Cäcilienfest der Basilikamusik Kevelaer im Priesterhaus

Der Vorsitzende des Musikvereins Kevelaer – Basilikamusik an St. Marien, Dr. Markus Spolders, begrüßte rund 100 Mitglieder zur Feier des Cäcilienfestes im großen Saal des Priesterhauses.

Nach dem gemeinsamen Dankgottesdienst in der Kerzenkapelle, einem kurzen Frühschoppen im „Haus Alt Derp“ und einem vorzüglichen Mittagessen im Priesterhaus wurden einige verdiente Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Tina Weltike aus dem Basilikachor wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Sie begann mit rund sechs Jahren unter Josef Lohmann in der Singerrunde (so hieß die damalige Mädchenformation bei den Kindern). Josef Lohmann erkannte früh ihr exzellentes Gehör und überzeugte sie, früh das Geigespielen zu erlernen. Zunächst unter vereinsinternen Ausbildern und später bei der Kreismusikschule.

Schon bald musste sich Tina dann aber entscheiden, ob sie weiter im Chor singen möchte oder ob sie mit der Geige in das Basilikaorchester eintreten würde. Beides zusammen geht leider kaum, da Chor und Orchester meistens in den sonntäglichen Hochämtern gemeinsam auftreten.

So entschied Tina sich für den Gesang, dem sie bis heute im Sopran, u.a. auch als Solistin nachgeht. Einen gewissen Kindheitstraum erfüllte sich Tina zwischenzeitlich auch noch, indem sie noch das Querflötespielen erlernte. Aber ihre große Liebe bleibt der Gesang.

Kein Sängerknabe

Hans-Gerd Hoolmann aus dem Blasorchester wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Er hat als Kind im Jahre 1972 mit dem Trompetespielen bei der Musikschule in Geldern begonnen. Da Hans-Gerd kein Sängerknabe im Musikverein Kevelaer – Basilikamusik an St. Marien war, war ihm der vereinsinterne Unterricht versagt – so brutal waren seinerzeit die Auswahlkriterien. In den Musikverein Kevelaer trat er dann aber doch relativ schnell im Jahre 1975 ein, indem sein Onkel Theo Kösters ihn einfach mit zur Probe nahm.

Einige Jahre der musikalischen Inaktivität folgten zugunsten einer Verpflichtung bei der Marine der Bundeswehr, bevor er sich wieder voll dem Blasorchester widmen konnte. Die gesammelten Erfahrungen während dieses Dienstes konnte er im Jahre 2012 als Mitglied der Wache des Festkettenträgers Bruno Helmus dann noch einmal unter Beweis stellen.

Ebenfalls für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Stefan Liesting aus dem Blasorchester geehrt. Er hat traditionell als Sängerknabe unter Josef Lohmann begonnen und während des Stimmbruchs dann begonnen, dank Motivation durch Josef Lohmann und unterstützt durch Stefans Vater Willi, das Trompetespielen bei Leo Kempers zu erlernen.

Die ersten Auftritte erfolgten mit den Jungbläsern und schließlich mit dem gesamten Blasorchester bei Martinszügen und Vogelschießen. Im Jahre 1974 hatte Stefan bereits seinen ersten Fernsehauftritt bei „Die Musik kommt“. Nachdem Leo Kempers keinen weiteren Unterricht beim Musikverein Kevelaer gab, wechselte Stefan zur Musikschule und nahm bei Peter Böke, der auch viele Jahre im Basilikaorchester ausgeholfen hat, weiteren Trompetenunterricht. Vor etwa acht Jahren erlernte Stefan dann noch das Spielen des Tenorhorns, da hier im Blasorchester besonders hoher Bedarf bestand.

Vorschule

Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde auch Norbert van Ooyen aus dem Basilikachor geehrt. Auch Norbert begann mit etwa sechs Jahren in der „Vorschule“ als Sängerknabe. Nach wenigen Monaten wechselte er bereits zu den „Großen“ unter den Sängerknaben in den Sopran. Doch dieser Anfang wäre fast gescheitert, da man ihn nicht so ohne weiteres unter den „Großen“ akzeptiert hat und meinte, er hätte sich in der Probenzeit geirrt und solle doch lieber wiederkommen, wenn die „Kleinen“ proben. Durch stetige Motivation der Mutter war der weitere Verlauf der Sängerkarriere dann aber doch erfolgreich.

Auch Norbert war bei dem bereits erwähnten Fernsehauftritt „Die Musik kommt“ im Jahre 1974 als Sängerknabe dabei.
Nach dem Stimmbruch stieg Norbert dann wieder im Bass des Basilikachores ein, in dem er bis heute singt. Relativ früh wurde er von den „etablierten“ Bassisten wie Jakob Görtz an die Solopartien großer Messen (Theresien-, Pauken- oder Schöpfungsmesse von Joseph Haydn) herangeführt, bis er irgendwann alleine dastand und die Solopartie singen durfte bzw. musste.

Darüber hinaus singt Norbert auch in der Choralschola, um die Zeit außerhalb der Wallfahrtszeit ebenfalls musikalisch gestalten zu können, und war viele Jahre als „Interessenvertreter“ der Kirchenmusik im Kirchenvorstand der Pfarrei St. Marien aktiv.

50 Jahre Mitgliedschaft

Auf 50 Jahre Mitgliedschaft kann Franz Hermsen aus dem Blasorchester zurückblicken. Er ist ein gutes Beispiel für die Vielfältigkeit der Basilikamusik, da er nach dem traditionellen Beginn bei den Sängerknaben und dem Erlernen des Trompetespielens unter Heinrich Toubartz zunächst im Basilikaorchester auf der Orgelempore mitspielte.

Nach dem Ausscheiden von Josef Lohmann im Jahre 1993 und bedingt durch berufliche Einschränkungen wie z.B. unregelmäßige Schichtdienste bei der Deutschen Bahn widmete Franz sich in den folgenden mehr als 25 Jahren ausschließlich dem Blasorchester, wo er meist die erste Flügelhornstimme spielt.

Viele Jahre übernahm Franz dort auch den Posten des Kapellmeisters, sodass alle Mitglieder des Blasorchesters nach seiner Pfeife tanzen mussten. Für seine langjährige Treue wurde ihm eine besondere Urkunde des Cäcilienverbandes überreicht.