiser über die Thekenmannschaft mit Bedienung bis zu den Dekorateuren. Erwähnt wurden natürlich auch alle Aktiven auf der Bühne bis hin zu allen anderen, die mitgeholfen hatten.

Die Helfer

Technik: Dominik Bauten.
Zelt: Robin Otten
Theke: Tanja Otten und Team, Musik: Jonas und Rene Langenberg.
Orden: Angelika Langenberg, Mein Harlekin und Karin Oymanns.
Bühne und Requisite: Pipo Statello und Michael Lindemanns.

Aber: „Auf jedem Narrenschiff, das raucht oder segelt, ist einer, der die Sache regelt, und das ist Jan Otten, der 1. Vorsitzende der AKG.“ Auch diesmal war es wohl wieder die Leistung eines gut eingespielten Teams. Ein herrlicher Abend mit vielen Zugaben, die vom Publikum eingefordert wurden.

Fünf Jahre Natur und Kultur im Achterhoek

Rainer Verhülsdonk, Matthias David und Johannes Baaken hatten eine Idee, die sie genau vor fünf Jahren in Form des Vereins „Natur und Kultur im Achterhoek e.V. (NUK)“ zusammen mit weiteren zehn Gründungsmitgliedern umsetzten. Sie wollten etwas für die Natur tun, Freiflächen vernetzen, die Kulturlandschaft erhalten und pflegen, Naturschutz betreiben, Fauna und Flora in ihrem Artenreichtum bewahren und auf die Notwendigkeit eines schonenden Umgangs mit dem Lebensraum hinweisen. In diesem Jahr kann der Verein nicht nur seinen fünften Geburtstag feiern, sondern bekommt mit dem ständigen Zuwachs an Mitgliedern auch die Rückmeldung, dass seine Sicht auf das Lebensumfeld der Bevölkerung von immer mehr Menschen mitgetragen wird.

Die im Landschaftsschutzgebiet gelegene Streusiedlung Achterhoek hat Waldbereiche, Kleinbiotope, schöne Privatgärten, Streuobstwiesen, das Flüsschen Fleuth, verschiedene Leyen, Naturdenkmale und Baumalleen zu bieten. „In diesem Lebensraum will der NUK die Zukunft gestalten, nach vorne sehen und gleichzeitig die Vergangenheit betrachten, denn nur dann kann der Verein seine Ziele erreichen. Nur wer sieht, wie es war und was uns verloren gegangen ist, der kann auch eine sinnvolle Arbeit leisten“, finden der Vorsitzende Rainer Verhülsdonk und Geschäftsführer Matthias David.

Sie führen weiter aus, dass im Bereich Flora und Fauna nur mit ganzheitlicher Blickweise etwas verändert werden kann. „Zum Beispiel wird eine Meise nicht nur jeden hohlen Baumstamm, der nicht gefällt wird, einer Nisthilfe vorziehen. Sie nimmt eine Nisthilfe erst gar nicht an, wenn in der Umgebung keine Nahrung zu finden ist. Insektenvernichtung durch chemische Bekämpfung oder auch dadurch, dass Gärten fast steril gepflegt werden, führt so auch zur Reduzierung der heimischen Vogelarten.“

Die beiden Vordenker im Verein, die mit etwa 30 weiteren Aktiven und gut 290 Unterstützern den NUK vorantreiben, appellieren an die Bevölkerung, die Natur zerstörende Tendenz, aus den Vorgärten „biologische Totflächen“ (durch Schotter- oder Kiesflächen) zu machen, umzukehren. „Wir verstehen, dass Menschen pflegeleichte Gärten haben möchten, denn es soll ja immer ordentlich aussehen – so haben es alle eingetrichtert bekommen –, aber der gesellschaftliche Irrglaube, ein unaufgeräumter Vorgarten sei schlecht, muss aufhören. Vorgärten, in denen die Natur sich ausleben kann, sind Naturschutzgärten und deren Besitzer Naturschützer, also verantwortungsvolle Menschen, die es verdient haben, geachtet zu werden, und wo jedes Kopfschütteln überflüssig ist.“

Im Rückblick auf die noch junge Vereinsgeschichte gibt es bereits eine große Zahl an Höhepunkten zu resümieren. Besonders ist da der Besuch der Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks zu erwähnen, der mehr als nur ein „Anstandsbesuch“ war. Die Ministerin zeigte großes Interesse daran, wie der kleine und noch junge Verein es geschafft hatte, mit den Landwirten ins Gespräch und in einen positiven und anhaltenden Austausch zu kommen. Auch die Äußerung von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ist vom Verein als Wertschätzung verstanden worden: „Im Achterhoek wird ein gutes generationenübergreifendes Miteinander gepflegt, trotz seiner Weitläufigkeit. Außerdem zeigt der Achterhoek, dass Landwirtschaft und Umweltschutz kein Widerspruch sind!“, sagte der.

Ferner ist das Erringen der Silbermedaille im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Bundesebene sicher zum Teil auch durch den NUK erreicht worden. Besuche des WDR-Fernsehens sind fast schon Normalität im Achterhoek.

Für David und Verhülsdonk ist aber noch etwas anderes viel entscheidender: „Der ganze Verein ist ein Highlight. Er hat sich als Sammelbecken von Querdenkern und Anpackern erwiesen, denen keine Vereinsmeierei wichtig ist, sondern die Arbeit für die Natur. Wir hoffen, dass wir alle so weiterspinnen wie bisher und noch viele auf unseren Zug aufspringen, um die Idee zu unterstützen.“

Außer aus Mitgliedsbeiträgen finanziert „Natur und Kultur im Achterhoek“ seine Arbeit über Fördergelder, besonders über die Kultur. Nicht nur die Teilnahme an der „Landpartie am Niederrhein“, auch die bereits legendären Konzerte in der Feldscheune tragen zu dem notwendigen monetären Grundstock bei, aus dem nicht nur Bäume, Sträucher, Pflanzen und Saatgut, sondern auch die vereinseigenen Geräte oder Baumaßnahmen bezahlt werden können.

Für die Zukunft sind bereits weitere Veranstaltungen geplant. So findet dieses Jahr am 23. Juni die offizielle Geburtstagsfeier als Sommerfest statt. Ein erneutes Jugendzeltlager ist geplant, und es wird am 1. und 2. September ein Mittelaltermarkt unter dem Motto „Lebendige Geschichte im Achterhoek“ stattfinden. Auch wird es wieder die monatliche Backaktion im Steinbackhaus geben. Diese soll ausgeweitet werden und neben einem gemütlichen Zusammensein auch die Möglichkeit bieten, Fleisch schonend zu garen und sich über gesunde Ernährung auszutauschen. Naturkundliche Exkursionen, zum Beispiel in die Maasduinen, wo es noch den Ziegenmelker (eine Vogelart) zu beobachten gibt, stehen auch auf dem Programm.

Kontakt und weitere Infos: www.nuk-achterhoek.de.

Franz Baaken war ein Glücksfall für den Achterhoek

Franz Baaken, Achterhoeks ältester männlicher Einwohner, ist im Alter von 89 Jahren friedlich lächelnd im Kreis seiner Familie verstorben. In dem Haus, wo er als einziger Junge von vier Geschwistern am 7. Juli 1928 geboren wurde, schlief er am 2. Januar 2018 ruhig ein.

Franz Baaken wohnte zusammen mit seiner Frau Gertrud, geborene Spettmann aus Veen, seinem Sohn Johannes mit Ehefrau Petra sowie den Enkelkindern Anika, Markus und Raphael auf einem Grundstück im Achterhoek. Mit drei Generationen zusammenzuleben, das fand der Familienmensch klasse. Über die Familie ging ihm nichts. Dazu gehörten auch sein Sohn Karl Heinz, dessen Ehefrau Gaby mit dem Enkel Tobias und seine Tochter Hildegard mit Hubert Welzel und dem Enkelkind Sabrina Figge mit Ehemann Manuel – gerne hätte Franz Baaken noch sein Urenkelkind kennengelernt, das im Februar erwartet wird.

Seine letzten Freunde waren im vergangenen Jahr gestorben und damit die letzten männlichen Bewohner seiner Generation im Achterhoek. Deshalb ging er nicht mehr mit zu den regelmäßigen Kaffeetreffen in der Streusiedlung: „Wat soll ich beij de Koffie, da sinn ja blos die Wiewer.“ Kevelaerer Platt sprach er fast immer, nur mit seinen Kindern, als diese klein waren, da sprach er Hochdeutsch, denn er legte großen Wert darauf, dass sie in der Schule „ordentlich“ sprechen konnten.

Vorbildlicher Einsatz für die Gemeinschaft

Franz Baaken war Obergärtner bei der Firma „Baumschule Beterams“ in Geldern und fühlte sich immer schon verantwortlich wenn es um Landschaftspflege im Achterhoek ging. In seinem Dorf setzte er sich unermüdlich für die Gestaltung und auch für den Gemeinschaftssinn ein. So hatte er als Mitglied des Kirchenvorstandes nicht nur geholfen, die St.-Josef-Kapelle zu bauen, sie instand zu setzen und das Gelände zu pflegen; er engagierte sich auch vehement für deren Erhalt. Ohne seinen vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatz stünde die Kapelle heute nicht mehr und die Achterhoeker Orts- und Glaubensgemeinschaft hätte schweren Verlust erlitten.

Baaken hat mit seinem Wirken den Grundstein für die heutige Struktur und lebens- und liebenswerte Gestaltung des Ortes Achterhoek gelegt. Ohne ihn und sein Handeln, um die Kapelle zu erhaltene, würde es heute keinen Ortskern und somit auch kein Dorfleben geben. An dem Zustand der Ortschaft, der 2016 zur Ehrung „Silber im Bundeswettbewerb – Unser Dorf hat Zukunft“ führte, hat Franz Baaken einen nicht unwesentlichen Anteil.

Er war Mitglied der St.-Maria-Bruderschaft und mehrmals dortiger Würdenträger. 2017 konnte er dort noch 70 Jahre Mitgliedschaft feiern. Auch im Heimatverein „Ons Derp“ Winnekendonk und im NUK (Natur und Kultur im Achterhoek) war er lange ein aktives Mitglied. Früher war er auch besonders gerne Mitglied des „Kapellenchors St. Josef Achterhoek“ und liebte die Kegelabende.

Ein besonderes Steckenpferd war für ihn seine zeitgeschichtliche Sammlung über den Achterhoek. Nicht nur, dass diese Sammlung bereits der Grundstock für eine Ausstellung im Gemeinschaftsraum in der ehemaligen Schule diente, sie wird auch auf Dauer ein bedeutender Schatz in der Geschichte des Achterhoek sein.

Es heißt, hinter jedem starken Mann steht eine besonders starke Frau, und so war es nicht erstaunlich, dass Franz Baaken mit seiner Frau Gertrud im vergangenen Jahr noch die Diamantene Hochzeit feiern durfte. Nach dieser großartigen Feier hatte man das Gefühl, als ob er sein Lebensziel erreicht hatte. Er wirkte noch zufriedener, als er es auch so schon mit seinem Leben zu sein schien.

Baaken hat mit seinem Engagement Geschichte nicht nur für den Achterhoek geschrieben und war ein Glücksfall für sein Dorf und seine Stadt